Aquaris (Cvetaen-System)

Aquaris, Untermeer, Dock - Renji

Zufrieden beobachtete Renji wie ein binärer Lastenheber die Kisten mit den erbeuteten Kristallen auslud. Er war das ganze Zeug zu einem guten Preis losgeworden.
Auch die ansässige Bande war bereits erschienen und hatte ihren Teil der Beute mitgenommen. Renji wusste nicht genau wie der Handel zwischen dem Wolfsmann und dem Bandenführer ausgesehen hatte und es interessierte ihn auch nicht wirklich.
Plötzlich erschien Suac hinter ihm und meinte mit einem Seufzen:
Das wars. Ich bin fertig.

Renji warf einen skeptischen Blick auf eine halbvolle Flasche mit silbrig glänzender Flüssigkeit, die der Lannik in der Hand hielt. Suac hatte ihn einmal dazu gebraucht davon zu kosten. doch das würde kein zweites Mal geschehen.

Da haben wir einen schönen Gewinn eingestrichen, was?

Noch immer etwas nachdenklich antwortete Renji auf diese Frage: Var sieht die Sache nicht ganz so positiv wie du.

Hah, unsere Leuchte ist wohl weich geworden. Hat Folken dir auch Vorwürfe gemacht?

Unsinn. Folken ist mit allem einverstanden, solange er nur Herr der Maschinen ist.

Renji grinste und Suac erwiderte diese Miene.

Aquaris, Untermeer, Dock - Renji, Suac
 
Einstiegspost | Aquaris | Untermeer | Dock | Niuk


Eigentlich hatte Niuk nur auf dem schnellsten Wege nach Coruscant gewollt. Er hatte die Kernwelt bereits ein paar Mal besucht und ihm war der Flug dorthin von Corellia aus nie sonderlich lange vorgekommen, doch nun wusste er, das es eine halbe Ewigkeit dauern würde, bis er endlich dort war, zumal sein Vater jeden handelsüblichen Transporter auf dem Weg dorthin hatte überprüfen lassen. Mit solch einflussreichen Anverwandten konnte das Leben schon schwierig sein. Wie auch immer, Niuks Entscheidung war getroffen: er würde fürs Erste nicht nach Corellia zurückkehren, und wenn er damit hundert traditionelle Regeln brechen würde.

Der ehemalige CorSec-Captain hatte auf einem Shuttleschiff nach Aquaris kurzzeitig als Sicherheitsangestellter anheuern können. Der Lohn war minimal, doch Geldsorgen hatte er im Moment ohnehin nicht. Der Corellianer mit den im Dunkeln leicht leuchtenden, weißen Augen musterte mehrere Schiffe, die vor einiger Zeit angelegt hatten. In seiner CorSec-Uniform sah er zu seinem Glück nicht so deplatziert aus wie ein imperialer Soldat ... für den hätte das, was er nun vorhatte, wahrscheinlich den sicheren Tod bedeutet.

Niuk musterte nun noch einmal kurz sich selbst. Er hatte nichts dabei, was wirklichen Wert hatte, vor allen Dingen keinen materiellen. In seinem Seemannssack - er musste leicht schmunzeln, da die Bezeichnung optimal zu seinem momentanen Aufenthaltsord passte - befanden sich lediglich einige Erinnerungsstücke, sowie eine große Ration seines Medikaments und einer anständigen Menge von Vitamin- und Aminosäureinjektionen. Nichts, was den Magen füllte, aber immerhin etwas. Dann ging er schließlich auf das Schiff zu, welches den Namen 'Farscape' trug. Er wusste, das es schätzungsweise keine Geschäftsleute sein würden, die dort zu Gange waren, doch das störte ihn nicht allzu sehr. Im Moment wollte er einfach nur so schnell wie möglich in die Nähe von Coruscant.

Bevor er am Schiff ankam, überprüfte er auch noch einmal schnell, ob der Blaster im Halfter lag, was er tat. Für die Personen am Schiff musste er von weitem sichtbar sein.



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[Aquaris-Untermeer-Zwischen den Dockstationen] Luger, Korr, Chris übliches treiben

Korr war auf dem Weg von Tundis Büro bis zu den Docks recht schweigsam gewesen, die einzigen Laute die er von sich gab waren gelegentliche Ermahnungen zu Lugers stichelnden Bemerkungen gegenüber Tundi Dasgak. Chris wollte den Shivastaner wahrscheinlich nicht unnötig provozieren und lugte nur ab und an grinsend zu Luger herrüber.

Zwischen den Dockstationen der Stadt Untermeer nahm die Menge der Leute und auch der Artenvielfalt zu. Luger meinte sogar ein paar hochgewachsene Ithorianer gesehen zu haben, was Chris aber ungläubig abstritt. Lugher und Chris hielten sich die meiste Zeit im "Windschatten" des Shivastaners auf der sich wie ein Keil durch die Menge pflügte. Die Menge der Menschen und Außerirdischen nahm ab als sie in eines der Dockterminals einbogen indem auch ihr Schiff lag... wenn man das so sagen könnte.... ihr Schiff. Die beiden Sternenjäger übrigens, sie hatten sie ziemlich beschädigt bergen können trotzdem war es eine beachtliche Leistung wie Terrec den Andockring pulverisierte, echte Maßarbei grinste Luger. Vor der Farscape hielten sich alle außer Folken ,Var und den restlichen Ex-Hawks alle draußen auf, Um das große Schiff wuselten auch noch ein paar Techniker aber die größte Aufmerksamkeit erweckte für Luger Renji der neben Suac stand und mit einem Mann (Niuk) redete.

Und die größten Überraschung war... der Mann trug eine Corsec Uniform, Luger wusste dass sich hier normalerweise kein Corsec Offizier aufhalten würde.

Das erinnerte ihn ziemlich schmerzvoll an seine Heimatwelt, Corellia, die ja erst vor ein paar Monaten von den Imperialen Streitkräften eingenommen wurde. Luger flog zwar nicht für Corsec, ganz im Gegenteil... es gab eine gewisse Konkurrenz zwischen den Corellianischen Luft- und Raumstreitkräften und Corsec. Aber trotzdem war es eine Überraschung und eine Erleichterung zugleich einen Landsmann zu sehen.


