[Archiv | Storythread] Die letzte Bastion

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Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Schlucht - Halle

Padme wußte nicht, wo Ami war. Überhaupt war alles verschwunden. Die Halle war leer. Nichts, was vorher drin stand, war dort. Und niemand der vorher in der Halle war, war noch da. Padme kam hinter der Säule hervor.

"Ami?"

sie rief laut nach der Freundin. Aber die einzige Antwort war das Echo, welches ihren Ruf von den Wänden zurückwarf. Verwirrt lief sie durch die Halle. Es war als wäre sie am gleichen Ort, aber doch woanders.

"Verflucht!"

schrie sie empört. Und das Echo klang beinahe höhnisch, als es ihren Fluch zurückwarf. Sie sah ein, daß es nicht brachte. Aber Ami mußte hier sein. Vielleicht war sie wie hinter einer unsichtbaren Mauer gefangen. Ihr Blick fiel auf die regelmäßigen und glatten Säulen. Wenn sie.....?
Sie dachte angestrengt nach. Damals hatte der Start der Firestorm geholfen. Aber hier konnte sie nichts starten. Aber vielleicht brauchte es eine andere Unterbrechung. Sie trat an die Säule, die umgefallen war, als Ami und sie die Halle betreten hatten. Nun stand sie wieder aufrecht, als wäre das Bild nie ein anders gewesen.


"Na schön, dann nehmen wir ein paar Schönheitsreperaturen vor."

sagte sie zu sich selbst und trat ein Stück von der Säule weg. Sie konzentrierte sich und umfaßte in der Macht die Säule. Langsam aber sicher drückte sie diese mit der Macht in Richtung der Halle. Es begann deutlich zu knirschen und das Gestein ächzte leicht, als sie sich nun mit vollen Druck der Macht gegen die Säule stemmte. Und als sie fühlte, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis diese umstürzen würde, sprang sie hinter eine andere Säule in Deckung. Mit einem gewaltigen Krachen schlug die Säule auf dem Boden auf. Staub rieselte auf sie hernieder und ließ sie leicht husten. Forschend sah sie durch den Staubnebel. Und da stand auch Ami. Erschrocken lief Padme auf die Freundin zu.

Was, was ist passiert Ami? Plötzlich warst du weg, die Männer waren weg? Was...."

Sie brach ab, als sie den AoBSler zu Amis Füßen sah.

"Wir müssen hier raus. Wir müssen ihn zur Wind bringen."

meinte Ami. Padme nickte und gemeinsam nahmen sie den Mann auf die Schulter und liefen mit der Last durch den Gang.

"Es waren meine Blasterschüsse, die wir beim hineingehen gesehen haben, Padme"

meinte Ami die Wände betrachtend.

"Und ich habe die Säule zum Umsturz gebracht."

antwortete ihr Padme. Es war sehr merkwürdig. Aber zuerst mußte dieser Mann zur Wind. Sie schleppten ihn durch die Schlucht und dann den Hang hinauf. Padme war erleichert, als die Wind in Sicht kam. Mit beinahe letzter Kraft liefen sie die Rampe, die Marl runtergelassen hatte, hoch und legten den Mann in ein Bett.

"Was nun? Ich kenne mich mit Krankenpflege nicht aus."

sagte sie ratlos. Aber Ami war schon auf der Suche nach den notwendigen Dingen. Padme selbst machte einen Waschlappen mit kalten Wasser nass und wischte dem Mann durch das Gesicht, während Ami ihn medizinisch versorgte. Schließlich hatten sie getan, was ihnen möglich war. Und nun hieß es abwarten. Sie gingen in die Messe und setzten sich hin.

"Alles so merkwürdig. Was ist geschehen, als du plötzlich weg warst?"

sie blickte abwartend auf die Freundin.

Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind- Messe
 
- Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind -

Ami sah sich die Wunden des Soldatens an. Er schien geschlagen worden zu sein. Hauptsächlich im Gesicht. Äusserlich schien er also nur leicht verletzt. Sie behandelte die Wunden an Mund und Augen mit Bakta und reinigte die groben Schürfwunden an Hals und Brust. Er war noch bewusstlos, spürte also nicht, wie sie seine Brust nach Rippenbrüchen abtastete.

"Es scheint soweit alles in Ordnung zu sein. Sollte er nach dem Aufwachen über Schmerzen im Bauchbereich klagen, sollten wir ihn allerdings mit Ultraschall genauer untersuchen. So sollte jedoch das Bakta ersteinmal ausreichen."

Padme nickte, und tupfte dabei mit einem feuchten Tuch die Stirn des Mannes "Ami, das hier wird immer suspekter, je länger wir hier sind. Mit gesundem Menschenverstand kommt man hier zu keiner Lösung, denn hier geht es nicht mit rechten Dingen zu."

Ami lief etwas unruhig im Raum auf und ab. Sie versuchte sich zu konzentrieren, und klare Gedanken zu fassen.

"Du hast Recht Padme, und ich kann genauso wenig eine logische Erklärung für das ganze hier finden. Fest steht allerdings, daß dieses Volk sehr real ist. Und genauso sehr gefährlich. Sie scheinen sich durch unsere bloße Anwesenheit bedroht zu fühlen. Ich weiss nicht woher sie kommen, noch wohin sie gehen, wenn sie so plötzlich wie sie auftauchen auch wieder verschwinden."

Dann hörte Ami plötzlich ein heiseres Stöhnen aus Richtung des Bettes. "Er wacht auf" sagte Padme und nahm das feuchte Tuch von seiner Stirn.

"Wasser. Bitte Wasser", sagte der Mann mit kraftloser, heiserer Stimme. Ami lief in die Messe und holte ein Glas kühles Wasser. Der Mann griff sofort danach und nahm einen Schluck mit zittriger Hand. Dann sank sein Kopf wieder erschöpft auf das Kissen.
Es dauerte einige Momente, bis er zu Sinnen kam und seine Augen sich fragend und wirsch umsahen.

"Wo bin ich?" fragte er leise, fast ängstlich.

"Sie sind in Sicherheit" sagte Padme, die noch auf der Kante des Bettes bei ihm saß und legte ihm die Hand auf den Arm. Dann erblickten die Augen des Mannes Ami und er schien sie zu erkennen.

"Miss? Sie sind von der AoBS nicht wahr? Sind sie uns suchen gekommen?" In seiner Stimme klang starke Erleichterung mit.

Ami nickte und lächelte leicht. "Ja, sind wir. Ich glaube, sie sollten sich stärken.

Padme und Ami warteten in der Messe, während der Mann duschte. Sie saßen ruhig und abwartend neben ihm, als er danach bei ihnen saß und die erste warme Mahlzeit seit anscheind sehr langer Zeit zu sich nahm.
Als er fertig war, atmete er erleichtert durch und sah die beiden Frauen an "Danke" war das erste, was er sagte.

Ami nickte nur kurz und sah ihn dann fest an. "Erzählen Sie uns bitte genau was passiert ist, Salton"
Den Namen hatte Ami anhand der Identifikationsnummer auf der Uniform des Mannes herausgefunden. Er war einfacher Soldat, doch sie hoffte, daß er ihnen die ganze Geschichte erzählen konnte.

Man konnte es dem Mann am Gesicht ablesen, daß es ihm schwer fiel, die Erinnerungen zurück in sein Gedächtnis zu rufen.

"Alles schien ganz normal zu laufen..." begann er zögerlich. Dabei sah er die Frauen nicht an, sondern hielt den Blick auf den Tisch gerichtet. "Wir sind hier weit draußen im Outer Rim, wissen Sie, und deshalb herrschte hier wohl nie soviel Lieferverkehr wie vielleicht auf anderen Stützpunkten. Die letzte Bastion ist auch nicht so stark besetzt und dann konnte es hier manchmal richtig einsam werden. Dann verspätete sich plötzlich das Versorgungsschiff. Wir dachten uns erst nicht viel dabei, aber als es über eine Periode überfällig war, versuchten wir Kontakt zur Zentrale auf Delastine aufzunehmen, aber vergeblich. Die Funker schafften es einfach nicht, durchzukommen, mit keinen Mitteln. Und dann blieben auch noch die Handelsschiffe völlig aus. Es war wie verhext. Als wäre das Universum ausgestorben, und wir wären die letzten Überlebenden auf einer einsamen Insel, mitten im Nirgendwo. Selbst unsere Radare zeigten nicht eine einzige Bewegung in ihrer Reichweite. In dieser Zeit begann die Unruhe in der Mannschaft, und als dann die Vorräte knapp wurden, machten sich die ersten Rufe nach einer Meuterei breit.
In der dritten Periode ohne Versorgungsschiff eskalierte die Situation. Der Captain trat in den Versammlungsraum vor die Mannschaft, um uns zu sagen, daß wieder kein Versorgungsschiff gekommen war und kein Funkkontakt zum Hauptquartier erstellt werden konnte. Es gab einen Offizier in der Mannschaft, sein Name war Fock, und er schien schon lange eine Gruppe gegen den Captain angeführt zu haben, die in diesem Moment aufsprangen und ihn angriffen.
Es ging alles so schnell. Ich weiss nur, daß Fock und auch der Captain bei diesem Aufstand ums Leben gekommen sind, und dann geriet alles irgendwie Kontrolle.
Ein Teil der Mannschaft, darunter auch ich, liefen aus dem Stützpunkt heraus. Wir wussten nicht, was wir tun sollten, hatten Angst vor den, durch Hunger und Angst getriebenen Soldaten, die zu allem fähig schienen. Wir liefen in das angrenzende Tal. Dort entdeckten wir einen kleinen Eingang, der in eine Höhle zu führen schien und liefen hinein. Die Anhänger Focks schienen uns gefolgt zu sein. Wir liefen direkt in die Arme dieser merkwürdigen Menschen und als der Rest der Mannschaft zu uns stiess, eskalierte es und es kam zum Kampf. Ich weiss nicht wer diese Männer sind, und was passiert ist, doch die von uns, die den Kampf überlebt haben, nahmen sie gefangen und folterten uns. Sie sagten ständig etwas davon, wir hätten ihren heiligen König auf dem Gewissen..."
Sein Gesicht verzog sich schmerzverzerrt. "Wer sind diese Menschen?"

