Bastion

[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Oberen | Abgeschlossener Trainingsraum ] Sharoh, Rake und Hybris

Wie es Hybris Art war ging es ohne Pause weiter. Nicht das Sharoh eine gebraucht hätte jedoch fühlte sich das ganze Training ein wenig gehetzt an. Jede Tiefe einer Fertigkeit wurden vertagt. Nun immerhin war Hybris ein Sith-Lord wer wusste schon was er sonst noch im Hintergrund trieb. Eventuell war die Intention des Lords aber auch, dass sich seine Schüler unabhängig von ihm entwickeln. Immerhin wäre es vollkommen Sinn befreit jedem Schüler vollkommen und jede Freiheit Fertigkeiten einzutrichtern. Im Nachhinein würde es nur viel schwieriger werden sich das abzutrainieren und einen eigenen Weg zu finden. Der hohe Sith hatte bei Sharohs Ernennung zum Apprentice klar gemacht, dass der Trandoshaner in seine Dienste stellen würde, sollte er ihn ausbilden. Nun er wollte wohl effektive Werkzeuge. Und aus einem Schwert einen Hammer herzustellen würde wohl niemanden gut tun.

Ohne größere Umschweife kam Hybris also zum abwehren von Machtangriffen. Bevor der Mensch anfing zu erklären feuerte einen leichten Machtstoß in Sharohs Richtung ab. Alles andere als stark genug um ihn umzuwerfen und mit ein wenig Muskelanstrengung musste er noch nicht einmal einen Fuß nach hinten versetzen um einen potenziellen Fall abzubremsen. Zunächst erklärte er inwiefern ein simple Kraft gegen Kraft Verteidigung funktionieren würde. Als versierter Schwertkämpfer kam ihm das von vorne herein sehr merkwürdig vor. Was auch sein Meister sofort bestätigte. Jeder nicht vollkommen Anfänger würde versuchen sich eine überlegene Position zu sichern, und mit voller Kraft die volle Kraft des Gegners zu begrüßen brachte gar nichts. Zusammenfassend drückte Hybris es so aus: Hast du keine ALternative? Dann mach das. Abgespeichert. Doch wollte der Lord noch das ganze nochmal in Übungsform haben. Also machte sich Sharoh bereit, sammelte die Macht in seiner Handfläche und wartete nur bis der Humanoid ansetzte um selbst einen Stoß zu vollführen. Da war es. Mit einem Knall wurde der Stoß freigelassen, viel zu stark. Hybris hatte wohl einen genauso schwachen Machtstoß wie zu Beginn verwendet, während Sharoh mit Kanonen auf Spatzen schoss. Aber nun kam der wirklich interessante Teil. Machtschilde. Zunächst war es Sharoh ziemlich neu, dass ein passives Machtschild, sogar jetzt gerade in diesem Moment, seinen Körper umgarnte und ihn vor potenziellen schwachen Machtangriffen schützt. Natürlich war dieses noch nicht ausgeprägt, es würde mit der Zeit stärker und stärker werden und wäre nicht trainierbar wie Hybris es ausdrückte. Deshalb kam sein Meister auch direkt auf das aktive Machtschild.

Es folgte eine Demonstration. Rake baute sich auf, lud seinerseits die Macht in seine Pranke um einen Machtstoß auf den Meister der beiden abzufeuern. Hybris schaute noch nicht einmal in die Richtung des Feeorin als dieser die Fertigkeit, die Sharoh erst seit einigen Minuten beherrschte beachtlich demonstrierte. Doch anstatt der Mensch wie Spielzeug durch den Raum flog zerteilte sich der Stoß nutzlos in viele Teile als dieser ihn traf. Aus dem Hammerschlag wurde plötzlich eine Streicheleinheit. Hybris erklärte seine Vorgehensweise. Wie es mit dem Machtsinn deutlich zu erkennen war hatte er nicht ein massives Schild aufgebaut sondern den Angriff abgeschwächt, zerteilt in viele kleine Angriffe quasi. Jedoch wies der Lord darauf hin, dass ein Schild sehr kostenintensiv sei. Wie auch bei den anderen Fertigkeiten wäre zunächst eine Einbindung des Körpers nötig um sie überhaupt erst ausführen zu können. Nun ging der Meister und Lehrer ins Detail. Der Vergleich mit dem Machtstoß lag Nahe nur das ganze in einem größeren Bereich und die Macht nicht in Form zwingen? Sharoh war etwas verwirrt. Jedoch ging probieren wie stets über studieren. Dieser Schild sollte dann auch nicht einmal wirklich Energie kosten, man müsste sich nur permament konzentrieren, als wäre man wachsam und erwarte einen Hinterhalt. Dieser Hinweis kam wie ein Messerstich und unbewusst fasste der Trandoshaner auf seinen Bauch. Es kam ihm vor wie ein Vorwurf des Lords, er wäre zu schwach gewesen.

Nun waren die beiden Schüler an der Reihe. Also stellte sich Sharoh breitbeinig auf und schloss die Augen, ballte die Klauen zu Fäusten. Er begann im kleinen, versuchte wie der Lord beschrieben hatte die Macht nicht in eine Form zu zwingen sondern einfach nur anzuziehen. Als würde ein Magnet ein Stück Eisen anziehen so zog er die Macht näher an ihn heran und konzentrierte sie. Zunächst hätte er dieses Miniaturschild auf seinem Brustkorb platziert und nun begann der Trandoshaner ganz langsam und vorsichtig dieses zu vergrößern. Wie ein Film überzog ihn die Macht und es kostete ihn seine ganze Konzentration. Gerade als das Schild fast seinen kompletten Oberkörper umspannt hatte ließ seine Konzentration nach und das ganze Gebilde brach in sich zusammen. Wütend öffnete der Trandoshaner die Augen schnaufte einmal aus. Rake war noch voll im Gange weshalb er es anscheinend nicht mitbekommen hatte. Nur ein kleines bisschen Hohn und Sharoh wäre wohl explodiert. Ein Blick in Richtung seines Meister der ihn gerade mit seinen undurchsichtigen Gelben Augen anschaute reichte, damit er sich beruhigte. Hybris hatte ihm ziemlich viel durchgehen lassen. Ihm weitere Gründe zu geben, dass Sharoh Probleme mit sich brachte sollte es nicht geben. Vor allem ein cholerischer Ausbruch gehörte zu solchen Problemen. Also setzte sich der Trandoshaner nun in den Schneidersitz und begann von vorne. Dieses Spektakel wiederholte sich nun einige Male und jedes Mal kämpfte er um seine Selbstbeherrschung nicht sofort dieses demolierten Droiden erneut durch die Gegend zu pfeffern. Es waren bestimmt 25 Minuten um als Sharoh endlich wieder mehr als nur seinen Torso mit dem Schild umgeben hatte. Die Motivation war groß, sein Kopf pochte vor Anstrengung und Konzentration. Da war es ! Von Kopf bis Fuß eingehüllt. Sharoh konnte nicht wirklich einschätzen wie stark dieses Schild nun war, er hatte nun nicht seine ganze Kraft hinein gepumpt. Es sollte aber zunächst ausreichen. Vorsichtig erhob er sich, war dieses Schild einmal aufgestellt so war die nötige Konzentration die nötig war um es aufrecht zu erhalten gar nicht einmal so anstrengend.

Rake war anscheinend schon etwas länger fertig. Sein Schild hatte diese Kraft die auch seine Aura an sich inne hatte. Dicht und Stark wie das Wesen, das davon geschützt wurde. Als Rake nichts sagte ergriff Sharoh das Wort.

" So nun würde ich gerne wissen wie sich das ganze in einer Kampfsituation darstellt. Dieses Schild fühlt sich ja schön und gut an, jedoch bin ich mir noch nicht vollkommen sicher wie ich in einer Kampfsituation das ganze schnell genug so verstärken kann, dass es so wirkt wie bei euch Hybris? "

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[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Verarmte Wohnung / Bad ] Sikarius, sowie der Wachmann

Es war wieder eine Badewanne, die dafür herhalten musste den Müll in kleine, handliche Stücke zu zerhacken. Diesmal war sie jedoch deutlich kleiner und um Welten weniger luxuriös als jene im Apartment der Summers. Sie war ja noch nichteinmal groß genug um selbst darin Platz zu finden, geschweige denn bequem hacken zu können. Es war ein Umstand der den Mörder ärgerte, der jedoch nicht zu ändern war. Im Gegensatz zu Adria hatte er deutlich mehr Mühe in die Suche nach eines Temporären Unterschlupfes gewährt. Beinahe eine Stunde lang hatte er sich durch den auch nachts dichten Verkehr Centers geschlängelt, um zu einem weniger begünstigten Teil der Metropole zu kommen.

Die kleinen, vor allem ebenerdigen Straßen wurden vor allem von den Nichtmenschen bewohnt, die in der von Menschen dominierten Gesellschaft keinen Platz fanden. Der Vebrechensrate war zwar wegen der rigoros durchgreifenden Polizei niedrig, doch gingen selbst die Bewohner dennoch nachts nicht gerne auf die Straße. Sobald es dunkel wurde, wurden die Türen abgeschlossen und Gardinen und Rollläden vor die Fenster gezogen. Alles in Allem die perfekte Gegend für sein Vorhaben.

Sikarius hatte den Doktor und Adrias Schwarm bereits in ihre Einzelteile zerlegt und in Mülltüten gefüllt. Das Blut war sauber abgeflossen und würde sich bald bis zur Unkenntlichkeit mit dem restlichen Abwasser Centers vermischt haben. Der Wachmann war noch in einem Stück und den Umständen zum Trotz noch immer am Leben. Kurz hatte der Mörder überlegt ihm einfach das Genick zu brechen, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Stattdessen genoss er die Emotionen des Menschen, während er auf den Tod wartete und dabei zusah, was hinterher mit ihm geschehen würde.

Mit einem letzten Schnitt trennte er Doktor Edrics Kopf von dem was von seinem Torso noch übrig war und füllte beide Einzelteile in einen noch beinahe leeren Sack. Der Wachmann stöhnte panisch auf, doch mit einem freundlichen Lächeln winkte Sikarius noch ab. Es war noch nicht soweit. Die Wohnung war nämlich keinesfalls leer gewesen. Auf leisen Sohlen verließ er das Bad und holte den leblosen Leib einer älteren Sullustanerin, der keine weiteren Verletzungen als Würgemale an ihrem blassen aufwies. Ihr erging es nicht besser als ihren beiden Vorgängern. Rot floss ihr Lebenssaft in die Kanalisation ab, während sie selbst auf verschiedene Säcke verteilt wurden. Ihre Mittelfinger landeten auf dem Wannenrand, wo bereits der des Doktors Platz gefunden hatte.

„JETZT bist du dran. Keine Angst, man hat mir gesagt auf der anderen Seite soll es nicht wehtun. Nein. Moment. Das war gelogen. Man hat es mir nicht wirklich gesagt, aber Leichen schreien nicht, oder?“

Sagte er jovial und sah mit Genugtuung wie eine einzelne Träne das rechte Auge des Wachmanns verließ. Langsam fallend erreichte sie sein Kinn, kam jedoch nicht bis zum Boden, bevor er am Kragen gepackt und auf den Wannenrand gezerrt wurde. Der Wachmann starb wie die Dutzenden anderen, die Sikarius in seinem Leben des ihren beraubt hatte und wie die fünfzigtausend, deren Stadt er auf Aargau in die Luft gesprengt hatte.

Schließlich erhob er sich, wischte sich mit einem Lappen über die Plastikschürze und ließ ihn schließlich ebenfalls in den letzten Sack fallen. Mit dem Duschkopf spülte er die Wanne ab und ließ dann eine großzügige Menge Bleiche nachlaufen. Schließlich hob er die abgetrennten Mittelfinger vom Rand und legte sie in eine Schale, mit der er das Wohnzimmer betrat. Alles im Raum sprach von der Armut der Familie. Ein einfacher Tisch war übersäht mit Rechnungen und ein billiges HoloTV-Gerät stand auf einem Pappkarton in der Ecke. Das einzige, das nach etwas Geld aussah, war eine Wiege in der Ecke, über der sich ein Mobile sanft drehte. Lachende Raupen, die auf den friedlich schlafenden Säugling hinabblickten.

Gedankenverloren stellte sich Sikarius in den Rand und blickte auf den kleinen Sullustaner hinab. Eines Tages würde er zum gleichen Nichtmenschenabschaum heranwachsen, wie seine Eltern es waren und seine Großmutter es gewesen war. Jetzt…jetzt war er nicht mehr als ein Tier, zu keinen weiteren Gefühlen fähig als Hunger, Durst und Schmerz. Ihn zu töten wäre das sorgfältige zu tun…doch warum sollte der Mörder das? Er konnte ihn nicht verraten und selbst wenn er jetzt schreien würde, würde man ihn nicht hören.

Nein, der kleine Wurm würde das hier überleben. Allerdings hieß das nicht, dass Sikarius nicht ein wenig Spaß mit den Ermittlern haben konnte, oder? Mit aller Sorgfalt entfernte er die lachenden Raupen aus dem Mobile und ersetzte sie durch die abgetrennten Mittelfinger. Der einzige der außen vor blieb war Adrias Fastlover. Er wollte ja niemanden auf ihre Spur setzen. Schließlich trat er zurück und betrachtete sein Werk noch einmal. Das Mobile drehte sich immernoch, nur tropfte es jetzt ab und zu.

Das Verlassen der Wohnung war nur noch Formalität. Im Schutz der Dunkelheit verlud er alles in seinem Gleiter und war im nächsten Moment auf dem Weg zum Tempel. Eine Stunde später kam er an, warf dem stachelköpfigen Jünger einen vernichtenden Blick zu und entsorgte die Leichenteile wieder in den Katakomben. Dort wo er die Summers gelassen hatte fanden sich nur noch Knochensplitter und abgenagte Schädel. Lediglich der Sack mit der Kleidung war noch immer unberührt. Dort kam nun das Fischfleisch hin. Kaum hatte es den Boden berührt hörte man vielstimmiges Knurren aus der Finsternis und Sikarius verließ den Ort so schnell es ihm irgend möglich war.