[Aquaris-Untermeer-Dockstation] Luger, Korr, Chris, Suac, Niuk, Renji, Techniker
 
Aquaris, Untermeer, Dock - Renji, Suac

Plötzlich fiel Renji die Gestalt auf, welche sich seinem Schiff näherte. Suac bemerkte das und blickte ebenfalls in die Richtung, aus der der Unbekannte auf sie zukam.

Wer zum Frell ist das?

Der Kerl wirkte auf den ersten Blick wie ein durchschnittlicher Raumfahrer. Allerdings war da irgendwas an seinem Aussehen oder seiner Art sich zu bewegen, dass Renji daran zweifeln ließ.

Ich habe keine Ahnung, aber ich denke wir sollten vorsichtig sein.

Renji entsicherte seinen Blaster allerdings ohne ihn zu ziehen und Suac tat es ihm gleich. Die Gestalt trug ebenfalls eine Waffe. Auf einer Welt wie Aquaris mochte das der Normalfall sein, aber Renji wollte kein Risiko eingehen.
Sobald er sich ihnen auf weniger als 15 Meter genähert hatte, sprach Renji den Fremden an:
Chuba! Hey, was hast du hier zu suchen?

Aus den Augenwinkeln beobachtete Renji wie die Sternenjägerpiloten zurückkehrten. Die Dreiergruppe war schon recht bald nach ihrer Ankunft aufgebrochen und hatte ebenso wie Renji genug Zeit gehabt ihren Handel abzuschließen.
Der Shistavaner schritt zügig an ihm vorbei ohne ein Wort zu sagen oder ihn nur eines Blickes zu würdigen. Irgendwas sagte dem Kapitän, dass es besser wäre ihn jetzt nicht anzusprechen.


Aquaris, Untermeer, Dock - Luger, Korr, Chris, Suac, Niuk, Renji
 
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Wie erwartet, war man bereits auf Niuk aufmerksam geworden. Und ja, es war ein wenig waghalsig, in CorSec-Montur auf ein Piratenschiff zuzusteuern, allerdings waren die Corellianer schon immer etwas waghalsiger als alle anderen gewesen.
So hob Niuk schon von weitem einmal kurz die Hände um Renji zu zeigen, das er weder seine Waffe ziehen noch ihn irgendwie provozieren wollte. Beinahe jeder seiner Instinkte riet dem Hybriden, umzukehren und sich ein normales Schiff zu suchen, aber er hatte schon öfters mit Piraten und Schmugglern zu tun gehabt, die so wirkten wie diese hier, weswegen er sich eher weniger Sorgen machte, zumal sie ihn weder hier erschießen noch ihn ausrauben konnten, da der Platz hier noch öffentlich war. Oder es sein sollte.


"Wollt ihr in Richtung Coruscant? Oder in die Nähe davon?"

Er legte den Seesack zu Boden und stemmte die Hände in die Seiten. Breitbeinig, wie er dort stand, wirkte er nicht wirklich so, als ob er Stress wollte. Und auch die CorSec-Uniform sagte nichts aus - relativ viele Corellianer, die ihren Heimatplaneten verlassen hatten und in der Galaxis herumstreunten, trugen die Uniform der Einheit, deren Dienst beinahe Pflicht für jeden Einwohner des Planeten waren. Sie war von exzellenter Qualität, pflegearm und äußerst robust. Zudem waren die Blutstreifen, die manche trugen, ein Statussymbol, das ihren Mut kennzeichnet.

"Falls ja, würde ich gerne bei euch anheuern."

Nun war Niuk gespannt. Das Schiff war in Ordnung - kein Prachtstück, aber immerhin. Da er offensichtlich Corellianer war und sein Heimatplanet von den Imps eingenommen worden war, konnte ihm die Tatsache, das er ein Hybride war, eventuell helfen ... endlich mal ein positiver Aspekt seines Zustands. Vielleicht half ihm das hier irgendwie.


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Aquaris, Untermeer, Dock - Luger, Chris, Suac, Niuk, Renj

Renji und Suac tauschten ein paar vielsagende Blicke. Renji bezweifelte stark, dass viele Schiffe von hier aus in Richtung Kern flogen. Geschweige denn, dass auch nur eines nach Coruscant ging.
Leider hatte darauf keinen umfassenden Einfluss mehr darauf wohin sein Schiff ging, weshalb er dem Fremden keine Antwort auf seine Frage gab. Des Weiteren verzichtete er auch darauf sich vorzustellen, da sein Gegenüber dies ebensowenig getan hatte. Als anfing zu sprechen, war der Spott in seiner Stimme nicht zu überhören.


Anheuern? Du? Auf meinem Schiff?

Renji machte einen Schritt auf den Unbekannten zu.

Ich nehme mal an, dass du über kein Raumfahrtsbuch oder gar ein Patent verfügst. Du siehst auch nicht wie ein Wanderarbeiter aus, der sich mich Frachtern auskennt. Also sag mir, warum ich dich auch nur einen Fuß auf mein Schiff setzen lassen sollte!

Plötzlich stieß Suac ihm gegen die Hüfte. Renji beugte sich etwas herunter, sodass er verstehen konnte, was der Lannik ihm zuflüsterte.

Sag mal, übersiehst du nicht etwas? Ich meine, es wäre doch eigentlich nicht schlecht, wenn wir unsere Mannschaft ergänzen könnten, oder?

Warten wir erstmal ab, was er zu sagen hat, antwortete Renji sogar noch leiser.
Schmerzlich wurde ihm wiedereinmal bewusst wie er vor nicht langer Zeit ein Mitglied seiner Besatzung verloren hatte. Sie waren ohnehin heillos unterbesetzt und in Anbetracht der aktuellen Umstände würde es auch seine Position gegenüber Korr stärken, wenn er seine Mannschaft vergrößerte.


Aquaris, Untermeer, Dock - Luger, Chris, Suac, Niuk, Renj
 
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Niuk hatte mit Aggressivität gerechnet. Nur verständlich - wenn er ein Schiff gehabt hätte, hätte er auch nicht gewollt, das irgendwelche Wildfremden auf ihm anheuern oder sich ihm auch nur näherten. Hatte er aber nicht, weswegen er heute hier war. Die Häme in ihren Stimmen überging er deswegen gekonnt; er würde sich jetzt garantiert nicht auf ein Wortgefecht einlassen. Entweder sie konnten einen weiteren Mann gebrauchen oder eben nicht.