Padme und Ami hatten die ganze Zeit gebannt zugehört und als der junge Soldat sie nun so verzweifelt und fragend ansah, durchzuckte es sie schmerzhaft. Er hatte seine Freunde und seine Kollegen verloren und sah sie nun hilflos an, aber sie hatten keine Antwort für ihn...


- Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind -
 
Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind

Die Geschichte des Mannes brachte sie nicht wirklich weiter. Aber er wollte Antworten. Aber wie sollten sie ihm welche geben, wenn sie selbst keine hatten?

"Nun"

begann Ami

"Wir hatten von diesem Stützpunkt keinerlei Meldung bekommen, was sehr ungewöhnlich war, denn der Captain war ein zuverlässiger Mann. Vor wenigen Tagen erhielten wir einen Notruf, der jedoch in einer merkwürdigen Sprache verfaßt war. Und zudem war das Datum der Nachricht noch komischer, denn der Notruf war 200 Jahre alt. Wir beschlossen hierhin zu fliegen, denn die Sache war uns nicht geheuer. Padme kann aufgrund ihrer Position auf die Archive der Republik zugreifen. Und so gelang es uns, die Sprache, in der Funkspruch verfaßt war, zu identifizieren. Marl, der kleine Droide konnte ihn damit auch übersetzen. Wir stellten fest, daß die Sprache seit einigen Jahrhunderten aus der Galaxis verschwunden war. Gleichsam auch das Volk, das diese Sprache benutzt hat. Es handelt sich um das Volk der Tramachanen, deren Planet zerstört wurde, als dessen Sonne implodierte."

Padme schaute mehr auf den Mann, um zu sehen, ob irgendwas ihm bekannt vorkam. Aber sein Gesicht zeigte nur ungläubiges Staunen. Ami verstummte mit einem leisen Seufzen. Padme fuhr an ihrer statt fort.

"Also kamen wir hier an und fanden ihren Stützpunkt verlassen vor, Salton. Aber er war nicht nur verlassen, sondern auch zerfallen. Als wäre er Jahre unbesetzt gewesen und der Zahn der Zeit heftig an ihm genagt hätte."

"Das kann nicht sein, Miss. Wir waren doch immer sehr sorgsam. Sowas wäre uns doch aufgefallen."

fiel ihr Salton ins Wort. Ami nahm das Wort an sich.

"Wir machen ihnen keinen Vorwurf. Wir schildern lediglich unsere Eindrücke. Wir gingen in die Station, um das Logbuch des Captains zu holen, wobei ein Gang einstürzte. Aber das war nicht das komische, denn gestern Nacht war der Stützpunkt genauso wie er sein sollte. Belebt und voll intakt. Ich ging dorthin, aber die Leute sahen mich einfach nicht. Als wäre ich nicht existent. Während ich mich am Stützpunkt aufhielt, entdeckte Padme die Schlucht und die Halle. Und diese Menschen. Aber sie sahen auch durch sie hindurch und waren vollkommen friedlich. Heute morgen gingen wir wieder in die Halle, um deutliche Zeichen der Zerstörung zu sehen waren. Aber Padme war sich sicher, daß diese gestern nicht da waren. Wir betraten diese Halle wieder und fanden einen Sarkophag vor. Und merkwürdigerweise war die Inschrift in Basic verfaßt. Die Inschrift besagte, daß dort Abdem Isi Asgen letzter König der Tramachanen seine letzte Ruhe gefunden hatte. Zudem warnte die Inschrift davor, die Ruhe dieses Königs zu stören. Aber davon ließen wir uns nicht abhalten, Wir schoben die Platte des Sarkophages hinunter, die dabei auch leider kaputt ging. Aber wir kamen nicht dazu den Sarkophag zu untersuchen, denn dann kamen diese Menschen in die Halle und wir mußten uns verstecken."

"War vielleicht auch besser so, Miss. Ich denke, die verstehen da keinen Spaß."

Dem Mann war die Furcht deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Ami verschwand vor meinen Augen. Und wir wissen, daß wir für die Blasterschüsse und die umgekippte Säule verantwortlich sind."

fuhr Padme fort.

"Pardon, Madame, aber wie wollen sie beide oder noch sogar eine alleine die schwere Säule umgekippt haben?"

Der Mann blickte skeptisch drein. Ami hingegen grinste Padme an.

"Ich habe ihnen Padme gar nicht richtig vorgestellt, Salton. Das ist Padme Master, Rätin des Jedi- Orden. Und glauben sie mir, sie ist alleine durchwegs in der Lage, diese Säule zu umzukippen."

Padme verkniff sich das Grinsen, während der Mann sie musterte.

"Eine Jedi? Das hat uns noch gefehlt"

erwiderte der Mann mit einem erschrockenen Gesicht und Padme war sich da noch nicht sicher, aber meinte Ekel zu erkennen. Sie konnte sich nicht helfen und lachte laut los.

"Ihre Ablehnung ist sehr amüsant, Salton. Aber sie müssen mit einer Jedi vorlieb nehmen, denn ich denke, sie sind hier in Sicherheit."

Sie grinste Ami zu. Doch dann wurde sie wieder ernst und stand auf und lief durch die Messe.

"Ich will wieder in die Halle zurück. Vielleicht können wir die anderen Überlebenden auch da rausholen."

Ami blickte sie an, als hätte sie den Verstand verloren.

"Und wenn du nicht mehr herauskommst?"

Ami blickte nicht sehr begeistern.

"Ja, ich weiß, daß es ein Risiko ist, aber immer wenn wir irgendetwas kaputtgemacht haben, dann wurde alles wieder normal. Soweit man es hier als normal bezeichnen kann. Es ist ein Ort, aber irgendwie springen wir durch alle Zeiten. Als wir heute die Halle betraten, da betraten wir diese Halle, wie sie eigentlich in Zukunft, nach dieser Begegnung war. Ich bin auch ein Schaf, ich habe ganz vergessen, daß die Macht mir zur Seite steht, Ami. Ich vertraue ihr und sie wird mich sicherlich auch heil wieder raus bringen."

Salton sah sie an, als wäre sie komplett irre geworden. Wahrscheinlich war die Macht für ihn mehr ein Virus. Und wer sich da freiwillig reinwagte, der konnte nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Aber Padme war sich ihrer Sache sicher.

"Ami, bitte."

sie sah Ami an.

"Aber ich komme mit."

meinte sie entschlossen.

"Ich weiß aber nicht, ob ich uns beide da reinbringen kann. Was aber noch wichtiger ist, ob ich uns da wieder herausholen kann."

Ami sah sie nur an und meinte:

"Ich komme mit. Und damit Basta"

Padme seufzte, aber nickte dann.

"Wir nehmen unsere Umhänge mit. Salton, sie bleiben hier."

Der Mann nickte dankbar und erleichert. Ami und Padme holten ihre Umhänge und gingen wieder zurück zur Schlucht. Die Halle war wieder einsam und verlassen. Aber vielleicht täuschte das auch.
Padme sah zu Ami.


"Bist du bereit? Dann bleib dicht bei mir"

Ami trat näher an Padme heran. Padme hingegen nahm Ami kaum wahr. Sie konzentrierte sich auf diese Halle. Und alle möglichen Dinge, die hier waren. Und da fühlte, sie Fremde. Von der Emotion waren sie so wieder Gesang des Volkes. Traurig aber gefaßt. Padme ließ sich noch tiefer in die Macht fallen. Sie wob ein Netz um Ami und sich. Und verwob dieses Netz mit den anderen Präsenzen, die sie spürte. Und plötzlich schimmerte die das dumpfe Licht in der Halle, golden. Ami und Padme machten einen Schritt. Und plötzlich waren sie nicht mehr in der Halle, wohl aber in der Schlucht. Aber diese war merkwürdig verändert. Alles war grün und durch die Schlucht plätscherte ein Bach.

Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Schlucht
 
- Rexus ? In der Nähe des Handelsposten ? Schlucht ?

