Atheisten, Blasphemisten, Satanisten, Paganisten, Heiden... Wie konsequent seid ihr?

Original geschrieben von lain
Dir ist schon bewusst das dein (hypothetisches) Kind das mit seinem 14.Geburtstag selbst entscheiden kann und du (rein rechtlich gesehen) nichts dagegen tun kannst ?
Religiöse Selbstbestimmung ist das erste was man auf dem Weg zum Erwachsenenwerden erreicht.

Mit 14 hat man einfach noch nciht die nötige Reife, und in dem Alter machen ein paar Jahre ne Menge aus, glaub mir.
 
Dem Gesetz nach schon, aber wenn ich so daran denke, auf was für Leute ich in der Firmvorbereitung treffe, muss das Alter locker auf 21 angehoben werden...

mtfbwy,
Yado
 
Original geschrieben von Syal
Mit 14 hat man einfach noch nciht die nötige Reife, und in dem Alter machen ein paar Jahre ne Menge aus, glaub mir.

Das mag so sein, aber (zumindest in Deutschland) steht das Alter so im Grundgesetz. Über die verschiedenen Alterschranken kann man zweifelsohne lange und ausführliche Diskussionen führen, die einen aber meiner Meinung nach zu nichts führen.

Es ist halt der (unauflösliche) Widerspruch zwischen dem Wunsch definierte Grenzen festzulegen (damit man weiss woran man ist) und der Tatsache das man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann.
 
Dankeschön. Jetzt hast du mich aufgeklärt.

Ich will nicht mit Gottesgläubigen über die Welt reden und ich will nicht missioniert werden. Ich bin diese ganze Lehre schwer genug losgeworden.

Erstens versuche ich hier niemanden aufzuklären, nicht im geringsten. Ich habe eben die Erfahrung gemacht, daß der Himmel wirklich existiert. Meinen Glauben an Gott habe ich allerdings, und dafür schäm ich mich eigentlich, verloren. Ich hoffe, daß man in sein Schicksal eingreifen kann, ich hoffe es wirklich von ganzem Herzen, aber im Moment sieht es für mich eher so aus, als wäre ich die Marionette von ganz jemand anderem. Und nicht einmal das, so, als wäre ich nur ein kleines Fraktal in einer unendlichen, wuchtigen, galakischen, grammatikalischen und mathematischen Gleichung, die gar keinen Sinn ergibt als Tod und Selbstzerstörung und in der wir alle gefangen sind, ohne freien willen.

So, jetzt habe ich dich aufgeklärt. Über mich.
Außerdem finde ich, hier geht es immer so gegeneinander, das kann gar nicht gut sein. Ein paar aufmunternde Worte wären irgendwie manchmal auch ganz angebracht.
 
Original geschrieben von SorayaAmidala

Mal ein paar Beispiele...

1. Würdet ihr eure Kinder christlich taufen lassen, zur Kommunion schicken, etc?

2. Würdet ihr kirchlich heiraten, wenn eure Partner/in dies so wünscht?

3. Würdet ihr euch auf einem christlichen Totenacker verscharren lassen?

4. Würdet ihr eure Kinder in einen Kindergarten schicken, der einen christlichen Träger hat?

1. Ja, ich finde dass sind wichtige Erfahrungen für ein Kind, vorallem die Vorbereitungsphase zur Kommunion in denen den Kindern Werte vermittelt werden die zB im Schulunterricht zu kurz kommen.

2. Na klar wieso nicht, ist doch ne tolle und romantische Sache :)

3. Ja

4. Ja, da ich selbst in einem war, ebenso wie mein Bruder


Man merkt vllt ich bin Christ ;) Sogar einer von der Schlimmen Sorte:
Ich war als Kind Messdiener (nicht weil ich gläubig war sondern weil die Gruppenstunden, die Fahren in Freizeitparks und die Kinobesuche so lockten ;) )
Heute bin ich Kirchenmusiker mit C-Abschluss

Naja ich kann nicht so recht nachvollziehen warum manche Leute die Kirche so verachten? Mich würde mal interessieren was euch konkret an der Insitution Kirche stört. Manchmal hab ich das Gefühl dass die Leute glauben da sitzen irgendwelche 70 Jährigen alten Priester die den Leuten erzählen der Teufel würde sie holen wenn sie nicht Beichten und nach der Messe heimlich kleine Messdiner mißhandeln.


