Atheismus & Religiosität

Ich frag mich generell ob sich die Kirche das ganze mit der Ethik und der Moral wirklich auf die Fahne schreiben darf.
So wie ich das sehe sind die heutigen Vorstellungen von Ethik und Moral doch erst in der Aufklärung entstanden, also als man sich von Gott entfernte. Und ich kann mich zumindest nicht daran dass sich Immanuel Kant je auf Gott berufen hätte.
 
Ein Atheist fordert Leute zum Bibellesen auf ...

Na unbedingt. Wer Literatur studieren will, wie die Studenten im Artikel, kommt daran wirklich nicht vorbei.
Und jeder sollte die Bibel lesen. Am besten von vorne bis hinten. Dann weiß man wenigstens was an Gutem und an hanebüchenem Unsinn drinsteht. Das wird weder dem Gläubigen, noch dem Atheisten schaden sich gut auszukennen.

Ich halte das für eine ausgesprochen elegante Lösung.

Ich sage es gleich, ich habe keine Ahnung von Kant (leider).
Meint er salopp gesagt, dass nur Gott der Ursprung von Moral sein kann?
 
Meint er salopp gesagt, dass nur Gott der Ursprung von Moral sein kann?

Nein, das würde ja voraussetzen, dass Gott existiert und das wäre gleichbedeutend mit einem Beweis. ;)

Er sagt, dass man für eine funktionierendes Moralprinzip einen Gott vorausetzen müsse, obwohl es eben keinen logisch begründbaren Beweis für Gottes Existenz geben kann. Kant ist tatsächlich schwer zugänglich, aber einen guten Wegweiser findest du hier: http://www.neuemoral.de/www_neuemor...anuel_kant/Kant_und_Moral/kant_und_moral.html
 
Ich habe noch ein bisschen gesucht, aber auf jeder Seite steht etwas leicht anderes.

Das hier ist aus dem Philosophie-Wörterbuch von UTB:

"Eine weitere wesentliche Spielart in der Reihe der ›moralischen‹ Gottesbeweise stellt Kants praktischer Gottesbeweis dar: Kant stellt fest, dass die Existenz Gottes zwar nicht beweisbar ist, dass aber das Dasein Gottes als ein Postulat des um das moralische Gesetz wissenden Bewusstseins angenommen werden muss: der Mensch muss um seiner Sittlichkeit willen so tun, als ob es Gott gäbe."

Mir erschließt sich aber noch nicht warum. Weil das eigene Leben endlich ist? ("Nach mir die Sintflut!") Muss man über seinen Tod hinausdenken können, damit tugendhaftes Handeln möglich ist? Wieso?
 
Mir erschließt sich aber noch nicht warum. Weil das eigene Leben endlich ist? ("Nach mir die Sintflut!") Muss man über seinen Tod hinausdenken können, damit tugendhaftes Handeln möglich ist? Wieso?

Man muss sich eines solchen Gottes wohl bewusst sein, weil man sonst mit den bereits vorhandenen Moralstatuten auf Konfrontationskurs geht.

Der kategorische Imperativ als vollständigere Version der goldenen Regel schließt ja nicht aus, dass eine Gesellschaft zu dem Schluss kommen kann, dass etwas völlig Irrationales, aber trotzdem in sich schlüssig Begründbares zur allgemein gültigen Moralvorstellung wird. In der Präambel des Grundgesetzes steht ja nicht umsonst ein christlicher Gottesbezug drin.

ABER!

Auf der anderen Seite erhebt Kant hier eben auch nicht Gott zu einer unbedingt notwendigen Entität, sondern billigt dem Gottesbegriff allenfalls eine hinreichende Bedeutung für das Verständnis der Moral als solcher zu.
 
weil man sonst mit den bereits vorhandenen Moralstatuten auf Konfrontationskurs geht

Wieso sollte man das nicht, wenn sie z.B. dem kategorischen Imperativ nicht entsprichen?

sondern billigt dem Gottesbegriff allenfalls eine hinreichende Bedeutung für das Verständnis der Moral als solcher zu.

Verstehe immer noch nicht, warum er Gott so in die Argumentation setzt. Man kann Moral doch auch gut ohne Gott erklären.
Vielleicht bin ich Morgen etwas ausgeschlafener dafür.
 