Alles wirkte friedlich, fast idyllisch. Die gerade noch sandige Schlucht war von frischem grünen Gras durchwachsen, genährt von dem kühlen und klaren Bach in ihrer Mitte. Eine milde helle Sonne schien auf den Ort und wärmte die Luft angenehm.
Für einen Moment blieben Padme und Ami dicht aneinander stehen und sahen sich um. Nichts wirkte bedrohlich und außer einem leisen Windrauschen war nichts zu hören. Über dem Hang der Schlucht flimmerte die warme Luft und Baumkronen, die über den Rand hinausragten ließen einen angrenzenden Wald erkennen.

?Ich werde nicht fragen, wo wir sind, und ich will auch keine Antwort.? sagte Ami, und die Ironie in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Mit Resignation hatten die beiden Frauen aufgegeben, sich über die Ereignisse seit ihrer Landung auf Rexus zu wundern.

Ami schritt langsam und beobachtend durch das knöchelhoche Gras.

?Also Padme. Was wissen wir über dieses Volk? Deinen Aufzeichnungen zufolge waren sie doch ein friedliebendes Volk, das zwar einen sehr veralteten Glauben hatte, aber ich denke der Zeit, in der sie gelebt haben, angepasst...?

?...in der sie eigentlich gelebt haben...? warf Padme mit hochgezogener Augenbraue ein.

?Und da sind wir auch an dem Punkt, an dem die Mannschaft der Bastion und wir ins Spiel kommen.? fuhr Ami nickend fort. ?Wer dringt in wessen Zeit ein? Hier prallen nicht nur Kulturen aufeinander, sondern ganze Zeitalter. Und die Situation scheint mit dem Tod des Königs eskaliert zu sein...?

Padme hatte sich vor Ami ins Gras gesetzt und die Arme über den Knien verschränkt. ?Er ist im Kampf gestorben. Wir können nichts daran ändern und es nicht ungeschehen machen...?

In diesem Moment sahen sich die beiden Frauen an und ihre Augen weiteten sich.

?Das ist es!? rief Ami mit einem lauten Lachen aus. ?Natürlich können wir es ungeschehen machen.
Sieh dich um, Padme. An diesem Ort, an dem wir jetzt sind, lebt König Abdem Hatschidingsbums noch. Er ist noch nicht ermordet worden, wahrscheinlich leben die Tramachanen gerade hier noch in stillem Frieden, nichtsahnend irgendeiner Zivilisation oder jeglichem Fortschritt...?


Padme sah zu Ami hoch und hielt sich die Hand vor die Stirn gegen die blendende Sonne. ?Schön und gut. Aber wie es aussieht, gibt es keinen Weg, die wechselnden Zeiten zu kontrollieren. Alles scheint zufällig. Wie bitte sollen wir es also anstellen, genau zu der Zeit hier zu sein, in der der Kamp stattfand??

Ami strich sich mit dem Finger über die Stirn und dachte kurz über Padmes Worte nach, dann setzte sie sich neben sie ins Gras.

?Ich denke das brauchen wir nicht. Wir müssen herausfinden, welche Ursache diese plötzlichen Zeitwechsel haben. Alles hat damit angefangen, dass sich der Stützpunkt scheinbar in einer falschen Zeit befand und nicht mehr von den Handelschiffen erreicht werden konnte...dort müssen wir ansetzen...?

Hätten sie in diesem Moment nicht einem scheinbar unlösbaren Problem gegenübergestanden, hätten die beiden Frauen den Moment genossen. Ami lehnte sich im Gras zurück, knickte einen Grashalm ab und dachte nach...


- Rexus ? In der Nähe des Handelsposten ? Schlucht ?
 
Rexus ? In der Nähe des Handelsposten ? Schlucht

Padme seufzte leise.

"Ich glaube, daß das irgendwas mit den Leuten auf dem Stützpunkt zu tun hat. Oder vielleicht mit dem Stützpunkt an sich? Vielleicht ist er an einem Platz erbaut worden, den Tramachanen wichtig war. Wir müßten wissen, was genau die Männer hier gemacht haben. Wo sie in den Konflikt mit den Tramachanen geraten sind. Und wieso hat sich diese Idylle so gewandelt? Ich habe meine Zweifel gehabt, daß man die Tramachanen auf einem solchen unwirtlichen Mond einfach abgesetzt hat. Und scheinbar waren meine Zweifel berechtigt. Dies ist alles andere als ein toter Planet."

meinte sie nachdenklich. Es war so herrlich friedlich. Und sie konnten das nicht einmal würdigen. Padme stand auf.

"Komm, laß uns schauen, wie der Platz aussieht, auf dem die Station gebaut wurde."

Ami nickte und reichte Padme die Hand, an der Padme sie hochzog. Gemeinsam schritten sie über den Abhang, der bei ihrem Abstieg aus Kiesgeröll bestanden hatte, nun aber mit sattem Gras bewachsen war. Schließlich kamen sie über den Hügel und blickten auf die Ebene auf der die Wind und der Stützpunkt sich befanden. Nun kamen sie auf dem Staunen nicht mehr heraus.

"Das ist ja eine Stadt."

rief Ami und auch Padme sah interessiert hinüber. War es denn die Möglichkeit?
Die paßte sich sanft in die Landschaft ein. Die Architektur war der Landschaft nicht aufgezwungen, sondern in diese intergriert. In sanften Farben waren die Häuser gestrichen. Wie an einem Faden magisch herangezogen, liefen Ami und Padme näher.


"Das habe ich nun wirklich nicht erwartet."

Amis Blick besagte, daß sie ebenfalls nicht erwartet. Sie mußten nun schon an der Stelle vorbei sein, wo die Wind stand und betraten nun die Stadt.

"Ich glaube, die Tramachanen hatten schon eine große Kultur, Ami, aber irgendwas hat diese ausgelöscht. Vor allem weil die Archive nichts darüber aussagen, wo dieses Volk hingegangen ist. Als wollte es nicht gefunden werden. Oder aber jemand anders wollte es so."

Ami nickte.

"Aber mich würde interessieren, in welchem Jahr wir uns nun befinden. Das könnte sehr förderlich sein, wenn wir die ganze Angelegenheit aufklären könnten."

Sie hatten die Stadt nun betreten. Sie verhielten sich vorsichtig und umsichtig. Aber die Stadt schien auch leer zu sein. Niemand war auf den Straßen.

"Ich vermute stark, daß wir sehr auffallen werden mit unserer Kleidung, Padme."

Padme grinste.

"Denke ich auch. Aber wir können uns nicht schon wieder Sachen ausleihen."

meinte sie lachend. In diesem Moment erklang ein großer Jubel. Nicht weit von ihnen.

"Ich denke, da werden sich alle aufhalten."

meinte Ami mit einem kurzen Blick zu Padme. Die beiden Frauen liefen schneller durch die Straßen. Und schließlich kamen sie auf einem großen Platz an. Dort befanden sich sehr viele Leute, die zu einem wunderschönen Gebäude sahen. Das Gebäude bestand aus grazilen Säulen, die, wenn Padme sich nicht sehr täuschte, das ganze Gebäude umliefen. Der Platz selbst war mit weißen Kopfsteinpflaster ausgelegt. Und inmitten des Platzes stand ein Baum. Padme konnte ihn nicht zuordnen. Aber er flimmerte im Sonnenlicht golden. Sprachlos blickte sie sich um und sah, daß der Platz noch verschiedene Brunnenanlagen hatte, die zum Baum in der Mitte ausgerichtet waren. Die Leute aber sahen auf den Eingang des Säulengebäudes. Dort stand ein Mann in einem aufwendigen Gewand. Und neben ihm eine wunderschöne Frau. Sie sah ganz anders aus, als die Menschen auf dem Platz. Ihre Haare waren dunkel und glänzten ebenfalls im Sonnenlicht. Ihr Gesicht hatte die Farbe eines Menschen, der gerne viel Zeit an der frischen Luft verbringt. Ihre Augen konnte sie bis hierher nicht erkennen. Erst jetzt fiel ihr auf, daß Ami scheinbar schon eine Weile an ihrem Umhang zupfte.

"Padme"

zischte sie leise. Padme sah zu Ami.

"Der Baum und der Tempel, oder was das auch ist, stehen genau dort, wo die Station sich befindet."

stellte sie simpel fest. Padme hatte darauf noch nicht mal geachtet. Aber nun fiel es ihr auch auf. Die Station nahm den gleichen Platz ein, wie der Platz mit den Brunnen und dem Tempel, wie Ami das Gebäude tituliert hatte.

"Da hast du recht. Und irgendwie fühle ich mich wie auf Naboo oder damals auf Etheria. Und noch weniger als vorher weiß ich, wie alles zu erkären ist."

Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt- Platz
 
- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - Platz -

Ami sah sich um. Sie versuchte alles, was hier geschah, jede Kleinigkeit mitzubekommen. Dann begann der Mann im Gewand die Hände zu heben und zu den Menschen zu sprechen. Es herrschte gespenstische Ruhe in der Menge und jedes Wort klang klar und deutlich bis zu Padme und Ami. Doch die Sprache war beiden vollkommen fremd

"Verdammt, ich versteh nicht ein Wort" murmelte Ami und zog die Augenbrauen zusammen. Sofort drehten sich einige Köpfe zu ihnen um und sahen sie forschend, strafend und mißgünstig an.

