Original geschrieben von Aaron Spacerider
Diese Theorie muß natürlich in einem gewissen Licht betrachtet werden, das Carl Schmitt einmal kurz zusammenfaßte mit dem Satz "Wer Menschheit sagt, will betrügen". In diesem Fall müßte man das Wort "Menschheit" durch "Gemeinwohl" oder "Republik" ersetzen, denn natürlich ist Palpatines Verführung ein Kuhhandel, bei dem beide Seiten wissen, daß alles eine Lüge ist. Genau dieser Ansatz fehlt mir bei Dir, Wraith. Ich will nicht, daß Palpatine auf die dunkle Seite stolpert, er soll bewußt, wenn auch vielleicht in gutem Glauben, dorthin gelangen. Er soll sich selbst belügen, soll sich vormachen, es sei für das Wohl der Galaxis, aber er soll schließlich ganz bewußt diesen Schritt tun, und er soll die Konsequenzen kennen. Andernfalls wäre er mir zu dumm. Ich will aber keinen dummen Palpatine - für den ich, ganz nebenbei, nirgendwo einen Anhaltspunkt sehe - sondern einen tragischen Palpatine, dessen ganzes Leben eine einzige große Katastrophe ist, ein monumentales Scheitern, das umso offensichtlicher wird, je mehr Macht und Kontrolle er erlangt, weil sein Schlüssel zu diesem Einfluß der Verlust von Beherrschung seines eigenen Schicksals ist. Er ergibt sich der dunklen Seite, um zu herrschen, und wird damit doch vom ersten Moment an fremdbeherrscht. Es ist, wie Obi-Wan einst sagte, immer eine Tragödie, wenn selbst die Besten von der dunklen Seite der Macht verführt werden.