Bastion

[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane; Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Die Menge, die eben noch in Ehrfurcht erstarrt war, setzte sich nun wieder in Bewegung. Sie löste sich wieder in die vielen kleinen Gruppen auf, die zuvor schon das Bild der Gala bestimmt hatten. Getuschel wurde laut, anerkennende und wohlgesonnene Worte wurden ausgetauscht, die allesamt dem Grafen galten. Hier und da blitzte ein neidisches Funkeln in den Augen der Männer auf, deren Frauen sich mit schmachtenden Blicken nach dem Gastgeber umsahen um noch einmal seine Aura von Macht, Reichtum und Selbstbewusstsein zu spüren. Die Reichen und Schönen begannen Pläne auszuhecken wie sie mit seiner Hilfe ihren ohnehin schon überquellenden Reichtum noch weiter vergrößern konnten. So mancher schien eine neue Gelegenheit zu sehen den eigenen Einflussbereich noch weiter vergrößern zu können. Saphenus schnaufte. Sie alle gaben sich einem Trugschluss hin. Janus war wie ein Wolf, der sich im Schafspelz unter die Herde mischte, sie bezirzte und verführte nur um sie einer nach dem anderen zu verspeisen. Er spielte mit ihnen, gekonnt sicherte er sich ihrer Zuneigung und ihrer Ergebenheit und nutzte sie dennoch nur für seine eigenen Pläne. Eine Mischung aus Anerkennung und Neid machte sich in Saphenus breit. Er wusste, dass ihm dieses Charisma fehlte und immer fehlen würde. Jetzt im Vergleich wurde nur allzu deutlich wie grobschlächtig er war, seine Worte würden niemals den gleichen Effekt haben wie die des Grafen. Der hatte ein Talent, das er sich selbst schon immer gewünscht hatte und doch niemals besitzen würde. Er runzelte die Stirn als er an das Abkommen dachte, das er mit Janus geschlossen hatte. Sie beide waren Teil von etwas, dessen Ausgang sie nicht im Mindesten vorhersehen konnten. War er ebenso wie all die anderen hier nur Teil einer Herde, die den Worten des Grafen blind folgte oder war er mehr? Immerhin wusste er wohl als Einziger um seine wahren Absichten, er wusste welche waghalsige Idee in seinem Kopf brütete. Doch erhob ihn das wirklich über die anderen? Mehr und mehr wurde ihm bewusst welcher Teil seiner Ausbildung sträflich vernachlässigt worden war. Er glaubte sich schon begabt im Umgang mit der Macht und er wusste auch um seine Schwäche mit dem Lichtschwert. Die sollte nicht groß ins Gewicht fallen wie er sich selbst glauben machte, doch ein anderer Mangel war nur offensichtlich: die Gepflogenheiten der Sith. Er hatte nie gelernt sich als Sith zu präsentieren, in der Öffentlichkeit zu stehen, zu manipulieren und zu intrigieren. All diese Dinge waren bei Hybris niemals auch nur im Keim entstanden, stattdessen hatten sie es vorgezogen sich durch Tausende von Tar zu schneiden und zu stechen. Ihm blieb nur die Macht um den Willen anderer zu beugen. Je mehr Saphenus darüber nachdachte und die Menge, die den Grafen bejubelte, auf sich wirken ließ desto mehr kam er zu dem Schluss, dass obwohl er niemals dieses Charisma haben würde, er einen anderen Weg finden würde um sich die Treue all der normalen und gewöhnlichen Lebewesen zu sichern. Wenn er sie denn wollte und brauchte.

Zufrieden mit dieser Erkenntnis sah er sich gedankenverloren um und erkannte erst spät, dass sich Janus, Voth und die unbekannte Frau auf ihn zubewegten. Interessant, dachte er noch und es begann sich schon ein Lächeln auf seinem Gesicht abzuzeichnen, da erstarrte es auch wieder. Janus nickte ihm zu, führte die Fremde jedoch an ihm vorbei zu einer Vitrine mit ausgestellten Büchern. Grimmig und verärgert entgleisten ihm seine Gesichtszüge, ein Fluch lag auf seinen Lippen. Im letzten Moment nahm er sich jedoch zusammen. Dann lachte er über seine eigene Naivität und schüttelte den Kopf. Auch wenn sie Verbündete sein mochten, das hieß nicht, dass sie es sich gegenseitig leicht machten wenn sie es denn nicht mussten um ihr Ziel zu erreichen. Saphenus musterte die Unbekannte genau und kam nicht umhin zuzugeben, dass sie hübsch war. Ihre Schönheit weckte jedoch weniger Begierde als seine Erinnerungen an das angstverzerrte Gesicht Je’anas, das ihren toten Körper zierte. Er genoss noch einmal das Gefühl, das er immer verspürte wenn er nun daran zurückdachte und holte sich dann wieder ins Hier und Jetzt. Mit einem aufmerksamen Blick sah er dem Trio zu, dessen Worte er zwar nicht verstehen, dessen Körpersprache er aber zu deuten versuchte. Janus hatte Erfahrung im Umgang mit Frauen, dessen war er sich sicher. Auch hier kam wieder sein Charisma zum Tragen. Funkelnd dachte Saphenus an seine eigene Erfahrung diesbezüglich zurück, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Das war ein anderes Leben gewesen. Schließlich setzten sich die beiden Sith mit der Unbekannten in Bewegung und wieder kamen sie auf ihn zu. Dieses Mal stellte er sie ihm tatsächlich vor. Dr. Zoey Liviana. Sagte ihm der Name etwas? Angestrengt dachte er nach. Ihm war als hätte er ihn schon einmal gehört, doch es war mehr ein mulmiges Gefühl statt einer wirklichen Erkenntnis. Sie war Archäologin, hatte sie mit seinen Eltern zusammen gearbeitet? Oder war ihm eines ihrer Bücher untergekommen wo sie doch auch als Autorin arbeitete? Sein Erinnerungsvermögen ließ ihn im Stich, verärgert nahm er es hin.


„Und ich habe mich schon gefragt wer es schafft Euch so den Kopf zu verdrehen.“,

witzelte Saphenus. Er quittierte Voths knappe Verbeugung mit einem Lächeln und wandte sich dann Dr. Liviana zu.

„Nett, Sie kennen zu lernen. Sie sind also Archäologin…mir war als hätte ich Ihren Namen irgendwo schon einmal gehört.“,

sagte er spielerisch nachdenklich während er die zum Handkuss angebotene Hand in die seine nahm und mit einem kräftigen Händedruck schüttelte. Vielmehr Zeit blieb ihm auch nicht um weitere Worte auszutauschen, Janus entschuldigte sich um dem Gast noch andere Exponate zu zeigen.

„Ich denke wir werden noch genug Zeit haben um uns zu unterhalten.“,

sagte Saphenus an Dr. Liviana gewandt mit einem kleinen Seitenblick zu Janus. Dann entfernte sich das Trio auch schon wieder. Nachdenklich schaute er ihnen hinterher. Die Aura der Archäologin verwirrte und interessierte ihn ebenso sehr wie die von Chronor. Zudem war sie Archäologin. Auch in diesem Fall nahm er sich vor mehr über sie herauszufinden. Wenn der Graf Interesse an ihr hatte, dann musste es einen Grund dafür geben und den würde er herausfinden. Auf sie fixiert verfolgte er sie mit seinem Blick, sah wie Janus sie tatsächlich noch herumführte und mit ihr witzelte. Dann jedoch näherten sich zwei andere Gestalten, die Saphenus zuvor nicht bemerkt hatte. Vermutlich waren es wieder einmal irgendwelche Bittsteller, die des Grafen Wohlwollen brauchten Doch der schien gar nicht erfreut darüber zu sein, richteten sie ihre Aufmerksamkeit doch auf Dr. Liviana. Nach einigen Momenten entfernte sich Janus und war mit Voth alleine. Skeptisch musterte Saphenus die Archäologin und überlegte seine nächsten Schritte.


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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Bibliothek] Samur, .....

Samur war froh über die Definition von Technik. Das lies ihm einen größeren Spielraum, nachdem er sich in der Datenbank der Bibliothek erkundigt hatte. Als Waffe kam wohl eine Armbrust für Samur in frage. Einfach zu bedienen und zuverlässig. Mit Vergifteten und Explosiven Bolzenspitzen, war diese Waffe sogar recht wirksam. So sollte er auch eine Gefahr für die Raubtiere, des Planeten darstellen, wenn sie ihn nicht gerade überraschten. Aber dann half ihm wohl ein nur ein Rapier weiter, den er sich ausgesucht hatte. Solange er kein Lichtschwert hatte, wie sein Meister, war dies ein akzeptabler Ersatz. Ein mobiler Chemischer Offen war nun auch möglich, so wie Tabletten, zum Wasser reinigen. Ein modernes Zelt war zwar kein Vergleich zu einer modern eingerichteten Wohnung, aber besser als im freien zu Schlafen zu müssen. Samur vermutete stark, das er nicht zu viel Gepäck mit nehmen konnte. Er würde alles selber tragen müssen, den sein Meister, würde eher Samur sein Gepäck tragen lassen, als ihm etwas abzunehmen.

Trotzdem war es erstaunlich, was für eine menge Material sich am ende angesammelt hatte. Samur sah auf den Berg an Ausrüstung und musste wohl oder übel eine weitere Auswahl treffen. Auf was er zu Not wirklich verzichten konnte. Irgendwie war das gar nicht mal so einfach zu entscheiden. Konnte er wirklich auf Klopapier verzichten und Blätter von Pflanzen benutzen, wie es in diesem komischen Überlebenshandbuch vorgeschlagen wurde? Es war eigentlich Wahnsinn, was sie vorhatten. Konnte er nicht einfach in ein Sportstudio gehen, um Muskeln aufzubauen? Irgendwie war es beängstigend, so ganz ohne Technik auskommen zu müssen.

Sie hatten den Hyperraumflug zu anderen Planeten gemeistert. Technologien erschaffen, die alles im Leben einfacher machte. Aber sein Meister musste ja unbedingt auf das Niveau von Höhlenmenschen zurückfallen, dachte Samur ärgerlich. Als er fertig mit Packen war. Na gut, er sah immer noch ziemlich überladen aus, mit all der Ausrüstung. Aber er hatte sich auch extra alles aus ultraleichtem Material bestellt, So das dass Volumen gewaltiger wirkte als die Masse in Wirklichkeit war. Er hatte sich auch neu eingekleidet für diese Reise, Robuste wetterfeste Tarnkleidung. Die sich doch ganz anders trug, als die Kleidung die er sonst gewöhnt war. Auch neues festes Schuhwerk hatte er sich besorgen müssen. Das laufen in diesen Schuhen, fiel noch ein wenig Schwer, er musste sie wohl erst ordentlich einlaufen.

Blieb Samur nicht mehr viel Zeit, eigentlich keine, um noch ein Schiff zu besorgen. Wie er erschreckend auf seiner Uhr feststellen musste. Hoffentlich, war er es nicht schon zu spät und Enui wartete bereits ungeduldig auf ihn. Samur beeilte sich wirklich in den Hangar des Tempels zu kommen. Es musste ja kein großes Schiff sein. Aber sie würden es wohl einige Zeit brauchen, überlegte er. Samur bezweifelte stark, das einige wenige Wochen ausreichen würden, um aus ihm einen akzeptablen Kämpfer zu machen. Wobei Enuis Lehrmethoden sehr wirksam waren und er sich vielleicht täuschte damit. Er hoffte es nicht, den je schneller er Fortschritte machte, umso mörderischer würde dieses Training auch für ihn sein.

Zu Not würde er kleines Raumschiff eben auf die schnelle Mieten müssen, wenn kein geeignetes Schiff sich im Hangar befand, überlegte er. Seine Ausrüstung trug er bereits bei sich. Damit er sie gleich im Schiff verstauen konnte, wenn er den eines auf die schnelle bekam. Er musste auch noch dafür sorgen, das eine menge Bacta im Schiff gelagert wurde. Falls doch einmal eine Verletzung bei einem von ihnen beiden vorkam. Samur hatte zwar einige Doktortitel, aber keinen einzigen in Medizin absolviert. Es schien zwar eher unmöglich, das Enui etwas geschehen würde, aber bei sich selber war er da nicht ganz so Optimistisch. Im Hangar angekommen, sah sich Samur kurz um und ging auf ein Büro zu. Dort würde er wohl einen Ansprechpartner finden können. Als er mit Schrecken Enui erkannte, der den Hangar gerade eben betrat. Das hatte er sich wohl etwas zu lange Zeit genommen beim Packen. Verdammt, das bedeutete wohl ärger für ihn.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Hangar] Samur, Enui, .....
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ unter den Gästen, vor den Gemälden ~ Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~


Ein durchdringender, verfolgender Blick suchte den Grafen. Steven wollte den Sith für keine Sekunde aus den Augen lassen, doch war das im Angesicht der großen Personenanzahl hier auf dieser Gala schirr unmöglich. Schade das der Sith sich nun doch entschloss vorerst das weite zu suchen, denn wie hieß es doch so schön? Halte dir deine Freunde nah und deine Feinde noch näher. Doch zumindest Zoey war ja in Stevens nähe, doch ob es sich bei der Doktorin um einen Freund oder nun doch um einen Feind handelte, mochte der Ritter nicht zu spekulieren. Das Gespräch würde vielleicht mehr Aufschluss geben.
Auch wenn sie es versuchte zu überspielen, war ihr Stevens Auftritt sichtlich unangenehm, auch der Versuch, den flüchtenden Blondschopf noch vorzustellen, misslang ihr.
Ob der Jedi doch zu dick aufgetragen hatte? Nein. Die Maske saß fest und man musste nur überzeugend mit einer Lüge umgehen können. Je mehr man selbst davon überzeugt war, je größer und offensichtlicher gespielt wurde, desto später würde sie ans Licht kommen.
Das sie überhaupt aufflog, dass die Jedi ihre Maske fallen lassen müssten, davon war Steven fast schon fest überzeugt. Keine Lüge hielt ewig an.

Schon im nächsten Moment, sollte Stevens Flunkertaltent wieder auf die Probe gestellt werden. Natürlich ging die Archäologin auf die Geschichte des Jedi-Ritters ein und sinnierte davon, wie klein doch das große Universum im subjektiven Empfinden war.

Steven bestätigte dies Kopfnickend, dies mal sogar aus eigener, tiefster Überzeugung. Wie oft hatte er schon Bekannte und Freunde auf Planeten getroffen, auf denen er niemanden erwartet hatte. Selbst Coruscant, der riesige Stadtplanet, war doch irgendwie nur ein Dorf.

"Aaaahja, die berühmten Naturwunder Cirrus'.."

schwärmte der Ritter alias Gesandter des Planeten von den goldenen Meeren, die Zoey ansprach um ganz nebenbei von den erfundenen Freunden auf Naboo abzulenken (Je weniger Namen man sich merken musste, desto einfacher war die Notlüge). Steven wusste, dass vor allem bei Touristen genau diese berühmten Sonnenuntergänge den Namen seiner Heimatwelt in einem Großteil der Galaxie verbreitete.
Dann wollte die Doktorin ihm doch tatsächlich vor Ort eines dieser Bücher andrehen. Wie altertümlich. Steven konnte nicht sagen, wann er das letzte mal in einem Buch geblättert hatte, würde sich aber auch nicht daran erinnern, so wie er in jenem Moment zusammenzuckte, als er den Titel des Buches las.
”Die drei Thearterra-Tempel und die Jagd nach den verschollenen Artefakten!”!? Theartterra!? Tenia war doch dort!

"Tenia.."

leise aber dennoch für Zoey und bei Steven in der Nähe stehende Personen hörbar, flutschte ihm der Name der Jedi-Ritterin raus, die ja auch auf der Mission dabei war. Dann kannten sich die beiden wohl möglich..
Doch die neugierige Archäologin fragte den angeblichen Lord und Abgesandten von Cirrus weiter aus.

"Nun, wir sind heute eigens für diese Gala angereist, Dr. Liviana."

erklärte der Ritter und bemerkte gar nicht, dass dies tatsächlich die komplette Wahrheit war. Nun aus einem gewissen Blickwinkel natürlich.

"Deshalb haben wir leider noch nicht viel Zeit gehabt, Bastion zu erkunden. Ich muss auch ehrlich gesagt zugeben, dass ich nicht die besten Gerüchte über das Machtzentrum des.."

Steven Stimme wurde deutlich leiser und sein Blick deutlich ernster als er sich ein Stück weiter in Richtung Zoey wandte.

"Sith-Ordens gehört habe."

dann lehnte sich der Ritter beziehungsweise Diplomat wieder zurück und sein Gesicht erstrahlte wieder in einem freundlichen Lächeln.

"Ach..eines von diesen in bester Lage, mit einem ordentlich Frühstücks- und Zimmerservice. Wo verweilen Sie denn in Ihrer Zeit hier im Herzen des Imperiums?"

fragte der Jedi-Ritter ein wenig neugierig und um im Gespräch mit der Archäologin zu bleiben. Ganz nebenbei würde es durchaus nützlich sein, zu wissen, wo sie ihren Schutzraum hatte und worauf die Jedi ein weiteres wachsames Auge werfen sollten.


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Langsam verrauchte der Ärger des Grafen über das ungebührliche Verhalten der beiden Lords zuvor, wobei neben dem Abstand zu dem Problem auch ein Schluck des exzellenten Champagners half. Man hatte keine Kosten und Mühen gescheut, um den Gästen der Gala nicht nur eine großartige Ausstellung, sondern auch angemessene Verpflegung zu bieten. Ein kluger Mann hatte einst gesagt, dass eine Armee auf ihrem Magen marschierte, bei einer Veranstaltung wie der Benefizgala war das nicht anders.

Janus empfand es als angenehm, nun einige ungestörte Worte mit seinem Schüler wechseln zu können. Voth war intelligent und lernte schnell, seine Meinung war für den blassen Fastmenschen von Interesse. Ein guter Schüler konnte nicht nur Fragen beantworten, sondern auch stellen. Doch nun ließ Janus dem Twi´lek erst einmal Zeit, um nachzudenken und eine Antwort auf die Erkundigungen seines Meisters zu finden.

Der Sith-Schüler gestand ein, von der schieren Anzahl der Personen etwas überwältigt zu sein, ein Gefühl, das Janus durchaus nachempfinden konnte. Veranstaltungen wie diese Gala waren oft überaus anstrengend und erforderten ein hohes Maß an Konzentration, Taktgefühl, Erinnerungsvermögen und ein Gespür für die Wünsche und Abneigungen anderer. Der Grad konnte sich noch gut daran, wie er als Kind an der Schwelle zum Jugendlichen zum ersten Mal seine Eltern zu einem Ball auf Taris begleitet hatte. „Jeder hier trägt eine Maske. Trage deine gut“, hatte sein Vater ihm eingetrichtert. Nun, zumindest diese Lektion hatte sich Janus zu Herzen genommen.

Mit einem verschwörerischen Tonfall kam Voth auf die Unterhaltung mit Saphenus zu sprechen und er äußerte Freude darüber, Sergeant Kevora kennengelernt zu haben und lobte dessen Auftritt, was Janus wohlwollend zur Kenntnis nahm und mit einem Lächeln quittierte. Der Sturmtruppler war ohne Zweifel ein nützlicher Kontaktmann und der Twi´lek schien seinen Wert erkannt zu haben.

