Atheismus & Religiosität

Der Unterschied ist, dass die evidenzbasierte Wissenschaft weiß, dass sie etwas nicht weiß und das ständige hinterfragen des Wissens eine Grundeigenschaft ist. Die Wissenschaft entwickelt sich weiter und nähert sich den grundlegenden Fragen des Seins an und propagiert nicht, die Antwort auf alles parat zu haben, noch jemals ermitteln zu können. Die Religion macht es genau andersherum, die Erklärung und der Grund für alles ist Gott.
Das ist so, als würde man eine Gleichung der Form x+y=z untersuchen, und anstatt Lösungen für die Variablen x und y zu finden, definiert man einfach z.
 
Natürlich kann man religiöse Konzepte als erklärende Metaphern für Aspekte der Natur verwenden aber das ist ja noch keine Schnittmenge mit Atheismus und Wissenschaft, denn die benutzen ja keine erklärenden Metaphern. Der Atheismus sagt über die Natur gar nichts aus. Zu dem das mit den erklärenden Metaphern auch eher solala ist, das kann man ja auch nicht verallgemeinern.
 
Darum sind es Geschichten... so wie Filme auch nur Metaphern auf bestimmte psychologische Gesetze sind oder eben auf historische Fakten.
Zumal nicht alle Religionen mit einem alles definierenden Gott arbeiten.
 
Natürlich aber das ist ja eben das Problem, wenn man nach einer Schnittmenge sucht. Religionen gibt es hunderte oder tausende mit unterschiedlichen Konzepten und vor allem vielen Geschichten, daher hat man manchmal wirklich nur eine Metapher, dann wieder eine spannende Story fürs Lagerfeuer als nächstes Verhaltensregeln und schließlich den ernstgemeinten Verweis auf übernatürliche Wesenheiten und natürlich auch gern alles durchgemischt. Da kann man dann denke ich allenfalls Schnittmengen zu Rechtswissenschaften und Philosophie finden.
 
Die Schnittmenge ist oft größer als Gedacht und im Grunde isses dann wieder guter Menschenverstand, der das alles soweit bestimmen sollte, was hier wirklich in Verhaltensregeln einfließen sollte und was nicht. Auch hier gibt es kein Problem, das aus einem solchen Konstrukt an sich entspringt. Das Problem liegt im Handeln von Leuten, die einen an der Klatsche haben. Ohne Religion würden die genauso heftig am Rad drehen...

Warum man denn jetzt überhaupt nachweisbare Schnittpunkte finden muss und warum man nicht neben einem aufgeklärten Alltag seine religiösen Aspekte nebenher laufen lassen kann, habe ich aber immer noch nicht verstanden... aber vielleicht verstehe ich einfach Missionare nicht :D
 
Auch wenn ich micht jetzt wieder unbeliebt mache,aber was die Radikalität angeht so betrachte ich bereits einen Atheisten als radikal wenn der sich über ein Kreuz in einer Schulklasse oder einer Amtsstube aufregt bzw. dagegen vorgeht.
Ein Atheist glaubt nicht.Okay,dazu hat er das Recht und dsas ist auch Gut so.Gott sei Dank leben wir in Europa nicht mehr in Zeiten in denen die Leugnung Gottes bestraft wurde.
Aber sorry,dann kann es ihm auch bitte egal sein wenn irgendwo ein religiöses Symbol hängt.
 
Auch wenn ich micht jetzt wieder unbeliebt mache,aber was die Radikalität angeht so betrachte ich bereits einen Atheisten als radikal wenn der sich über ein Kreuz in einer Schulklasse oder einer Amtsstube aufregt bzw. dagegen vorgeht.
Ein Atheist glaubt nicht.Okay,dazu hat er das Recht und dsas ist auch Gut so.Gott sei Dank leben wir in Europa nicht mehr in Zeiten in denen die Leugnung Gottes bestraft wurde.
Aber sorry,dann kann es ihm auch bitte egal sein wenn irgendwo ein religiöses Symbol hängt.
Wenn ich mir manche Atheisten ansehe meine ich schon das sie missionieren wollen. Dawkins ist ein gescheiter Wissenschaftler, aber er versucht schon auf eine radikale Art und Weise den Menschen die Religion auszutreiben.
Michael Schmidt Salomon brachte ein Kinderbuch raus wo drin steht das es Gott nicht gibt.
Wenn das keine missionarischen Tätigkeiten sind dann weiß ich auch nicht.
 
Auch wenn ich micht jetzt wieder unbeliebt mache,aber was die Radikalität angeht so betrachte ich bereits einen Atheisten als radikal wenn der sich über ein Kreuz in einer Schulklasse oder einer Amtsstube aufregt bzw. dagegen vorgeht.

Konsequenterweise ist dann aber genauso radikal, auf die Barrikaden zu gehen nur weil dieses Symbol nach dem Renovieren eben nicht mehr aufgehängt wurde.
 
Letztendlich läuft es auf die Frage nach dem Grad der Säkularität des Staates heraus. Die Frage nach religiösen Symbolen ist ja immer auch die nach der tieferen Bedeutungsebene.
Die Debatte um Kopftücher bei Lehrerinnen geht in dieselbe Richtung. Ich denke wir sollten zumindestens fair sein. Wenn Kreuze in der Schule und im Gericht gehen, dann sollten Kopftücher auch gehen. Oder wir setzen strikte Neutralität durch und verbieten beides.
 
...was meiner Meinung nach einfach nur falsch wäre. Selbst wenn ich mit 100% der hierzulande ausgehängten Symbole nichts anfangen kann, würde ich sowas schrecklich finden.
 
