Bastion

[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Dojo | Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]

Ein Lob von Seiten Carla’s ließ Serenety kurz grinsen. Es kam nicht oft vor, dass man gelobt wurde und Serenety hatte in den ganzen letzten Monaten nicht wirklich ein Lob gehört. Nicht mehr seit sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnte. Man lobte viel zu selten obwohl dies wichtig war. Anerkennung war stets ein wichtiger Grundpfeiler für das Leben und dennoch neigte man viel zu wenig dazu andere zu Loben. Sie waren viel zu geizig damit und die Gesellschaft als solches ohnehin. Lob wurde überbewertet und damit aus dem alltäglichen gestrichen. Die Konsequenz war, dass man sich irgendwann zwar nur noch seiner Arbeit widmete diese aber nicht mehr so vollführte wie man es gerne würde, da man der Ansicht war, dass es ohnehin egal sei. Eine Wendung die nicht sonderlich schön war und dennoch zum Alltag gehörte. Carla ihr Lob war erfrischend und man fühlte sich geschätzt. Dies war für jede Persönlichkeit wichtig gleich wie sie sich sonst verhielt.

„Vielen Dank. Ich schätze dieses Lob sehr.“

Carla sprach aus was einige dachten und Serenety selbst sah es durchaus auch so. Der Stetige Wasserkreislauf des Lebens. Der Zeitstrom in dem sie sich befanden und in dem sie schwammen betraf sie alle. Auch wenn jeder in einzelnen Teilen eine andere Ansicht dazu hatte, so war eines klar, sie alle befanden sich in einem großen Ganzen, vielleicht in unterschiedlichen Bereichen. Einen Teil ihres Kurses konnten sie bestimmen, konnten dagegen ankämpfen und versuchen anderen Teilen aus zu weichen. Jeder von ihnen führte zwar ein anderes Leben wie der jeweils andere und dennoch wiesen viele Leben Ähnlichkeiten auf. Der Ring der Zeit besaß seinen eigenen Weg und diesem folgten sie ob sie es manchmal als gut ansahen oder nicht. Auch wenn sie die Freiheit hatten ihr Leben zu gestalten, einen Weg einzuschlagen so wurden sie dennoch mit dem Strom gezogen. Sie alle gehörten dazu und dagegen anzukämpfen brachte sie nicht weiter. Zu akzeptieren, dass nicht alles bis ins kleinste Detail zu entscheiden war, damit musste man lernen umzugehen. Serenety hatte lange Zeit damit kein Problem gehabt bis ihr Leben sich verändert hatte. Bis alles sich auf den Kopf gestellt hatte und sie den Boden unter den Füßen verloren hatte. Sie war davon gerissen worden, machtlos etwas zu tun, unfähig sich dagegen zu stemmen. Die Dinge hatten ihren Lauf genommen und sie hatte nichts anderes tun können als es hinzunehmen. Wieder führten ihre Gedanken sie in eine ganz bestimmte Richtung, eine Richtung über die sie nicht nachdenken wollte und dennoch kamen sie ihr immer und immer wieder in den Sinn. Wahrscheinlich lag es auch daran worüber sie und Halijc’arl’ajkartia sprachen. Ihre Gespräche bewegten sich immer wieder auf Teile dessen zu, die Serenety innerlich bewegten. Die ihren Geist beschäftigten. Kein Wunder also, dass ihre Gedanken stets zurück zu ihrem „Problem“ führten. Sich davon los zu reisen war nicht einfach und so lange ihre Gespräch sich um solche Themen wie Verlust und ähnliches drehten würde sie es auch nicht gänzlich schaffen sich davon zu befreien. Umso froher war sie, als Carla sich dem Zweikampf stellte.

Die Chiss hatte sich ebenfalls für ein Katana entschieden, was auch sehr weiße war. Nicht zuletzt weil sie somit in der gleichen Lage waren sondern auch deshalb, weil Carla mit Sicherheit keine sonderlich große Erfahrung mit diesen Waffen hatte und das Katana noch einfacher zu Händeln war wie einige der anderen Stücke, die sich in der Waffenkammer befanden. Während ihre Freundin versuchte ein Gefühl für das Schwert zu bekommen beobachtete Serenety sie nur. Ließ ihr die Zeit die sie brauchte um sich vertraut mit der Waffe zu machen. Immerhin sollte dies ein Übungskampf werden und keine Schlacht oder gar ein Gemetzel. Carla suchte sich ebenfalls eine Grundstellung, welche nicht anders war als die von Seren. Knapp zwei Schwertlängen befanden sich zwischen den beiden Frauen, wodurch Carla sie auf Abstand halten konnte.

Wo Serenety ruhig war wirkte Carla ein wenig angespannt und nervös. Aber dies würde sich sicherlich legen sollte es so sein. Einige Minuten verstrichen in denen sich die Chiss wohl einige Gedanken gemacht hatte, ehe Serenety auffiel das diese tief durchatmete und dann mit einem gut antwortete. Carla neigte ihr Schwert nach links unten und holte in einer schwungvollen Bewegung von links unten nach rechts oben aus, wobei sie einen Schritt nach vorn machen musste. Serenety parierte den Hieb, drehte ihre eigene Klinge nach oben und brachte dadurch die Spitze bedrohlich nahe an Carla’s Gesicht. Ihr Schlag jedoch erfolgte nicht in diese Richtung sondern glitt blitzschnell in eine Rotation der anderen Seite über. Carla entging diesem Schlag knapp. Dadurch das sie ihre Position verändert hatte und ihr Schlag von halb oben herein kam war ihre linke Seite ungeschützt. Serenety griff jene an und zog ihren Hieb über die ungedeckte Seite. Sie traf Carla. Wäre das Schwert echt gewesen, hätte sie ihre Gegnerin getötet. Entweder indem sie diese unterhalb des Rippenbogens zertrennt hätte oder aber ihr den Kopf von den Schultern geschlagen hätte. Der Schlag genügte dennoch um der Chiss klar zu machen, dass sie getroffen worden war und das sie besser würde achtgeben müssen, wenn sie nicht wollte, dass sie weitere blaue Flecken kassierte.

Serenety war darauf bedacht ihre Schläge gezielt zu dosieren. Besonders weil es sich hierum um einen Trainingskampf handelte und nicht um die Wirklichkeit und zudem geschah es in Freundschaft und nicht im Zorn. Stünde Zorn dahinter würden die Schläge weitaus härter ausfallen. Carla trat einen Schritt zurück, streckte ihre Klinge nach vorn aus um einen neuen Angriff zu starten und Serenety stellte sich darauf ein. Sie wartete bis ihre Gegnerin soweit war, welche ihre Klinge nach links hinten zog um jene dann von links oben kommen zu lassen. Ein gellender Kampfschrei ertönte als Carla einen Schritt nach vorn machte und Serenety angriff. Die beiden Waffen krachten aufeinander, da Seren den Schlag parierte. Weitere Schläge folgten, welche von allen Seiten kamen.

Die Schläge der Blauhäutigen waren aggressiv, wenn auch keine Wut in der Chiss lag und sie sich nicht in Rage brachte. Alles andere hätte dazu geführt, dass Serenety den Kampf beendet hätte und zwar auf eine Art, die Carla sicher nicht gefallen hätte nämlich mit einer sicheren Niederlage für sie. Carla wurde geschickte und schaffte es Serenety einen Schlag zu versetzen. Das Zufriedene Lächeln, welches über dessen Gesicht lief konnte sie nicht verbergen. Damit stand es vorerst eins zu eins und somit unentschieden.


„Freut mich.“

Mit diesen Worten ging Serenety zum Angriff über. Ihre Schläge waren fließend und besaßen dennoch Kraft. Ihr Katana deute eine Finte links an, glitt dann nach unten und Serenety wirbelte herum, ließ ihr Schwert auf Carla’s Schulter gleiten. Sie war zu schnell und so traf das Schwert die Schulter ihrer Gegnerin wodurch Serenety einen Ausgleich für sich schaffte. Der Kampf ging weiter. Schläge, Hiebe, Täuschungen wurden vollführt. Rechts, links, Mitte, oben und unten. Die Körper der Frauen drehten sich. Carla traf Serenety an der Hüfte, als diese nicht schnell genug auswich. Wieder ein Gleichstand. Ihre Waffen kreuzten sich. Der Schweiß ran nun auch Seren über das Gesicht, da ihr Kampf verbissener worden war, schneller. Serenety’s Leichtfüßigkeit, ihre Schnelligkeit und ihre Präzision verhalf ich Carla nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Natürlich zeigte Serenety nicht all ihr Können sondern nur Teile davon. Ein Kämpfer würde niemals seine ganze Fähigkeit preisgeben. Der Kampf ging weiter, bis Serenety ihren nächsten Schlag gegen Carla richtete und diese ebenfalls an der Hüfte traf. Dann erst schritt sie zurück und verbeugte sich leicht.

„Sehr gut. Du hast dich gut geschlagen und du könntest noch vieles lernen, wenn du wolltest. Nun allerdings denke ich, dass wir uns eine Erfrischung verdient haben. Was hältst du von einem Bad im Onzen?“, wollte sie wissen und legte ihren Kopf leicht schräg. Aus ihrem Pferdeschwanz hatten sich einige Strähnen gelöst, welche sie nun hinter ihr Ohr strich.

Die Antwort kam sofort, indem die Chiss nickte und Serenety brachte beide Übungswaffen zurück, hängte jene auf und deute ihrer Freundin durch die Tür zu gleiten. Dahinter verbarg sich ein hübscher Raum in dem eine lange Bank stand. In einer Ecke stand ein Regal mit Handtüchern und Serenety griff nach zwei großen, reichte davon eines Carla und legte sich eines auf die Bank.

„Das Bad wird uns beiden gut tun.“

Sie lächelte, dann löste sie die Verschnürung des Obi und ließ ihre Kleidung Stück für Stück auf die Bank gleiten. Mit einer geschickten Bewegung hob sie ihren langen Pferdeschwanz nach oben und wickelte diesen zu einem Knoten zusammen um ihn dann mit einer Stäbchen festzustecken. Dann griff sie nach ihrem Handtuch und glitt in Richtung des Onsen. Carla folgte ihr. Serenety ließ das Handtuch am Rand zurück und schritt die Stufen zum Onzen hinab. Ihre nackte weiche haut wurde von der untergehenden Sonne gewärmt, ehe sie sich ins Wasser hinabließ und sich zur Mitte den Onzen gleiten ließ,wo sie auf Carla wartete.

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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith, Voth Terrix, Whip

Voth Terrix hatte seine Entscheidung gefällt. Der Mutant sollte seinem Besitzer zurückgebracht werden. Vermutlich war der Twi'lek zu dem Schluss gekommen, dass er nur davon profitieren konnte, auf diese Weise einem Sith einen Gefallen zu tun. Zwar neigten nicht alle Ordensmitglieder zu großer Dankbarkeit, aber manche konnten auch großzügig sein, wenn sie wollten. Wenn das Glück oder die Vorsehung ganz auf Voths Seite war, konnte er auf diese Weise vielleicht sogar einen Meister finden. Für Whip schien diese Lösung aber alles andere als attraktiv zu sein. Doch wer interessierte sich dafür, was der Unterlegene wollte? Wenn der Mutant bestimmen wollte, hätte er den Kampf gewinnen müssen - so einfach, effizient und grausam waren die Regeln der Sith.

Chiffith akzeptierte die Entscheidung des Jüngers und ignorierte Whips Flehen vollkommen, als er in gebrochenem Basic antwortete:


»Aus den Katakomben kommt er. Unter dem Tempel sind Gänge und Räume. Sehr viele, tief drunten. Ich weiß nicht wo genau. Er kann uns führen.«

Aber würde er das auch tun? Der entstellte Mensch hatte sich als widerspenstig erwiesen. Chiffith konnte sich gut vorstellen, dass er ihn und Terrix in die Irre führen würde. Vielleicht nur um Zeit zu schinden, bevor er in die Gefangenschaft zurück musste, vielleicht aber auch um sich in einem günstigen Moment von ihnen zu lösen und aufs Neue zu fliehen. Unmöglich war nichts: Der Lamproid wusste, dass in dem Labyrinth unter dem Ordensgebäude Gefahren lauerten. Das allgegenwärtige Böse und der Wahnsinn waren nur die weniger greifbaren von ihnen. In manchen finsteren Bereichen gab es Fallen und in anderen lauerten Kreaturen, die noch absurder und vor allem bösartiger waren als Whip. Es gab nicht viel, vor dem Chiffith sich fürchtete, doch in den Katakomben hielt er sich nicht gerne auf und schon gar nicht länger als möglich. Auf die Führerschaft des Gefangenen wollte er sich also nicht verlassen.

»Er kann uns aber anlügen. Deshalb suche ich seine Fährte: Er riecht wie kein anderer. Ich kann seinen Weg finden und uns führen! Ich gehe vor; dann Whip; dann du zum Schluss. Lass ihn nicht flüchten!«

Gesagt, getan. Der Lamproid packte mit zweien seiner fünf Klauenarme fest den schwarzen Schaft seiner Lichtlanze und unterstützte mit den anderen eine schlängelnde Bewegung, die ihn rasch in die Richtung brachte, aus der Whip gekommen war. Den gesichtslosen Kopf hielt er dabei dicht über dm Boden, um mit der Zunge die einzigartige Witterung des Mutanten aufzunehmen. Da dessen Aroma recht intensiv war, gelang das schnell und ohne Mühe, und auf den ersten paar hundert Metern konnte der Jäger auch seine Fußspuren als matt leuchtende infrarote Flecken auf dem kalten Boden sehen.

Sie erreichten bald eine steile, schwach beleuchtete Treppe, die nach unten in die Keller führte. Sie endete in einem hohen, breiten Gang, der sich kerzengerade mindestens hundert Meter hinzog und von dem Dutzende kleinere Gänge und Räume abzweigten. Chiffith folgte der Fährte durch eine dieser Türen, die in eine dunkle Halle führte, deren Zweck sich ihm nicht erschloss. Von dort ging es weiter in einen schmalen, vielfach verwinkelten Korridor, durch weitere Kammern und mehrere Treppen hinab. Sie kamen an Meditationskammern vorbei, an beeindruckenden Standbildern und Mosaiken, Begräbnisstätten mit den Mumien alter Sith und Räumen, die technische Infrastruktur des Tempelgebäudes beinhalteten. Dabei flüchteten nicht selten Nagetiere und Insekten (teils stattlicher Größe) vor ihnen in die Schatten, fliegende Kreaturen umschwirrten ihre Köpfe und gelegentlich trafen sie auch auf einen Sith oder einen Jünger. Letztere machten meistens einen kränklichen, verstörten Eindruck und waren ebenso froh wie die Nager, wenn sie sich in die Schatten zurückziehen konnten und man ihnen keine Beachtung schenkte. Es war ein kranker Ort, an dem sie sich aufhielten, und je tiefer sie kamen, um so stärker war die Verdorbenheit zu spüren.

Es stellte sich dabei schnell heraus, dass Whip nicht auf geradem Weg zur Oberfläche gestiegen war, sondern eine ganze Weile herumgeirrt sein musste, bis er einen Ausgang aus den Katakomben gefunden hatte. Sein Weg hatte ihn mehrmals in Sackgassen geführt und die Fährte kreuzte sich, was es nicht leichter machte, ihr zu folgen. An den schwächer werdenden Infrarotabdrücken konnte man zu Beginn noch einschätzen, wie frisch die Spuren in etwa waren, aber bald schon waren diese nicht mehr zu sehen, weil die Wärmeenergie sich vollends zerstreut und der Bodenbelag aus Stein, Kunststoff oder Fliesen (je nachdem, wo man sich gerade befand) wieder die Umgebungstemperatur angenommen hatte.

Nun konnte Chiffith sich nur noch am Geruch orientieren. Und auch diese Fährte wurde schwächer und drohte sich irgendwann zu verlieren. Der Apprentice dachte daran, wie leicht man sich hier unten verirren konnte, und war froh darüber, dass auch sie eine Duftspur hinterließen, die ihnen im Zweifelsfall wieder den Rückweg weisen würde.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben] Chiffith, Voth Terrix, Whip

[OP: Beschreibt ruhig die Umgebung noch ein wenig und lasst uns dann in Darth Baals Labor ankommen.]
 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Dojo | Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]


Der Kampf war noch lange nicht zu Ende. Es folgten noch einige heftige Duelle, die beide Serenety für sich entschied. Sie war fraglos die erfahrenere Fechterin von beiden und sie hatte Techniken drauf, über die die Chiss nur staunen konnte. Obwohl sie keinen Kampf für sich mehr entscheiden konnte, schlug sich die blauhäutige recht gut und schließlich beendeten beide den Kampf. Serenety verbeugte sich leicht und sagte:
„Sehr gut. Du hast dich gut geschlagen und du könntest noch vieles lernen, wenn du wolltest. Nun allerdings denke ich, dass wir uns eine Erfrischung verdient haben. Was hältst du von einem Bad im Onzen?“,
Die Chiss verbeugte sich ebenfalls und nickte leicht außer Atem.
"Ich bin komplett durchgeschwitzt und ich habe seit Wochen nicht mehr so intensiv gekämpft wie in den letzten Minuten. Ein warmes Bad wird nicht nur meinen Muskeln gut tun." erwiderte sie, wischte das Holzschwert ab und reichte es der jungen Exotin, die die Schwerter zurück in den Waffenständer brachte.
"Ich habe heute sehr viel gelernt und ich denke, ich werde diesen Sport noch eine Weile ausüben. Ich würde mir eine Revanche, im Rahmen eines freundschaftlichen Kampfes, eines Tages wieder wünschen....bis dahin, muß ich noch einiges lernen und trainieren." sagte die blauhäutige Offizierin und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Serenety nickte zustimmend und deutete auf die Tür zu dem Thermalbad.
Sie betraten einen hübschen Raum mit einer Bank und Handtüchern und dahinter befand sich das große Becken aus dem ein bischen Dampf empor stieg.
Die Gastgeberin meinte, das beiden jetzt so ein Bad gut tun würde und reichte der Chiss ein großes Handtuch, welches diese entgegen nahm und sich auf die Bank setzte um sich zu entkleiden.
Serenety entblätterte sich regelrecht aus dem kunstvoll Gewand, legte es ebenfalls auf der Bank ab, steckte sich geschickt die Haare hoch und griff sich ihr Handtuch und schritt elegant zum Becken.
"Carla legte ihre Sachen auf einen Stapel, weniger kunstvoll, wie ihre Freundin, aber immerhin militärisch korrekt. Sie nahm das Handtuch, verhüllte sich damit nicht, sondern platzierte es lediglich in Beckennähe um sich dann mal abtrocknen zu können. Ob sie nackt war, oder angekleidet, hier war man ja unter sich und sie war ja Gemeinschaftsduschen gewohnt und sie bewegte sich völlig frei und marschierte mit dem festen Schritt eines Soldaten zum Becken, weniger so elegant und grazil wie die andere Frau die sich vor ihr ins Wasser gleiten lies. Sie brauchte sich auch nicht die Haare hoch zu stecken, da diese eh nur knapp bis in den Nacken reichten.
Sie stieg nach ihr in das warme Wasser, welches auf ihrer Haut angenehm prickelte. Die Sonne schien noch über den Bäumen entlang ins Becken und durchwärmte ihren Rücken zusätzlich. Aber es würde nicht mehr lange dauern, dann würde sie untergehen.
"Hmm...wunderschön." seufzte sie und lies sich auf dem Wasser treiben.
Die Wärme durchströmte die beanspruchten Muskelgruppen und Carla legte sich auf den Rücken und trieb regungslos, knapp unter der Wasseroberfläche und schloß für einen Moment die Augen. Eins mit dem Wasser werden...das lies sich jetzt nicht nur metaphorisch umsetzen. Sie fühlte sich in dieser entspannten Atmosphäre geborgen.
Nach einigen Momenten des Wohlbehagens richtete sie sich wieder auf, schwamm ein paar Züge durchs Wasser und glitt mühelos hindurch, als wäre sie darin zu Hause. Sie lehnte sich gegenüber von Serenety an die Beckenwand und erkannte einen fragenden Blick.
Damit war zu rechnen gewesen, denn die Narben an Carla's Bauch und Rücken waren nicht zu übersehen. Die junge Frau fragte die Chiss schließlich, ob diese von Rendili stammten, woraufhin die Chiss den Kopf sanft schüttelte:
"Nein, die habe ich schon länger. Die erinnern mich tagtäglich an den Flugunfall, von dem ich dir erzählt habe. Der flammhemmende Anzug war in der Hitze durchgeschmort, weil ein paar Splitter ihn aufgerissen haben. Dabei ist meine Haut ziemlich beschädigt worden. Von Rendili V habe ich diese kleine Narbe auf der Wange."
Anfänglich hatte sich die Chiss für diese unvorteilhaften Narben geschämt, aber mit der Zeit hatte sie sie hingenommen und seit dem Gespräch einfach als einen Teil ihrer Selbst akzeptiert.