"Anheuern. Ich. Auf deinem Schiff."

Antwortete er pragmatisch auf die rhetorischen Fragen. Sah nicht besonders gut aus für ihn, aber es gab ja gewiss noch mehr Schiffe, die hier Halt machten. Irgendeines davon würde schon ins Herz der Galaxis fliegen ... zu den Kernwelten. Er musterte Renji, welcher nicht sonderlich überzeugt von ihm schien.

"Ich bin Corellianer. Bevor wir laufen lernen, lernen wir fliegen ... soll heißen: ich kann Jäger und handelsübliche Frachter fliegen."

Niuk verschwieg zunächst, das er einen CorSec-Ausweis hatte ... selbst, wenn er jetzt dort seine Beurlaubung zu einer Kündigung werden lassen sollte, war der Ausweis immer noch ausreichend für die meisten Unternehmen, die mit Schiffen zu tun hatten. Allerdings wusste er, was so ein Ausweis auf dem Schwarzmarkt wert war - ein Grund mehr, ihn versteckt zu halten.

"Ich muss nur in Richtung Coruscant. Danach seid ihr mich wieder los. Ganz einfach."
 
[Aquaris - Untermeer - Dock - Farscape - Quartier] Korr, Rease

Korr saß neben der Koje, in der Rease gebettet war. Seine Wut war für den Augenblick wieder verflogen, doch Tundi Dasgak sollte ihm besser nicht über dne Weg laufen. Auf Ablageflächen um ihn herum, waren Verbände, Schmerzmittel und Salben verteilt. Seit sie den Ionennebel hinter sich ließen, hatte die ganze Fürsorge der Ex-Hawks ihrer verletzten Kamderdin gegolten. Selbst Kapitän Tohan hatte sich um die junge Frau gekümmert. Ihr menschlicher Körper brauchte lange um die Wunden zu heilen, doch inzwischen sah sie wieder einigermaßen gut aus.
Rease saß aufrecht in der Koje und blickte auf den Datenblock, welchen der Advozsec Korr für die Gewürze gegeben hatte. Er enthielt lediglich ein paar Informationen über Gefangentransporte des Imperiums; teilweise mit Hinweisen auf gefangene Militärs. Ihre Chancen damit Amy zu finden waren gleich Null.


"Sollten wir es nicht trotzdem versuchen? Ich meine diese Leute zu retten. Selbst wenn Amy sich nicht auf einem dieser Transporte ist, finden wir vielleicht jemanden, der sie gesehen hat oder der weiß wo sie sie festhalten."

Dass sie jetzt nicht aufhören konnten, war Korr klar, denn es würde bedeuten Amy aufzugeben.

"Diese Informationen sind nichtmal eine Spur, aber sie sind alles, was wir im Moment haben. Du hast Recht. Wir sollten das Beste daraus machen."

Sie hatten einen Fehler gemacht, als sie auf diesen Bandenführer gebaut hatten. Sie waren zu naiv gewesen, doch nun würden sie einen anderen Weg einschlagen. Vielleicht war es klüger das Imperium direkt anzugreifen und sich so Informationen zu holen. Vielleicht würden sie so ihre Staffelführerin finden.

[Aquaris - Untermeer - Dock - Farscape - Quartier] Korr, Rease
 
Aquaris, Untermeer, Dock - Luger, Chris, Suac, Niuk, Renj

Der Fremde schien sich seiner Sache sehr sicher, doch Renji zweifelte immernoch daran, dass er schon weit in der Galaxis rumgekommen war.
Auf jeden Fall hatte er es aus welchen Gründen auch immer eilig nach Coruscant zu kommen. Wahrscheinlicher hatte der Kerl einfach blindlings alle Schiffe im Dock abgeklappert, bevor er schließlich be ihnen gelandet war. Wäre er gut über sie informiert, würde er jedenfalls nicht versuchen anzuheuern, dachte Renji.


Ein Pilot, hm.

Renji tauschte kurz mit Suac einen Blick, dann wandte er sich wieder dem Unbekannten zu. Er würde diesen Corellianer nicht enttäuschen... jedenfalls noch nicht.

Gut, das soll genügen. Du bist dabei.

Renji trat auf den Corellianer zu und reichte ihm die Hand.

Ich bin Kapitän Renji Tohan und das ist die Farscape. Mein Schiff ist schon oft in die Kernwelten gegangen. Wenn du bereit bist, kann ich dir ein Quartier zeigen.

Erwartungsvoll deutete er in die Richtung des alten Frachters sullustanischer Bauart.

Aquaris, Untermeer, Dock - Luger, Chris, Suac, Niuk, Renj
 
[Aquaris, Untermeer, Dock] - Luger, Chris, Suac, Niuk, Renj

Korr warf dem Captain der "Farscape" ein kurzes Nicken zu um ihm seine Anwesenheit zu "zeigen". Danack verschwand der Shivastaner ohne ein weiteres Wort in dem Frachter und ließ Luger und Chris mit den anderen zurück. Chris kratzte sich an seinem Verband ,der seine Kopfverletzung die er sich ein paar Tage zuvor hier in einer Bar zugezogen hatte schützte, und ging dann ebenfalls gähnend in die "Farscape". Luger zuckte mit seinen Schultern und trat zu dem kleinen Kreis den Renji, Suac und der Fremde bildeten.

Luger trug eine braune Hose die etwas an eine Cargohose erinnerte und ein schwarzes T-Shirt das unbehaglich an seinem Rücken kratzte. Er trug im Moment keine Waffe bei sich was ihn eigentlich auf einem Planeten wie Aquaris beunruhigen sollte. Aber auf irgendeine Weise störte es ihn nicht im geringsten, vielleicht lag es daran das er sich auf der hinter ihm liegenden "Farscape" schon fast heimisch fühlte. Man musste dazusagen das Luger sich auf keinem FoH Stützpunkt bisher heimisch fühlte obwohl er dort wesentlich mehr Zeit verbrachte als auf diesem Frachter. Er begnügte sich mit der Erklärung das er ein relativ unordentlicher Mensch war.... im Klartext also... die ganzen Militärstützpunkte waren ihm, ganz banal, zu sauber und zu bevormunderisch.