Eigentlich war er müde und hätte liebend gern geschlafen, doch zuerst gab es nochetwas zu tun. Den rechten Arm Doktor Edrics hatte er nicht an die Bestien verfüttert. In seinem Keller angekommen begann er ihn langsam auseinander zu nehmen und versuchte im flackernden Licht der Deckenlampen den komplexen Aufbau zu verstehen. Technik und Verbindung von Fleisch mit Technik…es hatte etwas Wunderschönes und zugleich Faszinierendes an sich. Er konnte es garnicht erwarten es nachzubauen…

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Kellergewölbe ] Sikarius
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof] Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, Saphenus, Iriye, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Würden Blicke töten können, so wäre Voth vermutlich schon längst tot. Hass und Wut sprühten ihm aus den mittlerweile hellgelb leuchtenden Augen des Gouverneurs entgegen. Voth hatte ihn beleidigt, ihn vor den anderen Sith lächerlich gemacht. Vielleicht hatte er sich dafür ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt, doch er hatte es mit Ignavius nicht länger ausgehalten. Sarkasmus und versteckte Seitenhiebe mochten noch so schön sein, doch waren sie zwecklos, wenn der Gouverneur sie nicht einmal verstand.

Voth bemühte sich, den Blick ins Gesicht
Ignavius' aufrecht zu erhalten. Finster blickte er zurück und wich unter Aufbringung eines Großteils seiner Beherrschungskraft keinen Schritt zurück.
Derweil tat sich etwas deutlich spürbares bei dem Gouverneur. Zorn baute sich in ihm auf, die Luft um ihn herum schien in Bewegung zu geraten und wehte einige Blätter, die auf dem Boden lagen, zur Seite. Der Stoff seiner Robe geriet in Bewegung und flatterte leicht im Wind. Plötzlich hörte Voth ein leises Knischen aus der Hand des Sith. Er sah nicht hin, da er den Blick nicht aus
Ignavius' Gesicht wenden wollte, doch die Flasche mit Schnaps schien unter dem Druck der Hand des Gouverneurs Risse bekommen zu haben. Voth staunte. Wenn dieser Säufer sogar den Verlust seines geliebten Schnapses riskierte, musste er noch wütender sein als gedacht.

Dann, plötzlich, entlud sich die aufgestaute Wut
Ignavius'. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte Voth die Welle der Macht, geleitet von der Hand des Sith, noch auf sich zukommen, doch konnte er sich nicht schnell genug dagegen schützen oder ihr ausweichen. Mit Wucht und einem gut hörbaren Knall traf die fleischige Hand des Gouverneurs seine linke Wange. Danach wurde es vor den Augen des Twi'lek schwarz.

Voth hatte lediglich für höchstens eine Sekunde das Bewusstsein verloren, denn als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich unerklärlicherweise etwa zweieinhalb Meter in der Luft über dem Boden des Innenhofs. Geistesgegenwärtig reckte er sämtliche Arme in die Richtung, in die er flog und schaffte es damit gerade noch rechtzeitig, den massiven Aufprall an einer der Mauern abzufangen und zu verhindern, dass er mit dem Kopf dagegenschlug. Schließlich rutschte er an der Wand hinab und fiel unsanft auf dem Boden, auf dem er erst einmal für einen Moment liegen blieb.

Als er sich einige Augenblicke später leise ächzend aufrichtete und auf die Beine kam, sah Voth gerade, wie der Gouverneur aufgebracht aus dem Innenhof stürmte, eine wütende Gewitterwolke der Macht hinter sich herziehend. Er hoffte bloß, dass
Ignavius in seinem zornigen Zustand nichts dummes machen würde.

Als Voth das Gefühl von Stärke spürte, das
Janus ihm zusandte, beeilte er sich mit dem Aufstehen und bewegte sich wieder zu den beiden Sith hinüber, während er seine Kleidung abklopfte und glattstrich. Rasch überprüfte er, ob er sich durch den Aufprall verletzt hatte, doch bis auf eine leicht brennende Abschürfung am unteren linken Arm schien er glimpflich davongekommen zu sein.

Während der wenigen zurückzulegenden Meter ließ Voth Revue passieren, was gerade geschehen war. Er hatte dem Gouverneur geradewegs ins Gesicht gesagt, was er - und so ziemlich jeder andere - von ihm hielt, und daraufhin hatte er die Konsequenzen tragen müssen. Dennoch verspürte er keine Reue. Nein, es war von vornherein klar gewesen, dass
Ignavius sich eine solche Äußerung nicht gefallen lassen würde, es war Voth nur nicht so bewusst gewesen. Dafür, dass der Gouverneur nun vielleicht ein bisschen besser verstand, wie unfähig er eigentlich war, hatte er dieses kleine Opfer gern gebracht, zumal es Ignavius' Schicksal wohl nun endgültig besiegelt hatte. Der Stempel auf einem bereits unterschriebenen Vertrag, wenn man so wollte. Und selbst wenn die ganze Aktion wider Erwarten nichts gebracht hatte, so hatte er es doch wenigstens geschafft, den Gouverneur zu vertreiben und allen anwesenden Stunden voll langweiliger Geschichten zu ersparen. Dieser Gedanke brachte Voth leicht zum Grinsen, als er sich schließlich zu Janus und Saphenus stellte.

Auch Janus stellte gerade fest, dass der Gouverneur seine eigene Zukunft gerade felsenfest bestimmt hatte. Es stand lediglich noch die Frage im Raum, wie
Ignavius' Ende aussehen sollte. Es wäre äußerst unklug, wenn ein Sith, möglicherweise noch einer der Anwesenden, ihn tötete, würde dies doch Spuren hinterlassen und unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Doch auch so etwas wie ein Auftragsmord ließe sich mit etwas kriminalistischem Geschick zurückverfolgen. Es war eine schwierige Angelegenheit...
Doch dann kam Voth ein Gedanke. Warum musste
Ignavius denn überhaupt sterben? Beziehungsweise, sterben würde er sowieso früher oder später, doch vorher gab es noch eine Vielzahl anderer Bestrafungen als den simplen Tod. Nicht umsonst folterte man manche Verbrecher und Gefangene, um ihr Ableben noch schlimmer zu gestalten. Und auch der Gouverneur bot sich dafür an. Natürlich dachte Voth nicht an physische Folter. Sehr viel schlimmer wäre es für Ignavius vermutlich, sein geliebtes Korriban mit all seinen Schätzen und Reichtümern zu verlieren. Ihm alles zu entreißen, was ihm einst wichtig gewesen war, einschließlich all seiner Macht und Reputation käme bei dem Gouverneur wohl auch einer Folter gleich. Und dann konnte man ihn ja immer noch töten.

"Sterben sollte er, keine Frage. Doch nicht sofort, finde ich. Vielmehr müsste man dieser Inkompetenz in Person einmal vorhalten, wie seine Aktionen sich tatsächlich auswirken. Was er mit seinen Taten tatsächlich ausgelöst hat und was dies für Korriban und damit den Einfluss und die Reputation unseres ach so mächtigen Gouverneurs bedeutet. Der Planet darf nicht länger unter seiner Kontrolle stehen. Ein Putsch von innerhalb des Sith-Ordens vielleicht? Aus eigenen Reihen sozusagen? Vielleicht bietet sich ja ein Sith, dem Korriban mitsamt seinem Wissen und seinen Reichtümern am Herzen liegt und der den Planeten übernehmen könnte..."

Es war offensichtlich, auf wen Voth damit anspielte. Lord
Saphenus hatte im Laufe des Abend zahlreiche Male Interesse an Korriban geäußert. Zudem war er nicht annähernd so unfähig wie Ignavius; ja, es schien Voth sogar unangebracht, die beiden überhaupt zu vergleichen. Nun müsste nur noch geklärt werden, wie genau so ein Putsch aussähe. Doch für Sith, die bereits über den Sturz des Imperators spekuliert hatten, sollte so etwas doch ein leichtes sein, oder?


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof] Janus, Voth, Saphenus, Iriye, weiter weg: Zoey, Steven, Darth Ignavius (NSC), Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Ignavius (NPC) bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Saphenus

Recht schnell befiel Sane das ungute Gefühl, dass es gleich ungemütlich werden würde. Ignavius machte keine Anstalten, ein vernünftiges Gespräch zu führen, so wie vor ihm Saphenus oder Janus. Dem Soldaten war es sowieso schleierhaft, warum alle unbedingt mit der Archäologin sprechen wollten. Ja, sie war klug und hatte etwas erlebt und ja, sie wurde in der Neuen Republik geboren. Aber waren das gleich Gründe, um sie bis auf die Nasszellen zu verfolgen? Es war ärgerlich, dass Zoey nicht schon eher auf ihn gehört hatte, dann wären sie hier schon lange verschwunden. Jetzt, als er sie endlich überzeugen konnte, stellte sich ihnen ein betrunkener Sith in den Weg, dessen Absichten zunächst noch unklar waren. Dies sollte sich jedoch schnell ändern.

Man sah dem Sith an, dass es nach Sanes Worten einen Augenblick dauerte, bis verstanden wurde, was da eigentlich gesagt wurde. Zunächst zeichnete sich Unglaube auf dem Gesicht des Gouverneurs ab, dicht gefolgt von einer hässlichen, wütenden Fratze. Nein, hier hatte sich jemand definitiv nicht im Griff. Der Soldat bereitete sich auf das schlimmste vor.

Doch auf das Folgende konnte man sich nicht vorbereiten. Kein Training hätte ihn darauf vorbereiten können. Ein Team, das ihn unterstützte, wäre für diese Situation wichtig gewesen, doch Sane war als Einzelkämpfer auf diese Mission geschickt worden. Ein Fehler des Kommandostabes, der ihm nun zum Verhängnis wurde?

Es begann wie ein Erdbeben. Sane hatte ähnliches schon durch Artilleriesperrfeuer erlebt. Die Decke erzitterte, sodass man sich Sorgen darüber machen musste, ob sie einem nicht gleich auf den Kopf viel. Einzelne Lampen und Spiegel zersprangen. Dann folgte etwas ungewöhnliches. Die Schwerkraft in dem Raum schien anzusteigen. Logisch konnte man sich das nicht erklären, denn in einer Nasszelle auf einem Planeten waren keine Schwerkraftgeneratoren eingebaut, weshalb es nur eine Antwort geben konnte: Wenn es kein Erdbeben und kein Generator war, steckte Ignavius dahinter. Dem Soldaten blieb nichts anderes übrig, als dem Druck nachzugeben. Gegen die Schwerkraft konnte er nichts ausrichten und den Moment um den Blaster zu ziehen, um die Ausführung dieses Machttricks zu unterbrechen, hatte er verpasst. Kurze Zeit später, fand er sich auf allen Vieren auf dem Boden der Nasszellen flach atmend wieder. Sane war dem Sith ausgeliefert und konnte keine Unterstützung von Teammitgliedern erwarten.

Zunächst feuerte Ignavius eine Breitseite an Beleidigungen ab, die durchaus ihr Ziel fanden. Sane war vorher schon wütend auf den Sith gewesen, doch dieser hatte es gerade geschafft, ihn noch ein Stückchen weiter auf die Palme zu bringen. Der Gouverneur musste nur einen Fehler machen und Sane würde ihn töten. Keine Gnade, Politik hin oder her und wenn es das Letzte war, was er tat. Vielleicht schaffte er es, mit seiner rechten Hand zu seinem Blaster zu gelangen. Wenn er dann der Schwerkraft nachgab, sich vollends auf den Boden fallen lassen und die Waffe ziehen würde, konnte er dem Sith vielleicht ins Bein schießen. Doch wie würde es dann weiter gehen?

Noch bevor er auch nur an die Ausführung seines Planes denken konnte, war Ignavius bei ihm, schlug ihm die Mütze vom Kopf, welche eine sehr unphysikalische Flugbahn einschlug. Sane musste sich irgendwie beruhigen. Die Aufregung raubte ihm seinen Atem. Wenn er seine Gefühle nicht im Griff hatte, konnten ihn diese wegen Sauerstoffmangels das Licht ausknipsen. So einfach wollte der Infiltrator es dem Sith jedoch nicht machen.

Der Gouverneur packte ihn nun am Kragen und zog ihn wieder auf die Beine. Trotz der Schwere schaffte es Sane, ihm ein oder zwei hasserfüllte Blicke zuzuwerfen, was dem Sith offenbar nicht passte. Eins zu null für Sane. Hinzu kam, dass der Sith ihn nach wie vor unterschätzte. Vermutlich ging dieser immer noch davon aus, es mit einem privaten Sicherheitsangestellten zu tun zu haben. Gerne hätte Sane ihn vom Gegenteil überzeugt, doch Ignavius schien an diesem perversen Spiel gefallen zu finden. Er ließ den Soldaten los, woraufhin dieser augenblicklich wieder auf dem Boden landete. Der Sturz war schmerzhaft, aber verletzte ihn nicht. Was hatte der Bastard als nächstes vor?

Natürlich bekam Zoey auch noch ihr fett ab. Doch die Worte, die der Sith sprach, waren interessant. Er wollte sie anstatt Saphenus nach Korriban bringen. Waren die zwei Sith tatsächlich Konkurrenten? Eine wertvolle Information, die Sane im Augenblick nicht weiterhalf. Auch die folgenden Worte des Sith waren mehr rätselhaft als informativ. Er suchte etwas, was Zoey bei sich trug. Suchte er eine Waffe?

