Bastion

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens , Janus Sturn und sein Schüler Voth, ansonsten nur unwichtige stumme Nebencharaktere][--

Und da sah man es mal wieder. Der Schüler war intelligenter als der Meister. Während Sturn nichts besseres zu tun hatte, als seine Unzulänglichkeiten durch plumpe Beleidigungen der Kategorie Straßenpenner und Ironie zu verschleiern, hatte sein merkwürdiger Apprentice immerhin noch einen Gedanken geäußert, auf den man eingehen konnte. Und war es nicht das, was ein Gespräch am Leben erhielt? Wenn beide Parteien einer solchen Unterhaltung etwas sinnvolles zu sagen hatten? Selbstverständlich konnte er auch ganz gut alleine reden, Ignavius besaß dafür schließlich die richtige wohlklingende Stimme in Kombination mit einem selbst aus seiner Sicht anormalem Durchhaltevermögen, doch wurde das selbst ihm nach einer Weile zu langweilig. Er hatte sich schon zu oft alleine in den Gräbern aufgehalten und dort mit sich selber reden müssen. Um nicht wahnsinnig zu werden versteht sich.

„Sturn, wenn sie nur offensichtliches und langweiliges zu sagen haben, dann halten Sie lieber gleich die Klappe. Selbst wenn keine imperiale Flotte im Orbit und kein Trupp Sturmtruppen außerhalb der Gräber Wache schieben würde, wäre da immer noch ich und jene Diener, die mir Gehorsam schulden weil ich ihre Trägerartefakte geborgen habe. Kein lächerlicher Schmuggler würde auch nur zehn Schritt weit kommen, bevor er, wenn er Glück hat, atomisiert und wenn er Pech hat, in einen Untoten verwandelt wird. Ihr könnt euch gerne mal meine Sammlung anschauen.“

Eigentlich hatte Ignavius Sturn gar nicht so viel Zeit widmen wollen, doch der Gedanke an die dutzenden Vollidioten, welche tatsächlich versucht hatten an dem Imperium vorbei in die Gräber zu kommen und die nun als hirnlose Sith-Marionetten herumliefen, ließ Ignavius einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Wie leicht es für die dunkle Seite doch war Normalsterbliche zu korrumpieren. Wenn er an ihre leeren Augen, den stets offenen Mund und dann diese Aura dachte, eine Aura die nicht nach Leben, Tod oder sonst was bekanntem schmeckte, sondern widernatürlich war. Die Sith, seine Vorfahren, hatten dort zum Teil wirkliche Abscheulichkeiten geschaffen. Abscheulichkeiten die selbst ihn widerstrebten, Wesen so falsch, das es all seinem Denken und Fühlen zuwiderlief. Deshalb hielt er sich auch von Darth Mold's Grab fern, der zwar relativ unbekannt war, dafür aber ein Händchen für Kuriositäten gehabt hatte. Einmal war er hineingegangen, ahnungslos und voller Hoffnung. Und war nicht einmal über die erste echte Kammer hinausgekommen. Und beinahe auch nicht mehr heraus. Es gab dort Mächte, die waren nicht so plump wie die von Sturn und wenn Ignavius es hätte zugeben MÜSSEN, sie war auch nicht so plump wie seine Macht. So subtil, so unvorhersehbar wie sie in diesem Grab wirkte, hätte sie ihn beinahe in einen willenlosen Diener verwandelt. Und all seine Macht hatte ihn nicht davor schützen, ja nicht einmal warnen können. Wäre er nicht so misstrauisch gewesen und hätte auf sein Bauchgefühl gehört, er wäre jetzt nicht hier um den Schüler von Sturn und Saphenus nach Korriban zu holen. Aber wenigstens hätte er sich dann nicht Sturn antun müssen...

„Aber nicht mehr dieses Jahrhundert, Graf. Und nun zu Euch und Eure Bedenken, Apprentice. Ich kann euch versichern das dort nichts einfach so genommen wird, denn das wäre in der Tat wenig sinnvoll. Warum es aus den Gräbern holen und dann nichts damit tun. Ja, im Augenblick stapeln sich die Artefakte in meiner Residenz, welche übrigens ein ehemaliger Sith Tempel ist, wie ich bescheiden anmerken möchte, doch was soll ich machen? Keiner auf Bastion interessiert sich dafür, keiner möchte dieses Wissen und diese Macht für die Stärkung des Imperiums und den Erhalt des Sith Ordens nutzen. Also behalte ich sie vorerst, durchaus bereit sie mit anderen, würdigen Sith zu teilen.“

Ignavius Blick schweifte ab und er sah schon Saphenus angehumpelt kommen, da fiel ihm noch eine nicht ganz unwichtige Geschichte ein. Wobei, nein, das war zu bescheiden. Sie war wichtig. Immerhin kam er darin vor, dann ein unbekanntes Grab mit unvorstellbarer Macht und ein ehemaliger Sith Lord, Pardon, Sith Lady, die dieses verbissen vor Grabräubern – ihre Worte, nicht seine – verteidigt hatte. Ach was war das für ein Spaß gewesen ihr das Holocron abzunehmen. Glücklicherweise konnte er die Geschichte nicht mehr erzählen bevor der Zabrak eintraf, weshalb der Warrior nun auch bald in den Genuss einer weiteren spannenden Erzählung kommen würde. Doch zuvor galt es noch etwas anderes zu klären.

„Ah, Lord Saphenus. Ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Ihr habt nichts verpasst, von dem ich Euch später nicht noch erzählen könnte und auch werde und was Dr. Liviana betrifft, ich möchte doch hoffen das sie zurück kommt. Und sich uns anschließt wenn wir Center endlich verlassen und nach Korriban zurückkehren, ja? Natürlich wird sie das. Sagt, Lord Saphenus...“

Ignavius, der jetzt so zu dem Zabrak stand, das Janus Schüler ein wenig im Weg war, drehte sich vollständig zu diesem um und bekam dabei gar nicht mit wie er den vierarmigen Twi'lek mit seinem Körper und seiner nach wie vor aus ihm heraus pulsierenden Macht vor sich her schob. Wäre nicht alle so auf Höflichkeit bedacht, das wäre unter Sith sicherlich ein ausreichender Grund für Handgreiflichkeiten gewesen...

„...habt ihr eigentlich einen Schüler? Nicht, oder? Der Graf würde es gar nicht merken, würde ihm ein Schüler fehlen und unser Freund mit den vier Armen hier, der scheint durchaus Interesse an Korriban zu haben und außerdem einen echten Meister zu brauchen.“

Als Saphenus Blick durch die Runde glitt und sein eines Auge schließlich auf dem Noch-Schüler von Sturn ruhen blieb, lächelte Ignavius wissend. Natürlich wollte der Zabrak auf seinen Vorschlag eingehen. Er selber besaß keinen Schüler – oder hatte ihn einfach nicht mitgebracht, egal -, also war es doch verlockend diesem Lackaffen von Grafen seinen Schüler zu nehmen. Bisher schien der den Twi'lek tatsächlich nicht zwingend halten zu wollen. Zumindest hatte dieser nichts dergleichen verlauten lassen, also war es beschlossene Sache. Da Saphenus und das Gesicht des Apprentice ein wenig verschwommen war, konnte Ignavius nicht wirklich abschätzen was sie dachten, doch seine Machtsinne hätten ihn mit Sicherheit darauf hingewiesen, würden sie gegenteiliger Meinung sein.


„Seht ihn euch an. Jung, vital, aufgeschlossen, wissbegierig und sogar mit vier Armen! Wenn das nicht der perfekte Schüler ist. So etwas können wir doch nicht im Dunstbereich des Grafen verschimmeln lassen. Selbst Darth Mold wäre entsetzt gewesen, hah!“


Ignavius fing erst leise und dann immer lauter an zu lachen. Darth Mold, verschimmeln lassen, ein Brüller. Wenn sie doch nur in seinem Grab gewesen wären, sie würden sich nicht mehr halten können vor Lachen, genau wie Ignavius jetzt.

„Also“ spuckte der Gouverneru von Korriban aus, als er sich endlich wieder gefangen hatte. Während er sprach, rieb er sich seinen schmerzenden Bauch. Wegen zu heftigen Lachens Bauchschmerzen zu bekommen war definitiv die angenehmste Art um sich Schmerzen einzuhandeln.
„Wir nehmen ihn mit, geben ihn endlich mal einen richtigen Namen, den man sich auch merken kann, und nicht dieses Vo-irgendwas, und dann wird ein richtig guter Sith aus ihm!“

Ignavius Kopf schnellte herum und seine glühenden Augen fixierten Sturn. Wenn man den beleibten Sith eine Weile lang nicht mit der Macht herumhantieren sah, vergaß man nur allzu gerne, dass er sich dank ihr unnatürlich schnell bewegen konnte.

„Und wenn Ihr keinen Schüler mehr habt, dann könnt Ihr Euch auch mehr ums in Ärsche kriechen kümmern, Sturn. Wir alle gewinnen also! Hah!“

Wieder zu Saphenus. Um seine Worte zu unterstreichen drückte Ignavius seinen Rücken durch und den Bauch gleichzeitig vor, sodass der Apprentice einen kleinen Stoß abbekam und dem Warrior regelrecht in die Arme getrieben wurde.

„Sagt ja, Lord Saphenus und wir können diese Gala endlich verlassen! Diese unsäglich langweilige Party. Sie ist so langweilig, das ich nicht einmal mehr Lust habe diesen guten Al zu verkosten!“

Ein schneller Blick auf die Flasche verriet ihm das sie immer noch halb voll war. Gut. Also kein weiterer Blackout ... na ... vielleicht ein kleiner ...

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Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Saphenus bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC)

Sane ignorierte die Sticheleien des Sith und ging nicht weiter auf sie ein. Es hätte keinen Sinn, sich jetzt auf ein Wortgefecht mit dem Zabrak einzulassen, musste er sich momentan sowieso auf andere Dinge konzentrieren. Gerade war er ein Risiko eingegangen. Er war neugierig, was Saphenus von Zoey wollte. Das war die zweite Unterredung an diesem Abend, die der Sith mit ihr suchte. Was hatten sie zu besprechen? Wollte er sich wirklich nur entschuldigen, oder war das nur ein scheinheiliger Vorwand? Wahrscheinlich. Sith entschuldigten sich doch nicht, wo soll es denn sowas geben?

Doch tatsächlich waren es diese Worte, die Saphenus als erstes aussprach. Er entschuldigte sich bei der Archäologin. Was war mit dem nur los? Sane beobachtete die Szene, die sich vor ihm abspielte genau und war immer mehr verwundert darüber, was die Beiden da sagten. Es ging offensichtlich um Korriban, davon hatte der Soldat schon gewusst und nach wie vor war er davon überzeugt, dieses Vorhaben zu verhindern. Saphenus konnte noch so bedrohlich auf Zoey zugehen und auf sie einreden. Korriban war nicht drin. Er hatte es erlaubt, dass sie nach Bastion flog und diese Veranstaltung besuchte und das war schon Wahnwitzig genug. Auf die Sithwelt würde er sie nicht begleiten. Vermutlich musste er die Archäologin am Ende selbst entführen und zurück in die Republik schleppen.

Umso überraschter und auch enttäuschter war Sane, als die junge Frau einfach so vor dem Sith einknickte. Saphenus hatte nur wenig Überzeugungsarbeit leisten müssen und Zoey willigte ein, in den Sklavenstand einzutreten. Warum, Zoey? Hast du den Verstand verloren? Wo war die Kämpferin von Thearterra, die sich mutig allen Gefahren entgegengeworfen hatte? Dass sie jetzt vor diesem Kasper kuschte war völlig unverständlich für den Soldaten. Natürlich war Hybris eine Bedrohung, doch der Kerl konnte nicht die ganze Galaxis nach ihr absuchen. Zoey hatte die Neue Republik hinter sich, hatte Kontakte zum Militär und zum Jedi Orden. Warum nutzte sie nicht die Chancen, die sie hatte? Es gab immer einen Ausweg, aufgeben war keine Alternative. Nie!

Saphenus spielte unterdessen seine billige Masche weiter. Er näherte sich der Archäologin, entfernte sich wieder, angeblich um die Nerven des vermeintlichen Personenschützers nicht unnötig zu strapazieren. Sane jedoch fand das eher ermüdend. Ja, sein Körper war gespannt wie eine Feder, mental war er auf alles vorbereitet und sein Geist sog alle Informationen auf, die das Gespräch hergaben.

Billig war auch, dass der Sith ihr Reichtum versprach. Damit konnte er Zoey doch nicht locken, oder? Auf der anderen Seite schien die Archäologin das Scheinwerferlicht zu lieben, das hatte er schon auf Lianna gemerkt und das war vermutlich auch der Grund, warum sie diese bescheuerte Reise ins Imperium riskiert hatte.

Die letzten Sätze von Saphenus, bevor er die Toilette verließ, waren jedoch sehr interessant. Hybris war in der Nähe der Gala gewesen und die Veranstaltung stand nur noch der Reise nach Korriban im Weg. Das konnte nur bedeuten, dass die Sith direkt nach der Gala aufbrechen würden. Nun war der Soldat doch beunruhigt. Sein Zeitfenster hatte sich gerade tragisch minimiert. Er musste Zoey hier augenblicklich wegschaffen. Es war schon spät und die Gala würde vermutlich keine Stunden mehr laufen. Dies war die Zeit, welche sie benötigten, um von Bastion runterzukommen. Während Sane über all das nachdachte, brach Zoey mal wieder in Tränen aus und bat darum, alleine zu sein. Sane allerdings sah sich nun dazu gezwungen, das Kommando an sich zu reisen. Die Archäologin hatte lang genug bestimmt, wie die Reise verlief.

"Nein, Zoey, ich werde nicht gehen. Wenn du wirklich mit diesen Gestalten nach Korriban gehst, dann erst bist du verlassen. Wir werden jetzt auf der Stelle diese Veranstaltung verlassen, wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir waren lange genug Nett und lange genug der Spielball. Steh auf, wir gehen."

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Saphenus bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC)
 
Bastion, Center, in Summers Appartement 14. Etage Arthious-Boulevard 678: Adria, Fel, 3 Gefangene und einer an der Tür


Fel, der total schwarz vermummt war und richtig mysteriös damit wirkte, doch den Adria sofort an seinem Auge, seiner Statur und Aura erkannt hatte, da sie sich mit ihm verbunden fühlte und das nicht erst seit gestern, ging sofort in Richtung des Neuankömmlings, der niemand anders als der Sohn des Hauses sein konnte. Adria blieb in der Küche. Fel kümmerte sich um den Sohn von Ninett Summers. Oder, um den Bruder, der miesen blonden Bitch.

Kurz darauf war Fel schon wieder mit ihm in der Küche und der Junge, ebenfalls mit blondem Schopf, war bewusstlos und wurde rasch an den Stuhl gefesselt. Er sah auf dem ersten Blick tatsächlich dem Taxifahrer ähnlich. Adria ging Fel schnell zur Hand. Sie schlang Klebeband um den rechten Fuß des Sohnes von Ninett und um das rechte vordere Stuhlbein. Dabei bemerkte sie, dass der Taxifahrer das Bewusstsein wiedererlangt hatte.

Nun sollte Adria rasch den Gleiter mit ausladen. Adria nahm alles entgegen und es handelte sich um unzählige Plastetüten und Planen. Aber auch um diverse Gerätschaften. Unter anderem ein dicker Schlauch, Panzerband, ein schwerer Koffer, ein größerer Trichter und etliche Kanister. Was hatte ihr Meister damit nur vor?


Nun wollte Fel den Gleiter auf dem Dach parken. Adria konnte von ihrem Meister etliche Tricks lernen. Auf diese Idee wäre sie nie und nimmer gekommen, deshalb parkte das Taxi vorm Hotel. Auch die Sache, den Gleiter gleich vor dem Fenster zu halten, war bemerkenswert und Adria hatte schon einiges dazu gelernt. Doch auch sie erhielt in der Zeit eine Aufgabe und sollte keineswegs untätig sein. Sie sollte die Fesseln mit Panzerband verstärken. Schon bald war ihr Bruder wieder da.

Adria sollte noch den Portier hoch holen. Er war ein Zeuge, wurde Adria klar. Er kannte ihr Gesicht. Und, es sah wohl für den Portier ebenfalls nicht gut aus. Sie wusste nicht genau, was Fel mit ihnen vorhatte, aber es war wohl etwas Tödliches! Die Frage war eher "Warum das alles?"!

Adria machte sich also wieder auf den Weg nach unten. Sie dachte die ganze Zeit darüber nach, wie sie es am besten anstellen sollte? Ihr kam dann eine Idee. Sie wollte ihn locken. Das wäre einfacher als mit Gewalt. Diese Option blieb ihr ja immer noch. Adria hatte erkannt, dass ihr Meister eher die rohe Gewalt bevorzugte.


Der Fahrstuhl hielt unten mit einem Ding und die Tür öffnete sich. Adriaˋs Herz hämmerte. Sie lief geradewegs zum Portier. Sie lächelte süß und ihr Antlitz erschien lieblich und der Portier war arglos und erwiderte das Lächeln.

"Mit Misses Summers Klimaanlage ist etwas nicht in Ordnung und sie lässt ausrichten, ob sie mal schnell drauf schauen könnten. Sie meint, sie können alles viel flinker als jeder Fachmann und ehe da jemand kommen würde. Es ist ganz bestimmt nur eine Kleinigkeit? Es wäre schön, wenn Sie bitte mal rasch mit nach oben kommen und ganz kurz einen Blick darauf werfen könnten? Bestimmt hat sich nur etwas verstellt?! "

Adria machte ein unschuldiges gutmütiges liebliches Gesichtchen, noch mehr als vorher. Doch der Portier verneinte und erklärte, dass er seinen Platz hier unten, besonders mitten in der Nacht, nicht verlassen dürfte und sollte, gab ihr aber jede Menge Erklärungen und Tipps, was die Ursache allen Übels sein könnte. Adria, die natürlich nicht zuhörte, da sie andere Absichten verfolgte, meinte immer wieder Schulter zuckend:

"Ich habe Sie nicht verstanden! Wie, nochmal?! Oder, kommen Sie einfach bitte doch kurz besser mit hoch!"

Doch leider, half dies nicht und Plan B musste her. Die Zeit verran nämlich! Adria hätte am liebsten die Augen verdreht, so sehr kotzte sie alles an. Als er gerade wieder mal einen Blick auf seine Montitore warf, warf Adria einen raschen prüfenden Blick über seinen Schreibtisch, entschloss sich kurzer Hand, ergriff mit festem Griff seinen Briefbeschwerer und schlug damit einmal kräftig zu. Wenn man sowas über den Kopf gezogen bekommt, sackt man in der Regel ohnmächtig zusammen. So auch der liebe Portier! Adria fasste unter seine Achseln und zog ihn in den Aufzug. Der Dicke war schwer! Vorher hatte sie jenen Briefbeschwerer unverzüglich eingesackt. Sie trug ja immer diese Umhängetasche. Sie hatte ja gesehen, dass Fel jedes Tun und Handeln bedachte und nahm jenen lieber mit, nicht dass hier ein Haar oder einige Hautschuppen oder gar Blut dran klebte und vor allem ihre Fingerabdrücke und so eine Spur der Polizei lieferte. Das Ziel war klar. 14. Etage, wo sonst?!

Als sie oben ankam, bemerkte sie, dass der Portier eine Platzwunde aufwies. Aber, erst jetzt zeigte sich mehr und mehr Blut. Sie hatte wohl keine große Ader getroffen. Ein Blick in den Fahrstuhl offenbarte, dass alles sauber geblieben war. Schnell zog sie ihn zur Wohnung und schloss mit dem Schlüssel, den sie vom Schlüsselbrett mitgenommen hatte, auf. Es hing ein kleines Teufelchen als Anhänger dran. Es gab wohl keinen schlimmeren Teufel als Fel, dachte Adria schmunzelnd.

Adria bemerkte gleich Felˋs besorgten Blick in puncto Platzwunde am Hinterkopf.

"Keine Sorge, es ist alles sauber geblieben! Ich habe aufgepasst!"

Sie zog den Briefbeschwerer raus, zeigte ihn nicht ohne Stolz hoch und tat ihn in einen der Müllsäcke. Fel fesselte sofort den Portier und es hatte etwas, wie alle Opfer rund um dem Küchentisch saßen. Fel hob nun seine Vermummung auf. Ihr Meister hielt dann eine Ansprache, nachdem er wohl mit der Macht alle zu Bewusstsein kommen lassen hatte. Adria war fast ebenso überrascht, wie die Gefesselten. Nur mit einem Unterschied. Sie war stolz auf ihren Meister, wie er da von einem Projekt und einem Spiel sprach und so machtvoll erschien. Die Opfer rissen voller Angst die Augen auf und ihre Herzen klopften, dass Adria es wahrnehmen konnte. Am liebsten hätte Adria die Gefangenen verhöhnt und sie ausgelacht, doch das hätte die Theatralik von ihrem Meister zu nichte gemacht und das wollte sie natürlich nicht. Lieber sonnte sie sich an seiner Seite zu stehen, fühlte sich den Opfern ebenfalls überlegen und mächtiger, insbesondere der kleinen blonden Hexe gegenüber, die das eindeutig alles verdient hatte, es gab ganz sicher Gründe ohne Ende, denn wer konnte so eine wie die schon leiden und sog die Angst und Panik in den Opfern in sich auf. Es war ein berauschendes Gefühl, was einen frisch und munter machte. Adria ahnte nicht genau, was mit ihr geschah und dass sie sich sozusagen an deren Angst nährte, aber sie merkte, dass es ihr gut tat und ihr gefiel. Adria fragte sich nur, was für ein Projekt ihr Meister vorhatte, doch Fel war so umtriebig und in seinem Element, dass sie ihn lieber nicht unterbrechen wollte. Sein Auge begann auch mit Beginn des Spiels sithisch zu werden. Adria beobachtete und lernte lieber still. Der Taxifahrer versagte beim Spiel zuerst. Adria hätte es auch gewundert, wenn er die Frage hätte beantworten können. Frech war er auch geworden. Ganz übel! Er musste ins Schlafzimmer. Adria folgte Fel mit dem Taxifahrer. Dort war alles penibel mit Planen ausgelegt und ein Haken war an der Decke befestigt. Fel musste das zwischendurch getan haben. Dann passierte alles zügig. Adria blieb der Mund offen stehen. Schnell wurde klar, wofür der Haken gedacht war. Als der Fahrer kopfüber an der Decke zappelte und Fel sein Rasiermesser griff und einen präzisen Schnitt machte und das Leben aus dem Fahrer wich, musste Adria wieder grinsen. Während Adria vom Kelch des Bösen kostete, trank Fel in großen Zügen.

Eine Vorrichtung sammelte seinen Lebenssaft in einem Kanister. Dafür also dieser Schlauch, der Trichter und so! Bald war kein Tropfen mehr in ihm. Den Raum durchzog eine süßliche Duftnote. Fasziniert stand Adria nur da.