Als er in die kleine Gruppe kam registrierten sie ihn kaum. Luger begrüßte den Fremden mit einem einfachen "Hi". Luger wusste das man Renji in einer Diskussion besser nicht unterbrach wenn man nicht irgendwie auf eine halbe Tonne Beleidigungen und Standpredigten aus war.


[Aquaris, Untermeer, Dock] - Luger, Suac, Niuk, Renj
 
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Niuk nickte. Er wusste, dass er sich hier wahrscheinlich auf eine eingeschworene Gemeinde eingelassen hatte, doch damit würde er wohl klar kommen, zumal er ohnehin nicht die Absicht hatte, sie sonderlich lange zu beehren. Er würde einfach das tun, was man von ihm erwartete und wenn er noch irgendwo anders helfen konnte ... nun ja, er hatte vor, sich den Flug nach Coruscant oder in die Nähe davon zu verdienen. Wenn das bedeutete, dass er harte körperliche Arbeit leisten musste, dann war ihm das nur mehr als Recht - der Hybrid konnte immerhin beachtliche physische Leistungen aufweisen. Er würde nur Acht geben müssen ... die Truppe hier sah ihm nicht gerade harmlos aus, also würde er sein Mundwerk im Zaun und sich selbst bedeckt halten. Als Luger zu der Gruppe kam, nickte er diesem zu. Noch einer, dem man ansehen konnte, dass er was auf dem Kasten hatte. Kurz darauf schüttelte er dem Kapitän der Farscape die Hand. Er konnte es mit Niuks festem Händedruck aufnehmen, was von Charakterstärke zeugte.

"Es ist mir eine Ehre, Captain. Ich bin Niuk Erennassisat Arcturun."

Niuk nahm sich eine Sekunde Zeit, um das Schiff ein weiteres Mal zu begutachten. Er hatte Schiffe dergleichen Bauart schon öfters auf Corellia gesehen - und durchsucht - allerdings waren jedes Mal ausschließlich Sullustaner an Bord gewesen und kein einziger Mensch. Dennoch schien die Farscape in guter Verfassung zu sein; er konnte nicht einen Kratzer an der Außenhülle ausmachen.

"Ein schönes Schiff."

Er schulterte seinen Seesack und griff an den Halfter seines Blasters, um eben jenen zu sichern. Waffengewalt würde wohl nicht notwendig sein, zumal er hier definitiv kein Land gewinnen konnte.

"Ich bin bereit. Wenn ich mich nützlich machen kann, zögern sie nicht, es mir zu sagen, Captain."

Nun war Niuk gespannt, wie sich der Rest der anwesenden Crew verhalten würde. Üblicherweise würde er wahrscheinlich auf Ablehnung bis hin zur Feindseligkeit stoßen, was durchaus verständlich war ... wenn ein Neuer in seine CorSec-Einheit gekommen war, hatte er auch nie anders reagiert. Wie gesagt, er würde seinen Mund halten. Sie mussten ja nicht beste Freunde werden, in der kurzen Zeit, in der er hier war.


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Aquaris, Untermeer, Dock - Luger, Suac, Niuk, Renji

Oh, sicherlich nicht.

Renji war einen kurzen Moment von den Augen des Neulings abgelenkt gewesen. Der Iris fehlte jegliche Farbe. Im ersten Moment hatte Renji noch gedacht, dass er einer optischen Täuschung unterlag. Nun fragte er sich, wie man zu einem solchen Sehorgan kam. Möglicherweise eine Sehhilfe, ein paar gut gemachte Implantate, eine Mutation, am Ende war Niuk gar kein Mensch.
Jedenfalls war er nicht blind und so sparte sich Renji die Frage für später, als ihm peinlich bewusst wurde, dass er Niuk einen Moment zu lange angestarrt hatte. Stattdessen stellte er kurz die beiden verbliebenen Personen in der kleinen Runde vor: Suac Noviee, der für seine Spezies große Lannik mit den blauen Haaren und Luger Farell, einer der Deserteure und Piraten auf seinem Schiff.
Gemeinsam gingen sie danach über die zweite Sektion der Farscape, welche der Aufbewahrung von Containern diente, in den vorderen Bereich des Raumschiffes. Hier befanden sich neben der Kommandobrücke die zum größsten Teil immernoch ungenutzen Quartiere. Teilweise waren die Räumlichkeiten von der Besatzung zu Abstellkammern und Lagerräumen umfunktioniert worden.
Suac setzte sich unterwegs ab und sich auf die Brücke zu begeben. Dafür erschien unerwartet Jull auf dem Gängem. Seine Augen waren hinter einer Schutzbrille verborgen und sein linkes Bein verursachte beim Gehen auf dem Deck ein penetrantes Geräusch. Erst als er direkt vor ihnen stand, blickte er von seinem Datenblock auf.


Können wir abdocken? fragte Renji ohne Umschweife.

Nichts mehr unklar, meinte der Cyborg knapp zu Renji, was nichts anderes bedeutete, als dass das Schiff voll einsatzfähig war.

Das ist Niuk. Er hat auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit bei uns angeheuert.

Jull bedachte Niuk mit einem Stirnrunzeln, als ob er ihn jetzt erst wahrgenommen hatte und ging dann ohne ein Wort zu sagen weiter.

Das war unser LI Folken, erklärte Renji und setzte dann seinen Weg fort. Schließlich stoppte er vor einer der Türen und betrat die dahinterliegende Unterkunft. Für eine lange Zeit hatte das niemand mehr getan, aber die Beleuchtung und hoffentlich auch der Rest der Technologie funktionierte noch einwandfrei.

Na also, hier kann man doch wunderbar pofen, hm? sagte Renji, während er sich in der Kammer umsah. Plötzlich drang eine Stimme von Gang herein.

Kap'tän Tohan, ich muss sie sprechen.

Die beeindruckende Gestalt des Shistavaners erschien draußen, während Renji das Gesicht verzog.

Was gibt es denn?