Dann geschah es plötzlich. Der Druck durch die hohe Schwerkraft war plötzlich weggefegt. Er konnte normal weiteratmen, doch seine Gedanken machte dies nicht klarer. Der Infiltrator war auf töten aus und wie entfesselt wirbelte er herum und stürzte sich auf den Sith, welcher gerade dabei war, noch irgendetwas zu sagen. Sane brauchte keinen Blaster um jemanden umzubringen. Die Gnade durch einen Blasterschuss hatte diese Gestalt nicht verdient. Jeden einzelnen Knochen würde er ihm brechen. Seine Ausbildung im unbewaffneten Nahkampf hatte ihn schon Arica überleben lassen und seitdem hatte er dazugelernt.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Ignavius (NPC) bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Saphenus
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; Darth Ignavius (NPC); in der Ferne: Zoey Liviana; Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael

Saphenus‘ Abscheu wuchs ins Unermessliche. Den Blick starr auf Ignavius gerichtet breitete sich in ihm ein Gefühl von Ekel und Widerwillen aus, das ihn gänzlich zu übermannen drohte. Unbewusst ballten sich seine Hände zu Fäusten noch während er sich bemühte das falsche Grinsen im Gesicht nicht zu verlieren. Ignavius war wichtig für ihn, er verstand, dass er dessen Wohlwollen brauchte, doch der Preis dafür schien mittlerweile zu hoch zu sein. Korriban war wichtiger, er musste diesen Planeten besuchen. Talitha nannte es einmal leise eine Obsession, einen Zwang. Er strafte sie nur mit einem bösen Blick ab. Ihm war es egal was es war, dass ihn dorthin zog, er wusste nur, dass er diesem Drang nicht widerstehen konnte. Sein Leben lang hatte er sich mit den Jedi identifiziert und ihren Orden angehimmelt und nun, da er die Wahrheit über diese miesen Verräter an der Macht erkannt hatte, sollte er erneut enttäuscht werden? Der Orden der Sith sollte besser sein, ihr Egoismus und ihre Wut verliehen ihnen die Macht, die die Jedi nicht hatten. Er selbst bezog seine Kraft daraus und dennoch fühlte er sich den Wurzeln des Ordens verpflichtet: Ignavius hatte schon von all dem Wissen und den wertvollen Artefakten gesprochen, die noch im Verborgenen schlummerten, sie durften es nicht ungenutzt lassen, er durfte es nicht ungenutzt zu lassen. Der Gedanken an die Jedi befeuerte seinen Zorn nur noch. Wissen und Macht waren das Einzige, das sie davon abhalten würde sich seiner habhaft zu machen. Noch immer würden sie ihn zweifellos für all seine Verbrechen bestrafen und das würde er nicht zulassen. Korriban bot ihm das Wissen seine Freiheit zu verteidigen, nur lag es in den Händen eines stümperhaften Säufers! Die eigene Wut, die der Zabrak verspürte, fühlte er nun auch in dem Gouverneur, doch es hatte keinen legitimen Grund. Erbost über die wehrhaften Worte, die Voth sprach und mit denen Saphenus gerechnet hatte, entfesselte Ignavius seine Macht. Saphenus wappnete sich, doch der Angriff galt nicht ihm. Er kam nicht umhin zuzugeben, dass der Machtstoß trotz des Alkohols bemerkenswert präzise war. Die dunkle Seite knisterte um den Sith und Saphenus erkannte, dass die dunkle Seite stark in ihm war. Das konnte nur seines jahrelangen Aufenthalts auf Korriban geschuldet sein. Wer konnte sich also vorstellen, wie mächtig jemand werden würde, der immer noch über einen klaren Verstand verfügte? Ignavius stürmte mit der Bemerkung hinaus er wolle alleine mit Dr. Liviana reden. Saphenus‘ Eingeweide verkrampften sich und fast hätte er seine eigenen Hände erhoben um den Gouverneur durch die Luft fliegen zu lassen. Er hatte doch schon klargestellt, dass die Archäologin ihn begleiten würde.

Tief durchatmend brachte er sich wieder unter Kontrolle. All die Heuchelei wäre umsonst gewesen hätte er seinem Zorn nachgegeben, so sehr er sich das auch gewünscht hatte. Stattdessen rauschte der Gouverneur ab und nahm geradewegs Kurs auf Zoey. Saphenus verfolgte seine Aura in der Macht, dann ließ er von ihr ab. Noch immer war die Gala unter Janus‘ Kontrolle, seine Jünger und die Sturmtruppen unter seiner Kontrolle waren hier. Sollte sich Ignavius doch sein eigenes Grab schaufeln und provozieren, dass man sich seiner entledigte. Es wäre für alle das Beste, jeder würde profitieren. Er am allermeisten, hätte man ihn doch endlich seiner erbärmlichen Existenz beraubt. Langsam wurde sein Atem flacher und er sah zu wie sich Voth wieder vom Boden aufrappelte. Er spürte seinen Kampfeswillen und war sich sicher, dass sie von diesem Vorfall noch enger zusammengebracht worden waren. Nicht nur die Angst vor Hochverrat vereinte sie sondern auch der Wunsch nach Ignavius‘ Kopf. Auf Janus‘ Gesicht schlich sich ein Lächeln, das nicht im Mindesten von Freundlichkeit sondern von Wut und Verachtung zeugte. Saphenus erwiderte es nur zu gerne. Noch immer war die Wut in seinem Inneren noch nicht gänzlich verraucht. Er zeigte seine Zähne. Voth stieg sehr schnell auf Janus‘ Frage ein. Er forderte nicht den Tod des Gouverneurs was ihm einen verständnislosen Blick seitens des Zabrak einbrachte sondern wollte vielmehr, dass man Ignavius all seiner Titel und Würde beraubte um ihn in der Bedeutungslosigkeit sterben zu lassen. Er war ganz und gar Janus‘ Schüler. Saphenus schüttelte den Kopf als er Ignavius‘ Blindheit dachte. Wie hatte er nur ernsthaft denken können man könne Voth von der Seite seines Meisters reißen? Der Graf hatte den vierarmigen Twi’lek viel zu gut ausgebildet und auf sich geprägt.


Unruhig begann Saphenus auf und ab zu gehen. Der Klang seiner Sohle hallte von den Wänden zurück als er unruhig sein Bein knetete. Er sog den Schmerz in sich auf obwohl er verhinderte, dass er zur Ruhe kam. Er wollte es nicht. Er war versucht zu brüllen, doch die Blöße konnte er sich vor Janus nicht geben. Nichts schien einfach zu sein. Er wollte doch nichts anderes als in Ruhe nach Korriban zu fliegen, das konnte doch nicht alles so kompliziert sein. Das war alles Lom Feys schuld, er wollte dieses Treffen, fluchte Saphenus innerlich. Schließlich wandte er sich an Voth.


„Als ich noch Schüler war hätte ich Ignavius vermutlich in der Luft zerreißen wollen. Auch wenn mir zweifellos mein Meister zuvorgekommen wäre. Er hätte niemals einen Angriff auf seinen Schüler geduldet.“


Er warf dem Grafen einen kurzen Seitenblick zu.


„Aber was sollen wir hier einen Kampf provozieren? Wenn wir Glück haben säuft sich dieser Abschaum heute noch selbst ins Grab. Dann müssen wir uns nicht unsere Finger schmutzig machen. Er ist eine Schande, für sich selbst und für den Orden. Wie kann man ihn nur dulden? Jedem Sith sollte es in den Fingern jucken seinen abgetrennten Kopf in den Händen zu halten um ihm in die leblosen Augen zu sehen und zu lachen.“


Saphenus spürte wie er sich immer mehr in Rage redete. Dabei war der Gouverneur sogar noch freundlich zu ihm gewesen. Hier ging es allein ums Prinzip. Er merkte, dass er bald ein Ventil brauchen würde um seine Wut zu entladen.


„Jeder andere wäre besser geeignet seinen Posten zu übernehmen. Selbst ein wahlloser Jünger würde dem Amt mehr Ehre machen!“


Dieser verfluchte Sith. In der Macht griff der Zabrak nach der Bank, auf der Ignavius eben noch gesessen hatte und die nun einen widerlichen Geruch von Alkohol verbreitete. Mit unsichtbaren Händen zerbrach er sie in der Mitte und fühlte sich augenblicklich besser.


„Wir machen uns alle ohnehin schon des Hochverrats schuldig, was macht es da für einen Unterschied ob wir auch noch einen Gouverneur stürzen? Am Ende wird das nicht mehr zählen und wir wären alle zufrieden. Dr. Liviana und ich werden nach Korriban gehen, da führt kein Weg dran vorbei. Ich habe bereits mit ihr gesprochen, sie wird mich begleiten.“


Ob sie will oder nicht, fügte er in Gedanken hinzu.


„Wen setzen wir auf Ignavius‘ Posten, wie lassen wir diese Ratte verschwinden?“


Ernst schaute er abwechselnd zu Janus und zu Voth.


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Oberen - Trainingsraum - Sharoh, Darth Hybris und Anomander Rake (NPC)]

Mit dem Ende der Übungseinheit ließ Hybris, noch von seinen beiden Schülern nicht beachtet, einen der Trainingslichtschwerter zu sich schweben. Da auch Apprentice an diesen Ort gelangen konnten, waren die frei zugänglichen Schwerter ebenfalls zu ungefährlichen Waffen umfunktioniert worden. Da man außerdem davon ausging, dass jeder Executor ohnehin sein eigenes Schwert besaß, hätte man sich gar nicht erst die Mühe machen brauchen echte Lichtschwerter in die Räume zu packen. Hatte man aber, denn einige Sith mochten die echte Gefahr beim Training, doch diese Schwerter hatte man dann weggeschlossen und mit einem Öffnungsmechanismus versehen, welcher so komplex war, dass man ihn nicht einfach mit der Macht aushebeln konnten. Gegen massive Krafteinwirkung half auch das nicht, doch meist reichte es ja schon einem den Weg zu verbauen um jemanden abzuschrecken. Für Sharohs nächste Aufgabe brauchte dieser aber ein richtiges Lichtschwert. Na ja, nicht wirklich brauchen, doch Hybris wollte es. Er wollte das der andere Apprentice verstand was es hieß den Schüler von einem Sith Lord anzugreifen. Dazu gehörte auch ein echtes Lichtschwert. Der Griff des Standardschwertes schwebte in seine ausgestreckte rechte Hand und blieb dann über der Handinnenfläche in der Luft hängen. Den Blick auf seine beiden Schüler gerichtet, antwortete er auf Sharohs Frage.

„Um deinen Schild steuern zu können, brauchst du mehr Erfahrung. Ich rechne damit das ihr alle Grundlagen innerhalb eines Jahres so weit verinnerlicht habt, das ihr euch fortgeschrittenen Techniken zuwenden könnt. Du wirst also mindestens ein paar Monate, wenn nicht ein ¾ Jahr brauchen um deinen Schild steuern zu können. Bis dahin wird er Angriffe einfach nur abschwächen.

Ihn zu steuern … mit Worten lässt sich das nur unzureichend erklären, doch man könnte es mit Muskelanspannung vergleichen. Nur eben geistige. Das kommt aber von alleine, denn im Gegensatz zur anderen weltlichen Fähigkeiten, hilft dir die Macht sogar dabei die Techniken zu erlernen. Habe Geduld und übe weiter.“


Hybris sah Rake an, welcher im Gegensatz zu Sharoh schon genug über die Ausbildung wusste, um solcherlei Fragen nicht stellen zu müssen. Oder zu stolz war um es zu tun.

„Für das was ich nun mit Sharoh bespreche, brauchst du nicht anwesend zu sein, Anomander. Beschäftige dich eine halbe Stunde, geh etwas essen, ruhe dich aus oder trainiere weiter.“

Der Feeorin verbeugte sich kurz und ging dann durch das Tor, welches sich zwar nicht von außen, aber ohne weiteres von innen öffnen ließ. Nachdem es wieder zugefallen war, sprach Hybris weiter.
Und während er das tat, nahm er den Schwertgriff auseinander. Als hätten sich alle Verbindungsteile gleichzeitig aufgelöst, zersprang der Griff und offenbarte das Innenleben. Energiezellen, die beiden Kristalle, Kristallaktivator, Schaltkreise und Leitungen. Außerdem gab es da einige kleinere Teile, meist Ringe, welche sich nun von dem Rest lösten und ein Stück weit nach oben schwebten. Und dann, scheinbar wahllos, drehten sich diese Ringe in bestimmte Richtungen, stoppten abrupt, irgendwas klickte und knackte und dann tat sich wieder etwas auf einer solch kleinen Ebene, das man es mit bloßem Auge nicht sehen konnte. Um normale Lichtschwerter in Trainingslichtschwerter zu verwandeln, musste man natürlich etwas raffinierter vorgehen als wenn man einfach nur einen Schalter, und mochte der sich auch im Inneren befinden, anbrachte. Kein Apprentice sollte die Macht, das Geschick und das Wissen besitzen um solch eine Modifikation vorzunehmen. Was dann nämlich im Orden los wäre, das konnte sich so ziemlich jeder mit einem Gehirn vorstellen. Nachdem die Ringe neu angeordnet waren und sich noch ein halbes Dutzend anderer nicht sichtbarer Dinge getan hatten, verband sich wieder alles.


„Die Rache wird dein sein, doch es gibt ein paar Bedingungen. Du wirst nicht allein gehen, sondern zwei der Alchemisten mitnehmen. Außerdem wirst du, sofern du bei den beiden Jüngern oder dem Apprentice weitere Verbündete dieser triffst, diese nicht einfach töten. Du wirst klarstellen was Sache ist und ihnen Gelegenheit geben zu verschwinden. Erst danach darfst du sie kampfunfähig machen. Meinen sie dann immer noch angreifen zu müssen, kannst du sie töten. Du wirst dich für jeden weiteren Toten verantworten müssen und wenn du dem Inquisitor dann keine Wahrheit präsentierst, die ihn das ganze abnicken lässt, hast du ein Problem. Die beiden Alchemisten unterstützen dich und werden deinem Befehl gehorchen. Ihr Versagen ist dein Versagen und sollten sie gar umkommen, kannst du davon ausgehen, dass ich gewisse Überlegungen bezüglich deiner Ausbildung anstellen werde. Hier.“


Hybris überreichte dem Trandoshaner das Lichtschwert.

„Du wirst ausnahmsweise ein voll funktionsfähiges Lichtschwert erhalten. Benutze es mindestens ein mal. Es geht hier nicht nur um deine Rache, sondern auch darum ein Zeichen zu setzen. Und jetzt halte still.“

Der Sith Lord näherte sich seinem Schüler auf wenig mehr als einen halben Meter und legte ihm die rechte Hand auf die Brust. Macht, so stark konzentriert das er dem Trandoshaner damit auch die Schuppen von den Muskeln hätte brennen können, durchfloss sie und gelangte in den Körper des Apprentice. Jede Art von Erschöpfung wurde hinweggefegt, Machtreserven wieder aufgefüllt und Muskeln und Knochen ihre ursprüngliche Festigkeit und Unversehrtheit zurückgegeben. Kurzum: Sharoh war nun so gut wie möglich auf die Auseinandersetzung vorbereitet. Mehr gab sein Körper im Augenblick nicht her. Hybris drehte sich nach dieser vitalisierenden Machtübertragung um, ließ seinen Schüler dabei wissen das er ihm folgen solle und verließ dann den Raum. Und dieses mal gingen sie tatsächlich zu den Alchemisten, wobei die beiden sich auf dem Weg dorthin weiter unterhielten und nur verstummten, wenn ihnen irgendwer begegnete.