@Dyesce: Nunja, Gott hat es aber so gemacht. Er hat die Anfangsparameter gesetzt, und jetzt passiert alles genau einmal und genau so, wie es ablaufen muß. Wenn man nach Wahrscheinlichkeiten oder auch Fügungen des Schicksals leben will, muß man entweder im Quantenschaum forschen oder in die Scheibenwelt auswandern. Und wer auf der Welt was ändern will, der muß es alleine ausbaden, so ist das nunmal.

Naja ich persönlich hab etwas gegen das "so ist das nunmal" ich persönlich bin nicht der Meinung dass da oben ein bärtiger Mann mit einem langen Mantel sitzt (dieses Bild hat übrigens nicht die Kirche von Gott gemacht! Sondern die Kunst) Ich glaub auch nicht dass dieser alte Mann alles vorbestimmt hat, ich glaube eher dass das was wir Gott nennen die Vorraussetzungen für alles geschaffen hat (wie du gesagt hast) und hat es sich dann entwickeln lassen. Das ist wie mit dem Fahrradfahren lernen. Man schiebt das Kind am Anfang an, man gibt ihm die Richtung vor dann lässt man es los. Wenn das Kind hinfällt hebt man es wieder auf und lässt es weiterfahren, irgendwann lernt das Kind es...
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Yado
Und Du hast also die chemische (=astrophysikalische) Evolutionstheorie bis ins letzte Teil verstanden und kannst diese auch anderen Leuten erklären, ohne auf irgendetwas auswendig gelerntes zurückzugreifen?

Verstehe mich hier bitte nicht falsch, das war kein mehr oder weniger persönlicher Angriff, ich möchte nur aufzeigen wie wenig wir Naturwissenschaftler WIRKLICH wissen.
Ich weiß lieber wenig, als blind irgendwas zu glauben. Vor allem von Leuten, die seit Jahrhunderten dafür berüchtigt sind, sich durch die Angst der Bevölkerung zu bereichern.

Ich will sagen, daß ja unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse auch auf Theorien basieren, und sogar größtenteils nur daraus bestehen, aber diese haben wenigstens eine Begründung und Beweisführung, und selbst wenn diese falsch (aber revidierbar) sein kann, ist mir das lieber als einfach etwas anzunehmen und bei Zweifel oder selbstständigem Nachdenken mit Strafe rechnen zu müssen (Zweifler kommen in die Hölle hab ich als Kind gelernt)

Orginial von Anakin Eastwood
Erstens versuche ich hier niemanden aufzuklären, nicht im geringsten. Ich habe eben die Erfahrung gemacht, daß der Himmel wirklich existiert. Meinen Glauben an Gott habe ich allerdings, und dafür schäm ich mich eigentlich, verloren. Ich hoffe, daß man in sein Schicksal eingreifen kann, ich hoffe es wirklich von ganzem Herzen, aber im Moment sieht es für mich eher so aus, als wäre ich die Marionette von ganz jemand anderem. Und nicht einmal das, so, als wäre ich nur ein kleines Fraktal in einer unendlichen, wuchtigen, galakischen, grammatikalischen und mathematischen Gleichung, die gar keinen Sinn ergibt als Tod und Selbstzerstörung und in der wir alle gefangen sind, ohne freien willen.
Genau das hat mir die liebe Kirche und meine katholische Erziehung auch eingebläut. Gott bestimmt, was passiert. Keine Selbstbestimmung. Der schlimmste Thriller in den letzten Jahrzehnten war für mich "The Matrix", wo die Maschinen diesen Gottstatus einnehmen, und einem auch die Realität nehmen. Der Himmel als Metapher existiert selbstverständlich, ebenso wie die Hölle, in allem, was uns in unserem Leben begegnet.

Jetzt bin ich darüber hinaus, ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, daß es sehr wohl einen Unterschied macht, was ich tue, wie ich handle und entscheide und daß die Grenzen des Möglichen wesentlich weiter sind, als man es sieht...
Das konnte ich aber nicht mit dem Glauben an eine Allmacht.
Ich werde immer und immer wieder, wie ein kleines Kind die Frage stellen: "Warum? Wie kommt das?"

Wie Lain schon sagte, einen Sinn wird man nur in sich selbst finden, der ist nicht wissenschaftlich zu beweisen, aber bestimmte Vorgänge, Ursachen und Folgen kann man erforschen, und die will ich wissen, auch wenn ich dazu weder gebildet genug, noch langlebig genug bin. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, ich weiß jetzt gar nicht wo ich anfangen soll. Jetzt hab ich schon nicht den besten Tag und dann war ich auch noch im German Gothic Board und bin geplättet von der dort Vorherrschenden Künstlichkeit und Ignoranz. Sorry, muß mich erst mal ordnen.