Die Begegnung mit Zoey, immerhin eine Bürgerin der Neuen Republik, war für den Sith-Schüler allerdings unerwartet gekommen und er meinte, dass er anfangs skeptisch gewesen war, er aber inzwischen der Ansicht, dass man von ihr auch etwas lernen konnte und er heute schon viele nützliche Erfahrungen gesammelt hatte. Mit einem lobenden Lächeln nickte Janus seinem Schüler zu und ließ in der Macht das Gefühl von Zustimmung und Wertschätzung aufkommen.


„Hervorragend. Ich wusste, Ihr würdet diesen Abend für Eure Ausbildung als sehr nützlich zu schätzen lernen. Ein Sith zu sein bedeutet weitaus mehr, als über die dunkle Seite verfügen zu können und ein Lichtschwert zu besitzen. Klugheit, Charisma, Weitsicht, die Fähigkeit, die verborgenen Fäden anderer Lebewesen nicht nur zu erkennen, sondern auch zu ziehen, das sind Fähigkeiten, die einen wahrhaft mächtigen Sith ausmachen. Einen Feind niederschlagen kann jeder, doch es braucht einen Meister, um einen Feind in einen Verbündeten zu verwandeln.“

Erklärte Janus und seine grünen Augen blitzten für einen Moment auf. Es war nicht zu übersehen, dass seinem Schüler eine Frage auf der Zunge brannte, er aber noch abwägte, ob es klug war, diese zu stellen. Schließlich war die Neugier des Twi´lek doch zu groß und er wünschte zu wissen, was der Graf denn genau mit Zoey bezweckte und ob sie ihm wirklich sympathisch war oder er bloß so getan hatte, um ihre nicht geringe Angst zu vertreiben.

Kurz blickte Janus zu der in ein Gespräch mit den beiden Lords von Cirrus vertiefte Archäologin und ein schmales, schwer zu deutendes Lächeln legte sich auf sein Gesicht.


„Dr. Liviana verfügt über Talente, die für unsere Pläne von Nutzen sein können. Sie ist nicht nur eine äußerst fähige Archäologin, sondern übt durch ihr Wirken als Autorin auch Einfluss auf die öffentliche Meinung in der Neuen Republik aus. Es wäre unklug, eine solche Gelegenheit verstreichen zu lassen, uns eine Fürsprecherin in den Reihen des Feindes zu sichern. Und wie ihr selbst gehört habt, ist ihr Verhältnis zu den Jedi alles andere als herzlich.“

Das Lächeln des Grafen wurde eine Spur breiter und seine grünen Augen funkelten für einen Moment, als seine Stimme von sachlich-nüchtern zu amüsiert wechselte.

Ihre Angst war groß, als sie mich hier entdeckte, und seht sie Euch jetzt an. Ich muss zugeben, es ist unterhaltsames Spiel. Seht es als mein kleines persönliches Vergnügen in mitten einer Menge Arbeit. Diese Gala ist, wie Ihr richtig bemerkt habt, recht aufwändig. Nun kommt. Wir wollen Lord Saphenus doch nicht zu lange in dieser für ihn fremden Umgebung allein lassen.“

Mit einem leisen Lachen trank Janus einen weiteren Schluck, lächelte seinem Schüler sardonisch zu und machte sich mit ihm auf den Weg zu dem Zabrak.

„Lord Saphenus, ich hoffe, Ihr habt die Begegnung mit Dr. Liviana genossen und seht es mir nach, dass ich Euch habe warten lassen. Manche Angelegenheiten erledigt man am Besten selbst.“

Begrüßte der Graf den einäugigen Sith höflich und mit einem Lächeln. Kurz blickte Janus zu dem Podest, die Fragerunde der Sturmtruppen näherte sich offenbar ihrem Ende und er rechnete damit, dass sich ihr Sergeant bald zu den Sith gesellen würde.

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[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hotel Grand Imperial, Landeplattformen]- Aviendha

Ein kräftiger Wind wehte über die Landeplattform auf dem Dach des Grand Imperial, als Aviendha durch die Tür ins Freie und in den Sonnenschein trat, den Blick auf das kleine TIE-Shuttle gerichtet, das dort zur vereinbarten Stunde wie im durch Drayd überreichten Datenblock erwähnt gelandet war.

Abgesehen von diesem Datenblock trug sie nichts bei sich – ihr Hab und Gut hatte das ISB nicht von Galantos nach Bastion gebracht (und auch dort hatte sie nach der überhasteten Flucht von N’zoth im Grunde nichts mehr besessen), sodass kein Wunder war, dass ihr lediglich angekündigt worden war, auf Thyferra ihren persönlichen Bedarf aus den Beständen der Sektorverwaltung auffüllen zu können. Ersatzuniformen, weitere Kleidungsstücke, möglicherweise auch in ziviler Ausfertigung für informellere Anlässe – all das würde warten müssen, bis sie ihre Reise an Bord des Kreuzers der Carrack-Klasse Constancy absolviert hatte, eine Reise, die aufgrund der Entfernung zwischen Bastion und Thyferra lange genug dauern konnte, um das Fehlen jedweder Habseligkeiten zu einem Problem zu machen. Natürlich zu keinem, das in irgendeiner Relation dazu stand, von einem Yevethaner lebensbedrohlich verwundet zu werden oder ein Verhör des Imperialen Sicherheitsbüros durchleben zu müssen…

Zwei an den Seiten der Landeplattform postierte Soldaten nahmen Haltung an, als Aviendha sie passierte und auf einen Mann in der Uniform der imperialen Flotte zusteuerte, der ein paar Schritte vor dem Shuttle auf sie zu warten schien, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Anders als von den beiden Posten bekam sie von ihm nur ein leichtes Nicken als Anerkennung ihres Kommens zu sehen.

„Vizegouverneurin Cain. Ich bin Lieutenant Zeneca, dritter Offizier des Carrack-Kreuzers Seiner Majestät Constancy.“

Kurz schien sein Blick sich auf den leeren Raum hinter Aviendha zu konzentrieren.

„Sie führen kein Gepäck mit sich?“

Aviendha schüttelte leicht mit dem Kopf.

„Da meine… Ankunft hier auf Bastion auf etwas… irreguläre Weise erfolgte, keines, nein.“

Zeneca nickte knapp.

„Richtig. Die Präfektin erwähnte etwas in dieser Richtung.“

Kurz schien es, als war der Offizier sich seiner nächsten Worte etwas unsicher.

„Mein… Beileid zu den Ereignissen im Farlax-Sektor, Vizegouverneurin.“

Sie neigte leicht ihren Kopf. Also hatte Nylar es sich vermutlich nicht nehmen lassen, die Katastrophe im Koornacht-Sternenhaufen ein wenig zu verbreiten, hatte aber offenkundig pikante Details wie ihre und Aviendhas Verhaftung durch das ISB außen vor gelassen. So war es vermutlich ganz in Sektoradjutant Semurs Sinn.

„Danke, Lieutenant.“

„Bitte, folgen Sie mir.“

Gemeinsam betraten sie das Passagierabteil des erschreckend zerbrechlich wirkenden Shuttles. Im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Fähren der Lambda-Klasse waren TIE-Shuttles Konstrukte, die – soweit Aviendha wusste – auf den Bauplänen der TIE-Bomber beruhten, welche wiederum nicht den Ruf hatten, sonderlich robust zu sein. Vermutlich war aber ein Schiff von der Größe der Constancy einfach nicht groß genug, eine Lambda-Fähre aufzunehmen, auch wenn man sich in diesem Fall mit einem bloßen Andockmanöver hatte behelfen können.

Welchen Grund auch immer die Wahl dieses Transportmittels hatte – Aviendha fühlte sich ein wenig unwohl, als das Shuttle sich in den Himmel Bastions schraubte, ein Umstand, an dem auch Lieutenant Zenecas wohl beruhigend gemeintes Lächeln nichts ändern konnte.

„Ich fürchte, der Flug wird etwas länger dauern, als es der Constancy im Idealfall möglich ist…“, ergriff der Offizier schließlich wieder das Wort, als sie die Atmosphäre fast hinter sich gelassen hatten.

„Wir sind Teil der Eskorte eines Konvois, der Bacta nach Bastion geliefert hat und nun mit einer Reihe allgemeiner Konsumgüter dorthin zurückkehrt. Natürlich müssen wir unsere Route und Geschwindigkeit den Frachtschiffen anpassen.“

Aviendha nickte abwesend. Natürlich war sie keine Sekunde davon ausgegangen, dass man nur für ihren Transport nach Thyferra ein ganzes Kriegsschiff abkommandierte, das nicht ohnehin auf dem Weg in das Polith-System war.

„Commander Trayton wird sich Zeit für Sie nehmen, sobald es ihm möglich ist.“

„Der Commander muss sich meinetwegen keine Umstände machen“, versicherte Aviendha rasch. Dann zögerte sie kurz, ehe sie fortfuhr:

„Präfektin Nylar ist bereits an Bord?“

Diese simple Frage reichte bereits, um ihr eine leichte Röte auf die Wangen zu treiben, doch glücklicherweise schien das Zeneca nicht aufzufallen. Offenbar interessierte sich der Offizier um einiges mehr für ihre Narbe, die deutlich sichtbar war, da sie ihr Haar wieder zu einem strengen Knoten am Hinterkopf geflochten hatte.

„Ja, die Präfektin erreichte uns vor einer halben Standardstunde. Mit Ihrem persönlichen Droiden.“

Bei dieser Information musste Aviendha lächeln. Also war es dank Semurs Intervention sogar gelungen, selbst 15t88 aus den Fängen des ISB loszueisen.

„Freut mich zu hören, Lieutenant.“

Vor ihnen wurde nun ein schlankes Schiff größer und größer, bei dem es sich wohl um die Constancy handeln musste – bedeutend kleiner als die symbolisch für die Macht der imperialen Flotte stehenden Sternenzerstörer, doch im Vergleich zu dem Shuttle, in dem sie sich befanden, ein wahrer Koloss. Ein wenig Funkverkehr wurde ausgetauscht und schließlich orientierte sich das Shuttle an einer der externen Luftschleusen des Kreuzers, wo Aviendha und dem dritten Offizier schließlich der Übergang gewährt wurde.

Das erste, was ihr auffiel, als sie die Constancy betrat, war die relative Enge. Kein Vergleich zum Grand Imperial – und selbst die Volcanic, immerhin auch ein Kriegsschiff, hatte geräumiger gewirkt.

Zeneca schien ihren Blick zu bemerken.

„Leider ist die Constancy kein Passagierschiff…“

Der Lieutenant räusperte sich.

„Daher war es uns auch nicht möglich, für Sie und die Präfektin Einzelkabinen zu organisieren.“

Er zuckte entschuldigend mit den Achseln.

„Wir hielten es daher für am besten, Sie für die Dauer des Fluges mit den jüngeren Ensigns und Midshipmen unterzubringen.“

Aviendha nickte langsam. Sie konnte das Kalkül hinter dieser Entscheidung durchaus verstehen – aus Sicht des Kommandanten war das Potential von Ärger am geringsten, wenn sie und Nylar – zwei Frauen auf einem wohl deutlich von Männern dominierten Schiff - mit den jungen Offiziersanwärtern untergebracht wurden. Auf jeden Fall weitaus geringer als mit den älteren Unteroffizieren oder gar gewöhnlichen Matrosen. Natürlich bedeutete das auch, dass sie sich darauf einstellen musste, für die nächsten Tage gänzlich auf Privatheit zu verzichten… doch alles war besser, als in einer Zelle des ISB aufzuwachen.

„Es werden natürlich stets Posten des Flottenregiments in der Nähe sein, die auf dem Schiff für die nötige… Ordnung sorgen“, ergänzte Zeneca hastig, als Aviendha nicht sofort antwortete.

Sie zwang sich zu einem Lächeln.

„Machen Sie sich keine Sorgen, Lieutenant. Ich verstehe durchaus, vor welche Herausforderungen diese Situation Sie und Ihren Kommandanten stellt.“

„Danke, Vizegouverneurin.“

Etwas fahrig deutete Zeneca den Korridor hinunter.

„Ich… ich zeige Ihnen dann den Schlafraum der Offiziersanwärter.“

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Orbit, CK Constancy, Korridor]- Aviendha, Lieutenant Zeneca
 
[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, Saphenus und weitere Gäste, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Jorax Kevora, Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael]​

Obwohl seine Mimik den Anschein von Ruhe und Gelassenheit vortäuschte, raste das Herz des Colonels. Der Sithkrieger schien nicht allzu begeistert von seinem Angebot, überhaupt vom Antiquitätenhandel. Hank schielte zur Seite. Die Dame war kurz davor gewesen, zuzuschlagen. Jetzt zog sie sich langsam zurück. Welch verpasste Gelegenheit. Und jetzt schlug Saphenus auch noch vor, die Gunst eines Sith sei Bezahlung genug. Es musste doch eine Möglichkeit geben, die Angelegenheit noch zum Guten zu wenden. Auch wenn er sonst so wortgewandt war, sein Kopf fühlte sich nur noch leer an, keine Floskel wollte ihm auf die Zunge gleiten. Dann kam ihm plötzlich eine Idee. Warum nicht dem Sith die Mumien vorerst überlassen? Eine fantastische Idee, der Sith würde schon auf den Geschmack kommen ... und wenn nicht dann würde es ein anderer Tun.

»Ich glaube, dass die Mumien in ihrem Besitz am besten aufgehoben wären, bis ich einen Käufer gefunden habe.«,

verkündete er mit einem vorsichtigen Lächeln auf den Lippen.

Chronor sah staunend zu, wie der Colonel die Worte des Sith wiederholte. Die scheinbare Leichtigkeit mit der Saphenus ihn manipulierte verschlug ihm die Sprache. Aber als der Sith sich an ihn wandte, wurde er nachdenklich. Meridian schien keine Ahnung zu haben, was ihm wiederfahren war. War auch Chronor manipuliert worden? Gab es überhaupt eine Möglichkeit so etwas zu überprüfen?


Bevor Saphenus Chronor seine Ansichten über die Macht mitteilen konnte, wurden sie unterbrochen und auf der Bühne begann eine Vorführung.

Kurz darauf wechselte Saphenus noch einige Worte mit anderen Gästen, während Chronor überlegte, in Zukunft ein Diktiergerät bei sich zu tragen. Man konnte schließlich nie wissen, mit wem man so zu tun hatte. Unterhaltungen später nachvollziehen zu können könnte helfen, gegen Gedankenmanipulation anzukommen.


[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, Saphenus und weitere Gäste, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Jorax Kevora, Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael, Edgar, Shadif]​
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; in der Nähe: Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Doch zunächst wurde es ihm abgenommen eine eigene Entscheidung zu treffen. Zufrieden lächelnd hörte er mit an wie sich der Colonel von der Idee begeistert zeigte die Mumien seinem Besitz zu überlassen. Natürlich nur bis er einen Käufer gefunden hatte. Als würde er zulassen, dass diese Fundstücke wieder in die gierigen und schleimigen Hände Meridians fielen, dachte Saphenus im Stillen. Für ihn war es unerheblich ob diese Mumien tatsächlich von Wert waren. In diesem Moment ging es ihm nur darum sie dem Zugriff des Colonels zu entziehen. Wenn er selbst auf Korriban war würde er sich schon früh genug darum kümmern diesen Handel zu unterbinden. Der hiesige Gouverneur, immerhin selbst ein Sith, konnte unmöglich ein Interesse daran haben, dass das Erbe des Ordens für ein paar lausige Credits veräußert wurde.

„Ich wusste, dass Sie ein vernünftiger Mann sind.“,


säuselte der Zabrak und berührte abermals den Geist des Menschen. Nicht so stark wie eben, es galt nicht ihn zu manipulieren. Vielmehr verlieh er seinen Worten so noch etwas Nachdruck und ließ sie glaubhafter erscheinen.


„Es wird doch niemand ein Interesse daran haben, dass unser gemeinsames Erbe in die falschen Hände fällt. Hände, die seinen Wert nicht zu schätzen wissen und es nur im Staube der Zeit in Vergessenheit geraten lassen. Colonel, Sie sehen durstig aus. Bedienen Sie sich doch bei unserem Gastgeber, immerhin hat er keine Kosten und Mühen gescheut. Wir werden diesen Abend bestimmt noch einmal das Vergnügen haben uns zu unterhalten. Immerhin muss ein Transport in die Wege geleitet werden.“


Betont freundlich verabschiedete Saphenus den Colonel und schaute ihm noch kurz hinterher, als sich dieser mit wenigen Worten in Richtung der Getränke entfernte. Ein deutlicher Blick bedeutete Chronor hier zu bleiben. Der Jünger konnte ihm von Nutzen sein. Saphenus spürte dessen Erstaunen über den Geistestrick, den er vollführt hatte. Er erinnerte sich noch gut an die Gefühle, die er selbst im Angesicht der Macht empfunden hatte. Auch wenn die Demonstrationen seines Meisters vielfach darauf abgezielt hatten ihn selbst zu demütigen und zu bestrafen. Sein verstümmeltes Bein war der beste Beweis dafür. Jetzt wo er es sich ins Bewusstsein rief, spürte er sofort wieder den nagenden Schmerz und verzog kurz das Gesicht. Er machte sich nicht die Mühe das zu verbergen, sollte der Jünger doch denken was er wollte. Als er seine Mimik wieder unter Kontrolle hatte, schaute er den Omwati geradewegs mit seinem einäugigen Blick an.


„Nette kleine Spielerei, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass du den Colonel so noch nie erlebt hast. Gibt es noch etwas, das ich über die Mumien wissen sollte?“,


fragte er direkt. Er hoffte sein Ton machte deutlich, dass er keine Lügen dulden würde. Nicht, dass er glaubte, dass Chronor viel für den Colonel übrig hatte. Diesbezüglich waren die Reaktionen des Jüngers doch sehr deutlich gewesen. Wieder einmal sah sich Saphenus in der Gedächtnishalle um. Dr. Liviana war noch immer in ihrem Gespräch mit den beiden unbekannten Herren. Korriban. Dieser Planet beherrschte seine Gedanken. Von Minute zu Minute wurde der Drang stärker Bastion hinter sich zu lassen und endlich den Geburtsort der Sith zu betreten. Welche kostbaren Geheimnisse würden dort auf ihn warten, welche Artefakte gab es zu entdecken? Darth Siks geschriebene Worte waren wie Honig, süß und nahrhaft, eben eine perfekte Grundlage für seine Phantasie.


In Gedanken versunken erschrak Saphenus als plötzlich Janus und Voth neben ihm standen. Ungehalten drehte er sich zu ihnen um, doch galt sein Ärger wieder einmal mehr sich selber. Hatte er sich eben nicht noch vorgenommen den Grafen im Auge zu behalten? Nun wurde er sogar von ihm überrascht. Er riss sich zusammen. Schon jetzt hatte die Gala so viele unerwartete Wendungen genommen, dass er es sich nicht leisten konnte nicht auf der Hut zu sein. Er zwang sich zu einem Lächeln und bekämpfte die Ungeduld, die er wegen der nicht enden wollenden Höflichkeiten empfand.