„Solltest du dich bei deiner Rache geschickt anstellen, also nicht einfach wie ein Tier handeln, welches sich für ein ausgestochenes Auge revanchieren will, habe ich für dich etwas dauerhafteres als ein Lichtschwert. Es würde dir in der Zukunft gute Dienste leisten, ist aber zu aufwendig als das ich es dir einfach so geben würde. Beweise deine Qualitäten abseits deiner Jagd- und Tötungsfähigkeiten, dann können wir über eine spezielle Ausbildung und Belohnung reden.“

Der Trandoshaner würde diese gesonderte Ausbildung und Vergütungen natürlich gerne mitnehmen, mindestens einen Blick mit Sicherheit auf Rake gerichtet. Die Rivalität der beiden würde beide stärken, aber ihnen auch viel abverlangen. Ob der Apprentice neben ihm wohl immer noch so gierig darauf wäre, wüsste er welchen Preis er zu zahlen hatte?

„Und nun zu deinem Stolz. Du wärst nicht der, der du bist, hättest du ihn nicht. Und ich hätte dich nicht ausgewählt, wärst du nicht der der du bist. Also wirst du deinen Stolz behalten, aber deinen Blickwinkel müssen wir ändern bzw. deinen Horizont erweitern. Nehmen wir das Ereignis als Beispiel, welches dich in die jetzigen Situation gebracht hat. Sie haben dich fertig gemacht, waren dir deutlich überlegen, haben aber auch klargestellt, dass sie dich nicht umbringen wollten. Anstatt also die Schnauze zu halten und darauf zu warten, dass du wieder im Vollbesitz deiner Kräfte bist und außerdem nicht aus dem Hinterhalt überfallen wirst, wolltest du lieber sterben? Was ist das für ein Stolz? Bringt dich dein Stolz dazu Selbstmord zu begehen? Dich in den Rachen eines Monsters zu stürzen? Oder bist du dennoch in der Lage abzuwägen? Dich zurückzuhalten? Verletzt es deinen Stolz, wenn du für dieses mal einzustecken, damit du später den Sieg davontragen kannst? Ich dachte ein Jäger wüsste den richtigen Moment abzuwarten. Tiere sind dazu immerhin in der Lage.“

Irgendwie kamen sie nicht wirklich voran. Gefühlt waren heute Mittag mehr Ordensmitglieder und Jünger als sonst unterwegs, sodass Sharoh am Ende gar nicht mehr zu einer Antwort kam. Brauchte er auch nicht, denn er sollte ja nur darüber nachdenken ob sein Stolz ihn zwangsläufig immer tiefer in die Scheiße reiten musste, egal wie es gerade für ihn aussah. Nicht das Hybris wirklich Ahnung davon hätte wie es sich anfühlte wenn der Stolz verletzt wurde, denn er war ja eher pragmatisch eingestellt, doch er hoffte das sein Schüler ernsthaft darüber nachdachte.
Bei den Alchemisten angekommen, pickte sich Hybris zwei rodianische Jünger heraus. Er hatte die beiden schon zuvor zusammen arbeiten und eigentlich nie einfach nur rumstehen sehen. Ständig studierten sie oder mischten irgendetwas zusammen. Die würden passen.
Das man ihn inzwischen überall bei den Alchemisten kannte, bewies auch das Duo. Kaum näherte er sich ihnen, schienen sie ihn bereits aus dem Augenwinkel gesehen zu haben. Und wollten sich sogleich verneigen, doch ein Darth Hybris ließ das natürlich nicht zu und hielt sie noch in der Bewegung auf. Etwas unschlüssig standen sie da, aber immerhin war ihre Verwirrung nicht bis zu ihrem Gesicht vorgedrungen.

Sie ließen sich recht einfach rekrutieren und akzeptierten Sharoh auch als ihren Anführer. Selbst bei dem Spruch, das die Befehle des Apprentice das selbe Gewicht besaßen als wenn er sie erteilen würde, ließ sie nicht anders über den Trandoshaner denken. Immerhin etwas. Danach ließ Hybris die beiden ein Gift besorgen gehen, welches der Sith Lord aus der geheimen Bibliothek kannte. Er ahnte zwar das es mächtig war, doch die Reaktion der beiden Jünger darauf ließ eher erahnen, das er ihnen gerade befohlen hatte DAS Gift überhaupt zu besorgen. Sie machten sich schließlich trotzdem auf dem Weg und kamen nicht einmal eine Minute später mit einem vollwertigen Alchemisten zurück. Der Mann verbarg sich im Gegensatz zu Hybris nicht und offenbarte deshalb das er die Macht und Erfahrung eines Executors besaß. Der Anzati war totenblass, das pockennarbige Gesicht offensichtlich durch alchemistische Rituale und Experimente entstellt worden. Doch so kaputt er auch aussah, seine Augen funkelten voller Energie und Macht. Auch seine Bewegungen zeugten von Jahrzehnten des Machtgebrauchs und wohl auch Missbrauchs. Die schwarze Robe mit dem dunkelgrünen Zirkelsymbol der Alchemisten schien ein wenig zu eng zu sein oder der Mann mochte es einfach wenn man seinen drahtigen Körper durch den Stoff hindurch erkennen konnte. Hybris hatte nur Augen für die des Executors. Der verneigte sich, ging dabei weder zu tief, noch blieb es nur bei einem Nicken. Genau richtig also. Das er den beiden Jüngern auch nicht einfach das Gift gegeben hatte, sprach ebenfalls für ihn. Und die nicht einmal sonderlich gut verborgene Gier ebenso. Das würde es leichter machen. Bevor der Alchemist das Gespräch eröffnen konnte, hob Hybris beide Arme, machte eine knappe Geste und die Welt um sie herum verblasste und wurde stumm.


„Ihr verlangt da ein sehr mächtiges Gift, Mylord. Eines, für dessen Herstellung man Wissen benötigt, über welches nur die obersten Alchemisten verfügen. Selbst ich kam nur über Umwege daran und verzeiht meine Offenheit, doch ihr seid eigentlich nicht befugt von so etwas auch nur zu wissen. Natürlich kann man das nicht verhindern, nicht einmal das die Niedersten des Zirkels davon erfahren...“


Hybris schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab und hob seinen Kopf noch ein Stück weiter. Warum musste man nur ständig so viel reden, wenn man doch auch einfach auf den Punkt kommen konnte? Sah er etwas so aus, als müsse man ihn noch großartig belehren, so wie er es mit seinen Schülern machen musste?

„Auf den Punkt. Ich bin mir all dessen bewusst was Ihr da gerade erzählt habt und wir führen dieses Gespräch nur noch, weil ich von Euch hören will, was Ihr dafür verlangt.“

Der Anzati verneigte sich erneut und ließ dabei ein schiefes Grinsen aufblitzen. Doch nur kurz, auch wenn das ausgereicht hatte um die Auswirkungen eines Lächelns auf so ein zerstörtes Gesicht beobachten zu können. Schön sah anders aus.

„Nichts materielles. Lediglich das Versprechen, das ihr an mich denkt, wenn ihr weiter im Zirkel aufsteigt.“

„Falls ihr gute Arbeit geleistet habt...“


Hybris zückte sein Pad, gab seinen Code ein und informierte sich binnen Sekunden wer da vor ihm stand.

„... Darth Poliel, könnt Ihr davon ausgehen das ich Eure Dienste weiter in Anspruch nehmen werde.“
„Ihr könnt euch auf meine Arbeit verlassen. Dafür bürge ich sogar mit meinem Leben. Ich bin der fähigste Giftmischer des gesamten Ordens, kann sogar den Zirkelmeister noch etwas beibringen..."
„Selbstverständlich ... dann werden wir uns wohl in den nächsten Wochen nochmals unterhalten müssen...“


Hybris ließ die Blase platzen und die beiden Sith verabschiedeten sich gekünstelt. Bevor der Executor ging, bekamen die beiden Jünger eine kleines - also eine wirklich sehr kleines - Fläschchen ausgehändigt. Wäre darin eine trinkbare Flüssigkeit, sie würde nicht einmal ausreichen um Hybris Zunge zu befeuchten. Das Zeug war, wie alle guten Gifte, durchsichtig, farb- und geschmacklos, geruchslos und verfärbte keinen Stoff, egal wie gut dieser auch präpariert worden ist. Und für jeden Machtnutzer konnte man außerdem erkennen, wie viel konzentrierte Macht sich darin befand. Oh ja, das Zeug war wahrlich grauenhaft. Und für die Rache von Sharoh eine lächerlich übertriebene Maßnahme. Aber irgendetwas in Hybris wollte das die Peiniger seines Schülers nicht einfach nur ermordet wurden. Er wollte sie am liebsten mit der Feuerkraft der gesamten imperialen Flotte atomisieren, dann ihren Geist in einen neuen Körper transformieren und sie dann wieder umbringen. Niemand. Vergriff. Sich. An. Seinem. Werkzeug!

Das Gift wurde sofort aufgetragen, wobei die beiden Jünger dabei so vorsichtig vorgingen, als würde der gesamte Tempel explodieren, sollten sie etwas davon auf den Boden tropfen lassen.
Sie tauchten ihre Klingen dazu einmalig ein und vollführten dann eine Art Ritual, das dazu da war um nicht zu viel Gift auf der Klinge zu belassen, es aber auch nicht am Rand des Fläschchens abzustreifen. Als sie dann damit durch waren, hatte sich an dem Inhalt des kleinen durchsichtige Behältnisses kaum etwas geändert. Hybris steckte es ein und platzierte es bewusst über die Stelle seines Herzens. Wenn alles schief ging, würde er Kopf und Herz immer mit allen Mitteln schützen, also war es dort am sichersten aufgehoben. Die vergifteten Klingen wurden in Scheiden gesteckt und diese dann an den Unterarm befestigt. Die weiten Roben der Alchemisten-Initiaten würden sie sie lange genug verborgen halten und da sie im Gegensatz zur Robe des Executors kein Siegel der Alchemisten trug, würden irgendwelche Gegner auch nicht zwangsläufig davon ausgehen das die Messer vergiftet waren. Und schon ein Kratzer reichte aus um ihre Lungen zu lähmen und ersticken zu lassen. Das war das diabolische an dieser Art von Gift. Nicht nur das ein Tropfen ausreichte um einen ausgewachsenen Rancor umzubringen, es versorgte sich sogar selber, indem es Teile des Körpers, in den es injiziert worden ist, umwandelt und so für seine Langlebigkeit sorgt. Gute 95% der Bestandteile konnte er so reproduzieren und deshalb eben auch gewaltige Tiere umbringen, egal ob man es in ihren Fuß oder direkt in die Lunge injizierte. Die Macht spielte dabei eine tragende Rolle und sorgte außerdem dafür das Machtheilung nicht so schnell oder gar nicht helfen würde. Und dieses Gift war noch nicht einmal das mächtigste im Arsenal der Alchemisten...

Sharoh bekam noch den Hinweis, das er die Räumlichkeiten der Alchemisten nutzen konnte, sich doch aber gefälligst von den Gebieten fernhalten sollte, wo die Sith Spawn patrouillierten. Noch konnte Hybris sie nicht kontrollieren und sie waren vor allem im Rudel deutlich stärker als das Trio.

Der Trandoshaner verschwand schließlich nach einem letzten Spruch von ihm und ließ den Sith Lord allein in der Pyramide zurück. Wenn man nicht gerade so dämlich war und glaubte, es würde ausreichen vor einem Sith Lord herumzustolzieren, damit dieser einen bemerkte und förderte, hielt man sich lieber von ihm fern. Deshalb kehrte erst dann wieder richtig Leben in diesen Bereich ein, als der Lord sich erneut in die Domäne der Herrschenden begab. Rake bekam währenddessen noch eine Nachricht auf seinen Kommunikator. Der Feeorin sollte sich über die Flora und Fauna Bastions informieren, wobei Hybris offen ließ, wieso. Der Apprentice würde aber schon verstehen. Sharoh hingegen hatte lediglich die Anweisung bekommen, sich nach erledigter Arbeit bei ihm zu melden. Deshalb würde Hybris auch nur kurz seinen Fury abholen und den Störbereich der zweithöchsten Ebene des Tempels wieder verlassen.

Dachte er zumindest. Als er jedoch bei der Domäne angekommen war, musste er feststellen, dass er einen Bereich bisher komplett ignoriert hatte. Den Verwaltungstrakt. Da er annahm, das Sharoh eh eine Weile brauchen würde und ein Besuch in dem Bereich nicht allzu lange dauern konnte, begab er sich in diesen. Mal von einer Vielzahl an Bürokräften abgesehen, welche genau so gut auch in irgend einer Firma in Center hätten sitzen können, sah es hier doch irgendwie gehobener aus. Nicht direkt teuer, überladen oder luxuriös, aber eben doch von der Sith-Kultur angehaucht. Wenn auch dezent. Man behandelte ihn, sofern man ihn überhaupt bemerkte, respektvoll, ließ dafür aber nie die Arbeit für länger als eine Sekunde aus den Augen. Alle schienen sehr geschäftig und fleißig zu sein, ohne das Hybris eine Aura der Einschüchterung oder Angst hätte feststellen können. Okay, einige der Beamten und Diener verströmten ein wenig Angst, vor allem wenn er zu lange in ihre Richtung geschaut hatte, doch das war wohl eine normale Reaktion auf einen Sith Lord. Der Großteil der Belegschaft war aber wohl vor allem stolz darauf hier arbeiten zu dürfen. Ob diese Männer, Frauen und Zwitter diesen Bereich jedoch auch niemals verlassen durften wusste der Sith Lord nicht zu sagen. Vermutlich durften sie es, denn der Verwaltungstrakt war eindeutig vom Rest der Domäne getrennt gewesen und man hätte schon bewusst gewisse Dinge tun müssen um es sich mit den Sith zu verscherzen.
Hybris hatte den Bereich gerade wieder verlassen wollen, da kam er an einem der letzten Büros vorbei. Gut ein halbes Dutzend davon standen offen und waren bis auf die Grundausstattung leer. Doch eines davon nicht und es trug sogar seinen Namen. Seinen Namen auf einer Plakette an einer Tür zu sehen kam ihn irgendwie komisch vor, doch er trat dennoch ein und kam zuerst einmal in einen kleinen Vorraum. Hier saß wohl sein Sekretär, doch im Augenblick wurde der Platz nur von einem Droiden eingenommen. Da er aber an anderen Büros der selben Kategorie vorbeigegangen war, wusste er, das hier auch Organische sitzen konnten. Sofern er das vermutlich wollte. Wollte er das? Wahrscheinlich. Ein Alchemist mit Droiden als Empfangsdame kam selbst ihm irgendwie komisch vor. Dann doch lieber ein von ihm selbst modifizierter Diener, einen den man nicht mit Geistestricks manipulieren konnte. Definitiv ein weiterer Punkt auf seiner Liste. Er ging an dem noch deaktivierten Droiden vorbei in sein Büro, welches ungefähr drei mal größer war als der Vorraum, es aber nicht mal annähernd mit dem aufnehmen konnte, was in den Chefetagen von irgendwelchen Billionen schweren Firmen vorzufinden war. Es war geräumig, nicht zu protzig, bot aber Platz und Gelegenheit um eine persönliche Note zu erhalten.