Bevor Korr auf diese Frage eingehen konnte, registrierte er Niuk.

Corellianischer Sicherheitsdienst! Was hat das zu bedeuten?

Renji blickte verständnislos zu Niuk und dann wieder zu Korr. Mit so einer Reaktion hatte nicht gerechnet.
Die Frage hatte der Wolfsmann aber auch nicht an ihn, sondern drohend an seinen Kameraden Luger gestellt.


Aquaris, Untermeer, Dock, Farscape, Sektion 1 - Luger, Korr, Niuk, Renji
 
[Aquaris-Untermeer-Dock-"Farscape"-Sektion 1-Quartier]Luger, Korr, Niuk, Renji

Kaum waren sie im neuen Quartier von... Niuk, genau das war sein Name, ankamen kam Korr in den Raum geeilt. Verwundert betrachtete der große Shivastaner den Neuankömmling. Bevor Renji genauer auf Niuk eingehen konnte erwiderte der Wolfsmann.

"Corellianischer Sicherheitsdienst! Was hat das zu bedeuten?" meinte er barsch... und beunruhigender Weise schaute er dabei Luger an von dem er jetzt wahrscheinlich eine Antwort erwartete.

"Nein, kein Freund von mir...." Luger merkte wie der Blick des Shivastaners immernoch auf ihm blieb weshalb Luger auch abwehrend seine blanken Hände hochnahm, als würde er beweisen das er unbewaffnet sei. "... ich glaube er wollte hier bei unserm Freund anheuern, is doch schön... ich mein wir sind doch sonst nicht so viele hier und.... ähm ja das ist Niuk, Niuk Erennas... und so weiter. Höflicher Kerl." Luger grinste entschuldigend.

"Aber sag mal wo gehts denn, jetzt hin? Überfallen wir wieder so nen Konvoi oder ähm... nehmen wir die Tochter eines Gouveneurs als Geisel um fett Lösegeld abzukassieren?" Plötzlich bemerkte er den Corsec Typen und verzog unheilvoll das Gesicht.

[Aquaris-Untermeer-Dock-"Farscape"-Sektion 1-Quartier]Luger, Korr, Niuk, Renji
 
Aquaris | Untermeer | Farscape - Sektion 1 | Luger, Korr, Niuk, Renji


Der Corellianer folgte Renji bereitwillig durch das Schiff. Der Eindruck, den er von außen erhalten hatte, bestätigte sich nun - es war in einwandfreiem Zustand und schien keinerlei Defekte aufzuweisen. Renjis Starren hatte er geflissentlich übergangen; zu oft war ihm das schon passiert, als dass er sich jetzt noch darüber aufregen konnte. Seine weißen Augen waren ohnehin zu seinem Markenzeichen geworden, wenngleich nur zwei seiner Freunde wussten, warum sie weiß waren. Nun ... eigentlich war es nur noch einer seiner Freunde. Stattdessen hatte er den Lannik und Luger Farell mit festem Handschlag gegrüßt und war Renji dann gefolgt. Auch den LI hatte er grüßen wollen, doch ließ er Niuk mit ausgestreckter Hand im Gang stehen; für einen Moment wurde der Blick in den Augen des Hybriden eisig, ehe er sich beherrschte und an seine Situation dachte. Er durfte sich hier keinen Fehler leisten.
Niuk begutachtete das Quartier ... nun ja ... es würde ja nicht für lange sein. Vielleicht würde er ein wenig sauber machen, allerdings war das eher unwahrscheinlich. Als er eine weitere Stimme wahrnahm, drehte er sich um und starrte direkt in das Gesicht des Shistavanen. Noch nie zuvor hatte er ein Mitglied dieser Rasse gesehen, aber Geschichten hatte er gehört ... angeblich machten sie sich nicht viel aus Menschen, lediglich hin und wieder eine Mahlzeit. Er hatte keine Ahnung, ob das blödes Geschwätz gewesen oder ob doch ein Funken Wahrheit darin steckte. So wartete er, bis Luger geendet hatte, ehe er sich zu Wort meldete.


"Ich bin kein Teil der CorSec mehr. Darauf hast du mein Wort."

So ganz richtig war das nicht - immerhin war er nur beurlaubt. Da er jedoch einfach den Planeten verlassen und die Absicht hatte, nicht wieder dorthin zurückzukehren, würde ihm in zwei bis drei Standardwochen gekündigt werden. Er sah sich auf jeden Fall nicht mehr als Teil des corellianischen Sicherheitsdienstes.

"Ich bin Niuk Erennassisat Arcturun. Es ist mir eine Ehre."

Er stellte sich nun also bereits zum zweiten Mal vor. Und er hielt es für angebracht, zu sagen, dass die Bekanntschaft, die er gerade mit Korr schloss, wirklich eine Ehre war. Während seiner Zeit bei der SID hatte er zu erkennen gelernt, welche Spezies viel und welche wenig Wert auf ihren Stolz legten. Und allein dem Aussehen nach gehörten die Shistavanen definitiv in die erste Kategorie.


Aquaris | Untermeer | Farscape - Sektion 1 | Luger, Korr, Niuk, Renji
 
[Aquaris - Untermeer - Dock - Farscape - Sektion 1] Luger, Korr, Niuk, Renji

Lugers Ausführungen waren ungenügend, doch dass war Korr ja gewohnt. Was ihn allerdings ärgerte war, wie sein Kamderad versuchte vom Thema abzulenken. Der Shistavaner antwortete auf seine Fragen nur mit einem Schnauben.
Schließlich meldete sich der Unbekannte selbst zu Wort. Korr nutze die Gelegenheit um Niuks Geruch aufzunehmen. Für ihn war es immernoch die sicherste Variante eine Person zu identifizieren.
Er hatte den CSD also verlassen. Das Warum interessierte Korr nicht. Das Entscheidene für ihn war, dass sich nicht irgendwelche Behörden an ihre Fersen gehaftet hatten.
Korr fand es schwierig sein Gegenüber einzuschätzen, aber bis auf Weiteres würde er ihm glauben.


"Mein Name ist Korr Laiver. Solange sie mir nicht in die Quere kommen, können sie bleiben. Wir haben schließlich alle unsere Vergangenheit."