"Wir fallen auf" raunte Padme, und dabei drehte sie nur unauffällig den Kopf zu Ami.

"Ach ne" gab Ami nur ironisch zurück "Wir tragen Kleidung, die diese Menschen eigentlich erst in ein paar Jahrhunderten zu Gesicht bekommen sollten, haben beide dunkle Haare, sind viel zu klein, und reden in einer Sprache, die es hier nicht gibt! Mehr kann man wohl nicht aus der Rolle fallen."

Nun begann wirsches Gemurmel zwischen den Leuten um sie herum. Sie erregten zuviel Aufmerksamkeit, und es würde nur eine Frage von Momenten sein, bis auch der Redner sie erblicken würde. Was dann geschehen würde, wollte Ami sich nicht gerade ausmalen.

"Wir verschwinden" sagte Padme nur kurz ab, während sie sich schon umdrehte und Ami am Arm packte und mitzog. Sie versuchten unauffällig und trotzdem schnell zu laufen. Doch als sie hörten, wie plötzlich hinter ihnen hergerufen wurde und als sie sich umsahen, erblickten, wie einige der Leute unter ihren Mantel griffen und anfingen hinter ihnen herzulaufen, beschleunigten sie schlagartig ihren Schritt.

"Oh schande Padme, wir müssen uns verstecken" keuchte Ami im laufen. Es blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken oder um große Fluchtpläne aus der Stadt zu schmieden. Ohne sich weiter umzusehen liefen sie in einen, vor der Sonne geschützten Eingang, ohne wirklich zu sehen, welches Gebäude sie da betraten.

Innen war es kühl und nur gräuliches Licht fiel in die Gänge.

"Wo lang?" schnappte Ami nach Luft, als sie an einer Gabelung der Gänge ankamen. Padme sah sich kurz um. Die Verfolger waren nicht zu sehen, aber zu hören, also konnten sie nicht weit sein.

"Hier lang" Und dann rannte Padme auch schon in den linksliegenden Gang. Ami ihr hinterher, in der Gewissheit, daß Padme ebensowenig wusste, wo sie waren, geschweigedenn wo sie lang mussten.
Den beiden Frauen fiel in der Eile nicht auf, daß die Gänge, die sie entlangliefen, leicht abschüssig waren, das Licht dunkler wurde, und die Luft kühler und feuchter.
Ami wusste nicht mehr, wie oft und in welche Richtungen sie abgebogen waren, als sie in einem kleinen niedrigen Raum ankamen, aus dem kein Gang mehr hinauszuführen schien, außer der, den sie gekommen waren.

"Verflucht" Mit verzweifeltem Blick lief Padme die Wände der Höhle ab. "Wir sind in einer Falle"

"Psssscht" Ami lehnte mit einem Arm an der Wand, vornübergebeugt und rang nach Luft, den Zeigefinger der anderen Hand an ihre Lippen gepresst. "Ich höre sie nicht mehr. Wir haben sie abgehängt"

Auch Padme horchte in die Dunkelheit, aus der sie gekommen waren und nickte. Die Wangen der beiden Frauen glühten vor Anstrengung und als sie sich umsahen dauerte es einen Moment bis sich ihre Augen vollkommen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Sie erblickten in der Mitte der fast runden Höhle einen Tisch, der aufwendig mit Gold besetzt und verziert war.

"Was ist das? Ein Altar?" fragte Padme und trat näher an den Tisch heran.

"Ja, aber sieh mal, Padme, er ist vollkommen überwachsen" Ami trat neben Padme und besah sich das skurill wirkende Gebilde. Der Altar war überwachsen von dicken, stämmigen Wurzeln.
In diesem Moment fuhren die Blicke der Frauen nach oben an die Decke des Raumes. Die festen dicken Wurzeln traten genau an dieser Stelle aus der Decke und umschlangen den Altar.

Ami schluckte "Padme. Das hier sind die Katakomben des Tempels. Wir sind genau unter dem Baum, der in der Mitte des Tempels stand..."


- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - unterirdische Gänge -
 
Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - unterirdische Gänge

Padme ging um den Altar herum.

"Wie es also aussieht, steht der Altar auf dem heiligsten, was dieses Volk hat."

meinte sie leise.

"Und es ist ihr Friedhof."

wandte Ami ein. Padme schüttelte leicht den Kopf.

"Ein Friedhof sicherlich, aber ich denke, wer hier beerdigt wird, hatte eine wichtige Stellung inne. Denn es ist nicht üblich, die Toten direkt in der Stadt zu beerdigen"

Beide schauten sich genauer um. Die Wände schienen einer Feuchtigkeit ausgesetzt zu sein, denn an den Wänden wuchs Moos. An den Wänden waren eine Art von Schreinen eingebaut. In denen flackerte dort und hier eine Kerze und verlieh der Dunkelheit Bewegung und komische Gestalten. Geheuer war Padme diese Gruft nicht gerade.

"Du kannst mir nicht sagen, daß es von alledem nichts mehr zu sehen war, als ihr den Stützpunkt gebaut habt?"

Ami zuckte mit den Schultern.

"Wir haben dafür unsere Leute. Wir haben nur Rexus als Planeten angeben. Und eine Gruppe machte sich dann auf den Weg, um den Stützpunkt zu errichten. Der Captain kam erst, als alles fertig war."

Padme blickte etwas unwirsch drein, aber das sah man in der Dunkelheit nicht. Ami lief durch die Kammer, während Padme mißtraurisch den Ein- und Ausgang beäugte. Plötzlich hörte sie ein leises Platschen. Hastig drehte sie sich um.

"Ich bin auch vergeßlich. Dieser Fock, der den Aufstand angezettelt hat, war von Anfang an hier."

meinte Ami leise. Das war interessant. Durchwegs interessant sogar.

"Ich habe schon die ganze Zeit den Verdacht, daß Fock seine Finger nicht nur bei dem Aufstand im Spiel hatte."

sagte sie leise. Ami untersuchte derweil weiter die Wände. Padme hörte sie undeutlich murmeln, aber sie hatte keine Zeit, sich um Amis Gemurmel zu kümmern. Innerlich schrillte eine Alarmsirene bei ihr los.

"Padme, schau dir das an."

rief Ami plötzlich.

"Wir müssen weg hier. Komm"

rief Padme gleichzeitig. Einen Moment sahen sich beide Frauen irritiert an.

"Komm rasch"

Padme hatte bereits den Gang betreten, aber Ami zögerte noch. Sie warf einen Blick zurück und lief Padme dann hinterher. Der Gang stieg leicht an und war zudem glitschiger als sie ihn in Erinnerung hatten.

"Sie wissen, wohin wir geflüchtet sind. Sie sind hierher unterwegs."

meinte Padme im Lauf zu Ami. Sie passierten eine Gabelung und schauten sich vorsichtig um. Aber nichts war da.

"Bist du dir sicher, Pa....."

Ami brach den Satz ab. Vor ihnen erschienen Fackeln.

"Zurück, Padme, wir müssen zurück!"

rief sie der Freundin zu und wandte sich in die andere Richtung. Aber hinter ihnen kamen die Fackeln langsam näher. Die beiden Frauen blieben entsetzt stehen. Auf eine Konfrontation waren sie nicht wirklich vorbereitet.

"Ich glaube, wir müssen uns den Weg frei kämpfen. Sofern das möglich sein wird, Ami."

sagte Padme leise zu ihrer Freundin. Diese nickte und nahm mit dem Blaster bereits die erste Person ins Visier.
Neben ihr ertönte das Geräusch eines aktivierten Lichtschwertes. Padmes Klinge erhellte den Gang in dem grau-blauen Licht.
Aber die Gruppen verharrten plötzlich. Unangenehme Stille breitete sich aus. Padme und Ami warfen sich verwirrte Blicke zu.


"Was ist denn nun los?"

fragten beide wie aus einem Mund.


Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - unterirdische Gänge
 
- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - unterirdische Gänge -

Dicht nebeneinander, mit gezogenen Waffen standen sie in der Gabelung, ihre Blicke huschten immer wieder von einem Gang in den anderen, doch nichts tat sich.

"Was passiert hier?" murmelte Padme unwirsch.

"Padme, was ich gerade in der Höhle gesehen habe..."

Die Jedi schien fast nicht zu reagieren. "Wir müssen hier raus, was du gefunden hast, kannst du mir erzählen, wenn ich Tageslicht sehe"

Ami raunzte und fasste Padme etwas unsanft an der Schulter "Jetzt hör mir zu!" Dabei zog sie die Schulter zu sich herum und erst jetzt sah Padme sie fragend und etwas erschrocken an.

"Eines der Gräber trug eine Grabschrift in Basic. 'Hier ruht Jedi-Meister Dowas, Weiser der Tramachanen'. Na? klingelts?"

Padme zog die Augenbrauen zusammen und sah Ami kopfschüttelnd an "Was, was hat das zu bedeuten?"