Der Sessel, auf den er sich sogleich niederließ, nachdem klar war das es in diesem Raum sonst nichts zu entdecken gab, war durchaus bequem und passte perfekt zum Schreibtisch, war für Hybris aber ein Stück weit zu steif. Als wolle man ihn eine Sitzposition aufzwängen. Und wann bitte schön hatte sich ein Sith Lord jemals von einem Bürogegenstand irgendwas vorschreiben lassen.
Die in den Tisch eingelassene Konsole samt Holoschirm war aber bereits auf ihn eingestellt worden. Als erstes bekam er eine Reihe von Sicherheitshinweisen, Passwörtern und wurde im selben Zuge auch aufgefordert bestimmte Dinge anzugeben und einscannen zu lassen. Da man Fingerabdrücke und eine Iris zu einfach kopieren konnte, hatte man hier auf etwas komplexeres gesetzt. Er musste seine Hand auf ein spezielles Feld legen, welches nicht nur seine DNA mit der in der Datenbank abglich – eine Datenbank, die angeblich ohne Zugang zu allem funktionierte und folglich nur gehackt werden konnte, wenn man an dieser Konsole saß – sondern auch eine Art Schloss beinhaltete. Dafür musste Hybris kurzzeitig eine ganz bestimmte Menge an Macht in die Konsole bzw. einen Gegenstand darin leiten und diesen verstellen. Bei seinem ersten mal brauchte Hybris eine Weile, vor allem da die Anleitung nicht gut geschrieben worden war und der Öffnungsmechanismus nicht instinktiv betätigt werden konnte. Dann aber war er schließlich registriert und konnte auf eine Vielzahl an Dingen zugreifen.

Eine halbe Stunde später hatte er sich einen Überblick verschafft und saß immer noch an der Konsole. Den Droiden im Vorraum hatte er recht schnell aktivieren können, ihm aber bis jetzt noch keine Aufgaben übermittelt. Wozu auch, Hybris kannten ja nach wie vor kaum Leute, vor allem jene nicht die ihn hätten kontaktieren wollen. Um aber mal zu schauen wie gut der Droide funktionierte, ließ er seinen Ex-Schüler Saphenus kontaktieren. Dabei benutzte der anorganische Sekretär die ID von Hybris Kommunikator, verschlüsselte aber alles noch so weit, das kein Hobby-Spion es würde knacken können. Der Geheimdienst des Imperiums und die Inquisition mit ziemlicher Sicherheit trotzdem, doch das störte Hybris nicht. Er würde niemals über eine imperiale Hardware wirklich wichtige Dinge besprechen. Wenn er in einer Situation steckte, wo er seine Gespräche nicht mit der Macht abschirmen konnte, ging er immer davon aus das noch irgendwer mithörte. Auch deshalb ließ er seine eigenen Worte vom Droiden in etwas nach Beamten-Basic klingendes umwandeln. Das er seinem Schüler damit Zugriff auf seine eigenen Konten gewährte, empfand er als Investition in die Zukunft. Er hatte sich bewusst nicht über die Pläne des Warriors informiert und ihm dennoch gleichzeitig Unterstützung zugesagt. Falls das dem Krieger nicht ausreichte, damit dieser irgendwann mal von seinem Rachetrip runter kam, würde Hybris wohl anders vorgehen müssen.
Einem potenziellen Geschäftspartner durfte man aber eben nicht mit Drohungen und Einschüchterung kommen. Lieber einen Vertrauensvorschuss und ein paar Geschenke gewähren und dann schauen was draus wird. Sollte Saphenus die Credits „verbrennen“, weil er auf Korriban viel zu schnell sterben würde – und das war definitiv eine Option mit der Hybris rechnen musste -, war das auch nicht sonderlich tragisch...
Nachdem Hybris nichts mehr im Büro zu erledigen hatte, verließ er den Verwaltungstrakt und begab sich zur Fury. Mit der verließ er den Orden und ging erst einmal einkaufen. Jetzt wo er wieder Credits hatte, und das für seine Verhältnisse sogar noch nicht einmal wenig, musste er ein paar Dinge besorgen...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Verwaltungstrakt - Darth Hybris Büro - Darth Hybris]
 
[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Michael Aeren in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye; weiter weg:Steven Crant, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Sane alias Krayne mit Zoey Liviana; Edgar, Shadif, Chronor Tallax]



Die Kopfschmerzen, welche er eigentlich bereits seit Beginn der Mission hatte, wurden immer unerträglicher. Außerdem hatte sich eine sehr unbehagliche und unnatürliche Müdigkeit seiner bemächtigt, weshalb es ihm mit jedem Atemzug schwerer fiel die Augen offen zu halten. Steven war bereits seit einer knappen halben Stunde auf der Toilette und trotz seines übermüdeten Verstandes fand Michael es bedenklich das sein Meister noch nicht zurück war.

Deshalb beschloss er sich ebenfalls in die Waschräume zu begeben. Nicht nur um dort nach dem Rechten zu sehen, sondern auch um sich selbst mit einem ganzen Raumtanker voll kaltem Wasser zu erfrischen. Erfolgsversprechend war diese Methode zwar nicht, aber sie war die einzige ihm derzeit offenstehende. Blöderweise hatte er die konzentrierten Caf-Pillen im Schiff vergessen.

Auf der ersten Toilette, die er ansteuerte, konnte er Steven nicht finden. Ebenso nicht auf der zweiten oder der dritten.


Wie viele verdammte Donnerbalken gibt es hier?, ging ihm durch dem Kopf, während er die Suche fortführte.

Als er die Hoffnung beinahe aufgegeben hatte den richtigen Toilletenraum zu finden, stolperte er über ein Schild auf welchem ein solcher Raum angeschrieben war. Er lag etwas versteckt, was wohl auch der Grund war, wieso er zuvor daran vorbeigelaufen war. Als er den mit Marmor ausgefließten Raum betrat lief er Steven beinahe in die Arme. Der stand über einem der luxoriösen Waschbecken und versuchte die Müdigkeit, welche ihm ins Gesicht geschrieben stand, abzuwaschen.

Nach einem Besuch einer der, ebenfalls mit Marmos verfließten, Toilettenkabinen, gesellte sich Michael zu seinem Meister und schüttete sich, so schätzte er in seinem Halb-Dilirium, einen ganzen Ozean an kaltem Leitungswasser in das vor Übermüdung brennende Gesicht. Doch, so fand er bald heraus, selbst das half nicht mehr. Die Machtverschleierung verbrauchte alles was er an Energie hatte. Und vermutlich noch mehr. Nur mit größter Mühe widerstand er dem Drang einfach nach hinten umzufallen und zu schlafen. Ihre Mission brauchte ihn aber wach, zumindest soweit es ihm möglich war. Deshalb richtete er seine Aufmerksamkeit auf Steven, der ihm etwas zu sagen hatte.

Der Ritter schilderte ihm seine Sicht auf die Angelegenheit Zoey Liviana und Michael konnte nur zustimmend nicken. Er selbst hatte nicht das Gefühl, als würde sich die Archäologin irgendwie bedroht fühlen. Womöglich konnte sie sich auch nur sehr gut verstellen, aber bisher hatte er noch keinen Hinweis darauf gefunden, dass die Leichtigkeit mit der sie sich mit Baron Sturn unterhalten hatte gespielt gewesen war.

Noch bevor der Padawan antworten konnte, betrat ein sichtlich angetrunkener Mann menschlicher Rasse, den Toilettenvorraum. Ihm heftete eine gewaltige Alkoholfahne an. Nachdem er - erfolglos - versucht hatte, Steven auf die Schulter zu klopfen verschwand er in einer der Kabinen um seinen gesamten Mageninhalt einer der Toiletten anzuvertrauen. Irgendwie verwunderte es Michael, dass der Sicherheitsdienst auf einer solch durchgeplanten Gala solche Leute nicht vor die Türe oder gleich in eine Ausnüchterungszelle setzte. Allerdings würde sich der Abend für den Gentleman, der gerade den Toilettenvorraum auf allen Vieren durchquerte, bald erledigt haben. Als sich die Tür hinter dem Mann, welcher nun neben der Alkoholfahne noch eine durchdringende Wolke, welche den angenehmen Geschmack von Erbrochenem hatte, mit sich zog, geschlossen hatte, wandte sich Michael wieder seinem Meister zu.



"Steven, egal was wir tun, könnten wir bitte zusehen das wir irgendwie hier wegkommen? Ich kann die Verschleierung nicht mehr viel länger durchhalten."


Es beschämte ihn das zugeben zu müssen, aber er war einfach zu müde und energielos als das er diesen Zustand noch lange Zeit hätte durchstehen können.

Während Steven noch mit etwas auf seinem Datapad beschäftigt war, verließ Michael die Toilette um vor der Tür zu warten. Dort hörte er etwas komisches aus der Damentoilette, dachte sich aber weiter nichts. Ihn ging es nichts an was dort vorging. Oder doch? Plätzlich ging die Tür hinter ihm auf und sein Vorgesetzter trat aus der Herrentoilette.



"Hörst du das?"




[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Vor den Toiletten - Michael Aeren und Steven Crant]
 
[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Kellergewölbe ] Sikarius

Der Nachbau musste jedoch bis zum nächsten Tag warten. Todmüde hatte er sich schlafengelegt, nur um in aller Frühe wieder geweckt zu werden. Eigentlich hatte er sofort in die Kellergewölbe gehen wollen, doch hatte er dann seine Meinung geändert, als sein Blick auf die von Kater geschüttelte Adria gefallen war. Sikarius hatte sich tatsächlich dazu bewegen lassen ihr einen Tee aus der Kantine zu holen, nachdem er ihr das nur allzu willige Versprechen abgenommen hatte niemals wieder Alkohol anzurühren. Der dröhnende Kater hatte seine Überzeugungsversuche nicht unwesentlich unterstützt, aber immerhin war es ein Schritt in die richtige Richtung. Die Feierlaune und Jungsabenteuer würde er ihr auch noch austreiben. So lang er atmete, würde niemand den Versuch unternehmen sich an Adria zu vergreifen. NIEMAND.

Danach hatte Sikarius Adrias Aufsatz gelesen, oder wie man die Lose abgeschriebenen Sätze aus einem einzelnen Buch auch immer nennen wollte. Der Mörder kam nicht einmal bis zu der Stelle wo die Schönschrift des Mädchens respektive Lustlosigkeit langsam in etwas abgedriftet war das so aussah, als hätte ein Huhn sich die Krallen blaugefärbt nur um dann wild über das Blatt zu rennen. Mit einem tadelnden Blick hatte er die Ansammlung loser Blätter in der Linken zusammengeknüllt und dann mittels eines meisterlichen Wurfs in den Papierkorb befördert. Dann hatte er ihr einen tadelnden Vortrag darüber gehalten, wie GENAU er sich ihre Hausarbeit vorgestellt hatte und dass sie das genau SO noch einmal anfangen sollte.

Wenn Sikarius das Buch selbst lesen wollte, musste er sich nicht durch Adrias Gekrakel quälen. Er wollte maximal Zitate und gefälligst selbst formulierte Sätze. Das ganze aus verschiedenen Büchern zusammengesucht. Er wollte den konzentrierten Lernshake, für das Mixen hatte er ja sie. Wenn mal endlich vernünftig arbeiten würde. Gnädig wie er war gestand er ihr wegen ihres Katers sogar noch einen weiteren Tag zu, wodurch sie wieder die vollen zwei Tage Zeit hatte. Anschließend hatte er sich endlich in die Keller begeben, wo er auch bis zu diesem Zeitpunkt verweilt hatte.

Mit einem wütenden Schnauben pfefferte Sikarius den Schraubenzieher an die Wand, mit dem er bis grade noch versucht hatte zwei Komponenten neu zusammenzufügen. Halb war er versucht die Einzelteile auf seinem Schoß hinterherzuwerfen, besann sich dann jedoch eines Besseren. Mit einem Seufzen dirigierte er den Schraubenzieher wieder in seine Hand und versuchte die Schräubchen noch einmal anders zu verbinden. Warum musste diese verdammte Prothese so verdammt Komplex aufgebaut sein, verdammt?! Zugegeben, er hatte den Aufbau beinahe schon intuitiv verstanden, doch das jetzt in leicht abgeänderter Version mit gleichen Teilen zu reproduzieren war dann doch deutlich schwieriger als gedacht.

Fast wollte er schon bereuen dieses Projekt überhaupt auf sich genommen zu haben, rief sich dann zur Ordnung. Wenn Nichtmachtnutzerabschaum soetwas bauen und tragen konnte, dann konnte er das schon lange! Naja…vielleicht auch nicht ganz. Zumindest bekam er das Projekt an diesem Tag nicht fertig. Auch am nächsten Tag kauerte er an der selben Stelle und arbeite bis Rücken, Arme und Augen schmerzten. Immer wieder versuchte sich selbst mit mäßigem Erfolg in einen meditativen Zustand zu versetzen. Zwar funktionierte die Meditation, doch das Endergebnis wollte nicht so wie er wollte. Die Fingergelenke hatte er natürlich nicht mit einem groben Hammer herausarbeiten können, doch auch das Schleifen wollte nicht so recht. Schließlich, am dritten Tag gab er zumindest diesen Teil auf und fertigte die kritischen Teile einfach aus den Äquivalenten aus Doktor Edrics Arm.