Verstehe immer noch nicht, warum er Gott so in die Argumentation setzt. Man kann Moral doch auch gut ohne Gott erklären.
Ich weiß nicht, ob das von mir zu einfach gedacht ist, aber ich verstehe das jetzt so:
Eine höhere Macht ist für die Psyche des Menschen notwendig um die Moral als festes Gesetz anzusehen. Die Moral erscheint nur als etwas, dem man verpflichtet ist, wenn sie von jemandem bestimmt wird, der über einem steht. Ähnlich, wie man sich keinem Gesetz verpflichtet fühlt, dass der Nachbar erlässt, sondern nur dem, was der Staat erlässt.
Wenn das moralische Gesetz jetzt nur das ist, was der Mensch als richtig empfindet, dann wird es von dem festgelegt, der es befolgen soll. Und derjenige würde ja bei der Entscheidung über die Moral sowohl von moralischen als auch unmoralischen Gedanken beeinflusst. Der, der die Frage nach der Moral stellt, wäre dann der, der sie beantwortet. Aber, wenn er fragen muss, kann er die Antwort nicht kennen - bzw. wenn er antworten kennt, braucht er nicht zu fragen.

Wir können heute zwar einfach sagen, dass wir moralisch handeln, ohne, dass es uns jemand vorschreibt. Aber das ist dann eben nicht das Befolgen eines Gesetzes, sondern eine freiwillige Entscheidung. Und keiner könnte sagen, dass seine freiwillige Entscheidung, friedlich zu leben, irgendwie moralischer wäre, als die freiwillige Entscheidung des anderen, jedem, der ihn komisch anschaut, zu verprügeln. Beide können ihr Verhalten ja ehrlich als richtig empfinden.

Ich hoffe mal, ich hab's halbwegs richtig widergegeben und THX1138 nicht noch mehr verwirrt. ^^

Und ich habe mich auch genau auf deinen Teil nach dem "sondern" bezogen! Es ist weder sinnvoll noch produktiv der großen Mehrheit (in dem Fall den katholischen und evangelischen Schülern) etwas (in dem Fall den spezifischen Religionsunterricht) vorzuenthalten, weil es aus praktischen Gründen nicht möglich ist den kleineren Gruppen (Juden, Hindus, Buddhisten,usw.) das exakt Gleiche zu bieten. Wenn der Staat immer alles zu 100% gleich und gerecht machen müssen würde, würde er wahrscheinlich gar nichts mehr tun.
Wenn im Religionsunterricht möglichst viele Religionen gleichermaßen behandelt werden, wird niemandem etwas vorenthalten. Im Gegenteil: es wird weniger Leuten etwas vorenthalten, als es jetzt der Fall ist, wo man sich hauptsächlich auf's Christentum konzentriert. Du behauptest, es sei nicht möglich, andere Religionen zu unterrichten. Aber das würde nur gelten, wenn jede ein eigenes Fach hätte. Ich spreche aber davon, alle in einem Fach zu unterrichten. Das hätte außerdem den Vorteil, dass dann jeder auch mal über den Tellerrand schaut. Dadurch würde die Koexistenz der Religionen im Unterricht vorgemacht. Und es würde den Kindern somit einfacher gemacht, später mal wirklich selbst zu entscheiden, welche Religion sie befürworten. Wenn man nämlich immerzu von einer einzelnen Religion hört und über die anderen nur oberflächlich bescheid weiß, dann wird man dadurch ein Stück weit vorgeprägt.

Aber selbst, wenn der Religionsunterricht ganz wegfiele, können die, die es wollen, das alles auch auf anderem Weg lernen. Du meinst, nur zwei Religionen durch Unterricht an öffentlichen Schulen zu fördern, wäre sinnvoller, als gar keine. Aber wenn man nur zwei fördert, benachteiligt man eben die anderen. Wenn hingegen für jede Religion gilt, dass sich die Eltern selbst kümmern müssen, dann benachteiligt man niemanden (Und atheistische Eltern müssen sich natürlich genauso selber drum kümmern, ihren Kindern ihre Weltanschauung beizubringen, wie die religiösen.).
Würde man den Kindern Schaden zufügen, wenn man sie nicht an der Schule in sowas unterrichtet, dann könnte ich es ja noch verstehen, dass einer sagt, man sollte diesen Schaden doch zumindest von so vielen Kindern wie möglich abwenden, indem man eben den entsprechenden Unterricht für die Mehrheit sichert. Aber ein solcher Schaden entsteht nunmal nicht. Dass die Eltern ihren Kindern die Geschichten dann selber erzählen müssen, ist kein Schaden. Auch, wenn Religionen Funktionen erfüllen können, sind sie dafür nur eines von vielen Mitteln und daher nicht essentiell für das Leben. Würden die Schulen den Kindern nicht das Lesen und Rechnen beibringen, könnten sie später viele Berufe nicht erlernen. Und wenn man ihnen nicht katholischen Glauben beibringt... was dann? Welche Schwierigkeiten würde ihnen das einbringen, die der Staat nicht verantworten kann? Dass sie keine Werte hätten? Die kann man auch ohne Religion vermitteln. Dass sie sich nicht zu einer Gruppe zugehörig fühlen? Die können sich auch zum Volk der Deutschen zugehörig fühlen oder zu ihrem Fußballverein. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Dinge ja nur dann wirklich entfallen würden, wenn die Eltern nicht dergleichen täten.