Doch dann bekam Adria eine Aufgabe, nachdem sie Fel ins Bad gefolgt war. Das Bad samt Wanne war ebenfalls mit Plastikfolien ausgekleidet, auch die Wanne, in der kurz davor Adria noch ein wundervolles Schaumbad genommen und relaxt hatte. Sie bekam die ungeheuerliche Aufgabe, die Leiche zu zerteilen und in die Säcke zu verpacken. Sie schluckte schwer:


"Muss das sein?",

entfuhr es ihr erschrocken. Das war eine entsetzlich widerliche Aufgabe! Sie wollte im Gebrauch der dunklen Seite der Macht ausgebildet werden! Mussten alle Schüler und Lehrlinge so miese Tätigkeiten zu Beginn ihrer Ausbildung verrichten? Das war eklig! Pikiert starrte sie auf das Opfer und die Wanne, in die Fel die Leiche abgelegt hatte. Er selber war längst wieder in der Küche. Sie konnte seine Stimme hören. Er fuhr mit dem Spiel fort. Wie sollte denn Adria das hinkriegen?! Sie warf endlich einen Blick in den Koffer. Er war voller Messer! Adria inspizierte die Auswahl. Schließlich entschied sie sich! Scharf geschliffen schienen sie alle zu sein. Sie wählte ein Großes mit Säge, eins mit Spitze aber glatter Schnittkante und ein Minibeil. Die drei Arbeitsmittel legte sie sich am Wannenrand zurecht. Dann atmete sie erstmal tief durch. Konnte Fel das nicht selber machen? Zitternd ergriff sie das Minibeil. Sie fürchtete sich ein wenig den Toten anzufassen, geschweige ihre Aufgabe zu erledigen . Wo sollte sie denn anfangen? Ausserdem war sie so schick! Vermutlich würde sie ihre Kleidung ruinieren !? Adria fand in einem der Flurschränke ein weißes Laken , was sie sich zum Schutz umband, auch wenn der Körper ausgeblutet schien. Ein Blick ins Schlafzimmer trieb sie zur Eile an, wollte sie ihren Meister nicht enttäuschen, denn er war längst mit der nächsten Person beschäftigt!

Wieder ergriff sie das Beil. Die Zeit im Nacken ließ sie zur Tat schreiten und das Unbeschreibliche tun. Sie versuchte es im Kleinen und begann mit den Fingern. Die Úberwindung war mächtig gewaltig! Die ersten vier Finger waren ab. Weiter fuhr sie fort. Sie arbeitete einfach weiter und versuchte sich nicht dem Ekel hinzugeben. Moralische Bedenken hatte das Sithkind keine. Von jeher unter Sith und mit ihren moralischen Grundsätzen aufgewachsen, beschritt sie seit ihrer Geburt den Weg der Finsternis. Sie wollte Fel eine gute Schülerin sein und von ihm lernen und hoffte, dass er sie zu einem Alchemisten bringen würde.

Adria probierte hier und da dieses und jenes Messer. Sie fragte sich, wie klein es Fel haben wollte, doch wollte nicht unterbrechen und fragen gehen. Die Ohren auch ab? Und alle Zehen einzeln? Es war anstrengend und Schweiß treibend und eine unglaubliche Sauerei. Die Geräusche dabei waren gruselig. Die Einzelteile, die im Müllsack landeten, auch. Und dieser Geruch erstmal! Was wollte Fel nur mit dem Blut? War er unter die Vampire gegangen? Sie hätte am liebsten Fel dafür geohrfeigt. Doch sie riss sich am Riemen. Sie fluchte allerdings, als er mit dem nächsten Opfer kam.


"Jetzt schon !? Da kommt doch kein Mensch hinterher?! Jetzt mach mal halb lang!"

Oder mach es selber, dachte sich schmollend das Sithkind und legte schwer ,vor Kraftanstrengung keuchend ,weiter Hand an. Es ging Schlag auf Schlag weiter und ihr Meister, ein wahnsinniger Serienmoerder, brachte unentwegt Nachschub, was sie jerst recht vom Nachdenken abhielt. Sie war längst im Strudel der Verderbnis gefangen! Als Beverly, die kleine blonde Bitch in ihrem Alter, blass und blutleer hereingetragen wurde, dachte Adria lediglich, dass sie gerne zugesehen hätte, als jene das bekam, was sie ihrer Meinung nach verdient hatte und das Schauspiel leider verpasst hatte. Adria hatte langsam den Dreh raus und wurde immer schneller und war weniger stümperhaft. Ninett war die Letzte und Fel ging ihr endlich zur Hand. Adria w0rde davon vermutlich Muskelkater bekommen, schaetze sie.

Gemeinsam räumten sie auf. Adria war langsam erschöpft von dieser elenden Arbeit. Das Beste hatte sich Fel ausgesucht, wenigstens hier ging er ihr zur Hand. Sie sollte dann den Gleiter beladen, während er sich um die Kameras kümmern wollte. Ihr Meister war unglaublich klug und umsichtig und Adria war stolz, von ihm lernen zu dürfen. Bei dem Gedanken ging ihr alles gleich viel schneller von der Hand. Doch irgendwann war der Gleiter, egal wie oft sie ihn noch umpackte, krachend voll und es ging nichts mehr hinein. Verzweifelt stellte sie die eine Kuehlbox , die sie gerade in der Hand hielt, die einen Blutkanister enthielt, wieder ab und wartete ungeduldig auf Fel. Als er eintraf, verkündete sie ihm die Hiobsbotschaft sofort. Er würde zwei Fuhren machen müssen, erklärte er und machte sich auf den Weg. Adria begutachtete die rothaarige Leiche, die er mitgebracht hatte. Die konnte sie nun wirklich nicht mehr zerkleinern und zerhacken, denn sie hatten schon alles gereinigt. Sogar mit Bleiche hatte ihr Meister gesäubert! Aber, gewissenhaft, wie Adria war, hüllte sie die Tote mit der Feuermelderhaarfarbe in eine Mülltuete ein und verschnuerte das Bündel gut.

Dann hatte Adria Zeit für sich. Endlich, wurde ja auch mal Zeit! Adria entschied sich in ihrem neuen Zimmer für eine Zeitschrift. Zurück in der guten Stube auf der Couch liegend, begann sie interessiert in dem umwerfenden Blatt-Imperial Girl- zu lesen. Irgendwann wurde es ihr aus der Hand gerissen. Es war Fel!

Adria plauderte, angetan von den erlesenden Erkenntnissen los:


"Man nimmt gut ab, wenn man den ganzen Tag nur Gorakeier isst! Man kann aber auch vegan gut abnehmen. Oder man frisst nur die Hälfte!",

erklärte ihm das dünne, vom Dschungel ausgemergelte, Mädchen.

"Ach, und die Jungs stehen darauf, wenn man sein Shirt über seine Schulter rutschen lässt. Das macht sie richtig an !"

Adria war mächtig stolz auf ihr neu gewonnenes Wissen, doch Fel liess dies wohl kalt. Er wollte los.

Die Gleiterfahrt gefiel Adria wieder und sie freute sich auf den Tempel. Endlich kamen sie an und wehe, Adria müsste wieder draußen bleiben! Dann würde sie verrückt spielen! Garantiert!

Dort angekommen, sollte sie auf sein Zimmer gehen. Er nannte ihr Zimmernummer und beschrieb den Weg und Adria betrat nun endlich wieder den Tempel. Sie hatte längst den Weg zum Quartier der Mutter oder ins Labor vergessen. Adria ging erhobenen Hauptes an Jüngern vorbei, die sie neugierig anstarrten. Einige warfen ihr auch lüsterne Blicke zu. Sie schien hübsch zu sein, durchfuhr es ihr. In Felˋs Zimmer angekommen, sah sie sich um. Joah, eine Räuberhöhle war nichts dagegen, doch was war Adria schon gewohnt, bis auf gerade die wenigen Stunden im puren Luxus-Appartement. Es war klein und schlicht und schmuddelig! Besonders das Bett?! Was war denn darauf gelandet?

Adria wühlte erstmal in Felˋs karger Wäschesammlung und zog sich ein schwarzes frisches, vermutlich frisches, T-Shirt heraus. Es würde ihr bis kurz übers Knie reichen wie ein Minikleid und gut als Nachthemd nützlich sein. Dann ging sie unter die Dusche und sang lautstark dabei irgendwelche Töne, denn Lieder kannte sie keine.

Als sie blitzsauber aus dem Bad heraus kam und der Geruch nach Blut und wirklich jeder vermeintliche Spritzer abgewaschen und vielleicht auch ein wenig ihre Seele, zumindest der Versuch zählte, rein gewaschen war, stand Fel schon im Zimmer. Er verschwand unter der Dusche und Adria suchte in den Schränken und fand Bettwäsche und bezog das Bett. Dann schlüpfte sie hinein und versank in tiefem wohligen Schlaf nach soviel getaner schwerer Arbeit. Als Fel hinzu stieg, merkte Adria nichts davon. Sie kuschelte sich unbewusst nachts an ihn und fühlte sich bei dem Serienmörder und ihrem gleichzeitigen Sithmeister geborgen.

Am Morgen erwachte sie allerdings unsanft. Adria schimpfte mit ihrem Bruder:


"Sag mal, hast du sie noch alle, Hackfresse?!"

Geschwister waren eben so! Fel hatte sie immerhin aus dem Bett geworfen!

Fel tat unbeeindruckt, wahrscheinlich war das gut so! Sie gingen zum Frühstück in die Kantine, allerdings in eine andere als damals mit Darth Bor. Hier waren viele Schüler und Jünger. Adria aß Eierreis. Es war super lecker. Sie war nicht viel Gutes auf ihrer Zunge gewohnt und so war es ein Festmahl für sie. Ein Gungan, den Ersten, den Adria je zu Gesicht bekam, erregte Fels Aufmerksamkeit. Adria warf einen abschätzigen Blick auf ihn.

"Der sieht total dumm aus und ist sowas von hässlich! Der stinkt bestimmt! Das man den überhaupt in den Tempel lässt? Das müsste verboten werden!,"

pflichtete sie ihm bei. Der Ģungan hatte eine gelbe Aura. Adria beobachtete den Gungan, angestiftet und aufgehetzt von ihrem Meister und verstand bald, warum sie diese Farbe um seinen Kopf wabern sah. Jener war arrogant, eingebildet und hatte eine Anführerposition in seiner Gruppe. Adria konnte ihn nicht leiden. Fel wohl auch nicht. Sie würden ihn noch öfters sehen.

Danach gingen sie in Richtung Kellergewoelbe. Adria schlug das Herz bis zum Hals. Hier unten hatte sie gewohnt.

Adria sollte, ehe sie hinunter stiegen, einen Antigravwagen besorgen. Fel zeigte in die Richtung, in der Adria jenen finden würde. Schnell war Adria mit Einem zurück und beluden ihn mit ihrem Zeug.


Die nächsten zwei Tage hier unten wurden anstrengend, arbeitsreich, kräftezehrend und eintönig. Adria musste mit einer riesigen Zange überm Feuer den Rohling halten, den Fel beschlug und das ein Schwert werden sollte. Es war heiß und die Luft war voller Rauch und kaum mit Sauerstoff angereichert. Die Macht, die im Tempel vorherrschte, ließ sie aber durchhalten und nicht gleich ermüden. Als das Blut zum Einsatz kam, wurde es aber ekelerregend und Adria wurde blass und sie würgte mehrfach. Am zweiten Tag musste sie sein Schwert schleifen, Sie gab sich grosse Mühe, damit er sein Versprechen halten würde, an was sie sich klammerte. Als er es an sich prüfte, zeigte sich seine Schärfe und er schien zufrieden. Adrias Muskeln schmerzten. Fel hatte sich eine Prothese gefertigt. Das war verblüffend. Sie brauchten noch etwas Medizintechnik dafür. Adria war erstaunt über sein Können. Sie würde noch viel von ihm lernen können! Aufräumen musste immer Adria am Ende des Arbeitstages. Das war ätzend und sie fluchte leise vor sich hin. Irgendwann fiel ihr wieder etwas ein und sie sagte es Fel:

"Der Taxigleiter steht noch unten vorm Appartementkomplex. Ist das ok?"


Bastion, Sithtempel, Katakomben: Adria und Fel
 
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Dieser Post könnte Sprüche beinhalten die nicht wirklich politisch Korrekt sind. Sie beschreiben die Sicht meines Chars - nicht meine eigene - und fungieren lediglich als Stilmittel =)

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Fußgängerzone ] Sikarius, sowie ein frecher Bankautomat und viele Passanten


Sikarius fluchte laut und versetzte dem Bankautomaten einen heftigen Tritt mit seinem Stiefel. In bodenloser Frechheit blieb das Ding einfach stehen und hatte noch nicht einmal den Anstand zu zucken. Den einzigen Effekt den der unbedachte Ausdruck der Wut wirklich hatte, war ein stechender Schmerz, der seinen Knöchel entlangzuckte. Daraufhin fluchte er noch lauter und war versucht die Maschine einfach aus der Wand zu reißen und auf die unverschämt gaffenden Leute in der Fußgängerzone um ihn herum zu werfen. Irgendetwas sagte ihm jedoch, dass das vermutlich nicht die beste Idee war, auf die er heute kommen konnte.

Um genau zu sein war es ja garnicht der Bankautomat der den Frevel begangen hatte
Sikarius‘ Zorn zu erwecken. Er war nur der Überbringer schlechter Nachrichten und respektive Traditionen die älter waren als die Galaxis würde er dafür hängen. Oder was auch immer man mit Bankautomaten tun musste um ihre Seele aus Reichtum und Mammon in die Ewigen Bankfilialen zu befördern. Nein, der eigentliche Verbrecher am persönlichen Vermögen und Wohlbefinden war die Aargauer Bankzentrale, die sich trotz gültigem Fingerabdruck und Augenscan weigerte ihm sein zugegebenermaßen dürftiges Vermögen von einhundertdreiundvierzig Credits beim Tarisianischen Bank- und Währungszentrum auszuzahlen. Kurz sinnierte der Mörder darüber nach Aargau zu fliegen und die stinkenden Stadtpyramiden anzuzünden, bevor ihm wieder einfiel, dass er ja kurz nach seinem Mord an Janus Sturn eine davon in die Luft gejagt hatte. Hach die gute alte Zeit… Naja anscheinend war er mit den Bänkern dann schon quitt. Wie vorausschauend er mal wieder gehandelt hatte. Wie man es von ihm kannte.

Zugegeben einhundertdreiundvierzig Credits waren jetzt nicht grade die Welt, aber es war einhundertdreiundvierzig Credits haben oder nicht haben, zumal sie sein aktuelles Problem lösen würden. Eigentlich hatte er geplant dem Phollow-Gesundheitszentrum einen Besuch abzustatten, sich ein wenig zu informieren und dabei möglichst nicht aufzufallen. In zivil oder als Angehöriger des Militärs würde er das nicht unbedingt…in den wallenden schwarzen Roben des Sithordens schon eher. Und er hatte keinen verdammten Cent um sich neu einzukleiden! Natürlich hätte es sicher einige Probleme gelöst irgendeinen reich aussehenden Schnösel in eine Gasse zu zerren und ihm Geld, Kleidung und Gesicht vom Leib zu schneiden, doch irgendetwas sagte ihm, dass so ein impulsives Verhalten am helllichten Tag in einer Fußgängerzone nicht das nachhaltigste Vorgehen war und in einer eindrucksvollen Impression eines Kultholospiels, an dessen Namen er sich grade nicht recht erinnern konnte der aber eindeutig entweder mit dem Buchstaben G, T oder A begann, enden würde.

Was war also zu tun? Eigentlich war er sich ja zu schade dafür die Macht zu missbrauchen um vorbeigehenden Passanten die Portemonnaies und Creditchips aus der Tasche zu stehlen. Und eigentlich war er auch nicht der derart begabte Taschendieb um dies auch im größeren Rahmen stemmen zu können. Eigentlich. Die nächste halbe Stunde verbrachte er damit durch die überfüllte Fußgängerzone zu ziehen, die Passanten in der Macht zu beobachten, ob sie grade in seine Richtung sahen und in passenden Momenten den richtigen Leuten vor ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen und in seiner Robe verschwinden zu lassen. Nach etwa zwölf Brieftaschen die er so relokalisiert hatte und zwölf Tiefschlägen unter die Gürtellinie seiner Selbstachtung, hatte er schließlich genug Geld beisammen, um darüber nachdenken zu können sich eine neue Hose und Jacke zuzulegen. Warum hatte er eigentlich nicht direkt eine Bank ausgeraubt? Manchmal war diese übertriebene Vorsicht wirklich lästig.

Mit einem gezwungenen Lächeln betrat
Sikarius schließlich einen Kleiderladen, der nicht allzu teures Modegut versprach. Nicht allzu teures Modegut war hier als Uniformverschnitt zu verstehen, der laut der ob Sikarius Gesicht leicht angewidert schauenden Kassiererin der absolut letzte Schrei unter Menschen im ungefähren Alter des Mörders war. Wer nicht zur Armee gehen konnte, wollte wenigstens in seiner Freizeit so rumlaufen. Innerlich seufzte er. Erst das Magazin, jetzt die Kleidung, so langsam nervte ihn dieser verdammte Militärkult, der im Imperium allem Anschein nach sorgfältig gehegt und gepflegt wurde. Schließlich verließ er den Laden mit einer dunkelgrauen Hose und einer Jacke in der gleichen Farbe.

Mit einem Blick auf sein Chrono schlenderte er nun zurück zu seinem Gleiter. Vier Uhr. Ein wenig Zeit hatte er also noch. Wie
Adria wohl im Tempel vorankam? Da er sie nicht immer hinter sich herschleppen wollte, hatte er sie zurückgelassen und ihr aufgetragen sich in die Bibliothek zu setzen und einen Aufsatz über die Grundfertigkeiten der Macht zu schreiben. Zweifelsohne würde es ihr in ihrer Ausbildung helfen, jedoch musste auch angemerkt, dass Sikarius natürlich völlig uneigennützig davon profitieren würde. In seiner löchrigen Ausbildung bei zwei verschiedenen Meistern waren ihm die Grundlagen bestenfalls bruchstückhaft erläutert worden. Viel hatte er selbst in der Praxis lernen müssen. Die Informationen aus der Bibliothek würden eine willkommene Ergänzung sein und wenn man schon eine Schülerin hatte die das Wichtigste zusammensuchen konnte…

Apropos
Adria. Kurz bevor er zu seiner heutigen Eskapade aufgebrochen war, hatte sie ihm netterweise gesteckt, dass sie vor zwei Tagen einfach den Taxigleiter vor dem Apartmentgebäude hatte stehen lassen. Zwei verdammte Tage zu spät! Es muss garnicht erst betont werden, dass Sikarius auf diese Hiobsbotschaft nicht unbedingt mit Konfetti und einem verspäteten Geburtstagskuchen reagiert hatte. Zugegeben, er hätte auch selbst daran denken und einfach fragen können wo sie das Ding abgestellt hatte aber er war ja auch nicht perfekt! Nahe dran wenn er den Denker ans Steuer ließ aber eben nur nahe dran. Mit einer Standpauke war das Mädchen also noch gut weggekommen, bevor er sie zum Lernen geschickt hatte.

Sorgfältig verstaute er die Sithroben in dem Gleiter, den er heute ausgeliehen hatte, schloss ab und machte sich schließlich auf den Weg zum Phollow-Gesundheitszentrum. Noch bevor er angekommen war, merkte man wo genau er sich befand. Die Anzahl an Versehrten und Krüppeln nach exponentiell zu, je näher er dem frisch gestrichenen Praxisgebäude kam. Viele sahen sogar noch schlimmer aus als
Sikarius, hatten sie doch allem Anschein nach Raketentennis gespielt oder was auch sonst immer dazu führte so auszusehen. Geringschätzig sah er so einer Gesichtsgrätsche nach, die aussah als habe ein Nexu Geschmack an ihrer Nase, Ohren und Fingern bekommen und sie kurzerhand von dieser Last befreit. Nein, hier würde Sikarius sicherlich nicht auffallen. Doch ein wenig froh, dass es nur seine rechte Gesichtshälfte komplett erwischt hatte, trat er lächelnd durch die silberne Drehtür und fand sich in einer Lobby wieder, die einem Luxushotel alle Ehre gemacht hätte. An diversen Schaltern standen weißgekleidete Praxishelferinnen und nahmen neu angekommene Patienten entgegen, während diejenigen mit Termin in den hinteren Teil geführt wurden. Man konnte förmlich die zahlreichen Nullen imperialer Subventionen sich im trotz der Uhrzeit frisch gebohnerten Boden spiegeln sehen. Aber natürlich. Dies war der Ort an den Kriegsversehrte gingen um sich ein neues Leben an die Beinstümpfe schrauben zu lassen, synthetische Haut um kriegsgezeichnete Gesichter zu legen und sich neue Organe klonen zu lassen. Zugegeben, im letzteren Fall wurden sie vermutlich eher hier rein gerollt, als dass sie aus eigener Kraft hätten gehen können. Das alles natürlich nur, wenn sie sich den ganzen Spaß auch leisten können, oder das Militär die Kosten übernahm. Der Rest war auf Spenden, das Schicksal oder der schlichten Tatsache angewiesen, dass Veteranenbettler mehr Geld in den Hut geworfen bekamen als der 08/15 Obdachlose.

Ein großes Schild über einem der Schalter wies Besucher daraufhin, dass hier kostenlose Beratung geboten wurde. Zweifellos eine der Quellen in die die Subventionen der Regierung flossen. Glücklicherweise nicht allzu viele, denn die Schlange der wartenden war verhältnismäßig kurz. Mit hinter dem Rücken verschränktem Arm stellte
Sikarius sich an. Direkt vor ihm stand ein Mann, der offenbar seinen Mitmenschen zu oft ein Ohr geliehen hatte – er hatte nämlich nur noch eins. Kurz unterhielt er sich mit der für menschliche Verhältnisse exotisch aussehenden Empfangsdame und ging dann bei der Beantwortung der Frage nach dem Preis einer Prothese auch seiner Wege. Er musste anscheinend noch ohrdentlich sparen, bevor er gehörig wiederhergestellt werden konnte. Aber diesen unerhörten Spaß beiseite.


„Willkommen im Darth Phollow Gesundheitszentrum. Mein Name ist Janine, wie kann ich ihnen helfen?“

Fragte die Frau als Sikarius schließlich vortrat und sich leicht vorbeugte. Interessanterweise spürte er nicht mal Ekel von ihrer Seite, während sie sein entstelltes Gesicht musterte. Vermutlich arbeitete sie schon länger hier und hatte sich an den Anblick von Derartigem und womöglich noch Schlimmerem gewöhnt. Kurz musste der Mörder bei dem Gedanken lächeln, wer auf den Gedanken gekommen war ein Krüppelzentrum nach einem ehemaligen Imperator zu benennen und ob das jetzt die Torsen hochstufte oder eher den Namensgeber herabwürdigte.