Schließlich, am Abend des dritten Tags seiner Arbeit (ohne dass er es geschafft hatte Adria nach ihren Fortschritten zu fragen), setzte er das vorerst letzte Teil in den künstlichen Arm aus Kortosis. Wie auch das Schwert war er eher dilettantisch zusammengesetzt und sprach eine deutliche Sprache der Improvisation eines Laien. Doch es sah wie ein Arm aus und würde hoffentlich auch so funktionieren. Jetzt fehlte nur noch das einsetzen. Mit ein paar letzten Handgriffen entledigte er sich seines von Öl und Metallsplittern verunstalteten Hemdes und sah zu seinem rechten Armstumpf hinab. Genau dort hatte Janus sein Lichtschwert angesetzt und den halben Oberarm samt Rest vom Körper getrennt. Vermutlich war das Fleisch schon längst in den Ruinen des Tempels verrottet, in dem er ihn zurückgelassen hatte.

Der Stumpf war sauber verheilt und bildete eine saubere Kuppe, genau wie bei dem Doktor Edrics. Vorsichtig ließ Sikarius die Prothese schweben und nahm eine der Nadeln in die Hand, mit der er die Sensoren mit seinen Nervenenden verbinden würde. Das hauchfeine Metall glänzte silbern im Licht der Lampen und irgendetwas in ihm wollte sich dagegen wehren sie in sein Fleisch einzuführen. Mit einem wütenden Schnauben unterdrückte er den Impuls. DAS würde ihn jetzt nicht mehr aufhalten. Langsam schloss er die Augen und tastete vorsichtig das Innenleben des Stumpfes ab. Er musste sorgfältig vorgehen, wenn er genau die richtigen Nervenenden treffen wollte.

Schließlich berührte eine metallene Spitze seine Haut. Ein sanfter Druck und mit einem scharfen Stechen drang sie ein. Sikarius schrie auf als seine Nervenenden ein verstörendes Signal an sein Hirn sandten. Schwer atmend wartete er darauf, dass der Schmerz langsam verebbte. Schließlich, nach etwa fünf Minuten war er soweit verraucht, dass er sein Augenmerk ganz auf den Arm wenden konnte. Der Reihe nach tippte er seine Finger an und zuckte erschrocken zurück, als er tatsächlich ein Signal von seinem Mittelfinger erntete. Plötzlich wich der ungläubige Gesichtsausdruck dem unbändiger Freude. Es funktionierte tatsächlich! Dieses Wissen machte die nächsten zwölf Nadeln wenigstens erträglich, dennoch dauerte es lange bis der Stumpf völlig verkabelt war. Schließlich wischte er sich mit einem Lappen den Schweiß vom Gesicht und setzte die Prothese voll auf. Mit einer Halterung aus Leder zurrte er ihn fest.

Vorsichtig hob er seine neue Hand vor sein Gesicht und schloss die metallenen Finger langsam zu einer Faust. Grob und schwerfällig bewegten sie sich und berührten dann doch mit einem Klicken die Handfläche. Den Schrei des Triumphes musste man durch den gesamten Tempel gehört haben. Mit einem Ausdruck wilder Verzückung auf dem Gesicht sprang er auf und begann ausgelassen im Kreis zu wirbeln, beide Arme ausgestreckt, als wolle er die ganze Welt umarmen. Sein Lachen hallte von den Wänden wieder und als er schließlich wild keuchend, jedoch grinsend in eine Ecke sank, war er zutiefst glücklich.


[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Kellergewölbe ] Sikarius
 
Prolog

Jenseits


„Was ... was ist passiert?“ Die eigene Stimme klang hohl und fern.

„Du bist gestorben.“ Es gab wohl keinen Grund mehr die Worte schön zureden. Er konnte keine Schemen ausmachen, alles was er sah, war ein strahlendes Weiß.

“Ich war doch nur verletzt, ich hatte die Macht ...“ begann er zu stammeln, rang um Worte als das Grauen ihn packte. Es war vorbei.

„Nichts hattest du.“

Eine ungewöhnliche Stille machte sich breit als die hallende Stimme verklang.

“Ich bin also tot?“

„Ja. Denk nicht weiter darüber nach. Es passiert jedem.“

Erst jetzt bemerkte der frisch gebackene Tote dass er sich umschauen konnte. Es war ihm vorher nicht aufgefallen, weil um ihn herum nur ewiges Weiß herrschte. Bis auf ihn und dieses leuchtende Wesen vor ihm. Ein Wesen welches aus purer Energie zu bestehen schien. Doch auch hinter diesem Wesen schien nichts und doch etwas zu sein.

“Ist das hier ... so etwas wie das Leben danach?“

„Nun ... so in etwa.“

„Dann bist du... so etwas wie ein Gott? Ein Schöpfer? “

„Ja. Das kommt dem am nächsten. Ich bin Typhojem.“

“Was geschieht jetzt mit mir? Was wird aus mir?“

„Schhhh... kleiner Welpe. So im Leben, so auch im Tode. Immer nur um das Ich bemüht.“

Er blickte das glühende Wesen mit Faszination an: ES war so hell, dass es blendete. ES war so hell, dass es in den Augen brannte. Konnte man noch von Augen sprechen? Er hätte mit den Schultern gezuckt. Er hatte nie gewusst wie er sich die Existenz danach vorstellen sollte, wenn es eine geben würde. So zumindest, hatte er es sich nicht vorgestellt.

“Richtig. Also ... was passiert nun mit mir? Fahre ich in die sieben corellianischen Höllen hinab, ins Chaos, oder in so etwas wie ein Paradies?“

„Nichts von beidem. Du wirst reinkarniert.“

“Ah... also lagen sowohl die Jedi als auch die Sith falsch.“ Eine ziemlich trockene Feststellung, wenn man bedachte, dass es alles wofür man gekämpft hatte ad absurdum führte.

„Es gibt kein richtig oder falsch. Jeder hat auf seine Art und Weise recht. Folge mir.“

Beide schritten durch die endlose Leere. Es war schwer wirklichen Details auszumachen, nur eine gleißende Sillouette die in etwa drei Meter groß war. Stumm schritten sie durch die Endlosigkeit, hier spielte Zeit wohl keine Rolle mehr. Schließlich ergriff er erneut das Wort.

“Wohin gehen wir?“

„Nirgendwo hin. Ich mag nur Spaziergänge.“

Sollte er sich aufregen? Würde es einen Unterschied machen ob er es tat oder es sein lies?

“Wozu dann all das? Ich werde als Blanko wiedergeboren, als Säugling ohne Erinnerungen. All meine Taten und all mein Leid waren also umsonst?“

„Nicht ganz ...“ begann die Erscheinung, die sich als Typhojem vorgestellt hatte, geheimnisvoll. „Du besitzt das Wissen und Können all deiner vergangenen Leben.“

Plötzlich blieb ES stehen und packte ihn an den formlosen Schultern. Es waren zwei glühende Arme, lang und sehnig, doch konnte er auch hier keine weiteren Details ausmachen.

„Deine Seele ist atemberaubend. Sie ist so groß und gigantisch dass du es nicht erfassen kannst. Eure Gehirne können nur einen kleinen Teil dessen fassen, was ihr wart und seid. Es ist so als würdest du einen Finger in ein Glas Wasser stecken um zu fühlen ob es warm oder kalt ist. Du nimmst den Finger aus dem Gefäß raus und ziehst daraus deine Schlüsse. “

Er war wie vom Donner gerührt. Er war paralyziert und wusste nicht was er tun sollte.

„Du warst in diesem Leben das was du warst. Du hast noch lange nicht das Maximum erreicht und wenn wir hier noch länger weitersprechen würden, würdest du anfangen dich an Einzelheiten vergangener Leben zu erinnern. Es würde keinen Sinn machen das zwischen jedem Leben zu machen.“

“Wie oft wurde ich also wiedergeboren?“

„Sehr oft. Dieses Mal schicke ich dich woanders hin. Ein anderes Mal schickte ich dich ins Jahr 384 vor der Gründung des Imperiums in dem du gelebt hast. Du warst da ein Rodianer.“ Die Lichtgestalt ließ die Worte sacken. „Es bringt jedoch nichts über verflossene Leben zu sinnieren.“

“Du schickst mich in der Zeit zurück?“

„Zeit, existiert nur in eurem Universum.“

Es war unglaublich. War das ein Traum? Es musste einer sein, das hier konnte nicht wirklich geschehen. Doch was, war hier und überhaupt diese Realitität von der alle sprachen?

“Was bist du?“

„Oh natürlich, diese Frage musste ja wie jedes Mal kommen. Ich komme irgendwoher wo es noch irgendwelche anderen gibt wie mich und ich weiß dass du dann wissen willst wie es da so ist. Doch so läuft es nicht. Du würdest es nicht verstehen.“

“Aber...“ begann er, der von Selbstzweifeln zerfressen wurde. ... aber wenn das möglich ist, heißt es dann ich könnte... mir selbst begegnet sein?“

„Natürlich. Es passiert ständig.“

Und wozu?

Da blitzten die Augen des Wesens auf, zwei glühende Sonnen die seinen Blick bannten und nicht mehr losließen. Er musste hinschauen auch wenn er geblendet wurde. Er spürte wie es brannte, wie es weh tat in diese beiden Augen zu sehen.

„Du fragst mich nach dem Sinn des Lebens? Ich sage ihn dir. Ich habe dieses ganze Universum nur geschaffen, damit du reifst.“

“Mit du meinst du wohl das intelligente Leben im Universum?“

„Nein. Nur dich.“

“Nur mich? Was ist... denn mit allen anderen?“

„Es gibt keine anderen. Nur dich.“

“Ich bin also jeder?“

„Langsam verstehst du es.“

“Ich bin also Janem Menari?“

„Ja und die Millionen die er getötet hat. Du bist auch derjenige, der ihn besiegt hat.“

“Ich bin derjenige der das Lichtschwert erfunden hat?“

„Ja und jeder der es geschwungen hat und der durch diese Waffe gefallen ist und wird.“

“Ich bin der, der aus der ersten Ursuppe geschwommen ist?“

„Ja, auch dieses runzelige Wesen.“

Stille.

„Jedes Mal wenn du jemandem Schmerzen zugefügt hast, tatest du es auch dir an. Jedes Mal wenn du jemandem etwas Gutes getan hast, hast du es auch dir angetan.“

Und das war nicht viel, das wussten beide nur zu gut.

“Doch wozu all das? Wozu?“ Er wollte es wissen, auch wenn er es womöglich gleich vergessen haben würde.

„Weil du eines Tages wie ich sein wirst.“

“Also bin ich ein Gott?“

„Nein. Du bist derzeit nur ein Fötus. Du wächst. “

“Also ist das gesamte Universum...“

„Ein Ei.“

Während das leuchtende Wesen diese Worte sprach, zerfiel alles um ihnen herum. Es destabilisierte, dematerialisierte und degenerierte bis es zu einem schwarzen Nebel wurde. Als nächstes schien es als reise er durch einen grauen Hyperraum der alles um sich herum einsog und auf eine Reise schickte. War das der Weg den er schon so oft gegangen war und ihn wieder vergessen hatte? Ein neues blendendes Licht erschien, doch schien alles merkwürdig verzerrt. Er fühlte sich... wie neu geboren.


▼ In einer weit, weit entfernten Galaxis :: 25 Jahre vor dem jetzigen Zeitpunkt

Prolog
 
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Voth spürte und sah den verständnislosen Blick Lord Saphenus' auf sich ruhen, als er erörterte, man solle Darth Ignavius nicht sofort töten. Zweifellos hatte der Zabrak, wie auch Voth zuvor, den Gedanken im Kopf, dass man den Gouverneur einfach und schnell beiseite schaffen sollte. Doch Voth wünschte sich, dass Ignavius zur Einsicht kam. Einsicht darüber, was er mit seiner Inkompetenz angerichtet hatte und was er Korriban und dem gesamten Orden der Sith angetan hatte. Und er sollte dafür büßen. Und Voth war sich sicher, dass er das würde.

Nachdem Voth seine Meinung kundgetan hatte, begann der Zabrak humpelnd auf und ab zu gehen. Erfreut stellte der Twi'lek fest, dass Saphenus ihm offenbar die ganze Zeit über aufmerksam zugehört hatte und nun über das Gesagte nachdachte. Scheinbar schien er seine Meinung ernst zu nehmen, trotz der Tatsache, dass er noch ein Apprentice war.

Schließlich wandte der Einäugige sich an Voth und verriet ihm, dass er an seiner Stelle den Gouverneur hätte in der Luft zerreißen wollen. "Ihr macht euch ja keine Vorstellungen", dachte Voth insgeheim und lächelte leicht. Hätte er größere Kräfte und machtvollere Fähigkeiten gehabt, so hätte er sich vermutlich sehr zusammennehmen müssen, um den Gouverneur nicht dem gleichen Schicksal zuzuführen, dass der vorhin herangeflogene Vogel erlitten hatte.

Als Lord
Saphenus meinte, dass sein Meister nie einen Angriff auf seinen Schüler zugelassen hätte, schwieg Voth. Wollte Janus etwas dazu sagen? Natürlich hätte der Graf den Gouverneur im Anschluss an die Ohrfeige angreifen können, doch Voth war froh, dass er es nicht getan hatte. Die Attacke war nichts zu Schwerwiegendes gewesen, außerdem war es zu riskant, einen Kampf zu beginnen, der vor allem auf der Gala und vor allem für den Gastgeber folgen haben könnte. Und zu guter Letzt würde Ignavius ohnehin bezahlen.

Kurz darauf drückte auch der Zabrak eine ähnliche Meinung aus. In einem Punkt unterschieden sich Voths Ansichten allerdings von denen des Sith.


"Es wäre doch eine Schande, würde unser geschätzter Gouverneur ganz ohne Zutun... abtreten. Und noch dazu eine Verschwendung guten Alkohols. Wie ihr bereits sagtet - jedem sollte es in den Fingern jucken, Ignavius zu beseitigen. Also warum dem Alkohol die Arbeit überlassen?"

Voth grinste halb verschmitzt und halb diabolisch. Für den Gouverneur wäre es vermutlich wirklich das beste, sich spontan totzutrinken, um den Konsequenzen zu entgehen, die ihn erwarteten. Vermutlich ein angenehmerer Tod als der, der auf ihn zukam.