Also, was ich sagen wollte, war, dings...

Ich find sowas auch ziemlich scheiße, wenn so Leute sich von Gott alles diktieren lassen, oder irgendwie die Bibel zitieren. Vor allem den Spruch mit "die andere Seite hinhalten" fand ich immer ziemilch sucking. Vor allem, weil das auch nirgends hin führt und sich zum Gefängnis auswächst. Ich hab Leute, die sich so religiös aufspielen immer im Verdacht, sich vor ihrem Charakter zu verstecken und ihre Dünnhäutigkeit nicht offen tragen zu können. Da bin ich wohl auch die Ausnahme.

Und zum Forschen in allen Dingen muß ich sagen, daß ich aus diesem Grund mit dem Rauchen und Kiffen angefangen habe und daß mich das dann krank gemacht hat, weil ich es einfach nicht vertrage. Heute bin ich ein dünnhäutiges etwas, das mit Medikamenten über die runden gebracht wird und überhaupt nichts mehr produktiv leistet. Ich warte sozusagen auf meine Wiedergeburt und versuche gleichzeitig, wieder nen Grip im Leben zu bekommen.

Was ich jedoch rausgefunden habe, ist, daß sich jeder Mensch einfach die Sachen rausnimmt, die er für richtig hält und das wars. Von Distanz und Zurückhaltung haben die wenigsten was gehört und Intelligenz gilt nicht überall als erstrebenswert. Respekt ist ein Wert, den viele Menschen nicht kennen und den sie von Kind an als nicht existent eingebläut kriegen.

Seit ich in der Psychiatrie war habe ich sogar fast den Eindruck, ganz Deutschland ist bevölkert von bornierten, phantasielosen Schwachköpfen mit Hang zur ähm Arroganz. Ich find da irgendwie keinen Platz mehr für mich selbst.

Früher hab ich viel ****** gemacht, aber nach dem Rauchen hat sich meine Stimme verändert und so und es war mit dem ****** machen gegessen. Ich kriegs einfach nicht mehr hin.

Ein Großteil meiner alten Freunde studiert jetzt irgendwas und alte Vorstellungen haben sich eingeschliffen.

Und ich weiß diese Sachen, dank meiner Neugier, und ich kann nichts daran ändern, weil ich zu schwach dafür bin. Ich liege jeden vormittag im Bett, ich kann nicht mehr richtig sprechen, weil meine Stimmbänder so gelitten haben.

Es ist aus und vorbei, und es geht weiter.

Und ich glaube den Leuten nicht mehr, wenn sie sagen, daß sie glücklich sind. Oder wenn sie so tun, eher gesagt. Ich spüre in diesen Menschen keine Enttäuschung. Keinen Kampf. Keine Emotionen. Man kann sie nicht anregen, damit sie irgendwas leisten, sie fallen zu boden, plump wie Kartoffeln. Und ich steh nicht mehr drüber, weils mir noch viel schrecklicher geht als allen zusammen.

Und dennoch glaube ich an Gott. Bzw. an mich. Und daß ich irgendwann befreit werde.

Ich hab es immer gehasst, auf dieser Welt hier irgendwas zu machen. Ich hab mich nichts getraut. Dann kam die Wende, und dann hab ich angefangen zu kiffen. Und jetzt ist ausgespielt und alles bewegt sich im Schneckentempo.

Deshalb - das Nachforschen hat mich nicht weitergebracht, ich selbst habe mich weitergebracht. Und daß ich nicht aufgegeben habe, ... ach was soll der ******. Am Ende bleibt sich doch eh alles gleich.

Was ich sagen wollte, weiß ich nicht mehr.

Gott hat mich gemacht, damit ich denke. Und ich bin in dieser letzten Konsequenz sehr konsequent. Wissen ist viel angenehmer als irgendwas zu tun. Ich geh nicht in die Disco oder so.

Was weiß ich.

Jedenfalls existiert Gott, und dann soll er mir auch helfen, und das tut er auch. Mir gehts nur scheiße und...

Unter den Engeln existiert absoluter gehorsam. Sie finden es sogar gut. Irgendwie hab ich da wohl ne gehörige Portion von abbekommen. Und dann erscheint alles so sinnlos. Ich scheiter schon am Versuch, ein normaler Mensch zu sein. Ich hab keine Lust, mich gegen eine Menschheit zu stellen, die alles tausend mal besser kann als ich und doch hab ich das Bedürfnis dazu.

Es hieß früher mal, Gott schuf die Menschen nach seinem Ebenbild!! Wie dumm ist Gott eigentlich??