Der Staat ist nun mal für die Bildung verantwortlich. Wenn der Staat jetzt hergehen würde und sagen würde, dass er nicht sein möglichstes versucht, um die Leute auch in ihrer Religion zu unterrichten, würde der Staat damit auch eine gewisse Geringschätzung äußern, die zumindest indirekt auch Atheismus fördern könnte.
Wenn der Staat das so direkt sagen würde, würde er ja gleichzeitig auch sagen, dass er nicht sein möglichstes versucht, um Atheismus zu unterrichten. Oder er fasst es gleich zusammen: "Wir tuen nicht unser möglichstes, um den Kindern Weltanschauungen beizubringen." Also gibt es da keine Ungleichbehandlung.

Zudem ist es etwas seltsam: Wenn der Staat keinen Religionsunterricht anbietet, drückt das angeblich Geringschätzung aus, welche die Gefahr birgt, zumindest indirekt den Atheismus zu fördern. Diese Möglichkeit einer indirekten Förderung stört dich. Dass der Staat momentan keinen Atheismusunterricht anbietet, drückt aber nicht Geringschätzung gegenüber dem Atheismus aus und stört dich nicht?
Wenn man tatsächlich annehmen würde, der Staat würde alles geringschätzen, wofür es kein spezielles Schulfach gäbe, dann würde der Staat auch die Demokratie oder die Liebe geringschätzen.
Das du hier ein negatives Signal siehst, liegt nur daran, dass du es gewohnt bist, dass Religionsunterricht existiert. Es gab auch mal eine Zeit, da waren es Männer gewohnt, dass Frauen nicht ohne ihre Erlaubnis arbeiten gehen dürfen. Als das geändert wurde, empfanden das vielleicht auch einige als Geringschätzung des Mannes - weil es eben eine Veränderung war. Jetzt sind wir diese Situation gewohnt und keiner sieht darin mehr ein negatives Signal.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist es nicht die Aufgabe des Staates Neutralität zu lehren, sondern Toleranz.
Ich will nicht, dass er Neutralität lehrt, sondern, dass er neutral ist.

Wow! So eine Aussage hätte auch von einem christlichen Fundamentalisten stammen können. Sonderlich viel mehr brauche zu so einer unflexiblen religiösen Einstellung gar nicht sagen.
Nein, musst du nicht. Den Anderen mit einem Fundamentalisten zu vergleichen, ist sowieso viel bequemer, als sich mit seiner Aussage ernsthaft auseinander zu setzen. Darum machen das die Fundamentalisten ja auch selbst gerne so: "Du redest wie ein Ungläubiger, also brauch ich darüber nicht nachzudenken."
Zudem will ich mal wissen, was für lahmärschige Fundamentalisten du kennst, die nichts krasseres zu sagen haben, als, dass sie etwas für inkonsequent halten.

Und ich bin sehr davon überzeugt, dass diese Einstellung einer atheistischen Grundhaltung entspringt.
Dass man etwas nicht lehrt, heißt nicht, dass man es ablehnt oder das Gegenteil befürwortet.
 
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Na unbedingt. Wer Literatur studieren will, wie die Studenten im Artikel, kommt daran wirklich nicht vorbei.
Und jeder sollte die Bibel lesen. Am besten von vorne bis hinten. Dann weiß man wenigstens was an Gutem und an hanebüchenem Unsinn drinsteht. Das wird weder dem Gläubigen, noch dem Atheisten schaden sich gut auszukennen.
Ja das wurde uns auch geraten. Da wir in Mediavistik auch immer mittelalterliche Texte lesen sollten. Diese beziehen sich oft direkt oder indirekt auf die Bibel, oder andere religiöse Themen wie Heilige. Einfach das wir die Grundgeschichte und Referenzen sehen. Ein Dozent hat uns sogar mal verschiedene Übersetzungen der Zehn Gebote gegeben, speziell des zweiten, wegen des Bildverbots. Diese waren zum Teil sehr unterschiedlich. Die extremste Auslegung verbot im Prinzip sogar Landschaftsmalerei, da es auch Gottes Schöpfung mit einbezog.