„Hallo.“

Erwiderte Sikarius und schenkte ihr ein falsches, dafür aber ein umso offeneres Lächeln. Unterdessen zermarterte er sich den Kopf nach einem Namen mit dem er sich vorstellen konnte ohne gleich aufzufallen. Wie beiläufig fiel sein Blick auf ein kleines Werbeschild, das direkt vor einem der Fenster hing. Beworben wurde ein Ale und Bewerbender war ein Mann namens

Asleif Lifson, mein Name. Ich hoffe dass Sie mir weiterhelfen können, Janine. Ich suche eine Prothese für meinen rechten Arm…“

Leicht frustriert stellte Sikarius fest, dass er derart locker-normale Konversation schon viel zu lange nicht mehr geführt hatte und daher dezent aus der Übung war. Kurz flackerte sein netter Gesichtsausdruck als er sich vorstellte der Frau bei lebendigem Leib die Augen auszureißen, festigte sich dann jedoch wieder, als er sich innerlich zur Ordnung rief. Glücklicherweise schien die Frau das nicht mitbekommen zu haben, denn sie antwortete:

„Da sind Sie hier an der richtigen Adresse. Wenn Sie wollen kann ich Ihnen unseren Katalog geben oder sofort einen kleinen Rundgang in unserem bescheidenen Betrieb veranlassen. Wir wollen unseren Kunden die bestmöglichen Informationen bieten, bevor wir auch nur daran denken die ersten Rechnungen auszustellen?“

Kam es Sikarius nur so vor oder musste Janine überhaupt nicht die Lippen bewegen wenn sie sprach? Die ganze Zeit lag ein charmanter Zug auf ihren Lippen und ein Lächeln ließ das ohnehin (für die meisten Männer) attraktive Gesicht noch offener und freundlicher wirken.

„Ein Rundgang wäre wunderbar. Ein Katalog ist das eine, Dinge aus erster Hand zu erfahren und sogar Fragen stellen zu können eine völlig andere“

Erwiderte er und Janine nickte mit wippender Frisur. Einer ihrer langen, hübsch lackierten Fingernägel drückte einen Knopf auf ihrem Pult und kam dann hinter dem Schalter hervor, an dem eine neue, ähnlich attraktive Empfangsdame ihren Platz einnahm, um die nächsten Kunden zu bedienen.

„Dann folgen Sie mir bitte“

Sagte sie und führte Sikarius noch tiefer ins Innere des Gebäudes. Auch hier war alles wie geleckt. Wände, Boden und Decke waren in einem klinischen Weiß gehalten, das zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig war, jedoch dann eher angenehm wirkte. Hier und dort waren Porträts aufgehängt, die namentliche Größen der Medizin und Wissenschaft darstellten. Freundlich wurde er durch zwei Operationsräume dirigiert und erfuhr oberflächlich den Vorgang wie Elektronik und Robotik mit Fleisch und Nerven verbunden wurden. Schließlich wurde sogar eine mögliche Präversion an seinen Arm angepasst. Sozusagen als Beispiel. Natürlich merkte der Mörder sich genau in welchem Schrank besagtes Beispiel wieder weggeschlossen wurde.

Schließlich, nach über einer Stunde entließ
Janine ihn wieder in die Freiheit, in die er sich mit einem sanften Händedruck verabschiedete. Ohne Umwege machte er sich auf den Weg zu seinem Gleiter und brauste dann unverzüglich in Richtung des Tempels. Einige Dinge mussten vorbereitet werden. Wenn er schnell war, hatte er vielleicht Gelegenheit Adria ein paar Lektionen darin zu erteilen, wie man einen Gleiter flog…


[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Arthiousboulevard / Hoch in der Luft / Gleiter ] Sikarius
 
[Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Herrschenden | Empfangshalle vor dem Thronsaal] Chiffith

Der dumpfe Schlag der durch den Thronsaal hallte war der des zusammengeschlagenen Buches, als Seiten auf Seiten schlugen. Er hatte das Buch durchgelesen. Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war. Er hatte im Studium des Buches keinen Eindruck mehr von Tag und Nacht gehabt, einmal als eine Wache einen Würdenträger ankündigen wollte, hatte er diesen weggescheucht, das war aber auch alles das ihm in der vergangenen Zeit noch in Erinnerung geblieben war. Warscheinlich hätten Menari, Phollow und Arhtious vor ihm stehen können und er hätte sie nicht zur Kenntnis genommen, so fesselnd war der Inhalt des Buches. Im Wesentlichen ging es wirklich darum den Tod zu überwinden. Es war wohl möglich mit Techniken die er noch nie bemerkt hatte, auf welche Art und Weise er auch immer davon hätte Notiz nehmen können, Tote zurück ins Leben zu holen. Die Sache hatte allerdings einen Haken- es schien nicht möglich zu sein sich selbst wieder zurück ins Leben zu holen. Also würde das Geheimnis um jenen der vor Kurzem seinen Körper übernommen hatte, noch nicht gelüftet werden. Das ganze dämpfte seine Euphorie ein wenig, denn so würde er auf einen absolut loylen, machtbegabten Untergebenen angewiesen sein, der ihn ins Leben zurückholen konnte, wenn er jemals sterben würde. Er befürchtete jedoch dass dies genau an diesem Punkt zum Scheitern verurteilt war. Kein Machtanwwwender, durchdrungen von der dunklen Seite würde jemals bis aufs Letzte loyal sein.

Es sei denn man würde direkt "ab Werk", also mit Eintritt und Aufnahme in den Orden, fähige Subjekte unmittelbar separieren, einer unendlich andauernden Hirnwäsche unterziehen, sie brechen, und sie in einer sehr abstrahierten Form einer Ausbildung in der dunklen Seite der Macht zukommen lassen um ihren einzigen Lebenszweck dann künftig darin zu sehen, den Imperator am Leben zu erhalten. Je länger er über diesen just erworbenen Gedanken nachdachte, umso plausibler und umsetzbarer hielt er dieses Unterfangen. Der Knackpunkt war, wen er damit beauftragen konnte. Denn anvertrauen konnte er diese Idee natürlich niemandem, nicht einmal Jolina. Wer über diese Lebensversicherung bescheid wusste, würde ihm jederzeit das Hintertürchen zu unendlichem Leben nehmen können, und dann würde er eben nur ein Leben anstatt unzähligen haben. So gesehen konnte er also niemanden dazu abstellen. Eigentlich würde er alleine solche entführen müssen die Teil des Ordens werden wollten, er mutmaßte dass ein halbes Dutzen akzeptabel ausgebildeter und indoktrinierter Machtbegabter seinem Anspruch genügen würden. Er musste natürlich bis jene Subjekte gebrochen und empfänglich waren, jene Technik selbst meisterlich beherrschen. Er würde also dafür noch ganz andere Testmöglichkeiten finden. In den hiesigen Gefängnissen gab es genug verurteilten Abschaum. Insbesondere solche die mit der Neuen Republik smypathisierten würden sich hervorragend dafür machen. Ein Lächeln blitzte auf den Lippen des Lords auf. Er hatte in den nächsten Wochen viel zu tun.

Erst jetzt, während er das Buch im Geheimfach des Thrones verstaute, bemerkte er die schwelende Präsenz seines Schülers hinter den Toren. Gedanken zu erkennen viel ihm mittlerweile wesentlich schwerer beim Lamproiden, eine weitere Daseinsberechtigung die für ihn sprach, der Rest seiner Machtpräsenz der jedoch noch zu vernehmen war, war so unverkennbar das es ihm nicht schwerfiel zu wissen wer dort wartete. Allegious machte sich so denn Richtung Tor seines Thronsaals. Taral blieb zurück und miemte nach wie vor den Wächter des Schatzes, welchen zu hüten absolut unerlässlich war. Allegious stand vor den Toren, als die imperialen, rotgekleideten Wachen selbige öffneten und... den Blick auf einen Lamproiden mit zwei humanoiden, blutverschmierten Herzen freigaben. Chiffith's Gebaren seinem Meister Geschenke zu machen war bisweilen für überwiegend menschliche Verhältnisse ungewöhnlich. Dennoch würde niemand ohne trifftigen Grund es wagen sich dem Schüler des Imperators in den Weg zu stellen. Das er zwei Herzen in den Händen hielt konnte nur bedeuten dass nämlich jener selbst trifftige Gründe besaß diese Allegious vorzutragen.


Du hast dir mit deiner Jagd offenbar nicht allzu viel Zeit gelassen. Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten wie stark dieser Trieb in dir ist. Das ist keine Wertung, lediglich eine Feststellung. Berichte mir, ich möchte mir einen Überblick über die Vorgänge im Orden verschaffen. Wir werden quasi dem gesamten Ort eine Visite abstatten. Danach möchte ich gerne dem Bau des imperialen Palastes beiwohnen. Aber das sind Dinge die später anliegen- mich interessiert wie du vorgegangen bist. Wieviel Tücke du genutzt hast. Sprich mein Schüler...

[Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Herrschenden | Empfangshalle vor dem Thronsaal] Chiffith
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; Darth Ignavius (NPC); in der Ferne: Zoey Liviana; Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael

Saphenus schluckte als ihm der nach Alkohol stinkende Atem des Gouverneurs trat. Er zwang sich sein geheuchelt freundliches Lächeln beizubehalten und stellte sich wieder zu der Runde mehr oder weniger illustrer Sith, deren gegenseitige Antipathie spürbar in der Luft lag. Etwas enttäuscht musste Saphenus feststellen, dass es nicht zu einem offenen Kampf gekommen war und sich alle noch in Selbstbeherrschung übten und lediglich mit spitzen und bissigen Bemerkungen traktierten. Voth schien am wenigsten angetan von der körperlichen Nähe zu Ignavius, schien der Twi’lek doch nun als dessen Stütze zu dienen. Der Schnaps in der halbleeren Flasche wurde hin und her geschüttelt als der Gouverneur wankte und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Der Hauch von Trinksucht und Unfähigkeit umgab den Sith wie andere von der dunklen Seite umgeben waren und verliehen ihm zwar eine einzigartige wenn auch zweifelhafte Aura. Saphenus hob eine Augenbraue als Ignavius‘ darauf hinwies, dass sie alle zusammen mit Zoey nach Korriban aufbrechen würden. Auch wenn sich seine Schmeicheleien somit auszahlten, wann hatte es den Sinneswandel bezüglich der Archäologin gegeben? Zweideutig sagte der Zabrak mit einem vielsagenden Seitenblick zu Janus:

„Dr. Liviana wird uns tatsächlich ach Korriban begleiten. Sie konnte meinen…Argumenten einfach nicht widerstehen und blickt der Reise bereits hoffnungsvoll entgegen. Anscheinend gibt es so manchen Albtraum, dem sie entfliehen möchte. Sie kann gewiss viel von euch lernen, Gouverneur.“


Saphenus‘ Magen verkrampfte sich bei diesen Worten, wieder spürte er das Bedürfnis Ignavius‘ die dunkle Seite ins Gesicht zu schleudern und ihm so lange die Kehle zu zudrücken bis die Augen aus ihre Höhlen gekrochen kamen. Doch stattdessen ertrug er den Gestank nach Schnaps, der allgegenwärtig zu sein schien. Im Tempel musste er wohl oder übel zunächst eine Dusche nehmen…und natürlich seine Kleidung verbrennen. Ein wenig belustigt sah der Zabrak mit an wie Ignavius Voth vor sich hin trieb. Er erinnerte sich an den Moment wenige Stunden zuvor zurück an dem er des Grafen Schüler noch selbst bedroht hatte. Janus war vehement eingeschritten, kam es nun endlich zur Eskalation? Er kicherte leise als sein Blick auf die vier Arme des Twi’lek fiel. Er würde sie alle brauchen um den Gouverneur in Schach zu halten und notfalls aufzufangen wenn dieser endlich sein Gleichgewicht verlor. Sein kichern wurde lauter als sich Ignavius erdreistete zu sagen Voth solle lieber sein Schüler als der des Grafen sein. Legte es der Sith heute Abend tatsächlich darauf an zu sterben oder hatte er einfach nur zu lange keinen anderen Sith mehr gesehen? Abschätzig wanderte sein Blick von Voth zu Janus und zurück. Zumindest gestaltete sich das Gespräch witziger als er es erwartet hatte auch wenn er aufpassen musste was er nun sagte. Nur zu gerne wäre Saphenus jetzt mit dem Grafen alleine. Gemeinsam könnten sie in aller Ruhe besprechen wie sie dem Gouverneur die Kehle durchschneiden und ihn von seinem Elend befreien könnten. So blieb ihm nichts anderes übrig als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.


„Ich habe tatsächlich keinen Schüler.“,


begann er vorsichtig. Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu Zoey. Ihre unnatürliche Aura jagte ihm einen Schauer über den Rücken, der ihn kribbelig und neugierig machte. Plötzlich sah er sie nicht mehr in dem engen und attraktiven Kleid vor sich, das sie an diesem Abend trug, sondern in einer wallenden, schwarzen Robe, die ihre Rundungen zwar verdeckte aber die Macht aus ihr heraus strahlen ließ. Schnell schüttelte er diese Vorstellung ab und zwinkerte mit dem Auge. Verärgert über seine Tagträume wandte er sich vollständig dem Gouverneur zu.


„Ich fürchte mir fehlt es an Erfahrung und Weisheit um einen Schüler auszubilden. Eigenschaften, die Ihr aber besitzt, Gouverneur. Gestattet mir meine Neugierde, wo ist Euer eigener Schüler? Gewiss reißen sich die Jünger des Ordens darum Korriban zu besuchen und unter Euch zu dienen? Immerhin können sie nichts anderes als davon zu profitieren. Oder konnte bisher keiner Euren…Ansprüchen gerecht werden? Ihr gebt Euch bestimmt nicht mit dem Erstbesten zufrieden.“


Innerlich musste Saphenus bei der Vorstellung lachen wie Ignavius einem Schüler versuchte die grundlegenden Dinge der Macht beizubringen. Vermutlich waren sie alle vor Langeweile gestorben als er von seiner Macht und seinem Wissen prahlte. Anteilnahmslos sah Saphenus mit an wie sich Ignavius vor Lachen schüttelte als er einen gewissen Darth Mold erwähnte. Jetzt war es an ihm sein raues Lachen durch den Innenhof hallen zu lassen. Er hielt sich seinen dicken Wanst und schüttelte sich. Hatte Saphenus selber derart lächerlich ausgesehen als Zoey das Blut ins Gesicht gespritzt war. Er hoffte doch nicht, das war immerhin wirklich lustig gewesen. Es dauerte einige Momente bis sich der Gouverneur wieder beruhigt hatte, in der Zeit sah Saphenus den Grafen mit einem stummen Blick an. Fast flehend hoffte er, dass der endlich sein Lichtschwert zücken und diese Scharade beenden würde. Ihm selbst waren die Hände gebunden. Er würde wohl unmöglich nach Korriban reisen können wenn er den amtierenden Herrscher umbrachte, egal wie unfähig dieser war. Offenbar zufrieden mit seiner eigenen Idee beschloss Ignavius, dass Voth sie nach Korriban begleiten würde.


„Auch wenn diese Idee natürlich hervorragend ist.“,


begann Saphenus mit vor Sarkasmus triefender Stimme,


„so glaube ich nicht, dass Lord Sturn seinen Schüler ziehen lassen wird. Ich fürchte sogar, dass Voth bereits von seinem Einfluss unheilbar korrumpiert ist. Statt sich Korriban hinzugeben wird er wohl hier unter all den Schnöseln bleiben und sich den Sith im Orden anschließen, die vorgeben ihn zu regieren. Ich weiß, es ist traurig auf Bastion in der Nähe und in Hörweite des Imperators bleiben zu müssen, aber nicht jeder hat so viel Erfolg wie Ihr es habt. Auf Korriban würde er im schlimmsten Fall als Spitzel Sturns dienen und auch wenn ich nicht glaube, dass man Eure Macht überwinden könnte…Euer Ableben wäre nur allzu schade und unvorhersehbar.“


Der Zabrak wandte sich zu Voth.


„Ich glaube so hast du dir diesen Abend nicht vorgestellt.“,


witzelte er mit einem wachen Auge.


„Es tut mir wirklich leid, dass du weiter Janus dienen und seinen knappen Lektionen folgen musst. Es ist eine Schande, dass dir die detaillierten und genau ausgeführten Erzählungen des Gouverneurs entgehen.“


Wieder triefte sein Satz vor Sarkasmus. Spielerisch tätschelte er die Schulter des vierarmigen Twi'lek. Er flüsterte ihm ins Ohr:

"Irgendwann wird Ignavius in einem seiner geliebten Gräber verrotten. Ich will es, du willst es und Janus will es mit Sicherheit auch. Mich würde es freuen wenn du deinen Meister dazu ermutigen könntest bestimmte Schritte einzuleiten."

Sein Lächeln wurde noch breiter als er sich wieder an Ignavius wandte.


„Gebt dem Schüler doch etwas von Eurem Alkohol ab. Vielleicht macht ihn das entscheidungsfreudiger und er schließt sich Euch persönlich an. Dann wärt Ihr nicht auf mich angewiesen. Lord Sturn schenkt Euch sicherlich noch eine zweite Flasche für Eure Heimkehr. Er kann es bestimmt verstehen, dass Ihr den Schleimern und Hochstaplern hier so schnell wie möglich entfliehen wollt.“


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; Darth Ignavius (NPC); in der Ferne: Zoey Liviana; Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Empfangshalle vor dem Thronsaal] Chiffith

Die Wachen vor dem Thronsaal kannten Chiffith längst und wussten, dass er der Schüler des Imperators war. Er ging hier schließlich schon seit einer Weile ein und aus, wie es sonst nur den mächtigsten Mitgliedern des Ordens und bedeutenden Würdenträgern des Imperiums vergönnt war. Dementsprechend stellten sie sich nicht in den Weg. Der Mensch (sein Duft verriet ihn auch durch die Maske und die dicken Lagen der roten Uniform hindurch) teilte ihm allerdings mit, dass er sich erst vergewissern musste, ob der Herr des Reiches zu sprechen war. Dieser hatte sich seit der Rückkehr von Korriban zurückgezogen - mit seinem Buch, wie der Lamproid vermutete - und wollte von niemandem gestört werden. Etwas zögerlicher als gewöhnlich schritt der Gardist auf das Tor zu und öffnete es. Er und Chiffith zuckten gleichermaßen zusammen, als dahinter die respektgebietende, in eine düstere Aura gehüllte Gestalt des Imperators zum Vorschein kam, der direkt im Zugang stand, so als hätte er bereits darauf gewartet, dass jemand es wagte, seine Ruhe zu stören. Doch Darth Allegious wirkte nicht zornig. Mit einem schwer zu interpretierenden Blick musterte er die beiden humanoiden Herzen, die der Lamproid in den Klauen trug, und lud ihn dann mit einer knappen Geste ein, hereinzukommen. Während sich die Türflügel hinter Chiffith schlossen, fragte der Imperator, wie es ihm ergangen war. Er legte die mittlerweile ausgebluteten Organe auf dem Boden vor seinem Herrn und Gebieter ab und erklärte:

»Ich bin in meine Kammer. Da waren drei Leute drin, als ich weg war; ich konnte sie riechen, deshalb hab' ich das gleich gewusst. Einer war unvorsichtig, hat alles angefasst und ist wohl auch länger da gewesen; sein Mon-Cal-Gestank war deutlich. Die anderen war'n vorsichtig. Sie haben wenig angefasst, aber sie waren am Computer. Ich konnte nicht sehen was sie gemacht haben, aber ich dachte: Sie finden jetzt bestimmt raus, wo ich bin und was ich mach'. Über die Kamera vom Computer und über mein Comlink.«

Das Gerät trug er noch bei sich - mit einer Kralle deutete er darauf. Auch das Comlink hatte in dem heftigen Kampf ein paar kleine Blutspritzer abbekommen, im Vergleich zu Chiffiths Kopf, Hals und Armen, auf denen der Lebenssaft der Getöteten eine braune Kruste bildete, sah es jedoch noch einigermaßen sauber aus.

»Ich dachte, sie woll'n mir eine Falle stellen. Und ich dachte, ich geh' rein, so finde ich sie am schnellsten. Ich hab' also mein Comlink mitgenommen und bin auf die Suche nach dem Mon Cal gegangen. Der war leicht zu finden - nicht viele Jünger riechen so. Er war in einem Quartier hier im Tempel, aber er war schon tot. Aber als ich ihn gefunden hab', ist eine kleine Bombe hochgegangen und die andern beiden aufgetaucht. Die haben den Mon Cal ihn als Köder benutzt, damit ich in die Kammer komme, und gewartet.«

Das war der eher unrühmliche Teil der Geschichte. Schließlich war es den Gegnern gelungen, sein Verhalten sehr genau vorauszusehen. Obwohl er wachsam und auf einen Kampf vorbereitet gewesen war, hatten sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite gehabt. Sie waren also viel listenreicher vorgegangen als der Lamproid, der eigentlich nur eine deutliche Fährte aufgenommen hatte und drauflos marschiert war. Doch was letztlich zählte, war das Ergebnis, und das lag nun auf dem Steinboden, wo es zwei feuchte Abdrücke hinterließ. Zwei rote, rohe Beweise dafür, dass die Attentäter Chiffith trotz aller Vorbereitung und Tücke sträflich unterschätzt hatten.

»Sie haben angegriffen, aber sie haben verloren. Ich hab' sie beide umgebracht. Eine schnell, einen langsam. Der hat mir erzählt, wie sie's gemacht haben, weil er die Schmerzen nicht ertragen hat. Schwach, weich... und dumm. Weil sie versucht haben, mich zu fangen. Lebend. Aber dabei so nah an mich ran gekommen sind, dass ich zurückschlagen konnte. Erst mit der Macht, dann mit Muskeln und Gift. Sie war'n keine Gegner.«

Das sagte er teils abfällig, teils triumphierend. Er fühlte sich nach dem gewonnenen Kampf sehr lebendig, aber er hätte es mehr genossen, wenn seine Gegner auch in dem Gefecht etwas mehr Rafinesse an den Tag gelegt und es ihm weniger leicht gemacht hatten. Je stärker der Feind und je knapper das Ergebnis, umso zufriedener war er mit sich selbst.

»Ich weiß aber nicht was gewesen wär', wenn sie versucht hätten, mich umzubringen. Vielleicht hätten sie's geschafft. Ich muss noch mehr aufpassen. Können ja auch noch mehr unterwegs sein. Ich will gar nicht wissen, ob das alle war'n: In Zukunft pass' ich einfach immer so auf, als wären noch viele Mörder unterwegs. Ich weiß auch schon, was ich als nächstes mach': Ich rede mit den Jüngern von Euerm Netzwerk. Die kennen mich ja. Bestimmt haben die was gehört, wenn noch einer mich jagen will. Dann jage ich ihn und bring' Euch bald noch mehr Herzen!«

Mit stolz erhobenem Haupt beendete er den bisher längsten Monolog seines Lebens. Die Worte waren ungeschliffen, doch sie waren in seinem freudigen Eifer regelrecht gesprudelt. Endlich verschloss sich ihm das Basic nicht mehr.