"Serenety nickte und fragte die Chiss, ob Carla diese Narben als Erinnerung betrachtete, immerhin gab es durchaus Möglichkeiten diese Narben zu verdecken oder dafür zu sorgen, das man sie nicht sah.
"Die Chirurgen haben schon eine gute Arbeit geleistet und man hätte es auch nicht weiter optimieren können. Es gibt zwar die Möglichkeit noch weitere Operationen zur Kaschierung vorzunehmen. Aber einerseits sahen das die Militärärzte nicht für angebracht an und das hätte mir auch keiner bezahlt. Ich sah es auch als ein Schuldeingeständnis an. Ich könnte zwar versuchen mich zu bedecken, aber in einer Gemeinschaftsdusche bleibt so etwas nicht verborgen. Ich habe es irgendwann aufgegeben, mich zu verstecken. Es machte einfach keinen Sinn. Ich habe es jetzt aber auch dank unserer Gespräche als einen Teil meiner Persönlichkeit akzeptiert. Das bin nunmal ich und ich habe nicht vor mich bei einem Schönheitswettbewerb zu zeigen." erwiderte sie gelassen. Bis zu diesem Punkt waren aber so einige heimliche Tränen geflossen. Die seelischen Narben waren ja gerade erst am heilen, also wesentlich später als die körperlichen.
Das man damit auf dem Heiratsmarkt geringere Chancen hatte, das war dabei das geringste Problem und hatte sich karrierebedingt auch nicht ergeben.

"Es ist ein Teil von dir und ich denke nicht, dass man es durch weitere Operationen verbergen müsste. Jede Narbe erzählt eine Geschichte so wie das ganze Leben und man braucht sich ihrer nicht zu schämen. Sie zu kaschieren oder zu überdecken könnte deutlich machen, dass man angst davor hat sich an etwas zu erinnern, was man vielleicht am liebsten vergessen würde. Es gibt Personen die sie verschwinden lassen, weil sie makellos sein wollen und glauben, dass Äußerliche Makellosigkeit auch innerliche bewirken könnte. Diese Rechnung geht jedoch nicht auf." erwiderte Serenety daraufhin.
"Das ist wahr. Es würde weder ungeschehen gemacht werden können und es würde sich auch nicht aus dem Gedächtnis tilgen lassen." sagte die Chiss nickend.
Sie wusch sich das Gesicht und strich sich über die Arme und Beine und streckte sich im Wasser.

Nach einer Weile, die Sonne begann hinter den Bäumen nun zu verschwinden, meinte Serenety, es wäre Zeit nach drinnen zu gehen, denn ihre Eltern würden wohl schon eingetroffen sein.
Carla nickte und schwang sich aus dem Becken, lies das Wasser von ihrem Körper perlen und trocknete sich ab.
"Es ist mir jetzt ein wenig peinlich, aber hast du etwas für mich zum anziehen. Ich habe jetzt bis auf die Uniform, die ich im Einsatz trug und dem was ich heute an hatte, nichts mehr, was mir übrig geblieben ist." erklärte sie und deutete auf den verschwitzten Stapel auf der Bank.
"Das da möchte ich jetzt nur ungern anziehen, darin bin ich ungefähr so repräsentabel wie in diesem Handtuch."

[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Onzen| Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]

OP: Nicht wundern, die Dialoge mit Serenety wurden mit ihr so besprochen und sind abgestimmt.
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben] Voth, Chiffith, Whip

Immer weiter liefen die drei "Gefährten", wie Voth scherzhaft dachte, durch die schier unendlichen Gänge der Katakomben. Jeder, der sich hier nicht auskannte, hätte sich wohl innerhalb weniger Minuten unweigerlich verlaufen. Deshalb war Voth froh, das er nur Chiffith hinterherlaufen musste, der, den Kopf züngelnd nah am Boden, Whips Fährte folgte. Dabei bogen sie mal links ab, mal rechts, und es kam Voth vor, als würden sie durch ein riesiges Labyrinth laufen, aus dem es keinen Ausweg gab, und er fragte sich, ob es keinen kürzeren Weg gegeben hätte. Aber offenbar kannte Whip sich hier auch nicht wirklich aus, sonst wäre er auf seiner Flucht bestimmt nicht so kreuz und quer durch die Katakomben geirrt.

Jetzt gerade gingen beziehungsweise schlängelten die drei Wesen, ein Lamproid, ein mutierter Mensch und ein Twi'lek, einen ziemlich langen Gang entlang. Während man von der Spitze des kleinen Zugs leise Chiffiths Zunge zischeln hörte, schien Whip sich immer unwohler zu fühlen, je weiter sie in die finsteren Katakomben vordrangen. Voth selbst gefiel es hier aber auch nicht wirklich. Immer mal wieder erschienen plötzlich andere Lebewesen in den dunklen Ecken und Winkeln der Gänge, sodass Voth das eine oder andere Mal aufschreckte. Manche identifizierte Voth als Jünger, andere sahen etwas erhabener aus, aber alle hatten irgendwie einen leeren, emotionslosen Gesichtsausdruck und sahen aus, als hätten sie lang kein Tageslicht mehr erblickt.

Die ganze Zeit, während sie durch die dunklen Gewölbe wanderten, war es Voth, als würde ihn irgendetwas bedrücken. Eine seltsame, stille Atmosphäre herrschte hier, und er hatte das Gefühl, dass die Wände eine Art bedrohliche, dunkle Aura hatten, die noch zusätzlich zur Umgebung zu Voths Unbehaglichkeit beitrugen.

Hatte Voth am Anfang, als sie in die Katakomben hinabgestiegen waren, noch so etwas wie Angst oder Furcht empfunden, ging er jetzt einfach nur bedrückt und mit einem mulmigen Gefühl hinter Chiffith her, während er Whip, immer noch mit seiner eigenen Zunge gefesselt, mehr oder weniger vor sich her schob. Er konnte sich jetzt gut vorstellen, was mit Wesen passierte, die hier Monate oder Jahre verbrachten.

Nach einer Wanderung, die Voth nahezu endlos vorgekommen war, steuerten sie endlich auf einen Raum zu, der im Gegensatz zu den Gängen und Korridoren etwas besser beleuchtet war. Als sie eintraten, konnte er erkennen, dass es sich um so etwas wie eine Werkstatt oder vielmehr ein Labor handelte. In der Mitte des relativ großen Raumes stand ein großer Tisch, der mit seltsamen Apparaturen und Werkzeugen bedeckt war, deren Verwendungszweck Voth unbekannt war. Er wollte ihn auch gar nicht wissen. An den Wänden standen weitere Tische und Ablagen, auf denen noch andere Geräte und Hilfsmittel verteilt waren.
Ein weiteres Detail stach ihm ins Auge. In einer Ecke standen übereinandergestapelt ein paar Käfige. Er konnte nicht ganz erkennen, was sich in ihnen befand, denn dieser Winkel des Raumes war nicht gut ausgeleuchtet und so standen die Käfige größtenteils im Dunkeln. Aber entweder war es Einbildung, oder Voth konnte tatsächlich seltsame, scharrende Laute aus dieser Ecke hören. Aus einem dieser Käfige musste auch Whip geflüchtet sein.

Sofort beim Eintreten hatte Voth die große, schlanke Gestalt bemerkt, die sich gerade mit dem Rücken zu den dreien vor einem der an der Wand stehenden Tische befand. Sie war in ein schwarzes Gewand gekleidet und schien mit irgendetwas beschäftigt zu sein. Auch sie erschien Voth bedrückend und dunkel, als ob von ihr eine Art Strahlung der dunklen Seite ausginge.
Ob das wohl dieser Darth Baal war? Nun ja, das würden die drei wohl gleich erfahren, denn nun sah Voth, wie sich die Gestalt langsam zu ihnen umdrehte.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip

[OP: Ich hoffe, ich habe das Labor richtig interpretiert bzw. beschrieben :)]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - alter Trainingsraum - Ares, Saphenus, Hybris und ein paar Jünger (NPCs)]

Als die zehn Sekunden vergangen und Hybris allen wieder die scheinbar gewaltige Macht entzogen hatte, standen bzw hockten nur noch drei Jünger um ihn herum. Einer hatte es während der Zeit tatsächlich versuchen wollen ihn anzugreifen, war jedoch von dem gut gekleideten Menschen-Jünger daran gehindert worden. Das man ihn angreifen würde, damit hatte er durchaus gerechnet. Das es aber nur ein Einzelner tun würde, überrascht ihn dann doch. Was hatte er erreichen wollen? Wollte er den Schädel von Hybris zerschmettern und dann was? Sich alleine und machtlos wie er dann wieder war durch die Gewölbe schlagen? Keine zehn Meter weit wäre er gekommen, mal davon abgesehen das Hybris permanent aktive Machtschilde sowieso jeden Angriff abgeblockt hätten. Dafür musste er nicht einmal etwas tun, ja, er hätte in diesem Augenblick genau so gut schlafen können. In diesem Test ging es aber in Wirklichkeit gar nicht um das was die Jünger getan hatten, sondern um den ersten Impuls, den ersten nicht bewusst gesteuerten Gedanken, nachdem sie die Macht erhalten hatten. Jeder, einschließlich Hybris selber, würde bei so etwas nicht wohl überlegt handeln, sondern zumindest in der ersten Sekunde instinktiv reagieren. Sei es nun durch Gier, Zorn oder andere negative Gefühle. Plötzlich so mächtig zu sein, enttarnte die wahre Natur eines Jeden, sodass Hybris hatte ganz genau spüren können wie jeder der Jünger im späteren Verlauf der Ausbildung reagieren würde, sollte er ihnen mehr Macht und Freiheit gewähren.
Der pausbäckige Mensch, der ihn nicht hatte angreifen wollen, hatte nur allzu deutlich klar gemacht, das man ihm nicht vertrauen konnte. Sein erster Wunsch war es nämlich seine Gefühl zu verbergen, sich zurück zu halten und nicht auffällig zu werden. Er hätte genau so gut „Verräter“ auf seine Stirn schreiben können. Der am Boden liegende und nur noch so grade eben am Leben seiende Jünger hatte seiner Todesangst nachgegeben und war sogleich dafür bestraft worden.


Bleibt noch mein Retter, dachte Hybris sarkastisch und starrte den Menschen dabei direkt an. Dessen erster Impuls war die für schwache Existenzen übliche Gier gewesen, eine Gier die ein jeder verspürte, wenn er plötzlich die Möglichkeit hatte über seine eigenen natürlichen Grenzen hinaus Dinge tun zu können. Das nahm er ihm nicht übel, auch nicht das sein Denken größtenteils auf eben diese Macht fixiert war. Er hatte im richtigen Augenblick die einzige Wahl getroffen die ihn noch hatte retten können. Vorher erschien er Hybris eher langweilig, als könnte man ihn grade so eben als Diener gebrauchen. Doch sein Machtpotential, die Gier auf die Macht und sein Entschluss sich aktiv für seinen Meister einzusetzen, reichten dem Sith Lord. Er würde ihn während der Ausbildung manipulieren und vorerst an der kurzen Leine halten müssen, doch das war für Schüler doch sowieso normal. Zwar wäre es vorteilhafter, müsste man seine Anhänger nicht derart stark kontrollieren und bewachen, doch hatte er im Endeffekt keine wirkliche Wahl. Sie alle waren Individuen, mit einer eigenen Persönlichkeit, womit auch Gedanken, Träume und Wünsche einhergingen. Er hatte Diener und Schüler gesucht, keine Droiden oder seelenlosen Drohnen. Wer das eine wollte, musste mit dem anderen klar kommen. Also akzeptierte der Sith Lord mit dem Totenschädel diesen Fakt, egal wie sehr sich sein Innerstes auch dagegen sträubte.

„Eine weise Entscheidung und das zur rechten Zeit. Unabhängig von deinen mit Sicherheit egoistischen Motiven, scheinst du mir doch nützlicher zu sein als ein einfacher Diener. Du wirst daher eine weitere Chance erhalten, Mensch!“

Damit wand er sich ab und sah auf den Zabrak herab, welcher ebenfalls auf dem Boden hockte und die Entscheidung des Siths abwartete. Wirklich zufrieden war Hybris auch bei ihm nicht. Anstatt mit der geliehenen Macht etwas greifbares anzustellen, hatte er sich nur seinen Hass hingegeben und einen Konflikt in seinem Innersten ausgefochten. Er war in diesen zehn Sekunden derart nutzlos gewesen, das ein Kleinkind ihn hätte ein Messer in den Unterleib stoßen können. Was sollte er nur mit ihm anstellen? Er trennte seine angeblich böse Hälfte immer so derart stark von seinem guten, rational denkenden Ich, das eine solche Macht, das Angst, Schmerz und andere Bedrohungen ihn fast immer die Kontrolle kosteten oder sie zumindest bedrohten. Er hatte sich somit genau so wie einer dieser hirnlosen Schlägertypen benommen, wie ein Sith Berserker, den man an der Frontlinie verheizen und dem man niemals nach taktischen und strategischen Kriterien beurteilen würde. Anders ausgedrückt: So wie er war, war er für Hybris nutzlos. Andererseits galt das, was für den Menschen (Ares) zutraf, auch für ihn. Das Potential war gewaltig, die Möglichkeiten zahllos, es fehlte nur an Kontrolle und Beeinflussung.

Wieder nicht wirklich optimal, war daher Hybris erster Gedanke, als er sich doch dazu entschloss dem Zabrak eine Chance zu geben. Wie sollte der Sith Orden nur überleben, wenn die Jünger derart... stark geformt werden mussten. Aber das lag wohl in der Natur jener, die Siths werden wollten...

„Das war enttäuschend Zabrak und doch wirst auch du die Chance erhalten, etwas zu lernen und daran zu wachsen. Und was ich jetzt sage, gilt auch für dich Mensch. Ich gewähre euch ein paar Wochen an meiner Seite. Lernt und wachst an dem was ihr seht und erlebt. Zeigt mir das ihr es wert seid, das ich nicht meine Zeit verschwende. Ihr werdet sehr schnell feststellen, das es nicht besonders klug ist meine Zeit zu vergeuden. Und nun stellt euch nebeneinander. Du, Mensch, komm her.“
„Ihr... ihr habt noch nicht-“
„Du bist unbrauchbar. Du stinkst nach Verrat und wirst daher als Demonstrationsobjekt herhalten müssen. Und nun komm her!“
„Nein... ich, nein, das stimmt nicht... bitte nicht... nein, ich würde euch nicht-“

Eine herrische Geste und der Jünger verstummte. Die Angst immer noch in den Augen, bewegte er sich ruckartig nach vorne und stellte sich schließlich am ganzen Körper zitternd neben den Executor.
„Wir beginnen sofort mit der ersten Lektion. Der wichtigsten überhaupt. Ein Machtnutzer und vor allem die Sith unter ihnen laufen stehts Gefahr sich selber zu vernichten. Die Mächte die wir wirken, die die von den meisten Anhängern als die „dunkle Seite“ tituliert werden, sind in jedem Fall auch selbstzerstörerisch. Egal was ihr auch tut, solange es nicht aus einem selbstlosen Grund getan wird, wirkt sich auf euren Körper aus. Darüber könnt ihr so viel diskutieren und philosophieren wie ihr wollt, es ist eine Tatsache. Eure Taten, sei es nun das Morden, Zerstören oder anderweitige Machtanwendungen die nur euch selber nützen sollen, erzeugen ein Echo in der Macht. Und die schickt es pervertiert zurück. Schützt ihr euch nicht dagegen, verderbt ihr.“

Er trat einen Schritt vor und streckte den rechten Arm aus.


„Ich bin für euch im Augenblick der beste Beweis dafür. Es gibt Techniken der dunklen Seite, die sind so mächtig, das sie nicht nur all eure Feinde, sondern auch euch selber verzehren. Ich habe sie gewirkt und der Macht dabei gestattet über meinen Machtschild hinaus auf mich einzuwirken und mich somit beinahe zu vernichten. Dieser Machtschild, der euch gegen die Auswirkungen eures Handels schützen wird, ist jedoch nie so stark das er euch immer gegen alles wird beschützen können. Je mächtiger ihr werdet, je mehr ihr lernt und je mehr Feinheiten und Kniffe ihr verinnerlichen werdet, desto mächtiger euer Schild. Und doch seid ihr stehts in der Lage diesen Schild selber zu überwinden, da er immer schwächer sein wird als eure offensiven Fähigkeiten. DESHALB müsst ihr überlegt, besonnen und rational handeln. Tut ihr das nicht, vergiftet die Macht, die dunkle Seite, euren Geist und euren Körper. Im extremsten Fall löst sie auch komplett auf, ihr seht es an meinem Arm und Kopf.“
Jetzt sah er zu dem Jünger neben sich, legte eine Hand auf dessen Schulter und riss ihn mit einem kräftigen Ruck die Oberbekleidung vom Leib. Ein blasser, leicht trainierter Oberkörper kam zum Vorschein, der jedoch nicht wegen der vorherrschenden Kälte zitterte.
„Ich werde euch nun demonstrieren was mit euch geschieht, solltet ihr euch überschätzen. Doch bedenkt, es ist ein schleichender Prozess. Ihr werdet gar nicht merken das ihr euch verändert und die Macht euren Körper zersetzt. Es liegt in der Natur dieser Veränderung das ihr es selber niemals mitbekommt. Zu Demonstrationszwecken beschleunige ich das ganze aber.“

Da man mit Hilfe der Fähigkeit „Lebensentzug“ am Besten demonstrieren konnte, was langsam mit dem Körper eines sich nicht schützenden Siths geschah, setzte er diese aus nächster Nähe ein. Ein Raunen ging durch den Raum, die Luft um Hybris rechten Arm begann zu flimmern, Wirbel bildeten und verschwanden wieder, bis schließlich das Nervengeflecht an den Fingerspitzen zu leuchten anfing. Einen Herzschlag lang rang die destruktiven Energien mit dem Machtschild des Siths, dann setzten sie darüber hinweg und entluden sich bei Luftkontakt in einer karmesinroten, blitzartigen Entladung. Als wäre ein Sicherungskonsole überladen worden, krachte es einmal kurz und dann schlugen die roten Blitze wie dutzende Nadeln in den Körper des Jüngers ein. Ranken gleich, glitten sie, tasteten sie sich über den wehrlosen Menschenkörper, drangen durch dessen schwache Haut und entzogen ihm das Leben. Das Wasser in und um seinen Zellen verdunstete, Fettpolster schmolzen dahin und die Muskeln wurden ebenso abgebaut wie sein restliches Gewebe. Zuerst verlor seine Haut jedwede Pigmente, wurde immer heller und dann, als ein bestimmte Punkt überschritten war, wurde sie grau und es begannen sich unzähligen Stellen Wunden zu öffnen. Sein Gesicht wurde für kurze Zeit faltiger, die Haare fielen ihm aus und die Fingernägel brachen und spalteten sich in unglaublicher Geschwindigkeit. Vor den Augen aller Anwesenden „alterte“ der Mensch in unfassbarem Tempo. Das was ihn am Leben erhielt wurde von den roten Blitzen zersetzt, umgewandelt und in für Hybris verwendbarer Energie bereit gestellt.
Nur noch von dem Sith auf den Beinen gehalten, unfähig zu schreien oder sich anderweitig zu gebärden, hing der Jünger regelrecht in der Luft, der Blick glasig, sein gesamter Körper so ausgemergelt wie bei einem verhungerten Alten. Überall klafften Wunden, da sein Blut aber auch zu einem Großteil aus Wasser bestanden hatte, gab es kaum welches zu sehen. Einer Leiche gleich klappte er schließlich zusammen und blieb nur noch schwach atmend auf dem Boden liegen. Seine Organe versagten bereits, doch noch durfte er nicht gehen, Hybris verhinderte es. Vielleicht eine Minute hatte das Ganze gedauert.