Dr. Liviana ist tatsächlich…sehr interessant. Und selbstverständlich müsst Ihr auch Euren eigenen Angelegenheiten nachgehen. Sonst könnte man noch auf die Idee kommen Ihr würdet diese Gala nur des Vergnügen wegen veranstalten.“,


antwortete er vage. Noch immer wusste er nicht woher er ihren Namen kannte. Bildete er sich das nur ein oder hatte er ihn tatsächlich schon einmal in irgendeinem Zusammenhang gehört.


„Dieser Abend birgt schon zu viele angenehme Momente. Das ist schon fast zu schön um wahr zu sein. Aber die Sturmsoldaten werden schon für unsere Sicherheit sorgen, nicht wahr?“


Sein Blick glitt hinüber zu den weiß bepanzerten Militärs, die im Inbegriff schienen ihre Fragerunde zu beenden. Saphenus konnte sich vorstellen, dass sie davon genervt sein mussten. Würden sie nicht lieber an der Front kämpfen? Es gab ja keine mehr, verbesserte er sich in Gedanken. Bevor eben jene wieder drohten abzuschweifen, deutete er mit seiner linken Hand auf Chronor.


„Darf ich Euch Chronor Tallax vorstellen, Lord Sturn? Ein Jünger, der vor kurzem erst den weiten Weg von Korriban hierhin zurückgelegt hat.“


Das Wort Korriban betonte Saphenus deutlicher als es nötig gewesen wäre.


Chronor, Graf Janus Sturn, Gastgeber dieser herausragenden Gesellschaft und sein Schüler, Voth Terrix.“


Er deutete schwungvoll eine Verbeugung an, zuckte dann jedoch wegen der Schmerzen in seinem Schenkel zusammen.


„Leider habt Ihr gerade seinen Vorgesetzten verpasst. Er wäre nur allzu begierig darauf gewesen Euch, beziehungsweise den Inhalt Eurer Geldbörse, kennen zu lernen. Versessen versuchte er eben erst Mumien aus den Gräbern Korribans an diese reichen Snobs zu verkaufen.“


Jetzt machte Saphenus keinen Hehl mehr aus seiner Abneigung und seinem Abscheu gegenüber diesem Verhalten.


„Glücklicherweise konnte er dazu überredet werden mir diese Mumien zu überlassen.“


Der Zabrak fing an zu kichern, beruhigte sich jedoch wieder.


„Was Kunst angeht seid Ihr bestimmt sehr viel erfahrener und versierter als ich. Ich zum Beispiel wusste nicht, dass es so einen regen Handel mit Artefakten gibt. Man sollte meinen, das wäre unter Strafe gestellt. Doch das wird wohl keines der Probleme sein, die sich an diesem Abend lösen lassen werden.“


Saphenus wandte sich Voth zu. Noch einmal musterte er den Twi’lek von oben bis unten, doch erkannte er immer noch nicht was ihn an ihm störte. Dieser Proportionen wirkten komisch, verdächtig doch die Robe war genau so geschnitten, dass sie eben den Blick auf das Offensichtliche verbarg.


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester
 
Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, vor den Gemälden: Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif


Als Zoey dem Lord Warrington das Buch, was sie übrig hatte, geschenkt und überreicht hatte, vernahm ihr Gehör so was wie “Tenia” von ihm. Tenia? Sie musste sich verhört haben!? Allerdings geschah dies, als er auf den Buchtitel geschaut hatte! Thearterra! Dennoch, unmöglich! Das bildete sich Zoey nur ein! Wieso auch ausgerechnet Tenia?! Dieses maßlos unverschämte eingebildete Balg, was sich Padawan und später sogar eine Jedi geschimpft hatte! Zoey erwiderte nichts darauf. Sie konnte Tenia einfach nicht ausstehen! Von Anfang bis Ende war sie ihr ein Dorn im Auge gewesen! Ein unvergleichliches Miststück! Was hatte sie sich mit dieser Schlampe in der Wolle gehabt?! Sie hatte es drauf, selbst ihrem Meister über den Mund zu fahren und statt ihm zu antworten!

Auf ihre unverfänglichen Gesprächsfloskeln an Fragen, die sie ihm nur so gestellt hatte, damit sie eine Konservation führen konnten, es aber Zoey nicht im geringsten interessierte, was er darauf antworten würde, plauderte der gesprächige Fan munter drauf los und stieg darauf ein. Sie hing dabei ihren aufgewühlten Gedanken zum Thema Republikausgabe nach und schaute sich erneut Hilfe suchend nach Sane um. Hoffentlich verstand er endlich mal, dass sie ihn dringend brauchte und zwar auf ein Wort! Diesmal formte sie ihre Lippen zu:


”Krise!”,

als sich ihre Blicke kurz trafen. Danach glitt ihr Blick suchend durch die Menge, wo der Graf ab geblieben war und entdeckte ihn in einer Runde mit dem Sithlord Saphenus wieder, dem sie kurz vorgestellt worden war. Er hatte ihren Handkuss abgelehnt und ihr stattdessen proletarisch die Hand geschüttelt. Seltsamer Gorak! Dennoch war er nicht unfreundlich gewesen, auch wenn er etwas streng und Furcht einflößend gewirkt hatte, wenn auch der Eindruck wohl, durch sein verhärmtes ausgemergeltes Gesicht und da er nur ein Auge besaß, herkam bzw. verstärkt wurde. Auch sein Kleidungsstil trug dazu erheblich bei! Dennoch schellten bei Zoey bei jedem Sith die Alarmglocken! Dennoch war er ja sogar zu Witzeleien aufgelegt gewesen. Viel Zeit zum Gespräch war ihnen nicht geblieben! Sie hatte nur knapp, aber stolz, darauf antworten können, als er bemerkt hatte, dass ihm ihr Name nicht unbekannt vorkam:

“Das könnte schon möglich sein!”

Er hatte dazu gemeint, sicherlich noch genügend Zeit zu finden, um sich mit ihr unterhalten zu können. Zoey wusste nicht genau, ob sie dies wirklich wollte?! Neugierig war sie schon, doch es war einfach zu gefährlich! Saphenus! Ein sehr seltener Name!

Zoey horchte auf und war wieder im Hier und Jetzt angekommen! Was sagte dieser Lord Warrington da gerade? Wollte er gerade eine Jedi-Floskel nennen? Tatsächlich, er beugte sich sogar zu ihr hinüber und vervollständigte ganz leise den angefangenen Satz. Sprachlos schaute Zoey den Mann vor ihr an und musterte ihn genauer! Was war das denn jetzt? Ihr Gegenüber lächelte wieder und fragte sie nun, wo sie unter gekommen wäre. Etwas perplex starrte sie ihn nun an. War er ein Spion? Arbeitete er für die Republik? Ach, wahrscheinlich kam er aus der Delegation der Republik! Daher, studierten seine Freunde auch in der Republik auf der königl. Universität auf Naboo und saßen in ihren Vorlesungen! So musste es sein!


“Sie sind also auch aus der delegierten Gruppe aus der Republik?! Ich habe mich schon gewundert und mich gefragt, ob ich hier die Einzige bin, die tatsächlich zur Gala auch aufgetaucht ist?! Ich bin auch erst heute kurz vor der Gala auf Bastion gelandet und sofort hier her gedüst. Ich bin im Arthious Inn untergebracht worden, habe aber noch kein Blick auf mein Zimmer oder überhaupt in das Hotel werfen können.”


Sie hielt kurz inne und zögerte und beschloss dann doch die Frage zu stellen:

“Sagen Sie, haben sie da soeben tatsächlich Tenia gemurmelt oder habe ich mich da verhört? Tenia Lumiran? Kennen sie die Padawan, ähm... ich meine Jedi?”

Auf eine Antwort lauernd sah sie ihn an. Was hatte er mit dieser Jedi-Hexe zu schaffen? Sie wäre doch besser eine Sith, genauso wie ihr missratener Meister geworden, der doch eine Affäre mit dieser Arica hatte! Zumindest empfand sie das so!


Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, vor den Gemälden: Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, in Hörweite: Zoey, Janus, Voth, abseits: Kevora, Saphenus

Es war beinahe erstaunlich, wie gut Zoey sich schlug. Sie hatte schnell ihre Fassung wieder gewonnen und sich in ein ungezwungenes Gespräch mit dem Sith vertieft. Sie redeten über Kunst, die Arbeit der Archäologin und vieles mehr. Flirtete sie sogar mit dem blassen Mann? Dennoch konnte der Soldat nicht auf die Einzelheiten des Gesprächs achten, da er sich sowohl auf die Körpersprache und Haltung des Grafen und seinem Twi'lek als auch auf die Umgebung konzentrieren musste. Dass Janus zusammen mit Zoey einen Spaziergang unternahm, folgte Sane ihnen unauffällig wie ein Schatten. Es war schnell klar, dass der Sith in dieser Umgebung ein angesehener Mann war. Die Leute machten ihm Platz, nickten und grüßten ihn höflich und er erwiderte alles mit seinem einzigartigen Charme. Hätte er sich doch nur auf Thearterra den Befehlen von Skyfly widersetzt und den Machtnutzer erschossen. Dann wäre ihnen womöglich das hier erspart geblieben.

Der Sith zeigte seinem republikanischen Gast Bilder von Kugeln und anderen Dingen, die aus für Sane unbekannten Gründen Begeisterung in der Archäologin auslösten. Aus neugier hatte er selbst dem ein oder anderem Bild, das der Graf ihnen zeigte, etwas Aufmerksamkeit geschenkt, doch konnte die Anerkennung, die Zoey dafür aussprach, nicht teilen. Natürlich, er selbst konnte so etwas nicht malen, in diesem Sinne hatte der Künstler seinen Respekt. Aber was sollte an diesen Bildern so besonders sein?

Auch einen weiteren Sith lernten sie kennen. Saphenus. Die Sith mochten wohl diese Art von Feiern, das hätte der Infiltrator nicht gedacht. Dass diese Gestalten überhaupt die Nähe zur normalen Zivilisation suchten schien ihm verwunderlich. Ein Sith benötigt doch keine sozialen Kontakte, oder doch? In seiner Zeit auf Bastion hatte er natürlich auch welche gesehen, doch die imperialen Bürger hatten Angst vor ihnen und sogar sein Vater hatte immer respektvoll mit einem Hauch von Furcht von ihnen geredet. Allerdings schien es hier niemanden zu stören, dass sich mindestens drei Sith unter den Gästen tummelten. Natürlich, bei Janus konnte man schnell vergessen, was er eigentlich war, doch sein Schüler und dieser Saphenus waren andere Kaliber. Wer von den dreien wohl der gefährlichere war? Immerhin hatte er den Grafen schon kämpfen sehen und selbst bekämpft. Er hatte einen guten Kampfstil in nächster Nähe bei ihm beobachten können. Kraftvoll und kompromisslos. Doch auf Distanz schien es, als hätte er Schwierigkeiten. Momentan brachte diese Beobachtung den Soldaten nur nicht weiter. Janus stand nur wenige Schritte vor ihm.

In diesem Moment gesellte sich zwei weitere Person zu Sane, Zoey, Janus und Voth. Zwei junge Männer, beide um die 20 Standardjahre alt, waren es, die die Archäologin auf ihre Vorlesungen auf Naboo ansprachen. Sie stellten sich als Lord Warrington und Lord Forrester vor und verwickelten die Archäologin in ein Gespräch. Dies wiederum schien Janus weniger zu gefallen. Kühl verabschiedete er sich von den Lords und Zoey und verschwand. Sane atmete erleichtert aus. Nun konnte er sich zumindest ein bisschen entspannen. Doch dies sollte nicht lange so bleiben. Die Archäologin plapperte über unwichtige Kleinigkeiten, als sie sich plötzlich zu ihm umdrehte. Sie sah auf einmal verunsichert aus. Hektisch wandte sie sich wieder den Lords zu. Stimmte etwas nicht? Hatte sie etwas bemerkt? Die Unterhaltung wurde fortgeführt, da wandte sich Zoey schon wieder zu ihm hin und formte ein Wort mit den Lippen. Egal was das heißen sollte, es versprach nichts gutes. Waren es womöglich die Lords, die sie bedrängten? Konnten die jungen Männer vielleicht Kopfgeldjäger sein? Womöglich hatte Zoey eine Waffe bei ihnen entdeckt oder einen ihrer Entführer von Ryloth wiedererkannt. Sane betrachtete die Lords genauer: Beide schienen sportlich zu sein. Ihre Haltung hatte etwas von einem Krieger. Offiziere die Präsenz demonstrieren wollten, hatten diese Haltung. Auch bei Autoritätspersonen unter den Jedi und Sith hatte er diese Haltung schon gesehen: Selbstbewusst, unumstößlich, zu allem bereit. Konnte es sein, dass diese Lords mehr waren, als sie vorgaben? Für erfahrene Kopfgeldjäger schienen sie noch etwas jung, aber vielleicht waren sie trotzdem einfallsreich und clever genug, um diese Veranstaltung zu infiltrieren? Es war nur ein Verdacht, dennoch wusste Sane, dass er nun eingreifen musste. Vielleicht verschaffte das Zoey genügend Freiraum, um sich ihm deutlicher mitzuteilen.

Der Personenschützer in der Blue Raven Uniform trat aus dem Schatten der Archäologin und baute sich neben der Frau auf. Währenddessen ließ er die Lords nicht aus den Augen. Selbst die kleinste Bewegung saugte er in sich auf.

"Dr. Liviana, ist alles in Ordnung bei Ihnen?"

Die Anspannung in Sane stieg. Auf das kleinste Wort von Zoey würde er sofort entsprechend reagieren und dabei kein Risiko eingehen. Die Lords waren kaum eine Armlänge von dem Soldaten entfernt. Wenn es darauf ankam, hatte er die mutmaßliche Bedrohung in direkter Reichweite.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Steven, Michael, abseits: Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ unter den Gästen, vor den Gemälden ~ Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~


Es war wirklich schrecklich. Das Gedudel schien eine Endlosschleife der Fahrstuhlmusik von Coruscant zu sein. Anscheinend war der Veranstalter ziemlich unsportlich, wenn er sich so für Fahrstuhlmusik interessierte, würde er wahrscheinlich nicht viele Treppe steigen, sondern bei jeder Gelegenheit den Personenaufzug nutzen. Steven konnte sich bei diesem Gedanken, den eines lauffaulen Sith, nicht das Grinsen verkneifen.

Dann jedoch wandte sich Steven in seinen Gedanken wieder seiner Gesprächspartnerin zu, die eben jenes wohl nicht tat. Zoey wirkte abwesend, blickte sich des öfteren nervös um, so als ob sie etwas oder jemanden suchte. Janus Sturn etwa? Hatte sie womöglich gefallen an dem blondierten Sith gefunden?

Für Steven war es schon ein ganz natürlicher Prozess, dass in der Gegenwart von Sith aufgepasst werden musste. Die Galaxis war voll mit Abschaum und Verbrechern, doch seit dem er bei den Jedi war, wurde ihm indoktriniert, dass die mächtigen Sith die größten Gauner überhaupt waren.
Mächtig waren sie, dass sagten sogar die Aufzeichnungen der Jedi über sie, und das betraf sowohl die Fähigkeiten im Umgang mit der Macht als auch mit dem Lichtschwert. Nicht zuletzt sollte jedoch genannt werden, dass eine der stärksten Waffen eines Siths die Hinterhältigkeit war.
Sie konnten allein schon mit ihrer Zunge so viel Schaden anrichten wie kein Zweiter. Indem sie im Hintergrund Fäden sponnen und Pläne schmiedeten, konnten sie beste Freunde gegeneinander ausspielen um an ihr Ziel zu kommen. Die Gefühlswelt des Ritters spaltete sich an dieser Stelle wieder einmal. Auf der einen Seite verurteilte er diese perfide Art der Manipulation, auf der anderen bewunderte er diese mentale Stärke, diese Fähigkeiten.
Wie viele Leben konnte man retten, wenn es nur ausreichte, sein Wort zu benutzen, wenn es nur ausreichte, dass seine Pläne in Erfüllung gingen?
Steven musste weiter an sich und seinen Fähigkeiten arbeiten, dann würde er bald genauso wie ein Sith-Lord Menschen für sich einsetzen können, jedenfalls so lange dabei etwas Gutes rauskam. Darum ging es ja schließlich auch.

Plötzlich unterstellte Zoey dem Abgesandten, zu einer Gruppe von Republikanern zu gehören. Für einen Moment dachte der Baron, dass seine Tarnung aufgeflogen war, doch die Archäologin sprang wahrscheinlich nur auf seine Warnung vor den Sith an.
Doch wieso sollte er gleich ein Republikaner sein? Selbst in den eigenen Reihen, im Imperium, waren die Sith gefürchtete Vorgesetzte und Geschäftspartner. Auch wenn die Propaganda etwas anderes behauptete, wusste doch jedes kleine Kind, dass man dem Wort eines Sith nicht länger als ein paar Minuten trauen sollte.

"Dr. Liviana, so sehr es mir auch leid tut sie enttäuschen zu müssen, aber wir gehören nicht zur Regierung der Neuen Republik. Unsereins arbeitet autonom, unabhängig von Imperium und Republik."

stellte der Ritter dann doch ein wenig kryptisch fest. Dies mal hatte er sogar nicht mal lügen müssen. Zwar würde Zoey nun hineininterpretieren, dass Cirrus gemeint war, aber das war ja ihr Problem.
Tatsächlich agierte der Jedi-Orden doch relativ unabhängig von der Regierung der Republik und da er seine Mission direkt vom Jedi-Rat bekommen hatte, stimmten seine Angaben. Jedenfalls je nachdem wie man den Wortlaut auslegte.

"Wie lange werden Sie noch auf Bastion verweilen? Es wäre interessant, nach der Gala etwas über ihr buch oder gar die alten Bauten auf Bastion zu erfahren. Immerhin haben wir hier ja eine Expertin, nicht wahr?"

scherzte der Ritter und hoffte aus seinem Smalltalk ein wenig mehr über die Pläne der Doktorin erfahren zu können. Wenn sie noch länger hier auf Bastion bliebe, würde auch Stevens und Michaels Mission länger dauern. Auf diesem Planeten konnte man nie sicher vor den Fängen des Imperators sein.

Nun wurde es etwas unangenehm. Der Name, der Steven vorhin im Affekt herausgerutscht war, wurde tatsächlich richtig von der Gesprächspartnerin verstanden. Wie kam er nun wieder raus aus der Sache? Die Wahrheit konnte er nicht sagen, ein anderes Wort? Sofia reimte sich doch darauf. Ja er hatte eine Bekannte, namens Sofia, die sich auf das Buch freute.. Irgendwie nutzte es alles nichts.

"Sie kennen Miss Lumiran ebenfalls? Lord Forrester und ich haben diese Jedi-Ritterin flüchtig kennengelernt, als sie Cirrus besuchte."

Nunja.. Wieder fast die Wahrheit.

"Dort hatte sie uns von einer Jedimission auf Theaterra erzählt. Ich wusste nicht, dass dies im Zusammehang mit ihrem Buch steht. Welch Zufall!"