[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Thronsaal] Darth Allegious, Chiffith; Taral
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, Iriye, Saphenus, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Es bereitete Janus ein diebisches Vergnügen, dem Gouverneur seine Unzulänglichkeiten vorzuhalten und seine großspurigen Erzählungen als die aufgeblasenen Lügen zu enthüllen, die sie waren. Zwar musste der Graf zugeben, dass das ein oder andere Detail sein Interesse weckte, und er wollte auch gar nicht abstreiten, dass es auf Korriban Artefakte und Schätze gab, die größere Aufmerksamkeit verdient hatten. Aber solange ein betrunkener Narr wie dieser Ignavius auf der alten Sith-Welt das Sagen hatte, war der Planet kaum mehr als ein ungeschliffener Diamant, der in einer Müllhalde lag. Es war an der Zeit, dass dort jemand gründlich aufräumte.

„Aha. Die Tatsache, dass Ihr Euch persönlich um die Sicherheit kümmert, zerstreut meine Bedenken seltsamerweise nicht.“

Meinte der blasse Aristokrat trocken. Wie viele wertvolle Schätze und unersetzbares Wissen man wohl schon an dem schnarchenden Gouverneur vorbei geschmuggelt hatte? Janus konnte sich kaum vorstellen, dass die Diener des reinblütigen Sith mehr taugten als ihr Herr, und wahrscheinlich hatte er auch die imperialen Sicherheitskräfte verkommen lassen. Kurz spitzte der Sith-Krieger die Ohren, als der Gouverneur auf seine Sammlung zu sprechen kam. Was für vergeudetes Potential.

Glücklicherweise kehrte Saphenus just in diesem Moment zurück und wurde prompt von Ignavius in Beschlag genommen, der sich neugierig erkundigte, ob Zoey eingewilligt hatte, sie nach Korriban zu begleiten. Wie interessant, der Gouverneur änderte seine Meinung offenbar so oft, wie er ins Glas blickte. Nach außen ruhig vernahm der Graf, wie der einäugige Zabrak antwortete, dass die Archäologin sie in der Tat begleiten würde und er warf dem anderen Sith einen kurzen Blick zu. Wie hatte er das geschafft? Nun, die Autorin war durchaus zu manipulieren, das stand fest.

Äußerst missbilligend verfolgte der Graf, wie Ignavius nun Voth durch die Gegend scheuchte, seine grünen Augen funkelten in zornigem goldenen Glanz und das schmale Lächeln auf seinen Lippen wirkte deutlich unfreundlicher als zuvor. Seine Laune besserte sich kein bisschen, als der Gouverneur noch einen Schritt weiterging und sich erst erkundigte, ob der Zabrak einen Schüler hatte, und dann versuchte, Voth dazu zu verleiten, sich ihm anzuschließen.


„Vermutlich beging er Suizid, um den endlosen Prahlereien zu entkommen...“

Murmelte Janus leise, als sich Saphenus nach dem Schüler des Gouverneurs erkundigte, dann warf er Voth einen kurzen Blick zu, nickte ihm zu und sandte in der Macht das Gefühl von Ruhe und Stärke. Der Twi´lek machte keine Anstalten, auf das „Angebot“ des Säufers einzugehen. Dieser schüttelte sich gerade vor Lachen über einen Witz, den wohl nur er verstand. Die vor Sarkasmus triefende Antwort von Saphenus auf die lächerlichen Plänen des reinblütigen Sith sorgte dafür, dass Janus lächelte.

„Glücklicherweise besitzt mein Schüler ein Talent dafür, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Erklärte der Graf lobend und verfolgte amüsiert, wie der Einäugige sein Spiel weiterspielte und Ignavius vorschlug, dem Twi´lek etwas von seinem Alkohol zu geben.

„Selbstverständlich. Ich schenke Euch so viele Flaschen, wie Ihr wollt, werter Gouverneur. Zumindest solange meine Vorräte ausreichen.“

Der Graf trat fast lautlos neben Saphenus, beugte sich etwas zur Seite und erhob leise das Wort.

„Ich würde zu gerne sehen, wie er an dem teuren Alkohol erstickt, aber ich fürchte, er ist den Konsum bereits zu gewöhnt. Wir werden einen anderen Weg finden müssen, um seine...Herrschaft zu beenden.“

Ein leises, gefährliches Lachen erklang, als sich der Gaf genau das ausmalte. Schon bald würde auf Korriban ein anderer Wind wehen.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, Iriye, Saphenus, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
Bastion, Center, Sithtempel: Adria und Darth Sikarius


Ihr Meister sprang daraufhin im Dreieck, tütete sie wegen des Taxigleiters voll, schaute böse und faltete Adria mächtig zusammen! Das Mädchen war daraufhin froh, dass sie nicht mit Fel am nächsten Tag zur Klinik musste. Hoffentlich bekam er dort mal einen richtigen Einlauf! Adria sollte in die Bibliothek. Das klang super! Adria war noch nie in einer Bibliothek gewesen. In einer richtigen Schule ja auch nicht. Sie nickte erfreut. Mal keine ekelhafte und zugleich körperlich schwere Arbeit!

Zielstrebig lief sie durch die Fluren und da Fel in der Domäne der Lernenden sein Zimmer hatte, fand Adria durch die Hinweisschilder schnell in die Bibliothek. Ehrfürchtig trat sie ein. Sie war nicht die Einzige hier. Es waren einige Schüler hier und vorne wurde sie von einem weiteren Mann in dunkler Robe in Empfang genommen. Er fragte, was sie hier wolle. "Ich soll einen Aufsatz zu den Grundlagen der Macht schreiben."

Er brauchte noch ihren Namen und wer sie schickte, runzelte kurz die Stirn, ließ sie aber doch durch. Er lief mit wallenden schwarzem Umhang voran und Adria beschloss, sich auch so eine Robe zu zu legen, da jene irgendwie etwas Respektvolles hatte. Die anderen Schüler musterten Adria, wie sie so leichtfüßig und mit wippendem langen hoch angesetztem Zopf beschwingt hinter ihm durch die hohen vollen langen Regalreihen hinter her lief. Es lag eine düstere finstere gedämpfte Athmosphare über der Bibliothek, in der das Sithkind erst aufblühte und voller Elan, ohne Argwohn oder Angst oder so war. Sie war fröhlich. Was hier alles rumstand! Gut, dass ihre Mutter den Flug genutzt und ihr Lesen und Schreiben beigebracht hatte. Der Bibliothekar gab ihr mürrisch ein Lehrbuch. Das hatten schon etliche Schüler in der Hand gehabt. Außerdem bekam sie noch die dazu gehörigen Datenträger und er zeigte zu den Computerterminals. Dann ließ er sie alleine. Adria sah sich einer Menge Informationen ausgesetzt. Das Einleitungsthema beinhaltete viel! Adria überlegte, ob sie den Aufsatz tippen oder mit der Hand schreiben sollte. Die Diktierfunktion am Computer war leider gesperrt. Fel hatte was von Schreiben gesagt, daher entschied sich die Schülerin hierfür.

Eifrig und beflissen begann sie über die Macht im Allgemeinen zu schreiben. Dabei verstand Adria, worin der Unterschied zwischen Machtnutzer und Nichtmachtnutzer bestand und das die Macht alles durchdrang und umspielte. Sie schrieb wie eine Wilde. Es schien alles wichtig zu sein und Adria schrieb fast alles ab. Dann ging es um die dunkle Seite der Macht und auch ein wenig um die Helle. Das Sithkind las zum ersten Mal von den Jedi. Was für eine bescheuerte Brut! Keine Gefühle!? Adria musste grinsen und hätte fast los gekichert! Ohne Angst sollten sie durchs Leben gehen!? Noch nie vor Schlangenmonstern, vor Riesengöttern oder Riesenspinnen gestanden?! Auch nie so einenTrank wie Adria bekommen?! Ohne Liebe und ohne Hass sollten sie auskommen! Sie sollten mal ihre Mutter zur Mutter haben!

Adria pinselte. Sie schrieb viel zu viel! Aber in Schönschrift! Komisch, durch diese Emotionen gelang ihr der Machtstoß so gut!? Seltsam, diese Jedi! Die dunkle Seite der Macht nutzte diese Emotionen. Sie verliehen Kraft.

Dann ging es um den Sith-Kodex. Das nahm Adria so hin, denn sie verstand kein einziges Wort. Aber, es schien wichtig zu sein und daher landete es in ihrem Aufsatz. Dann kamen einige Grundelemente, über die hier geschrieben stand. Adria kannte sich schon gut mit dem Machtstoß aus, weil sie ihn schon hinbekommen hatte und vom Levitieren hatte sie eine Ahnung, aber fand dies in der Praxis mächtig schierig. Adria schrieb alles dazu ab. Das Andere, wie Machtsprung beispielsweise und so, war für Adria schwer vorstellbar, wenn man es hier nur so theoretisch las. Ihre Schrift ließ nun deutlich zu wünschen übrig, denn ihre Finger taten vom Schreiben weh und sie hielt sich kurz. Ob sie jetzt das Wichtigste da schrieb, war ungewiss und manche Wörter waren so liderlich geschrieben, dass sie alles Mögliche bedeuten könnten. Selbst Adria würde sie wohl kaum noch entziffern können. Endlich war sie gleich fertig. Da gab es noch das Kapitel vom

Machtmissbrauch.

Ein Schatten fiel über den Tisch. Sie schaute auf. Vor ihr stand dieser Gungan aus der Kantine. Was wollte er denn von ihr und warum sah er sie so seltsam an? Er begann komisch zu lächeln.


"Sag mal, wollen wir uns vielleicht heute Abend mal treffen? Wir könnten spazieren gehen.",

fragte er sie tatsächlich! Was? Der?! Sollte dieser Idiot etwa ein Date mit ihr vorhaben?! Ihr erstes Date und es fragte sie ein Gungan?! Ausgerechnet ein Gungan?! So ein Alien! Was bildete der sich ein?! Verflucht!

"Ja, ich könnte in einer Stunde oder nein, in Zwei! Wir treffen uns zehn Uhr Standartzeit an der Treppe unten in den Katakomben der Inquisitoren-Pyramide."

Ein besser Ort, um den los zu werden, fiel ihr nicht ein. Aber, sie hatte natürlich nicht vor, hin zu gehen. Sollte der dämliche Lackaffe mit seinen Schlappohren, die doch zum Schlapplachen waren, dort unten warten und warten, bis er schwarz würde. Sie lachte sich jetzt schon ins Fäustchen. Äußerst befriedigt ging er weg und verließ die Bibliothek. Vermutlich wollte er sich jetzt mit Mundspray und so aufbrezeln?!

Adria ließ das letzte Kapitel einfach weg.


Sie nahm ihren Aufsatz mit, lief an der Kantine vorbei, schnappte sich ein Stück Kuchen, aß es auf dem Weg zum Zimmer und dachte darüber nach, dass sie tatsächlich mal ausgehen sollte, natürlich nicht mit so einem verfickten Alienarsch! Als sie im Zimmer ankam, legte sie Fel ihren Aufsatz, an dem sie Stunden dran gesessen hatte, aufs Bett. Er war noch nicht zurück. Da fasste sie einen Plan. Sie war jung und wollte was erleben und Fel würde es vermutlich nicht einmal mitbekommen. Wer wusste schon, wie lange sie jung sein würde?! Wie lange sie leben würde?! Sie duschte und machte sich hübsch. In ihren neuen Klamotten sah sie ja super aus. Ihr Haar ließ sie offen. Aus Beverlyˋs Zimmer hatte sie Modeschmuck und Kosmetik mitgenommen. Adria benutzte pinken Lipgloss und tuschte sich ihre langen dichten Wimpern schwarz und machte sich einen schwarzen Lidstrich, wie sie es in der Zeitung und bei dem Weib selber gesehen hatte. Dann machte sie einen glänzenden breiten silbernen Armreifen um ihren Oberarm.

Danach sauste Adria los, durch die Gänge zum Ausgang und die Stufen des Tempels runter, lief dann dorthin, wo die Lichter am kräftigsten leuchteten und landete im ersten Club.

Adria durfte ohne Eintrittsgeld hinein, weil sie ein Mädchen war. Laute Technoklänge ließen im Takt selbst ihre Eingeweide erzittern. Der Rhythmus ging durch und durch. Die Lautstärke war genau richtig! Adria gefiel die Technomucke. Als sie sich durch die Massen bewegte, hielt ihr gleich ein Typ ein Glas hin und meinte, sie solle kosten. Hm, das fühlte sich heiß an, was ihrer Kehle hinunter rann. Ihr blieb kurz die Luft weg und Tränen stiegen ihr in die Augen! Wow! Er lachte und bestellte für sie etwas. Ein bunt gefülltes Stielglas, mit Schirmchen und Strohhalm landete in ihrer Hand. Sie blieb stumm und lächelte nur. Sie kostete. Das war so lecker, dass sie es gleich in einem Atemzug austrank. Was war das nur? Er lachte und nannte sie "Baby" und "Püppchen". Adria ließ ihn stehen und rannte auf die Tanzfläche.

Sie wiegte sich im schnellen Rhythmus wie von selbst, als läge ihr Tanzen im Blut. Sie schüttelte dabei ihr Haar, bewegte grazil ihre schlanken, vom Dschungel braun gebrannten Arme und ihre, in den hübschen Stiefeln steckenden Füße, im Takt, wackelte kräftig, aber geschmeidig mit ihren Hüften, die durch ihr engen breiten Gürtel betont wurden. Adria tanzte sich in Ekstase. Das Leben konnte so schön sein! Und dieser kleine Arsch wartete auf sie vergeblich unten in den Katakomben! Und Fel, bekam vielleicht einen fetten Einlauf!



Bastion, Center, Kleine Gasse 29, in der Nähe des Sith-Tempels, Club "Bastion Techno": Tanzende Adria und etliche auffressende Blicke
 
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Ich habe mir gedacht die bösen Sprüche einfach zu verspoilern. So müsst ihr das nicht lesen wenn ihrs nicht wollt. In diesem Post sind sie nicht relevant für das Verständnis :)

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Arthiousboulevard / Hoch in der Luft / Gleiter ] Sikarius

Der Mond stand hell am Himmel und tauchte Center in seinen fahlen, kalten Glanz. Es schien als würde der Teppich aus Licht all die Töne der Metropole verschlucken…oder war es der dunkle Schatten des Sithtempels, der wie ein gigantischer, schwarzer Berg über dem Arthiousboulevard aufragte? Es war eine bedrückende Atmosphäre, die selbst einem wahnsinnigen Serienmörder einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Wie jemand der den Winter liebt und für sein Leben gern im Schnee spielt und urplötzlich einen Hauch von Hoth zu spüren bekommt.

Unwillig schüttelte er sich und trat aufs Gaspedal. Noch schneller zischten die Gebäude an ihm vorbei, doch der Tempel schien einfach nicht schrumpfen zu wollen. Der Mörder klemmte das Lenkrad unter seinen Ellenbogen und verstellte den Rückspiegel so, dass er nun nicht mehr den Schatten in seinem Rücken zeigte, sondern nur noch sein Gesicht. Beziehungsweise das was von ihm zu sehen war. Wieder hatte er sich ein schwarzes Tuch um den Kopf gewickelt, das nur die halb intakten Augen freiließ. Um den Rest zu verbergen, hatte er sich ein weiteres Mal an einer Machtillusion versucht. Anstatt Adria zu unterweisen hatte er sie in der Bibliothek gelassen und stattdessen Stundenlang vor einem Spiegel geübt sein Gesicht zu verändern – mit mäßigem Erfolg.

Noch immer beherrschte er die Kunst der Illusion nicht so wie er es gern gekonnt hätte. Zwar hatte er einige Farben und Konturen herausarbeiten können, doch waren die erschaffenen, zweidimensionalen Bilder so schwer aufrechtzuerhalten, dass er sie nur wenige Minuten und manchmal nur Sekunden hatte aufrechterhalten zu können. Also hatte er sich für etwas ähnlich Minimalistisches entschieden wie bei seinem Einbruch in den Baumarkt, nur etwas schöner, da er mehr Zeit zur Verfügung gehabt hatte. Die Illusion bedeckte den freigelassenen Bereich wie eine zweite Haut und färbte ihn noch eine Spur schwärzer, als das Tuch das er verwendet hatte. Über seinen Augen lag die selbe Schicht, nur in Weiß und dass sie auf dem Linken nach außen hin durchsichtig war. Es war zumindest ein Teilerfolg, den er heute hatte verbuchen können. So war das Training nicht ganz umsonst gewesen.

Wie bei seinem Einbruch in den Baumarkt parkte Sikarius den Gleiter in einer dunklen Seitengasse und nahm die Nummernschilder ab. Danach sah er nocheinmal auf sein Chrono und ging schließlich los. Die Fußgängerzone war um diese Zeit wie ausgestorben. Lediglich ein einsamer Betrunkener torkelte die Straße entlang, der jedoch – zu seinem Glück von der schwarzen Gestalt übersehen, oder schlicht ignoriert wurde. Dieser begab sich nun zum großen Gebäude des Gesundheitszentrums, dessen große Glastüren sich selbstverständlich nicht öffneten, als er davor trat. Aufmerksam suchte sein Blick die obligatorische Überwachungskamera und fand sie just über dem inneren Eingangsbereich. Natürlich war sie auf die Tür gerichtet.

Sicherlich hätte Sikarius das Glas oder den Transparistahl oder woraus der Eingangsbereich auch immer gemacht war leicht aufbrechen, oder mit der gleichen Methode öffnen können, die er auch bei der Sicherheitstür angewendet hatte, doch er wollte den Ermittlern noch immer nicht auf die Nase binden, dass sie es hier mit einem Sith zutun hatten. Also trat er zurück, außer Sicht der Kameras in die Schatten, ließ die Macht durch seine Beinmuskulatur pulsieren und sprang.

Binnen eines Herzschlags war er auf dem Kuppeldach des Gebäudes angekommen und sah sich um. Hatte er nicht als er sich hatte herumführen lassen einen Schließmechanismus gesehen, um bei schönem Wetter Luft in den Eingangsbereich zu lassen? Tatsächlich. Das Schiebedach funktionierten nach einem ähnlichen Prinzip wie die Automatiktüren unten, nur das die Hydraulik nicht von einem Bewegungssensor, sondern von einem Knopf irgendwo im Inneren gesteuert wurde. Beschwörend steckte er seinen Arm danach aus und langsam begann das Glas sich auseinanderzuschieben. Es war nicht weit genug um den Mechanismus zu beschädigen, nur damit ein dünner Mensch sich hindurchquetschen konnte, was er dann auch tat. Einen Moment lang blieb er hängen, lauschend ob ein Alarm ausgelöst werden würde, doch nichts dergleichen passierte. Dann ließ er sich fallen.

Wie eine Katze landete Sikarius auf allen Vieren, beziehungsweise in seinem Fall dreien, uns sah sich um. Die Halle sah aus wie er sie verlassen hatte. Lediglich die ganzen köstlichen Leben fehlten. Lampen waren nicht an, lediglich der Mond beleuchtete die Szenerie in seinem bläulich weißen Licht. Der Blick seiner durch die Illusion kalkweißen Augen fanden eine Kamera. Kurz legte er seinen Kopf schief, winkte kurz und spurtete dann los. Vermutlich hatte der Mitarbeiter im Kamerakontrollzentrum ihn noch nicht bemerkt, doch das würde nicht ewig so bleiben. Vorsichtig streckte der Mörder seine Machtfühler aus und hielt Ausschau nach einem „Zutritt verboten“-Schild. Das Sicherheitsschema von solchen Gebäuden war meistens ähnlich und welchen Grund gab es das Kamerazentrum überirdisch zu bauen?

Der Mörder sollte Recht behalten. Plötzlich spürte er irgendwo unter sich eine Präsenz. Menschlich, männlich, wach. Die dazugehörige Treppe war schnell gefunden und einen Moment später schlich er in die unbeleuchteten Gänge hinab. Vorsichtig lugte er um eine Ecke und erspähte Licht. Ein weiterer Blick offenbarte eine geöffnete Tür und dahinter einen Mann in seinen Fünfzigern, der mit einer Tasse Tee in der Hand eine Wand aus Mattscheiben betrachtete. Streng darum bemüht kein Geräusch zu verursachen schlich er darauf zu und sah sich selbst in einem Bildschirm am Rand, wie er von der Überwachunsgraumüberwachungskamera eingefangen wurde. Es war ein interessanter Anblick. Eine komplett schwarze Gestalt mir bleichen, toten Augen…einen Moment lang verspürte er Stolz ob seines Erscheinungsbildes.

Langsam begann nun auch der Wachmann seinen Kopf zu drehen um diesen Bildschirm anzuschauen, doch da handelte Sikarius bereits. Mit einer fließenden Bewegung zog er ein Tuch aus der Tasche, warf es in Richtung der Kamera und schnellte sich dann auf den Menschen zu, der nur noch erstickt aufkeuchen konnte, als eine einzelne Hand seine Kehle packte, zudrückte und aus dem Raum hinaus und hinein in die Dunkelheit zerrte. Als das Tuch nach wenigen Sekunden den Blick der Kamera freigab, war es schon geschehen. Im Finstern zog der Mörder die Rolle Panzertape aus der Tasche und fesselte den Mann damit. Anschließend betrat er wieder den Überwachungsraum und besah sich das Schaltpult, das ein wenig anders aussah als das im Apartmentkomplex. Immerhin fand er auch hier den Schalter zum Auswerfen der Speicherdisk. Erneut ließ er das Speichermedium in seiner Tasche verschwinden. Schon wollte er sich abwenden, da entdeckte er noch einen Knopf mit dem Piktogramm einer durchgestrichenen Kamera darauf. Was der wohl tat.

Kurz winkte er sich selbst auf dem Bildschirm zu, dann drückte er den Schalter und alle Bildschirme wurden synchron schwarz. Aufnahme gestoppt. Wunderbar. Noch einmal sah er sich um, auf der Suche nach etwas um erneut auf die Wand zu schreiben, fand jedoch bis auf die Kaffeetasse nichts Adäquates. Dann eben so.

‚Was ist der Unterschied zwischen einem Baby und einer Zwiebel? Ich weine nicht wenn ich das Baby kleinschneide‘

Zufrieden betrachtete er sein Werk. Der Caf war ordentlich schwarz gewesen und so sah man die Buchstaben sogar verhältnismäßig gut. Kurz nickte Sikarius, verließ den Raum nun endlich und lud sich den gefesselten und geknebelten Menschen auf die Schultern. Nun ging es wieder die Treppe hinauf, wo er ihn hinter einem der Empfangstresen platzierte. Seine Arbeit hier war noch nicht getan. Deutlich entspannter die Überwachung bereits so früh ausgeschaltet zu haben ging er die Strecke ab, die er heute bei der Führung kennengelernt hatte. Wieder stachen ihm dabei die Bilder ins Auge, die allerlei Persönlichkeiten mit grauen oder fehlenden Haaren zeigten. Sie alle wirkten relativ uniform, nun ja, bis auf eins. Eine Spur größer als der Rest, stach der abgebildete Mann vor allem durch seine Jungend heraus. Der blonde Mensch konnte nicht älter als Dreißig sein. Zu einem Zopf gebundene, blonde Haare fielen ihm glatt über den Rücken und ein subtiles lächeln lag auf seinen Lippen. Auch auffällig war die silbergraue Handprothese, die unter dem weißen Ärmel seines Kittels hervorlugte. Das Bild war mit einem goldenen Täfelchen unterlegt, das den Mann als Dr. E. Edric, Chefarzt auswies.