„Das sind die körperlichen Auswirkungen. Die psychischen sind mindestens genau so gefährlich, da sie nicht nur euren körperlichen Verfall kaschieren, sondern euch auch derart verändern, das ihr mit Sicherheit sterben werdet, bevor ihr so endet wie er es tut. Paranoia, Halluzinationen, Aggressivität und Hyperaktivität, um es mal kurz zusammen zu fassen. Die Macht wird euch also irgendwann zu einen ruhelosen Einzelgänger machen, der niemanden vertraut und all jene angreift, die sich in seine Nähe wagen. Es dürfte offensichtlich sein das ihr das unabhängig von eurer bis dahin angesammelten Macht nicht lange überleben werdet.“

Hybris warf noch einen letzten Blick zum sterbenden Jünger, dann entließ er ihn aus seinen Griff. Nicht einmal mehr in der Lage zu verkrampfen, hauchte der Mensch einfach sein Leben aus und starb so unwürdig und leise, wie seine Existenz ohnehin schon immer gewesen war. Jetzt waren seine beiden Schüler dran.

„Der geistige Schild, den ihr erzeugen und Zeit eures Lebens aufrecht erhalten müsst, ist eine passive Fähigkeit, die ihr nur einmal erlernen und dann stehts automatisch anwenden werdet. Es verhält sich damit wie mit dem Atmen. Solange ihr ein Bewusstsein besitzt, also selbst dann wenn ihr schlaft, wird es aktiv bleiben. Ihr werdet jedoch niemals wissen wann ihr zu weit gegangen seid, wann ihr eure Grenzen überschritten habt und euch selber schadet. Nur wenn ihr es wie in meinem Falle wirklich zu weit treibt, wird es sichtbar. Was das für euch bedeutet, müsst ihr selber entscheiden. Der Prozess ist langwierig und sollten die ersten Auswirkungen euch bereits verändern und deformieren, ist die Ausbildung ohnehin schon beendet. Deshalb ist es allein eure Sache wie ihr damit umgeht, auch werde ich euch nichts dergleichen beibringen. Ihr habt nun davon erfahren, also experimentiert, häuft Wissen an und lernt, damit euch diese Barriere den Verstand und Körper erhält.“

Die Technik war im Grunde sehr wichtig, da Hybris aber nicht mit den Konsequenzen leben musste, sollten sie darauf verzichten, hatte er nicht vor sich damit abzugeben. Sollten sie es doch allein herausfinden oder sich jemand anderes suchen der es ihnen beibrachte.
„Da das nun geklärt ist, kommen wir gleich zu ersten praktischen Sache. Doch zuerst schnappt sich ein Jeder von euch einen der beiden noch lebenden Jünger, zehrt ihn zu mir und dann... tötet ihr sie. Langsam und schaut ihnen dabei ins Gesicht wenn ihr es tut. Eine weitere kleine Übung um euren Charakter zu testen...“
Die beiden neuen Schüler von Hybris machten sich grade auf dem Weg, da rief er ihnen noch ein paar letzte todernst gesprochene Worte hinterher:

„Willkommen in meinen Diensten, Schüler!“

[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - alter Trainingsraum - Ares, Saphenus, Hybris und ein paar Jünger (NPCs)]
 
[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris, Ares und weiteren Jüngern

Er hatte wieder versagt, war der erste Gedanke, der Saphenus durch den Kopf ging. Offensichtlich von ihm enttäuscht, beachtete der Albtraum ihn gar nicht sondern wandte sich als erstes zu dem Menschen mit den langen, schwarzen Haaren (Ares). Hatte er ihm bisher noch gar nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet, so lobte Hybris ihn für seine Verhältnisse ausgiebig. Der Mensch hatte eine weitere Chance erhalten sich als würdig zu erweisen während Saphenus immer noch auf seinen Knien war und inständig hoffte sich nicht den ganzen Unmut des Albtraums zugezogen zu haben. Saphenus hatte während seines inneren Kampfes nichts von dem mitbekommen, was um ihn herum geschah. Erst jetzt wurde er sich der zertrümmerten Bank und des Jüngers bewusst, der fast regungslos auf dem Boden lag.

Enttäuschend. Als sich der Albtraum schließlich doch an ihn wandte, hallte dieses Wort lange nach. Einem Déjà-Vu gleich kam es Saphenus so vor als hätte Hybris ihn bisher mit keinem anderen Wort bedacht als diesem. Er hatte den Sith die ganze Zeit enttäuscht und seine Erwartungen niemals erfüllen können. Der Albtraum hatte zu Beginn gesagt, dass jeder, das tun würde, dem Tode geweiht war. Zitternd sah Saphenus auf und blickte wie er dachte ein letztes Mal in die totenkopfähnliche Fratze des Albtraums. Er war davon überzeugt, dass dieser Albtraum im Leben nun seinen Tod bedeuten würde. Ein Tod, der mit Sicherheit nicht schnell und schmerzfrei sein würde. Doch es sollte anders kommen. Hybris hatte sich anders entschieden, er wollte ihm noch eine Chance geben, an seiner Seite. Im ersten Moment schoss Erleichterung durch seinen Körper und das Zittern wurde ein bisschen besser. Er war dem Tod entronnen und bekam die Chance an Hybris' Seite zu lernen. Dann wurde ihm aber etwas anderes bewusst: Ein qualvoller Tod war nicht so qualvoll wie Hybris zu dienen! Der Albtraum war kein freundlicher Arbeitgeber, der Fehler verzieh und seine Mitarbeiter ermutigte: Er war unnachgiebig, grausam, rachsüchtig. Jeder kleinste Fehler würde hart bestraft werden, selbst wenn man alles richtig machte war man vor Schmerzen nicht gefeit. Mit einem Mal bereute Saphenus die Entscheidung nach Bastion gekommen zu sein. Natürlich, er hatte keine Wahl gehabt, aber was ihn hier erwartete hätte er nicht im Mindesten vorausahnen können.

Der Albtraum würde den Menschen und ihn zu seinen Schülern machen. Beide stellten sich nebeneinander wie Hybris ihnen befohlen hatte, dann wurden sie Zeuge einer weiteren Demonstration seiner Macht. Der Sith erklärte wie die dunkle Seite den Körper auffraß, Energie stahl und den Alterungsprozess beschleunigte. Saphenus wusste, dass der Albtraum Recht hatte. Zum einen war er der lebende Beweis dafür, man bekam nicht auf natürliche Weise einen Totenkopf als Gesicht. Und zum anderen spürte Saphenus die Macht des Monsters. Sie hatte das Potential ihn zu verderben und ihn in den Abgrund zu ziehen. Aber es sollte eine Möglichkeit geben sich davor zu schützen, Hybris selbst erklärte, dass man mit der Macht einen Schild erzeugen konnte. Zwar verstand der Zabrak nicht, wie man mit der dunklen Seite einen Schild erzeugen konnte, der einen vor eben dieser dunklen Energie schützte, aber er musste das lernen. Er wollte nicht so enden wie der Albtraum.

Als Hybris mit seinen Erklärungen fertig war, entblößte er die Brust des Menschen, den er sich als sein Opfer rausgesucht hatte. Ein Mensch, der versagt hatte und nun nicht zu dem erlauchten Kreis derjenigen gehörte, die als wert erachtet worden waren Hybris zu dienen. Und dann ging alles sehr schnell. Eine rote Kraft schoss aus den Händen des Albtraums auf den Jünger zu, dessen Augen sich vor Schreck weiteten. Er hatte gar keine Möglichkeiten den Blitzen auszuweichen, unerbittlich schlugen sie in seinen Körper ein und fraßen sich durch das Fleisch. Einem Zeitraffer gleich schien es als würde das Leben des Menschen geradewegs aus ihm herausströmen. Seine Haut wurde fahl und pergamentartig, Falten bildeten sich und Flecken erschienen überall auf dem Körper. Immer mehr mergelte er aus, die Rippen traten deutlich hervor wie bei einem unterernährten Menschen. Immer weiter alterte der Mensch bis er schließlich so aussah als wäre er schon seit Jahrhunderten am Leben, weit abseits der Zeitspanne, die es einem Menschen normalerweise möglich war zu erreichen. Der Mensch brach zusammen, flach und langsam atmend lag er auf dem Boden. Seine Muskeln waren fast gänzlich atrophiert, er hatte nicht die geringste Kraft um sich zu bewegen. Das er überhaupt noch am Leben war musste Hybris geschuldet sein, der Albtraum erlaubte noch nicht, dass der Mensch starb. Das hier war ein grausameres Schicksal als es jeder Jedi vollstreckt hätte, dachte Saphenus. Die Hüter des Lichts hätten sein Tod zumindest schnell und schmerzlos herbeigeführt, da war er sich sicher. Dennoch hatte die Szene seinen Zweck nicht verfehlt, Saphenus nahm sich fest vor die Technik des Machtschildes zu erlernen. Er würde nicht zulassen, die ihn die dunkle Seite auf die gleiche Weise verunstaltete.

Dennoch waren die körperlichen Auswirkungen nicht die einzigen. Der Albtraum fuhr fort von den psychischen Veränderungen, die die dunkle Seite mit sich zog. Paranoia, Verfolgungswahn, Aggressivität. Saphenus fragte sich ob sich diese Auswirkungen auch schon bei Hybris selbst zeigten. Anders war dessen Gemütslage und die dauernde Unzufriedenheit nicht zu erklären. Der Albtraum war unnötig grausam und sadistisch, kein normaler Mensch konnte so Wesenszüge zeigen, da war sich Saphenus sicher. Andererseits war er sich auch immer sicher gewesen, dass er niemals zum Mörder werden könnte und doch hatte die Vergangenheit das Gegenteil bewiesen.

Dann sagte Hybris, dass er ihnen die Technik des Machtschildes nicht lehren würde, sie sollten sie sich selber beibringen. Es wäre ihre Aufgabe sich vor dem drohenden Verfall zu schützen, wenn sie versagten, würde er sie töten. Aber war das nicht Hybris Aufgabe, sie in der macht zu unterrichten damit sie ihm dienen konnten? Saphenus wurde mehr und mehr bewusst, dass das hier kein Lehrer-Schüler-Verhältnis werden würde. Wenn er etwas lernen wollte, musste er sich das selber beibringen, er durfte keine Hilfe von Hybris erwarten. Gleichzeitig musste er dafür sorgen, dass er alle Aufgaben, die er von dem Albtraum bekam, zu dessen Zufriedenheit ausführte. Die Ungewissheit und der drohende Druck erschlugen den Zabrak fast. Niemals zuvor hatte er sich vor so einer Herausforderung befunden und er wusste nicht ob er ihr gewachsen war. Mehr und mehr bereute er es hierhin gekommen zu sein. Der Ort seiner Hoffnungen hatte sich zu einem Albtraum entwickelt und Hybris war nichts anderes als die Personifikation eben diesen Albtraums.

Saphenus sah sich um, neben ihm und dem Menschen, der ebenfalls die Chance bekam Hybris zu dienen, waren noch zwei weitere Jünger am Leben. Was würde mit ihnen geschehen? Es dämmerte ihm schon als Hybris es aussprach, sie sollten sie töten! Wie hätte es anders sein können, das hier war der letzte Test bevor sie sich des Albtraums endgültig als würdig erwiesen. Sie mussten beweisen, dass sie sich über ihre Konkurrenten hinwegsetzen konnten und nicht davor zurückschreckten tödliche Gewalt anzuwenden. Sie sollten sie langsam töten und ihnen dabei in die Augen sehen! Das kann ich nicht tun, schoss dem Zabrak durch den Kopf. Kurz warf er einen Blick auf den Menschen in den teuer verzierten Gewändern, doch konnte er in dessen Mimik nicht sehen ob er die gleichen Zweifel hegte. Ich kann doch niemand wehrlosen töten! Das Monster schlängelte umher und zischte. Es holte die Erinnerung hervor, wie seine Frau mit weit aufgerissen Augen und einem verkrümmten Körper in der Ecke des Raumes lag. Es holte eine Erinnerung an den Zorn hervor, die er empfunden hatte als er Je'ana mit ihrem Liebhaber erwischt hatte. Und es erinnerte ihn daran welche Angst er davor empfunden hatte den Jedi in die Hände zu fallen. Er selbst hatte die Entscheidung getroffen nach Bastion zu kommen um sich bei den Sith zu verstecken. Er hatte von ihren Grausamkeiten gehört und den Fehler gemacht sie als Übertreibung und Propaganda der Neuen Republik abzutun. Nun war er selbst in dieser Maschinerie gefangen und obwohl es ihm widerstrebte wieder zum Mörder zu werden und dieses Mal auch bei vollem Bewusstsein, so hatte er noch andere Gefühle. Etwas in ihm wollte es tun. Er hatte im Tempel so viel Leid durchstehen und so viel Schmerz ertragen müssen, das durfte nicht umsonst gewesen sein. Er stand vor der Chance Hybris zu dienen und die Macht zu benutzen zu lernen, wie er es sich seit seiner Kindheit erträumt hatte. Er stand vor der Gelegenheit endlich die Stärke zu erlangen, die er als Zabrak verdiente und sich endlichen von den schwächlichen Ketten zu befreien, die sein Körper waren!

Ausdruckslos sah er einen der verbliebenen Jünger an und bewegte sich langsam auf ihn zu. Das Monster jaulte vor Vorfreude auf, es genoss die Aussicht neues, frisches Blut zu lecken. Nur am Rande bekam er die letzten Worte des Albtraums mit.


"Willkommen in meinen Diensten, Schüler!"

Der Jünger, ein weiterer Mensch, sah Saphenus vor Schreck in die Augen. Er hatte nicht erwartete, dass der Zabrak dem Befehl wirklich nachkommen würde, er hatte ihn als zu schwach und gebrechlich eingeschätzt. Obwohl das ein Fehler war, hatte der Mensch die feste Überzeugung, stärker zu sein und mit einem Brüllen tat er den ersten Schritt. Er rannte auf Saphenus zu und sie beide krachten in einander. Wie besessen schlug der Mensch um sich, es kämpfte um sein Leben. Saphenus holte das Monster hervor, er erlaubte es ihm die Kontrolle zu übernehmen und gab sich ganz seinen Gefühlen hin. Er durfte nicht zulassen, dass er hier versagte, die kleine Aussicht auf Macht hatte seine Lebensgeister wieder geweckt. Adrenalin strömte durch seine Adern und ließ ihn alle Schmerzen vergessen. Während ihre Körper ineinander verkeilt waren, schlugen beide wie wild auf sich ein. Saphenus spürte, wie ihn Schläge an der Schulter und an der Seite trafen, allerdings schöpfte das Monster aus all der Macht, die ihm zur Verfügung stand und versuchte den aufkommenden Schmerz so gut es konnte zu unterdrücken. Mit jedem weiteren Rückschlag wurde das Monster wütender und aus dieser Wut zog es seine eigene Kraft. Der Zabrak schlug selbst nach seinem Gegner, er versuchte alle Kraft, die sein schwacher Körper zu bieten hatte, in seine Schläge hineinzustecken. Zum Vorteil kam es ihm, dass sowohl er als auch sein Kontrahent durch die vorangegangenen Prüfungen gleichermaßen geschwächt waren und sich nun in ihrer körperlichen Stärke auf gleichem Level befanden. Saphenus spürte, wie seine Faust die Nase des Menschen traf und Knochen knackte. Zwar riss er sich dabei seine eigenen Knöchel auf, dennoch schlug der Kopf des Gegners nach hinten und prallte auf den Steinboden. Keuchend entwich ihm Luft und benommen blieb er liegen. Saphenus nutzte die Chance, setzte sich auf seinen Gegner, legte seine Hände um dessen Hals und drückte zu. Er legt so viel Kraft wie er nur konnte in seine Finger. Zwar saßen sie nicht direkt am Kehlkopf, was den Tod des Menschen schneller gemacht hätte, dennoch sorgte sie dafür, dass er keine Luft mehr bekam. Verzweifelt wanderten seine Hände zu denen Zabrak und versuchten dessen Finger auseinanderzudrücken, doch Saphenus hielt seinen Griff unerbittlich geschlossen. Sein Gesicht war vor Wut und Anstrengung verzerrt, all seine Gedanken waren auf seine Hände gerichtet. Nichts anderes als der Sieg ging ihm durch seinen Kopf, das erste Mal in seinem Leben setzte er sich bewusst zur Wehr und nahm sein Schicksal in die eigene Hand. Sein Leben lang hatte er stoisch alles ertragen, was ihm widerfahren war, doch nun bestimmte er sich selber. Er würde nicht zulassen, dass er hier in einem schäbigen Keller irgendwo im Sith-Tempel den Tod fand und vergessen wurde. Er würde diese Prüfung bestehen und endlich die Macht bekommen, die ihm zustand. Und wenn es sobald war, dann würde er all denjenigen, die ihn ausgelacht hatten, zeigen wie sehr sie sich doch geirrt hatten!

Er wusste nicht wie lange es wirklich dauerte, doch schließlich erschlaffte der Mensch. Saphenus drückte noch länger zu, nur um sicher zu gehen und als er losließ, entwich dem Menschen noch ein letzter Luftzug und dann nichts mehr. Mit vor Schmerz und Panik geweiteten Augen lag er da und schaute ihn geradewegs an. Auf einmal wusste er nicht mehr ob das Gesicht zu dem Jünger gehörte oder Je'ana, es flimmerte vor seinen Augen hin und her. Doch dieses Mal spürte er nicht mehr die Panik, die ihn damals auf Taris ergriffen hatte. Er spürte nicht die Angst vor Verfolgung und Strafe, sondern vielmehr ein Gefühl...des Sieges. Er hatte seinen Gegner besiegt. Zum aller ersten Mal hatte er das geschafft und ein Glücksgefühl stieg in ihm auf. Das Monster konnte damit jedoch nichts anfangen und zog sich schnell in die dunklen Ecken seines Bewusstseins zurück, wo es sich an dem Zorn labte, den es immer noch in Saphenus gab. Doch auch das Monster war im Moment auf seine eigene Art mit sich zufrieden.

Der Zabrak wandte den Blick von seinem Opfer ab und stand auf. Er zitterte vor Anstrengung, der Akt des Tötens hatte eine Menge Kraft gekostet. Sein Rücken war gebeugt als hätte er einen Buckel und er atmete schwer. Er konnte nicht sehen, was sein Mitschüler, wie er den anderen Menschen nannte, mit seinem Opfer getan hatte. Langsam sah Saphenus auf und schaute Hybris ins Gesicht. Mit leiser, aber fester Stimme sagte er schlicht:


"Mein Meister!",

und neigte den Kopf.