Voth merkte, wie Lord
Saphenus allmählich wütender wurde. Die Heuchelei, die er Ignavius noch kurze Zeit zuvor entgegengebracht hatte, passte nun so gar nicht mehr zu dem, was Voth sah. Mit zornigem Blick beschimpfte der Zabrak den Gouverneur und hielt sogar einen Jünger für fähiger, sein Amt auszuüben. Tatsächlich, so fiel Voth plötzlich auf, schien Ignavius tatsächlich die Reife und Kompetenz eines zurückgebliebenen Jüngers zu haben. Der einzige Unterschied waren seine mehr oder weniger stark ausgeprägten Fähigkeiten, was die Macht anging.

Auf einmal ertönte von schräg hinter Voth ein lautes Krachen und die massive Bank, auf der der Gouverneur gesessen hatte, zerbarst in der Mitte und fiel in zwei Teilen zu Boden. Sicher war dieses Sitzmöbel nicht wirklich günstig gewesen, doch nachdem
Ignavius es mit seinen Ausdünstungen und Schnaps besudelt hatte, war es vermutlich ohnehin wertlos.

Lord
Saphenus setzte seinen wütenden Monolog fort. Voth stimmte ihm zu - was machte es für einen Unterschied, wenn man neben dem Imperator noch schnell einen unbedeutenden Gouverneur stürzte? Doch als der Zabrak erneut die Begleitung Dr. Livianas erwähnte, geriet Voth endgültig ins Grübeln über die Beziehung der Archäologin zu dem Zabrak. Hatte er sie gebeten mitzukommen, weil sie sich besser mit alten Schätzen und anderen Gegenständen auskannte? Oder gab es da noch einen weiteren Grund? Die Frage brannte Voth auf der Zunge, doch er wagte nicht zu fragen.

Schließlich stellte der Einäugige die wohl wichtigsten Fragen in dieser Angelegenheit. Wie würde man
Ignavius verschwinden lassen? Und wer würde sein Nachfolger sein?


"Nun, ich für meinen Teil muss zugeben, dass auch ich mir in der Vergangenheit Gedanken darüber gemacht habe, doch zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen bin. Die Anzahl der Male, die ich am Sturz eines Gouverneurs beteiligt war, halten sich doch sehr in Grenzen. Man müsste einen Weg finden, Ignavius vollkommen zu enteignen, ohne sich dabei selbst angreifbar zu machen. Das ginge ja fast nur, wenn er freiwillig als Gouverneur abdanken würde, was aus offensichtlichen Gründen nicht passieren wird. Doch vielleicht kann man ihn zum freiwilligen Abdanken... motivieren. Lord Saphenus, ihr wisst besser über Ignavius Bescheid: Ist er irgendwie erpressbar oder anderweitig angreifbar?"

Vielleicht musste man den Gouverneur gar nicht allzu gewaltsam vom Thron stürzen. Wäre es nicht eine viel größere Schmach, freiwillig abdanken und seinen gesamten Besitz jemand anderem übergeben zu müssen? Vielleicht war Ignavius ja an irgendwelchen Machenschaften beteiligt, die besser nicht ans Licht kamen...


Blieb nur noch die zweite Frage offen.

"Die Frage nach einem Nachfolger ist meiner Meinung nach einfacher zu beantworten. Es müsste eine Person sein, der Korriban und der Orden der Sith gleichermaßen am Herzen liegen, sodass sie die Situation auf dem Planeten von Grund auf erneuern kann und ihn zur gleichen Zeit mit dem Orden verbindet, sodass die Sith Korriban als Quelle für Macht und Wissen nutzen können und er wieder eine größere Rolle spielt. Der Planet sollte unter einem Nachfolger nicht leiden, sondern erblühen und nicht als staubiger Brocken ohne nennenswerten Wert gelten, mit einem Herrscher, dessen einzige Leidenschaft das Trinken und nicht Korriban ist."

Zugegebenermaßen war es nicht allzu schwer, ein fähigerer Gouverneur als Ignavius zu sein. Trotzdem würde ein neuer Gouverneur sich um den Planeten kümmern müssen, damit er - und somit auch der Sith-Orden - gedeihen konnte.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof] Janus, Voth, Saphenus, Iriye, weiter weg: Zoey, Steven, Darth Ignavius (NSC), Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael

Aufmerksam und genau hörte Saphenus den Worten des vierarmigen Twi’lek zu. Zum einen, weil ihm aufrichtig daran gelegen war Ignavius in den Ruhestand zu versetzen und zum anderen, weil er wissen wollte wie ähnlich Voth seinem Meister tatsächlich war. Die Rothaus diente nicht erst seit heute unter dem Grafen, dessen Einfluss musste schon auf ihn abgefärbt haben. Es war nur zum Teil Heuchelei gewesen als Saphenus genau das Ignavius erwidert hatte als es darum ging, dass Voth einen neuen Meister gebrauchen könnte. Es war auf gewisse Weise erfrischend die anscheinend ehrlichen Worte des Schülers zu hören, Janus hielt sich bedächtig im Hintergrund. Der Twi’lek würde sich mit dem, was er sagte beweisen müssen: vor seinem Meister und vor Saphenus. Eines jedoch war unverkennbar: der Zorn brodelte in Voth, er strahlte sein Verlangen nach Rache geradewegs aus. Es war deutlich zu spüren und schwängerte die Luft, befeuerte Saphenus‘ eigenen Zorn. In ihm fing es abermals an zu brodeln, doch er hielt sich unter Kontrolle. Es würde ihn nicht befriedigen nur eine weitere Bank zu zerstören.

Saphenus lächelte als Voth sagte, es sei doch Verschwendung zu warten bis der Alkohol das Leben des Gouverneurs beendete. Der Zabrak stimmte ihm zu, er würde nicht warten bis die Zeit ihr Handwerk erledigte. Aber man konnte und sollte nachhelfen und wenn man Ignavius zwang eine Flasche nach der anderen zu trinken bis er wimmernd in seinem eigenen Erbrochenen lag und würgend und kotzend verschied. Es breitete sich ein verschmitztes Lächeln auf Voths Gesicht aus, das Saphenus mit ausdruckslosem Gesicht erwiderte. Ironisch bemerkte Voth, dass er bisher noch nicht so oft an Umsturzversuchen teilgenommen hatte, Saphenus fing an spöttisch zu grinsen. Man sollte den Gouverneur enteignen, ihn all seines Besitzes und seiner Würde berauben und schließlich dazu zwingen freiwillig ins Exil zu gehen um dort zu leiden. Der Schüler bemerkte noch, dass Saphenus den Gouverneur besser kennen würde. Der Zabrak unterdrückte ein Lachen und ließ Voth ausreden, den einäugigen Blick geradewegs auf seine Augen gerichtet.

Nachdenklich fing Saphenus wieder an auf und ab zu gehen. Sein Humpeln war deutlich sichtbar, doch er bemerkte es gar nicht. Unstet wanderte sein Blick durch den Innenhof während Voth ausführte wie jemand sein müsste, der die Nachfolge des Gouverneurs antrat und die Herrschaft über Korriban übernahm. Es waren Eigenschaften, die auf jeden Sith zutreffen sollten, stellte Saphenus frustriert fest. Doch nicht nur wegen seiner begrenzten Kenntnis von anderen Sith schienen sie ohnehin nur auf wenige zu zutreffen. Saphenus rieb sich die Hände, dabei fiel sein Blick geradewegs auf seinen Ring. Der blaue Diamant funkelte dunkel, er schien fast schwarz zu sein. Verzerrt und entstellt spiegelte sich sein Gesicht als Miniatur in dem lupenreinen Schliff. Er dachte an die Gravur und musste unwillkürlich grinsen. Ignavius ging davon aus, dass seine Herrschaft „Für immer“ währen und niemals enden würde. Er hielt sich für unersetzbar und sein Wissen für unverzichtbar. Er glaubte die wahre Macht der dunklen Seite zu besitzen und gab sich dennoch nichts anderem als seinen alkoholgetränkten Phantasien hin. Sie vernebelten seinen Verstand und machten ihn größer als er eigentlich war. Die Welt schien klein und schwach zu sein während er seine Hände über sie hielt und die Figuren auf ihr mit Fäden bewegte. Saphenus würde ihm zeigen wie falsch er lag, wie schwach er eigentlich war und wie schnell sich das Blatt wenden konnte. Abrupt blieb er stehen und drehte seinen Kopf so schnell zu Voth, das seine Halsgelenke knackten.

„Der Wert des Alkohols kümmert mich nicht. Ich denke Janus wird es sich nun zu seiner Hauptaufgabe machen Ignavius zu vernichten und uns allen zum Glück verfügt er über genug Geld.“,

tadelte er den Schüler. Natürlich wusste er, dass es lächerlich war zu warten bis Ignavius an seiner Sucht verschied, doch er wollte damit deutlich machen, dass sie keinerlei Kosten und Mühen scheuen sollten.

„Zum Glück sind wir nicht nur auf dein Vermögen angewiesen. Ich selbst habe einflussreiche Gönner.“,

fügte er an Janus gewandt hinzu. Der Sith sollte nicht auf die Idee kommen nur wegen seines Geldes über Saphenus verfügen zu können.

„Leider habe ich selbst auch noch keinen Gouverneur gestürzt.“

Saphenus grinste bei diesen Worten Voth an und zwinkerte einäugig.

„Also ist das für uns alle das erste Mal. Wie schön, dass wir das miteinander teilen können.“

Hier lachte er kurz bis er wieder ernst wurde.

„Glaub aber nicht, dass ich Ignavius kenne. Ich bin ihm genau wie ihr beide heute zum ersten Mal begegnet und von ihm enttäuscht worden. Ansonsten hätte ich diese Gala ehrlicherweise um Kilometer gemieden. Ich denke nicht, dass er freiwillig zurücktreten wird. Sein Stolz ist schier unermesslich groß, eine Folge seiner wahnhaft veränderten Einbildung und seines alkoholdurchseuchten Selbstbildes. Selbst wenn die Welt um ihn herum in Flaschen steht würde er nur das Feuer anweisen seinen Befehlen zu gehorchen. Wir müssen ihn brechen, seinen Verstand vernichten und in die Vergessenheit schicken. Er soll sich wünschen tot zu sein!“

Saphenus‘ Hand wanderte zu seinem Lichtschwert. In der Macht suchte er nach Ignavius, der sich noch immer in der Nasszelle befand. In seinem Kopf stellte er sich vor wie die violette Klinge zischend erschien und sich gierig durch das Fleisch des Sith fraß. Sie würde jubeln und jauchzen, dessen war er sich sicher. Mit einem Ruck zwang sich Saphenus wieder in die Gegenwart von Janus und Voth. Korriban verdiente einen würdigen Nachfolger, jemanden, der dem Amt Glanz und Würde verlieh. Misstrauisch sah er Voth an.

„Würdest du das Amt gerne selber übernehmen, Voth? Gouverneur von Korriban ist doch kein schlechter Aufstieg für einen Schüler.“

Er humpelte näher an den Twi’lek heran und durchbohrte ihn mit seinem Blick. Er zeigte seine Zähne, dann lachte er abermals.

„Aber vermutlich hat jemand wie der Schüler von Janus größere Ambitionen.“

Resignierend musste der Zabrak seufzen.

„Ich muss gestehen, ich kenne nicht sehr viele unserer Ordensmitglieder und die, die ich kenne eignen sich nicht. Ein Nachteil meiner Ausbildung, Politik ist mir fremd.“

Oder war es ein Vorteil, fügte er in Gedanken hinzu. Sein Gesicht wurde ausdruckslos.

„Korriban…“,

begann er stockend und gab dann ehrlich zu:

„Ich habe mich auf die Reise gefreut. Jetzt muss ich mich mit diesem widerlichen Sith rumschlagen. Spätestens wenn ich dort bin werde ich sehen wie es um Dreshdae wirklich steht. Aber ich fürchte das Schlimmste.“

Stille legte sich über die drei Gesprächspartner während Saphenus Löcher in die Luft starrte.

„Du warst nicht sehr konkret als es um die Nachfolge für Ignavius ging.“,

bemerkte er dann scharf und sah den rothäutigen Twi’lek an.

„Wir sind im Begriff Hochverrat zu begehen, da können wir keine allgemeingültigen Aussagen gebrauchen. Also sag endlich an wen du denkst und was du machen würdest. Lass deinem Zorn und deiner Kreativität freien Lauf, entfessle ihn und nutze ihn für deine Zwecke. Diplomatie überlassen wir den Jedi!“


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So eigentümlich Lord Saphenus auf den ersten Blick - naja, auch auf einige Blicke danach - äußerlich scheinen mochte, es war dennoch interessant, mit dem Zabrak zu diskutieren, wie Voth zugeben musste. Neben Janus war er der erste Sith, mit dem er ein Gespräch auf Augenhöhe führen konnte. Nicht körperlich, denn der Zabrak war gute fünfzehn Zentimeter größer, vielmehr auf geistiger Ebene, denn wie bei Janus hatte Voth bei Saphenus das Gefühl, ernstgenommen zu werden. Eine willkommene Abwechslung gegenüber dem Gouverneur, der wohl jeden wie einen Untergebenen behandelte. Nun ja, unter anderem dies würde ihm noch zum Verhängnis werden...

Der Einäugige hatte wieder begonnen, nachdenklich auf und am zu humpeln. Plötzlich drehte er so ruckartig seinen Kopf zu Voth und fixierte ihn mit seinem Blick, dass der Twi'lek sich beinahe erschrocken hätte. Mit leicht tadelndem Tonfall erklärte er, dass der Wert des Alkohols keine Rolle spielte, verfügten
Janus und auch er schließlich über ausreichende finanzielle Mittel, wobei Voth sich allerdings fragte, wer diese "Gönner" sein mochten, von denen der Zabrak sprach.


"Selbst der billigste Schnaps wäre eine Verschwendung bei Ignavius, wenn mann darauf wartete, dass er seiner eigenen Sucht zum Opfer fällt. Davon einmal abgesehen jedoch... Es könnte ewig dauern, bis der Gouverneur sich tottrinkt, bei einer solchen Gewohnheit. Darüber hinaus: Ich denke, wir alle wollen - außerhalb des Offensichtlichen wie einer deutlichen Verbesserung der Situation des Ordens - Ignavius aus ganz persönlichen Gründen beseitigt sehen, und da wäre es doch schade, wenn der Alkohol dort... zuvorkommt."

Voth hielt dieses Thema für erledigt, da ohnehin fest stand, dass man Ignavius erledigen würde, bevor er selbst unabsichtlich die Gelegenheit dazu hatte. Daher fuhr er sogleich fort.