Edit:
Im übrigen, ich finde die Auslegungen der ersten zwei übrigens sehr paradox. Das erste sagt du sollst keine anderen Götter neben mir haben, das zweite du sollst dir kein Bildnis erschaffen und dann das mit dem Götzen anbeten. Trotzdem hängt in (fast) jeder christlichen Kirche ein Kreuz, oftmals mit Jesus. Durch die Dreieinigkeit von Vater, Sohn und heiliger Geist wird also definitiv das zweite gebrochen. Wenn man dann aber sagt, ja aber es Bildet ja nicht Gott ab, sondern den Sohn, dann müsste es doch gegen das erste verstoßen. Etwas das ich schon als Kind nie verstand.
Die liberaleren Christen sagen dann noch so etwas ähnliches wie, dass es wichtig war und ist den Leuten die nicht lesen konnten auf diese weise Gottes Bild und Botschaft zu vermitteln. Was ich durchaus nachempfinden kann. Trotzdem wirklich ganz 100% streng und wortwörtlich genommen beten Millionen von Christen täglich zu einem Götzenbild, dem Kreuz, der Heiligen Marie oder sonstigem. Auch wenn dann oft die Aussage kommt, man beten ja nicht zum Kreuz, sondern zu Gott und Jesu selbst. Aber dann bräuchte es dieses Symbol doch gar nicht in der Kirche. Zudem ist Gott und Jesu doch omnipräsent und soll einen doch überall hören können.
Oder liege ich falsch mit diesen Auslegungen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Im übrigen, ich finde die Auslegungen der ersten zwei übrigens sehr paradox. Das erste sagt du sollst keine anderen Götter neben mir haben, das zweite du sollst dir kein Bildnis erschaffen und dann das mit dem Götzen anbeten.

Ich denke diese Gesetze ergeben am meisten Sinn im historischen Kontext. Sie wurden geschrieben, als die Hebräer sich vom Polytheismus abwandten und alle anderen Götter abschaffen wollten. Die gab es aber erstmal nach wie vor, und zwar in der religiösen Praxis, wie in Figuren. Man schwört also die Gläubigen auf die neue Orientierung ein.

Als jüdisches Gebot hat das ja mit dem Christentum auch nur bedingt etwas zu tun. Auch wenn viele Christen gerne die Zehn Gebote als eine Basis anführen, halten z.B. nur eine sehr kleine Gruppe an Glaubensgemeinschaften den Sabbat. Rosinenpickerei gibt es also ohnehin, da würde ich mich nicht über das Kreuz in der Kirche wundern.

Zum Anbeten: In meinem religiösen Hintergrund etwa ist die Anbetung Mariens als Götzendienst verpönt, da hegt man aber ohnehin keine große Sympathie für die Organisation katholische Kirche. Dass man das Kreuz anbetet, habe ich nie so empfunden als ich noch zur Kirche gegangen bin. Das war eben das Symbol, aber nicht das Ziel des Glaubens.
 
Sie wurden geschrieben, als die Hebräer sich vom Polytheismus abwandten und alle anderen Götter abschaffen wollten. Die gab es aber erstmal nach wie vor, und zwar in der religiösen Praxis, wie in Figuren. Man schwört also die Gläubigen auf die neue Orientierung ein.
Wobei natürlich diverse Heilige, Schutzpatrone und Engel dann diese Rollen mit übernahmen. Diese sieht man schließlich auch auf diversen Fresken, Bildern, Altären, Statuen, Schnitzereien, alles was die Kunst halt zu bieten hat. So genau können es die Kirchen mit den ersten Geboten also nicht genommen haben, wenn sie diese so lax und geradezu liberal auslegen.
Soll aber nicht bedeuten das ich mit den Bilderstürmer d'accord bin. Das war einfach nur Kunstschändung und Zensur wie es heute auch ISIS und die Boko Haram betreibt. Es ist nur eben in gewisser weise Paradox und geht nicht wirklich mit den Lehren Jesu oder der Bibel einher.
 
Im Politikthread kam es zu einer Diskussion, die ich nun nach hier verlegen will. Startpost war:
bzw. für diesen Text:
Eine Frage: Liebst du denn die Terroristen, wenn du schon diese Aussagen verteidigst?

(Anmerkung: Das Folgende bezieht sich auf Leute, die den christlichen Glauben leben bzw. Interesse an ihm haben. Eine Grundsatzdiskussion darüber, ob der christliche Glauben "der richtige Glauben" ist, ist nicht im Sinne dieser Auslegung. Darüber wurde hier im Thread auch schon genug geschrieben. Diese Auslegung funktioniert natürlich nur unter der (zumindest kurzfristig anzunehmenden) Prämisse, dass Jesus gelebt hat und die Bergpredigt auch gepredigt hat.)