[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Gänge ] Whip, Chiffith, Voth

Tappen in der Dunkelheit, wieder drang das penetrante Geräusch an Whips Ohren, nur dass es diesmal nicht von nur zwei Füßen herrührte, sondern von ungleich mehr. Doch dafür war etwas anderes gleichgeblieben. Je tiefer die drei Wesen nach unten vordrangen, desto mehr schlief der Kampfgeist des Mutanten wieder ein. Immer stoischer wurden seine Schritte, resignierter sein Atmen. Das einzige was verhinderte, dass er wieder in den Zustand geistiger Abschottung verfiel, aus dem das Raubtier und der Twi’lek, deren Namen er noch immer nicht erfahren hatten, ihn hervorgeholt hatten, war die Vorfreude auf ihr trauriges Schicksal an seiner Seite.

Möglicherweise war genau dies ja Lord Baals Ziel gewesen. Ein offensichtliches Versuchskaninchen laufen zu lassen, nur damit andere es fanden und in der Hoffnung einer Belohnung mit ihm nach unten geeilt kamen. Auf diese Weise musste der Sith-Krieger sich nicht aus seinem Labor herausbewegen, um neue Subjekte zu bekommen. Berechnend und böse, aber zweifellos effizient.

Whip hätte sie auch geführt. Die Befürchtung des Raubtiers war zwar von einem gewissen Standpunkt auch berechtigt, doch das träfe nur dann zu, wenn sie woanders ein schlimmeres Schicksal erwarten würde, als in Baals Labor selbst. Doch das wussten die beiden Ahnungslosen Jünger nicht und Whip dachte auch nicht im Traum daran sie zu warnen, mal ganz davon abgesehen, dass sie ihm wohl sowieso nicht glauben würden.

Und so folgte er dem Abdruck des Raubtiers in der Macht, dass vorneweg lief und die kleine Gruppe auf exakt dem Weg zurückführte, auf dem der Mutant an die Oberfläche gedrungen war. So wurde die Odyssee ein weiteres Mal absolviert, die Whip abgeschlossen geglaubt hatte. Unterwegs trafen sie jedoch im Gegensatz zum ersten Mal nicht auf die untoten Monster, denen der Mutant zuvor in die Arme gelaufen war, sondern ganz normale, wenn auch verängstigte, Jünger und höherrangige Sith. Whip sah es als ein weiteres Indiz dafür, dass ihre Ankunft erwartet wurde.

Schließlich war es dann soweit. Dem Mutanten stieg der vertraute Geruch des Labors an die Zunge, in dem er so viele Wochen und Monate zugebracht hatte. Immer dann, wenn Baal ihn aus den größeren Kerkern hierher verfrachtet hatte, um seine perversen Praktiken an ihm und anderen durchzuführen. Es war der Geruch von Leid und Tod, von Blut und Exkrementen, von Schweiß und Tränen, der den Gang wie ein tödlicher Nebel erfüllte und der Whip unwillkürlich zittern lies. Verschwunden war die Spannkraft seiner Freiheit. Die Erwartung von warmer Sonne, die sich sanft an seine Haut schmiegte, schien auf einmal weit, weit weg, als hätte er die Vorstellung in der Aura eines anderen erblickt.

Apropos Aura. Dort hinter der Tür war ganz klar die von Darth Baal. Ein schwarzes Fanal von Leben in einem Pfuhl von grausamstem Tod. Und in diesem Fanal war ganz klare, unverhohlene Vorfreude auf was auch immer. Wie eine Katze vor dem Mauseloch auf die Maus wartete, so wartete der Drache auf neue Opfer, die sich in sein Reich verirrten – sicher verirren würden.

Knarrend öffnete sich die Tür und die Jünger betraten den Raum. Ein Stich von Euphorie ging durch die Gedanken des Sith und Whip beobachtete wie er sich langsam umdrehte. Seine Zunge kribbelte als ihm der Geruch des Bormterran, wie ihn die anderen Gefangenen genannt hatten, an die Zunge stieg. Aus einem der Käfige am Rande des Raumes drang ein Scharren. Mäßig interessiert fokussierte Whip seine Sinne auf die Käfige und stellte nicht unbedingt zu seiner Überraschung fest, dass nur eines von sechs dynamischen Metallgeflechten besetzt war. Hätte bis jetzt noch Zweifel bestanden, so war er nun gänzlich aus der Welt geräumt.

Inzwischen hatte Darth Baal sich umgedreht und blickte auf die Neuankömmlinge hinab. Eine gespaltene Zunge glitt über die schuppigen, in Whips Wahrnehmung farblosen Lippen, als er die Neuankömmlinge musterte. Kräftige Arme verschränkten sich vor seiner Brust und das Echsenwesen richtete sich zu seiner vollen Größe auf.


„Hattest du Spaß auf deinem kleinen Ausflug, Whip?“

Sagte Baal schleppend, die Worte bis zum Rand mit zischelnder Häme gefüllt, die Whip erzittern ließ. Der Tonfall eines Drachen in seinem Hort, seiner selbst sicher, mit den Eindringlingen spielend bevor er sie mit einem Feuerstoß aus seinen glühenden Eingeweiden auslöschte und aus der Erinnerung des Universums tilgte.

Dem Mutanten blieb keine Gelegenheit zu antworten, denn eine unsichtbare Macht riss seine Zunge schmerzhaft aus dem Griff des Twi’lek und schob sie in seinen Mund zurück. Er spürte die immateriellen Fesseln, die sich um ihn legten und an jeder weiteren Bewegung hinderten. Fast beiläufig wandte Baal sich an seine beiden Begleiter.


„Herzlich willkommen in meinem Refugium. Ich bin Darth Baal, Sith-Krieger und Alchemist seiner Majestät Darth Allegious. Wie ich sehe habt ihr mir eines meiner Spielzeuge zurückgebracht“

Ein glucksendes Geräusch ertönte, das Whip erst nach einigen Sekunden als dunkles Lachen erkannte.

„Das ist sehr löblich von euch und ich bin mir sicher ihr erwartet eine Belohnung“

Baal machte eine Kunstpause und ein lautes Zischen entfuhr seinen Lippen

„Die will ich euch natürlich nicht verwehren. Ihr werdet eine Weile meine Gastfreundschaft genießen und ich werde euch verbessern, grade so wie euern Freund Whip hier“

Der Ton des Bormterran ließ keinen Zweifel zu. Das Wesen grinste grade wölfisch, voller Selbstzufriedenheit über seine ausgeklügelte Falle. Plötzlich tat es einen lauten Knall, als Holz auf Stein traf. Die Tür hinter ihnen musste geräuschvoll zugeschlagen sein, um die Jünger gänzlich darüber in Klaren zu lassen, wo sie hier hineingestolpert waren.

„Du, Wurm, deinen Geruch kenne ich nicht. Wie nennt man dich und was bist du? Und wer gab dir diese formidable Waffe?“

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal
 
[Bastion - Sith-Orden – Turbolift 3– Nheria, Bero und Jolina]


Immer und immer wieder, riss Bero die Mauer ab und baute sie von vorne auf, um sie immer stabiler werden zu lassen. Die Übung kostete nach einer Zeit wirklich nerven und wurde anstrengend. Ab und zu schielte er kurz zu Nheria rüber, um zu schauen was sie während der fahrt machte. Anscheinend flochtete sie ihr Lederband um ihre Tentakel-Dinger. Immerhin beschäftigte sich Bero ein wenig mit einer Übungen die ihm später was helfen würde. Etwas abgelenkt von dem Gedanken blickte er von Nheria nach vorne. Er versuchte nicht zu zeigen das er am nachdenken war.

>Ob sie wohl diese Fähigkeit schon k...<
Ein heftiger Stoß riss den Menschen (Bero) aus seinen Gedanken. Etwas überrascht schaute er zu Jolina. War dies nur ein Technischer-Fehler oder wollte wirklich jemand sie aufhalten. Die blutrote Klinge die ehrfürchtig vor sich hin summte, weckte Beros Interesse. Allerdings versuchte er sich dann wieder auf die eigentliche Situation zu konzentrieren, immerhin war diese wichtiger. Der Bitarus lauschte den Worten seiner Meisterin.

"Wir können es ja herausfinden."

Sprach Bero grinsend und sah dabei zu wie sich Jolinas Klinge durch das Metall bohrte. Er würde nicht gerne ausprobieren wie es ist ein Lichtschwert ab zubekommen, dachte er und sah weiter dabei zu.


[Bastion - Sith-Orden – deaktivierter Turbolift 3– Nheria, Bero und Jolina]


 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Onzen| Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]

Also Offiziere des Imperiums neigte man oft dazu seine eigenen Fitness zu vergessen, weil man zu viel andere Dinge zu tun hatte, jedenfalls dann wenn man selbst Kommandant eines Schiffes war. Serenety würde sehen wie es in Zukunft bei ihr aussehen würde und wie sehr sie die „Darkmoon“ beschäftigen würde. Eine Maurauder war nicht so groß wie die „Musashi“ oder die „Pandora“, dennoch wäre es für Serenety ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen und anderen Prioritäten. Selbst ein Schiff zu führen bedeutete Befehle zu erteilen, die Mannschaft zu sammen zu halten, Verantwortung zu tragen und noch einiges mehr. Zeit wurde dadurch knapper und der Kopf wurde mit anderen Einzelheiten gefüllt. In der Zeit als erster Offizier hatte sie nicht so viel Verantwortung getragen, hatte sich davor gescheut aus sich heraus zu gehen, bis zur letzten Schlacht bei der sie aus einem ihr unerfindlichen Grund anders vorgegangen war. Unerfindlich? Nein, letztlich stimmte dies nicht wirklich. Innerlich den Kopf schüttelnd lenkte sie ihre Gedanken zurück zum hier und jetzt und lauschte Carla, die berichtete, dass sie selbst sich auf ein warmes Bad freue. Mit einem Nicken nahm sie auf, dass ihre junge Freundin heute sehr viel gelernt hatte und genau dies war der Zwecke dieser Übungen gewesen. Dieser Tag würde Carla verhelfen besser mit sich klar zu kommen und somit auch mit ihrer Umgebung. Anderen beizustehen, ihnen zu helfen war einfacher als sich selbst vor Augen zu führen, dass seine eigene Lage nicht so viel anders war. Sie selbst steckte in einem tiefen Loch aus dem es schwierig war nach oben zu kommen und nun hoffte sie, dass die neue Herausforderung – die sie eigentlich gar nicht gewollt hatte – sie ablenken würde. Das Carla diese Form von Sport weiter ausüben wollte brachte die junge Akaji zu einem leichten Lächeln.

„Wir werden dies wiederholen wann immer die Gelegenheit sich dazu bietet. Was mich betrifft, so bist du hier stets willkommen. Freunde zu finden und diese Freundschaften auch zu halten ist nicht einfach, nicht bei dem was wir beruflich machen.“

Das Dampfende Wasser tat ihr gut, entspannte sie und lockerte ihre Muskeln. Carla war in ihrem militärischen Schritt in den Onzen gestiegen. Im Gegensatz zu ihr besaß Serenety eine andere Art sich zu bewegen. Wenn sie einen Kimono trug wurden ihre Schritte weiblicher, weil es sonst keine andere Möglichkeit gab. In dieser Hinsicht hatte sie dann doch ein wenig Weiblichkeit erhalten, wenn er auch der einer Kriegerin war.

Die Chiss genoss die Wärme sichtlich, da sie zuvor sich einfach im Wasser hatte treiben lassen und mit einem seufzen kund tat wie schön es sei. Dann schwamm sie einige Züge ehe sie sich Seren gegenüber setzte. Die Narben, welche auf Carla’s Bauch und ihrem Rücken sichtbar waren ließen Serenety einen leicht Fragenden Blick in ihrem Gesicht entstehen. Natürlich wollte sie wissen ob diese von Rendili herrührten und deshalb fragte sie die Chiss danache. Diese allerdings bestätigte ihr dies nicht sondern erklärte, dass sie von dem Unfall im Jäger stammte von der sie ihr erzählt hatte. Die Narbe auf ihrer Wange allerdings hatte sie während der Schlacht von Rendili erhalten.

Die junge Exotin nickte daraufhin stellte eine weitere Fragen, welche Carla kurz erklärte und wozu sie natürlich etwas antwortete. Carla trug diese Zeichen mit einem gewissen Stolz und dies war auch gut so. Die Blauhäutige wusch sich und Serenety schloss die Augen um sich zurück zu lehnen und das Zwitschern der Vögel zu genießen, während ihre Muskeln sich weiter entspannten und ihr Körper zur Ruhe gelangte. Die Wärme der Quelle tat ihr wohl und schaffte es wenigstens für diesen Augenblick ihr Seelenleid hinfort zu waschen. Auch wenn sie sich dessen bewusst war, dass es nicht für immer sein würde – wahrscheinlich nur für ein paar Stunden – so tat es dennoch gut. Wie sehr wünschte sie sich wie einer dieser Vögel zu sein, frei um davon fliegen zu können. Sich von der Erde zu erhaben und einfach irgendwohin zu fliegen. Nicht gebunden an etwas oder jemanden zu sein, wenn es auch nur ihre Seele war die gebunden war. Frei sein! Sie würde niemals wissen was diese Form der Freiheit bedeutete. Die Zeit verging und die Sonne begann langsam hinter den Bäumen zu verschwinden, als Serenety die Augen öffnete und erklärte, dass es Zeit wurde sich nach drinnen zu begeben. Beide Frauen stiegen aus dem Wasser und Serenety griff nach ihrem Handtuch, hüllte ihren wohlgeformten, wenn auch noch immer etwas zu dünnen Körper hinein und sah zu Carla, die es ihr gleichtat.


„Kein Problem. Dir sollte etwas von meiner Mutter passen. Da ich nichts hier habe müssen wir ohnehin mit dem Handtuch bekleidet ins Haus zurück.“

Sie nickte Carla kurz zu, dann nahm sie ihre eigenen Sachen nach oben, klemmte sie unter den Arm und schritt durch den Garten zurück zum Anwesen. Dort über die Terrasse ins Innere des Hauses und dann die Stuffen in die obere Etage hinaus. Serenety schob die Tür ihres Wohnbereiches auf und glitt hinein, trat weiter zu ihrem Schlafzimmer um die Kleidung dort abzulegen, ehe sie einen Schrank öffnete um sich einen Kimono heraus zu holen. Schnell kleidete sie sich ein und trat dann zurück zu Carla.

„Warte kurz, ich hole dir etwas.“

Mit diesen Worten verschwand sie, schritt die Treppe nach unten und gelangte zu den Zimmern ihrer Eltern. Kurz traf sie ihre Mutter an.

„Ich leihe mir für eine Freundin einen deiner Kimono’s aus, wenn dies in Ordnung für dich ist“, fragte sie Sayaka und diese nickte.

„Ich bin gespannt auf die junge Dame und dein Vater im Übrigen auch. Daichi erwähnte, dass Carla eine Chiss sei und du kennst deinen Vater was dies angeht“, erklärte Sayaka lächelnd und ihre Tochter nickte. Serenety öffnete den Schrank ihrer Mutter und zog einen schwarzen Kimono heraus, welcher ein weißes rotes Muster an Blüten aufwies. Diesen legte sie sich über den Arm und stieg die Treppe erneut nach oben. Dann trat sie zu Carla, welche auf sie gewartete hatte.

„Hier, der sollte dir passen. Allerdings werde ich dir beim richtigen anlegen helfen müssen.“

Sie grinste kurz vielsagend, legte den Kimono dann über einen Sessel und zog den ersten Teil hervor. Ein weißes Untergewand, welches sie Carla reichte. Diese legte ihr Handtuch beiseite und zog den Stoff über ihre nackten Schultern. Serenety schloss diesen, strich ihn glatt und band ihn zusammen, ehe der zweite Stoff in einem Rot an der Reihe war. Danach folgte der Hauptstoff, welchen Serenety so drapierte, dass er saß und schlang dann den Obi um Carla’s Hüften, welche sie dann knotete und unterschlug.

„So! Ein Kimono ist für jemanden der keinerlei Erfahrung hat nicht wirklich richtig anzulegen.“

Serenety trat einen Schritt zurück und lächelte.

„Er steht dir und passt hervorragend zu deiner Haut und deinen Augen. Sollten wir uns also noch um deine Haar kümmern.“

Serenety trat in ihr Schlafzimmer gefolgt von Carla und deute dieser sich auf einen Hocker vor eine Frisierkommode zu setzen.

„Soll ich oder willst du?“, hakte sie nach und Carla entschied sich dazu es ihr zu überlassen. Also bürstete Serenety das schwarze Haar der Chiss und brachte es nach oben. Gehalten wurde die Frisur mit zwei Stäbchen. Serenety erneuerte ihre eigene Frisur und war froh, dass sie das Make Up zuvor nicht entfernt hatte. Dies sparte nun Zeit. Als nächstes legte sie Carla weiße Socken hin und zog selbst eigene an.

„Meine Eltern sind gespannt dich kennen zu lernen. Allen voran mein Vater. Du wirst ihm gefallen, da bin ich sicher. Lass uns nach unten gehen. Wenn du ein wenig Eindruck machen möchtest, dann verbeuge dich leicht bei der Begrüßung, wobei dein Gesicht zum Boden sehen sollte. Sonst sei einfach du selbst.“

Serenety Schritt voran und ließ Carla folgen, die durch den Kimono erste einmal versuchen musste so zu laufen, dass es nicht zu unschicklich aussah.

„Kleine Schritt“, meinte Serenety lächelnd, als sie am unteren Teil der Treppe angekommen war und beobachte wie Carla ein wenig mit dem Kleidungsstück kämpfte. Als diese bei ihr angekommen war deutete sie nach rechts.

„Wir begeben uns in den Raum in dem wir Essen. Ein Treffpunkt der Familie.“

Serenety schob sich durch den Gang, schob die Türen zu dem großen lichtdurchfluteten Raum auf und trat hindurch. Ihr Vater erhob sich und kam zu ihr, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und blickte dann Carla an.

„Vater, dies ist Halijc’arl’ajkartia“, stellte sie Carla ihren Eltern vor, wobei ihre Mutter sich zu ihrem Ehemann gesellt hatte.

„Es freut mich sie kennen zu lernen Miss Halijc’arl’ajkartia“,[I] äußerte Han in fließendem Cheunh und verbeugte sich leicht[/I]. „Es ist eine Weile her eine Chiss als Gast beherbergt zu haben. Als Daichi mir sagte, dass meine Tochter eine Dame dieser Spezies dabei habe konnte ich es kaum erwarten sie kennen zu lernen. Aber ich nehme an, dass meine Tochter ihnen schon erzählt hat was mich und die Chiss verbinden“, meinte er und warf einer Tochter einen liebevollen Blick zu. „Han Akaji, Oberhaupt dieses Hauses und dies ist meine Frau Sayaka.“

Sayaka lächelte Carla kurz an. „Willkommen, Miss Halijc’arl’ajkartia“, sprach Sayaka ebenfalls in gutem Cheunh. „Setzen sie sich bitte. Ich hoffe sie haben Hunger nach ihrem Trainig.“

Serenety wartete bis ihre Eltern um den Tisch herum gelaufen waren und sich setzten, ehe sie sich selbst setzte und dann Carla.

„Erzählen sie mir von ihrem Einsatz. Wenn ich richtig informiert bin, dann hatten sie es nicht einfach auf Rendili. Ihr Schiff war doch die Aurora oder?“, wollte Han wissen.