Nach diesen Worten wandte sich der Shistavaner an eine andere Person im Quartier.

"Tohan, ich möchte, dass wir sobald wie möglich starten."

Ohne ein weiteres Wort oder die Angabe von Gründen verließ Korr den Ort. Allerdings nicht ohne Luger mit sich zu zehren. Sobald sie weit genug entfernt waren, fing der Wolfsmann an leise und eindringlich zu sprechen.

"Also hör zu, die Informationen von diesem Bandenführer sind vielleicht nicht gänzlich nutzlos für uns. Wir werden uns einige Gefangenentransporte des Imperiums vornehmen. Die Chancen Amy zu finden, sind allerdings sehr gering. Sobald wir gestartet sind, sende ich Terrec und Garion auf einen Aufklärungsflug in ein anderes System. Wenn wir dadurch genug Erkenntnisse gewinnen, schlagen wir zu."

Korr blickte kurz nach vorne. Sie hatten die Nottreppe, welche hinauf zur Brücke führte, erreicht.

[Aquaris - Untermeer - Dock - Farscape - Sektion 1] Luger, Korr
 
Aquaris, Untermeer, Dock, Farscape, Sektion 1 - Luger, Korr, Niuk, Renji

Renji funkelte Luger böse an, als er am Ende seiner Antwort anfing etwas zu viel zu schwatzen. Dann blickte er wieder zu Niuk, der wie sich herausstellte früher bei der Sicherheit gearbeitet hatte. Im Gegensatz zu Korr interessierte es Renji schon, wie es so jemanden hierher verschlagen hatte. Aber er sparte sich die Frage für später, denn auf einmal wandte sich der Shistavaner an ihn.
Nach dem Satz verfinsterte sich Renjis Gesicht wieder. Es ärgerte ihn, dass der Shistavaner ihn nicht in seine Pläne einweihte.


Also richte dich in Ruhe ein. Du findest mich auf der Brücke, rief er Niuk noch im Rausgehen zu. Seine nächsten Schritte führten ihn direkt zum Aufzug und wenig später hatte er die Brücke erreicht. Var und Suac waren anwesend, ebenso wie der Bothaner.
Ohne Eile erklärte Renji was zu tun war. Dann setzte er sich auf seinem Platz und startete die Repulsoren. Das Ausklarieren gestaltete sich auf Aquaris denkbar einfach und so waren schon bald auf der ausfahrbaren Plattform auf dem Weg zur Oberfläche. Unterwegs ließ Var die Triebwerke warmlaufen und wieder über der Wasseroberfläche brachte er sein Schiff in einen sicheren Orbit um den Planeten.
Durch den Transparistahl warf Renji nochmals einen Blick auf die Wasserwelt. Er würde Aquaris nicht vermissen.


Orbit um Aquaris, Farscape, Brücke - Suac, Terrec, Renji, Var
 
Aquaris, Untermeer, Cantina, Sitznische - Renji, Suac

Er war wieder in Untermeer und der Ort hatte seit seinem letzten Besuch nichts von seinem Charme verloren. Zurzeit befand er sich zusammen mit Suac an einem Tisch in einer Cantina. Es herrschte reger Betrieb. Besonders bei Quarren schien der Laden beliebt zu sein. Eine Band spielte im Hintergrund und der Geruch von Salzwasser in der wiederaufbereiteten Luft war unverwechselbar.
Während Renji nur noch vor seinem Getränk saß, war Suac noch beim Essen. Ihr Gesprächsthema war die arkanianische Pilotin, welche auf der Blutklaue anheuern wollte.


"Ich will nicht jeden Dahergelaufenen aufs Schiff lassen. Verstehst du das? Und ich weiß, warum du sie an Bord nehmen willst. Die Dame ist kälter als die Polkappen von Toola."
"Jowz, schien sie zu mögen", entgegnete Suac.
"Jetzt redest du Unsinn! Jowz mag niemanden", meinte Renji scherzhaft.
"Ich sags dir. Du hättest die beiden zusammen sehen sollen. Außerdem hat sie eine Ausbildung als Kampfpilotin. Im Gegensatz dem Rest von uns. Du weißt schon."
"Und wahrscheinlich hat sie auch eine kriminelle Vergangenheit."

Suac verdrehte die Augen und stopfte sich den nächsten Bissen zwischen die Zähne. Nachdenklich nippte Renji an seinem Glas.

"Nun bei Wasserfest könnten wir vielleicht jemanden gebrauchen", erwähnte er.
"Was? Hast du vielleicht vergessen mir irgendwas zu erzählen?" meinte Suac mit halbvollem Mund.
"Oh, Shillag'Mav. Er wird die Stadt angreifen."
"Der? Pah, das wird nie funktionieren. Es kümmert mich auch nicht wie viele Geschütze sein Pott hat."

Über Renjis Gesicht legte sich ein Lächeln.

"Eben er wird Hilfe gebrauchen können. Vielleicht verschafft uns das eine Gelegenheit."
"Was hast du vor?"
"Weißt du noch, was Var damals erzählt hat? Die Geschichte mit der Festung?"

Aquaris, Untermeer, Cantina, Sitznische - Renji, Suac
 
Aquaris, Luftraum, Blutklaue, Brücke - Esmilla, Renji, Suac

Die Blutklaue schwebte mehrere Kilometer über der Wasseroberfläche. Renji blickte durch die durchsichtige Scheibe von der Position des Piloten aus. Vor ihm saß Suac am Steuer und schräg hinter ihm stand die Arkanianerin.
Die Auswertung der Sensordaten hatte ergeben, was Renji bereits geahnt hatte. Die Wellenreiter rannten gegen die Verteidigung der schwimmenden Stadt Wasserfest an, doch waren damit bislang erfolgreich. Die Bewohner waren entschlossen ihre Reichtümer zu verteidigen und der Kian'thar Shillag'Mav konnte sie nur von einer Seite aus angreifen. Von wo auch immer die Geschütze seines Schlachtschiffes donnerten, wurden die Energie der Schildgeneratoren von Wasserfest hingeleitet. Die Schlitten und Schäumer waren vielleicht schnell genug das zu umgehen, doch sie konnten die Abwehranlagen der Stadt alleine nicht überwinden.