Da sich Margot Käßmann in meinen Augen auf die Bergpredigt bezieht, möchte ich mich im Übrigen weniger auf ihre Worte, als vielmehr auf die entsprechende Stelle im NT beziehen:

(43) Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
(44) Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
(45) damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
(46) Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?
(47) Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?
Quelle: www.bibleserver.com/text/EU/Matthäus5,43-47 (Einheitsübersetzung)

Ich gehe davon aus, dass die Verse 43, 46 und 47 relativ selbsterklärend sind. Diskussionswürdig sind die Verse 44-45. Desweiteren gehe ich davon aus, dass Jesus zu seinen Nachfolgern (ob nun Christen genannt oder nicht) sprach. Für mich ist also die Bergpredigt erstmal ein verbindlicher Text für Leute, die Jesus nachfolgen. Jemandem, der etwas anderes glaubt, würde ich nichts mit der Begründung "in der Bergpredigt steht aber ..." aufzwängen wollen. (Diesen Text hier schreibe ich, weil mich @Agustin Madrazo Prada darum bat - es ist meine persönlichen Auslegung zu dem Text. Ich will keinen hier bequatschen oder so)

Zwei Fragen kommen hoch:
Ist der Anspruch Jesu an Christen überhaupt haltbar?
Gilt dieser Satz auch für Staaten und Institutionen?


Zu Ist der Anspruch Jesu an Christen überhaupt haltbar?:
Die meisten Christen, die ich kenne, sagen: Was Jesus dort beschreibt, ist das Fernziel, dass ggfs. erst in der Ewigkeit (für die Dauer des Textes bitte ich Leser den Gedanken einer Ewigkeit zuzulassen) Wirklichkeit wird.
Somit sprechen Miroslav Volf und N. T. Wright davon, dass dies zwar im Himmel so sein wird, dass aber auf der Erde dies nur bruchstückhaft möglich ist. Beide betonen aber, dass es für einen Christen wichtig ist, dieses "Bruchstück" möglichst groß werden zu lassen, es ist also ein Prozess. Somit bleibt der Anspruch bestehen, auch wenn es vielen Christen wahrscheinlich wie in folgender Anekdote geht:
Ein Mann fragte einen Bischof lauernd: "Was würden Sie tun, wenn ich Sie auf die rechte Wange schlage?"
Der Bischof antwortete lächelnd: "Mein Freund, ich weiß, was ich tun sollte, nicht, was ich tun würde."

Das bedeutet auch nicht, dass man jedes Unrecht des Feindes kommentarlos hinnehmen muss. Ein Beispiel von Jesus:

(22) Als er so redete, schlug einer von den Knechten, die dabeistanden, Jesus ins Gesicht und sprach: Sollst du dem Hohenpriester so antworten?
(23) Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise, dass es böse ist; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?
Quelle: www.bibelserver.com/text/LUT/Johannes18%2C22-23 (Luther)

Zu Gilt dieser Satz auch für Staaten und Institutionen?:
Von Luther wurde die (später so genannte) Zwei-Reiche-Lehre begründet, wobei er sich dabei auf diverse biblische Stellen im NT bezog. Auf deren Grundlage/Adaption entwickelte sich eine (gedankliche) Trennung von Kirche/Gemeinde und Staat/Gesellschaft, die man aber ggfs. auch schon bei Paulus erkennen kann. So waren einige Theologen der Meinung, dass ein Christ aufgrund seiner gesellschaftlichen Position bzw. der gesellschaftlichen Situation solche Verse nicht befolgen "muss". So war ja auch Dietrich Bonhoeffer an dem Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt - trotz dem Gebot "du sollst nicht töten". Dietrich Bonhoeffer war der Meinung, dass Hitler so gefährlich ist, dass in diesem Fall ein Verstoß "akzeptabel" ist.
Auch C.S. Lewis schreibt an einer Stelle, dass es Menschen gibt, die so gefährlich sind, dass sie vom Staat gestoppt werden müssen (ggfs. auch mit tödlicher Gewalt) - auch wenn wir sie lieben.
Dies ist aber in den Augen der Theologen kein Widerspruch. Um ein reales Beispiel zu nennen: Johannes Paul II. und das Attentat durch Mehmet Ali Ağca.
Staatlich wurde Mehmet Ali Ağca dafür verhaftet und verurteilt.
Geistlich hat Johannes Paul II. ihm noch auf dem Krankenbett vergeben und ihn auch später im Gefängnis besucht.