Serenety konnte ihr Lächeln nicht unterdrücken als ihr Vater gleich in die vollen ging. Sie hatte gewusst, dass er nicht würde warten können sondern sofort nachfragen würde.

[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Wohnraum| Serenety, Han, Sayaka und Halijc'arl'ajkartia ]
 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Onzen| Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]



Serenety erklärte, das sie Carla gern wieder im Hause willkommen heißen würde, wenn die Gelegenheit es ergab. Freundschaften zu schließen und auch noch zu halten war in ihrem Beruf sehr schwierig.
Carla bedankte sich und fügte noch hinzu:
"In unserem Beruf herrscht einerseits ein nicht unerhebliches Konkurrenzdenken und echte Freundschaft ist sehr selten. Wir sind überall in dieser Galaxie unterwegs und der Tod ist unser ständiger Begleiter. Dieser scheinbare Frieden wird daran vorerst auch nichts ändern. Das ganze macht solche Momente besonders wertvoll."

Auf das Bekleidungsproblem hin angesprochen meinte die junge Exotin, es wäre kein Problem, sie könnte sich einen Kimono von Serenety's Mutter ausleihen.
Leicht skeptisch hob Carla eine Augenbraue, wickelte sich in das Handtuch ein, nahm sich ihr Kleiderbündel und folgte Serenety in die Gemächer.
Rasch kleidete sich Serenety in ein Untergewand und einen Kimono und deutete der Chiss, einen Moment zu warten.
Die Chiss nickte, trocknete sich das feuchte Haar und dem restlichen Körper gründlich ab.
Sie nahm sich ihre Halskette, an der ihre Identifikationsmarke, ein Datenchip und der erbeutete Anhänger von Rendili V hing, legte sich die Kette an und setzte sich auf eine Bank. Einen Moment später kam ihre Gastgeberin wieder und hielt ein sorgsam gefalteten Kimono in den Händen. Sie erklärte der Chiss, dass dieser ihr wohl passen würde, sie ihr aber beim richtigen Anlegen helfen müsste.
Sie zog sich ebenfalls ein solches Untergewand an und lies sich von Serenety dann einkleiden.
"Ich bin so einen Kleidungsstil gar nicht gewöhnt." sagte die Chiss und staunte nicht schlecht, wie angenehm sich dieser Kimono anfühlte und wie der schwarze Stoff mit rotem Blütenmuster sehr gut zu ihrem Erscheinungsbild passte.
Die Stofflagen korrekt zu platzieren war eine nicht ganz unkomplizierte Angelegenheit und dies erklärte die Exotin auch, woraufhin Carla lediglich anerkennend nickte.
"Ich bin ganz erstaunt, wie schnell es bei dir ging und wie komplex es doch im ganzen ist. Jedenfall macht es auf mich diesen Eindruck."
Serenety trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Machwerk, zufrieden stellte sie fest:
„Er steht dir und passt hervorragend zu deiner Haut und deinen Augen. Sollten wir uns also noch um deine Haar kümmern.“


Die Chiss betrachtete sich im Spiegel und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es fühlte sich fremd an, aber angenehm und es passte perfekt, als müsste es so sein.
Die Exotin fragte, ob sie der Chiss beim Friseren helfen sollte, woraufhin Carla dankend den Kopf schüttelte: "Danke, das ist lieb von dir. Aber das ist bei mir recht einfach und schnell erledigt."
Sie bürstete ihr Haar glatt und steckte es in ihrer gewohnten Art hinten etwas hoch. Für den Militärdienst hatte sie sich irgendwann für einen relativ radikal kurzen Haarschnitt entschieden, was einerseits sehr pflegeleicht aber auch für die anderen sehr irrtierend anzuschauen war. Danach beschloß sich die Chiss, die Haare etwa handbreit lang wachsen zu lassen. Ein Kompromiss aus Zugeständnis an die eigene Weiblichkeit und den Anforderungen an den Armeedienst.
Make up hatte sie eh keins in Gebrauch und so wartete sie geduldig auf Serenety, die sich gekonnt zu recht machte und dabei aber auch keinen nennenswerten Aufwand betrieb. Sie zogen sich noch weiße Socken an und Carla folgte der Exotin, die ihr noch ein paar Tipps gab und sie begaben sich in das Esszimmer, wo auch schon die Eltern warteten.
Mit einer gewissen Verwunderung stellte die Chiss fest, dass man in diesem Gewand tatsächlich nur diese elegant wirkenden kleinen Schritte machen konnte, anfangs sehr ungewohnt, aber sie passte sich rasch an diese Gegebenheit an.
Wie empfohlen, begrüßte Carla Serenety's Eltern mit einer Verbeugung, den Blick zum Boden gerichtet.
Serenety stellte die Chiss vor und beide Eltern sprachen in einem fließenden Cheun.

„Es freut mich sie kennen zu lernen Miss Halijc’arl’ajkartia“,[ sagte ihr Vater und verbeugte sich leicht. „Es ist eine Weile her eine Chiss als Gast beherbergt zu haben. Als Daichi mir sagte, dass meine Tochter eine Dame dieser Spezies dabei habe konnte ich es kaum erwarten sie kennen zu lernen. Aber ich nehme an, dass meine Tochter ihnen schon erzählt hat was mich und die Chiss verbinden", meinte er und warf einer Tochter einen liebevollen Blick zu. „Han Akaji, Oberhaupt dieses Hauses und dies ist meine Frau Sayaka.“
Die Mutter begrüßte ebenfalls die Chiss mit freundlichen Worten und einem ebenso freundlichen Lächeln, bot Carla an, Platz zu nehmen und fragte, ob sie denn vom Training Hunger haben würde.
"Herr und Frau Akaji, es ist für mich eine große Ehre und Glück, ihr Gast sein zu dürfen. Ich bin über die Hintergründe Ihrer Verbindung zu den Chiss informiert worden. bedankte sich Carla und verbeugte sich höflich.
"Ihre Vermutung, was den Hunger angeht, ist korrekt, Frau Akaji." fügte sie mit einem Lächeln hinzu.

Die Eltern nahmen um den Esstisch herum Platz, dann setzten sich Serenety und Carla.
Es dauerte nicht lange und Han Akaji fragte die Chiss nach ihrem letzten Einsatz und vermutete, dass sie es auf Rendili nicht einfach gehabt haben würde. Serenety hatte nicht zu viel versprochen. Ihre Eltern waren sehr wißbegierig. Ihr Vater war aber auch sehr gut informiert. Er wusste von der "Aurora", auch wenn er es in eine Frage formulierte, so war er bestens informiert. Die Chiss vermutete eine gut sprudelnde Quelle innerhalb der Flotte.
"Sie sind bestens informiert Herr Akaji. Ich war mit der Lancer-Fregatte "Aurora" im Rendili-Sektor eingesetzt worden. Wir haben in einem Kampfverband erfolgreich einen Piratenüberfall verhindern können und den Piraten sogar eine Falle stellen können. Im Zuge unserer Nachforschungen konnten wir einen Zusammenhang mit den Vorkommnissen auf Rendili V herstellen. Bedauerlicherweise ist der Aufklärung ein Hyper-V-Geschütz verborgen geblieben, ebenso wie die Truppenstärke der Aufständigen unterschätzt wurde. Das Schiff, welches über Rendili V abgeschossen wurde, war die "Aurora". Es mutet an ein Wunder an, dass immerhin knapp 10% überlebt haben. Der Einsatz verlief nicht gerade typisch. Unsere Gegner waren nicht das, was wir erwartet haben, wir Überlebenden waren direkt auch mit in die Bodenkämpfe verwickelt. Die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst verlief auch sehr konstruktiv, was ja auch nicht gerade selbstverständlich ist und am Ende war der blutig errungene Sieg kein echter Sieg. Die Unruhestifter entpuppten sich als Terroristen, die damit ein Zeichen setzen wollten und sich mehr oder weniger geopfert haben. Ein rational betrachtet völlig unsinniges Unterfangen. Einen Piraten oder einen Rebellen kann ich in seiner Motivation verstehen, aber was sich dort abgespielt hat, ist nur schwer nachzuvollziehen." erklärte die Chiss mit nüchternen Ton. Sie war sich nicht sicher, wie datailiert der Herr des Hauses bereits informiert war und was er genau noch erfahren wollte. Carla war sich auch nicht sicher, in wie weit sie relevante Informationen mit diesem Gespräch weiter gab. Sie standen auch kurz vor dem Abendessen und die unappetitlichen Details der Vorkommnisse gehörten nicht in die fröhliche Runde. Die Bilder schlugen einen tatsächtlich auf den Magen, nicht nur sprichwörtlich.

[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Wohnraum| Serenety, Han, Sayaka und Halijc'arl'ajkartia ]
 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Wohnraum| Serenety, Han, Sayaka und Halijc'arl'ajkartia ]

Die letzten Worte die Carla erwähnt hatte ehe sie den Wohnraum betreten hatten, hatte Serenety nicht weiter kommentiert sondern nur genickt. Es gab nicht viel mehr dazu zu sagen, dass es absolut der Wahrheit entsprach und das Thema im Grunde genommen damit vom Tisch war. Innerlich hatte sie in wenig lächeln müssen als Carla gestanden hatte, dass sie es nicht gewohnt war in solcher Art Kleidung unterwegs zu sein. Sie wirkte eher wie jemand der sich auf einfache und bequeme Sache spezialisiert hatte. Wäre Sayaka, Serenety’s Mutter nicht so hinterher, würde ihre Tochter Kleidungstechnisch auch einfacher rumlaufen. Sie liebte die einfachen Stücke und legte nicht viel Wert darauf sich heraus zu putzen. Mit ihrer Vermutung, dass es eine komplexe Aufgabe war einen Kimon ordentlich zu drapieren, damit hatte die Chiss Recht und so nickte Serenety dazu.

Das Tischgespräch entwickelte sich ganz so wie die junge Exotin vermutete hatte, da Carla natürlich ihrem Vater erklärte was vorgefallen war obwohl Serenety sich sicher war, dass ihr Vater das ein oder andere mit Sicherheit bereits wusste. Also hielt sie sich dezent im Hintergrund als Carla Bericht erstatte und konzentrierte sich auf ihr Essen.

Han Akaji war in seinem Element und so hörte er der jungen Chiss aufmerksam zu und folgte deren Bericht ganz genau. Man hatte also ein Hyper-V-Geschütz bei den Aufklärungsarbeiten nicht mitbekommen. Dies war bedauerlich, allerdings. Blieb für Han die Frage wie es dazu hatte kommen können. War ein Fehler bei der Aufklärung erfolgt oder war das Geschütz zu gut getarnt gewesen? Man hatte also auch die Truppenstärke der Gegner unterschätzt. Sein Gesicht bleib ruhig, dennoch fragte er sich, ob sich ein Anfänger damit befasst hatte. Wenn er eines in seiner Zeit gelernt hatte dann war es folgendes, niemals seinen Gegner zu unterschätzen und lieber mit zu viel rechnen als mit zu wenig. Jeder sollte dies. Andererseits waren viele Offiziere noch jung und besaßen nicht die Erfahrung die Han bereits hatte oder andere die noch länger dem Imperium dienten. Trotz allem war es keine schöne Sache sich bewusst zu werden, dass man einen Fehler begangen und seinen Feind unterschätzt hatte. Die beteiligten um Rendili hatten also versäumt darüber nachzudenken was der Feind getan hatte, nämlich sich bewusst zu machen, dass man mit mehr rechnen musste als man womöglich sollte. Bedauerlich war, dass die „Aurora“ vom Himmel geholt worden war. Der ganze Bericht war eine Mischung aus Bitternis und ein wenig Zufriedenheit, wenn auch nur in kleinen Dingen. Carla hatte Glück gehabt, dass sie selbst nicht zu den Toten zählte und dennoch musste es schwer für sie sein all dies zu verkraften. Han schätzte es sehr, dass sie so offen und ehrlich geantwortete hatte was aufwies, dass sie Rückgrat besaß. Dies gefiel ihr an ihr. Das Gesicht der jungen Frau war offen, nicht ganz Typisch für eine Chiss, dies jedoch war nicht von Bedeutung. Der Exot lehnte sich etwas in seinem Stuhl zurück.


„Sie sind offen und ehrlich und versuchen nicht etwas zu verdecken. Eine Seltenheit, die ich schätze. Andere hätten versucht sich zu rechtfertigen oder hätten versucht das Dilemma um Rendili aus einer anderen Perspektive zu beschreiben. Sie hingegen gaben offen zu, dass die Aufklärungsarbeiten nicht gänzlich sauber verlaufen sind und man die Stärke des Feines unterschätzt hat.

Was die „Aurora“ angeht, so tut mir der Verlust ihres Schiffes Leid. Es kostet Kraft mit so etwas umzugehen, besonders da viele ihrer Leute ihr Leben lassen mussten. Vergessen sie trotz allem nicht, dass selbst wenn es rational betrachtete ein unsinniges Unterfangen war, wir immer wieder auf solche Aktivitäten stoßen werden. Das Imperium schließt mit den Rebellen Frieden. Die Waffen werden also schweigen. Andere Elemente jedoch werden an die Oberfläche treten und versuchen Krieg zu sähen. Das Universum ist riesig und überall lauert das Unbekannte. Selbst uns Bekannte Gruppierungen könnten die Friedenszeiten nutzen um Aufstände zu bestreiten. Seien sie Stolz darauf wenigstens knapp 10% ihrer Leute gerettet zu haben. Dies mag kein wirklicher Trost sein, aber sie haben einen kleinen Teil retten können und dies ist mehr wert als alles andere“,
meinte Han und sah der jungen Frau in die Augen.

Serenety lauschte den Worten ihres Vaters, sagte dazu jedoch nichts. Er hatte zum einen Recht mit dem was er sagte und zum anderen gab es nichts was sie hätte sagen können außer ihn zu bestätigen. Sayaka schwieg ebenfalls, ließ ihren Mann reden und widmete sich dem Essen.

„Einiges von dem was die Piraten oder Rebellen versuchen ist nur schwer nachzuvollziehen. Ich selbst versuche stets mich in deren Lage zu versetzen und mich zu fragen ob ich ähnlich handeln würde. Dies ist nicht einfach, da viele Denkstrukturen so nicht zu verstehen sind da man den Hintergrund nicht kennt. Dennoch war es mir oft hilfreich. Ich nehme an, dass sie ein neues Schiff erhalten werden, Miss Halijc’arl’ajkartia und dass das Oberkommando sie in geraumer Zeit ins Flottenhauptquartier rufen wird“, sagte er und ließ ein kleines Lächeln sehen, so als ob er schon etwas wüsste.

Serenety, die ihren Vater nur zu gut kannte, konnte sich ein unterschwelliges Lächlen nicht verkneifen. Sowohl ihr Vater als auch Carla sprachen noch über so manches, meist handelte es sich dabei um den Job oder aber um die Chiss und so wurde das Gespräch noch sehr viel länger als Serenety oder Sayaka es vermutete hätten. Han schloss Carla sofort ins Herz und dies machte er ihr deutlich, indem er ihr das Du anbot. Ihr Vater neigte sonst nicht dazu jemandem so schnell diese Ehre zu Teil werden zu lassen. Ein Band war also geknüpft und für Serenety war dies erfreulich auch wenn ihr klar gewesen war, dass ihr Vater nicht anders handeln würde. Carla musste man einfach gern haben. Auch ihre Mutter schloss die junge Chiss ins Herz und mischte sich in das Gespräch immer wieder ein, wenn es um die Chiss als solche ging. Die Zeit verstrich, das Essen war schon längst beendet und dennoch wollte der Gesprächsstoff nicht nachlassen. Am Himmel stand bereits der Mond hoch am Himmel, ehe man sich verabschiedete.


„Ich hoffe sehr, dass wir uns in geraumer Zeit wieder sehen Halijc’arl’ajkartia. Eine so nette Gesprächspartnerin hat man nicht so oft. Gib auf dich Acht und auf dein neues Schiff. Der Weg liegt gerade erst vor dir und du wirst noch auf vieles stoßen“, meinte Sayaka liebevoll zu Carla und schloss sie dann in die Arme.

„Meine Frau hat Recht. Höre auf ihren Rat“, sagte er lächelnd.

Die Gruppe stand an der Tür und Serenety blickte ihrer Freundin die Augen, ehe sie diese in den Arm nahm und drückte.

„Ich hoffe wir treffen bei irgendeiner Mission aufeinander. Gib mir Bescheid was das Oberkommando dir für ein Schiff übertragen hat sobald du es weißt.“

Mit einem Lächeln verabschiedeten sie sich voneinander und Serenety beobachte, wie Carla in den Speeder ihres Vaters stieg, welcher sie in die Stadt zurückbringen würde. Sie wartete bis dieser verschwunden war und glitt zurück ins Haus.

„Sie ist ein liebes Ding“, erklärte ihre Mutter und ihr Vater fügte hinzu: „Mehr als dies. Sie hat viel mitgemacht und ich denke, dass du ihr helfen konntest klarer zu sehen.“

Serenety nickte.

„Ich hoffe es auch, denke aber schon. Wenn ihr mich entschuldigen wollte, ich würde mich gerne hinlegen. Morgen werde ich zum ersten Mal die „Darkmoon“ betreten und ich bin ein wenig aufgeregt“, gestand sie.

Han nickte und drückte ihre Schulter. „Dies kann ich mir vorstellen, aber ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass du diese Sache meistern wirst.“

Ihre Mutter sprach ihre ebenfalls gut zu.

„Danke. Bis morgen früh also.“

***

Die Nacht war kurz, kürzer als Serenety vermutet hätte und als sie das Anwesen ihrer Eltern verließ nachdem sie sich von ihnen verabschiedet hatte, war die Sonne noch nicht mal ganz aufgegangen. Dennoch wollte sie auf die „Darkmoon“, wollte ihr Schiff inspizieren, sich mit der Mannschaft vertraut machen. Sie wusste nicht wann die ersten Befehle vom Oberkommando kommen würden und wohin es sie verschlagen würde. Also wollte sie wenigstens einen Überblick erhalten haben ehe es soweit war. Der Speeder ihres Vaters hatte sie zum Militärraumhafen gebracht und von dort war sie in ein Shuttle gestiegen, welches sie auf direktem Weg zur „Darkmoon“ gebracht hatte. Umso näher sie der Marauder-Class Korvette gekommen war umso größer war ihre Anspannung gewesen und nun wo sie den Boden des Schiffes unter ihren Füßen spürte war es so als ob sie hier nicht hergehörte. Es fühlte sich fremd an. Serenety schob sich an einzelnen Arbeitern vorbei, welche damit beschäftigt waren die letzten Vorbereitungen zu treffen, indem sie die Ladung vervollständigten. Sie war wahrscheinlich die erste des Offiziersstab die da war. Der Rest ihrer Crew würde wahrscheinlich erst im Laufe der nächsten Stunden eintreffen. Dies würde ihr Gelegenheit verschaffen sich umzusehen und die Akten zu studieren. Immerhin wollte sie wissen mit was für Mitglieder sie es zu tun hatte.