Einen Moment lange betrachtete Sikarius das Bildnis, ging dann jedoch weiter. Das war nicht warum er hergekommen war. Er hatte bereits ein Opfer. Jetzt galt es nur noch die Kleinteile für seinen Arm zu finden, wieder zu gehen und den Wachmann in seine Einzelteile zu zerlegen. Obwohl er sicher war, dass niemand mehr hier war ging er leise weiter, immer darauf bedacht in dem dunklen Komplex nicht die Orientierung zu verlieren. Plötzlich riss er überrascht das Auge auf. In dem Raum in dem die Prothesen lagerten brannte Licht! War seien Einschätzung etwa doch falsch gewesen.

Beinahe Teil der Schatten huschte er zur Tür und warf einen Blick hinein. Tatsächlich. Ein einem großen Tisch saß der blonde Typ, den er auf dem Gemälde gesehen hatte und schraubte an etwas, das wie ein metallisches Bein aussah. Der Chefarzt? Um diese Zeit? Anscheinend war er deutlich engagierter als die Meisten Männer und Frauen seiner Branche. Sicher hatten ihm schon viele gesagt, dass er eines Tages an Überarbeitung sterben würde. Doch dass es auf diese Art und Weise geschehen würde, hätten wohl die wenigsten vorausgesagt.

Lautlos trat Sikarius hinter ihm und sah fasziniert zu, wie die Hand- oder Armprothese des Doktors geschickt und präzise ein Schräubchen festzog. Gewiss hatte dieser metallene Fortsatz schon viele Leben gerettet. Plötzlich kam ihm eine Idee. Warum studierte er nicht einfach wie dieses kleine, technische Wunder mit dem Fleisch und den Nerven des Arztes verbunden war? Und nahm dann am Ende die Teile für sich selbst? Doch zuerst musste der Träger natürlich den Weg allen Weltlichen gehen. Im Geiste ging er einige Möglichkeiten, wie er den Menschen am besten ins Jenseits befördern konnte und entschied sich dann für eine der Simpleren.

Langsam streckte er seine Linke nach Dr. Edric aus, dessen Prothese urplötzlich zuckte. Der Mensch fluchte und sah sich nach dem Schräubchen um, dass ihm aus den Fingern gefallen war. Da zuckte sein metallener Arm erneut, ließ den Schraubenzieher fallen und begann sich mit einem protestierenden Geräusch zu sehr belasteter Servomotoren auf seine Kehle zuzubewegen. Anscheinend wurde er sich bis zum Ende nicht wirklich darüber klar war mit ihm geschah, denn er versuchte erst zu schreien als es bereits zu spät war und seine eigene Hand sich um seine Kehle geschlossen hatte und zudrückte.

Der Todeskampf dauerte nicht so lange wie man hätte denken mögen und Sikarius war beinahe schon enttäuscht, als Edric schließlich vom Stuhl kippte. Naja…immerhin hatte er sich bereits einen Spruch für die Wand ausgedacht.

‚Wo geht man hin wenn man zu ernst mit der Welt umgeht? In eine Abtreibungsklinik. Die bringen wieder das Kind in dir heraus‘

Das Verlassen des Gebäudes war danach nur noch Formalität. Noch einmal schaute er mit dem Machtsinn, ob er irgendwo verräterische DNA gelassen hatte und verließ dann, sich immer im Schatten haltend das Gesundheitszentrum, wobei er zwei Mal gehen musste um beide Körper zu seinem Gleiter zu schaffen.


[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Darth Phollow Gesundheitszentrum ] Sikarius
 
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Es war unglaublich ermüdend und anstrengend, das Gespräch mit dem Gouverneur von Korriban zu führen und aufrecht zu erhalten. Bereits nach der verhältnismäßig kurzen Zeit, die Voth nun gezwungenermaßen mit dem Sith verbracht hatte, quollen ihm die Ohren über vor Erzählungen und Protzereien von Gräbern, Tempeln und Schatzkammern, die der Gouverneur natürlich eigenhändig ausgeräumt hatte. Wenn er doch nur über etwas anderes reden könnte! Aber in seiner Selbstverliebtheit schien es Ignavius vollkommen egal zu sein, was andere vom Ezählten dachten. Hauptsache, er konnte reden. Voth schüttelte leicht den Kopf. Wenn das so weiterging, würde es ein langer Abend werden.

Darüber hinaus ließ der Sith ihm aber nicht einmal die Genugtuung, ihm mit versteckten Vorwürfen und sarkastischen Bemerkungen Paroli bieten zu können. Voth konnte noch so viele Anspielungen auf die Unfähigkeit
Ignavius' machen, wenn dieser sie schlichtweg nicht zu verstehen schien. Entweder das, oder er war ein ausgezeichneter Schauspieler. Der Twi'lek vermutete jedoch eher, dass der Gouverneur einfach zu betrunken und zu selbstgefällig war, um Kritik an seiner Person überhaupt wahrzunehmen. So auch jetzt, als Ignavius Voth beruhigend versicherte, dass niemand auf Korriban einfach so und ohne Sinn und Verstand wertvolle Gegenstände raubte. Nein, natürlich nicht, dachte Voth zynisch und tat die Ausführungen des Gouverneurs schließlich mit einem simplen Kopfnicken ab.

Ein leichtes Kribbeln machte sich in Voths Kopf bemerkbar und er spürte, wie Lord
Saphenus sich näherte. Der Zabrak gesellte sich zu den kleinen Grüppchen und zog sogleich die Aufmerksamkeit Ignavius' auf sich. Erleichtert atmete Voth auf; endlich war er nicht mehr derjenige, der primär unter dem losen Mundwerk des Gouverneurs leiden musste.
Als
Ignavius sich zu Saphenus umdrehte und den Twi'lek dabei einigermaßen unsanft zur Seite schob, trat Voth einen Schritt zurück und sah den Sith empört an, doch dieser bemerkte den Vorfall offenbar nicht einmal, sondern erkundigte sich neugierig nach Dr. Liviana. Was hörte er da? Die Archäologin sollte die beiden nach Korriban begleiten? Als ob eine Republikanerin wie sie das tun würde! Oder hatte er da etwas Grundlegendes verpasst?

Voth hatte nicht lang Zeit darüber nachzudenken, denn als
Ignavius zum Leidwesen aller Beteiligten mit dem Reden fortfuhr, war der Twi'lek spontan so unglaublich empört und wütend, dass ihm erst einmal die Kinnlade nach unten fiel. Mit einer Dreistigkeit, für die Ignavius vermutlich säuberlich in mehrere Teile zerschnitten würde, hätte er es hier mit höherrangigen Sith zu tun gehabt, schlug er Lord Saphenus vor, Voth als neuen Schüler aufzunehmenm, als wäre dies das normalste im Universum. Spätestens bei der Aussage, dass er ohnehin einen 'echten' Meister brauche, wollte er einen Lauten machen, doch er war so erstaunt ob dieser plötzlichen Dreistigkeit, dass ihm die Worte wegblieben.

Doch glücklicherweise spürte er in diesem Moment ein bekanntes Gefühl von Gelassenheit und Ruhe, dessen Quelle untrüglich
Janus war, sodass Voth seinen Mund schloss, sich gerade hinstellte und den Gouverneur mit dem kältesten Blick, den er aufbringen konnte, ansah. Er würde jetzt nicht laut werden oder etwas unüberlegtes tun. Sorgfältig legte er sich seine Worte zurecht.

Währenddessen gab Lord
Saphenus zu, tatsächlich keinen Schüler auszubilden und für einen Moment dachte Voth, dass der Zabrak tatsächlich über den Vorschlag nachdachte. Doch dann gab er an, nicht das nötige Wissen und die nötige Erfahrung zu haben, um einen Schüler aufzunehmen und Voth begriff, dass auch der Einäugige von diesem Vorschlag nicht angetan war. Schließlich stand er noch immer auf Janus' Seite und verspürte ebenso eine deutliche Abneigung gegenüber dem Gouverneur.

Dieser schien nun endgültig beschlossen zu haben, dass Voth mit nach Korriban kommen würde. Gerade machte er einen - nur für ihn selbst amüsanten - Witz, und kurz darauf schallten die Wände des Innenhofes vor Lachen wieder, während
Janus, Saphenus und Voth neben Ignavius standen und darauf warteten, dass dieser sich wieder in den Griff bekam.

Danach erhob
Saphenus erneut das Wort und gab die Vermutung Preis, dass Voth vermutlich schon unheilbar von Janus beeinflusst worden war. Ziemlich deutlich war dabei der Sarkasmus herauszuhören, doch Ignavius würde natürlich glauben, der Zabrak meine alles todernst. Als Saphenus schließlich das Wort an ihn wandte und gespielt bedauerte, dass ihm die Erzählungen des Gouverneurs entgehen würden, hätte Voth beinahe gegrinst, wäre diese ganze Situation nicht so unglaublich lächerlich. Oh ja, dachte er, als der Einäugige ihm zuflüsterte, dass sie alle die gleiche Meinung gegenüber dem Gouverneur hatten. Definitiv würde es vor allem für Korriban eine große Erleichterung sein, wenn Ignavius endlich von der Bildfläche verschwände. Doch natürlich sprach er das nicht aus. Stattdessen gab er Lord Saphenus mit einem kaum sichtbaren Nicken zu verstehen, dass er ihm vollauf zustimmte.

Schließlich meinte
Janus, dass sein Schüler glücklicherweise die Fähigkeit hatte, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese Aussage nahm Voth als Ansatz, nun auch endlich mal etwas sagen zu können. Er war es leid, dass man scheinbar über ihn diskutierte wie ein Kind, doch musste er sich daran erinnern, dass all dies nur von Ignavius ausging. Dementsprechend kühl und bitter, aber beherrscht, formulierte er seine Sätze.


"In der Tat bin ich durchaus in der Lage, mir meine eigenen Gedanken zu machen und daraus die richtigen Entscheidungen zu ziehen, Gouverneur. Manch einem mag die Fähigkeit des rationalen Denkens aufgrund zu hohen Genusses von Spirituosen bereits abhanden gekommen zu sein - da wäre es ja fast schon entschuldbar, auf eine solche Idee zu kommen -" Spontan wurde Voth bewusst, woher das Wort 'Schnapsidee' stammte. "Mir jedoch nicht. Darum muss ich euch leider enttäuschen, Gouverneur. Meine Loyalität steht unzerstörbar und aller Alkohol dieses Universums könnte daran nichts ändern. Ich sehe nicht einen einzigen Grund, euch als Meister haben zu wollen. Wie ich bereits sagte - Korriban ist sicher interessant, doch können die größte Weisheit und die wertvollsten Schätze durch Inkompetenz und Unwissen vollkommen zunichte gemacht werden. Dementsprechend kann man fast nur hoffen, dass ihr nie einen Schüler haben werdet, der sich solche Eigenschaften abschauen könnte."

Voth vermutete, dass der Blick, den der Gouverneur ihm zuwarf, wütend sein sollte, doch sah er in der betrunkenen Miene des Sith einfach nur trottelig aus. Am liebsten würde er sich umdrehen und gehen, da ihm die Gegenwart Ignavius' unglaublich auf die Nerven ging, doch blieb er aufrecht stehen und sah dem Gouverneur kalt in die Augen. Wann gestand er sich endlich ein, dass er verloren hatte? Nun, da mehrere Sith persönlich von der absoluten Unfähigkeit dieses Typen überzeugt wurden, würde er hoffentlich und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr lange das Sagen auf Korriban haben, dessen war Voth sich sicher.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof] Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, Saphenus, Iriye, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Seitengasse nahe des Gesundheitszentrums ] Sikarius

Noch einmal sah Sikarius sich um, ob jemand ihn beobachtete, doch die Gasse lang noch so eng und dunkel dar wie zu dem Zeitpunkt, als er sie sich ausgesucht hatte. Langsam ließ er den noch lebenden Wachmann in seinen geöffneten Kofferraum gleiten. Die braunen Augen unter den buschigen Brauen sahen ihn flehentlich an und ein gedämpftes Wimmern drang durch das Panzerband über seinem Mund. Ein leises Lächeln schlich sich auf die vermummten Lippen des Mörders und in der Macht tastete er nach den köstlichen Emotionen, die dem Menschen entströmten wie einem angestochenen Fass.

Mit einem dumpfen Schlag schlug er die Kofferraumklappe zu und holte sich die Nummernschilder aus dem Innenraum. Kurz darauf war der Gleiter wieder verkehrstüchtig, jedoch mit beinahe hundertfünfzig Kilogramm Menschenfleisch voll beladen. Leise summend setzte er sich ans Steuer, zog aber zuerst lediglich sein Comlink aus der Tasche. Der einzige Kontakt,
Adria, wurde sofort geöffnet und schon tippte er die Nachricht.


'Halt dich bereit. Habe neue Muster zum Ausschneiden besorgt. Triff mich im Hangar.'

Die Zeile wurde abgeschickt und zwei graue Häkchen zeigten an, dass sie auf dem Comlink des Mädchens angekommen war. Sikarius war zuversichtlich, dass sie es gleich sehen würde. Immerhin hatte sie grade in der Bibliothek zu sitzen und ihren Aufsatz zu schreiben. Da würde sie das Klingeln und Vibrieren schon mitbekommen. Zufrieden schloss er nun die Fahrertür und gab Gas. Wieder ging es über das Arthiousboulevard, diesmal jedoch auf den Tempel zu, der dafür dass er auf dem hinweg nicht kleiner geworden war nun scheinbar deutlich an Größe zunahm.

Schließlich zog er in den Fuhrpark, der stachelhaarige Jünger mit der Nachtschicht kannte ihn noch von vor zwei Tagen und klopfte ihn einmal auf Waffen ab, bevor er ihn durchließ. Aufmerksam sah
Sikarius sich nach dem Mädchen um, konnte es jedoch auf den ersten Blick nirgendwo entdecken. Verwirrt sah er in den Ecken nach, rief einmal, doch Adria antwortete ihm nicht. Was war hier los?! Alarmiert zog er sein Com aus der Tasche und sah nach. Noch immer war die Nachricht angekommen, aber noch nicht gesehen worden.


'Wo bist du?!'

Schrieb er etwas ungehalten, jedoch mit demselben Erfolg. Hartnäckig blieben die Häkchen grau und weigerten sich umzuspringen, was für vernichtete Blicke er ihnen auch zuwerfen mochte. Das nächste war, dass er sie versuchte anzurufen, doch auch hier gab es keine Antwort und obwohl er wartete aktivierte der Anruf sich nicht von selbst. Jetzt war Sikarius ernsthaft besorgt. Was passierte hier?! Hatte irgendjemand sie entführt um ihm eins auszuwischen, oder um sie einfach nur aus einer Laune heraus zu quälen? Die Welt war voller irrer Psychopathen. Das konnte er aus erster Hand bestätigen.

Hektisch tippte auf seinem Comlink herum und wies eine Anwendung auf, die er vorhin aus Spaß installiert hatte. Damit würde er zumindest ihr Gerät orten können. Während die Ladeschnecke sich drehte schwitzte er Blut und Wasser. Er hatte sie nicht lebendig durch den verfluchten Dschungel gebracht um sie jetzt an einen dahergelaufenen Sith zu verlieren! Wer auch immer sie gekidnappt hatte würde gleich sein blaues Wunder erleben! Notfalls auch noch die anderen Farben des Regenbogens, damit die Nachricht saß!

Schließlich gab die Anwendung ein piependes Geräusch von sich, das anzeigen sollte das Ziel gefunden zu haben. Eine 3D-Karte von Center öffnete sich und wie er es schon fast erwartet hatte befand der Punkt sich außerhalb des Tempels. So schnell er konnte zoomte er heran, um zu sehen wo genau sie gefangen gehalten wurde…und erstarrte. Die Etage des Gebäudes in dem sie sich befand wurde mit ‚Bastion Techno‘, einem auf Technomusik spezialisierten Tanzclub ausgewiesen. Einen Moment lang war
Sikarius sprachlos. Er machte sich sorgen dass sie möglicherweise grade in ihre Einzelteile zerschnibbelt wurde und sie war…feiern?!


„Diese kleine Schnepfe…“

Murmelte er und schlug so heftig gegen die nächste Wand, dass seine Fingerknöchel sicherlich aufgeplatzt wären, hätte er keine Handschuhe getragen. Wut wallte durch seinen Bauch und die Lampe über ihm knirschte bedrohlich, als unsichtbare Macht sich um sie schloss und drohte sie einfach zu zerquetschen.

„Ärger im Paradies?“

Fragte irgendwo hinter ihm der Stachelkopf. Sikarius konnte das arrogante Grinsen auf seinen Lippen beinahe hören. Mit einem Fauchen fuhr er herum und fokussierte den blauhäutigen Jünger mit seinem nun gelb glühenden Auge. Der Typ wich zurück, doch nicht schnell genug. Würgend griff er nach seiner Kehle, während er etwa einen halben Meter höher in die Luft stieg als es gesund sein konnte. Bewusst langsam trat der Mörder auf ihn zu, sein nach der Gleiterfahrt entblößtes Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzerrt. Hätte er mit Blicken töten können, wäre der blaue Nichtmenschanabschaum spätestens jetzt in seine blutigen Einzelteile zerplatzt.

„Sprich mich nochmal mit etwas an, das über deinen Job hinausgeht und ich schneide dir die Zunge raus und spieße sie dir auf die Stirn. Haben wir uns verstanden?!“

Und zog ihm zur besseren Illustration mit seiner freien Hand die Zunge ein wenig über die Schmerzgrenze aus dem Mund. Das Ding war pink und schleimig, aber immerhin groß genug. Wäre er nicht so wütend gewesen, hätte er darauf einen anzüglichen Witz aufgebaut. Der Stachelkopf konnte nicht mehr als schwach nicken, doch das reichte dem Mörder. Mit einem letzten aufbäumen seiner Mordlust schleuderte er ihn nach hinten, wo er hart auf einem der Gleiter aufkam, sich aber abgesehen von ein paar Schürfwunden nichts tat.

In der Fahrschule lernt man, dass man mit Wut im Bauch nicht fahren soll, aber da er sich ohnehin wenig um Gesetze scherte war ihm diese Faustregel egal. Mit brodelnden Emotionen schwang er sich auf den Fahrersitz und trat das Gaspedal durch. Aus seinem ohnehin bereits aggressiven Fahrstil war etwas geworden, das man im besten Fall als grob fahrlässig und im schlimmsten als Dritte Schlacht von Bastion bezeichnen konnte. Dass es auf dem kurzen Weg zum Club keine Zusammenstöße gab, war eigentlich nur einer ordentlichen Portion Glück und wenigstens ein Mal der Macht zu verdanken.

Schließlich zog er in eine weitere finstere Gasse und schmetterte die Fahrertür auf. Dumpfe Bässe brachten die Luft um ihn herum zum Schwingen und drangen sogar bis in sein Inneres vor. Die Musik – wenn man sie denn so nennen wollte – war sehr rhythmisch und Veränderte sich ständig. Nichts was er leiden mochte. Für ihn musste es hart sein. In der Macht suchte er nach
Adria und konnte tatsächlich ihre Präsenz einige Blocks weiter spüren. Zufrieden nickt er und wollte schon losstürmen, dachte aber im letzten Moment daran sich das Tuch um den Kopf zu schlingen und Illusion neu zu erschaffen.

Adria zu finden war nicht allzu schwer. Das Mädchen hatte den Club bereits verlassen und torkelte am Arm eines relativ gutaussehenden jungen Mannes auf eine Seitenstraße zu. Was hatte der Typ mit ihr vor? Wollte er etwa…? Das würde Sikarius nicht zulassen. So unauffällig wie er konnte folgte er den beiden und lugte schließlich um die Ecke, um die sie verschwunden waren.

Adria stand mit dem Rücken zur Wand und hatte ihre Arme um den Rücken des Mannes geschlungen. Dieser umarmte auch sie und schien sein Gesicht grade vorzuneigen um sie zu küssen. Geschockt betrachtete der Mörder wie auch sie unbeholfen die Lippen spitzte um die Lippen ihres Anhängsels in Empfang zu nehmen.


Das müssen wir verhindert!

JA BRINGEN WIR DIE SCHLEIMPACKUNG UM!

Der Würger ließ offen ob er den Typen, oder Adria meinte, also interpretierte Sikarius es in bezug auf den Typen. Wie ein Schatten warf er sich nach vorne und stand einen Moment später genau hinter dem Pärchen. Ihre Lippen hatten sich fast berührt. Blitzschnell legte er seine Linke an das linke Ohr seines Opfers, packte das andere mit der Macht und drehte ihm den Kopf auf den Rücken. Geschockt öffneten sich die hübschen Augen, sahen einen Moment fassungslos in die Richtung des Mörders und dann ins Leere. Irgendwo beschwerte sich Adria prustend, hatte sie doch grade einen haarigen Hinterkopf (unter Umständen sogar mit Zunge) geküsst, dann kippte der leblose Körper zur Seite und sie erkannte Sikarius.

Etwas unkoordiniert begann sie ihn nach einem Moment der Stille zu beschimpfen, hielt dann jedoch abrupt inne, als eine unsichtbare Kraft ihr die Luft zum Atmen nahm und sich der Kehle des Mörders ein leises, dafür aber ein umso bedrohlicheres Knurren entrang.


„Kannst du mir mal erzählen was genau du hier machst?“

Fragte er, streng darum bemüht seine Stimme ruhig zu halten

„Ich habe dir die Aufgabe gegeben einen Aufsatz über die Grundlagen der Macht zu schreiben und dir dafür nicht umsonst zwei Tage Zeit gegeben. Du hast grade in der Bibliothek zu sitzen und dir dein hübsches Näschen staubig zu lesen. Oder mir bei meinen Projekten helfen. Aber nein…die Musik war vermutlich zu laut als dass du dein Comlink gehört hättest, was?!“

Stauchte er sie zusammen, gab ihr aber die Möglichkeit sich zu entschuldigen, indem er ihre Kehle freigab. Unwillkürlich stieg ihm der beißende Geruch von Alkohol in die Nase, als sie nun ihrerseits ebenfalls zu einer kleinen Tirade ansetzte, die jedoch im Ansatz unterdrückt wurde. Blitzschnell zuckte Sikarius linke nach vorne und Adrias Gesicht wurde mit einem lauten Klatschen zur Seite gerissen.

„Hast du etwa gesoffen?!“

Knurrte er sie an und erneut schlich sich ein gelber Glanz in sein verbleibendes Auge. Hatte sie sich ernsthaft für den Rest des Abends unbrauchbar gemacht?!