Plötzlich drängte sich eine Gestalt hinter die Archäologin. Ein groß gewachsener Mann (Sane alias Krayne) in einer blauen Uniform. Steven kannte den Ursprung der Uniform nicht, doch dem Schnitt zu urteilen, musste es sich um einen Sicherheitsbeamten oder Personenschützer handeln.
Zu diesem Umstand passend, hatte der etwa einen Kopf als Steven größere Mann, die für einen Kämpfer passende Statur.
War das die Person die Zoey vorhin mit ihrem Blick gesucht hatte?
Es könnte aber genauso gut einer von Janus' Sicherheitsleuten sein, immer hin hatte Steven den Sith vorhin relativ ungeniert dazu gezwungen zu verschwinden. Die Rache des Sith?
Steven musste nun die Reaktion der Archäologin abwarten, doch er war definitiv auf alles vorbereitet. Ein prüfender Blick wanderte zu seinem Padawan, Michael sollte wissen, dass auch er sich nun auf eine schnelle Reaktion gefasst machen sollte.



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Michael fühlte sich wie ein Pflanzenfresser inmitten einer Kolonie von Raubtieren. Der Raum war voll von imperialen Bürgern, Sith und Militärs. Sich als Jedi hier herumzutreiben kam, trotz des angeblichen Friedensvertrags zwischen Republik und Imperium, einem Todeswunsch gleich. Ihre einzige Möglichkeit unbeschadet herauszukommen war ihre Machtverschleierung ununterbrochen aufrecht zu erhalten. Dies war allerdings ein sehr anstrengendes Unterfangen, das mittlerweile Tribut von Michael zollte. Er wurde zunehmend müder und auch seine Konzentration lies langsam nach.

Das einzig beruhigende war, das seine Kleidungswahl in diesem Raum voll imperialer Dekadenz nicht auffallen würde. Ganz im Gegenteil zum Raumhafen, auf dem er sich wie ein bunter Hund gefühlt hatte. Hier war er umringt von Menschen die so klischeemäßig den obersten Schichten angehörten wie es nur irgend möglich war. Dickliche Damen in beinahe überfüllten Kleidern, Herren in Frack und mit Monokel bewaffnet. Michael fühlte sich in solcher Gesellschaft kategorisch unwohl. Zwar kam er durchaus aus gutem Hause, aber seine Eltern hatten solchen Schnick-schnack als Geldverschwendung gesehen. Insgeheim musste er ihnen zustimmen.

Von einer jungen, gut aussehdnen Frau, bekam er ein Glas in die Hand gedrückt. Er hoffte inständig, das das Imperium wenigstens auf diesem Gebiet Vorreiterrolle einnahm und auf diesen scheußlich schmeckenden Champagner nicht ausschenkte. Doch bevor er sich seinem Glas und dessen Inhalt widmen konnte, ging Steven aprupt weiter und dem Padawan blieb nichts anderes über als seinem Meister zu folgen.

Auf einmal sprach sein Meister eine ihm unbekannte Frau an. Das musste wohl Zoey Liviana, wegen der sie diesen Wahnsinn hier durchzogen, sein. Neben ihr stand ein wasserstoffblonder, junger Mann, bei dessen Anblick Michael unbehaglich wurde. Das musste wohl Graf Sturn sein. Er beschloss das es wohl das Beste wäre sowohl das Gefühl als auch den Gentleman zu ignorieren.

Während Steven sich mit ihrer Zielperson unterhielt und sie immer weiter in ein Gespräch verwickelte sah sich Michael einmal genauer in der Halle um. Einige Sturmtruppen stachen mit ihren strahlend weißen Rüstungen aus der Menge heraus. Doch was seinen Blick wirklich anzog war eines der Bilder. Er beschloss es sich später genauer anzusehen.

Als sich Michael wieder zu Zoey und seinem Meister umwandte war das Gespräch auf Tenia Lumiran gekommen. Jetzt konnte er nur darauf hoffen das Steven seine Gefühle so gut unter Kontrolle hatte wie er sollte. Um sich nicht am Gespräch beteiligen zu müssen, nippte er an seinem Glas, schmeckte den Champagner und verschluckte sich sogleich. Während er hustete und versuchte die Flüssigkeit aus seiner Luftröhre zu bekommen, dachte er bei sich, das das wohl nicht allzu unauffällig war.



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OT: Man möge mir die Kürze des Posts verzeihen, aber ich muss erst noch richtig in die Story reinkommen...
 
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Amüsiert nahm Janus zur Kenntnis, dass er hier, auf dieser vor gewöhnlichen Lebewesen nur so wimmelnden Gala, nun ausschließlich von Sith umgeben war. Die Macht besaß offenbar einen Sinn für Ironie. Mit einem unerschütterlichen höflichen Lächeln auf den Lippen ging der Graf darüber hinweg, dass er Saphenus offenbar überrascht hatte, der Zabrak war wohl entweder mit seinen eigenen Gedanken oder dem Gespräch mit dem Omwati-Jünger beschäftigt gewesen. In einer anderen Situation hätte solche Unachtsamkeit wohl das Ende für den Einäugigen bedeutet.

Auf der Benefizgala verhielten sich die Dinge natürlich etwas anders als im Sith-Tempel oder auf dem Schlachtfeld. Dennoch war es ratsam, stets wachsam zu bleiben. Der Tod kam meist dann, wenn man ihn am wenigsten erwartete, ob nun durch die Hand eines perfekt getarnten Attentäters oder Gift oder einen subtilen Trick mit der Macht. Wenn das Leben als Sith eines machte, dann misstrauisch. Eine gute Sache, wie Janus fand. Vertrauen, echte, absolutes Vertrauen, war nicht mehr als eine Einladung zum Angriff, so unsicher wie eine Festung ohne Wachen und mit offenen Toren.

Lord Saphenus antwortete vorsichtig auf die Worte des blassen Fastmenschen und stimmte zu, dass Zoey in der Tat interessant war und er Verständnis hatte, wenn sich der Graf während der Gala auch noch um andere Dinge kümmern musste. Janus reagierte mit einem schmalen Lächeln.


„Ich danke Euch für Eure Geduld. Diese Gala bietet in der Tat viele Gelegenheiten, um wichtige Dinge zu besprechen.“

Erwiderte Janus mit einem kurzen, verschwörerischen Funkeln in den Augen. Kurz wurde sein Lächeln etwas schmaler, als der einäugige Zabrak andeutete, dass der Abend fast schon zu viele schöne Momente hatte, um wahr zu sein, und sich dann nach der Sicherheit erkundigte. Der Graf folgte dem Blick des anderen Sith zu den Sturmtruppen, seine Stimme war ruhig und dennoch von einer beruhigend-autoritären Art.

„Das werden sie. Und nicht nur sie.“

Mit einem leisen Lachen dachte Janus an die Jünger, die in seinem Auftrag einen Großteil des Sicherheitsdienstes stellten. Er hatte Männer und Frauen ausgewählt, auf deren Bereitschaft seinen Befehlen zu folgen er sich verlassen konnte. Im Dienst eines Sith-Kriegers zu stehen war für viele Jünger das meiste, das sie erreichen konnten, wenn ihre Machtbegabung und ihr Wille nicht ausreichten, um einen Meister von sich zu überzeugen. Der Graf bot diesen Wesen eine Möglichkeit, zumindest einen Hauch von Macht und Einfluss zu ergattern.

Fast wie auf Stichwort deutete Saphenus in diesem Moment auf den Omwati neben sich und stellte den Nichtmenschen als Chronor Tallax vor, einen Jünger, der sich offenbar erst vor kurzem auf Korriban aufgehalten hatte. Höflich, aber von oben herab nickte Janus ihm zu.


„Es ist mir ein Vergnügen, ein weiteres Mitglied des Ordens auf dieser Gala begrüßen zu dürfen. Ganz besonders eines, das die Ehre hatte, auf Korriban gewesen zu sein.“

Kurz tastete Janus den Jünger in der Macht ab. Talent hatte er, ohne Zweifel, wohl mehr als viele andere Jünger und offenbar archäologisch bewandert. Interessiert hörte der Graf zu, als Saphenus empört davon berichtete, dass der Vorgesetzte des Omwati versucht hatte, Mumien aus den Gräbern Korribans an einige der wohlhabenden Gäste zu verkaufen, ein Problem, das dem Zabrak offenbar am Herzen lag und dementsprechend hatte er das Geschäft verhindert.

„Schon immer hat es Lebewesen gegeben, die an den Artefakten unseres Ordens interessiert waren. Ob nun aus Aberglaube, historischem Interesse oder Prestigedenken. Wie gut, dass Ihr diese Transaktion im Keim erstickt habt. Diese Mumien sind in Euren Händen weitaus besser aufgehoben.“

Kurz pausierte Janus und seine Mundwinkel verzogen sich in einer abschätzigen Geste.

„Man würde annehmen, dass der Gouverneur Korribans als Mitglied unseres Ordens mehr unternehmen würde, um diesen Schmuggel zu unterbinden oder zumindest sicherzustellen, dass alle Funde entsprechend gesichert werden und nur zuvor überprüften Personen Zugang zu Ihnen gewährt wird. Eine bedenkliche Entwicklung.“

In den Augen des Grafen kam es einem großen Prestige- und Wissensverlust für die Sith gleich, wenn wertvolle Funde nicht entsprechend behandelt wurden. Vor dem dunklen Orden sollte man Furcht und Respekt empfinden, aber keine Sammlerleidenschaft.

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Der junge Lord Warrington antwortete ihr, dass er autonom arbeitete, während sein Kollege ein ruhiger Zeitgenosse war und noch nichts gesagt hatte und es scheinbar auch nicht vorhatte.

“Oh, ich dachte! Ach, Sie müssen sich nicht entschuldigen! Im Prinzip arbeite ich seit dem Friedensvertrag auch frei und vertrete nur meine eigenen Interessen. Genauer gesagt, bin ich eigentlich auf meiner Lesereise quer durch die Galaxis gereist. Meine Agentin organisierte es, dass ich als Republikanerin mein Buch auch im Imperium vorstellen und verkaufen kann. Sie meinte, dass ich im Prinzip zur Republik. Delegation gehöre, was diese Gala betrifft. Man schrieb mich auf der Liste dazu. Ich werde auch etwas als öffentliche Person nachher zum Frieden sagen und den imp. Toten und Vertriebenen gedenken und etwas sponsern, da man das nun mal aus Höflichkeit nach so einem Friedensvertrag macht, denn ganz ehrlich, Leid fühlt sich doch auf beiden Seiten gleich an! Ich persönlich stehe dahinter, dass alle mehr für den Frieden tun müssen, da ich auf meiner letzten Mission bemerken musste, wie brüchig und instabil der Frieden doch ist! Dabei konnte ich vom Frieden noch nicht viel bemerken! Sie können lesen, was ich meine. Es steht deutlich in meinem Buch. …”,

und meinte die ungeschönte Republikausgabe in seinen Händen damit. Ihr Name war natürlich in ihren Büchern nicht verändert worden, warum auch?! Schließlich erzählte sie darin von ihren Abenteuern.

“Politisch gesehen gehöre ich zur Republik, aber ich selber sehe mich doch ziemlich unpolitisch. Ich vertrete die Demokratie und Diplomatie und verabscheue Krieg und dergleichen, aber für die Regierung arbeite auch ich nicht. Ich bin mit Herz und Seele Archäologin und habe über meine letzte Mission gerade mein Buch veröffentlicht, nicht mein Erstes genauer gesagt. Als Forscherin bin ich natürlich ein Freigeist, wenn Sie verstehen, was ich meine?!”

Sie sah ihn lächelnd an. Wieso erzählte sie ihm so viel?! Zu viel?! Ihre Zunge saß ihr nach dem Champagner zu locker!

Nun stellte er weitere Fragen und wollte auch mehr über ihr Buch erfahren, was Zoey nun milder stimmte und seinen taktlosen Auftritt vergessen ließ.

“Wie gesagt, ich werde nachher mein Buch hier öffentlich vorstellen! Nun, der Graf Sturn bot mir bereits an, Bastion und seine Sehenswürdigkeiten zeigen zu wollen und damit werde ich wohl diesbezüglich schon ausgebucht sein. Schließlich sehe auch ich, trotz der ganzen Fachkenntnisse aus Büchern und Aufzeichnungen, alles zum ersten Mal in natura! Aber, vielleicht findet sich ja dennoch hier und da eine Gelegenheit, dass man sich zufällig treffen wird?!”

Zoey traf sich doch nicht mit x-beliebigen Fans!? Wo dachte er hin?! Was sich so einige einbildeten? Wenn sie sich mit jedem Fan in dieser Galaxis treffen würde?! Nicht auszudenken!

“Ich weiß noch nicht genau, wie lange ich bleiben werde?! Aber, Sie erzählten mir immer noch nicht, wie Sie sich ihre Credits verdienen!?”

Schließlich sparte er das ständig aus! Hatte er etwas zu verbergen? War er kriminell? Zu zutrauen wäre es ihm!? Er hatte so einen spitzbübischen Zug im Gesicht! Vielleicht hatte er aber auch nur reiche Eltern?!

Das Gespräch wandte sich dem Namen Tenia zu, der ihm heraus gerutscht war. Tenia hießen sicherlich nicht wenige, in einigen Teilen der Galaxis war es ein sehr verbreiteter Name. Auffällig war nur, dass er ihn aussprach, als er einen Blick auf den Buchtitel geworfen hatte. Und, er bestätigte ihre Vermutung! Es handelte sich um Tenia Lumiran!

“Wirklich?! Was für ein Zufall! Da haben wir ja eine gemeinsame Bekannte!”,

eine Bekanntschaft, auf die Zoey auch gut und gerne hätte verzichten können! Aber, es lag ganz bestimmt alles an ihrem Meister und Mentor! Schüler waren nun mal nur so gut wie ihre Lehrer! Seit ihrem Fehlverhalten hatten sie erst die Sith im Schlepptau gehabt! Doch, wieso hatte ihr Meister sie auch mit einem Wookiee alleine im Basis-Lager gelassen? Völlig unverständlich!

“Ja, wir waren zusammen auf Thearterra-Mission und haben viele Diskussionen geführt.”,

äußerst hitzige Diskussionen, eigentlich nur eine bessere Umschreibung für Streitigkeiten, die Beleidigungen nicht aussparten! Er würde eh darüber in ihrem Buch lesen und sie auch sofort erkennen. Sie hatte sie in ihrem Buch Tanja genannt, was nun wirklich ziemlich ähnlich klang und überhaupt, war sie unverkennbar! Ein Biest halt! Die Padawan vom Jedi-Rat Anatim Sulu! So hatte sie Anakin Solo genannt. Den besten Namen hatte Q`Tahem abbekommen, den sie in Taylor umgetauft hatte. Lord Forrester verschluckte sich heftig an seinem Champagner! Peinlich gerührt sah Zoey schnell wieder weg. Er hustete unentwegt!

Die peinlich anmutende Angelegenheit wurde unterbrochen, als Sane nun neben ihr auftauchte. Zoey war aus zweifacher Sicht darüber froh! Sie fand das Thema “Tenia” anstrengend und nervig und musste aufpassen, nicht Unpassendes über diese Person verlauten zu lassen und sie musste Sane dringend ihr Missgeschick mitteilen! Ok, dass Lord Warrington auch die falsche Ausgabe bekommen hatte, war mehr oder weniger nur halb so dramatisch, aber Graf Sturn! Ihr wurde richtig schlecht, wenn sie nur daran dachte. Sie konnte nur hoffen, dass er das Buch ungelesen ins Regal stellen oder die Angelegenheit sportlich sehen würde. Diese Papierausgaben waren jedenfalls wesentlich teurer und schöner anzusehen als diese Flimsiplastfolien.

Umgehend fragte Sane sie laut und deutlich, fast herausfordernd nach, ob es ihr gut ginge und ob alles in Ordnung wäre. Scheinbar münzte er alles auf ihre jetzigen Gesprächspartner, wurde es Zoey blitzschnell klar:


“Keine Sorge! Alles ist in bester Ordnung!”,

wenn er wüsste!

“Darf ich vorstellen?! Das ist mein Begleiter Mister Krayne und das sind Lord Warrington und sein Kollege Lord Forrester!“

Zoey lächelte dabei und wies mit ihrer Hand auf die gegenseitig vorgestellten Personen. Dabei funkelte der nachtblaue Stein wundervoll, der den Ring an ihrer schlanken zierlichen rechten Hand schmückte.

Ein weiteres Lied erklang und Zoey ergriff die Gelegenheit und sagte schnell und fordernd, indem sie sich Sane zu wandte und behauptete:


“Oh, eins meiner Lieblingslieder! Sie haben mir einen Tanz versprochen!”

Schnell sagte sie zu den beiden Fans:

“Wenn Sie uns kurz für einen Tanz entschuldigen würden?!”

Zoey zog Sane zu der nächsten freien Fläche und legte ihm ihre linke Hand sanft auf seine rechte Schulter oder eher auf seinen Oberarm und ihre rechte Hand reichte sie ihm. Er konnte gar nicht anders, als zu der wirklich einschläfernden Musik mit ihr zu tanzen.

“Zu den Lautsprechern!”,

forderte sie ihn auf, sie beim Tanzen dorthin zu führen. Nach zwei Umdrehungen war es geschafft und sie befanden sich genau vor den Boxen. Der Tanz hätte angenehm mit dem jungen, gut aussehenden Personenschützer sein können, wenn sie ihm nicht etwas beichten müsste:

“Ich habe aus Versehen dem Grafen als Gastgeschenk eine Republikausgabe geschenkt! Wer weiß, wie er darauf reagieren wird? Ich habe in den falschen Koffer gegriffen! Durch das Auslassen der Nabooreise bin ich durcheinander gekommen. Als ich den Fehler bemerkte, war es längst zu spät! Hoffentlich haben wir Glück und er liest das Buch überhaupt nicht!? Er möchte mich morgen Abend übrigens zum Essen ausführen! Wir werden länger als geplant hier auf Bastion bleiben! Er bot mir an, bezeichnen wir es mal so, etwas Sithkunde zu betreiben! Das konnte ich als Forscherin nicht ablehnen!”

Plötzlich verstummte die Musik und Zoey wurde von dem Sprecher auf der Bühne aufgerufen. Ihr Auftritt war an der Reihe! So schnell hatte sie noch gar nicht damit gerechnet! Unsicher fragte sie Sane, ohne eine Antwort abzuwarten:

“Wie sehe ich aus?”

Ihr Herz raste! Sie zwang sich zu einem Lächeln und bahnte sich ihren Weg durch die Reihen. Zoey versuchte nicht zu schnell zu gehen, sondern aufrecht und elegant wie ein Model. Die Leute nickten ihr zu und machten zur Bühne hin für sie eine Gasse. Zoey versuchte zur Ruhe zu kommen und tief durch zu atmen. Ein lästiges Treppchen führte noch hinauf! Zoey raffte leicht ihr dunkelblaues Kleid nach oben, um nicht darauf zu treten und stieg die Stufen empor und sie versuchte dabei nicht zu stürzen, um zu knicken, hoch zu stolpern, aus zu rutschen oder sonstige Ungeschicklichkeiten an den Tag zu legen. Schließlich hatten ihre Pumps einen eleganten, sehr hohen, schmalen Absatz und der Boden war hier überall Spiegel glatt! Doch sie meisterte auch diese Hürde! Schließlich war sie auf Thearterra auch über Hängebrücken in Schwindel erregender Höhe “marschiert”!