Die junge Kommandantin schob sich durch den Gang, betrat einen Lift und ließ sich zur Ebene der Quartiere bringen. Dort machte sie den ersten Halt um ihre Tasche abzustellen, die Habseligkeiten auszupacken und zu verstauen. Dieses Quartier bot natürlich ein wenig mehr Platz wie das der anderen Offiziere, aber für Serenety war es nicht von Belang. Nach einer halben Stunden ließ sie ihn hinter sich und machte einen Rundgang durch das Schiff. Ein Teil der rund 177 Mitglieder war bereits da und jene die sie traf salutierten ihr. Die junge Offizieren ließ ihnen ein Nicken zukommen marschierte aber weiter. Es war ein eigenartiges Gefühl welches sie überkam, als ihr klar wurde, dass dieses Schiff in nächster Zeit ihre Heimat sein würde und dass sie es befehligen würde. Sie hatte keine Angst davor, dennoch aber Respekt da es das erste eigenen Kommando war. Gleichzeitig machte sie sich Gedanken über ihre Untergebenen allen voran über den Teil auf der Brücke. Wie würden sie es auffassen, dass ihr Kommandant eine Frau war und dann auch noch so jung? Würde es zu Problemen kommen? Fragen über Fragen welche durch ihren Kopf glitten während sie den Maschinenraum, den Hangar, die Krankenstation und am Ende noch die Brücke inspizierte. An allen diesen Bereichen wurde bereits gearbeitet. Serenety stellte die an oder andere Frage welche ihr auch beantwortet wurden, dann ließ sie die Leute weiter machen und erreichte ihr kleines Büro.

Die Tür schob sich auf und sie setzte sich auf einen Sessel, ließ ihre Finger über den Tisch gleiten und drückte den Knopf für die Aktivierung des Bildschirms. Sie schob eine Datenkarte in den vorgesehenen Schlitz und rief die Personalakten auf. Bei ihrem ersten Offizier handelte es sich um einen Chiss mit Namen Ashoc’on’nerod im Alter von dreißig Jahren. Der Akte zu folge keine einfache Persönlichkeit und zudem noch mit Arroganz behaftet. Nicht untypisch für einen Vertrete seines Volkes. Was Serenety jedoch keinesfalls gefiel war die Tatsache, dass sich Lt. Commander Ashoc’on’nerod scheinbar gerne im Ton vergriff. Dies war in seiner Akte hervorgehoben worden. Wundervoll und so einen hatte man ihr aufs Auge gedrückt. Dies konnte sicherlich noch etwas werden. Nun gut, sie würde es auf sich zukommen lassen. Der Kommunikationsoffizier war ein Lt. Gregor Xantini, neunundzwanzig Jahre alt und geboren auf Teyr. Sub. Lt. Dan Brown war an der Sensorik tätig und sechsundzwanzig. Der jüngste bisher, wenn man von ihr absah. Geboren auf Yaga Minor. Lt. Jacob Maywater, Sechsundreißig und Waffenoffizier. Navigartor war Lt. Alec Baster, achtunzwanzig und von Onderon stammend. Chefmenchaniker war ein Lt. Boster Terrik, einundreißig. Es gab zwei Ärzte, einen Mann namens Dr. Pillard McCoy, fünfundvierzig und Dr. Gorden Elester, vierundreißig. Die Hintergrundinformationen der bisher nur männlichen Besatungsmitgleider lass Serenety sich durch und ließ sie seufzen. Einfach würde sie es wohl nicht haben in einer reinen Männerdomäne und sie glaubte auch nicht, dass man es ihr einfach machen würde. Sie war die jüngste der Brückencrew! Was hatte sich das Oberkommando dabei nur gedacht? Entweder wollte man sie ärgern oder aber man dachte sich, dass sie damit schon umgehen konnte. Jemanden ins kalte Wasser zu werfen war durchaus normal beim Militär. Ihr Staffelführer war neunundzwanzig und hörte auf dem Namen Jag Alan. Sich Personalakten durchzulesen war etwas anderes als diesen Personen gegenüber zu stehen. Innerlich war sie noch gefasst, dies würde sich wahrscheinlich ändern. Jedenfalls dann, wenn es losging.


[ Bastion | Orbit | Darkmoon | Büro des Kommandanten | Serenety Akaji ]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith, Voth Terrix, Whip

Je tiefer sie in die labyrinthartigen Katakomben hinabstiegen, um so sicherer wurde Chiffith, dass er Darth Baals Refugium ohne Whips unverwechselbare Fährte niemals gefunden hätte. Da er keine Karten lesen konnte und mit den wenigen Schildern und Piktogrammen, die es hier unten gab, meist nichts anzufangen wusste, hätte er lange herumirren können, bis er zufällig hierher gekommen wäre. Herumirren wie der Mutant. Wie lange er wohl für den Weg nach oben gebraucht hatte? Sicherlich mehrfach so lange, wie es gedauert hatte, ihn zurückzuschaffen. Der ehemalige Mensch musste viele Stunden oder Tage in Ungewissheit und Furcht zugebracht haben, bis es ihm endlich gelungen war, ins Erdgeschoss zu finden. Er war nicht mehr weit vom Ausgang entfernt gewesen. Eine Ironie, dass er so kurz vor dem Ziel noch gescheitert war und sich nun beinahe wieder am Ausgangspunkt seiner Flucht befand. Aber Chiffith hatte kein Mitleid mit ihm. Eine solche Regung war ihm als Einzelgänger und ausgeprägter Egoist ohnehin fremd. Whips Schicksal war ihm egal, zumal er ziemlich sicher war, dass er auch ohne das Zutun von Voth Terrix und dem Lamproiden den Tempel nicht verlassen hätte. Dort oben waren die Korridore, Kammern und Hallen so belebt, dass er zwangsläufig anderen Ordensmitgliedern und -bediensteten begegnet wäre; spätestens am Tor wäre er den Wachen aufgefallen, und ein solches Scheitern auf den letzten fünf Metern hätte die Ironie nur noch vergrößert. Der entflohene Gefangene war offensichtlich planlos vorgegangen, hatte über sein Tun nicht nachgedacht und dementsprechend seine Chance vergeudet. Ihm stand daher nichts anderes als eine Niederlage zu: So waren die harten, aber gerechten Regeln der Sith und des Universums. Wenn er verdientermaßen wieder in einem Verlies oder Käfig steckte, kam er vielleicht auch zu dieser Erkenntnis.

Dass sie sich ihrem Ziel näherten, teilte Chiffiths empfindlicher Geruchssinn ihm schon aus einiger Entfernung mit. Die Mischung, die ihm entgegenwehte, war ziemlich extrem. Es roch nach Schweiß, Blut und Exkrementen, nach Fäulnis und Tod sowie einer Reihe von Chemikalien, die er nicht beim Namen nennen konnte. Die intensiven Gerüche waren nicht angenehm, doch Ekel verspürte er nicht: Das Leid anderer Wesen ließ ihn normalerweise kalt und eine kulturell begründete Aversion gegen Körperflüssigkeiten und -ausscheidungen kannte er ebenfalls nicht. Das Aroma des Untergangs hatte sogar eine leicht anregende Wirkung auf ihn - insbesondere weil es ihm so vertraut vorkam. Er hatte schon einmal eine solche Mischung gerochen. Nicht hier im Ordensgebäude der Sith - im Gegenteil: Im Tempel der Jedi auf Coruscant! In einer Halle, in der Lord Nergal und Darth Draconis unter grausamen Bedingungen eine Vielzahl von Wesen gefangengehalten hatten, die für die Massenhinrichtung auf dem Tempeldach vorgesehen gewesen waren - ein Ereignis, das Chiffith aufgrund seiner Lichtschwertverletzung durch die Hand der Inquisitorin Kezia leider verpasst hatte. Die zum Tode verurteilten waren kränklich und schwach gewesen und hatten in ihrem eigenen Dreck gelegen, was zu einer ähnlichen Mischung an Gerüchen geführt hatte, wie er sie jetzt wahrnahm. Auch hier musste es also Verliese geben, in denen Gefangene mit einem ähnlich wenig beneidenswerten Schicksal vor sich hin vegetierten und auf den Tod warteten. Und aus einem dieser Kerker war vermutlich Whip entwischt.


»Fast da!« kündigte der Lamproid zuversichtlich an.

Er behielt Recht. Keine fünf Minuten später erreichten sie einen Raum, bei dem es sich offenbar um das Gefängnis des Mutanten handelte. Zumindest ein Teil der penetranten Gerüche stammte von hier. Es gab sechs Käfige in einer Ecke. Fünf davon waren leer, doch aus einem drang ein infrarotes Glimmen, das darauf hinwies, dass dort eine warmblütige Lebensform eingesperrt war - der Helligkeit nach zu urteilen entweder eine recht große, oder eine mit hoher Körpertemperatur.

Von dieser eingesperrten Kreatur und dem Getier in den Winkeln des Raumes abgesehen gab es hier offenbar nur ein einziges Wesen. Eines, das Chiffiths Interesse weckte, denn er hatte so eine Kreatur noch nicht gesehen. Das Äußere war größtenteils von einer schwarzen Robe verhüllt, wie die Sith sie trugen, doch schon der Körpergeruch wies den Lamproiden darauf hin, dass er es hier mit einer ihm unbekannten Spezies zu tun hatte. Als der Fremde sich umwandte, wurde ein reptiloides Gesicht mit Schuppenhaut, orangefarbenen Augen (nicht untypisch für Sith) und einem ausgeprägten Raubtiergebiss sichtbar. Es gab einige Ähnlichkeiten zu Trandoshanern, doch zu diesem Volk gehörte Darth Baal - sofern er es war - offenbar nicht. Ganz seiner Gewohnheit entsprechend versuchte Chiffith, die Stärke und Geschwindigkeit des Fremden einzuschätzen, doch bot dessen verhüllte Gestalt kaum Anhaltspunkte. Nur das Gebiss, die Klauenhände und seine Erfahrungen mit anderen Reptiloiden dieser Größe gab einen ungefähren Hinweis darauf, dass ein Angehöriger von Baals Volk ein weit ernstzunehmenderer Gegner wäre als beispielsweise ein Mensch oder Twi'lek. Unwillkürlich fragte der Sith-Apprentice sich, ob der Darth auch an sich selbst Veränderungen vorgenommen hatte wie an Whip.

Diese Überlegungen kamen nicht von ungefähr. Denn sobald sie den Raum betraten, schellten Chiffiths innere Alarmglocken. Seine Instinkte regten sich und kündigten ihm eine Gefahr an, doch war das Gefühl ziemlich vage und er konnte es nicht richtig einordnen. Ob die Bedrohung von diesem Ort, von dem Reptil oder etwas ganz anderem ausging, wusste er nicht. Doch seine Wachsamkeit war geweckt.

Baal begann zu sprechen und es klang zuerst ganz so, als wäre er dankbar dafür, dass er Whip zurück bekam. Doch das Versprechen, das er Voth und Chiffith daraufhin machte, hörte sich nicht gerade verlockend an. Entweder machte er sich über sie lustig, oder er war tatsächlich der Auffassung, dass die Veränderungen, die er seinem lebenden Versuchsobjekt beigebracht hatte, wünschenswert und eine Belohnung war. Die Zunge mochte tatsächlich ihre Vorteile haben, doch davon abgesehen machte Whip nicht gerade den Eindruck, als hätten die Experimente des Alchemisten ihn wirklich vorangebracht. Der Lamproid wollte bereits ablehnen, als ein dumpfes Geräusch seine Aufmerksamkeit nach hinten zog. Trotz seiner gesteigerten Aufmerksamkeit hatte er nicht bemerkt, dass die Tür sich schloss, bevor es zu spät war. Zwar sah er kein Schloss, aber er zweifelte nicht daran, dass sie eingeschlossen waren: Darth Baal hatte die Tür offensichtlich mit der Macht bewegt und mit Sicherheit auch die Möglichkeit, sie auf die gleiche Weise verschlossen zu halten.

Er war absolut nicht zufrieden mit der Situation, in die er zusammen mit dem Twi'lek-Jünger geraten war, und dieser Unmut zeigte sich in eindeutigem Abwehrverhalten. Chiffiths langer Leib zog sich zusammen und die Muskeln spannten sich: Mit der Energie eines Katapultes konnte so der Hals, der Schwanz oer der gesamte Körper des Lamproiden nach vorn oder in eine beliebige andere Richtung schnellen. Unwillkürlich erhöhten seine Giftdrüsen die Produktion ihrer gefährlichen Sekrete. Und zu den beiden Klauenhänden, die seine Lichtlanze umfasst hielten, gesellte sich eine dritte, die nahe am Ein-Aus-Schalter an den metallenen Schaft griff.

Seine fauchende Stimme hatte einen aggressiven Unterton, als er antwortete:


»Ich bin Chiffith, ein Lamproid von Florn. Und ich bin Schüler von Darth Allegious fügte er hinzu. Nicht weil er stolz auf seine Position war und damit angeben wollte, sondern um klarzumachen, dass er einem sehr mächtigen Herrn gehörte und man es sich zweimal überlegen sollte, bevor man sich mit ihm anlegte. »Die Waffe ist meine.«

Dabei hielt er an Darth Baals Gürtel Ausschau nach einem Lichtschwert. Er hatte noch selten einen Sith ohne Waffe gesehen und ging davon aus, auch hier eine zu finden. Er entdeckte ein dunkles Objekt, bei dem es sich möglicherweise um einen ungewöhnlich geformten Schwertgriff, vielleicht aber auch um etwas anderes handeln mochte. Ganz sicher konnte er nicht sein, und natürlich wusste er auch nicht, was sich womöglich in den Falten seines Gewandes verbarg oder in Macht-Griffweite irgendwo im Raum lag.

»Ich will keine Verbesserung: Ich bin schon besser! Und ich will nicht bleiben. Gib uns 'was anderes!« verlangte er.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)
 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Wohnraum| Serenety, Han, Sayaka und Halijc'arl'ajkartia ]



Serenety's Vater hatte ein recht direkte Art, die Dinge anzusprechen.
Er lobte die Ehrlichkeit der Chiss im Umgang mit der Tragödie auf Rendili V. Er drückte sein Mitleid, über den Verlust der Aurora und der vielen Leute, aus. Seiner Ansicht nach, würde man immer wieder auf solche unsinnigen Unterfangen stoßen. Es gab immer wieder neue Gegner, gegen die man bestehen müsste.
"Sie haben Recht, es ist ein schwacher Trost, aber ich empfinde mittlerweile das Glück, dass es überhaupt Überlebende gegeben hat. Ihre Tochter hat mir sehr dabei geholfen, diese Sache zu verarbeiten." erklärte Carla und nickte dankbar für Han's Lob.

„Einiges von dem was die Piraten oder Rebellen versuchen ist nur schwer nachzuvollziehen. Ich selbst versuche stets mich in deren Lage zu versetzen und mich zu fragen ob ich ähnlich handeln würde. Dies ist nicht einfach, da viele Denkstrukturen so nicht zu verstehen sind da man den Hintergrund nicht kennt. Dennoch war es mir oft hilfreich. Ich nehme an, dass sie ein neues Schiff erhalten werden, Miss Halijc’arl’ajkartia und dass das Oberkommando sie in geraumer Zeit ins Flottenhauptquartier rufen wird“, erklärte Han Akaji und in seinen Augen flackerte etwas wissendes für einen Moment auf. Wie schon vermutet, besaß er wohl über sehr gute Quellen.
Die Gespräche wechselten zwischen ernsthaft-politisch bis zu heiter-vergnüglich. Im Laufe der Zeit hatte Carla das untrügliche Gefühl von der Familie Akaji ins Herz geschlossen worden zu sein. Sie aßen und tranken und wie im Fluge verging die Zeit.
Als die Zeit des Abschieds gekommen war, schaute Carla an sich herab und blickte zu der kleinen Reisetasche mit den spärlichen Habseligkeiten und erinnerte sich, dass ihre Kleidung vom Tag ja durchgeschwitzt war.
"Ich müsste mich ja eigentlich noch umkleiden." sagte sie mit etwas Unsicherheit in der Stimme.
Sayaka erklärte jedoch, das sie den Kimono anbehalten könnte, da sie nicht verlangen könnte, das sich ein Gast beim Verlassen des Hauses doch unmöglich in verschwitzten Kleidungsstücken hinausbegeben könne.
Die Chiss versicherte, den Kimono am nächsten Tag zurück zu bringen, woraufhin Sayaka erklärte, dass dieser Kimono so hervorragend zu der "bezaubernden" Chiss passen würde und sie diesen als ein Geschenk für eine Freundin der Familie betrachten sollte.
Auch der höfliche Versuch der Ablehnung führte zu keiner Umstimmung und mit einem strahlenden Lächeln bedankte sich Halijc'arl'ajkartia bei Serenety's Mutter.
„Ich hoffe sehr, dass wir uns in geraumer Zeit wieder sehen Halijc’arl’ajkartia. Eine so nette Gesprächspartnerin hat man nicht so oft. Gib auf dich Acht und auf dein neues Schiff. Der Weg liegt gerade erst vor dir und du wirst noch auf vieles stoßen“, meinte Sayaka liebevoll zu Carla und schloss sie dann in die Arme, ihr Mann pflichtete ihr bei und Carla bedankte sich ebenfalls:" Es war mir ein großes Vergnügen, hier Gast in Eurem Hause gewesen zu sein. Es war ein wundervoller Abend und ich hoffe, das wir uns bald wieder sehen....und noch mal vielen lieben Dank für den wunderschönen Kimono."


„Ich hoffe wir treffen bei irgendeiner Mission aufeinander. Gib mir Bescheid was das Oberkommando dir für ein Schiff übertragen hat sobald du es weißt.“ verabschiedete sich Serenety mit einem Lächeln und einer herzlichen Umarmung, die die Chiss ebenso herzlich erwiderte.
"Ich werde eh bald einen Termin im Oberkommando haben und dann erfahre ich mehr. Deine Nummer für das Com-Gerät habe ich ja und ich werde davon ganz bald Gebrauch machen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem ersten eigenen Kommando....und wenn du Hilfe brauchst, frag mich ruhig." sagte sie und stieg winkend in den bereitstehenden Speeder.
Der Fahrer, der sie schon am Nachmittag gefahren hatte, saß wiederum am Steuer und begrüßte sie mit einem höflichen Nicken.
Er erklärte, dass er die Chiss zu einem Hotel in der Nähe des Oberkommandos fahren würde. Das Zimmer war gebucht und von Herrn Han Akaji bereits bezahlt.
Bei so viel Freundlichkeit und Großzügigkeit bekam die Chiss fast ein schlechtes Gewissen, aber auch nur fast, denn es war ein Geschenk, das vom Herzen kam und nicht aus einer Berechnung heraus gegeben wurde.
Am Hotel angekommen, bedankte sich Carla bei dem Fahrer, nahm sich ihre Tasche und ging ins Hotel, lies sich den Zimmerschlüssel geben und begab sich auf ihr Zimmer, lies die verdreckte und verschwitzte Kleidung zur hoteleigenen Reinigung geben und bekam den Vermerk, dass sie die Kleidung am Mittag schon wieder abholen konnte. Zufrieden begab sie sich ins Bad, tat das nötigste, entkleidete sich und legte sich erschöpft ins Bett.
Sie schlief entspannt bis zum nächsten Morgen und kleidete sich mit dem Kimono, was dann beim zweiten Anlauf dann auch klappte und begab sich zum Frühstück und entschloß sich für einen kleinen Einkaufbummel. Immerhin brauchte sie noch mindestens einen Satz zivile Kleidung.
Die Chiss verabscheute eigentlich diese Aktivitäten, aber sie wurde schließlich fündig und legte spazierte gut bepackt in Richtung Hotel.
In einer Seitengasse entdeckte sie jedoch ein kleines Geschäft, dass sie faszinierte. In der Schaufensterauslage lagen diverse Messer, Schwerter und antik anmutenden Waffen. Kurz entschlossen betrat sie den Laden und betrachtete eine Auswahl an Schwertern, die denen, die sie im Hause Akaji gesehen hatte, nicht unähnlich waren.
Der Verkäufer kam eilig auf sie zu und fand reichlich Worte um die Waffen zu erklären, ihre Unterschiede, Herkunft und Verarbeitungsmerkmale aufzuzählen.
Als es um die Preisfrage ging, staunte die Chiss nicht schlecht. Sie hatte durchaus mit höheren Preisen gerechnet, aber das überstieg jetzt das Budget, das sie ausgeben konnte und wollte.
Sie fragte, ob es auch Trainingsschwerter gab und der Mann seufzte leicht.
"Wie ich gesehen habe, sind diese Klingen sehr scharf und ich stehe erst am Beginn des Trainings. Mir wäre wohler, wenn ich etwas dafür geeignetes erstehen könnte, bevor ich mich schließlich dem scharfen Schwert zuwende." erklärte die Chiss freundlich und das dünne Lächeln des Mannes wurde wieder breiter, es schien ihm einzuleuchten.
Er führte sie ein paar Schritt weiter und zeigte ihr hölzerne Trainingsschwerter und ein Exemplar, das wie die scharfen Pendanten aussah, aber lediglich über eine stumpfe Leichtmetallklinge verfügte. Es war eine wenig gebrauchte Klinge, die sein Vorbesitzer in eine originale Montur installiert hatte, welche tatsächlich aber schon etwas älter war.
Der Preis war akzeptabel, die Verarbeitung gut und das ganze sah sehr ansprechend aus. Die beiden Fachsimpelten noch ein wenig, dann zahlte Carla und schließlich bemerkte der Händler, dass ein seltener Fall schon zweimal innerhalb von 2 Tagen eingetroffen war. Zwei Frauen in traditioneller Kleidung hätten sich für diese traditionellen Waffen interessiert und bei ihm sogar erworben.
"Ich bin durch eine Freundin dazu gekommen. Sie hat mich sozusagen regelrecht infiziert. Vor einer Weile hat sie mich neugierig gemacht und jetzt hat sich die Gelegenheit ergeben. Ich bin mir sogar fast sicher, das wir von der selben Frau sprechen." erwiderte die blauhäutige Frau und lächelte freundlich.
Mit einem Lächeln gingen die beiden auseinander, wünschten sich einen schönen Tag und Carla ging zurück zum Hotel, holte ihre Sachen ab, zog sich um und verstaute den Kimono sorgfältig in ihrer Tasche, zusammen mit ihren Einkäufen und schnürte ihr Bündel, um das Hotel zu verlassen.
Sie marschierte zum Oberkommando und lies sich einen Termin geben. Sie hatte zwar noch 3 Tage, aber sie meldete sich wieder Dienstbereit.