Renji drehte sich um.

"Dein Auftritt, Esmilla. Du gehst zum Anführer der Wellenreiter und verhandelst mit ihm."
"Was soll ich ihm sagen?"
Die Ausstrahlung der Arkanianerin machte der eines Eisblocks Konkurrenz.

"Hör zu, Puppe, du sagst folgendes: Eure Taktik ist ungeschickt! Das können wir nicht mitansehen. Deshalb wollen wir euch helfen. Nutzt die einmalige Chance. Wir werden euch zum Sieg führen. Sollten wir die Stadt erobern, verlangen wir die Hälfte der Kriegsbeute. Ihr müsst sie um 1900 Lokalzeit erneut angreifen", führte Renji aus, während ein Grinsen seine Mundwinkel umspielte. "Nachdem du das mitgeteilt hast, bleibst du bei ihnen und beobachtest die Lage. Dann musst du dich irgendwann absetzen und zum Treffpunkt kommen. Wie du das machst, ist deine Sache."

Finster blickte Esmilla zu ihm. Renji bereitete sich innerlich darauf vor, dass sie ihm seinen Plan um die Ohren hauen würde, mehr verlangte oder ihn schlicht ablehnte.

"In Ordnung. Aber nenn mich nocheinmal Puppe und ich breche dir alle Knochen im Leib!"

Mit diesen grimmigen Worten drehte sich die Arkanianerin um und machte sich auf dem Weg zum Hangar. Kaum hatte sie die Brückensektion verlassen, wandte sich Suac an ihn: "Ziemlich frech! Warum überlässt du ihr das Verhandeln?"
"Die Unterlegenen sind aufgeregt. Es kommt manchmal vor, dass der Unterhändler schon vor den Verhandlungen umgebracht wird. Sie wäre schließlich kein Verlust, oder?" meinte Renji in lockerem Tonfall. Der Lannik hob überrascht eine Augenbraue.
"Der Knast hat dir nicht gut getan, Mann!" kommentierte Folken von unten.

Aquaris, Luftraum, Blutklaue, Brücke - Jull, Renji, Suac
 
Aquaris, Luftraum, Blutklaue, Brücke - Jowz, Renji, Suac

"Bereit?" fragte Renji.
Die Blutklaue schwebte nur zehn Meter über der Wasseroberfläche. Mit ihm auf der Brücke waren Suac als Navigator und Kopilot und Jowz, die sich um die Bordbewaffnung kümmerte. Er selbst saß am Steuerknüppel des Patrouillenschiffs und hatte die besten Sicht auf den Ozean unter ihnen. Der Lannik bestätigte ihm, dass sie einsatzbereit waren.
Der Kapitän schob den Steuerknüppel nach vorne. Die Blutklaue flog sich macklich und mehr wie ein Sternenjäger, als wie eines der großen Frachtschiffe, auf denen er gelernt hatte. Die Triebwerke des Raumers wühlten das Wasser hinter ihnen auf, als sie über den Ozean von Aquaris hinwegrasten. Vor ihnen tauchte nun die Doaba auf und hinter dem gewaltigen Schiff die Stadt Wasserfest.


"Sie preien uns an", meinte Suac.
"Ignorieren!"

Renji hielt weiter Kurs auf das Schiff des berüchtigten Kian'thar. Nur eine kleine Anzeige stand ihm zur Verfügung, welche angab wie viele Kilometer sie noch entfernt waren. Die Doaba kam rasant näher.

"Jetzt! Abtauchen!"

Mit diesen Worten drückte Renji die Blutklaue runter auf die Wasseroberfläche. Es schäumte einmal groß auf. Dann waren sie untergetaucht.

"Status?"
"Alles dicht! Wir sind unter der Doaba."
"Äußerste Kraft!"

Die Blutklaue war für einen Einsatz unter Wasser entsprechend modifiziert worden. Renji steuerte das Raumschiff unter der schwimmenden Stadt hindurch. Auch wenn Wasserfest über entsprechende Abwehrmaßnahmen auf der Unterseite verfügen mochte, erwartete sie hier kein Widerstand. Man war zu beschäftigt mit den Wellenreitern, der berüchtigtsten Piratenbande auf Aquaris.
Auf der anderen Seite der Stadt angekommen, zog Renji die Maschine wieder nach oben. Die Blutklaue tauchte aus den Wellen auf und erhob sich direkt in den Himmel. Renji brachte das Schiff in einer engen Kurve herum. Vor ihm präsentierte sich die Stadt Wasserfest mit ihren zahlreichen hochgezogenen Gebäuden und den hohen Schutzwällen.


"Die Schilde sind oben", meinte Suac.
"Torpedos bereit!" rief die Wolfsfrau Jowz.
"Feuer!"

Renji beschleunigte das Schiff wieder. Der Einschlag des Protonentorpedos würde die Schilde überlasten und ihnen die Möglichkeit geben einzudringen. Vor ihm breitete sich bereits ein Feuerball auf der durchsichtig flackernden Schicht aus.

"Es hat funktioniert. Schilde sind unten."

Damit gab es kein zurück mehr. Renji beschleunigte nur um dann gleich wieder abzubremsen. Sie waren unter dem Deflektorschild, welcher die ganze Stadt schützend umgab. Um die Geschütze der Doaba auf der anderen Seite abzuwehren, hatten sie ihre Schilde auf dieser Seite vernachlässigt. Diese Unachtsamkeit war den Bewohnern von Wasserfest nun zum Verhängnis geworden und hatte den Blutklauen den perfekten Angriffsort geboten.
Suac schaltete um auf Repulsorantrieb und Renji senkt das Patrouillenschiff ab.


"Jowz, sorg für mehr Freiraum!"