Auch z.B. als Vorgesetzter müsste ein Christ sich überlegen, wie er mit einem Mitarbeiter umgeht, der ihn hasst. Als Christ wäre die Aufforderung, ihn zu lieben. Als Chef muss er zum Wohl der Firma handeln und das kann ggfs. eine andere Antwort sein.

Zurück zu der Ursprungsaussage von Margot Käßmann:
"Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Liebe zu begegnen"

In meinen Augen bezieht sich die Aussage auch wieder "nur" auf den Christen, nicht auf Staaten. Staaten müssen sich auch überlegen, wie sie Terroristen begegnen, da muss aber ggfs. "Liebe" nicht die Hauptmotiviation sein.
Für den Einzelnen ist es natürlich eine extrem große Aufgabe (erst recht, wenn jemand durch Terroristen liebe Menschen und/oder körperliche Unversehrtheit verlor). Miroslav Volf schreibt von Menschen, die aufgrund eines Unfalles ihr Kind verloren haben und den verschiedenen Tätern gegenüber nie einen Vorwurf gemacht haben. Er schreibt aber auch, dass die Leute durch den Verlust des Kindes sehr verletzt wurden.
Ich persönlich lande nun wieder bei meiner Kurzantwort:
Kurzantwort: Ich glaube, dass in jedem Mensch etwas Gutes ist, auch wenn es bei einigen sehr verschüttet sein mag. Und ich versuche, entsprechend auf die Menschen zu reagieren - das gelingt mir mal mehr, mal weniger gut.

Falls Margot Käßmann tatsächlich mit ihrem Anspruch auch Staaten gemeint haben soll, fände ich ihre Aussage sehr irritierend. Denn dann bin ich bin THX1138 einer Meinung:
Sicher. Aber eben in der Interpretation, die von Jesus über Paulus über Luther bis hin zu Lewis reicht und besagt, dass der Staat als eine Art ausführender Arm der göttlichen Gewalt legitimiert ist Gewalt anzuwenden. Nicht in der Lesart Käßmanns.
Kein Widerspruch. Ich lese Käßmann eben so, dass sie Empfehlungen mit ganzheitlichem Anspruch ausstellt.
Und ich sagte staatliche Feindesliebe ist Unsinn. Dazu stehe ich auch.
Dass die traditionelle christliche Sicht die im Gegensatz zu Käßmann gar nicht verlangt, habe ich ja dann ergänzt.


Info: Es finden sich in dem Text Gedanken von C.S. Lewis, Martin Luther, Miroslav Volf, N. T. Wright, Sam Childers und diversen anderen Theologen. Leider krieg ich nicht mehr zusammen, welche Gedanke von wem ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@riepichiep: Vielen Dank für diese ausgesprochen ausführliche und gute Erläuterung deines Standpunktes. Da es mir auf den (imo unmissverständlichen) staatlichen Anspruch von Frau Käßmann ankam, stimme ich dir auch größtenteils zu.

Aber nochmals zur Verdeutlichung meiner Meinung:

Die meisten Menschen werden aus verschiedensten Gründen zu Terroristen. Die Herkunft eines Menschen, die Art wie bzw ob er erzogen wird und selbstverständlich die Verhältnisse aus denen er stammt, spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle, wie sehr man sich radikalisieren lassen kann. Bei den Pariser Tätern weiß man ja, dass sie in äußerst schwierigen Verhältnissen in sozial benachteiligten Gegenden aufgewachsen sind. Manche Menschen können damit gut umgehen und trotzdem etwas aus sich machen, die anderen eher weniger. Letztere sind gefundenes Fressen für radikale Gruppierungen, seien es Nationalsozialistische, islamistische oder all der gleichen. Ich und wahrscheinlich jeder andere hier im Forum kann sich da wohl kaum hineinversetzen, weil wir oder zumindest ich keine Ahnung davon habe, wie es ist, ohne Liebe und Anerkennung aufzuwachsen.
Solche Taten wie in Paris oder Brüssel sind natürlich durch nichts zu entschuldigen, aber trotzdem finde ich, dass man sich darüber mal Gedanken machen sollte. Und erst Recht nicht die Religion dieser Leute dafür verantwortlich machen und eine gesamte Kultur samt all ihrer Angehörigen für die Taten einzelner in den Medien, in der Politik mancher Parteien und im privaten Umfeld verteufeln. Ich bin der Meinung, dass wir in etwas hinein geraten, das wir verbunden mit der bisherigen politischen Handhabung der Unterschicht eines Tages bitter bereuen könnten.