[ Bastion |Imperial City | Oberkommando der Flotte / Halijc'arl'ajkartia ]

 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal

Langsam drehte Darth Baal sich um. Zum Vorschein kam ein schuppiges, reptilienhaftes Gesicht, das den drei Ankömmlingen unverwandt entgegenblickte. Die schwarze Sith-Robe verdeckte sie zwar zum Teil, aber dennoch meinte Voth, vier kräftige Arme erkennen zu können. Etwas am Aussehen kam Voth bekannt vor, aber er wusste nicht gleich, was. Einen Vertreter dieser Spezies hatte er doch schon einmal gesehen... Genau! In dem Jägerclan, in dem er gelebt hatte, bevor er nach Bastion gekommen war, hatte es auch so einen ... Bormterran, so hieß die Spezies, gegeben. Voth wusste nicht viel über diese Art, außer, dass sie relativ selten anzutreffen war und dass Bormterraner kräftig und meistens eher primitiv veranlagt waren.

Voth war überrascht, einen Angehörigen dieser Spezies hier zu sehen. Ansonsten stand er aber eher gleichgültig neben Chiffith und Whip. Mittlerweile war ihm auch eine Belohnung mehr oder weniger egal, er wollte nur Whip hier abliefern und dann wieder aus diesem stinkenden, gruseligen Keller verschwinden. So schreckte er aus seinen Gedanken hoch, als plötzlich Whips Zunge seinem Griff entrissen wurde, wobei das verletzte Handgelenk wieder zu schmerzen anfing.

Deswegen hörte Voth etwas aufmerksamer als vorher zu, als Darth Baal leicht zischelnd anfing zu sprechen. Kurz freute er sich, als der Sith von einer Belohnung sprach, die ihnen zustehen würde, weil sie Whip zurückgebracht hatten. Doch gleich beim nächsten Satz erhöhte sich Voths Puls und er wurde nervös, als Baal mitteilte, er würde sie ebenso wie Whip "verbessern", während sie eine Weile bleiben würden. Verbessern? Was meinte er damit? In Voths Augen stellten die Veränderungen an Whip nicht wirklich eine Verbesserung dar. Die Zunge war vielleicht ganz nützlich, aber er war sich sicher, Whip wäre lieber der geblieben, der er vorher gewesen war. Als Voth sich vorstellte, wie Whip langsam zu dem mutierte, was er nun war, empfand er allmählich so etwas wie Mitleid für die Kreatur. Er wollte auf keinen Fall selbst so enden. Er fragte sich, was Darth Baal wohl mit ihm machen könnte, aber schnell versuchte Voth, diesen Gedanken wieder zu verdrängen, da er sich das gar nicht ausmalen wollte.

Mittlerweile hatte Chiffith das Wort ergriffen, der wohl ähnlich dachte wie Voth. Er schien von Baals Idee ebenfalls nicht begeistert. Voth konnte spüren, dass der Lamproid ebenfalls unruhig war, und als er zu ihm hinüberblickte, bemerkte er die Anspannung auch im langen, faltigen Körper.

Jetzt fiel auf einmal die Tür zu. Voth zuckte zusammen und wurde noch unruhiger, da es keinen Ausweg mehr gab. Doch er zwang sich ruhig zu bleiben und sah wieder zu dem Bormterran. Er meinte, eine Art hämisches Grinsen auf dessen Gesichtszügen erkennen zu können. Unwillkürlich spannte Voth ebenfalls seine Muskeln an und wartete auf eine Reaktion des Sith.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal

Ganz klar alarmiert von den Äußerungen Darth Baals fauchte das Raubtier zurück. Aggressiv zischend stellte es sich als Chiffith, einen Lamproiden von Florn vor und merkte auch sogleich an, dass es der Schüler eines Darth Allegious war. Offensichtlich musste dies eine besondere Persönlichkeit sein, denn auch Baal hatte grade noch von diesem Individuum gesprochen und es sogar ‚Majestät‘ genannt.

Whip zermarterte sich den Kopf, doch so sehr er auch nachdachte, er hatte nie im Leben etwas von einem Darth Allegious gehört, der für sich die Anrede Majestät beanspruchte. Normalerweise war sie doch dem Imperator vorbehalten und Imperator war doch immer noch Darth Phollow. Richtig?

Leicht begann Whip zu zittern. Chiffith hatte sich unverschämt gegenüber Baal geäußert, hatte ihm ins Gesicht gesagt, dass er ‚schon besser sei‘ und dass er keinerlei Verbesserung benötigte. Wer eine Weile in den Katakomben des Sithtempels lebte und auch überlebte, merkte schnell, dass man solche Dinge tunlichst nicht laut aussprechen sollte. Es machte die Alchemisten wütend und endete nicht selten mit einem äußerst qualvollen Tod, nachdem der Körper des Betreffenden eine Weile fröhlich vor sich hinmutiert war. Und tatsächlich, in der Aura des Sithkrieger sah Whip eine Spur von Zorn aufblitzen.

Doch zu seiner maßlosen Verwunderung erhob Baal nicht die Stimme. Er machte auch keinen Satz nach vorne und schlug den Lamproiden nieder, er beschwor auch keine Blitze aus purer Macht hervor, im Gegenteil! Wieder hallte das leise Glucksen durch den Raum, das Baal auch eben schon zum Besten gegeben hatte.


„Lord Allegious befindet sich auf Umbara. Er würde nie herausfinden wo sein süßer, kleiner Schoßwurm hin verschwunden ist, wenn ich es wollte“

Baal zischte hämisch und verschränkte seine vier Arme vor der kräftigen Brust. Seine lange Zunge verließ zischelnd den schuppigen Mund, schnüffelte und der Krieger verzog die Lippen zu einem raubtierhaften Grinsen.

„Aber zu deinem Glück, Chiffith der Lamproid, werde ich dem Imperator in den nächsten nicht sein Spielzeug streitig machen. Im Gegenteil. Wenn ich mit dir durch bin, wird seine Majestät mir die Füße küssen. Ich werde dich noch effektiver machen…körperlich und in der Macht!“

Die Stimme des Bormterran hatte etwas Lauerndes angenommen. Ein Drache der einen besonders großen Hort entdeckt hatte und sich bereit machte die Burg um ihn herum einzunehmen

„Ich fürchte, deine Meinung werde ich im Interesse von seiner Majestät vernachlässigen müssen…“

Plötzlich begannen die Käfige laut zu klappern. Blitzschnell öffnete sich der Verschluss eines der Behältnisse und es sauste durch den Raum. Schneller als ein Gedanke stülpte er sich über den auf Baal zuspringenden Lamproiden und kaum einen Herzschlag später stand er wieder verschlossen in der Mitte des Raumes – einen sich windenden Chiffith in seinem Innern gefangen. Darth Baal hielt einen länglichen Gegenstand, von dem Whip glaubte, dass Chiffith ihn grade noch gehalten hatte, in der Hand und lachte.

„Netter Versuch, Wurm!“

Griente er schadenfroh und Whip sah in der Macht wie sich die Aura des Bormterran zu einem Ausdruck perfider Freude gewandelt hatte

„Du bist sogar noch schneller als ich dachte. Aber Muskeln und Sehnen sind nichts gegen die Macht! Aber wenn du mich jetzt für ein paar Minuten entschuldigen würdest, ich muss mir ein paar Substanzen holen, die vital sind um mit deiner Transformation anzufangen. Keine Angst, es wird überhaupt nicht weh tun…zumindest nicht bis ich anfange“

Böse über seinen eigenen Witz lachend, drehte sich Baal zu dem Pult um, an dem er zuvor gearbeitet hatte und begann Messer und monströs aussehende Instrumente an ihren Platz zurückzuräumen. Dann drehte er sich wieder um und sein Blick fiel auf Whip und den Twi’lek, die noch immer an ihren Plätzen verharrten.

„Ach, euch hatte ich ja ganz vergessen. Whip geh in deinen Käfig!“

Die Stimme war plötzlich befehlsmäßig hart und der Mutant zuckte zusammen. Leicht geduckt und absolut unterwürfig ging Whip zu den Käfigen und betrat einen davon. Er durfte nicht den Anschein erwecken rebellisch zu wirken, sonst könnte das hier übel ausgehen. In der Macht beobachtete er verstohlen, dass Baal sich inzwischen dem Twi’lek zugewandt hatte und ihn eingehend betrachtete.

„Und was machen wir mir dir? Hmm?“

Nachdenklich hatte das Wesen das schuppige Kinn in eine Hand gepresst und gab ein zischendes Geräusch von sich, während es nachdachte.

„Ach ich weiß! Ich suchte doch sowieso noch ein Versuchskaninchen, das ich mit Whip verschmelzen kann. Ich bin sicher das wird dir gefallen, Twi’lek! Nie wieder allein, an diesem finsteren Ort…“

Baal machte zwei Schritte auf seinen Gegenüber zu und bleckte die Zähne

„Wie nennt man dich, wenn ich fragen darf? Ein mittelloser Jünger bis du, richtig?“

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal

 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)

Selbst wenn Chiffith zu einem Wortgefecht gegen Darth Baal in der Lage gewesen wäre - es hätte wohl nichts gebracht. Der Sith war fest entschlossen, dem Lamproiden ebenso wie dem Twi'lek die versprochenen ›Verbesserungen‹ zukommen zu lassen, ob diese wollten oder nicht. Der Schüler des Imperators spürte den Anflug von Zorn und den festen Willen des Reptiloiden und wusste, dass die Zeit zum Kampf gekommen war. Das erfüllte ihn nicht mit Sorge, sondern stattdessen mit reiner Vorfreude. Er hatte nun die Gelegenheit, sich mit einem Sith zu messen - zum ersten Mal seit der Begegnung mit Kezia, der Inquisitorin, die er zusammen mit seinem ersten Meister Darth Draconis gejagt und zur Strecke gebracht hatte. Diese Begegnung hätte er fast nicht überlebt. Er war begierig zu erfahren, wie diese Sache nun verlief. Da er mindestens ebenso stark, schnell und giftig war wie jener Tage und zudem noch gelernt hatte, die Macht zu nutzen, sowie im Besitz einer Lichtwaffe war, sorgte er sich kaum. Er tat, was in seiner Natur lag: Mit übermenschlicher Kraft schnellte er sich nach vorne und warf sich auf den Gegner.

Was dann geschah, ging so schnell, dass selbst der Lamproid nicht rechtzeitig reagieren konnte, um es noch abzuwenden. Die Lichtlanze wurde ihm aus den Klauen gerissen und im selben Augenblick löste sich einer der Käfige von der Wand und flog ihm entgegen. Ein harter Aufschlag bremste seinen Sprung nach vorn und ehe er sich versah, versperrten ihm robuste Gitterstäbe den Weg zu seinem Feind. Die Käfigtür schlug zu und die Waffe landete in den geschuppten Händen Darth Baals.

Chiffith drehte sich hastig herum, wand sich wie ein Aal und stemmte seinen Körper mit aller Kraft gegen die Gitter. Er wollte die Tür oder gleich den ganzen Käfig aufsprengen. Ein wenig gab das Metall auch nach, aber es hielt seinen Bemühungen stand. Hätte der Lamproid gewusst, wie man seinen Zorn in einen Ausbruch reiner Energie bündelte, dann hätte er dem Sith nun eine Welle tödlicher Blitze entgegengeschleudert, doch so etwas hatte ihm noch niemand beigebracht. Stattdessen entlud sich seine Wut in dem vergeblichen Versuch, sich zu befreien, bis er irgendwann einsah, dass das auf diese Weise nicht funktionieren würde. Sein Gefängnis war offenbar dazu gebaut, auch Wesen gefangenzuhalten, deren Kraft die eines Menschen deutlich überstieg, und so bewirkten seine Anstrengungen nichts weiter, als dass der Käfig nach ein paar heftigen Schlägen auf die Seite fiel und beinahe eine seiner Krallen unter einem Gitterstab zermalmt worden wäre. Sein zorniges, heiseres Brüllen bewirkte natürlich noch weniger als die Kraft seiner Muskeln und Sehnen.

Darth Baal war offensichtlich zufrieden mit seinem Werk und kündigte an, einige Hilfsmittel zu holen, um sofort mit seiner Arbeit an Chiffith zu beginnen. Diese Bemerkung ließ seine Wut erneut hochkochen, doch er beherrschte sich. Die Verschwendung seiner Kraft konnte seine drohende Niederlage nicht abwenden, sondern höchstens vollends unausweichlich machen. Er musste seine Kräfte schonen und nachdenken, wenn er einen Ausweg aus dieser misslichen Lage finden wollte, denn er war noch lange nicht bereit, sich geschlagen zu geben. So wie Whip wollte er nie werden. Der Mutant, dessen Kampfgeist auf dem Weg durch die Katakomben auf Null gesunken war, hatte sich so wenig Willenskraft behalten, dass er sogar freiwillig in seinen Käfig trottete. Es war möglich, dass er sich damit einigen Ärger ersparte, da er vermutlich sowieso nicht in der Lage gewesen wäre, sich wirkungsvoll zur Wehr zu setzen; dennoch verspürte Chiffith tiefe Abscheu vor dieser kampflosen Kapitulation. Er wollte lieber auf brutale Weise draufgehen, als sich brechen zu lassen und so zu werden wie Whip. Er war fest entschlossen, zu kämpfen, solange er dazu in der Lage war.

Allerdings bezweifelte er, dass der Mutant oder Voth Terrix, dem sich der Sithkrieger nun zuwandte, ihm dabei eine Hilfe sein würden...


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor | Käfig] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal

Zwischen Chiffith und Darth Baal lief es gar nicht gut. Während Baal zwar gelassen, aber mit einem teuflischen Unterton in der Stimme zu dem Lamproiden sprach, merkte Voth deutlich, wie dieser immer wütender wurde. Offenbar würde die Situation gleich eskalieren und es würde zum Kampf kommen. Voth könnte sich nicht vorstellen, was passieren könnte, obwohl er Chiffith natürlich helfen würde, da sie ja momentan alle, der Lamproid, Whip und er selbst, in einem Boot saßen.

Doch nun geschah etwas vollkommen unerwartetes. Chiffith reichte es nun offenbar und katapultierte sich in die Richtung des Darth. Zur gleichen Zeit und mit etwa der gleichen Geschwindigkeit flog ein Käfig durch den Raum, sperrte Chiffith ein und kehrte an seinen Platz zurück. Vor Ungläubigkeit riss Voth die Augen kurz auf. er hatte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde.

Darth Baal war sichtlich erfreut über seinen Fang und grinste hämisch. Den vor unbändiger Wut zappelnden und fauchenden Lamproiden ignorierend, befahl der Sith Whip, in seinen Käfig zurückzukehren. Ohne Widerworte oder sonstiges Sträuben schlich der Mutant zu einem der Behältnisse und setzte sich hinein. Jetzt stand Voth ganz allein im Raum. Als Baal sich ihm nun näherte, fragte Voth sich, was der Sith wohl mit ihm machen würde. Er hatte keine Chance gegen ihn, wenn er sogar Chiffith innerhalb weniger Sekunden außer Gefecht setzen konnte. Zumal Darth Baal ein mächtiger Sith war und er nur ein einfacher Jünger.

Darauf bezog sich unter Anderem die Frage, die Baal ihm jetzt stellte. Er wollte wissen, wer er war. Mit seiner Vermutung, dass Voth ein Jünger war, lag er richtig, jedoch gefiel Voth der Ausdruck "mittellos" nicht. Voth konnte sich durchaus zur Wehr setzen, immerhin hatte er Whip handlungsunfähig gemacht. Allerdings half ihm das hier unten wahrscheinlich nicht viel weiter.

Voth wollte gerade antworten, Als Baal eine Idee kam, was mit ihm geschehen könnte. Was er jetzt hörte, erschreckte Voth ganz gewaltig. Er sollte mit Whip verschmolzen werden! Das konnte er sich nicht im Entferntesten vorstellen. Wie würde er dann nur aussehen? Voth versuchte, die aufkommende Panik zu unterdrücken. Doch er hatte nicht nur Angst vor dem Sith. Er war auch wütend auf ihn. Hätte Voth nachgedacht, hätte er vielleicht anders, unterwürfiger geantwortet, doch jetzt kniff er die Augen ein wenig zusammen, streckte die Brust raus und fauchte seinem Gegenüber entgegen


"Mein Name ist Voth Terrix. Ja, ich bin vielleicht nur ein Jünger, aber keineswegs bin ich "mittellos". Immerhin habe ich euch euer Experiment", dabei schaute er kurz hinüber zu dem im Käfig kauernden Whip, "zurückgebracht. Und so leid mir diese arme, von euch misshandelte Kreatur auch tut, ich lege keinen Wert darauf, mit ihr verschmolzen zu werden. Ich bleibe so, wie ich bin, und ich bin mir sicher, Whip möchte das auch."

Eine Sekunde später holte das Gesagte Voth ein. Vielleicht war es doch nicht so schlau gewesen, dem Sith auf so eine respektlose Art zu antworten. Voths Gesichtszüge lockerten sich wieder und er trat einen kleinen Schritt zurück. Am liebsten würde er das Gesagte rückgängig machen, doch das konnte er nicht. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Darum löste Voth den Blick vom Boden und sah Baal wieder ins Gesicht, während er auf eine Reaktion wartete.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal

Bei Voth Terrix‘ Worten, so hatte der Twi’lek sich vorgestellt, hätte Whip am liebsten das Gesicht in seinen Händen vergraben und sich in den entlegensten Winkel seines Käfigs verkrochen. Er empfand fast schon Mitleid für den armen, unbedachten Jünger dort vor Darth Baal. Doch er konnte ihm nicht helfen. Dem Mutanten waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden und an seinem Oberkörper gefesselt. Weißliche Haut bedeckte seine Arme wie ein Kokon, das beschützend was Baals Experimente aus ihnen formen würden und so blieb ihm auch sein erster Impuls verwehrt.