Jetzt nahm Ami beide Hände und fasste Padme an die Schultern, als wolle sie sie wachrütteln "Verstehst du denn nicht? Zu Lebzeiten, also der richtigen lebzeiten dieses Volkes war ein jedi unter ihnen, und er wurde als Weiser verehrt. Padme, sie sahen das Licht deines Lichtschwertes und verharrten...wohl vor Ehrfurcht...wenn es so ist, wie ich vermute, müssen wir uns das zu Nutzen machen, und vielleicht führt es uns auch zu der Lösung dieser Geschehnisse..."

Padme nickte und ihre Gesichtszüge entspannten sich. Doch dann drangen langsame Schritte aus den Gängen zu ihnen. Ami hörte, wie sich die Füße knirschend in den Sand drückten.

"Ich hoffe, du hast recht, mit dem was du gerade gesagt hast, Ami" flüsterte Padme in ihre Richtung und drehte sich dann zu einem der Gänge, hob ihr Lichtschwert vor sich, dessen Licht in den Gang hineinfiel. Diesmal verstummten die Schritte nicht, sondern hielten an. Langsam, aber sie kamen näher.
Plötzlich erklangen helle Männerstimmen, die einen leisen Gesang anzustimmen schienen. Doch diesmal klang es nicht nach den Beschwörungen, die sie in der Halle gehört hatten, sondern wohlklingender.

Rücken an Rücken standen die beiden Frau in der Dunkelheit, die nur durch das Lichtschwert durchbrochen wurde, ihre Waffen von sich gestreckt, in die Gänge vor sich starrend, wagten kaum zu atmen, jederzeit darauf gefasst, daß etwas aus der Dunkelheit auf sie zuspringen könnte...


- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - unterirdische Gänge -
 
Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - unterirdische Gänge

Die beiden standen immer noch Rücken an Rücken in dem Gang. Das einzige Licht war von weit entfernt einige Fackeln und ansonsten Padmes LS.

"Wenn das eine Falle ist, dann ist es eine verdammt gute Falle"

murmelte Padme leise.

"Sie kommen näher"

flüsterte Ami statt einer Antwort. Padme atmete tief ein.

"Also vielleicht könnten wir ja auch zur Abwechslung Glück haben. Und sie verstehen Basic."

meinte Padme ebenso leise. Und dann grinste sie, was man in der Dunkelheit nicht sehen konnte.

"Aber es reicht auch, wenn sie mich als Göttin verehren."

Ami knuffte sie statt einer Antwort leicht.

"Mir wäre die erste Variante lieber. Sonst muß ich dich noch aus deinem Götterhimmel zurückholen."

frozelte Ami. Trotzdem war die Anspannung bei beiden groß. Und plötzlich erreichte sie der Lichtschein der Fackeln. Beide zuckten leicht zusammen.

"Jhredai, soln akmar usi."

Padme lauschte der Stimme skeptisch.

"Haben die keine Dolmetscher?"

brummelte sie unwillig vor sich hin. Dennoch, wenn sie mit der Macht hinausgriff, fühlte sie keine Aggression und keine Feindseligkeit. Dennoch war ihr die Sache sehr suspekt.

"Ich glaube, mit Jhrrredai meinen sie dich"

meinte Ami leise. Zum Glück sah sie nicht den Blick, den Padme ihr zuwarf.

"Schön....."

mehr sagte sie nicht. Trotzdem mußte es voran gehen.

"Wenn mir irgendwas passiert, dann schieß. Und schau, daß du soweit weg kommst, wie es dir nur möglich ist."

sagte sie leise zu Ami. Dann trat sie mit paar Schritte vor. Und erreichte damit auch das Licht der Fackeln und konnte ihr Gegenüber sehen. Wenn sie nicht alles täuschte, war es der Mann, der vorhin mit der Frau vor dem Tempel gestanden hatte.

"Jhredai, soln akmar usi."

sagte er mit einer leichten Verbeugung.

"Wieso ist Marl nie da, wenn man ihn mal braucht."

fluchte sie leise.

"Wer ist denn Marl?"

ertönte hinter dem Mann eine zweite Stimme. Padme sah perplex drein. Jemand, der Basic sprach?

"Ein Freund von mir. Er spricht sehr viele Sprachen."

Irgendwie schien es ihr besser, nicht zu erwähnen, daß Marl ein Droide war. Diese Leute schienen auf Technik nicht sehr gut zu sprechen zu sein.

"Das Volk der Tramachanen begrüßt seit langen wieder einen Jedi in seinen Reihen. Seid uns willkommen.

mit diesen Worten trat der Mann, zu dem die Stimme gehörte aus der Dunkelheit hervor und trat ebenfalls in den Fackelschein. Er hatte lange Haare, die leicht gelockt schienen. Auch seine Statur war anders als die der übrigen. Er war auch schlank, aber er starahlte auch eine Kraft aus, die den anderen mehr zu fehlen schien. Die Gesichtszüge waren scharf geschnitten, aber das gab ihm kein unangenehmes Aussehen. Im Gegenteil der Mann war sehr attraktiv. Auch er verbeugte sich leicht.
Padme verneigte sich nun ebenfalls leicht.


"Und wir danken dem Volk der Tramachanen für ihr freundliches Willkommen."

Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, deaktivierte sie ihr LS.

"Teara famani jhredai tausi?

verlangte der Mann daneben zu wissen.

"Der Oberpriester fragt, ob ihre Begleiterin auch eine Jedi sei."

fragte der Mann. Padme schüttelte den Kopf.

"Nein, das ist sie nicht."

antwortete Padme. Der Mann übersetzte es dem Priester. Dieser nickte lediglich und sah auf die Stelle neben sie. Und Padme brauchte gar nicht den Kopf zu wenden, um zu wissen, daß Ami nun neben ihr stand. Sie verneigte sich ebenfalls leicht.

"Mein Name ist Eloise Ambria de Lieven."

sagte sie schlicht. Und Padme fiel auf, daß sie ganz vergessen hatte, sich vorzustellen.

"Entschuldigt meine Unhöflichkeit, mein Name ist Padme Master.

stellte sie sich ebenfalls vor.

"Das ist der Oberpriester Tol`Eldrais. Und meine Name ist Thoron Agamarth."

stellte sich der "Dolemtscher" den Oberpriester und sich selbst vor. Dieser redete wieder leise auf Thoron ein.

"Das Volk der Trachanen würde sich geehrt fühlen, die Jhreadai und ihre Begleiterin als Gäste willkommen zu heißen."

Sowohl Ami als auch Padme waren verblüfft. Aber in ihren Zügen war nichts davon zu lesen. Sie hatten in harten Jahren gelernt, daß jede Mimik tödlich sein konnte.

"Und wir fühlen uns geehrt, dieses Angebot annehmen zu dürfen."

erwiderte Ami. Sie wußten beide, daß es sehr schlecht wäre, ein solches Angebot auszuschlagen. Sie wußten über ihre Gastgeber kaum etwas. Auch wenn es eigentlich ein friedliches Volk zu sein schien. Sicher war sicher.

"Wenn die hohen Gäste uns dann folgen würden."

sagte Thoron mit seiner wohlklingenden Stimme.

"Gerne"

erwiderte Padme mit freundlichen Lächeln. Auch wenn ihr die Sache alles andere als gefiel. Sie folgten dem Oberpriester, vor dem zwei Fackelträger gingen. Hinter ihnen reihte sich der Rest der Fackelträger. Thoron schritt hinter dem Oberpriester her. Ami und Padme vermieden Blicke, die vielleicht verräterisch gewesen wären.
Schließlich erreichten sie den Ausgang der Katakomben. Und das Sonnenlicht blendete sie leicht. Beide blieben kurz im Halbdunkel stehen, um ihre Augen wieder an das Licht zu gewöhnen. Wenn sie beinahe blind rauszuliefen, wären sie ein gefundenes Fressen für mögliche Scharfschützen gewesen.
Und plötzlich fiel Padme auf, was sie so gestört hatte. Sie hatte bei keinem Trachamanen eine Waffe gesehen.



Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - Ausgang der Gänge
 
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Das gleissende Sonnenlicht fiel in ihre Augen und geblendet kniff sie sie zusammen und hielt schützend die Hand vor ihre Stirn.
Sie folgten also den Anhängern des Volkes, daß sie vor nicht allzulanger Zeit bedroht und fast getötet hatte. Für sie nicht allzulange Zeit, denn sie wusste nicht wirklich, ob es die gleichen Personen waren. Scheinbar war es in einer vollkommen anderen Zeit. In einer Zeit, in der sich die Tramachanen schon durch Fremde bedroht fühlten. Aber Ami traute dem Schaupiel nicht wirklich und ihre Hand glitt fast nicht merkbar ständig über ihren Gürtel in dem jetzt ihr Blaster steckte.
Aus irgendeinem grund war dieses Volk von Jedi begeistert und das hatte ihnen wohl das Leben gerettet.

Den Tempel liessen sie hinter sich und die Gruppe schien sie auf den großen Platz führer zu wollen, der noch immer von Menschenmassen gefüllt war. Vorsichtig zog Ami Padme am Amr zu sich und flüsterte ihr zu, damit der Mann, der komischerweise Basic sprach, sie nicht hören konnte.