Kurz um: Man sollte Menschen generell mit Nächstenliebe und ohne Vorurteile begegnen. Wenn man aber solche Vorurteile verbunden mit einer solchen gesellschaftlichen Abgrenzung auch noch vorantreibt, dann soll das Geheule auch nicht so groß sein, wenn sich manche Menschen radikalisieren und zu schrecklichen Untaten verleiten lassen. Dann ist es mit der Liebe nämlich viel zu spät, die die Täter dann längst nicht mehr verdienen und/oder benötigen. Denn dann gilt es einfach nur, den Schaden zu begrenzen und mit aller Härte gegen diese Gefahr vorzugehen, also sprich die oben aufgezählten Fehler und die kranken Ziele von Terroristen halbwegs auszubügeln und zu verhindern.
Bei der aktiven Bekämpfung von Terrorismus soll es mMn keine Regeln geben, da es in erster Linie gilt, die Bürger in der Öffentlichkeit zu beschützen, die nun wirklich rein gar nichts dafür können. Alles natürlich staatlich gesehen.

So nun hoffe ich, dass auch du meinen Standpunkt halbwegs akzeptierst.


PS: Auch wenn das auf den den ersten Blick vom Thema des Threads etwas abweicht; im katholischen Religionsunterricht in bayrischen Schulen werden ähnliche Themen auch behandelt. Zumindest meiner Kenntnis nach. Außerdem ist es eine Antwort auf den obigen Post, nur um meine Sicht der Dinge nochmals klar zu stellen.
 
@riepichiep: Vielen Dank für diese ausgesprochen ausführliche und gute Erläuterung deines Standpunktes. Da es mir auf den (imo unmissverständlichen) staatlichen Anspruch von Frau Käßmann ankam, stimme ich dir auch größtenteils zu.

Ich habe sie beim ersten Lesen erstmal nicht so verstanden. Aber offensichtlich bin ich damit in einer Minderheit. Als Staat muss ich natürlich anders reagieren - auch dazu haben sich Bonhoeffer und Lewis während dem zweiten Weltkrieg geäußert.
Ein Staat muss aktiv werden - man kann dann darüber diskutieren, ob ein Staat Rache, Gerechtigkeit oder Gnade zeigen sollte. Auch da wird man natürlich verschiedene Meinungen treffen. Auch bei den christlichen Theologen wird es zumindest bei Gerechtigkeit und Gnade Diskussionsbedarf geben. Rache würden die meisten wohl eher ablehnen ...

PS: Auch wenn das auf den den ersten Blick vom Thema des Threads etwas abweicht; im katholischen Religionsunterricht in bayrischen Schulen werden ähnliche Themen auch behandelt. Zumindest meiner Kenntnis nach. Außerdem ist es eine Antwort auf den obigen Post, nur um meine Sicht der Dinge nochmals klar zu stellen.

Ich finde nicht, dass wir vom Threadthema abweichen ;-) Schließlich ist die ganze Diskussion letztlich auf Stellen im AT, NT sowie auf Schriften von Luther zurückzuführen - in meinen Augen passt das noch!
 
Mal ein kurzer Abstecher in die Philosophie:

Ein Staat muss aktiv werden

Aber hier muss man vielleicht auch notwendigerweise den Bogen zurück zum Individuum schlagen. Der Staat ist ja kein abstrakter Selbstzweck, sondern er dient dem Menschen und setzt sich vor allem natürlich auch aus diesen zusammen.

Es nützen die besten Regelungen, Gesetze, Gebote oder Predigten nichts, wenn es kein Individuum gibt, welches einen Handlungsimpuls ausübt. Denn ohne grundlegende Idee kann es ja gar keine Zustimmung der Mehrheit oder das Diktat eines Einzelnen als Folge geben.

Die kausale Adressierung führt in diesem Kontext dann über das Individuum hinauf zum Staat. Ohne Mensch dazwischen geht es aber nicht.
 
Mal eine Videoempfehlung für die Runde:

Mouhanad Khorchide und Hamed Abdel-Samad sind für mich das Dreamteam des deutschen Islam. Obwohl beide komplett gegensätzliche Positionen vertreten, verfolgen sie das gleiche Ziel: Radikalen den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Wären doch nur alle Debatten so intelligent wie diese:

Streitgespräch zum Koran (ZDF Mediathek/ ca.45min.)
 
Der Historiker Günter Dippold spricht über die populärsten Mythen rund um die Hexenverfolgung in Mittelalter.