„Jetzt hör mir mal gut zu, Prinzessin. Ich habe nichts dagegen wenn du deinen eigenen Kopf hast und auch mal auf eigene Faust handelst. Widersprich mir meinetwegen so viel du willst, wenn das am Ende meine Pläne nicht gefährdet. Aber ICH bin dein MEISTER und du wirst am Ende genau das tun was ich dir sage. Wenn ich dir die Erlaubnis nicht gebe wirst du genau das tun was ich dir aufgetragen habe und nicht abends saufen gehen nur weil es dir grade gefällt. Ich habe heute eigentlich deine Hilfe benötigt aber weil dich so gehen gelassen hast bist du für den Rest des Abends genauso nützlich wie Nippel auf einer Brustplatte!“

Tief holte er Luft und ließ sie wieder atmen. Das hatte er während seines Monologs eiskalt vergessen

„Du wirst jetzt auf dem direktesten Wege nachhause marschieren, junge Dame! Ins Bett! Ich werde mich um diesen Müll kümmern“

Mit der Fußspitze stieß er die Leiche am Boden an

„Und morgen sehen wir dann weiter. Was hast du überhaupt mit ihm vorgehabt?! Solche Sachen sind widerlich, weißt du noch?!“

Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er Adria in Richtung Tempel und lud sich den toten Jungen auf die Schultern. Großartig. Nochmehr zum Zerlegen und entsorgen. Das würde noch eine lange Nacht werden…

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Seitengasse nahe des 'Bastion Techno' ] Sikarius
 
- High Admiral Jerome Fyrestone, Oberbefehlshaber der Imperialen Flotte –


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, gepanzerter Gleiter, Passagierabteil]- High Admiral Fyrestone


Verärgert runzelte Jerome Fyrestone die Stirn, da es ihm nicht gelang, das Zittern seiner rechten Hand, in der er ein Glas Whiskey aus der üppigen Bordbar seiner gepanzerten Gleiterlimousine hielt, zu unterdrücken, doch diese Verärgerung wich schnell wieder dem flauen Gefühl in seinem Magen, das dort genistet hatte, kaum dass sein Gespräch mit dem Vorsitzenden der COMPNOR, dem Director General des ISB und dem Vizedirektor des Geheimdienstes beendet gewesen war. Die Einhelligkeit der anderen Personen, die fast den Eindruck gemacht hatten, ihn, den High Admiral der Flotte, nach einem zuvor angesprochenen Plan zu bearbeiten und in die gewünschte Richtung zu manövrieren, ließ Fyrestone im Nachhinein das Blut in den Adern gefrieren. Alleine die Anwesenheit im selben Raum mit diesen Personen hätte bereits zu peinlichen Nachfragen führen können – hätte nicht der Anführer eben jener Institution, die derartige Fragen für gewöhnlich stellte, ebenfalls im Raum gesessen.

Mit einem Ruck kippte Fyrestone den Inhalt seines Glases herunter, ohne ihn wirklich zu schmecken oder das brennen in seiner Kehle und seinen Eingeweiden auch nur zu spüren. Natürlich waren die Anliegen, die an besprochen hatte, mehr als nachvollziehbar gewesen. Natürlich war es um das Wohl des Imperiums gegangen. Doch Fyrestone war nicht dumm – er wusste, dass das Wohl des Imperiums lange nicht das einzige Kriterium war, nach dem er als Oberbefehlshaber der Flotte sich richten durfte. Sich richten konnte!

Und doch hatte er zugestimmt. Hatte sich von Hessarians einlullendem Lächeln beruhigen lassen und hatte seinen Part in den Ereignissen, die nun zwangsläufig folgen würden, willentlich akzeptiert. Fahrig füllte er sich ein weiteres Glas, zögerte dann jedoch, und warf einen Blick auf die Comeinheit des Passagierabteils seiner Limousine. Was er zu tun hatte, tat er am besten jetzt – solange er noch in der Lage war, zusammenhängend zu sprechen.

Sekunden später starrte er in das holographische Gesicht eines anderen Offiziers, aus dem nichts als die mustergültigste Dienstbeflissenheit sprach.

„Rear Admiral Drysso.“

Fyrestone räusperte sich.

„Seien Sie so freundlich und berufen Sie in meinem Namen eine Versammlung des Oberkommandos ein.“

Für einen klitzekleinen Moment wirkte der Offizier am anderen Ende der Verbindung verblüfft. Doch dann nickte er rasch.

„Wann soll die Versammlung stattfinden, Sir?“

Kurz schweifte Fyrestones Blick ab, ruhte für einen Moment auf seinem gefüllten Glas.

„In fünf Stunden.“

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, gepanzerter Gleiter, Passagierabteil]- High Admiral Fyrestone

- Commander Jet Donnelly, Imperiales Sicherheitsbüro –


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Lastgleiter]- Commander Donnelly, Taktisches Eingreifteam des ISB


Nicht zum ersten Mal fragte Jet Donnelly sich, ob es wohl der eher peinliche Ausgang der Mission auf Galantos gewesen war, der ihm nun – ohne seinen bisherigen Partner und Vorgesetzten Delvarus – diese neue Aufgabe verschafft hatte. Nervös war gar kein Ausdruck für die Gefühle, die der im Grunde vollkommen abgebrühte Agent des Imperialen Sicherheitsbüros empfand, während der schwarz lackierte und jedwede Markierung vermissen lassende Lastgleiter ihn und 5 weitere bewaffnete und mit Panzerwesten ausgerüstete Angehörige des ISB in Richtung der Imperator-Ferit-Kaserne trug, in Richtung des Hauptquartiers der für die Sicherheit Centers verantwortlichen Praetorian Legion unweit des Imperialen Militärkomplexes. Feiner Regen prasselte auf die Frontscheibe des Fahrzeugs und hinterließ leichte Schlieren, als der Fahrer den Gleiter abstoppte und schließlich am Eingangsposten der Kaserne zu stehen kam. Donnelly widerstand dem Drang, den Kragen seiner Uniform zu lockern, als der wachhabende Sturmtruppler an die Fahrerkabine des Gleiters trat – ob im blendenden weiß wie die „regulären“ Sturmtruppen, oder schwarz mit goldenen Verzierungen wie die Rüstung der Legion der Thronwelt, selbst ein Agent des ISB blieb nicht vollends unbeeindruckt vom ausdruckslosen Starren eines Sturmtruppenhelms. Ihren psychologischen Effekt hatte die Elitetruppe des Imperiums niemals verwirkt.

„Imperiales Sicherheitsbüro.“

Bedeutend lässiger, als er sich fühlte, präsentierte Donnelly dem maskierten Soldaten seine Holomarke, die in Verbindung mit seiner Uniform mehr als genug Legitimation für ihn und seine Begleitung bedeuten dürften, um die Kaserne zu betreten. Wo immer das Imperium herrschte hatte das ISB Zutritt. Und dennoch atmete der Commander erleichtert auf, als der Sturmtruppler schließlich zur Seite trat und den Gleiter durchwinkte – hin zum zentralen Kasernenhof, der zu dieser späten Stunde fast vollkommen verwaist war.

Donnellys Mund war trocken, als er einen letzten Blick auf seinen Datenblock warf – auf dem nicht nur die genauen Lagepläne der Kaserne, der vermutete Aufenthaltsort ihres Ziels und Angaben zur Bemannungsstärke gespeichert waren, sondern auch die schier ungeheuren Anschuldigungen, auf Basis derer er und das Eingreifteam im Gleiter hinter ihm an diesen Ort entsandt worden war, an einen der letzten auf Bastion, auf dem man vermutet hätte, dass die „Dienste“ des Imperialen Sicherheitsbüros benötigt wurden.

Der Fahrer parkte den Gleiter auf dem Kasernenhof und Donnelly und seine Begleiter beeilten sich, das Fahrzeug zu verlassen und unter das Vordach des Hauptverwaltungstrakts der Kaserne zu treten. Ein weiteres Mal präsentierte der Commander seine Marke zwei Sturmtrupplern, die an diesem Eingang postiert waren – es würde nicht der letzte Posten sein, den er und das Eingreifteam zu überwinden hatten. Noch allerdings unterbanden die drei Buchstaben ISB jede Frage, die vermutlich unter den Sturmtruppenhelmen aufkeimen mochte – was suchte ein bewaffnetes Team in einer der Hauptkasernen des Sturmtruppenkorps auf Bastion?

Nach einer Treppe schlugen sie schließlich endlich den letzten Korridor ein – und steuerten auf die Doppelflügeltür zu, hinter der sich ihr Ziel befand. Hinter der Tür – und einem weiteren schwarzgepanzerten Soldaten des Sturmtruppenkorps, der zunächst keinerlei Anstalten machte, aus dem Weg zu gehen. Etwas energischer als nötig hielt Donnelly auch ihm seine Marke unter die Nase – oder besser den Helm.

„Imperiales Sicherheitsbüro. Machen Sie den Weg frei.“

Der Sturmtruppler reagierte nicht sofort und für einen Moment schien eine unangenehme Spannung über der Szene zu lasten – Donnelly ertappte sich bereits bei der Überlegung, wie er wohl am schnellsten nach seinem Blaster würde greifen können, doch dann – sehr langsam – bewegte der gepanzerte Soldat sich doch noch und gab den Weg frei. Der ISB-Agent schluckte.

„Danke.“

Schwungvoll stieß der Commander die Tür auf, trat hindurch und steuerte zielstrebig auf den Schreibtisch zu, der des Zentrum der anderen Seite des Raumes bildete – und auf den Mann, der hinter diesem Schreibtisch saß.

General Rasha Krin, derzeitiger Oberbefehlshaber des Sturmtruppenkorps, sah weniger irritiert, als verärgert von dem Dokument auf, das er augenscheinlich vor Donnellys Hereinplatzen gelesen hatte.

„Was hat das zu bedeuten?“

„General Krin?“

Steif wedelte Donnelly ein letztes Mal mit seiner Marke.

„Commander Jet Donnelly, Imperiales Sicherheitsbüro.“

„Wollen Sie mir erklären, was das hier soll, Commander? Ich muss in einer Stunde an einer Sitzung des Oberkommandos teilnehmen…“

„Bedaure, Sir.“

Donnelly winkte zweien seiner Begleiter zu, die sich daraufhin links und rechts vom Schreibtisch des Sturmtruppengenerals postierten.

„Diesen Termin werden Sie leider versäumen.“

Der Commander holte tief Luft.

„Ich nehme Sie hiermit fest wegen extremer unimperialer Umtriebe, Verunglimpfung der Neuen Ordnung und Verleumdung Seiner Majestät.“

Schneller, als Donnelly es für möglich gehalten hätte, war Krin aus seinem Stuhl emporgeschossen.

„Sie machen WAS?“

„Bitte leisten Sie keinen Widerstand, Sir.“

Vorsichtig legte er seine Hand auf seinen Blaster, während einer der Männer am Schreibtisch ein paar Lähmhandschellen von seinem Uniformgürtel löste.

„Andernfalls wurde der Gebrauch von Gewalt autorisiert.“

„Das wagen Sie nicht…“

Wie man es von einem Mann erwarten konnte, der den Elitesoldaten des Imperiums vorstand und selbst an zahlreichen Gefechten teilgenommen hatte, setzte sich Krin auf eine bedrohliche Art und Weise in Bewegung, die Donnelly reflexartig einen Schritt zurückweichen ließ – bevor er jedoch auch nur halb seine Pistole als Reaktion auf diese Bedrohung hätte ziehen können, hatte der links vom Schreibtisch stehende ISB-Agent gehandelt, einen Schockstab gezückt und diesem dem General, der ganz auf Donnelly konzentriert gewesen war, in den Nacken gerammt. Mit einem Grunzen sackte der Offizier auf seinem Schreibtisch zusammen, wo der zweite Agent seine Hände auf seinem Rücken fesselte, während er erste ihn mit dem Schockstab weiter fixierte. Betont langsam ließ Donnelly seine Pistole zurück ins Holster sinken und nickte den beiden Agenten anerkennend zu.

Warum bloß hatte man ihm diese Mission übertragen?


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Imperator-Ferit-Kaserne]- Commander Donnelly, Taktisches Eingreifteam des ISB, General Rasha Krin


- High Admiral Jerome Fyrestone, Oberbefehlshaber der Imperialen Flotte –

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hauptquartier der Imperialen Streitkräfte, Korridor vor dem Sitzungsraum des Imperialen Oberkommandos]- High Admiral Jerome Fyrestone, 2 Flottensoldaten

Der Korridor zum Besprechungsraum des Oberkommandos kam High Admiral Fyrestone unnatürlich lange vor, weswegen er seine Schritte beschleunigte und seine Eskorte aus zwei Marineinfanteristen dazu zwang, es ihm gleichzutun. Seine Schritte indes waren stetig und fest und auch das Zittern war aus seinen Händen verschwunden – ob dies daran lag, dass er sich dem unvermeidlichen gebeugt hatte, oder dass er aus einer ihm bisher unbekannten Energiequelle die nötige Kraft geschöpft hatte, wusste er nicht. Jedenfalls war er voll und ganz das Bild des souveränen Flottenbefehlshabers, das er nur zu gerne nach außen ausstrahlte, als er schließlich in den Raum trat – ohne die beiden Flottensoldaten – in dem bereits eine weitere Gestalt auf ihn wartete. High General Gavyn Vasch erhob sich missmutig, als er den Admiral erkannte.

„Fyrestone.“

Der Armeeoffizier beugte sich leicht vor und stützte seine Fäuste auf die Tischplatte vor ihm.

„Warten wir noch auf Krin, oder verraten Sie mir jetzt schon, warum Sie eine Sitzung des Oberkommandos einberufen haben?“

Fyrestone antwortete nicht sofort, sondern legte – vorgeblich in aller Seelenruhe – einen Datenblock vor dem ihm angestammten Sitz in der Runde auf dem Tisch ab.

„General Krin wird nicht zu uns stoßen, General“, erwiderte er schließlich.

„Wie ich soeben erfahren habe, wurde er vor einer Stunde vom Imperialen Sicherheitsbüro festgenommen – wegen einer Reihe sehr unappetitlicher Anschuldigungen, wie es heißt. Ich vermute, dass sich die Generäle des Korps sich in diesem Moment auf einen Nachfolger einigen.“

Vasch konnte offenbar nicht verhindern, dass ihm der Mund ungläubig aufklappte.

„Festgenommen? Der Oberbefehlshaber des Sturmtruppenkorps? Aber das ist doch…“

„Unvorstellbar, nicht wahr?“, fiel Fyrestone dem General ins Wort und gratulierte sich selbst zu seiner absoluten Ruhe.

„Aber schließlich wäre er nicht der Erste, dessen Loyalität man für felsenfest hielt… und enttäuscht wurde.“

Im selben Moment öffnete sich die Tür, durch die Fyrestone gekommen war, und vier weitere Männer traten ein – einer trug die Offiziersuniform des Sturmtruppenkorps mit den Abzeichen eines Generals, zwei CompForce-Kluft… und der vierte war Omer Hessarian.

Hessarian?“, fauchte Vasch, sich für einen Moment vergessend.

„Was hat COMPNOR hier zu suchen?“

„Bitte, General“, tadelte Fyrestone den anderen milde. Innerlich hatte er das Gefühl, jede Sekunde in Schweiß ausbrechen zu müssen, doch der kühle Blick des Vorsitzenden des Select Committee untersagte auch nur jeden Gedanken daran.

„Ich habe den Chairman zu unserer Sitzung geladen. Die Dinge, die wir besprechen müssen, betreffen die Integrität des gesamten Imperiums – nicht nur militärischer Natur.“

Der Admiral lächelte.

„Aber zunächst denke ich, dass eine Gratulation angebracht ist, oder, General Teth?“

Der angesprochene Sturmtruppenoffizier neigte leicht den Kopf.

„Vielen Dank, Admiral.“

„Setzen Sie sich doch. Ich bin mir sicher, High General Vasch wird mir in meiner Zuversicht zustimmen können, dass wir vortrefflich zusammenarbeiten werden.“

„Natürlich, natürlich…“, murmelte der Erwähnte rasch. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig – und Fyrestone spürte, wie ihn der Rest seiner Nervosität verließ. Jetzt gab es ohnehin kein Zurück mehr.

Kurz wartete er, bis alle – Teth, Vasch und auch Hessarian – sich an den Runden Tisch gesetzt hatten.

„Meine Herren… Sie alle kennen die jüngsten Lageberichte. Das Imperium mag Frieden geschlossen haben mit seinem Erzfeind, doch neutrale Welten meinen, im Zusammenschluss unsere Grenzen zu verletzen und uns provozieren zu können, andernorts wird unsere Versorgung mit wichtigen Militärgütern behindert, die einzelnen Sektoren kochen ihre eigenen Süppchen… und im Koornacht-Sternenhaufen hat sich ein ganzes Volk gegen das Imperium erhoben.“

Vasch hatte bei diesen Worten eine säuerliche – und leicht wachsame – Miene aufgesetzt, während Teth von dieser Zusammenfassung der Lage eher ehrlich bedrückt wirkte.

„Was dem Imperium in den letzten Monaten gefehlt hat, ist die nötige Strahlkraft von Bastion“, fuhr Fyrestone fort.

„Führung aus dem Zentrum, an dem die Peripherie sich orientieren kann. Und dieses Versäumnis, meine Herren, ist auch uns anzulasten – denn welche Institution, wenn nicht die Streitkräfte, kann diese Führung eher liefern? Wir sind der Kitt, der dieses Imperium daran hindert, zu zerbrechen.“

Sofort merkte man, dass Vasch sich immer unwohler in seiner Haut fühlte, während von Hessarians Seite ein leicht amüsiertes Lächeln zu erkennen waren – zweifelsohne, weil dieser es trotz aller Notwendigkeit, mit den Streitkräften zusammenzuarbeiten, immer noch als die exklusive Eigenschaft seiner COMPNOR ansah, genau diese Funktion wahrzunehmen. Der Neuling im Oberkommando, General Teth, hatte – wie erhofft – bei Fyrestones Worten zustimmend genickt.

„Meine Herren, was das Imperium braucht, ist eine Identifikationsfigur an der Spitze. Jemand, der unseren Soldaten und Bürgern Hoffnung geben kann. Der ihnen sagt, dass wir keine Angriffe auf unsere Werte zulassen – nicht von nichtmenschlichen Barbaren, nicht „Eisernen Bünden“ und ihren kleingeistigen Ambitionen, nicht von Jedi, die versuchen, uns die Verantwortung für ihre Fehler auf verlorenen Welten wie Coruscant in die Schuhe zu schieben.“

Der High Admiral beugte sich leicht vor.

„Sie wissen, worauf ich hinaus will. Der Posten des Oberbefehlshabers der Streitkräfte muss wieder besetzt werden.“

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hauptquartier der Imperialen Streitkräfte, Sitzungsraum des Imperialen Oberkommandos]- High Admiral Jerome Fyrestone, High General Gavyn Vasch, General Verax Teth, Chairman Omer Hessarian
 
---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens , Janus Sturn und sein Schüler Voth, Saphenus und ansonsten nur unwichtige stumme Nebencharaktere][--

Interessiert lauschte Ignavius den Ausführungen des Zabraks. Wegen eines undefinierbaren Rauschens in den Ohren, klang der andere Warrior ein wenig unklar, doch die unglaubliche Anpassungsfähigkeit und Kombinationsgabe des Gouverneurs von Korriban halfen ihm bei der Entschlüsselung. Einerseits berichtete der einäugige Mann davon das die werte Frau Doktorin seinetwegen mit nach Korriban kommen würde und weil Ignavius nun mal ein Gentleman und Gönner war, unterbrach er ihn nicht. Er hätte ihm jetzt sagen können. dass sie selbstverständlich mitkam, war das Ziel doch ein von ihm höchstselbst kontrolliertes Korriban. Der blasse rothäutige Zabrak war doch nur der Bote gewesen, doch ihm das ins Gesicht zu sagen wäre unhöflich gewesen und im Gegensatz zu Sturn verdiente dieser so etwas nicht. Zugegeben, anfangs hatte er noch an ihm gezweifelt, doch inzwischen nicht mehr. Als hätte das flüssige Gold aus Naboo seine Sinn geschärft und ihn Dinge erkennen lassen, die zuvor nur undeutlich am Horizont aufgeblitzt waren. Saphenus mochte noch unerfahren sein, und wie sich herausstellte besaß er noch nicht einmal einen Schüler, doch das festigte nur Ignavius Entschluss, den anderen Warrior unter seine Fittiche zu nehmen. Seine Behauptung, das Voth – Voth hieß der, genau – nur als Spitzel unter ihnen wäre, konnte er nicht so ganz glauben. Schließlich musste man dafür nicht nur die nötige Intelligenz, Schauspielkunst und noch ein paar andere Talente mitbringen, sondern auch noch Ignavius belügen können. Doch selbst wenn der nicht über die Macht verfügen würde, er war ohnehin zu clever für jede Art von Betrug. Aber gegenüber Überraschungen war auch er nicht gefeit.

Der Schüler von Sturn lehnte doch tatsächlich ab! Und wurde anmaßend zugleich. Nein, das war gar kein Ausdruck. Er wurde beleidigend und unterstellte ihm gar, nicht fähig zu sein einen Schüler auszubilden! Und irgendwie störte ihn das mehr als das was Sturn ständig von sich gab. Er wird sich so etwas doch nicht von einem lächerlich mickrigen Wurm sagen lassen!
Ignavius wand sich Voth vollständig zu und fixierte ihn mit seinen glühenden Sith Augen. Ihn derart zu beleidigen, und das nur als Schüler von einem unwichtigen Schleimbeutel, konnte der Gouverneur von Korriban nicht auf sich sitzen lassen. Er hat Sith Lords Holocrons entrissen, ihre Gräber geplündert, ihre Diener vernichtet und sie lächerlich gemacht. Keine Falle, ach, einfach nichts hatte ihn aufhalten können und nun wagte dieser Missgeburt, dieses vierarmige Mutantending, IHN zu beleidigen? Darth Ignavius entschied wer ihn beleidigen durfte. Ein Janus Sturn durfte es, weil er dabei immer so lächerlich kindisch und berechnend vorging, doch ein Voth Irgendwas durfte es nicht! De-fi-ni-tiv nicht! Ein Insekt durfte es selbstverständlich nicht!

Macht sammelte sich um Ignavius, wirbelte in krankmachenden Bahnen um seinen Leib. Die Luft schien zu ächzen, wollte weichen, wurde aber unerbittlich zu dem feisten Gouverneur gezogen. Selbst seine Amtsrobe erzitterte und die Flasche in seiner linken Pranke klirrte und bekam kurz darauf Sprünge. Schwarze Adern bildeten sich auf seinem Gesicht, schienen verderbtes Blut aus dem Herzen in den Kopf zu pumpen. Und dann explodierte der Sith Warrior förmlich. Oder besser gesagt seine Macht wurde schlagartig freigesetzt. Schneller als der Apprentice reagieren konnte, sauste Ignavius rechte Hand vor und verpasste dem Twi'lek eine Ohrfeige, die, wäre sie mit Macht aufgeladen gewesen, ihm glatt den Kiefer gebrochen hätte. So aber flog er nur durch eine Machtwelle getragen zur Wand, schlug geegn diese und blieb dann betäubt an ihr liegen. Da Ignavius mit Sturns Einmischung rechnete, hatte er diesem sogar noch davor eine Art Stupser verpasst. Dieser war mächtig, beinhaltete sie doch Ignavius gesamtes Machtpotential, hatte den Grafen aber nur daran hindern sollen sich einzumischen. Deshalb wurde der nur einen Schritt zurückgetrieben, blieb ansonsten aber unangetastet. Saphenus blieb wie durch ein Wunder völlig unbeeinflusst, ganz so als ob ein gewaltiger Orkan gerade durch den Innenhof gefegt war und ihn aus Respekt oder Höflichkeit umgangen hatte.
Noch während der Apprentice flog, schnellte Ignavius Kopf schon herum und er glotzte Sturn an.