"Sie wollen uns dem Pulk dort präsentieren. Padme, wir müssen schnellstens herausfinden, was es mit diesen merkwürdigen Zeitverschiebungen zu tun hat...das Leben einer Mannschaft steht auf dem Spiel..."

Padme nickte und sah dabei nach vorne. "Nur die Ruhe Ami. Wir sind in einer ausgesprochen guten Position."

Auch Ami sah wieder nach vorne, und murmelte leise vor sich hin, denn Ruhe und gedld waren nicht gerade Eigenschaften, die sie zu ihren Tugenden zählen konnte "Nur die Ruhe Ami, nur die Ruhe...klar, ich bin tausend Jahre zurückversetzt in eine Zeit in der sie komische Bäume angebetet haben und werde von Steinzeitmenschen durch die Gegend geführt....klar bleib ich da ruhig..."

Padme reagierte nicht auf Amis leises Meckern, überhört hatte sie es aber sicherlich nicht.

Ami hatte sich in einem Punkt nicht getäuscht. Sie wurden tatsächlich auf das Podium geführt, um der Menge vorgeführt zu werden. Nur war sie erleichtert, als diese Prozedur so schnell wieder beendet war, wie sie angefangen hatte. Der mutmassliche Anführer, augenscheinlich ein Prediger, stellte sich mit erhobenen Händen vor die Menge, redete Worte, von denen Padme und Ami keines verstanden, nach einigen Augenblicken erschrockener und ehrfürchtiger Ruhe brach die Menge in tosendes Geschrei aus. Dann deutete Thoron Agamarth ihnen mit einem verständnisvollem Lächeln den Weg ins Innere des Gebäudes.
Amis zynisches Kommentar zu Padmes Heiligsprechung ging im Getöse der Menge unter.

Die beiden Frauen wurden in einen Saal mit hohen Decken geführt. An den Wänden hingen Teppiche, die anscheinend geschichtliche Ereignisse des Volkes darstellten. In der MItte des Saales stand ein runder Steintisch, um den 8 Stühle gereiht waren. Padme und Ami wurde gedeutet, sich zu setzen. Priester Tol`Eldrais und Thoron Agamarth setzten sich ihnen gegenüber. Keiner der beiden Frauen entging das ehrfürchtige Lächeln, mit dem der Priester Padme bedachte.
Thoron durchbrach die Stille

"Nun, was führt Sie und Ihre Begleiterin zu uns Jedimeisterin Master?"

Padme räusperte sich kurz und beugte sich etwas nach vorne "Nun, sagen wir es mal so. Eine Suche hat uns hierher gebracht"

Der Dolmetscher nickte als würde er verstehen "Soso, eine Suche. Und, haben sie gefunden, wonach sie gesucht haben?"

Die beiden Frauen verzogen keine Miene, sondern erweckten den Eindruck, als wäre alles was sie hier sahen und erlebten völlig normal und erwartet für sie.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir gefunden haben, was wir suchen, Thoron Agamarth. Vielmehr interessiert es mich, welche Rolle Sie in diesem Volk spielen. Sie scheinen der einzige, der unserer Sprache mächtig ist, das allein scheint mir merkwürdig, denn unsere Sprache ist in der Galaxis weit verbreitet..."

Padme schien nicht zuletzt mit dem Wort 'Galaxis' etwas in dem Mann ausgelöst zu haben. Sein Gesichtsausdruck wechselte schlagartig zu fragend und ertaunt und genauso schnell zu erschrocken, fast boshaft. Hektisch wechselte er einige Worte mit dem Priester, der plötzlich aufsprang und etwas in Padmes Richtung rief. Diesmal klang es wenig ehrfürchtig.
Ami sah Padme kurz fragend an, griff aber dann zu ihrem Blaster, hielt ihn aber ungesehen unter der Tischplatte verborgen.


- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - Halle -
 
Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - Halle

Padme biß sich leicht auf die Lippe. Binnen weniger Minuten schien sich die Stimmung gewandelt zu haben. Sie war etwas bedrohlich.
So schnell kann man also wieder vom Götterthron rutschen, dachte sich Padme sarkastisch. Sie blickte weiterhin auf die beiden Männer, die immer noch redeten. Sie war sich leider nicht im Klaren, worüber. Aber sie hatte gute Lust, den beiden klarzumachen, daß es sehr unhöflich war. Aber ob sie damit großartig weiterkäme. Ami hatte ihren Blaster schußbereit. Auch Padme wappnete sich für einen neuerlichen Kampf. Aber vielleicht hatten sie Glück. Jetzt schien sich etwas zu tun, denn der Oberpriester sah zu ihr. Auch Thoron sah zu ihr hinüber. Soviel zur vorteilhaften Situtation, dachte sich Padme frustiert.


"Sie wissen davon."

Thoron stellte es mehr fest, als daß er fragte. Weder Ami noch Padme gaben darauf Antwort, denn sie waren sich zu sehr bewußt, daß eine falsche Antwort sie in sehr große Schwierigkeiten bringen konnte. Also blickten sie schweigend auf Thoron. Und hofften auf weitere Erklärungen.

"Ich sehe schon, daß ich um weitere Erklärungen nicht herumkommen werde."

stellte Thoron frustiert fest. Padme unterließ das Kopfschütteln, aber es fiel ihr sehr schwer.

"Unser Volk war früher Bestandteil jener Galaxie da draußen. Aber nachdem unser Planet implodierte, kamen wir hierher. Aber unser Volk besitzt große Macht. Uns so wandten wir unser ganzes Können an, um diesen Planeten vor dem Zerfall zu schützen. In seiner höchsten Blüte haben unsere größten Meister ihn aus dem normalen Raum und der normalen Zeit entfernt. Und so geriet unser Volk in Vergessenheit. Die Galaxis fragte nicht nach uns und wir scherten uns nicht um die Galaxis. Nur wenige fanden den Weg hierher. Unter ihnen auch Jedi-Meister Dowas. Aufgrund seiner Weisheit und seiner Macht, durch die Zeiten zu wandeln, wurde er hier als Weiser verehrt. Hier aber gibt es immer weniger Leute, die die Macht haben, diese Wanderung zu unternehmen. ABer von außen droht uns Gefahr."

unterbrach Thoron seine Schilderungen.

"Gefahr wovon?"

fragte Padme, aber irgendwie wußte sie schon, daß die Gefahr durch die Leute der AoBS drohte. Nicht absichtlich, aber sie war da.

"Nun, der Schleier, welcher uns schützt und abschirmt wird nun schwächer. So gelang es diesen Schändern auch unsere Heiligtümer zu plündern und zu verwüsten. Diese Welt ist anderen verboten."

schloß mit leiser Grimmigkeit in seiner Stimme. Aber für Ami und Padme fügten sich nun Puzzleteil an Puzzleteil zusammen.

"Ihre Waffen sind uns fremd und sehr tödlich. Auslöschend. Und auch ihre Wesensart ist uns nicht bekannt. Sie scheinen alles zu verachten, was uns wichtig ist."

Dazu schwiegen sich Ami und Padme erstmals aus. Aber dann seufzte Ami leise.

"Deswegen ist es auch zu Konflinkten zwischen Ihnen und den Männern in der Station gekommen. Ich bedauere diesen Vorfall zutiefst. Es lag nicht in unserer Absicht, ihre Welt zu stören."

sagte sie entschuldigend. Thorn übersetzte ihre Worte dem Oberpriester Tol`Eldrais. Dieser hörte ruhig zu, aber dann sprang er wutschnaubend auf und ließ einen ganzen Wortschwall auf die Frauen niederprasseln. Was immer er zu sagen hatte, hätten beiden interessant gefunden, aber sie verstanden nicht ein Wort. Und Thoron ließ sich mit der Übersetzung Zeit.

"Der Oberpriester versteht nicht, wie ein Jedi mit solchen Leuten im Bunde sein kann."

faßte er den Wortschwall zusammen. Und sehr wahrscheinlich war die Übersetzung noch stark geschönt, dachte sich Padme. Aber scheinbar war es an der Zeit, ein paar klärende Worte zu sagen.

"Ich glaube, ihr versteht die Macht nicht. Die Jedi können die Macht zur Hilfe nehmen, um Gutes zu bewirken. Aber diese Macht kann auch zerstörisch eingesetzt werden. Viele, die einst schworen Gutes zu tun, verüben nun Böses im Namen dieser Macht. Die Galaxis hat sich gewandelt, seitdem ihr sie verlassen habt."

Sie stand auf und aktivierte ihr LS.

"Das ist die Waffe eines Jedi. Und ein Jedi setzt sie nur zu seiner Verteidigung ein. Aber wird sie eingesetzt, ob im Guten oder Bösen ist sie eine präszise und sehr tödliche Waffe."

Sie deaktivierte ihr LS und sah zu Thoron und Tol hinüber. In dem Gesicht des Oberpriesters sah man Zorn. Schlagartig wurde Padme klar, daß sie einen sehr großen Affront begangen hatte.