Man hatte ihr einen Wagen mit ihren Büchern, die zum Sponsern gedacht waren und die längst ihr Autogramm trugen, hin gestellt. Ganz oben lag das bereit liegende Exemplar, was ein Lesezeichen enthielt, damit sie die Textstelle schnell finden würde, die sie vor zu lesen gedachte. Rasch schweifte ihr Blick kontrollierend über die Bücher. Alles Imperiumausgaben! Puh!


Sie ergriff leicht zitternd vor Aufregung ihr vorbereitetes Exemplar und ging wie vorgesehen zur Bühnenmitte, wo eingelassene Mikrophone ihre Stimme verstärken würden, wie ihr der Ansager zu flüsterte. Wie würde man sie, aus der Republik kommend, aufnehmen? Allerdings half ihr vielleicht der Umstand, dass der Graf ihr bisher so viel öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt hatte?!

“Ich freue mich heute, dank des Friedensvertrages als Gast aus der Republik, bei Ihnen auf der Benefiz-Gala sein zu dürfen und Ihnen mein allerneustes Buch vorstellen zu können. ”Die drei Thearterra-Tempel und die Jagd nach den verschollenen Artefakten!” Mein Name ist Dr. Zoey Liviana Leon, ich bin Archäologin, komme von Naboo und ich berichte darin von meiner letzten Mission. …”

Man klatschte ihr kräftigen Beifall, aber auch ein erstauntes Raunen ging durch den Saal, nachdem sie Naboo erwähnt hatte. Ihr Blick blieb verunsichert an Janus Sturn hängen. Ihr war ziemlich unbehaglich bei diesem Auftritt! Schließlich war er auf der Mission dabei gewesen und nicht als ihr Freund und Verbündeter! Rasch suchte sie den vertrauten Blick von Sane und fuhr unbeirrt fort:

“...Der Erlös der Bücher, alles wertvolle Papierausgaben, hier hinter mir, geht an die Vertriebenen des Krieges, an Witwen und Waisen! Ich möchte mein Mitleid mit den Opfern des Krieges auch auf imperialer Seite bekunden, denn Leid ist überall gleich schmerzlich und fühlt sich auf jeder Seite schlimm an!”

Theatralisch legte sie ihre freie Hand auf ihr Herz. Sie lächelte in die Runde. Ihre Stimme hatte etwas zittrig bisher geklungen. Sie versuchte sich die Besucher einfach nackt vorzustellen. Vielleicht half das ja oder sie sollte denken, sie wäre in ihrem vertrauten Hörsaal in der königlichen Universität von Naboo vor ihren Studenten!? Letzteres stellte sie sich dann vor und gleich klang ihre Stimme nicht mehr dünn und aufgeregt, sondern voll und klangvoll!

“Lassen sie mich nun Ihnen die Ehre erweisen und Ihnen eine Leseprobe zu Gemüte führen!”

Großer Applaus! Zoey strahlte! Sie wurde wirklich vom Publikum angenommen! Sie schaute in erwartungsvolle Gesichter. Kurz dachte sie in ein bekanntes Gesicht zu blicken (Edgar), wusste aber nicht, “wohin sie ihn stecken sollte”?! Sie begann aus ihrem zweiten Buch im Buch vom Vulkantempel laut vor zu lesen, während es im Saal ganz still und leise wurde:


“Zoey dachte ganz kurz über das Gesagte nach. Seine Gedanken waren nicht von der Hand zu weisen.

„Auf jeden Fall will man es uns schwer machen und man will es sogar verhindern, dass wir an das Holocron kommen. Dennoch erscheint mir dieser einen anderen Erbauer als den Unterwasser-Tempel zu haben. Und wenn ich es mir recht überlege, muss ich ihnen leider zustimmen, dass dies wie eine einzige Todesfalle erbaut worden ist. Die Fallen wurden hier perfide geplant.”

Zoey holte tief Luft und strich sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und fuhr dann fort:

„Wenn ich bedenke, was bisher geschehen ist, komme ich zu diesem Schluss. Kaum waren wir durchs Eingangstor kam die erste Falle. Es gleicht einem Wunder, dass niemand verletzt oder gar getötet wurde. Im Empfangsaal ging es Schlag auf Schlag weiter. Die Waffe getarnt als Holocron! Hätte ich die Inschriften missachtet oder den Code nicht knacken können, hätte diese uns früher oder später vernichtet. Ich habe es entschlüsseln und sie deaktivieren können, aber der zweite Teil der entschlüsselten Nachricht wäre dafür unser Tod gewesen. Nur durch Zufall, weil sie so todesmutig irgendwie die Brücke ohne Anleitung überquerten, erkannte ich das. Und kaum war der erste von uns über die Brücke, brach hinter uns das Feuer im Saal aus, als sollten alle über diese Brücke in den Tod getrieben werden oder im Feuer elendig verbrennen. Nichts ist wie es scheint. Vieles deutet darauf hin, dass dieser Tempel noch viel gefährlicher und vor allem heimtückischer ist als der Erste, indem sie ja nicht mit waren,
Dr. Pel, und alles dran setzt, das Holocron zu beschützen und nicht heraus rücken zu wollen.“

Zoey seufzte. Der erste Tempel war schon die Hölle gewesen und nur mit „Ach und Krach“ hatten sie ihn alle überlebt. Und dieser war nun um einiges schlimmer! Diese Erkenntnis war hart und noch immer war keiner von der Truppe zu ihnen aufgeschlossen! Zoey wurde kurz schlecht. Dr. Pel starrte derweil wie gebannt auf die Treppe. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Es war, als öffnete sich unter ihnen eine Art Höllenschlund. Plötzlich schien die Treppe etwas Helles, etwas Oranges, aus zu spucken, etwa flüssiges Gestein? Der erschrocken aussehende Pel schob Zoey und Taylor nicht mal einen Herzschlag später auf einen schmalen Grat mittels der Macht und leitete fast zeitgleich, höchstens einen Wimpernschlag später, den flüssigen brodelnden Gesteinswall gegen die Felswand. Dennoch spritzte einiges davon zurück und traf unvermittelt Pel. Während dieser einen Sprung rückwärts machte, wischte er sich die glühende Lava von der Kleidung und rutschte dann aber aus und fiel fast in den Lavastrom. Zoey konnte einen kurzen Aufschrei nicht verhindern. Das war alles so schnell passiert, dass sie es garnicht fassen und gleich begreifen konnte. So schnell wie Pel gestürzt war, war er auch schon wieder auf den Beinen. Zoey, die zitternd vor Aufregung und Schreck dastand, wurde klar, dass er ihnen Beiden gerade das Leben gerettet hatte.

„Alles in Ordnung?“,

rief nun sie aus und folgte ihm weiter auf die Anhöhe. Sie wollte sich bedanken, aber das Schauspiel, was sich ihnen jetzt darbot, ließ ihr das Wort im Halse stecken bleiben. Vor ihnen bildete sich, ehe sie sich versah, ein regelrechtes Lavabecken. Oh je, sollte ihnen noch jemand folgen können, wie sollte man es darüber schaffen! Resigniert betrachtete Zoey die Lava. Sie war verdammt nah und glühend heiß. Zoey glaubte gleich verbrennen zu müssen. Pel meinte, dass sie weiter müssten. Stehenbleiben ging in der Tat nicht. Sie wichen alle gemeinsam von dem heißen Strom zurück. Selbst das Atmen fiel schwer. Zoey versuchte ihre Lippen an zu feuchten. Selbst das misslang. Ihr Mund war viel zu trocken. Er meinte auch, dass die Anderen zu recht kommen würden. Diesen Optimismus konnte Zoey längst nicht mehr teilen. Dennoch gab sie die Hoffnung nicht auf. Dennoch hatten sie in der Tat keine andere Wahl. Hier wurden sie gerade gegrillt. Sie mussten weiter, da hatte Pel recht. Außerdem sagte er dies sehr eindringlich.

„Ja, sie haben wohl Recht. Wir haben ihnen unser Leben zu verdanken! Danke sehr!“

Und sie liefen weiter, links am Lavastrom entlang, als wäre er ein Fluss. Zoey träumte von ihrer Heimat Naboo und seinen vielen Flüssen und Kanälen. Kühles Wasser! Das wäre jetzt schön, dachte sie! Ihr Bein schmerzte zum Glück nicht mehr seit der Behandlung. Ihr Anzug war jetzt wirklich dunkel. Der Weg war holprig, fand Zoey und doch ganz schön breit. Ganz hinten, schien es an den Wänden nicht mehr ganz so zu leuchten. Vielleicht warf irgendwas einen Schatten. Als sie dann an der nächsten Lavastromkreuzung ankamen und der Weg endete, wurde Zoey schlecht, was sich ihrem Anblick bot.

Vor ihnen lag auf der rechten Seite ein Felsen quer über den Strom bis zum nächsten Ufer reichend, der bis zur Decke der Höhle reichte und sich mit ihr vereinte. Auf der linken Seite bildete sich ein Lavasee. Vor ihnen lag der zu überquerende Lavastrom. Um rüber zu gelangen, wo der Weg weiterführte, musste man seitlich am Felsen entlang. Pfähle, die eine Brücke bildeten, ragten waagerecht heraus. Aber nur ein kurzes Stück und leider sehr instabil kurzzeitig und auf verschiedenen Höhen. Um darauf rüber zu kommen, musste man darauf achten, dass Keines weggezogen wurde und im Felsen selbst verschwand, um später wieder raus zu kommen. Die Pfähle zuckten seitlich unkontrolliert rein und raus. Wie sollte man es als Nichtmachtnutzer schaffen, darüber zu kommen, fragte sich Zoey resigniert. Schließlich hatte man nur einen Versuch. Diese Art Falle kannte Zoey aus diversen Unterhaltungssendungen, wo Probanden versuchten hinüber zu gelangen und `zig Male ins Wasser fielen. Diese versuchten es daraufhin nochmals und immer wieder. Doch in die Lava plumpsen, würde keine zweite Chance bieten. Selbst
Taylor würde enorme Probleme bekommen, schätzte sie. Lediglich Pel traute sie die sichere Überquerung zu. Aber sie selber war doch aufgeschmissen!

„Da komme ich nie rüber als Normalsterbliche!“



Zoey blickte auf und versicherte schmunzelnd:

“Und, ich bin irgendwie heil hinüber gekommen, wie Sie sehen können, doch wie…, nun, da sollten Sie eines meiner Bücher kaufen, deren Erlös für die imp. Opfer des Krieges gespendet wird und das Buch zu Hause gemütlich weiter lesen!”

Puh, geschafft! Man applaudierte ihr kräftig. Das Publikum war großartig! Öffentliche Fragen standen auf der Gala zum Glück nicht auf dem Programm. Nochmals suchte ihr Blick den des Grafen. Hoffentlich hatte es ihm gefallen?! Zoey verließ froh die Bühne, es hinter sich gebracht zu haben. Sie atmete erleichtert auf. Allerdings würde es sicherlich die Gäste nicht abhalten können, ihr im Laufe des Abends Fragen stellen zu dürfen.

Wer Dr. Pel gewesen war, ob Sith oder Jedi, blieb in diesem Ausschnitt des Buches, den sie vorgetragen hatte, offen. Das war Absicht! Da Machtnutzer beider Seiten dabei waren, verkaufte sich dieses Buch in der gesamten Galaxis so gut! In der Republikausgabe stand in diesem Abschnitt ihres Buches eine Zeile mehr. Die Zeile, in der sie verwarf, dass Dr. Pel alias Hybris ein Sith sein müsste, nachdem er ihnen das Leben gerettet hatte. Doch ihr erster Eindruck war der Beste gewesen, was sie später schmerzlich erkennen musste! Natürlich war er ein Sith! Auch das Wort Sithtempel war heraus genommen worden!


Zoey brauchte dringend etwas zu trinken! Sie ergriff erneut ein Glas des edlen Champagners und machte sich auf den Weg zurück zu Sane. Vielleicht oder besser gesagt hoffentlich, würde er ihr entgegen kommen und sie ein Stück des Weges abholen, denn immer noch waren alle Augen auf sie gerichtet. Das konnte wahnsinnig anstrengend sein!


Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: kurz vor der Bühne in Richtung Sane: Zoey Liviana; Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Janus Sturn, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif
 
[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Orbit, CK Constancy, Korridor]- Aviendha, Lieutenant Zeneca

Geschäftig war das Treiben in den engen Korridoren des Carrack-Kreuzers, deren Besatzung sich augenscheinlich auf das Auslaufen nach Thyferra vorbereitete. Das alles hatte natürlich nichts von der Hektik auf der Volcanic – doch ihnen waren auch nicht die Yevethaner in erbeuteten imperialen Kriegsschiffen auf den Fersen, höchstens die Verwaltung Thyferras und das Flottenkommando mit einem engen Zeitplan für den Konvoi, den zu eskortieren Aufgabe der Constancy war.

So gut es ging folgte Aviendha Lieutenant Zeneca, für den es natürlich eine Selbstverständlichkeit war, sich durch sein Schiff zu bewegen, und bemühte sich dabei, niemandem im Weg zu stehen und entgegenkommenden Besatzungsmitgliedern so gut es eben ging auszuweichen. Natürlich erntete sie trotz allem den einen oder anderen neugierigen Blick – es kam vermutlich nicht oft vor, dass relativ ranghohe Mitglieder der Sektorverwaltung – noch dazu weibliche – auf kleinen Kreuzern reisten. Insgeheim fragte sie sich, wie viele graue Haare dem Kommandanten des Schiffes wohl bereits wegen dieses Transfers gewachsen waren.

Sie stutzte, als im Gang vor ihnen plötzlich laute, erregte Stimmen zu hören waren und Zeneca vor ihr mit einem gemurmelten Fluch – zumindest vermutete sie, dass es ein Fluch war, den der Offizier ausgestoßen hatte – seine Schritte beschleunigte. Aviendha tat es ihm gleich und wäre fast mit ihm zusammengeprallt, als er hinter einer Biegung des Korridors plötzlich stehen blieb.

Das Bild, das sich ihnen bot, weckte in Aviendha unangenehme Erinnerungen – zwei Männer in schwarzen Uniformen, die wohl zur schiffsinternen Sicherheit gehören mussten, bedrohten mit Schockstäben mehrere schockiert wirkende, junge Flottenmitglieder, während eine dritte schwarz uniformierte Gestalt einem am Boden liegenden Mann ihr Knie ins Kreuz und ihren Schockstab in den Nacken gepresst hatte. Aviendha blieb für einen Moment der Mund halb offen stehen, als sie erkannte, dass es sich bei dieser Gestalt um eine Frau handelte.

„Offizier anwesend!“

Bei diesem Ausruf eines der jüngeren Männer, die eingeschüchtert die Bewaffneten im Auge behalten hatten, nahmen zumindest diese unverzüglich Haltung an, während die Männer in den schwarzen Uniformen ihre Schockstäbe zumindest halb sinken ließen.

„Verdammt noch Mal, was ist hier los?“, polterte Zeneca mit ungehaltener Stimme, die so gar nicht zum höflichen Tonfall passen wollte, den er Aviendha gegenüber angeschlagen hatte.

„Lieutenant Dlarit?“

Offenbar hatte er die immer noch halb auf ihrem „Opfer“ kniende Frau angesprochen, die in diesem Moment ihren Schockstab mit einer geschickten Bewegung gegen ein paar Lähmhandschellen austauschte und sie dem Liegenden unsanft anlegte. Erst dann erhob sie sich und ließ dem dritten Offizier der Constancy eine kurze Ehrenbezeichnung zukommen.

„Sir, ich fürchte Petty Officer Deblasco muss für ein paar Tage in einer Arrestzelle sein Mütchen kühlen, damit ihm klar wird, dass sein unwiderstehlicher Charme nur bei den Huren von Zeltros wirkt – nicht bei Präfektinnen der Sektorverwaltung.“

„Wie bitte?“

Entsetzt fiel der Blick des Offiziers auf das immer noch mit dem Gesicht am Boden liegende und nun gefesselte Besatzungsmitglied.

„Sind Sie wahnsinnig geworden, Petty Officer?“

„Ich wollte Ensign Fields lediglich wegen unserer nächsten Schicht eine Frage stellen, Sir“, nuschelte der so Gescholtene angestrengt.

„Woher sollte ich den wissen, dass wir plötzlich blauhäutige Schlampen in den Quartieren der Offiziersanwärter transp…“

Ein Tritt in die Seite durch die Marineinfanteristin brachte ihn zum Schweigen.

„Ich denke, das beantwortet Ihre Frage, Sir“, konstatierte diese mit kühlem Blick auf Zeneca.

Der dritte Offizier nickte langsam.

„Ja… ja, das tut es. Stellen Sie Petty Officer Deblasco unter Arrest, Lieutenant Dlarit. Ich werde den XO von diesem Vorfall in Kenntnis setzen.“

„Mit Vergnügen, Sir.“

Knapp nickte die Lieutenant – Dlarit – ihren beiden Untergebenen zu.

„Sergeant, Sie beide bleiben hier.“

Der Angesprochene salutierte knapp.

„Jawohl, Ma’am.“

Mit einer kräftigen Bewegung zog sie ihren Gefangenen dann auf die Beine und war mit ihm, ohne dass er großartigen Widerstand leistete, wenig später verschwunden. Zeneca fuhr sich indes langsam mit der Hand über das Gesicht, bevor er sich schließlich zu Aviendha umdrehte.

„Es… es tut mir furchtbar Leid, Vizegouverneurin. Exakt solche Szenen wollte Commander Trayton eigentlich vermeiden. Der ewige Konvoidienst… er… beengt die Männer zuweilen ein wenig. Einigen wurde der letzte Landurlaub vor mehreren Monaten gestattet.“

„Es scheint ja noch einmal alles gut gegangen zu sein, Lieutenant“, erwiderte sie leise, auch wenn ihr Herz begonnen hatte, schneller zu schlagen, kaum dass sie sich zusammengereimt hatte, wer da in einen Zwischenfall mit dem Petty Officer verwickelt gewesen war.

Zeneca nickte knapp.

„Ja… das stimmt wohl. Ensign Fields?“

Einer der jüngeren Männer nahm Haltung an.

„Sir.“

„Das hier ist Vizegouverneurin Cain, die neue stellvertretende Statthalterin auf Thyferra. Wie Präfektin Nylar wird sie auf unserem Schiff in das Polith-System reisen. Sie als Stubenältester sind dafür verantwortlich, dass sich ein Vorfall wie dieser nicht wiederholt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“

„Ja, Sir! Natürlich, Sir!“

„Gut. Die Präfektin befindet sich drinnen?“

Der Ensign nickte eifrig.

„Dann schlage ich vor, dass Sie sich um Ihre Pflichten kümmern und unsere Gäste nicht weiter belästigen.“

Die angesprochenen Personen hatten es ausgesprochen eilig und stoben in alle Richtungen davon, bis schließlich nur noch Aviendha, Zeneca und die beiden Wachtposten vor dem Zugang zu den Quartieren der Offiziersanwärter standen. Der dritte Offizier der Constancy gab ein leises Seufzen von sich, von dem Aviendha nicht ganz einschätzen konnte, ob es genervt, oder erleichtert war.