Die Shistavanin bediente die Jagdgeschütze und überzog den Boden schräg unter ihnen mit Laserfeuer. Das sollte eventuelle Verteidiger zurücktreiben.
Dann machten sie sich eiligst auf zum Hangar. Renji würde die Blutklaue einige Meter über dem Boden schwebend in der Aufsicht der Zwillinge lassen. Alle anderen würden ausrücken. Mehr als vier Düsenschlitten hatten sie ohnehin nicht mehr zur Verfügung.
Wenige Minuten später düsten sie auf den Maschinen über die Dächer der Stadt. Ihr Ziel war eine Lagerhalle in der Stadtmitte. Auch wenn der Widerstand bisher gering ausgefallen war, würden sie dort sicherlich Wachen erwarten. Die Männer wurden jedoch überrascht von dem Vorstoß der Düsenschlitten. Renji duckte sich hinters Steuer und schwang seine Maschine seitlich herum, um einige Schüsse auf die Verteidiger abzugeben. Aber letztendlich war es Jowz, die die Wachen überwältigte. Sie bediente den Granatenwerfer mit einer Hand. Die Waffe wirkte wie ein Spielzeug in ihren Klauen. Die Männer, welche in ihrem alltäglichen Leben wahrscheinlich nur einfache Handelsleute waren, ergriffen die Flucht. Damit war der Weg frei.
Die Piraten stiegen von ihren Schlitten und betraten die Lagerhallen. Zahlreiche Container und Kisten waren hier sicher verstaut.


"Hat sich einiges angesammelt", meinte Jull. "Kein Wunder, dass Shilli scharf auf die Stadt ist."
"Wir suchen nur die Kisten mit dem blauen Symbol."
Renji schritt durch die aufgestapelten Warenbehälter und suchte die Seiten mit den Augen ab.
"Hab sie!" ertönte es von Suac aus einer anderen Ecke.
Renji eilte zu ihm und sah wie der Lannik mit glänzenden Augen in eine der Kisten blickte.
Dann sah sein Freund auf und meinte:
"Feinstes Aurodium."
Renji erwiderte das begeisterte Lächeln des Lannik.
"Macht die Magnetklammern fest!"
Sie würden die Kisten einfach an die Düsenschlitten hängen und sie auf diesem Weg von hier wegschaffen.
"Die Schätze für uns und Shillag'Mav geht leer aus", meinte Jull noch, als er sich schon an die Arbeit machte.
"Er erhält schließlich immer noch die andere Hälfte der Beute", meinte Renji mit einem Lachen. "Den Sieg!"

Kaum hatten sie die ersten Aurodiumkisten verladen, kamen von Jowz warnende Worte: "Beeilung! Wir kriegen Gesellschaft."
Renji blickte furchtvoll auf. Offensichtlich hatten die Städter Leute vom Wall abgezogen. Kurz hatte seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet und Jull schwang sich auf den beladenen Schlitten und düste davon.
"He, wo willst du hin? Verfrellter Cyborg!" brüllte Renji noch hinterher, doch es war zwecklos.
In ihrer Nähe schlugen bereits erste Blastergeschosse ein.

"Zeit zu verschwinden", meinte Suac.
"Ich lasse das Zeug nicht hier zurück. Schaff die Maschinen in die Halle! Jowz, gib uns Feuerschutz!"
Die Wolfsfrau nickte grimmig. Eiligst heftete er und Suac die restlichen Kisten an ihre Gefährte. Sie konnten hören wie das Feuergefecht draußen heftiger wurde. Dann stürzte Jowz in die Halle.
"Das wars! Ich bin leer", sagte sie in Bezug auf ihren Granatenwerfer. "Wir kommen hier nicht raus."
"Es muss einen anderen Weg aus der Halle geben."

Doch dann ertönte ein lautes Krachen von draußen gefolgt von weiteren lauten Einschlägen. Renji wetzte zur Tür. Hatte Shillag'Mav die Schilde etwa doch überwunden, fragte er sich.
Doch draußen sah er zunächst nur die fliehenden Städter. Man hatte sie unter Beschuss genommen. Renji spürte die Wind auf seinem Gesicht und als nach oben blickte sah er sein Schiff.

"Es ist die Klaue! Raus hier!" rief er den anderen zu.
Jull Folken hatte ihm das Leben gerettet. Schon wieder!

Kaum waren sie Bord, da eilte Renji auch schon zur Brücke. Jull mochte vielleicht das Schiff fliegen können, doch musste ihn jemand bei den Waffenkontrollen unterstützen. Sollten die anderen ihre Fracht sichern.


"Da bist du ja endlich", meinte sein Freund, als er die Brücke erreichte.
"Flieg uns raus! Ich kümmere mich um die Schilde."

Renji machte sich an die Waffenkontrollen. Alle Systeme waren einsatzbereit. Er musste nur noch das Ziel anpeilen. Einen der Schildprojektoren zu zerstören würde ausreichen um eine Lücke in der Abwehr zu schaffen, welche groß genug für die Blutklaue war. Er suchte mit der Zielerfassung den Boden ab. Dann wurde er fündig. Der Projektor mochte geschützt sein, aber einem Protonentorpedo würde das nicht standhalten. Das Ziel war erfasst und Renji feuerte.
"Treffer!"
Jull beschleunigte das Schiff und brachte sie raus über den weiten Ozean. Wenn Shillag'Mav Wasserfest einnahm und plünderte, wären sie längst im Orbit. Doch vorher gab es noch eine Angelegenheit zu erledigen.

Kurz nachdem sie den Treffpunkt erreicht hatten, war Renji wieder im Hangar.

"Verstauen wir die Schätze im Laderaum", meinte er zu Jowz.
"Renji, Esmilla ist noch nicht zurück."
"Ach ja? Wie schade. Hats wohl nicht gemacht. Dann bekommt jeder von uns etwas mehr. Wir können hier ja nicht ewig warten."
Jowz funkelte ihn finster an, doch wandte sich die Wolfsfrau plötzlich zu den Hangartoren.
"Sie kommt."
"Also ich weiß nicht, wie du darauf kommst, aber ich sehe nichts."
Doch dann ertönte auch für Renji das Brummen eines Repulsormotors und der Düsenschlitten stieg in die Halle auf. Die Arkanianerin stellte das Gefährt vor ihm ab und sprang mit einem Satz herunter. Renji musterte die Pilotin verdutzt. Ihre Kleidung war mit einigen Flecken übersät.
"Ist das Blut?"
"Ja. Aber nicht meins."
"Gut. Nichts wie weg hier!"

Aquaris, Luftraum, Blutklaue, Hangar - Esmilla, Jowz, Renji
 
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