"Ob Jedi oder nicht, niemand erhebt seine Waffe in den heiligen Hallen."

donnerte Thoron mit wütender Stimme. Ami rutschte mit ihrem Sitz ein Stück vom Tisch weg. Die Situation drohte zu eskalieren.

"Ich wollte eure Traditionen und Gesetze nicht mit Füßen treten. Ich wollte euch nur verdeutlichen, wie es in der Galaxis steht."
Ami warf ihr einen Blick zu, der wohl heißen sollte, daß sie wohl nochmal in Diplomatie die Schulbank drücken sollte. Padme verkniff sich den unwirschen Blick.

"Wir wollen vielmehr helfen, die geschehenen Dinge ins Lot zu bringen."

warf Ami zur Besänftigung der beiden Männer ein.

"Es sind Fehler geschehen, aber scheinbar ist es uns möglich, diese noch zu korrigieren."

Padme staunte nicht schlecht. Denn wenn sowas möglich war, dann würde es einen enormen Kraftaufwand fordern.

"Und wie soll das möglich sein?"

griff Thoron ihren Vorschlag auf.

"Nun soweit ich verstanden habe, begannen die Probleme, als die ersten Leute hier ankamen, um die Station zu erbauen. Und diese Station steht auf ihrem heiligen Platz. Und wenn sie sagen, daß der Schleier dünner geworden ist, dann vielleicht an den heiligen Stätten ihres Volkes besonders."

Padme konnte ihr da nur zustimmen, aber irgendwie gefiel es ihr nicht, wenn sie den Vorschlag weiterdachte.

"Sie, Thoron, können durch die Zeit wandeln. Und Padme vermag es auch. Wenn ihr beide mich mitnimmt, können wir den Platz für die Station umsetzen. Weder ihre Welt würde beeinträchtigt werden, noch würden unsere Männer sterben müssen."

Schweigen kam in der Runde auf. Padme schüttelte zuerst den Kopf.

"Das geht nicht. Wir können nicht den Lauf der Zeit ändern. Das wäre Wahnsinn."

Thoron nickte ebenfalls.

"Das ist keine einfache Sache. Wir würden den Lauf der Geschichte durcheinanderbringen."

Der Oberpriester verlangte von Thorn, den VOrschlag von Ami zu wissen. Zögerlich übersetzte dieser den Vorschlag auch. Nachdem Thoron geendet hatte, blickte der Oberpriester Ami mit neuem Respekt an. Er sagte eine paar Worte zu Thoron, der daraufhin nicht glücklicher schaute.

"Der Oberpriester findet diese Idee gut."

sagte er zögerlich. Padme schnaubte leise. Diese Sache bekam immer neuerliche Wendungen, die ihr immer weniger gefielen. Zudem hatte sie das Gefühl, daß die Zeit hier anders verging als draußen. Angenehm waren diese Gedanken nicht gerade. Was geschah wohl im Moment in der Galaxis?


Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - Halle
 
- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Unbekannte Stadt - Halle -

Ami versuchte ihren Blick ohne Emotionen auf dem Priester und seinem Dolmetscher ruhen zu lassen. Die Momente, bis eine Reaktion oder sogar Entscheidung getroffen wurden, kamen ihr wie eine Ewigkeit vor. Thoron und der Priester sprachen leise miteinander. Während Ami dies beobachtete fragte sie sich, warum sie flüsterten, denn die beiden Frauen verstanden kein einziges Wort, und das wäre auch nicht anders, wenn sie die halbe Hallte zusammenschreien würden.
Die junge Frau spürte Padmes Blick auf sich ruhen, doch sie wandte ihren kopf nicht zur Seite, denn sie wusste auch ohne hinzusehen, was er aussagte.

"Das ist zu riskant Ami", hörte sie ihre Freundin leise von der Seite schnauben, doch Ami zuckte nur mit Schultern "Aber uns bleibt keine andere Wahl, Padme. Hier geht es um Menschenleben"

"Ja, und zwar um unsere"
Padme schien unruhig zu werden, versuchte das aber zu verdecken. "Wenn wir die Vergangenheit ändern, ändern wir auch die Zukunft. Wenn wir in unsere zeit zurückreisen, kann es sein, daß wir überhaupt nicht mehr existieren, denn Änderungen können Kettenreaktionen auslösen, die die Geschichte der ganzen Galaxis beeinflussen."

Ami wollte gerade etwas sagen, als sich Thoron wieder an sie wandte.

"Wir brechen sofort auf. Der heilige Ort am Albero d'Ora, dem Baum der Zeit, verleiht dem Priester die Macht über Zeit und Raum. Bitte folgen sie uns. Ich muss sie nur bitten, daß kein Wort über ihre Lippen geht, solange wir in der Nähe des Baumes sind."

Padme und Ami nickten und folgten den Männern durch die kühlen Gänge des Tempels.
Sie erreichten eine Art Innenhof, der schmal war und deshalb im Schatten lag. In mitten dieses Innenhofs stand ein riesiger mächtiger Baum, dessen Zweige weit über die Mauern des Tempels hinaus hingen. Wenn man unter ihm stand, schien es fast, als reichten sie bis in die Wolken. Padme und auch Ami konnten sich einem ehrfurchtigen Blick nicht erwehren und für einige Sekunden standen sie sprachlos und staunend vor dem Baum und blickten an ihm empor.

Wortlos deutete Thoron ihnen sich zu ihm und dem Priester, nahe an den Stamm zu stellen. Der Priester legte ihnen seine Hände auf die Schultern und tonlos bewegten sich seine Lippen und er sprach Gebete.
Unbewusst, als würden sie dazu geleitet werden schloßen die beiden Frauen ihre Augen, aber es schien ihnen, als würden sie sie sofort wieder öffnen. Doch gleißendes Sonnenlicht blenedete sie plötzlich und schützend hielten sie ihre Hände vor die Stirn.
Als sich ihre Augen an das helle Licht gewöhnt hatten, erkannten sie, daß dort wo gerade die schützenden Mauern des Tempels gestanden hatten, nun nur noch freies grünes Feld war, das dicht von Gras und Blumen bewchsen war.
Der Baum thronte nun auf einem kleinen Hügel, als würde er die Umgebung, bis weit zum Horizont überblicken und bewachen. Seine Zweige und die fast schneeweiße Rinde glänzten in der Sonne und verliehen ihm einen fast magischen Eindruck.

Der Priester entfernte sich etwas von dem Stamm und als Thoron ihm folgte gingen auch die beiden Frauen ein paar Schritte den hügel hinab. Der Priester sah sich um und genoss augenscheinlich den Anblick, der sich ihm bot.

Ami war es, die die Stille durchbrach. "Können Sie uns sagen, in welcher Zeit genau wir uns befinden, Thoron?"

Der Dolmetscher lächelte leicht "Ja, natürlich kann ich das. Wir befinden uns an dem Tag, als das erste Schiff ihrer Männer diesen Planeten betraten."

Ami konnte nicht verhindern, daß eine Gänsehaut ihren Rücken entlang lief, und als sie zu padme sah, erkannte sie ihren skeptischen Blick.

"Du kennst diese Männer alle Ami. Du darfst sie nicht treffen. Ich kann nicht sagen, welche Auswirkungen das auf den Zeitstrang und auf dich hätte. Ich werde das übernehmen..."

Ami war nicht wirklich wohl bei diesem Vorschlag, aber noch unwohler war ihr bei dem Gedanken daran, was passieren könnte, sollten sie die Zeit durcheinander bringen, also nickte sie Padme nur stumm zu...


- Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Feld -
 
Rexus ? Auf dem Gelände des Handelsposten ? Feld

Padme konnte trotz der erhebenden Erfahrung mit dem Oberpriester durch die Zeit zu wandeln ihre Skepsis nicht ganz abstreifen. Die Sache war gefährlich. Sie waren in der Lage, die Geschichte neuzuschreiben. Abrupt blieb Padme stehen.

"Ich habe eine Bedingung, bevor wir wirklich diesen Wahnsinn begehen wollen."

Thoron und Ami sahen sie an, als hätte sie irgendetwas absolut verrücktes geäußert. Und der Oberpriester verlangte von Thoron zu wissen, was Padme gesagt hatte. Zögerlich übersetzte Thoron Padmes Worte. Der Oberpriester sah sie darauf eine Weile an. Dann sagte er ruhig paar Worte an sie, die sie aber nicht verstand. Thoron übersetzte zögerlich.

"Der Oberpriester möchte die Bedingung der Jedi wissen."

Padme nickte dem Oberpriester zu.

"Das Wissen, daß es hier eine Welt gibt, die der Zeit und dem Raum, in dem wir uns bewegen, entrückt ist, ist nichts schlimmes. Aber es gibt andere, die sich das zu Nutze machen könnten, um die Geschichte neuzuschreiben. Das würde fürchterliche Folgen haben. Ich habe auch eine Verantwortung für das, was da draußen geschieht. Ich kann nicht einfach, diese Gefahr existent lassen."

Sie sah zu Thoron.

"Das bedeutet also?"

wollte er wissen.