Ich schätze Lewis sehr ob seiner Denkweise, aber in diesem Punkt, wie in ein paar anderen, vergreift er sich.
Die Bibel ist natürlich genauso mythologisch und genauso literarisch (Was ist ein literarischer Aufbau?) wie alles andere. Gerade als Literaturwissenschaftler sollte er das wissen.

Ich weiß nicht mehr genau, wie seine Argumentation genau war. Aber in der Literaturwissenschaft gibt es wohl Mythologie als eigene Gattung und die Bibel folgt irgendwie nicht den hier typischen Schemen. Lewis ist natürlich Christ und argumentiert entsprechend aus christlicher Brille. Seine Ansicht war, dass die anderen Religionen einen wahren Kern haben, der aber erst in Jesus historische Wirklichkeit wurde.

Das Vorahnen der wahren Religionen in früheren Glaubenssystemen bedeutet an sich auch nichts. Viele Muslime sind z.B. davon überzeugt, dass Jesus in der Bibel von Mohammed spricht und nicht vom Heiligen Geist, wenn er sagt Gott werde der Menschheit bald einen weiteren Helfer senden.

Das dürfte aber eher eine Minderheitenmeinung im Islam sein. Ich vermute ein paar Konvertiten kamen auf die schlaue Idee.

Mainstream unter islamischen Gelehrten ist m.W. noch immer, dass die Bibel von der Kirche verfälscht wurde, wobei das "wahre" Evangelium (das mit dem Koran übereinstimmt) verloren gegangen ist.
Denn wenn die Bibel unverfälschtes Wort Gottes wäre, müssten die Muslime die Bibel ebenso ernst nehmen wie den Koran.
Ähnlich wie Christen ja auch das Alte Testament nicht verwerfen können sondern in die Bibel integrieren und insbesondere seitdem dieser schreckliche kirchliche Antijudaismus überwunden ist auch wieder ernst nehmen (siehe Bonhoeffers Aufforderung Jesus vom AT her zu denken und nicht umgekehrt).
 
Letztendlich läuft es auf die Frage nach dem Grad der Säkularität des Staates heraus. Die Frage nach religiösen Symbolen ist ja immer auch die nach der tieferen Bedeutungsebene.
Die Debatte um Kopftücher bei Lehrerinnen geht in dieselbe Richtung. Ich denke wir sollten zumindestens fair sein. Wenn Kreuze in der Schule und im Gericht gehen, dann sollten Kopftücher auch gehen. Oder wir setzen strikte Neutralität durch und verbieten beides.

Sorry,aber zu meiner Schulzeit war es Ursus,daß ein Schüler im Unterricht die Kappe abzunehmen hatte.Das erwarte ich dann aber auch von der Lehrkraft.
 
Ein Kopftuch ist keine Kappe und warum die abzunehmen nötig war, habe ich auch damals schon nicht verstanden.

Und was Kreuze in Amtsstuben (oder auch Schulen) angeht, ist es denke ich ein großer Unterschied, ob jemand das einfach nur um den Hals trägt oder ob es an der Wand hängt. Wenn ich in der Schule bin oder zum Amt muss, erwarte ich Neutralität und nicht dass ein halbnackter Mann an ein Folterinstrument genagelt, gequält auf mich runterschaut. Die Person hingegen sehe ich persönlich losgelöst von dem Raum und darf gern Bandshirt, den einen Ring, eine Kippa oder halt das Kreuz tragen.
 
Ich finde es irgendwie befremdlich das die CDU und besonders die CSU, das Christliche zwar in ihrem Namen tragen, aber diese Werte null vertreten. Ein weiterer Grund für mich diese ( Heuchler ) strikt abzulehnen. :). Btw: gabs nicht mal eine Diskussion über ein Kreuz im Bundestag?
 
Ein gern gebrachtes Argument, aber leider nicht stichhaltig.

Weil ...? Es gibt mehr als ein Beispiel von symmetrischen Ähnlichkeiten oder Übereinstimmungen zwischen unterschiedlichen Systemen. Oder Selbstähnlichkeiten wie beim Apfelmännchen. Wieso sollte das nicht auch für Intelligenzen und/oder deren "Pläne" gelten? Clarke wurde schon zitiert, er bezog sich auf Technologie, was hindert uns daran, diese These auf Intelligenz oder Leben allgemein zu erweitern?
 
..was meiner Meinung nach einfach nur falsch wäre. Selbst wenn ich mit 100% der hierzulande ausgehängten Symbole nichts anfangen kann, würde ich sowas schrecklich finden.

Würdest du irgendwo denn eine Grenze ziehen, oder generell alles laufen lassen?


Das dürfte aber eher eine Minderheitenmeinung im Islam sein. Ich vermute ein paar Konvertiten kamen auf die schlaue Idee.

Mainstream unter islamischen Gelehrten ist m.W. noch immer, dass die Bibel von der Kirche verfälscht wurde, wobei das "wahre" Evangelium (das mit dem Koran übereinstimmt) verloren gegangen ist.

Die Person war schon vom deutschen Mainsteram-Islam türkischer Prägung und auch da rein geboren.
Aber du hast Recht, genau das. Die "Originalbibel" (das sind übrigens längst nicht alle Bücher) war im Grunde mal islamisch, bzw. eine Vorahnung von Mohammeds Lehre. Der ist im Islam auch nicht der Religionsstifter, sondern der Erneuerer.

Sorry,aber zu meiner Schulzeit war es Ursus,daß ein Schüler im Unterricht die Kappe abzunehmen hatte.Das erwarte ich dann aber auch von der Lehrkraft.

Bei mir auch, aber wir wissen ja beide dass das nicht dasselbe ist.
Hinzu kommt ein Geschlechterunterschied.
Auch in der Kirche setzen Herren ihre Kopfbedeckung ab und Frauen gerne auf.
 
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