Whip blieb nichts weiter übrig, als sich zu einer bleichen Kugel zusammenzurollen und das Gesicht gegen den glatten, harten Durastahl seines Käfigs zu pressen. Und möglichst unauffällig den Sithkrieger und den Jünger zu beobachten. Die lange, schwarze Zunge hatte er dabei so fest um die Stäbe geschlungen, dass es schmerzte. Doch der Mutant gab keinen laut von sich. Stattdessen ließ er seine Machtsinne von Baal zu Chiffith, der sich inzwischen körperlich beruhigt hatte, in der Macht jedoch ein glühendes Kohlestück brennenden Zorns war, und wieder zurück zu dem Bromterran.

Was Voth auch immer mit seinem Ausbruch bezweckt hatte, er hatte den schuppigen Alchemisten zum Schweigen gebracht. Leise, fast unmerklich verrannen die Sekunden, während das Echsenwesen nichts, rein Garnichts antwortete, sondern den Twi’lek aufmerksam aus toten Fischaugen heraus musterte. Was Whip jedoch noch nervöser machte als diese unheilvolle Stille, war, dass Baal seine geistigen Barrieren hochgezogen hatte und keinen Blick mehr auf seine Gefühle preisgab.

Wie dunkle, geschuppte Mauern ragten sie vor dem Geist des Mutanten auf, kalt und schwarz, wie ein erloschener Vulkan. Doch plötzlich war dort wieder etwas. Ein rötliches Pulsieren drang durch die Ritzen und der Raum schien sich kaum merklich zu erwärmen. Whip war sich nicht sicher, ob jemand, der nicht so gewöhnt daran war mit Hilfe der Macht zu sehen, diese Warnzeichen wahrnehmen konnte, aber eins stand fest: Er spürte Gefahr. Voth hatte etwas geweckt, was er besser hätte schlafen lassen sollen. Möglicherweise würde er daran nicht sterben, aber bald schon akute und über alle Maßen langlebige Schmerzen kennenlernen.


Whip

Der Mutant brauchte eine Sekunde um zu realisieren, dass das leise, gefährliche Zischen, dass aus Baals Lippen drang, seinen Namen formte und ein kalter Schauer rann seinen Rücken hinab. Hätte er noch irgendwelche Körperbehaarung besessen, hätte sie sich spätestens jetzt in Habachtstellung aufgestellt.

„Was sagst du dazu? Möchtest du auch so bleiben wie du bist?“

Die Stimme des Bormterran war leise und gefährlich. Dieser dämliche Twi’lek! Er hatte sich verdammt nochmal nicht beherrschen können und jetzt hatte er Whip mit reingezogen. Baal hatte ihn sowieso in eine Chimäre verwandeln wollen – was würde ihm nun einfallen? Welchen Schaden hatte Voth grade mit seiner unbedachten Äußerung angerichtet – für ihn selbst UND für sein Umfeld?! Doch der Mutant musste antworten und zwar so wie der Krieger es hören wollte. Whip würde sich demütigen müssen und den Schaden begrenzen, den der Twi’lek angerichtet hatte.

Schnell setzte er sich auf und befeuchtete die lange, schwarze Zunge, an der noch immer der Geschmack von kaltem Durastahl klebte.


„Ich bin euch zu diensten, Meister!“

Antwortete er laut und war überrascht, dass sich keinerlei Zittern in seine Stimme geschlichen hatte. Hoffentlich würde dem Sithkrieger das reichen. Doch natürlich tat es das nicht. Whip hatte gehofft, doch Hoffnung war hier unten, tief, tief in den Katakomben des Sithtempels ein flüchtiges, bis zur Unkenntlichkeit entstelltes Gut.

„Das ist keine Antwort auf meine Frage, Whip

Bedacht langsam streckte Baal eine Klaue in Richtung des bleichen Mutanten aus und ein, in Whips Wahrnehmung, farbloser Blitz peitschte daraus hervor und traf ihn in die Zunge. Hätte er in diesem Moment seinen Mund bewegen können, hätte er laut aufgekreischt, als Pein durch seinen Körper flutete. Doch so drang nur ein leises Wimmern aus seinem halb geöffneten Mund, während kosmische Schmerzen durch seinen Körper brandeten. Dann, so plötzlich wie der Blitz gekommen war, hörte er wieder auf und der Mutant atmete auf. Doch es war keine Zeit zu vergeuden. Baal erwartete eine Antwort und die Qual von Eben war nichts, was nicht wiederholt werden konnte.

„Nein, Meister! Ich möchte nicht so bleiben! Bitte, verbessert mich…ich flehe…“

Die Schmerzen in seiner Kehle ignorierend sprudelten die Worte aus Whips Mund, während sich Verzweiflung und Hass sich in seinem Kopf Bahn brachen. Jedoch nicht Hass auf Darth Baal, sondern auf den unsäglichen Voth Terrix, der Schuld an dieser, seiner Misere trug. Hätten er und Chiffith ihn gehen lassen, hätte der Twi’lek nicht so selten dämlich auf die Frage Baals geantwortet! Der Mutant hielt inne, als Baal, noch immer ohne sich umzudrehen, ihm Einhalt gebot.

„Siehst du, Voth Terrix? Wenn du erstmal einen Teil der Transformation hinter dir hast, wirst du genauso viel Wert darauf legen, wie unser Freund Whip hier. Das versichere ich dir“

Sagte Baal nun wieder zu dem Twi’lek und Whip nahm war, wie er hämisch grinste.

„Und was das mittellos angeht, das dich so zu stören scheint… Du bist ein Jünger und damit mittellos. Du kannst nichts gegen mich ausrichten“

Das Gesicht des Bormterran schob sich nach vorne, bis es nur noch Zentimeter von dem des Twi’lek entfernt war

„Nicht einmal dein Freund, der Schüler des Imperators, kann mich nicht daran hindern ihn zu verbessern. Du, er, Whip, ihr seit Nichts. Der Schmutz unter meinen Krallen hat mehr Wert als euer mickriges Leben“

Während Baal redete rollte Whip sich wieder zusammen, die brennende Zunge unter seinem Körper begraben. Alles in ihm schrie danach seine Qual durch Laute zum Ausdruck zu bringen, doch er wusste, wenn er jetzt ein Geräusch machte, dann wäre es aus mit ihm.

„Du solltest diese Lektion möglichst schnell lernen, Voth. Du bist ein Nichts und so sprichst du mit deinen Besseren. Verstanden?“

Plötzlich streckte Baal alle vier Hände von sich und eine glühende Woge aus Blitzen drang in den Körper des Twi’lek ein, der seine plötzliche Pein laut herausbrüllte und zuckend vor dem Bormterran zusammenbrach. Whip hatte keine Möglichkeit die Zeit zu messen die verstrich, doch es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, in der er sich nichts weiter wünschte, als dass Voth aufhörte sich unter sengender Elektrizität zu winden und dass Baal endlich den Raum verließ. Er glaubte schon, dass es nie aufhören würde und dass er bis in alle Ewigkeit dazu verdammt war, dem morbiden Knistern zu lauschen, doch dann, endlich, verebbten die Blitze und der Bormterran beugte sich zu seinem Opfer hinunter.

„Und jetzt, Voth Terrix, sage mir nochmal, wie stehst du zu den Veränderungen? Erkennst du endlich deinen wissenschaftlichen Nutzen für das Universum?“

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gewölbe | leerer Raum] Ares Segomo, Saphenus, Darth Hybris und weitere Jünger

Ares Anspannung verstärkte sich, als der Totenkopf ihn anstarrte. Einen Augenblick lang dachte Ares, der Sith würde ihn nun töten, seine Leichen den Bestien hier unten überlassen. Doch dann durchbrach der Totenschädel die Stille.

„Eine weise Entscheidung und das zur rechten Zeit. Unabhängig von deinen mit Sicherheit egoistischen Motiven, scheinst du mir doch nützlicher zu sein als ein einfacher Diener. Du wirst daher eine weitere Chance erhalten, Mensch!“

Ares gesamte innere Anspannung löste sich in diesem Moment. Es viel etwas von ihm ab, eine Todesangst die er verspürt hatte, seitdem sie die dunklen Korridore der unteren Ebene betreten hatten. Er hatte es geschafft. Er hatte sich gegen die anderen Jünger durchgesetzt. Sein Instinkt hatte ihm nicht im Stich gelassen, nein im Gegenteil, er hatte ihn sogar gerettet.

Der Sith wandte sich dem Zabrak (Saphenus) zu. Zwar hatte dieser Hybris wohl enttäuscht, doch auch er bekam eine Chance von dem Sith-Lord. Damit blieb nur noch ein Jünger übrig: Der Pausbackige Mensch, der als einziger die erste Prüfung bestanden hatte. Ares hatte geglaubt, dadurch hätte dieser Kredit bei Hybris gehabt, doch dem war offensichtlich nicht so. Der Sith beschimpfte ihn und beschuldigte ihn des Verrats. Der Narr hatte sich wohl zu auffällig seinen Emotionen hingegeben…Oder der Irre suchte nur einen Grund, den Jünger zu bestrafen. Denn er sollte als „Demonstrationsobjekt“ dienen. Ares fragte sich, was damit gemeint war, doch schon im nächsten Augenblick, vor allem nachdem er Hybris entstelltes Gesicht noch einmal betrachtet hatte, war er sich sicher das es schmerzhaft für den jungen Mann enden würde.

Hybris erklärte ihnen, dass die „dunkle Seite“ und die daraus resultierenden Fähigkeiten dem Nutzer selbst auch schadeten. Als Beispiel nannte der Entstellte sich selbst und Ares zweifelte nicht im geringsten daran, dass er die Wahrheit sprach. Jedoch gab es eine Fähigkeit, mit deren Hilfe sich diese Auswirkungen abschwächen ließen. Um ihnen die Auswirkungen der dunklen Seite und ihrer pervertierten Kräfte zu demonstrieren, benutzte er den Pausbäckigen Jünger. Eine Fügung, die Ares nicht überraschte. Zuerst begann die Luft zu flimmern und Wirbel bildeten sich um die erhobene Hand des Sith. Dann stießen rote Blitze aus den Fingekuppen hervor und trafen auf den Jünger. Sie wandten sich überall auf seinem Körper und Ares schien es so, als würde sie dem Jünger die Lebenskraft aussaugen. Seine Haut wurde immer fahler, überall bildeten sich Wunden und das Gesicht wurde erst langsam, dann immer rascher faltiger. Vollkommen ausgemergelt und ausgetrocknet sackte der Jünger schließlich zusammen und blieb vor Hybris liegen. Ares war beeindruckt und seine Furcht vor den Fähigkeiten, aber auch sein Verlangen diese zu erlernen, wuchs. Der Jünger starb schließlich vor den Augen der drei, nur Augenblicke nachdem er noch quicklebendig gewesen war.

Hybris erläuterte, dass neben den eben gezeigten körperlichen Auswirkungen auch geistige zu beachten war. Ares konnte es sich nur zu gut vorstellen, das Hybris selbst durch die dunkle Seite wahnsinnig geworden war. Es würde zumindest teilweise sein Verhalten erklären. Dann sprach er noch einmal die Schildfähigkeit gegen eben jene korrumpierende Wirkung an. Diese Kräfte würden jedoch erst nach einer abgeschlossenen Ausbildung wirken, sodass Ares für sich selbst verantwortlich war. Dann kehrte der Wahnsinn in den Blick des Sith zurück: Er wollte das jeder von ihnen beiden, also Ares und der Zabrak (Saphenus), einen der Überlebenden Jünger tötete. Quasi als letzten Test, um zu zeigen, dass ein Sith in ihnen steckte. Ares zögerte einen Moment. Er hatte noch nie getötet, aber dennoch hatte er bei dem Tod des Gran und eben während des Todes des Menschen nicht sonderlich viel gespürt. Nein, er war aufgrund dieser letzten Momente eines Wesens in dieser Welt eher fasziniert gewesen.

Der Zabrak orientierte sich zum menschlichen Jünger, den Ares mit der Bank niedergestreckt hatte. Er war noch am Leben. Ares wandte sich dem gelähmten Bith zu, der ihn schockiert anblickte. Er wusste was jetzt kam und wie jeder hier in diesem Raum, war er noch nicht bereit zu sterben. Doch das war Ares egal. Hybris rief ihm noch ein


„Willkommen in meinen Diensten, Schüler!“

hinterher, das Ares mit einem schmunzeln zur Kenntnis nahm. Er hatte es geschafft. Jetzt musste er nur noch diesen Versager von Bith aus dem Weg räumen. Aber wie? Er dachte an die Vision von vorhin und wie er das Vater-Monster verprügelt hatte. Er sah hinüber zu der Bank, die er durch den Raum geworfen hatte. Sie war beim Aufprall auf den Jüngern zersplittert. Ares schnappte sich eines der längeren und schwereren Splitterstücke und schritt entschlossen auf den Bith zu. Als er nah genug dran war, schmetterte er dem Nicht-Menschen das Stück vor den Schädel. Der gelähmte sackte zur Seite weg. Ares schlug noch ein, zweimal auf den Jünger ein. Dann zog er das erbärmliche Wesen in Richtung Hybris. Er musterte die gelbliche Gestalt. Er hatte nichts gegen seine Spezies. Doch das hier musste getan werden. Es würde ein großer Schritt sein, jemanden zu töten. Gut war natürlich, das der Bith keine Gegenwehr leisten konnte. Ares setzte sich auf den Brustkorb des Bith, schlang seine Hände um dessen Hals und drückte zu. Der gerade noch benommene Bith wurde plötzlich hellwach, doch er konnte seine gelähmten Gliedmaßen nicht bewegen. Stattdessen musste er regungslos seinen eigenen Tod erleben. Ares schauderte es, doch er ließ nicht locker. Wenn er den Platz an der Spitze des Imperiums erreichen wollte, musste er skrupellos vorgehen. Bei seinem Aufstieg wäre der Bith sicher nicht der letzte, den Ares töten würde oder musste. Der Jünger rang nach Luft, doch Ares ließ nicht zu, das er zum atmen kam. Langsam erschlaffte der Bith. Kurz bevor dieser das Bewusstsein verlor, ließ Ares los. Der Bith schien für einen Augenblick zu glauben, er würde doch noch überleben und ein Hauch von Erleichterung schien sich auf sein Gesicht gelegt zu haben. Doch dann brach ihm Ares grinsend mit einer schnellen Bewegung das Genick. Einen Augenblick betrachtete er sein erstes Opfer, dann stand er langsam auf und verneigte sich vor Hybris. Es war leichter gewesen, ein Leben auszulöschen, als er geglaubt hatte. Doch das Adrenalin und auch die Angst vor Hybris hatten alle Zweifel in ihm ausgelöscht und ihn in eine Art Rausch versetzt. Die wenige Zeit hier unten, der pure Kampf ums Überleben, hatte ihn abstumpfen lassen. Er hatte begonnen, ein Sith zu werden. Das gefiel ihm. Und irgendwie gefiel es ihm auch zu töten.

Auch der Zabrak hatte sich seines Opfers entledigt und verneigte sich vor dem Sith-Lord. Unterwürfig sagte Ares zu Hybris:


„Es ist vollbracht… Meister.“

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gewölbe | leerer Raum] Ares Segomo, Saphenus, Darth Hybris
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal

Die Stille war erdrückend. Voths Herz pochte so heftig, dass er dachte, man könnte es im ganzen Raum hören und ein Schauer nach dem anderen lief ihm über den Rücken, während der Sith einfach nur dastand und ihn ansah. Scheinbar hatte Voth ihn mit seiner Antwort kurz aus der Bahn geworfen.
Es war so still, das Voth den Atem Darth Baals hören konnte, und wie Whip in seinem Käfig fast unhörbare Laute von sich gab. Sogar Chiffith, der immer noch extrem wütend wirkte, hatte vorerst aufgehört, sich gegen die Gitterstäbe zu werfen und war verstummt.

Dann drang ein einziges Wort zwischen den schuppigen Lippen des Bormterran hervor. "Whip", sagte er und sprach damit den ehemaligen Menschen in seinem Gefängnis an, jedoch ohne den Blick von Voth abzuwenden.
Es geschah das, was er befürchtet hatte, nämlich dass Darth Baal Whip nach seiner Meinung fragte. Es war ihm von vornherein klar gewesen, dass Whip zu seinem Herrn halten würde, einfach weil er so eingeschüchtert war und Angst hatte. Doch trotzdem konnte Voth sich ein verächtliches Schnauben nicht verkneifen, als Whip nun mit dem demütigsten, kriecherischsten Ton, den er je gehört hatte, seinem Herrn zustimmte und behauptete, weiter "verbessert" werden zu wollen.

Deswegen stand Voth nun, ohne weitere Argumente zur Hand, da, während der Sith ihm bedrohlich nahe kam, sodass Voth seinen stinkenden Atem riechen konnte. Wie er erwartet hatte, äußerte Baal verschiedene Drohungen und versicherte ihm, er würde sich auch über seine "Transformation" freuen. Voth harrte regungslos aus und ließ den Monolog über sich ergehen, während er Darth Baal ins Gesicht sah. Lediglich in seiner Wange zuckte ein Muskel. Angst hatte er nicht wirklich, viel eher empfand er eine große Wut auf seinen Gegenüber, weil er wusste, dass er nichts gegen ihn ausrichten konnte. Er war schlichtweg weit unterlegen.


Gerade hatte Baal ihm gesagt, dass er ein Nichts war. "Hm", dachte Voth. "Ist ja nicht das erste Mal, dass ich das hier höre." Doch jetzt streckte der Bormterran sämtliche Arme von sich. Für einen kurzen Moment sah es aus, als würde der Sith ihn in eine groteske Umarmung nehmen wollen, doch dann schossen plötzlich Blitze aus seinen Fingerspitzen und einen kleinen Augenblick später fand Voth sich in Qualen windend auf den Boden wieder, wo er sich nichts sehnlicher wünschte, als dass diese höllischen Schmerzen aufhörten. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal in seinem Leben so etwas schlimmes empfunden zu haben.

Eine gefühlte Ewigkeit später war es dann vorbei. Keuchend und zusammengekrümmt lag Voth auf dem Boden. Als er langsam seinen Kopf drehte, sah er das reptilienhafte Gesicht auf sich zukommen.

"Und jetzt, Voth Terrix, sage mir nochmal, wie stehst du zu den Veränderungen? Erkennst du endlich deinen wissenschaftlichen Nutzen für das Universum?"

Es gab keine andere Möglichkeit. Voth musste sich fügen. Leistete er weiter Widerstand, würde er wahrscheinlich auf der Stelle sterben. Vielleicht hatte er ja später die Chance, den Sith irgendwie auszutricksen, aber jetzt musste er klein beigeben. Warum war er am Anfang nur so blöd gewesen? Hätte er gleich unterwürfig geantwortet, hätte er sich diese Qualen ersparen können. Vermutlich hätte Baal später auch kein so großes Misstrauen in ihn gehabt, wie er es jetzt höchstwahrscheinlich hegte. Es war keine besonders kluge Idee gewesen, so respektlos zu sein. Aber er konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Darum antwortete er leise und heiser:

"Ja,... Herr. Ich bin euch ... zu Diensten."

Es fiel ihm schwer, trotz seiner Abscheu gegen Darth Baal diese Worte herauszubringen, doch vielleicht würde es ja funktionieren. Hoffentlich glaubte dieser Verrückte ihm auch.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal
 
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