„Vizegouverneurin, ich muss Sie bitten, mich zu entschuldigen. Ich werde für die Vorbereitungen auf den Hyperraumsprung auf der Brücke benötigt. Der Kommandant wird sobald es ihm möglich ist nach Ihnen schicken.“

Eine knappe Verbeugung und der Lieutenant entfernte sich ebenfalls, womit Aviendha keinen Grund mehr hatte, auf dem Korridor stehen zu blieben. Mit einem vagen Nicken in Richtung der beiden Posten trat sie auf die Tür zu den Quartieren zu und öffnete diese mittels eines Knopfdrucks.

Der Raum, der sich ihr eröffnete, war so beengt wie der Rest des Kreuzers. In die Wände eingelassen waren mehrere, nicht unbedingt gemütlich wirkende Kojen und das einzige Möbelstück war ein Tisch, den man seine vielen Jahre der Benutzung durchaus ansehen konnte, um den mehrere Stühle verteilt waren. Auf einem dieser Stühle saß mit übereinandergeschlagenen Beinen Nylar – und grinste, als Aviendha eintrat.

„Die Waschräume sind weiter den Korridor hinunter. Ich weiß nicht, was Semur sich mit diesem Transportmittel gedacht hat… eine Lektion in Demut vielleicht?“

Aviendha besaß genügend Geistesgegenwart, um sich zumindest oberflächlich weiter im Raum umzusehen. Überwachungskameras konnte sie keine erkennen – doch musste das unbedingt etwas heißen?

„Ist… alles in Ordnung mit dir?“

Langsam – fast ein wenig schüchtern – näherte sie sich dem Tisch und setzte sich auf einen weiteren freien Stuhl.

„Was ist passiert?“

Die Chiss zuckte mit den Achseln.

„Oh, dieser… Petty Officer tauchte hier auf, wohl, um mit einem der Jungspunde zu sprechen, und meinte, einen Spruch anbringen zu müssen, der vielleicht bei Schulmädchen auf Storinal Eindruck schindet…“

Amüsiert grinsend zeigte die Präfektin ihre weißen Zähne.

„Meine Antwort hat ihm nicht gefallen. Und was nach seiner Reaktion mit ihm passiert wäre wohl noch viel weniger, wenn die Schiffssicherheit nicht eingegriffen hätte.“

Beiläufig hob sie ihren Ärmel und schüttelte ihn leicht, woraufhin ein gefährlich glänzendes Vibromesser in ihrer Hand erschien.

„Nach N’zoth und Galantos bin ich lieber vorsichtig“, war ihre leise Erklärung.

Aviendha stützte sich mit ihren Ellenbogen auf dem Tisch auf und massierte vorsichtig ihre Nasenwurzel, bevor sie kurz die Augen schloss.

„Ich habe mir Sorgen gemacht.“

Nylar lachte, doch es war kein spöttisches Lachen, sondern klang eher geschmeichelt.

„Du um mich? Habe ich es geschafft, mich stundenlang vom ISB verhören zu lassen?“

Sie erhob sich vom Tisch und trat an eine der Kojen, die sie offensichtlich für sich beansprucht hatte. Da sie dazu an Aviendha vorbei gehen musste, ließ sie ihre Finger wie zufällig über deren Schultern streichen.

„Ich habe etwas für dich.“

Etwas irritiert musterte Aviendha den kleinen Koffer, den die Chiss schließlich vor ihr auf dem Tisch deponierte. Erst auf ein aufforderndes Nicken hin öffnete sie ihn – und prallte ein wenig zurück, als sie den Gegenstand erkannte, der darin verwahrt war – die Blasterpistole, die Shepard ihr auf Kutag gegeben und die sie während der entstehenden Panik wieder verloren hatte.

„Er hätte gewollt, dass du sie bekommst“, sagte Nylar leise.

Nur langsam streckte Aviendha ihre Finger nach der Waffe, nach dem kühlen Metall des Griffes aus. Sie hatte zwei Menschen mit ihr umgebracht… Menschen, die einfach nur nicht von den Yevethanern hatten getötet werden wollen…

Im Hintergrund kündigte eine Lautsprecherdurchsage den unmittelbar bevorstehenden Sprung durch die Lichtmauer an.

[Hyperraum, CK Constancy, Quartier der Offiziersanwärter]- Aviendha, Nylar
 
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[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Katakomben | Bereich der Alchemisten nahe dem der Technomanten ] Sie, Sharoh und diverse blutrünstige Drohnen und A; hinter der Tür Hybris mit Kerberos und Rake

Mit bedrohlich klickenden Waffen trat sie auf den unberührten Trandoshaner zu. Der Virus machte sich bereit ein weiteres Wesen zu befallen. So schnell sie konnte streckte sie die Nadel nach ihm aus, doch in dem Moment traf sie etwas von der Seite und riss sie zu Boden. Augenblicklich schlug sie zurück, konnte sich jedoch nicht mehr stabilisieren und rollte in ihren Gegner verkeilt über den harten Boden.

Auch um sie herum war Chaos ausgebrochen. Drohnen zerfetzten Technobestien und wurden im Gegenzug selbst im nächsten Augenblick zu Boden gerissen. Ein Außenstehender hätte vermutlich im schummrigen nicht viel mehr mitbekommen als bloße Geräusche, doch alle Kombattanten sahen mehr als genug, um auf der einen Seite kühl und präzise zu töten, zu verstümmeln und zu infizieren und auf der anderen Seite geifernden Tieren gleich auf ihren Gegner einzustürmen.

Mit mehr Kraft als ihr richtiger Körper je besessen hatte prügelte sie auf das schuppige Gesicht des mutierten Trandoshaners ein, während seine Klauen wirkungsvoll in ihren Eingeweiden wühlten. Immer weiter trieben sie sich gegenseitig in Richtung der Tür, die sich urplötzlich öffnete. Ein knochenzermalmender Kinnhaken katapultierte ihren Widersacher rücklings hindurch, doch sie wurde (respektive Klaue in der Bauchhöhle) mitgerissen. Scheppernd landeten sie auf dem kalten Boden, ließen sich jedoch nicht darin beirren, sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen.

Am Rande registrierten ihre Sensoren dass die anderen Drohnen plötzlich die Flucht antraten, doch das interessierte sie nicht. Erst als ihr Gegner wie von Geisterhand in die Luft gehoben wurde und dabei einen guten Teil ihrer Eingeweide mitnahm, wurden die äußeren Faktoren bedeutend genug um sie wahrzunehmen. Im Raum befanden sich weitere unberührte Mitglieder des Ordens, von denen der weißhaarige Mensch jedoch am wichtigsten zu sein schien. Seine Präsenz, beziehungsweise das komplette fehlen in der Macht wies ihn als begabten Machtanwender aus. Nichtsdestotrotz wollte sie ihn anfallen, als er auf sie zu trat, konnte ihn jedoch nicht mehr erreichen.

Ein Fuß stellte sich schwer auf ihre Brust und die Spitze einer Waffe legte sich auf ihre Stirn. Wütend bleckte sie die Zähne und fauchte, doch da sank das Schwert hinab. Glatt schnitt es durch ihr verbleibendes Gehirn und reduzierte ihren kognitiven Fähigkeiten auf die eines primitiven Droiden. Grade wollte sie, ihrer einfachen Programmierung folgend, den Kopf trotz Klinge hochreißen und den Sith mit einer Ladung Technovirus infizieren, da begannen bläuliche Blitze die Klinge entlangzuzucken und ihre Präsenz in diesem Dasein erlosch wie ein Funke am dunklen Nachthimmel.

Ihre Präsenz in diesem Dasein. Mit einem, für die noch lebenden Anwesenden, unhörbaren Seufzer löste sich Dana Millers Seele aus ihrem auf schnöde Technik reduziertem Körper und begann metaphorisch emporzusteigen. Sie stieg nicht wirklich empor, sondern machte sich bereit diese Sphäre zu verlassen und auf ewig im Jenseits zu lustwandeln oder wiedergeboren zu werden – woran man auch immer glauben wollte. Für einen Moment lang hatte sie Frieden gefunden, ihre Erinnerungen waren zurückgekehrt, doch was in ihrem kurzen Leben passiert war, lag nun hinter ihr.

Plötzlich wurde sie jedoch unaufhaltsam zurückgezogen, das Jenseits und der Frieden entfernten sich zusehens. Wenn Dana noch einen Körper besessen hätte, sie hätte geschrien, als sie immer weiter auf ihren toten Körper zu gezogen wurde, diesen jedoch nie erreichte, sondern an das riesige Schwert geheftet wurde. Augenblicklich wurde sie von Qualen geschüttelt, gegen die die sie in ihrem Leben hatte erdulden müssen, leer und schal schienen. Doch was das Ganze noch schlimmer machte, sie wusste dass sie nie den wahren Frieden des Todes spüren würde. Der Seelenfänger in der Hand des Sith würde dies verhindern.


[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Katakomben | Bereich der Alchemisten nahe dem der Technomanten ] Sie, Sharoh und diverse blutrünstige Drohnen, sowie Hybris mit Kerberos, Rake und A

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Arthious-Gedächtnishalle | Eingang ] Shadîf und Gäste, sowie weiter entfernt Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Sane alias Krayna, Saphenus, Chronor Tallax, Steven Crant alias Lord Warrington und Michael Aeren alias Lord Forrester, Jorax Kevora, das Ghost Squad und Edgar Tlalloy

Abschätzig ließ Shadîf seinen Blick über die Menge schweifen. Als schmutziger Nichtmensch in solch erhabener Gesellschaft fiel er natürlich auf und erntete seinerseits nicht grade freundliche Blicke, doch das war ihm egal. Er war ein Sith, wenn auch nur ein Jünger, und damit auf so vielen Ebenen besser als all diese reichen Snobs mit ihren beschränkten Geistern nachvollziehen konnten.

Der Graf hatte sich inzwischen sein Gespräch mit der jungen, menschlichen Frau unterbrochen. Zwei andere Menschen hatten sich, wie es schien, dazwischengedrängt und den bleichen Fastmenschen verscheucht. Ein wenig wunderte es Shadîf, dass er sich hatte so einfach abwimmeln lassen, doch vielleicht hatte er ja auf diese Entfernung ein entscheidendes Detail verpasst.

Auf jeden Fall war es jetzt an der Zeit seinen Auftrag auszuführen und zurück zum Tempel zu kehren, wo wer-weiß-was mit ihm getan werden würde, um ihn für sein Versagen zu bestrafen. Mit gemurmelten Entschuldigungen begann sich der muskulöse Zabrak durch die Menge zu schieben, in einer graden Linie auf sein Ziel zu. Halb hoffte er, dass der Graf vor seiner Ankunft nicht schon das nächste Gespräch beginnen würde, doch das war vergeblich. Der Sithkrieger begann eine Unterhaltung mit seinem Schüler und einem weiteren Zabrak begonnen, dessen Kleidungsstil ebenfalls eine Angehörigkeit zum Orden nahelegte. Auch ein Omwati war anwesend, der jedoch definitiv nicht das Zentrum der kleinen Runde darstellte.

Bald darauf hatte Shadîf sie erreicht und trat mit durchgedrückten Schultern auf das kleine Grüppchen zu. Hörbar räusperte sich, warf dem Schüler des Grafen einen erkennenden Blick zu. Dann wanderte sein Blick zu dem anderen Sith, zögerte jedoch bevor er diesem zunickte. Der Sith war eine Schande für seine Spezies. Selbst durch die ausladende Robe konnte er die Schmächtigkeit und die körperliche Gebrechlichkeit des anderen erkennen. Sein Gesicht war eingefallen, obwohl er schwerlich über Mitte Dreißig sein konnte und seine Hand hatte sich in seinem Oberschenkel festgekrallt. Zu allem Überfluss fehlten die Tattoos, die ihn als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft auswiesen. ‚Süße Hörnchen‘, schoss es Shadîf bei einem Blick auf den haarlosen Schädel des anderen durch den Kopf, beherrschte sich dann jedoch und bemühte sich an nichts mehr zu denken. Nicht dass der andere seine Gedanken würde lesen können… Dagegen waren die Zirkelwächter der Inquisitoren in einem schmerzhaften Prozess immunisiert worden.

„Verzeiht die Störung, Mylord. Auf ein Wort in den Angelegenheiten des Zirkels“

Sagte Shadîf leise und wandte sich endlich, Etikette gemäß zuletzt, an Sturn.

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Arthious-Gedächtnishalle | Eingang ] Shadîf und Gäste, sowie Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Sane alias Krayna, Saphenus, Chronor Tallax, Steven Crant alias Lord Warrington und Michael Aeren alias Lord Forrester, Jorax Kevora, das Ghost Squad und Edgar Tlalloy
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadîf

Gemächlich schlenderten Meister und Schüler in Richtung der Menge, an deren Rand sich auch Lord Saphenus aufhielt. Die Fragerunde des Sturmtruppensquads schien vorerst beendet; die Gäste verweilten zwar immer noch vor der Bühne, konzentrierten sich nun aber wieder auf ihre unterschiedlichen Gesprächspartner. Abgesehen von der sanften Hintergrundmusik des kleinen Orchesters, das zu diesem Anlass engagiert worden war, erfüllten leise Gespräche die Halle.

Voth bekam wenig von all dem mit, zu gespannt war er auf Janus' Antwort auf seine nicht ganz unriskante Frage.
Bevor der Graf antwortete, wandte er sich noch einmal für einen kurzen Moment zu der Autorin um, die sich nun im Gespräch mit den beiden cirresischen Herrschaften befand. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die blassen Züge des Sith.
Schließlich begann er, von Dr.
Liviana zu erzählen. In erster Linie schien es jedoch nicht um die scheinbare Freundschaft zwischen der Archäologin und Janus zu gehen. Vielmehr beschrieb der schlanke Fastmensch die Doktorin als Person, deren Einflussbereich sich vor allem in die Neue Republik erstreckte, von ihren Fähigkeiten als Archäologin einmal abgesehen. Man dürfe sich eine solche Gelegenheit, eine Verbündete inmitten der Republik zu gewinnen, nicht entgehen lassen.

Voth atmete erleichtert aus, seine Züge entspannten sich ein wenig. Er hatte das Verhältnis zwischen dem Grafen und Dr. Liviana also richtig eingeschätzt. Und in der Tat musste er seinem Meister einmal mehr zustimmen. Eine Fürsprecherin im Gebiet des - zumindest inoffiziellen - Feindes brachte vermutlich ein vielfaches mehr als profane Drohungen gegenüber der Republik. Zumal auch sie den Jedi nicht wirklich zugeneigt schien, wie Janus lächelnd anmerkte.

Um dieser Erklärung noch die Krone aufzusetzen, bezeichnete der Graf es als unterhaltsames Spiel, der Autorin mehr oder weniger den Kopf zu verdrehen. Tatsächlich hatte sich ihre Angst zu Beginn des Gespräches zwischen dem Sith und ihr in aufrichtig scheinende Zuneigung gewandelt. Sogar ein Dinner zwischen den Beiden würde stattfinden. Diese Runde des Spiels ging eindeutig an
Janus.

Nachdem die Angelegenheit geklärt und
Voth ein wenig erleichterter war, begab man sich zurück zu Lord Saphenus. Bis gerade eben war der Sith anscheinend noch in einer Unterredung mit dem unbekannten Jünger und einem dicklichen Herrn gewesen. Die nobel gekleidete Frau von vorhin konnte Voth allerdings nicht mehr erblicken.
Erst im letzten Moment schien der Zabrak die zwei Neuankömmlinge zu bemerken. Zur Begrüßung deutete
Voth eine obligatorische Verbeugung an und hatte im Anschluss, während Janus sich über Lord Saphenus' Meinung bezüglich Dr. Liviana erkundigte, ausreichend Zeit, die beiden ihm noch unbekannten Lebewesen zu mustern.

Der eine von ihnen war keinesfalls etwas besonderes. Mit einer leicht erhobenen Augenbraue warf
Voth einen Blick auf den vollschlanken Menschen, der mit errötetem Gesicht dastand und wirkte, als hätte er eine hitzige Verhandlung hinter sich. In diesem Fall vermutlich mit Lord Saphenus. Allein der Höflichkeit halber nickte Voth ihm knapp zu und wandte sich dann seinem Begleiter zu.

Der Jünger, den er schon eine Weile zuvor aus der Ferne beobachten konnte, hätte dem rundlichen Menschen nicht unähnlicher sein können und bot ein sehr viel interessanteres Aussehen. Der Humanoide war etwa einen halben Kopf kleiner als
Voth und hätte somit im Falle eines Gespräches leicht nach oben schauen müssen; eine Tatsache, die dem Twi'lek wichtiger war, als sie sein sollte. Der Hautton des Jüngers war ziemlich blass, fast schon grau, mit einem leichten Stich ins Blaue. Bronzefarbenes Haar, welches in mehrere Richtungen abstand, krönte das Haupt des Unbekannten.

Die Kleidung des Jüngers wirkte auf der Gala auch eher ungewöhnlich. Ein etwas längeres, rötliches Gewand bedeckte den Oberkörper des Fremden. Dazu trug er an den Füßen robust wirkende Stiefel. Doch scherte sich
Voth recht wenig um die Kleiderwahl des Unbekannten. Viel interessanter war da dessen linker Arm. Organisch war dieser eindeutig nicht. Er schien aus mehreren Droiden- und anderen mechanischen Teilen zusammengesetzt, die insgesamt eine sehr interessante Gliedmaße bildeten.

Das nächste, was
Voth auffiel, war, dass der wohlgenährte Mann sich entfernte. Er hatte nicht mitbekommen, warum, jedoch schien er auf der Suche nach einem der zahlreichen Bediensteten zu sein.
Lord
Saphenus hatte mittlerweile seine recht vage formulierte Meinung über die Archäologin kundgetan. Mit einer schwungvollen Geste, die jedoch jäh vom anscheinend erneut plagenden Schmerz im Oberschenkel des Zabrak unterbrochen wurde, stellte er nun auch endlich den Jünger vor. Chronor Tallax war offenbar sein Name, und wie es schien, war es Lord Saphenus ziemlich wichtig, mitzuteilen, dass der hellhäutige Humanoide erst kürzlich auf Korriban gewesen war. Irgendetwas lag dem Zabrak einfach an diesem Planeten...

Umso wütender erklärte Lord
Saphenus wohl genau deshalb, dass ebenjener dickliche Mann von gerade eben versucht hatte, Artefakte beziehungsweise Mumien an irgendwen zu verkaufen - vielleicht die Frau von vorhin? - er diesen Handel aber glücklicherweise unterbunden hatte.

Freundlich neigte
Voth den Kopf zur Begrüßung des Jüngers, Chronor Tallax. Auch Janus tat seine Freude kund, ein weiteres Mitglied des Ordens kennenzulernen. Während er Lord Saphenus bezüglich der Mumien beipflichtete, bewunderte Voth insgeheim den Mut des Jüngers, sich auf eine solche Großveranstaltung zu begeben und nun auch noch allein, nachdem sein offenbarer Vorgesetzter ihn im Stich gelassen hatte, eine Unterhaltung mit gleich zwei Sith-Kriegern und einem Schüler zu führen.