„So ist es dann also! Eure Erbärmlichkeit hat Euren Schüler bereits bis ins Mark infiziert. Ihr habt ihm Manieren beigebracht? Und dann wagt er es so mit mir zu reden? Ich hätte ihn auf der Stelle köpfen sollen und wenn Ihr lächerliche Karikatur von einem Sith es noch einmal wagen solltet solch eine Kreatur auch nur in meine Nähe zu bringen, werdet ihr feststellen, über welche Macht der Herrscher von Korriban wirklich verfügt!“

Wie um seine Drohung zu unterstreichen, hob der wohlbeleibte Sith seine rechte Faust und zeigte dabei den Ring, welcher eine Macht abstrahlte, welche die von Ignavius sogar übertraf. Sie pulsierte auf merkwürdige Weise, schien einerseits auf Ignavius Hass zu reagieren und dann doch wieder weit darüber zu stehen. Aber Ignavius zehrte offenbar davon, denn seine eigene Aura ähnelte mehr der des Ringes als der anderer Sith.

„Es reicht mir endgültig!

Und damit zersprang die Flasche in seiner linken Hand. Einmal noch gab es ein Knirschen, dann platzte der unter Teil einfach weg und auch die andere Hälfte des sündhaft teuren Als war Geschichte, aufgesogen von der Erde unter den Bodenplatten. Tausende Credits, einfach weg und selbst Ignavius schien weder das eine, noch das andere zu kümmern. Sein Hass brannte wie ein Inferno in ihm und jedes mal wenn er Sturn oder seinen Schüler ansah oder auch nur an sie dachte, wurde der Flächenbrand angeheizt.

„Ich habe es gar nicht nötig mich mit Euch zu unterhalten, habe es nicht nötig Euch irgendetwas zu beweisen. Ihr. Werdet. Schon. Sehen.

Ignavius war in diesem Augenblick derart geladen – und sich nicht einmal bewusst das er selbst für seine Verhältnisse grade überreagierte -, das er Saphenus nicht einmal mehr einen Blick zuwarf, sondern zur eigentlichen Gala ging. Er musste sich abreagieren und diese Dr. Liviana war genau die richtige Person dafür! Er konnte sie spüren, ihre aufgewühlten Gedanken und Emotionen und fand das sogar noch besser. Noch wusste er nicht so recht was er mit ihr machen würde, wäre er erst einmal dort, doch das würde ihm schon einfallen! Mit weit ausholenden Schritten, eindeutig von der Macht beseelt, näherte er sich der Damen-Nasszelle. Und stürzte hinein, als gehöre ihm alles und jeder in diesem verdammten Gebäude. Sie, am anderen Ende des Raumes und irgend ein unbedeutender Mensch in der Nähe der Tür, sahen zu ihm als er hinein kam. Überraschung, ein bisschen Bestürzung und Angst, aber auch Ablehnung und noch ein halbes Dutzend anderer Gefühle prasselten auf den nicht mehr nur leicht angetrunkenen Gouverneur ein.
Er sah kurz den Mann an und machte dann eine Geste, dass er doch „bitte“ schleunigst verschwinden solle. Da man Gesten aber missverstehen konnte, sprach Ignavius das auch noch einmal aus.


Verschwinde. Ich werde mich jetzt mit der Frau Doktorin unterhalten. Und zwar alleine.“


Viel fehlte nicht mehr und er würde dem Typen an Ort und Stelle das Herz aus der Brust reißen. Nicht mit der Macht, wohlgemerkt...

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - in der Damen-Nasszelle - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens , Dr. Liviana und Sane Kath in seiner Rolle als unbedeutender Mensch mit vielleicht bald fehlendem Herzen][--
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, Iriye, Saphenus, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Wann endlich würden sie von der unerträglichen Präsenz von Darth Ignavius befreit werden? Oder besser gesagt, wann würde sich die Gelegenheit bieten, sich von ihm zu befreien? Janus hätte nie gedacht, dass er sich einmal nach den Verhandlungen mit den Anführern von Swoop-Gangs oder schier endlosen Vorstandssitzungen sehnen würde, doch genau das war gerade der Fall. Ein bedenkliches Zeichen, wie der blasse Sith-Krieger befand. Nicht mehr lange, und die Versuchung, dem wohlbeleibten Gouverneur das Genick zu brechen, würde zu stark werden.

Doch wie zum Beweis für den Sinn für Humor der Macht war es nicht der Graf, der schlussendlich für eine Eskalation sorgte, sondern sein Schüler. Kalt und beherrscht schleuderte Voth dem Gouverneur an den Kopf, dass er im Gegensatz zu dem von Alkohol beherrschten Sith in der Lage war, seine eigenen Entscheidungen aufgrund rationaler Überlegungen zu treffen und seine Loyalität nicht wankte, der Twi´lek fügte schneidend hinzu, dass er keinen einzigen Grund sah, Ignavius als Meister haben zu wollen, und schloss mit der Feststellung, dass der reinblütige Sith Korriban ruiniert hatte und es zu wünschen war, dass nie ein Schüler das Missvergnügen haben würde, unter dem Gouverneur dienen zu müssen.

Innerlich applaudierte der blasse Fastmensch dieser gnadenlosen Darstellung der Unzulänglichkeiten des Gouverneurs, ein zufriedenes, schadenfrohes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und in der Macht sandte er seinem Schüler das Gefühl von Zustimmung und Lob. Voth ließ sich nicht einschüchtern, sah dem Trinker kalt in die Augen und wich keinen Schritt zurück. Er zeigte Mut und Loyalität, beides Eigenschaften, die Janus bei seinen Helfern sehr zu schätzen wusste. Wieder einmal zeigte sich, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, ihn als Schüler auszuwählen.

Erwartungsgemäß war Ignavius von diesen klaren Worten alles andere als begeistert, selbst sein vom Alkohol vernebelter Verstand schien zu erkennen, dass man ihn der Lächerlichkeit preisgegeben hatte und seine Armseligkeit offen gelegt worden war. Mit orange-golden schimmernden Augen starrte er Voth feindselig und hasserfüllt an und in der Macht begann er zu toben wie ein brodelnder Vulkan und feine Sprünge bildeten sich auf der Flasche, die der Gouverneur umklammert hielt. Der Ausbruch war nicht mehr fern, und so wappnete sich Janus in der Macht.

Die Heftigkeit des Ausbruchs überraschte den Grafen, wie ein wütender Riese schnellte Ignavius nach vorne und verpasste Voth eine Ohrfeige, die den Sith-Schüler gegen eine Wand schleuderte. Fast gleichzeitig wurde Janus von einer Art Machtstoß getroffen, der auf seine Barrieren prallte. Der Halbechani musste einen Schritt zurückweichen, doch konnte er den Angriff abwehren und blieb abgesehen davon unberührt, interessanterweise wurde Saphenus vollständig verschont.

Ignavius starrte den Grafen hasserfüllt an, stieß wütende Drohungen und Prahlereien aus, wobei er einen Ring an seiner fleischigen Hand zeigte, der von der dunklen Seite beseelt zu sein schien, und nachdem die Flasche in seiner Hand endgültig zersprungen war, stürmte der reinblütige Sith mit der Eleganz eines zornigen Banthas davon. Rasch sandte Janus einen mentalen Befehl und zwei Jünger hefteten sich äußerst vorsichtig und in respektvollem Abstand an seine Fersen. Wenn der Gouverneur es wagen sollte, auf der Gala für Unruhe zu sorgen, würde seine letzte Stunde noch früher schlagen.

Denn dass Ignavius sterben würde, stand spätestens jetzt fest. Er hatte es gewagt, den Grafen zu beleidigen, seine Gala zu stören und seinen Schüler anzugreifen, und das vor den Augen eines anderen Sith. Wenn Janus nicht handelte, würde er zum Gespött werden und nicht zuletzt kochte er innerlich vor Zorn über dieses dreiste und respektlose Verhalten. Seine grünen Augen funkelten in kaum verhülltem Hass in goldenem Glanz und die dunkle Seite schlang sich um ihn wie eine gewaltige zischende Schlange. Rasch streckte der Graf seine Machtsinne nach Voth aus, der Twi´lek schien soweit unverletzt zu sein.

In der Macht sandte der Graf seinem Schüler Stärke und das Versprechen von Rache, doch er überließ es ihm, wieder auf die Beine zu kommen, denn schließlich sollte Voth vor Saphenus nicht schwach und hilfsbedürftig erscheinen. Leise atmete Janus aus, drehte sich zu dem Zabrak um und ein schmales Lächeln erschien auf seinem Gesicht, das allerdings mehr kaum verborgenen Zorn ausdrückte als Freundlichkeit.


„Nun...ich denke, der Gouverneur hat mehr als deutlich gemacht, welches Schicksal er wünscht.“

Begann der blasse Fastmensch mit einer Stimme, die gefährlich ruhig klang. Zu ruhig.

„Ich muss zugeben, der Drang, jemanden zu erwürgen, war selten so stark wie in diesem Moment. Da ich aber nicht wünsche, Besuch vom Zirkel der Inquisitoren zu bekommen, werden wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen, um dem Gouverneur die Konsequenzen seiner Dreistigkeit und Inkompetenz zu verdeutlichen. Was meint Ihr, Lord Saphenus? Und Ihr, mein Schüler? Welches Ende erscheint euch für unseren gemeinsamen Freund...angemessen?“

Das Lächeln des Grafen wurde eine Spur breiter. Oh ja, er würde den Gouverneur vernichten. Doch musste dies nicht zwingend den Tod bedeuten. Viel befriedigender würde es sein, ihm den letzten Rest von Macht und Einfluss zu nehmen, ihm alles zu rauben, was er noch hatte, und sein geliebtes Korriban einem anderen Sith zu übergeben. Bedeutungslosigkeit, vollständige, totale Bedeudungslosigkeit, war...grausamer.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Voth, Iriye, Saphenus, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Darth Ignavius (NSC), Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
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Bastion, Center, Arthious-Gedaechtnishalle, Damen-Nasszelle: Zoey und Sane


Sane ging nicht raus, damit Zoey mal einen klaren Gedanken fassen konnte. Er redete auf sie ein. Seine Sicht der Dinge waren nicht neu. Genervt sah sie ihn an. Jeder wollte hier über sie bestimmen und über sie verfügen, wie man es für richtig hielt. Sei es nun zu ihrem Schutz oder aus eigenen Interessen. Doch sie war eine eigene Persönlichkeit! Leider wusste sie selber nicht, was sie wollte?! So unschlüssig war sie noch nie gewesen. Korriban zog verheißungsvoll am anderen Ende! Der Traum aller Archäologen! Doch sie traute Saphenus nicht! Ihr war klar geworden, dass er sie In eine Falle locken und Pluspunkte bei seinem Meister kassieren wollte. Vielleicht ein Tausch? Zoey gegen Heilung?!

Direkt wütend, wenn eher über ihre Situation als auf Sane, sah sie ihn an und sprach offen ihre Gedanken aus:


"Ich weiss selber, das er ein Drecksith ist! Verlogen, boshaft und hinterhältig! Ich wäre nur so gerne mit nach Korriban gegangen, doch ich bin nicht lebensmüde oder bekloppt!"

Plötzlich wusste sie, was sie wollte.

"Wir müssen fliehen, das weiß ich selber, und zwar jetzt sofort. Wir müssen es ausnutzen, dass er sich sicher ist, dass ich nach der Gala freiwillig mitkomme. Er wird daher vielleicht arglos sein und uns nicht so beobachten. Zumindest hoffe ich das. Bloß, denkst du, ich lasse mich wie Schlachtvieh zur Schlachtbank treiben?! Geradewegs zu Hybris, dem Psychopathen! ? Vergiss es! Wir flüchten! Mein Zeug ist im Hotel! Wir müssen es holen."

Sie war sich jetzt sicher, dass Sie Korriban sausen lassen musste. LEIDER! Mitten beim Offenlegen ihrer Gedanken, war ihr es nun klar geworden. Die Vernunft war größer, als ihre Wünsche! Dennoch weinte ihr Herz!

Sie raffte sich auf und erhob sich. In dem Moment stürmte der Gouverneur in die Damentoilette. Zoey schaute überrascht, erbost und ängstlich drein. Was wurde denn das schon wieder!?


"Das ist die Damentoilette! Ihre Toilette für Herren ist nebenan!",

wies sie schnell drauf hin und hoffte, dass der Alkoholikersith sich tatsächlich nur im Klo geirrt hatte. Als er aber den Mund aufmachte, wurde Zoey bitter enttäuscht und musste hoeren, dass der Alki und Sithgouverneur zugleich, mit ihr alleine reden wollte. Was sollte das jetzt?! Zoey wirkte arg entsetzt! Nicht mal auf der Damentoilette war man sicher! Erst Saphenus und jetzt Der! Wieso zum Henker wollte er mit ihr alleine reden?!

"Ich möchte aber, dass mein Personenschützer dabei ist! War er auch bei Lord Saphenus!",

sagte sie schnell, verriet ihm aber Sanes Posten und wusste nicht, ob das gut war. Sie hasste die Sith! Ein blödes Pack! Ausrotten sollte man sie! Ihr Herz hämmerte! Was wollte er!? Er stank nach Alkohol und war sturz betrunken!

Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle: Zoey, Sane und Ignavius
 
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Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC), Saphenus

Bereit stand Sane vor der Archäologin und wartete darauf, dass sie in die Gänge kam. Er würde keine Widerworte dulden. Der angebliche Personenschützer hatte den Soldatenmodus wieder aktiviert und war bereit und entschlossen, loszuschlagen. Sein Überlebensinstinkt unterdrückte die Gefühle, die er gerade absolut nicht gebrauchen konnte und verleitete ihn dazu, sein Umfeld, in diesem Fall Zoey, ebenfalls in dieses Verhalten zu leiten. Ob die junge Frau da mitmachte war mehr als fragwürdig. Auf Thearterra hatte sie sowohl Stärke als auch Schwäche bewiesen, manchmal zu ungünstigen Zeitpunkten. Doch egal, was sie nun antwortete, Sane würde sie notfalls auf die Beine zerren und sie hier raus schleifen. Er hatte es ernst gemeint, dass die Nettigkeiten vorbei waren. Sie hatten ihre Pflicht erfüllt. Zoey hatte ihre alberne Werbekampagne gemacht und war nicht dazu verpflichtet nun mit irgendwem nach Korriban zu fliegen oder auch nur eine Minute länger auf dieser Veranstaltung zu verweilen. Es war seine Aufgabe, sie wieder in die Neue Republik zu bringen und die würde er auch erfüllen, egal wie.

Doch zu Sanes Überraschung hatte die Archäologin momentan ganz andere Gefühle, die nahe an seine herankamem: Es war Hass gegenüber den Sith, welchen der Soldat nur zu gut nachvollziehen konnte. In manchen Momenten war es dieser Hass, der ihn vorangetrieben hatte. Bisher hatte er eine gewisse Professionalität aufrechterhalten können. Erfolgreich hatte er den Söldner gespielt, der gegen Bezahlung einen Auftrag ausführte und den nur eben jene Bezahlung interessierte. Doch die hasserfüllten Worte Zoeys stachelten ihn geradezu an.

"Jeder kriegt irgendwann, was er verdient. Darauf kannst du dich verlassen."

, antwortete er zähneknirschend. Leider fehlte ihm persönlich noch ein Sith auf seiner Abschussliste. Möglicherweise würde ihn das von den Albträumen befreien, die ihn heimsuchten, wenn er keine Medikamente vor dem Einschlafen einnahm.

Und plötzlich wurde Zoey von neuer Energie durchflutet. Mit neuem Tatendrang trug sie dem Soldaten ihre Gedanken vor, dass sie weg mussten, weg von den Sith und ihren verrückten Ideen, die Archäologin zu verschleppen. Da sie sich in Sicherheit wähnten, war das ihre Gelegenheit. Stumm stimmte ihr Sane in diesem Punkt zu. Vielleicht hatte er Zoey doch etwas beibringen können, nämlich den Überraschungsmoment auf seiner Seite zu haben und den Gegner zu täuschen. Möglicherweise könnte man aus ihr doch noch eine brauchbare Soldatin machen, sollte sie jemals zur Armee zurückkehren. Vielleicht sollte er ihr das in einem ruhigen Moment mal sagen, vielleicht machte sie sich ja dann Gedanken darüber? Sie könnten Seite an Seite kämpfen. Ein schöner Gedanke.

Doch das Schöne musste von einem Augenblick zum nächsten dem Hässlichen wieder weichen. Die Türe flog auf und dieser Gouverneur stand plötzlich in der Nasszelle. Wie schon Sane vorher den Zabrak darauf aufmerksam gemacht hatte, dass dies nicht die Herrentoilette war, tat das nun auch Zoey, allerdings mit einem ähnlich ernüchternden Ergebnis. Der Typ wollte keine Erleichterung für seine Blase, sondern die Archäologin, das war nicht schwer zu durchschauen. Wieder flammte Zorn und Hass in Sane auf. Konnte man die Beiden nicht für einen Moment in Ruhe lassen?

Der Neuankömmling machte eine wegwerfende Geste, welche wohl bedeuten sollte, dass der bärtige Personenschützer der Blue Raven verschwinden sollte. Doch dieser dachte nicht daran, sondern wandte sich dem Besucher zu und musterte ihn. Wenn man auf einen neuen Gegenspieler traf, musste man ihn analysieren.
Offenbar war der Mann angetrunken, seine Fahne stieg sofort in die Nase. Machte ihn das nun gefährlicher oder berechenbar? Von Betrunkenen waren schwere, unkontrollierte Hiebe zu erwarten, doch dieser war offenkundig noch dazu ein Sith. Konnte man ihn trotzdem in die gleiche Kategorie zuordnen? Vielleicht würde der Soldat das gleich herausfinden. Dennoch nahm er, wie schon zuvor gegenüber Saphenus eine neutrale Ausgangsstellung an um nicht unnötig zu provozieren und rang seine vor Zorn und Hass tobenden Gefühle nieder, welche geradezu danach schrien, den Gouverneur an Ort und Stelle niederzuschießen. Der Mord an imperialen Politikern war momentan nicht sein Auftrag, das musste er leider gerade nach hinten verschieben.

"So wie es aussieht, wünscht die Frau Doktorin mein Beisein. Ich komme Ihr diesem Wunsch sehr gerne nach."

Schnell spielte er noch einmal alle Szenarios durch, die nun folgen konnten. Machtangriff, Schwertangriff, unbewaffneter Angriff. Er war vorbereitet.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Ignavius (NPC) bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, ,Saphenus
 
---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - in der Damen-Nasszelle - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens , Dr. Liviana und Sane Kath in seiner Rolle als unbedeutender Mensch mit vielleicht bald fehlendem Herzen][--

Irgendetwas lief gerade so richtig schief. Ignavius war es ja gewohnt das ihn Sith, welches auf der selben oder höheren Rangstufe wie er waren, ihn beleidigten und missverstanden. Ignoranz, fehlender Weitblick, natürlich Neid und die Fähigkeit, selbst offensichtliches nicht wahrhaben zu wollen. Manchen Sith konnte man mit der Wahrheit frontal ins Gesicht springen, sie würden sie nicht akzeptieren. Damit konnte er umgehen, schließlich war er der Herrscher von Korriban. Doch wenn ein Untergebener, ein Diener, ein SKLAVE so mit ihm redete, kochte sein stolzes Blut über. Es hatte schon mit den Kellnern angefangen, welche ihre Routen geändert hatten um ihn nicht mehr bedienen zu müssen. Dann dieser vorlaute Tunichtgut von Schüler und jetzt diese beiden Menschen.
Was bildeten sie sich eigentlich ein? Was im Namen des verfluchten, nicht reinblütigen Imperators glaubten sie eigentlich wer sie waren? Sie waren Menschen, nichts weiter als minderwertige Menschen, ausgestattet mit minderwertigem Erbgut, nur latenter Machtsensivität, zerbrechlicher Psyche und leicht zu zerstörenden Körpern. Ihr Geburtsrecht war die Sklaverei, nicht das Herrschen! Diese erbärmliche Kreaturen existieren doch nur noch weil sie, die reinblütigen Sith, die mächtigste Spezies überhaupt, es ihnen erlaubten! Doch was sie ihnen nicht erlaubten war, es sich wie etwas aufzuführen, das über ihre Sklavendasein hinaus ging. Sie. Waren. Sklaven. Mehr nicht, niemals würden sie mehr sein! Niemals würden sie in der Lage sein sich zu erheben, niemals in der Lage sein das abzuschütteln was sie schon immer besessen haben, was ihnen schon immer innegewohnt hatte. Eine solche Schwäche konnte man auch nach tausenden Generationen nicht ablegen. Tiere, ja Tiere, nicht mehr waren sie. Und ein Darth Ignavius würde sich nicht von Sklaven oder Tieren vorführen oder gar irgendwas befehlen lassen!

Wieder knisterte die Macht um den Warrior herum, wurde zusammengezogen und unterworfen. Er mochte innerhalb des Sith Ordens nur den Rang eines Warriors bekleiden, doch er alleine war ein wahrhaftiger Sith Lord. Nicht diese Pseudo-Sith im Orden, an der Spitze der Pyramide, sondern er allein hatte wahrhaftig die Macht und das Wissen von Sith Lords gekostet. Nicht sie, er war in dutzenden ihrer Gräber gewesen, hatte sich angeeignet was einst ihnen gehörte. Seine Macht überstieg alles und das würde er den beiden Sklaven schon zeigen!
Bevor die beiden richtig realisieren konnten was geschah, baute sich von der Decke aus ein gewaltiger Druck auf. Die Deckenplatten begannen in ihren Fassungen zu tanzen, die Lampen vibrierten, zersprangen schließlich zum Teil und auch die Spiegel an den Wänden bekamen es mit der selben Macht zu tun und zerbrachen daraufhin. Und dann traf es die beiden Menschen. Ignavius hatte seine rechte Hand inzwischen ausgestreckt, die Finger gespreizt und mit der Handfläche nach unten. Und diese senkte er nun langsam ab, womit auch die Macht im Raum hinunter sank und alles mit deutlich erhöhter Schwerkraft belegte. Weder die Doktorin, noch ihr Beschützer konnten dem standhalten. Anfangs wankten sie noch, doch dann gingen sie auch schon in die Knie, erst eines, dann auf beide und schließlich landeten auch ihre Hände auf dem Boden. Am ganzen Körper zitternd, kaum in der Lage zu atmen, verharrten sie in einer Position die ihres Ranges entsprach.