Damit mein ich jetzt nicht euch. Oder irgendwie schon. Was verbirgt sich den hinter den ganzen antrainierten Fähigkeiten und ... liebenswerte Menschen. Sind alle liebenswert, obwohl sie so dumm sind??

Ich krieg zu viel.

So geht das jetzt schon seit nem Jahr und es ist einfach kein Ende abzusehen. Wer weiß, wie lange ich noch warten muß, bis ich wieder am Leben bin. Wenn ich nicht unsterblich wär, wenn ich nicht wüßte, daß ich hier wieder rauskomme, wenn ich nicht zu viel Schiss hätte, wenn ich nicht voller Neuroleptika wäre, wär ich vielleicht auch nicht frei.

Das ist Wahnsinn, blanker Wahnsinn. Wieso bin ich nur verliebt? Wieso macht mir dieser Wahnsinn so viel Spaß? Wieso dürstet es mich so nach diesem Dreck und diesem ganzen Quatsch in diesem irdischen Leben? Wieso kann ich es selbst in den tiefsten Pfrüden noch genießen, anhimmeln, verehren und verteidigen?

Ich glaube, das ist Beweis genug für einen Gott.

Firii, feurio, Ferengi,
dreimal rückwärts zugeklebt,
meine Weisheiten abgefüllt und den Leuten aufs Brot geschmiert.
Hier spricht Wagner, Wulf und Werner,
einfach Leute in ihrem Tran der Wirklichkeit,
Schauobjekte im irdischen Kabinett,
versponnen in ihren irdischen Pampt,
beobachtet aus dem tiefen Mäuseloch
von einem Beobachter, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat,
dem beinahe gestorbenen, überlebten,
kaputten
Anakin Eastwood aus der schönen Wetterau.
Pfirsischblüten herbei,
tanzt mir den Reigen vom goldenen Kalb,
auf daß alle spöttischen Gesichter verstummen
und ihnen klar wird,
wo der irdische Hammer hängt,
im immer lauter werdenden, höhnischen Schall
der Posaunen, die schon Jericho zum Einbruch brachten,
dem inbrünstigen Lacher des letzten Typen, den die Menschheit je gesehen hat.
 
So, das mußte einfach sein, jetzt gehts mir schon besser.

Besser, nicht gut.

Das war schwere Kost, zieht euch das rein. Oder laßt es, wenn es euch besser tut.
 
Jetzt muß ich mich grade nochmal selbst kommentieren. Das war ein ganz schön krasser Beitrag von mir da grade. Wenn ich irgendwann in der Öffentlichkeit mit sowas anfang, und das hier ist die Öffentlichkeit, werd ich noch von den Leuten als gemein-gefährlich eingestuft.

Vermutlich bin ich das auch. Aber nur, weil ich es nicht einsehe, wie die ganzen anderen Leute ständig zu lachen und scherze zu machen. Ich hab einige giftige Plastikteile geraucht, ich habe einige schmerzliche Erfahrungen gemacht und ich hab hier zu Hause meinen Frust, weil keiner akzeptieren will, daß es nunmal so ist und daß ich nicht ständig um die Gunst von einer Gesellschaft kämpfen will, die mir genau genommen den Buckel runter rutschen kann.
Ich finde hier im Forum ein sehr gute Erbauung und würde mich auch freuen, mich mit einigen Leuten auch mal wieder zu treffen. Aber ich bin im wirklichen Leben eben nicht fähig, solche Diskussionen zu führen, weil meine Stimmbänder zu viel von dem verschmorenden Plastik abbekommen haben und würde mich eher über Smalltalk mit gelegentlichem Tiefgang freuen.

Wie auch immer, was ich noch sagen wollte, ich finde, man hat im Leben viele Chancen, etwas draus zu machen, aber man läuft auch die Gefahr, sich absolut zu versauen. Ich habe diesen Punkt überschritten und bin etwas unter die Räder meiner eigenen, plötzlich riesengroßen, mahlenden Gedanken gekommen. Was Gott angeht, so kann man sich immer darüber streiten, ob er nun dieses oder jenes mit Absicht getan hat oder nicht. Es geschieht sehr viel Unrecht auf der Welt und es leigt an uns allein, etwas dagegen zu tun oder zumindest darüber zu wettern. Ich hoffe, ihr versteht meinen Standpunkt. Ich bin desillusioniert und idealistisch gleichzeitig. Und ich liebe es, Diskussionen zu führen.

Najut, soll erst mal genug sein. Weiß nicht, was ihr von mir haltet. Bitte seid nicht so hart.
 
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