Lang konnte der Twi'lek ihn allerdings nicht bewundern, denn auf einmal näherte sich eine große, massige Gestalt dem Quartett. Es war ein Zabrak, dunkel und gepanzert gekleidet, mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht.

Voth konnte nicht anders, als ihn mit Lord Saphenus zu vergleichen. Dieser neu angekommene Zabrak wirkte wie eine größere, kräftigere und weniger schwächliche Version des Sith-Lords, dennoch wusste er, dass der Schein manchmal trügen konnte. Und tatsächlich - als er den unbekannten Zabrak mithilfe der Macht leicht sondierte, erstrahlte seine Aura trotz seiner größeren Hörner und den angsteinflößenden Tätowierungen im Gesicht nicht annähernd so hell wie die des Einäugigen. Nicht einmal so hell wie die von Chronor Tallax. Dennoch schien dieser Schrank von Zabrak einen leicht abschätzigen Blick auf Lord Saphenus zu werfen. Ein ziemliches Wagnis.

Wobei - unbekannt?
Voth musterte den Zabrak genauer. Und tatsächlich kam er ihm bekannt vor: Die Rüstung, die aufrechte, respekteinflößende Haltung, das schwarze Cape - es fehlte nur noch die Schrotflinte! Ganz klar - der Zabrak war einer der Wächter, die in den Katakomben die Pyramide des Zirkels der Inquisitoren beschützt hatten, wenn nicht sogar der gleiche, der Janus und ihn damals einließ. Wenn er sich umdrehen würde, könnte man sicher das Wappen des Inquisitorenzirkels auf dem dunklen Umhang erkennen.

Und tatsächlich wandte er sich "in den Angelegenheiten des Zirkels" an den Grafen. Interessiert beobachtete
Voth das Geschehen. Was konnte der Zirkel nur wollen? Ein Auftrag? Dabei fiel ihm wieder die diplomatische Mission auf Sernpidal ein, die ja ebenfalls von den Inquisitoren veranlasst worden war. Hatte es vielleicht damit zu tun? Voth wusste es nicht, aber er wünschte, es wäre so.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Saphenus zwang sich dazu seinen Blick von dem Körper des Twi’lek zu lösen bevor jemand das Starren bemerkte. Noch immer hatte er nicht des Rätsels Lösung gefunden und noch immer beschäftigte ihn die Frage was mit Voth nicht stimmte. Obwohl er nicht einmal wusste ob das überhaupt von besonderem Interesse war nagte es an ihm als wäre es wichtig. Wofür oder für wen konnte er nicht sagen, doch spielte das auch keine Rolle. Seufzend gestand er sich ein, dass er es in absehbarer Zeit nicht erfahren würde und wandte sich wieder dem Grafen zu. Dessen Anwesenheit würde sowieso verhindern, dass er den rothäutigen Twi’lek näher in Augenschein nehmen konnte. Auf sein gesundes Bein gestützt erwiderte er also einmal mehr den Blick des Adligen. Er konnte das verschwörerische Funkeln in dessen Augen sehen als er ebenfalls davon sprach was sich hier für günstige Gelegenheiten boten um wichtige Dinge zu besprechen. Saphenus kicherte. Offenbar genoss es Janus auch Anspielungen auf die Verschwörung zu machen, die ihnen beiden womöglich den Kopf kosten würde. Er quittierte die Aussage mit einem Nicken. Mehr gab es dazu nicht zu sagen, auch wenn der Graf mit Sicherheit nicht nur ihr beider Arrangement meinte sondern sicherlich auch noch andere Interessen verfolgte. So zum Beispiel mit Dr. Liviana.

„Und wenn es schon keine wichtigen Dinge sind, dann zumindest Gespräche um alte Zeiten aufzufrischen?“,

fragte er. Ihm entging nicht wie der Graf nicht nur die anwesenden Sturmsoldaten als Garant der Sicherheit bezeichnete auch wenn er in dieser Hinsicht sehr vage blieb. Doch Saphenus wurde noch einmal mehr klar, dass der Graf nichts dem Zufall überlassen würde. Er war selbst von der Ankunft der Weißpanzer überrascht gewesen, insofern musste er noch andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben. Konzentriert sah sich der Zabrak um doch konnte er kein uniformiertes Sicherheitspersonal entdecken. Wo auch immer sie waren, die Agenten des Grafen waren gut getarnt. Sollten sie doch, dachte er sich. Er hatte nicht zu befürchten, dass sie sich gegen ihn richten würden. Dafür war er zu wichtig für den Grafen. Als Saphenus den Gastgeber wieder in Augenschein nahm wurde ihm einmal mehr seine Arroganz bewusst. Er hatte das Talent höflich und freundlich zu bleiben und dennoch eine Ausstrahlung zu haben, die jedem zeigte wo sein Platz war. Er versprühte natürliche Dominanz und Erhabenheit und es war schwer sich dem zu widersetzen. So auch als Janus Chronor begrüßte. Von oben herab sah er auf den Jünger hinunter, seine Worte aber waren angenehm und höflich. Nicht, dass es Saphenus störte ob der Graf nun auf den Jünger hinabsah. Er tat es selbst ob seiner Überlegenheit. Dennoch war es faszinierend und ärgerlich zugleich zu sehen wie Janus mit den Personen um sich herum umging. An seiner Seite würde er stets im Schatten bleiben. Er wusste zwar, dass genau das ihr beider Plan und womöglich auch der Schlüssel zum Erfolg sein konnte, doch war er bereit ihm all den Ruhm zu überlassen?

„Es wird kein Vergnügen mehr sein wenn sich der Colonel dazu entschließt unserer gemütlichen Runde Gesellschaft zu leisten.“,

witzelte Saphenus und nahm beruhigt zur Kenntnis, dass auch Janus den Handel mit Artefakten des Ordens ablehnte. Ebenso wie der Zabrak hielt er ihn für entwürdigend und fragte sich wieso der amtierende Gouverneur derartige Geschäfte zuließ.

„Wie armselig sie sind wenn sie versuchen durch den Besitz der Artefakte zu einem Teil unseres Ordens zu werden. Sollten sie lieber den Katakomben einen Besuch abstatten und ihre leblosen Körper den dortigen Kreaturen zum Fraß zur Verfügung stellen. Damit wäre uns sehr viel mehr geholfen.“,

gluckste er bei dem Gedanken an die Menschenfresser, die sich dort unten tummelten.

„Ich hoffe doch, dass der Versuch des Colonels der einzige seiner Art hier bleiben wird. Ich glaube wir beide könnten es kaum ertragen wenn noch mehr wertvolle Fundstücke unter den Hammer fallen würden.“

Er setzte ein boshaftes Grinsen auf, das aber schnell wieder verschwand. Er spürte deutlich wie groß die Abneigung gegen Meridian war und plötzlich hatte er das Bedürfnis ihn zu ersticken ohne die Hände an seine Kehle legen zu müssen. Doch für den Moment war er außer Sichtweite und so schob er den Gedanken zur Seite.

„Der Gouverneur scheint nicht besonders fähig zu sein.“,

gestand sich Saphenus ein auch wenn das seinen eigenen Überzeugungen entgegen lief. Immerhin konnte der Sith, der es geschafft hatte der Verwalter des heiligsten Planeten des Ordens zu werden, kein Versager sein.

„Pünktlichkeit scheint ihm auch nicht zu liegen.“,

fügte er hinzu und spielte damit auf die Abwesenheit des Gouverneurs an. Ein weiteres Tönen der Glocke unterbrach ihr Gespräch und wieder einmal richteten sich die Augen der Anwesenden auf die Bühne. Genervt verstummte auch Saphenus. Was sollten diese andauernden Reden? Dieses Mal kündigte ein Ansager den Auftritt von Dr. Zoey Liviana. Schon betrat die brünette Archäologin die Bühne, die Blicke der Menge lagen auf ihr. Auch Saphenus verfolgte jede ihrer Bewegungen mit seinem Auge. Gekonnt schaffte sie es sich mit dem Kleid und den hohen Absätzen anmutig zu bewegen. Ein Talent, das auch Je’ana verinnerlicht hatte wie sich der Zabrak erinnerte. Bilder ihrer langen Beine drängten sich seinem Bewusstsein auf. Er empfand plötzliche Befriedigung als er daran dachte, dass sich ihre Schenkel um niemanden mehr schlingen würden. Zumindest um niemanden, der die Nähe von lebenden Frauen bevorzugte. Er musste ein Kichern unterdrücken und lauschte der Archäologin, die nun begann sich selbst vorzustellen. Offenbar hatte sie ein Buch geschrieben, das es nun zu vermarkten galt. Was jedoch seine Aufmerksamkeit fesselte war die kurze Erwähnung ihres Heimatplaneten: Naboo. Sie kam also aus der Republik, dachte er abschätzig. Sofort packte er sie in eine Schublade aus der sie nicht mehr so leicht entkommen würde. Bestimmt gehörte sie zu den verblendeten Menschen, die die Jedi als Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit sahen und ihrer in Ehrfurcht und Respekt gedachten. Für sie würden die Jedi strahlend weiße Ritter sein, die holden Jungfrauen in Not zur Hilfe kamen und sich dabei selbstlos opferten. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze als ihn diese Gedanken voller Abscheu beherrschten. Eine Republikanerin traute sich also nach Bastion, in das Herz des Imperiums und suchte die Anwesenheit der Sith? Hoffentlich würde sie schon bald erleben was es wirklich bedeutete einem Sith gegenüber zu stehen. Sollten sich doch die Märchen, die sie von der republikanischen Propaganda zweifellos über den Orden gehört hatte, bewahrheiten.

So versessen in seine Gedankenspiele war es ihm nicht möglich dem Auszug des Buches zu folgen, den Dr. Liviana vortrug um selbiges zu bewerben. Sollte der Plan von Janus und ihm gelingen so würde es bald keinen Friedensvertrag mehr geben. Dann würde die Republik mitsamt der Jedi in Schutt und Asche liegen und auch ihre Hoffnungen wären zunichte. Das Publikum applaudierte laut und lobend als die Archäologin ihre Lesung beendete. Bestimmt würde an diesem Abend die Kasse klingeln. Angewidert wandte sich Saphenus ab, gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie sich ein anderer Zabrak ihnen näherte. Zuerst blinzelte er verdutzt mehrmals mit seinem Auge, sah er doch das Gesicht J’Annons vor sich. Doch dann stellte sich das nur als Illusion heraus, voller Genugtuung erinnerteer sich an dessen panisches Gesicht als er in die Tiefe fiel. Dieser Zabrak war jemand anderes, doch brachte er die gleiche Mimik wie J’Annon zum Ausdruck als er Saphenus musterte. Plötzlicher Hass kam in ihm auf, seine Hand wanderte unterbewusst zu seinem Lichtschwert. Er konnte deutlich spüren, dass der Fremde nur ein Jünger war. Er sollte nicht die Arroganz haben und die Macht eines Kriegers unterschätzen. Stumm verfolgte Saphenus jede seiner Bewegungen. Höflich wandte er sich an den Grafen, angeblich im Auftrag des Zirkels. Saphenus erinnerte sich an die Alchemisten zurück, zu denen er im Auftrag seines Meisters Kontakt hergestellt hatte. Ging es hier um den gleichen oder einen ähnlichen Zirkel. Neugierde und Hass wechselten sich in seinem Körper ab, seine beiden Herzen fingen an schneller zu schlagen. Wie gerne würde er auf dem Gesicht des Fremden den gleichen überraschten und ungläubigen Ausdruck sehen, den J’Annon gezeigt hatte er als er ihn in seiner Körpermitte mit dem Lichtschwert durchschnitt. Doch abermals musste er sich zusammenreißen. Janus würde wohl kaum ein Blutbad in der Mitte seiner Gäste begrüßen. Gleichermaßen wie sein Hass anschwoll wuchs auch der Schmerz in seinem Bein. Die Knöchel seiner Hand wurden weiß als er sich fester in das Fleisch krallte.


„Ziemlich mutig zwei Krieger des Ordens zu unterbrechen.“,

bemerkte er trocken durch zusammengebissene Zähne.

„Aber bitte, wenn es um wichtige Angelegenheiten geht…“

Spöttisch betonte er das Wort wichtig und sah den Fremden herausfordernd an.

„Ich denke Euer Schüler und ich werden uns gut unterhalten während Ihr Euch stören lasst, Lord Sturn.“,

sagte er dann nach kurzem Zögern und drehte sich zu dem Twi’lek herum. Ein plötzlicher, stechender Schmerz in seinem Bein machte jedoch die Theatralik dieser Geste zunichte und ließ ihn nach vorne stolpern. Ein Stöhnen, das er trotz aller Mühe nicht unterdrücken konnte, drang aus seinem Mund als es sein gesundes Bein nicht schaffte sein Gewicht alleine zu tragen. Für Sekundenbruchteile wurde es ihm schwarz vor Augen, Zeit genug um genau auf den rothäutigen Twi‘lek zu fallen. Instinktiv schien der seine Arme auszubreiten und noch während Saphenus versuchte doch noch das Gleichgewicht zu finden riss er überrascht sein Auge auf.


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[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Sharoh, Hybris und Rake]

Wäre Hybris der Typ für so etwas gewesen, er hätte den heutigen Tag rot im Kalender angestrichen oder ihn als den „Tag der Überraschungen“ gekennzeichnet. Ihm wurde eine teils lächerliche Situation nach der anderen geboten, worauf er aber nur auf seine nicht sonderlich soziale Art reagieren konnte.
Zuerst sah er seinen ersten Schüler von der Seite an. Kerberos schien TATSÄCHLICH bestraft werden zu wollen. Gut, es gab Masochisten und jene die gerne sterben wollten, doch wer ging dafür schon zu den Sith? Und zog seine Show dann auch noch bei einem durch, der kurz zuvor gedroht hatte einem die Seele zu rauben und an sein Schwert zu binden? Ein Schwert das aus einem Material bestand, welches nicht einmal aus dieser Existenzebene stammte und wahrscheinlich nur an extremen Orten zerstört werden konnte, Schwarze Löcher oder im Inneren eines Sterns zum Beispiel. Möglich war natürlich auch, dass er fern jeder Zivilisation und Erziehung aufgewachsen war und deshalb keine Ahnung hatte wie man sich gegenüber sehr viel mächtigeren Mördern zu verhalten hatte. Glaubte dieser Clown ernsthaft sich jeden Mist erlauben zu können, nur weil Hybris jetzt sein Meister war? Bevor besagter Psychopath und Massenmörder seine Gedanken auf den Trandoshaner richtete, beantwortete er seine rhetorische Frage gleich mal selbst.

„Diese Art von Humor solltest du lieber bei anderen ausleben.“

Noch während er gesprochen hatte, überbrückte er mit der Macht die kurze Entfernung zu Kerberos, drang in dessen Gehirn ein und blockierte jede Verbindung zu den Muskeln die er - einschließlich der Arme - für die Fortbewegung benutzen konnte. Er fiel auf Grund der Art wie er stand nicht sofort um, doch das übernahm Hybris dann selber indem er ihn mit einem relativ schwachen Machtstoß zurück zu Rake katapultierte. Der Feeorin streckte die rechte Klaue aus, wischte den Dathomirer aus der Luft und setzte ihn wie eine große Puppe erneut neben sich.

„In Anwesenheit eines Siths sollte man sich jede Frechheit sparen, es sei denn man will sterben.“

Er hatte es im Prinzip zu Kerberos gesagt, doch den Trandoshaner dabei angeschaut.

„Gut. Folgendes. Du lebst nur noch aus einem Grund, nämlich weil ich dein Potential gespürt habe. Das bedeutet nichts anderes als das du theoretisch in der Lage bist Mächte zu entfesseln, die ganze Städte einebnen können. Doch falls du körperlich wie geistig nicht dazu in der Lage bist damit umzugehen, hat es keinen Sinn mit der Ausbildung überhaupt erst anzufangen. Daher werde ich dich vorher testen, genauer gesagt Rake. Rake!“


Der Feeorin sprang beim Klang seines Namens auf, versicherte sich ob Kerberos noch immer richtig saß und kam dann gemessenen Schrittes auf sie zu. Seine tief roten Augen waren nur kurz auf die von Hybris gerichtet und schon wurde er langsamer und schien regelrecht zu schrumpfen. Aber vielleicht sah das auch nur Hybris so. Bei ihnen angekommen stellte er sich so zwischen Sharoh und Hybris, sodass sie gemeinsam ein Dreieck bildeten.

„Mein Spezialgebiet umfasst nur die Macht, das von Rake hingegen hauptsächlich den Lichtschwertkampf und Körperkünste. Er hat seine Ausbildung auch noch nicht abgeschlossen, ist aber der fähigste Neuling unter den Kämpfern die unter mir dienen. Er wird verschiedene Dinge prüfen, was genau wirst du aber höchstens danach erfahren. Kämpfe mit allem was du hast. Zögerst du, hältst du dich zurück oder zeigst zu große Schwächen, wird Rake dich töten, obwohl er es eigentlich nicht soll. Er weiß schon wann er es darf und wann nicht, du hingegen nicht. Verlierst du trotz aller Anstrengungen trotzdem oder gewinnst du eben, wirst du mein Schüler.“


Rake, dessen Brust während der Ansprache seines Meister buchstäblic vor Stolz aufgeblasen worden war, trat einen Schritt vor, ließ sich Hybris zurück ziehen und stellte sich dann dem Trandoshaner gegenüber. Dieser war in jedweder Hinsicht besser dran als Kerberos, lediglich bei der Kampfkunst konnte man das noch nicht absehen. Und doch schien der Feeorin sich regelrecht auf den Kampf zu freuen. Die großen humanoiden Echsen waren schließlich dafür bekannt das sie nicht allzu zimperlich mit Gegnern umgingen. Wer sich aber auch damit brüstete, dass er ganze Wookiee Familien bezwingen und verschleppen konnte, der musste auch was drauf haben. Natürlich nutzte man oft moderne Technologie dafür, aber sie konnten es auch ohne schaffen. Hybris hatte es zumindest gehört und als er sich nun links neben Kerberos setzte – und dabei sein Schwert links von sich auf den Boden legte-, nahm er ein Datapad heraus das Zugriff auf das Holonet hatte und schaute sich gleich einmal an wer diese Trandoshaner doch waren. Er hatte sie immer für primitive Totschläger mit nur schwer verständlichen zischendem Akzent gehalten, kaum in der Lage eine Waffe mit Energiezelle zu bedienen oder eben sich normal zu unterhalten. Sklaventreiber, Sklavenhändler und Kopfjäger waren, zumindest wenn sie nicht gerade irgendwelche Eliten jagten, nicht wirklich clever. Ihr Ruf war jedem bekannt und falls es mal einen von diesen degenerierten Affen gab, der tatsächlich kein Klischee erfüllte, so sollte man diesen der Wissenschaft übergeben. Aber Sharoh konnte es offenbar. Unter anderem auch das war heute so ein merkwürdiges Ereignis gewesen. Ein Trandoshaner der sich gewählt ausdrücken konnte. Zweifellos eine angenehme Überraschung.