„Ihr wagt es im Angesicht eines Sith Lords aufrecht stehen zu bleiben? Mich wie einen Gleichgesinnten zu behandeln? Ihr seid Sklaven! Und redet, falls ich es euch erlaube, handelt falls es mir gefällt, doch unaufgefordert tut ihr nichts als buckeln!“

Schwächliche, minderwertige Menschensklaven!

„Ich habe Korriban nicht überlebt um mich von Menschendreck anmachen zu lassen. Was glaubt ihr Sklaven entscheiden zu können, hm? Eure Geburt hat euch in die Sklaverei geschickt und aus der kommt ihr sicher nicht mehr raus, schwach wie ihr seid. Du, Personenschützer, was glaubst du was du da tust? Was glaubst du erbärmlicher Wicht, was du tun kannst? Mich aufhalten? Mich einen Sith Lord? Mit was denn? Deinen lächerlichen Blaster, vielleicht ein paar Granaten? Deinen Muskeln? Deinem Rattenhirn?“

Ignavius ging auf den mit einer hässlichen blauen Uniform bekleideten Mann zu, schnippte ihm die inzwischen an der Kopfhaut klebende Mütze vom Kopf – sie kam nur wenige Zentimeter weit und prallte dann auf den Boden, als würde sie zwanzig Kilo wiegen – und packte ihn dann am Kragen, zog ihn ein Stück weit hoch und zwang ihn so ihn anzusehen. Schwach wie er war, konnte er kaum seine Augen offenhalten und atmete derart kurz und stoßweise, das er vermutlich permanent das Gefühl hatte gleich ersticken zu müssen. Was auch der Wahrheit entsprach. Aber trotz seiner Lage konnte Ignavius keine Furcht oder Resignation in den Augen erkennen, sondern hauptsächlich Trotz, einen eisernen Willen und natürlich Hass. Schwächlinge wie die Menschen fürchteten und hassten die mächtigeren Sith immer. Und doch würden sie niemals in der Lage sein sie vom Thron zu stoßen. Der Unterschied zwischen ihren Spezies war einfach zu gewaltig. Aber das in seinen blauen Augen Hass und Ablehnung und nicht Furcht zu sehen war, verärgerte Ignavius dennoch. Sie mochten ihn hassen, doch in seiner Nähe hatten sie sich gefälligst hauptsächlich zu fürchten!


„Ich sollte Euch auf der Stelle töten. Allein für den Blick sterben Sklaven schon, doch wegen eurer Worte gewähre ich euch keinen schnellen, nein, nicht einmal einen langsamen Tod. Ich werde euch stattdessen einmal mehr vor Augen führen das all eurer Training, all eure jahrelangen Bemühungen, besser zu werden, nichts im Vergleich zur Macht sind. Ihr seid ein Nichts und werdet niemals etwas anderes sein.“


Und damit ließ er ihn auch schon wieder los und wand sich der Doktorin zu. Auch wenn sie eine Frau und zerbrechlicher als ihr Personenschützer war, sie trug die selbe Last wie er und lag daher inzwischen auf dem Bauch, kaum in der Lage irgendetwas zu tun. Das sie noch atmen konnte war ihre Glück, aber nicht Ignavius Wille.

„Ihr werdet mich nach Korriban begleiten, Doktorin. Nicht Lord Saphenus, sondern mich! Und dort werdet ihr als ein Sklave, ganz wie es euch als Frau und Mensch zusteht, an meinem Hof verweilen. Ihr werdet mir dienen, mir jeden Wunsch erfüllen und falls ich einmal Lust habe, könnt ihr mein Schlafgemach sogar einmal verlassen.“

Seine inzwischen herunterhängende Rechte erhob sich wieder, vollführte eine Geste und die Frau Doktorin erhob sich entgegen der Macht, die sie gleichzeitig nieder drückte. Man konnte ihr ansehen das sie all ihre Konzentration fürs atmen aufbrauchte. Doch als Ignavius in ihr Blickfeld trat, sah sie ihn an und die Angst die er darin sah, ließ sein Herz einen freudigen Satz machen. Oh ja, sie würde ihm gefallen. Im Gegensatz zu all den anderen Frauen bei ihm in seiner Residenz, besaß sie noch Emotionen, den Funken von Leben. Wie er es genießen würde ihr den auszutreiben, ihr den selben toten Blick zu verschaffen, wie sie all die anderen Diener zur Schau stellten.

„Ihr werdet auf Korriban leben und nicht einmal im Tode werdet ihr von dort fliehen können.“

Inzwischen stand er direkt vor ihr und da er auf eine Antwort von ihr gespannt war, entlastete er ihren Körper so weit, das sie normal atmen und auch sprechen konnte. Sofern sie denn wollte.


„Ich spüre eine Macht in euch, eine, die mir sehr wohl bekannt vorkommt. Wo habt ihr es, hm? Wo am Körper tragt ihr den Gegenstand?“


Sein Blick wanderten an ihrem eindeutig zu dürren Körper entlang, doch seine Sicht war nach wie vor getrübt und wurde unscharf wenn er zu lange auf eine Stelle starrte. Und seine Machtsinne konnten ihm auch nicht verraten wo genau er war, doch das sie eine „leblose Machtaura“ besaß, war offensichtlich. Es war eben jene Macht, die von Gegenständen ausging, welche von der dunklen Seite beseelt waren. Sein eigener Schmuck an Finger und Hals, seine Ohrringe und anderen Piercings, sie alle waren von dieser Macht durchtränkt worden. Er konnte also erkennen wenn jemand von einer ähnlichen Macht profitierte. Und diese Doktorin tat es. Irgendwann hatte sie sich ein solches Objekt angeeignet! Und Ignavius wollte es! Schon streckte er die linke Hand aus um ihren Körper persönlich danach zu durchsuchen, da hielt er noch einmal inne und lächelte die Archäologin siegesgewiss an.

„Als Mensch und noch viel mehr als Frau habt ihr gar nicht das Recht solch einen Gegenstand zu besitzen. Nicht einmal berühren dürft ihr minderwertigen Sklaven sie und deshalb wird es mir eine Freude sein ihn euch zu entreißen. Also … sagt ihr es mir oder muss ich euch das Kleid vom Körper klauben?“

War es gar das Kleid? Ignavius konnte sich nicht daran erinnern, dass irgend ein Machtnutzer, ob Sith oder Jedi, mal ein solches Kleidungsstück mit der Macht durchtränkt hatte, doch unmöglich war es nicht. Vielleicht hatte dieses dumme Gör tatsächlich etwas ähnliches gefunden. Sie mochte nur eine drittklassige Archäologin sein, kaum in der Lage ein Grab zu betreten, ohne dieses dabei nach kürzester Zeit einstürzen zu lassen, sodass man ewig und drei Tage brauchte um dann wieder zu den Schätzen zu gelangen, doch manchmal hatte man auch einfach nur Glück. Und auch wenn Ignavius es nicht gerne zugab: Glück war nun mal unparteiisch.

Der Herrscher von Korriban wartete nicht wirklich auf eine Antwort oder würde sich von seinem Vorhaben abbringen lassen, egal was sie sagte, deshalb näherte er sich auch schon einer der Nähte und würde sie schon bei Kontakt in Stücke reißen. Doch kurz bevor er das tun konnte, schoss ein Geistesblitz durch seinen erhabenen Schädel und er drehte sich noch einmal um, sah den Personenschützer an und lächelte dann gönnerhaft. Eine Geste später und die Macht war aus dem Raum verschwunden und alle konnten sich wieder normal bewegen, normal atmen und sprechen.

„Na los, Sklave. Ich bin mal gespannt wie ihr mich daran hindern wollt diesen Gegenstand zu bekommen. Ihr dürft sogar eure Waffe benutzen oder Verstärkung rufen, doch langsamer werde ich deshalb nicht. Haha.“

Allein in der Zeit, in der der schmächtige Mensch eben jene Verstärkung rufen würde, wäre die Archäologin bereits entkleidet. Und mit einem Blaster rum zu fuchteln, während Ignavius direkt vor der Doktorin stand, das antike goldene Lichtschwert gut sichtbar am Gürtel, würde ihn auch nicht aufhalten. Oh ja, er war gespannt was der dreckige Sklave tun würde! Und was sich unter dem Kleid der Archäologin befand...

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - in der Damen-Nasszelle - Darth Ignavius, Gouverneur und sithiger Sith Lord von Korriban , Dr. Liviana und Sane Kath in seiner Rolle als unter Zeitdruck stehender Personenschützer][--
 
Bastion, Center, Arthius Gedächtnishalle, Damen-Nasszelle: Zoey, Sane alias Krayne und Gouverneur von Korriban Darth Ignavius


Sane baute sie seelisch und moralisch auf. Sie würden irgendwann ihre gerechte Strafe bekommen. Das klang gut, zu gut! Zoey konnte nicht so recht dran glauben. Sie hatte das schon mal bei Hybris geglaubt und nun hatte sich alles als großer Irrtum heraus gestellt. Er war quick lebendig und bedrohte sie und sein Schüler tat es ihm gleich! Doch sie wollte die Illusion nicht zerstören. Man musste Hoffnung bewahren! Außerdem war Sane so lieb und besorgt um sie. Das waren nicht viele Leute in ihrem Leben. Wieder ging ihr durch den Kopf, was für eine gute warmherzige Seele er war und wie sehr sie ihn mochte.

Als sie aufbrechen und flüchten wollten, kam der Gouverneur in die Damennasszelle. Sane flichtete Zoey natürlich bei, dass er anwesend bleiben würde, wenn seine Schutzbefohlene dies wünschte. Was wäre er auch sonst für ein Leibwächter?!

Doch dann kam Ignavius' Reaktion darauf und diese war wie bereits bisher gewohnt, nicht unbedingt edel und nobel. Doch hiermit hätte Zoey nicht unbedingt gerechnet! Aber ein Sith, der geschult im Umgang mit der dunklen Seite der Macht und obendrein völlig besoffen war, war keine gute Mischung! Obendrein war er wohl grundsätzlich ziemlich streitsüchtig! Zoey fühlte sich plötzlich unwohl, sie wankte und eine unglaubliche Last schien auf ihr zu lasten. Sie konnte sich kaum noch aufrecht halten. Es vibrierte und ein unglaublicher Druck zwang Zoey zu Boden. Sie lag auf den Knien, die Arme und den Kopf auf den Boden gepresst und jappste nach Luft. Nun nagelte es auch ihren Körper förmlich an den Boden. Es war, als würde eine schwere Last sie nieder pressen. Scherben klirrten neben ihr und stammten wohl von den Lampen. Was machte er mit ihr?! Sie atmete wie wild und versuchte genügend Luft zu bekommen. Es war entsetzlich! Angst durchflutete sie! Sie versuchte sich hoch zu stemmen, wurde aber fest zu Boden gepresst und war vermutlich gleich platt wie eine Flunder! Panik ergriff sie! Sie bekam kaum noch Luft! Sie drohte am Boden zerquetscht zu werden! Wie erging es Sane?

Nun erhob der Gouverneur das Wort. Er schien erbost und fand es respektlos, dass sie sich nicht vor ihm verneigt hätten! Sie hätten vor ihm auf die Knie gehen sollen! Na toll! Sie seien Unwürdige und Sklaven! Sie hätten niemals unaufgefordert reden dürfen! Zoey hätte ihm niemals den Hinweis, dass er sich im Klo geirrt hätte, geben dürfen! Brachte dieser Fehler jetzt ihren Tod? Sie wollte noch nicht sterben! Ihre Brust schmerzte und es drohten ihre Rippen zu brechen! Sie keuchte schwer! Und was war mit Sane? Sicherlich ging es ihm ähnlich!

Seine Wortflut nahm kein Ende! Sie wären niedrig durch ihre Geburt als Nichtmachtnutzer! Zoey verfluchte genau diesen Umstand! Sie hasste es, dies zu sein! Damit wurde sie zum Opfer! Sie wollte aber kein Opfer sein! Ignavius schoss sich jetzt auf Sane ein und erniedrigte ihn! Sane tat ihr so leid!

Zoey atmete sehr oberflächlich, denn mehr war nicht mehr drin! Mittlerweile lag sie ausgestreckt auf dem Bauch. Sie vermochte nicht einmal zu wimmern oder um Hilfe zu schreien! Lange würde sie nicht mehr durch halten!

Jetzt galten Zoey seine Worte und er hob sie mit der Macht an, ohne das der entsetzliche Druck und diese Schwere aufhörten. Immer noch bekam sie kaum Luft und es war ihr schier unmöglich ,ein Wort heraus zu bringen, was aber von ihm eh nicht gewünscht war, wie er ihnen gerade eindringlich klar machte. Doch seine Worte waren das Schlimmste! Sie sollte ihn, nicht Saphenus nach Korriban begleiten. Ihre Aussichten als seine Sklavin oder besser gesagt Sexsklavin von diesem widerlichen Fiesling, ließ sie vor Angst erzittern. Es war unfassbar! Was hatte sie sich mit ihrem Auftauchen auf der Gala nur eingebrockt! ? Er versicherte ihr, dass sie von Korriban nie wieder weg kommen würde! Flucht sei unmöglich! Sie glaubte ihm in diesem Moment sogar! Plötzlich konnte sie leichter atmen und der entsetzliche Druck war von ihren Schultern weg. Auch ihr Kopf dröhnte vor Kopfweh nicht mehr. Er stand genau vor ihr und sah sie lauernd an. Sollte sie etwa etwas dazu sagen? Sie ließ das lieber. Es gab keine direkte Fragestellung! Seine Drohungen waren eh schwer verdaulich! Man konnte ihn nur wütender machen, als er schon war und nur das Falsche sagen und was sollte man dazu sagen?! Vielleicht "Fick Dich ins Knie!"? Lieber versuchte sie zu Atem zu kommen.

Doch dann wurde es immer schöner! Er spürte eine Macht an ihr und wollte wissen, wo sie den Gegenstand am Körper trug! ? War er jetzt völlig übergeschnappt?! Was für ein Gegenstand? Was wollte er von ihr? Was spürte man an ihr?! Was meinte er nur?! Verzweifelt sah sie ihn an.


"Ich, ich weiß nicht, was Sie meinen, Mylord!",

brachte sie mühsam atemlos heraus und hatte jetzt schon Angst vor seiner Reaktion! Doch sie wusste ernsthaft nicht, wovon er sprach!? Seine ekelhaften dicken Wurst-Finger waren gerade im Begriff, sie zu berühren, was hatte er jetzt nur vor, als er plötzlich inne hielt! ?Zoey atmete auf. Er grinste sie plötzlich unverschämt an. Wieder fragte er nach einem Amulett oder so, jedenfalls schloss dies Zoey daraus. Sie zuckte nur mit den Schultern. Sie hatte nur einmal ein Amulett der dunklen Seite getragen und das nur kurz. Sie tat es auch nicht aus freien Stücken, sondern wurde dazu genötigt! Von einem dunklem Sithgeist! Dem Tempelerbauer des Vulkantempels auf Thearterra! Doch das Amulett war dort verblieben! Ein gewaltiges Artefakt der dunklen Seite! Es hätte sie normalerweise umgebracht, doch der mächtige Sithgeist und Erschaffer des Amuletts lenkte die Geschehnisse, im Einzelnen, das Durchströmen der dunklen Seite der Macht und ihre Nutzung. So war Zoey mal in den Genuss gekommen, am eigenen Leibe zu spüren, wie man sich als Machtnutzer fühlte und rettete sich durch einen Lavaring, der um sie Fontänen artig entstanden war. Der Sithgeist amüsierte sich damals köstlich, hatte er scheinbar Gefallen an Zoey gefunden. Den Preis musste ihr Gefährte damals zahlen. Es kam ihr schon ewig lange her vor. Das war das einzige Mal gewesen! Hatte es damit zu tun? Aber, sicherlich spann der Besoffene sich etwas zusammen! ? Doch auch Lord Saphenus hatte merkwürdige Andeutungen gemacht, die aber sicher anderer Natur waren?!

Der Sith drohte ihr das Kleid vom Leib zu reißen! Dann provozierte er Sane, ihr zu helfen. Er wollte Sane eindeutig etwas antun!


"HILFE! ".

schrie Zoey, zu Atem und Stimme gekommen, lautstark! Hoffentlich hörte sie jemand! Sie dachte an Janus. Vielleicht bekam er eine Intuition!


Bastion, Center, Gedächtnishalle, Damennasszelle: Zoey, Sane und Ignavius
 
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Bastion, Center, Club "Bastion Techno": Adria


Adria bekam sehr schnell einen guten und vor allem jungen gut aussehenden Tanzpartner, der sich einfach zu ihr gesellte und mit tanzte. Sie lächelte ihn an und er sie. Er fragte sie, wie sie hieß und musste sich dafür wegen der lauten Musik nahe zu ihr herüber beugen. Sie meinte Beverly. Er war Matt. Später gingen sie an die Bar. Er spendierte ihr einen Drink mit Schirmchen, Adria drehte der Kopf, wollte aber zügig noch einen Cocktail, wie man dies hier nannte.

Er erzählte lauter Witze, die Adria nicht verstand und sie machte einen auf Pflichtlacben. Es fiel ihr leicht, so angeduedelt wie sie war. Irgendwann wollte er auch mit ihr Spazierengehen. Adria stimmte unbedarft und naiv zu.


Sie liefen ein paar Meter und er blieb stehen. Sie stand an der Wand und gleich würde sie so wie es in Beverlys Tagebuch stand, auch ihren ersten Kuss bekommen. Ihr Herz begann zu flattern. Sie war mächtig aufgeregt. Er beugte sich zu ihr herunter, sie schlang ihre Arme um seinen Hals und schloss die Augen und spitzte sehnsüchtig und hingebungsvoll die Lippen. Irgendwann beruehrte sie ihn. Aber, was war das?! Anstatt samt weicher Lippen hatte sie Haare im Mund! Sie riss die Augen auf und erschrak! Ihre Erwartungshaltung war anders gewesen. Sie erschauderte und wich entsetzt zurück. Sie stiess mit dem Kopf gegen die Wand hinter sich! Der Anblick traf sie wie ein Schlag. Sein Gesicht auf den Ruecken gedreht, hatte sie seinen Hinterkopf geküsst. Zeitgleich mit der Erkenntnis musste Adria mit ansehen, dass der Typ vor ihr zusammen sackte.

Stattdessen blickte Adria in Fel' s Visage. Sie konnte es kaum fassen! Sie erschrak, erschauderte wegen des Umstandes und war wütend, dass Fel ihren ersten Kuss ruiniert hatte!

"Du Vollpfosten, was hast Du getan! ?Du...."

Ihr blieb die Luft fast weg. Ihre Hände griffen hektisch zu ihrem Hals. Oh nein, ihr Meister war echt sauer! Er fragte nach, was sie hier machte!? Seine Stimme klang unheilvoll! Sie sollte in der Bibliothek sein! Was, sie hatte ihr Com-link nicht gehört?! Er hatte sich gemeldet?! Verdammter Mist! Adria gestikulierte nun in der Luft herum, denn sie erstickte gleich! Sie hielt es nicht mehr aus! Sie bekam endlich wieder leichter Luft.

"Es tut mir leid, aber ich dachte nur, weil ich doch schon fertig war.... .",

entschuldigte sie sich schnell. So kannte sie ihren Meister gar nicht, zumindest nicht ihr gegenüber und der Schreck sass tief und sie bekam es mit der Angst zu tun, denn sie erinnerte sich an seine Warnung und wie er sein konnte, war ihr ja durchaus bekannt. Es lag ihr fern, seinen Zorn auf sich zu ziehen, doch leider hatte sie genau das getan. Sie wollte doch auch mal etwas Spaß haben und so wie Beverly, wie sie aus ihrem Tagebuch wusste, geküsst werden. Sie war noch ungekuesst! Aus der Zeitschrift wusste sie, dass das gar nicht ging!

"Wer weiß schon , wie lange ich jung bin und lebe! Du kennst meinen Fluch! Ich wollte mal etwas Spass haben und nicht ungekuesst sterben! Du hast alles kaputt gemacht! Du gönnst mir nichts!"

Sie begann zu heulen. Er hatte ihr alles gründlich versaut! Und schon wieder passierte etwas! Er schlug ihr heftig ins Gesicht! Sie starrte ihn mit angstverzerrtem Gesicht und angsterfüllten weit aufgerissenen Augen an! Mit Fel war heute nicht zu spaßen! Er hatte nun bemerkt, dass sie getrunken hatte. Eine weitere Standpauke kam, wieder blieb ihr die Luft weg und seine Botschaft war unmissverständlich ! Adria glaubte, ihr letztes Stuendlein hätte geschlagen! Doch das hatte doch so lecker geschmeckt und davon wurde man so albern! Man war ihr Meister wütend! Er machte ihr seine Standpunkt nur allzu deutlich klar! Sie zitterte! Sie hatte Angst! Endlich liess er von ihrem Hals ab. Erneut rang sie gierig nach Luft. Er trat mit seinem Schuh nach der Leiche. Er müsste sich jetzt alleine darum kümmern. Sie sollte heim gehen. Ins Bett! Sofort! Er packte sie bei den Schultern und stiess sie in die richtige Richtung. Adria stolperte ohne " wenn und aber" sofort los.

Sie war froh, als sie Fel hinter sich ließ. Es war klar, sie durfte das nicht nochmal machen! Sie hatte ihn noch nie so wütend erlebt! Gierig sog sie die kuehle Nachtluft ein. Es tat gut wieder atmen zu können. Ihre Wange brannte immer noch wie Feuer! Sie heulte vor sich hin. Weniger aus Mitleid mit Matt, eher mit sich selbst und aus Wut auf Fel. Sie wollte das auch lernen, mit dem Wuergen! Dann würde sie das mal mit ihm machen! Dann würde er mal Angst haben! Er gönnte ihr keinen Spaß! Sie wollte doch auch mal was erleben und ausprobieren! Sie konnte doch nicht nur Aufsätze schreiben und Messer oder Beile in der Hand halten und an Leichen herumsaebeln, dass es ihr blutig die Handl herunter lief, dass es ihr am Ellenbogen herunter tropfte! Adria überlegte kurz weg zu laufen. Doch Fel würde sie wieder finden! So wie eben! Ausserdem wollte sie von ihm lernen! Er war gut im Gebrauch der Macht! Der Wuergegriff soeben! Das Ritual! Bisher war sie nicht wieder gealtert und hatte schon einige Male geschlafen. Er war außerdem ihre Hoffnung, dass sie bald zu einem Alchemisten gebracht werden würde! Artig lief sie in Richtung Tempel. Unterwegs sah sie vorsichtshalber gefühlte 100 mal auf ihr Comgeraet, ob Fel ihr eine Nachricht geschrieben hätte. Sie wollte das nicht nochmal erleben müssen!


Bastion, Center, auf dem Weg zu Fuß zum Sithtempel: Adria
 
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