Ob er mit allem recht hat, weiß ich leider nicht. @Jedihammer, kannst du die Aussagen über Himmler bestätigen oder widerlegen?


Ja kann ich.
Heinrich Himmler war wirklich davon überzeugt von einer als Hexe hingerichteten Frau abzustammen. Sogar der Name ist bekannt,ich finde ihn nur leider im Moment nicht.
Himmler war auch überzeugt er stamme von Heinricht I, dem Vater Ottos des Großen ab und lies dessen Knochen suchen.
Der Reichsführer SS war ein großer Anhänger der Esoterik und der Mythen.
Er soll den Befreier des Duce, SS-Standartenführer Otto Skorzeny in Süd-Frankreich nach dem Heiligen Gral hat suchen lassen.


Nachtrag : Ich habe es gefunden.
Es handelte sich um eine gewiße Margareth Himbler aus Markelsheim. Diese wurde am 04.04.1629 durch das Feuer hingerichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, sich fortpflanzen tun ja auch die Tiere. Ich denke, zwischen Gottes Auftrag, sich fortzupflanzen und dem sexuellen Verständnis des Menschen nach dem Sündenfall besteht ein grosser Unterschied. Nicht umsonst zählt Wollust ja auch zu den Todsünden. Ilargi Zuri hatte wohl eher das damit gemeint.

Wollust zählt zu den Todsünden - ja.
ABER: Die Todsünden finden sich nicht(!) in der Bibel. Weder im altem noch im neuen Testament stehen sie.
Im katholischen Kontext sind sie bekannt, aber eben auch nur da.
Die jüdische Lehre kennt die Todsünde nicht.
Im Gegenteil, das Hohelied (im alten Testament) wird von einigen Theologen durchaus auch als Loblied auf die Sexualität betrachtet.

Um den Sündenfall aufzugreifen:

@jujukane Darüber haben wir mal etwas in einem Seminar besprochen, es ging Altäre im Mittelalter mit Paradiesdarstellungen, gibt nicht sehr viele und meines Erachtens sind die, die es noch gibt nicht sonderlich gut. Meistens waren das nämlich Hausaltäre für katholiken die in Protestantischen Ländern verfolgt wurden. Zurück zum Thema, es gibt die Vermutung das der Verzehr von der verbotenen Frucht, sowohl das sexuelle Erwachen (immerhin kann Eva nach der Vertreibung Kinder zur Welt bringen) als auch den Wunsch nach Wissen, ergo die Neugier, symbolisiert.

Hier mal ein Auszug aus der Bibel vom Fall des Menschen 1. Buch Mose Kapitel 3 Vers 2-7
Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;
3 nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.
4 Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben.
5 Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
6 Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.
7 Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.

Die Frau ist neugierig und das führt zum Fall des Menschen, wenn wir nun den Kodex der Jedi betrachten, dann steht da: Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.

Die Frau ist nicht nur neugierig, sie will "sein wie Gott" (Vers 5). (mir ist auch, als hätten wir das in dem Thread schon mal diskutiert, ich habe nur keine Lust, alle 34 Seiten durchzugehen).
Was sich durch den Sündenfall (auch) ändert -> ist ein Bewusstsein für Nacktheit und für Scham.
1. Mose 2, 25
Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.
Und im Vergleich dazu 1. Mose 3, 7
Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.

Ich weiß, dass (gerade) im katholischen Kontext oft Sündenfall & Sexualität in einem Atemzug genannt werden -> biblisch begründbar ist das nur schwer.
 
Nun, obwohl nicht in der Bibel explizit genannt, sind die Todsünden jetzt ja auch nicht gerade an den Haaren herbeigezogen. Sie sind doch sehr wohl im Einklang mit den zehn Geboten und mMn nur eine Umschreibung dessen, was man gemäß denen zu lassen hat. Wollust ist insofern also verboten, da sie allzu oft direkt zur Gefährdung oder gar Missachtung des sechsten sowie zehnten Gebotes führt/führen könnte. Denn Wollust/Begehren/Leidenschaft birgt das Risiko, Leiden zu schaffen, für sich selbst, oder auch für den Nächsten.

Wo das Hohelied der Liebe (mein Ehesprüchlein) ein Hoch auf die Sexualität sein soll, müsstest du mir auch nochmal genauer erklären.

Ansonsten: Ich finde ja grundsätzlich, wenn man erstmal erkennt, dass der andere nackt ist und wie anstößig das ist, ist die Wollust der logische nächste Schritt... zumindest ist es bis dahin kein sehr weiter Weg mehr. Von daher kann ich diese weit verbreitete Assoziation eigentlich ganz gut verstehen.
 
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