Trandoshaner waren wie die „normalen“ Reptilien wechselwarm, waren also aktiver wenn es warm war und konnte der Kälte nicht allzu viel abgewinnen. Bei Hybris war das genau andersherum, er konnte Hitze nicht ausstehen und bevorzugte, wenn er denn eines der beiden Extreme wählen musste, lieber die Kälte. Das war aber kein Grund Sharoh abzulehnen.
Des weiteren häutete sie sich auch jährlich, was den (nicht anerkannten) Mediziner und Biologen Hybris so ziemlich egal war. Außerdem hielten sie nichts von Partnerschaften oder Liebe, was dem mit einem sozialen Totalschaden ausgestatteten Hybris recht gelegen kam.
Hinzu kamen dann noch ein paar weitere unwichtige Fakten, bis schließlich zu dem Recht des Stärkeren. Soweit so bekannt. Das sie in einem breiteren Spektrum sehen konnten, als zum Beispiel Menschen, war sicher nützlich, auch wenn Hybris noch kein konkretes Szenario vor seinen eigenen Augen hatte. Aber irgendwann, irgendwo. Die einzigen beiden noch wichtigen Fakten, die er aus dem viel zu langen Text heraus las waren die, die sich um ihre Probleme mit dem Schuhwerk und ihrer Grobmotorik drehten. Es war gut möglich das sie irgendwann einmal einen Schutzanzug würden benutzen müssen und Hybris bezweifelte das er die geeigneten Stiefel dafür besaß.
Um das Probleme kümmere ich mich, wenn ich mich darum kümmern muss.
Schließlich stand noch nicht fest ob der Trando es überhaupt überleben würde.
Die großen Klauen waren da etwas anderes. Er würde Sharoh sicherlich nichts tun lassen können wofür man Fingerspitzengefühl brauchte – vorausgesetzt er konnte es nicht mit der Macht tun. Aber auch hier hieß es erst einmal abwarten.

Ein kurzer Seitenblick zu Kerberos und Hybris schaute wieder auf sein Padd. Dathomir. Er war sich relativ sicher niemals dort gewesen zu sein und auch nicht sonderlich viel darüber gehört zu haben – da war irgendwas mit Macht, Hexerei oder Zauberei. Aber viel mehr auch nicht -, doch wieso wurde er das Gefühl nicht los das da etwas sein sollte?
Nur eine verlorene Erinnerung. So wichtig kann es nicht sein.
Tatsächlich bot Dathomir nichts besonderes. Planeten wie Korriban und Ziost waren ihm schließlich auch bekannt und keiner der beiden Welten zogen ihn magisch an. Ja nicht einmal normal an. Beide Welten gab es schon seit Ewigkeiten und seit Ewigkeiten werden dort Dinge gesucht, seit Ewigkeiten gestorben, seit Ewigkeiten wurde man dort enttäuscht. Nein, es gab wirklich keinen plausiblen Grund. Dathomir war irrelevant. Dafür aber nicht die Bewohner. Genauer gesagt schon, die auch, aber sein Schüler neben ihn war einer der Clowns – Tätowierte eigentlich – und deshalb konnte es nicht schaden etwas über ihn zu erfahren.
Weit kam Hybris aber nicht, denn er musste plötzlich feststellen, das er eigentlich gar nichts über Kerberos wusste. Gehörte er überhaupt zu einer der bekannteren Gruppierungen oder war er nur ein Außenseiter und Feigling, dessen Muster auf dem Gesicht nur den Wunsch nach Anerkennung ausdrückten? Seinem Gehabe nach zu urteilen war das gar nicht mal so unwahrscheinlich. Andererseits waren seine Kampfkünste nicht von der Hand zu weisen. Und konnte ein Schwächling am Rande der Gesellschaft auf einem lebensfeindlichen Planeten überleben und dann hier her kommen? Unwahrscheinlich. Na gut, er war wohl Mitglied einer der größeren Parteien. Doch welcher? Hybris könnte nachfragen, doch sein Bedürfnis nach einem Gespräch existierte quasi gar nicht. Sein ach so aufgeblasener Schüler hatte es gar nicht verdient das man mit ihm redete. Hybris tat es trotzdem, auch wenn er ihn dabei nicht ansah. Ob er wollte oder nicht, bestimmte Dinge sollten lieber jetzt als später geklärt werden.

„Du wirst so lange gelähmt bleiben wie der Kampf dauert. Und für jedes weitere Mal, wo du dir wünscht ich würde dich bestrafen, und wie soll ich die Aktion von dir eben anders interpretieren, verdoppele ich die Zeit. Es wird keine weiteren Sanktionen geben. Überschreitest du eine gewisse Zeitspanne und stehst kurz davor zu verdursten, kommst du in mein Schwert.“

Jetzt sah er ihn an und drückte gleichzeitig den Kopf des Clowns in seine Richtung.

„Du sollst mich mit meinem Namen, nicht mit meinem Titel ansprechen. Aber ICH BIN dein Meister und als solcher dulde ich solche Aktionen nicht. Niemals, weder wenn wir allein sind, noch in Anwesenheit von sonst wem. Du brauchst mich nicht zu respektieren, darauf bin ich nicht angewiesen, aber in Gegenwart eines stärken, der nichts weiter als einen Gedanken und ein wenig Macht braucht um dich zu töten, solltest du Demut zeigen. Oder willst du sterben? Ist das etwa hier deine ganz eigene Art um Suizid zu begehen?“


Er drückte den Kopf wieder zurück und sah danach ebenfalls zu den beiden Kämpfern.

„Dein Potential schützt dich nicht. Was habe ich davon wenn du in der Theorie einen guten Schüler, Diener oder Partner abgibst, dich aber in der Praxis wie einer aus der Irrenanstalt aufführst? Etwas das nicht kontrolliert werden kann, lässt man nicht an sich heran. Etwas das man nicht kontrollieren kann UND gefährlich ist, beseitigt man wenn möglich. Dein Machtpotential und deine Kampfkunst machen dich zu ein potentiell sehr gefährlichen Subjekt. Weder du gehorchst also und lässt deine … nennen wir es Eigenarten … an deinen Gegnern aus oder wir beenden die Ausbildung einfach.“

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[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif

Janus lächelte vage, als sich Saphenus danach erkundigte, ob die Gala nicht nur Gelegenheit für wichtige Gespräche, sondern auch für das Auffrischen alter Bekanntschaften dachte. Der Blick des Grafen wanderte kurz zu Zoey, die sich gerade mit einem ihm unbekannten, blau uniformierten Man von den beiden Lords entfernte und in Richtung der Tanzfläche steuerte. Nun, der Graf konnte es ihr nicht verübeln, sich möglichst schnell von diesen beiden aufdringlichen Vertretern von Cirrus entfernen zu wollen.

„Auch das, Lord Saphenus. Auch das...“

Für einen kurzen Moment funkelten die grünen Augen des blassen Fastmenschen amüsiert, ein Funkeln, das noch etwas stärker wurde, als sich der Zabrak kurz umblickte, wohl auf der Suche nach den zusätzlichen Sicherheitsleuten, auf deren Existenz Janus zuvor dezent hingewiesen hatte. Es konnte nie schaden, genügend Wesen vor Ort zu haben, die ihm und nur ihm verpflichtet waren und neben regulären Wachaufgaben auch diskret mögliche Störenfriede ausschalten und die Geschehnisse beobachten konnten.

Neugierig beäugte nun Janus seinerseits Chronor, der Omwati wirkte recht ungewöhnlich, und dass nicht nur weil, er ein Nichtmensch war. Deutlich kleiner als die übrigen Sith und mit grau-bläulicher Haut und wild abstehendem Haar wirkte er recht exotisch, ein Umstand, der durch seine rötlichen Gewänder und den darunter hervorragenden wohl mechanischen oder auf eine andere Weise veränderten Arm noch verstärkt wurde.


„Ich nehme an, Ihr seid im Auftrag eines anderen Sith oder eines Zirkels hier, nicht wahr? Oder steht Ihr ausschließlich in den Diensten des Gentlemans, der sich gerade entfernt hat?“

Verlangte der Graf höflich, aber bestimmt zu wissen, denn er schätzte es nicht, wenn er über seine Gesprächspartner nicht im Bilde war. Der Jünger mochte keine direkte Bedrohung sein, aber wer seine Fäden zog vielleicht schon. Saphenus scherzte in diesem Moment, dass das Vergnügen in der Runde wohl bald enden würde, sollte sich der Colonel zu ihnen gesellen, was Janus dazu veranlasste, ein wölfisches Lächeln zu präsentieren, das alles andere als vertrauenerweckend wirkte.

Der Zabrak fuhrt fort, dass die Versuche der Sammler überaus armselig waren und es für den Orden besser wäre, wenn sie sich den hungrigen Kreaturen in den düsteren Katakomben des Tempels als Futter zur Verfügung stellen würden, mit einem Glucksen schloss der Einäugige, dass der Versuch des Colonels wohl hoffentlich der letzte an diesem Abend bleiben würde, und grinste dabei boshaft.

„Sollte er vermessen genug sein, einen weiteren Versuch zu wagen, werden die Kreaturen in den Tiefen des Tempel heute nicht hungrig schlafen.“

Meinte Janus mit einem leisen Lachen. Das Gespräch der beiden Sith wandte sich nun wieder dem offenbar entweder inkompetenten oder korrupten Gouverneur von Korriban zu und Saphenus gestand fast schon widerwillig ein, dass der Gouveneur wohl tatsächlich wenig fähig sein musste und auch Pünktlichkeit nicht zu seinen Stärken zählte. In der Tat, noch war der Sith-Verwalter nicht aufgetaucht.

„Mein Vater pflegte zu sagen, dass unpünktlicher Mann oft auch unfähig ist, da ihm innere Disziplin und Eifer fehlen. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, den Gouverneur durch jemanden zu ersetzen, der diese Qualitäten besitzt und Korriban die Sorgfalt schenkt, die diese Welt verdient.“

Kommentierte der elegant gekleidete Sith die Aussage des Einäugigen. Er hätte wohl noch mehr gesagt, aber in diesem Moment ertönte die Glocke der Gedächtnishalle und kündigte einen weiteren Redner an. Eine Rednerin, um genau zu sein, denn nun war der Auftritt von Zoey gekommen. Interessiert verfolgte Janus, wie die hübsche brünette Autorin sich auf das Podest begab, ihre Lesung ankündigte und sich vorstellte. Die Gäste klatschen höflich Beifall, eine Geste, die auch Janus vollführte, auch wenn dem ein oder anderen bei der Erwähnung von Naboo wohl nicht nach Jubel war.

Dem Grafen entging nicht, wie Zoey sich nach ihm umsah, und als sich ihre Blicke trafen, lächelte er und nickte ihr ermutigend zu. Die Archäologin erzählte, dass die Erlöse der Bücher hier an die Opfer des Krieges fließen würde und sie drückte Mitleid auch für die imperialen Toten, Verwundeten, Witwen, Waisen und Vertriebenen aus, da sich Schmerz überall gleich anfühlte, wobei sie theatralisch die Hand aufs Herz legte und in die Menge lächelte.

„Wie überaus großmütig...“

Murmelte Janus leise und spöttisch, für einen kurzen Moment verzogen sich seine Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. Aufmerksam hörte er zu, wie die Autorin von ihren Erlebnissen auf Theaterra vorlas und dabei die Durchquerung eines gefährlichen Tempels voller Lava schilderte, bei der offenbar ein Dr. Pel ihr das Leben gerettet hatte. Ein Pseudonym? Dem Grafen war kein Mann dieses Namens auf der Welt begegnet, aber vielleicht war er auch dort gestorben, hatte den Planeten verlassen oder war schlicht ein Platzhalter für ein anderes Mitglied der Expedition, deren Identität die Archäologin schützen wollte.

Nachdem Zoey geendet hatte, schenkte Janus ihr ein wohlwollendes Lächeln und applaudierte dezent. Sie hatte sich gut geschlagen, aber wenn die Pläne, die der Graf auch auf dieser Gala vorangetrieben hatte, aufgingen, würden ihre naiven Hoffnungen in Flammen aufgehen. Nun, noch hatte sie Gelegenheit, sich für die richtige Seite zu entscheiden. Dem Sieger gehört die Beute, dachte sich Janus mit einem Lächeln.

Der schlanke Fastmensch wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als ihnen ein kräftiger, großer Zabrak in dunkler Panzerkleidung und schwarzem Cape näherte, in dem Janus bei genauerem Hinsehen einen der Wächter des Inquisitorenzirkels erkannte, der nun erklärte, dass er den Grafen in einer Angelegenheit des Zirkels zu sprechen wünschte. Was hatte seine Anwesenheit hier zu bedeuten? Ging es um Sernpidal? Der Zirkelwächter begrüßte Voth und Saphenus, wobei nicht zu übersehen war, dass der im Vergleich zu ihm umso schwächlicher wirkende andere Zabrak ihn nicht sonderlich beeindruckte und das negative Gefühl schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen, der Einäugige strahlte Zorn aus und klammerte sich fest an sein verwundetes Bein, spöttisch wandte er sich mit herausfordernden Worten an den Zirkelwächter und drehte sich dann schwungvoll zu Voth um.

Besser gesagt, er versuchte es, doch war es wohl ein Schwächeanfall in seinem verletzten Bein, der diese theatralische Geste zunichte machte und den Einäugigen mit einem schmerzerfüllten Stöhnen in Richtung des Twi´lek stolpern ließ, der wohl instinktiv seine Arme ausbreitete. Seine vier Arme. In dem Bemühen, Saphenus weitere Peinlichkeiten zu ersparen, tat Janus schlicht so, als wäre nichts passiert, und entfernte sich zusammen mit dem Zirkelwächter einige Schritte von den anderen Sith, bis sie außer Hörweite waren. Mit einer Handbewegung und einer Botschaft in der Macht rief Janus zwei Jünger herbei, die sich in der Nähe der anderen Sith aufbauten und einen unauffälligen Schutz vor neugierigen Augen bildeten.


„Ich bitte um Entschuldigung. Lord Saphenus scheint heute nicht bei bester Gesundheit zu sein.“

Meinte Janus an den Zirkelwächter gewandt und sein Tonfall ließ offen, ob aus diesem Satz Sorge, Ärger oder schlicht Gleichgültigkeit sprach. Höflich betrachtete Janus den Diener der Inquisitoren und lächelte knapp.

„Nun, Ihr habt meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Was wünscht der Zirkel von mir?“

Der Graf nahm an, dass man diesen Wächter nicht nur geschickt hatte, um ihm zu dem Erfolg auf Sernpidal zu gratulieren. Gewiss steckte mehr dahinter, doch was? Janus würde es schon bald erfahren, da war er sich sicher.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Sane alias Krayne in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Janus und Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Steven, Michael, abseits: Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar

Angespannt wartete der Infiltrator auf eine Reaktion von Zoey. Ein einziges Wort von ihr hätte genügt und Sane hätte gewalttätige Schritte gegen die angeblichen Lords eingeleitet. Er musste sie nicht einmal zwingend erschießen. Als ausgebildeter Nahkämpfer kannte er wirksamere und schnellere Methoden um Gegner aus nächster Nähe auszuschalten, auch wenn die Lords nicht so aussahen, als würden sie sich einfach so ergeben. Doch was sollten sie gegen einen Soldaten der Spezialeinheiten ausrichten können?

Allerdings kam es nicht so weit. Die junge Frau gab recht schnell Entwarnung und meinte, es sei alles in Ordnung. Dies verwirrte Sane. Was hatten diese Blicke ihm dann sagen sollen? Hatte er ihre Körpersprache so falsch gedeutet? Zoey stellte ihm die beiden Herren persönlich vor und Sane erwiderte die kurze Vorstellungsrunde jeweils mit einem knappen nicken und einem geknurrten "Mylord". Immerhin kannte er die Etikette zur genüge und wusste, wie man sich als Untergebener zu verhalten hatte. Doch was als nächstes geschah überstieg jegliche Kalkulation, die Sane über den Abend angestellt hatte. Zoey packte ihn am Arm und zerrte ihn auf die Tanzfläche. Sie wollte mit ihm tanzen? Natürlich hatte er als Sohn eines Barons früh intergalaktische und vor allem imperiale Standardtänze gelernt. Den Rythmus, die Grundschritte, die Verhaltensweise gegenüber der Tanzpartnerin. Aber das war nun schon 15 Jahre her. Dennoch wussten seine Hände sofort was zu tun ist. Die eine legte sich auf das Schulterblatt, die andere wurde der Dame angeboten. Wie unglaublich weich sich der Körper von Zoey anfühlte. Und wie sie duftete! War der Soldat ihr jemals so nah gekommen? Es war betörend und betäubend, Sane musste um seine Fassung ringen.

Die Archäologin hatte beim Tanz schnell die Führung übernommen und bewegte das Paar zu den Lautsprechern. Erst jetzt verstand Sane, dass sie das alles nicht aus Zuneigung zu ihm getan hatte, was seine aufgewühlten Gefühle kurzherhand zum implodieren brachten und den Fokus wieder herstellten. Er war wieder bei der Sache. Zoey erzählte ihm nun unter dem Deckmantel der lauten Musik, dass sie Janus eine republikanische Fassung ihres Buches gegeben hatte und er sie zum Essen eingeladen hatte.

"Das können wir nicht ungeschehen machen. Wir sollten nicht so dumm sein und versuchen einen Sith zu beklauen. Janus ist kein direkter Teil der Behörden und anscheinend ein Fan von dir, er wird sich schon nicht daran stören. Und zu dem Abendessen werde ich mitkommen. Entweder offiziell oder... inoffiziell."

Dann war das Lied plötzlich zu Ende. Sie fragte ihn nach ihrem aussehen, doch bevor er ein "Wunderschön" hauchen konnte, war sie auch schon verschwunden. Typisch Zoey. Sie eilte zur Bühne und las etwas von ihrem Buch vor, in welches Sane immer noch keinen Blick geworfen hatte. Er wollte Thearterra vergessen. Schlimm genug, dass er dabei gewesen war. Geschichten wollte er darüber nicht lesen.

So unauffällig wie möglich postierte sich der angebliche Sicherheitsmann an einer Ecke des Podiums und beobachtete die Gäste, während Zoey ihren Vortrag hielt. Natürlich hörte der Soldat ihr nicht zu. Lieber hing er eigenen Gedanken nach und konzentrierte sich auf seine Umgebung, was allerdings auch nicht spannend war. Keiner der anwesenden Snobs sah nach einem Kopfgeldjäger aus oder ließ sich zu verdächtigen Bewegungen herab, die so aussahen, als würde eine Waffe gezogen werden. Auch den Grafen hatte Sane nach wie vor im Blick. Er unterhielt sich mit den anderen Sith und schien momentan keine Gefahr zu sein. Die Veranstaltung sollte wohl tatsächlich reibungslos verlaufen. Dem war Sane nicht abgeneigt.

Zoey verließ unter Applaus die Bühne und schnappte sich sofort ein Glas Champagner. Sane folgte ihr, drückte sich durch die Menge um nah genug an sie heran zu kommen.

"Ich bin hinter Ihnen, Doktor. Gut gemacht."

Flüsterte er. Es schadete nicht, ihr etwas Mut einzuflößen. Tatsächlich hatte sie sich gut geschlagen. Sie hatte dem Grafen getrotzt, die Begegnung der anderen Sith überstanden und gerade vor der imperialen Elite gesprochen. Eine beachtliche Leistung.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar
 
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