"Es darf keinerlei Berührungspunkte mehr geben. Keine Möglichkeit, die Zeit auf diesen Pfaden zu durchwandeln. Die Welten müssen jede für sich abgeschlossen sein. Keine darf mehr Einfluß auf die andere haben."

Sie stockte kurz.

"Das bedeutet, daß wir ihr Volk endgültig aus dem Gedächtnis der Galaxis streichen. Und ihr Volk wird nie mehr die Möglichkeit haben, diesen Schritt rückgängig zu machen."

Schweigen breitete sich aus, nachdem Padme ihre Bedingung gestellt hatte. Und dann übersetzte Thoron dem Oberpriester ihre Worte. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, daß er alles so übersetzte, wie sie es gesagt hatte. Der Oberpriester schwieg einen kurzen Moment, dann antwortete er Thoron.

"Der Oberpriester sagt, es spräche für die Weisheit, die den Jedi nachgesagt wird, eine solche Bedingung zu stellen. Er ist einverstanden. Er wird das Portal von unserer Seite verschließen. Sie werden sie von dieser Seite verschließen. Und nie wieder wird es möglich sein, das zu ändern. Damit ist es beschlossen. Ihre Bedingung wird erfüllt."

Padme nickte.

"Gut, dann werde ich die Männer suchen. Ich werde ihnen nicht persönlich sagen können, wo sie den Bauplatz errichten können. Ich werde ihnen diese Gedanken durch die Macht eingeben. Ihnen persönlich gegenüberzutreten, wäre ein zu großes Wagnis. Ich kann nicht das Leben von vielen für das Leben von wenigen einsetzen. Auch wenn es meine Aufgabe ist, jedes Leben zu schützen und behüten. Ich werde nun gehen. Wartet hier auf mich."

Mit diesen Worten ließ sie die Gruppe zurück und lief über das grüne Feld. Und nicht weit davon sah sie auch die Männer. Sie debattierten lautstark. Ein Name fiel ihr dabei besonders auf. Fock. Diesen Namen hatte sie schon mehrmals gehört. Er war für die Auswahl des Bauplatzes zuständig gewesen.

Fock: "Ich sage, wir holzen diesen Baul dort ab. Und setzen dort den Grundstein. Hier interessiert es sowieso niemanden mehr. Und ein Baum mehr oder weniger in der Galaxis ist auch nicht wichtig."

Die anderen widersprachen lebhaft. Einer namens Zongh mischte sich in die Debatte.

Zongh: "Es ist doch nicht schlimm, diesen Baum stehen zu lassen. Und diese Position ist einfach günstiger. Laß den Baum einfach in Ruhe. Wir müssen nicht alles an Natur vernichten."

Nun konzentrierte sich Padme auf Fock.
"Es ist nicht schlimm, diesen Baum stehen zu lassen. Er ist schön anzuschauen und der einzige, den es hier gibt. Er ist älter als du und hat vieles gesehen. Laß ihn stehen."
Diese Gedanken gab sie Fock ein. Und sie hoffte, daß es ausreichen würde. Es war innerlich zutiefst zuwider die Meinung eines Menschen so zu beeinflußen.


Fock: "Also gut, bauen wir hier. Diese Stelle ist auch besser für die Landeplätze. Hier müssen wir nicht so ein großes Gefälle wie dort. Es wird weniger Geld kosten. Mr. Torrida wird es uns sicher danken."

Zufrieden wandte sich Padme ab. Sie hatte erreicht, was sie wollte. Nun war es Zeit für die letzte Aufgabe. Die Welten unüberwindbar für jeden zu trennen. Sie lief langsam zu der Gruppe zurück.

"Sie haben einen anderen Ort genommen. Nun bringen wir es zu Ende."

sagte sie entschlossen. Thoron übersetzte wieder und der Oberpriester antwortete rasch.

"Wir finden es bedauerlich, sie nicht mehr bei unserem Volk willkommen heißen zu können. Gäste wie sie beide, waren uns immer sehr willkommen. Leben Sie beide wohl. Für immer. Und wie sagen die Jedi? Möge die Macht mit ihnen sein."

Ami und Padme bedankten sich und verabschiedeten sich ebenfalls. Der Oberpriester und Thoron traten an den Baum heran und waren kurz darauf im Flimmern verschwunden. Und nun kam das Schwerste für Padme. Die Welt von jener so zu entfernen, daß sie nie mehr betreten werden konnte.
Sie ließ sich in die Macht fallen. Sie fühlte die Macht und ihre Wirkung auf die Elemente. Die Lebewesen zu beiden Seiten. Und sie begann die Macht so nutzen, bis sie fühlen konnte, daß die andere Seite immer weniger wahrnehmbar wurde. Als fiele ein Vorhang zwischen den beiden. Und auf einmal fühlte sie nichts mehr auf der anderen Seite. Der Vorhang war gefallen. Für immer.
Sie zitterte vor Anstrengung, als sie die Augen öffnete. Sie waren wieder in der Schlucht. Sie wollte sich zu Ami umdrehen, aber schwankte leicht. Die Freundin griff ihr rasch unter den Arm, um sie stützen. Staunend blickten sich beide um. Das Portal war verschwunden. Die Schlucht ein grünes Tal. Die Mißtöne, die das Zusammentreffen der Welten verursacht hatte, waren weg. Langsam liefen sie den grasbewachsenen Hügel, der vormals eine Geröllwüste gewesen war, hinauf. Und auf einem grünen Feld stand die Wind. Und unweit davon der Baum. Anders als sie diesen vorhin gesehen hatten. Der Stamm war immer noch weiß, aber die Blätter waren goldfarbig. Wie der letzte Gruß aus einer fernen Welt. Der Handelsposten in einiger Entfernung davon. Sie liefen die Rampe der Wind hinauf. Müde ließ sich Padme in einen Sessel fallen. Ami machte ihnen Tee.


"Ich überprüfe eben, wie die Nachrichten von Rexus aussehen."

Padme nickte und Ami machte sich an die Arbeit. Padme nippte dagegen an dem Tee und ließ das Geschehen Revue passieren. Und sie fand es bedauerlich, daß die Welt der Trachmanen nun für immer aus ihrem Einflußbereich geschwunden war. Sicherlich hätte man von diesem Volk vieles lernen können.

"Auf Rexus geht alles seinen gewohnten Gang. Der Posten macht regelmäßig Meldung. Es sieht sehr danach aus, als wären wir erfolgreich gewesen."

Padme nickte müde.

"Ja, das waren wir in der Tat. Aber es war auch sehr anstregend. Wir fliegen einfach ab. So als hätten wir diesen Planeten nie betreten."

Aber sie beide wußten, daß ihnen diese Erfahrung bleiben würde. Und auch daß Gefühl, ein großes Wagnis eingegangen zu sein und dennoch keine Niederlage erlitten zu haben.

"Gibst du mir eben das Datapad? Ich möchte wissen, was sich zugetragen hat, während wir gefangen zwischen Raum und Zeit waren."

sagte sie leise. Ami gab ihr das Datapad und Padme nahm es langsam an. Sie spürte die Erschöpfung deutlich. Aber dennoch laß sie die Nachrichten aufmerksam. Die Jedi hatten ziemlich geschlossen die Jedibasis verlassen? Und waren nach Bilbringi? Sie wußte, daß dies auf eine Schlacht hindeutete. Aber die nächste Nachricht ließ die Panik in ihr aufkommen.

"Ami, die Imperialen greifen Corellia an. Mein kleiner Sohn ist dort. Wir müssen so schnell wie möglich nach Corellia, bitte."

Padme sah die Freundin flehentlich an. Diese überlegte gar nicht lange, sondern nickte entschlossen.

"Du ruhst dich aus, und ich bringe uns auf schnellstem Weg in den Hyperraum."

Mit diesen Worten verließ sie die Messe und lief ins Cockpit. Padme schloß die Augen. Sie fühlte die Erschöpfung und die Müdigkeit, aber auch Angst um ihren kleinen Sohn. Aber sie wußte, daß sie nur ausgeruht in den nächsten Lampf ziehen konnte. Niemals in diesen Zustand wie jetzt. Sie spürte, wie die Maschinen der Wind zum Leben erwachten und wie sich diese kurz darauf erhob. Sie verließen den Planeten.
Und kurz darauf sprang die Wind in den Hyperraum und ließ Rexus hinter sich. Ami betrat wieder die Messe und Padme stand vorsichtig auf. Sie hielt sich fest.


"Wir sollten uns ausruhen. Auf Corellia erwarten uns andere Dinge wie auf Rexus, aber nicht minder schlimm."

sagte sie leise. Ami nickte und half Padme zu ihrer Kabine. Padme brauchte eine Weile, um sich umzuziehen, aber dann lag sie im Bett. Sie lächelte der Freundin nochmal kurz zu und war dann eingeschlafen. Die Anstregung dieser Mission forderten nun ihren Tribut. Auch Ami ging in ihre Kabine und legte sich schlafen.
Währenddessen flog die Wind einem neuen Kampf entgegen.


Hyperraum - Auf dem Weg nach Corellia- Wind- Padmes Kabine
 
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