"Entschuldigt die Annahme, der Gouverneur wäre euch bereits bekannt. Als ich Ignavius und euch im Gespräch erblickt, vermutete ich blindlings, eine Gewisse Vertrautheit zu erkennen... Aber wie dem auch sei, in den übrigen Punkten stimme ich voll und ganz zu. Man muss Ignavius aus seiner Blindheit befreien, aus seinem Glauben, er stünde über allem und jedem. Und wenn er schließlich gebrochen ist, wie ihr es ausdrückt, wird er verstehen, warum er sterben muss."

Beim Gedanken an das Bild des überheblich dreinblickenden Sith, der sich für eine Art Gott zu halten schien, verfinsterte Voths Blick sich kurz, wandelte sich dann aber in ein kaum sichtbares, finsteres Lächeln. Er konnte es kaum erwarten, diesen vermeintlich überlegenen, süffisanten Gesichtsausdruck aus der Visage des Gouverneurs verschwinden zu sehen, wenn er endlich erkennen würde, wie umfassend er versagt hatte.

Nun sah
Saphenus ihn offenbar überlegend an und fragte dann, ob Voth sich selbst gern als Gouverneur von Korriban sähe. Der Twi'lek musste dem Zabrak nach anfänglichem Überraschen innerlich zustimmen, dass dies für einen Schüler ein recht hoher Posten wäre. Dennoch konnte er sich nicht annähernd vorstellen, eine solche Rolle zu übernehmen.


"Oh nein, Lord Saphenus, ich lege keinerlei Wert auf ein solches Amt. Zwar wäre eine solche Position eine höhere, als die meisten Schüler sich auch nur erträumen könnten, aber dennoch nichts für mich. Ich weiß nichts darüber, was es heißt einen Planeten zu verwalten und zu organisieren. Vermutlich noch immer mehr als das, was Ignavius darüber weiß, doch mein Platz ist hier auf Bastion, wo ich meine Ausbildung eines Tages vollenden werde. Ambitionen habe ich, soviel steht fest, doch den Posten eines Gouverneurs überlasse ich denen, die dafür wesentlich besser geeignet sind."

Nun wurde das Gesicht des Zabrak ausdruckslos. Er schien eine Weile über irgendetwas zu sinnieren, bevor er begann, von der zukünftigen Reise nach Korriban zu erzählen und wie er sich darauf gefreut hatte, sich nun aber mit Ignavius auseinandersetzen müsse. Es fiel der Name Dreshdae, der Voth nicht viel sagte? Eine Stadt auf Korriban? Eine wichtige Siedlung oder Ausgrabungsstätte? Voth nahm sich vor, mehr über den Begriff herauszufinden, sobald er die Möglichkeit dazu hatte.

Der Twi'lek wusste nicht, was er auf diese Äußerung erwidern könnte oder sollte, darum wurde es für einen Moment still im Innenhof. Dann blickte Lord
Saphenus ihn erneut an und bemerkte, dass er nicht allzu deutlich war bezüglich eines würdigen Nachfolgers. In der Tat hatte Voth sich absichtlich bedeckt gehalten, was seine Meinung anging, um ein möglichst sachliches Gespräch zu ermöglichen. Doch wie es schien, wollte der Zabrak nun endlich diese Meinung kennenlernen.


"Na schön." Voth zögerte für einen Augenblick, sah auf den Boden und dann wieder gerade in das Gesicht des Einäugigen. "Lord Saphenus, es ist offensichtlich, dass ihr gewisses Interesse an Korriban als Planeten und mehr noch als Ursprungsort der Sith, Heimat großen Wissens und kostbarer Reichtümer seid. Jeder Sith sollte sich Sorgen um diesen Ort machen, doch euch scheint etwas ganz besonderes daran zu liegen." Wieder machte der Twi'lek eine kleine Pause, um die Worte sacken zu lassen und dann etwas leiser fortzufahren. "Ich halte euch durchaus für einen fähigen möglichen Nachfolger Ignavius', zumindest nach der zugegebenermaßen relativ kurzen Zeit dieses Abends. Ich würde es euch zutrauen, einen Planeten zu verwalten und nicht verkommen zu lassen. Allerdings", Voth überlegte, wie er den nächsten Satz am besten ausdrücken könnte, "denke ich, dass sich im Orden noch andere Sith befinden, die die Sache ebensogut machen würden, vielleicht sogar ein kleines wenig besser. Doch dies lässt sich denkbar schlecht beurteilen, habe ich wie ihr schließlich keine sehr umfassende Kenntnis über die Persönlichkeiten des Ordens. Innerhalb dieser riesigen Gruppe sehe ich euch jedoch, was die Kompetenz angeht, ziemlich weit oben."

Voth schien dem Einäugigen durchaus Stoff zum Nachdenken gegeben zu haben, doch das war noch nicht alles, was Saphenus verlangt hatte. Schließlich stand noch immer offen, wie Voth über den eigentlichen Sturz des Gouverneurs dachte, eine Angelegenheit, die womöglich noch um einiges wichtiger war als die Nachfolge.

"Was die Maßnahmen angeht, mit denen Ignavius seines Verstandes und Willens zu berauben ist, bin ich ein kleines bisschen überfragt, wie ich zugeben muss." Der Zirkel der Inqusitoren wäre äußerst gut geeignet für einen solchen Auftrag, dachte Voth nachdenklich. Schließlich hatte ihm ein kleiner, grüner Inquisitor allein damals gehörig das Fürchten gelehrt, da wäre Ignavius sicher kein Problem. Doch wäre es vermutlich ziemlich schwer, den Zirkel zur Teilnahme am Sturz des Gouverneurs von Korriban teilzunehmen, weswegen man sich anderer Methoden bedienen musste. "Irgendwie muss man ihm zeigen, dass seine ganze Macht, sein ganzer Besitz und seine Position vergänglich sind und ihm von jetzt auf gleich entrissen werden können. Einen genauen Plan dazu habe aber auch ich nicht, da muss ich euch leider enttäuschen."

Angestrengt dachte Voth nach, doch ihm fiel nichts konkretes ein. Es musste etwas großes sein, etwas das der Gouverneur nicht erwartete. Ein Angriff auf Korriban, dem er nichts entgegensetzen konnte? Eine Manipulation aus eigenen Reihen, woraufhin Ignavius vollends die Kontrolle über den Planeten verlieren würde? Voth seufzte leise. Er hatte keine wirkliche Idee, was zu tun war.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof] Janus, Voth, Saphenus, Iriye, weiter weg: Zoey, Steven, Darth Ignavius (NSC), Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
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---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - in der Damen-Nasszelle - Darth Ignavius, Gouverneur und sithiger Sith Lord von Korriban , Dr. Liviana und Sane Kath in seiner Rolle als unter Zeitdruck stehender Personenschützer][--

Zuerst überrascht, dann aber vor allem empört, musste Ignavius mit ansehen und anhören, wie diese dumme Schlampe es doch tatsächlich wagte nach Hilfe zu rufen. Der Gouverneur kam jedoch gar nicht mehr dazu ihr seine Faust ins Gesicht zu rammen, denn plötzlich spürte er selber etwas in seinem Rücken und kurz darauf auch in seiner Seite. Etwas prallte gegen ihn, riss ihn gleichzeitig von der Doktorin weg und stieß ihn dann mit roher Kraft gegen eines der Waschbecken. Wäre sein Körper nicht in solch einer Topform, er hätte sich vermutlich ernsthaft verletzen können! So aber rollte er sich ab, wollte sich richtig zu dem Angreifer umdrehen, musste bis zu diesem Punkt aber weitere Treffer einstecken, was ihn jedes mal einen dumpfen bis hin zu schmerzhaften Stich versetzte. Leider wurde er auch in den Magen getroffen, sodass seine eh schon verschwommene Sicht nochmals eingeschränkt wurde er uns sich einen Augenblick lang gegen die Übelkeit wehren musste. Und dann, kaum wurde er damit fertig, traf ihn etwas im unteren Gesichtsbereich und er fiel auf ein Knie. Blut tropfte ihm aus dem offen, nach Luft ringendem Mund. Doch dann war Schluss mit dieser erbärmlichen Vorstellung. Als er realisierte in welcher Position er sich gerade befand, begann sein stotternder Motor Feuer zu fangen, fing jaulend an seine Arbeit zu verrichten und flüssige Zerstörung durch seine Adern zu pressen. Was sein Verstand nicht mehr vermochte, konnte die Macht für ihn erledigen. Der Personenschützer wurde in seiner Bewegung aufgehalten und der Gouverneur konnte sich wieder erheben. Seine zuvor eh schon glühenden Sith Augen schienen im Augenblick regelrecht zu brennen. Als er den Mann in der blauen Uniform anblickte, diesen Sklaven, der ihn grade ein halbes dutzend schmerzender Körperstellen und eine blutige Lippe verpasst hatte, wollte er ihn am liebsten bei lebendigem Leibe häuten. Doch das war ein noch zu humanes Schicksal!

„Insekt“ zischte Ignavius so voller Hass und Abscheu, das man meinen konnte er würde sich allein deshalb gleich übergeben müssen. Seine Rechte wanderte an seinen Gürtel, nahm das antike goldene Lichtschwert von diesem und richtete die noch nicht aktivierte Waffe auf den Kopf des Menschen aus. Der konnte sich noch immer noch bewegen, auch wenn er es zweifellos versuchte.


„Du wagst es deinen Herren anzugreifen? MICH anzugreifen, Sklave?“


Da der Personenschützer nichts tun konnte, wollte sich Ignavius aber zuerst um die Doktorin kümmern, denn ihr Hilferuf hatte ihn ja erst abgelenkt und deshalb angreifbar gemacht!
Auch sie war wie gelähmt und konnte daher nur mit ansehen wie das feiste Reinblut zu ihr ging, mit der rechten Hand ausholte und sie dann mit nur einem Schlag in die Ohnmacht schickte. Wie lange diese andauern mochte, war schwer zu sagen, denn Ignavius hatte erneut unter den Gravitationsprojektoren des Grafen leiden müssen und deshalb nicht richtig getroffen, doch ohnmächtig war ohnmächtig. Dann, nachdem Ignavius sich überzeugt hatte das die Doktorin nicht ernsthaft verletzt war – er wollte sie schließlich erniedrigen und foltern wenn sie bei Bewusstsein war -, drehte er sich wieder zu dem Personenschützer um. Der hatte sich ganz schön ins Zeug gelegt und dafür das er so jung war, war er erstaunlich gut. Irgendwo in Ignavius Hinterkopf stellte er die Vermutung auf, das es sich wohl um einen Ex-Soldaten handeln musste. Einen Deserteur oder dergleichen. Im Endeffekt war es aber bedeutungslos, denn der Sklave hatte ihn berührt, ja gar angegriffen. Und Männer, egal welcher Rasse oder Ranges, hatten ihn gefälligst fernzubleiben!

„Ich werde dir dein dreckiges Gesicht von den Knochen schneiden!“

Und damit betätigte er den Aktivator seines Lichtschwertes. Dieses war jedoch schon über dreitausend Jahre alt und hatte immer nur die nötigsten Ausbesserungsarbeiten erlebt, sodass es zwar noch funktionierte, aber eben nicht sonderlich verlässlich war. Der Gouverneur musste den Knopf eine ganze Sekunde lang gedrückt halten, bis dann endlich ein goldener Schimmer aus dem Griff erstrahlte und schließlich zu einer Klinge wurde. Einer Klinge, die fluktuierte und weiße Energiefetzen mit sich trug, ganz so als würde der Kristall im Inneren im Sterben liegen. Damit ging er langsam auf den Menschen zu, das Gesicht immer noch von Hass verzehrt. Drei Schritte schaffte er und dann passierte es. Und es war zu schnell für seine eingeschränkten Sinne. Die Hand des Sklaven, die eigentlich hätte unbeweglich sein sollen und auf der Seite des Blasters gewesen war, entriss sich einfach Ignavius Macht, griff nach dem Blaster, zog diesen unglaublich schnell aus dem Holster und feuerte ihn dann ab. Der Gouverneur konnte sein Schwert gerade noch zwischen sich und dem Schuss bringen, schaffte es aber nicht mehr ihn richtig zurück zu lenken. Ein weiterer Blasterblitz folgte, traf den Griff des Schwertes und zerstörte so ziemlich alles darin was für die Klinge gebraucht wurde. Diese erlosch entsprechend und ließ Ignavius daher ohne Deckung mitten vor dem Personenschützer zurück. Aber noch war der Herrscher von Korriban nicht fertig. Allein der Macht verdankte er seinen nächsten Zug, der darin bestand, das er nach der Waffe, nein, eigentlich nach dem gesamten Waffenarm des Sklaven zog. Der kam ihm daraufhin entgegen, prallte mit voller Wucht gegen den dicken Bauch des Reinblütigen und verlor dabei seinen Blaster. Und dann, bevor er noch mal zuschlagen oder sich herauswinden konnte, ließ Ignavius seinen massigen Schädel von der Macht beschleunigt hinunter krachen und verpasste dem Menschen damit einen deftigen Schlag auf die Stirn. Wessen Schädel wohl härter war...

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - in der Damen-Nasszelle - Darth Ignavius, Gouverneur und sithiger Sith Lord von Korriban , Dr. Liviana und Sane Kath in seiner Rolle als nerviger Sklave mit viel zu viel Glück][--
 
[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Oberen | Abgeschlossener Trainingsraum ] Sharoh, Rake und Hybris

Die Antwort des Sith-Lords zum Thema des Schildes fiel ernüchternd aus. Erneut betonte Hybris, dass würde von alleine kommen es brauchte nur Übung, Übung und noch mehr Übung. Warum hatte Sharoh auch etwas anderes erwartet ? Zunächst war das aufrecht erhalten des Schildes schon schwierig genug, auch wenn des initiale aufbauen desselbigen deutlich anstrengender gewesen war. Es hatte eine gewisse Geborgenheit in sich, immer eine Art Kraftfeld um sich herum zu wissen. Auch wenn es noch nicht wirklich ausgewachsen war wie jenes, dass Hybris mit sich herum trug. Jedoch war das mit allem was die Macht betraf so. Verglich man sich selbst mit dem Sith-Lord war es so als versuchte man nach den Sternen zu greifen. Anscheinend waren sie bereits mit der heutigen Übungssession fertig, denn Hybris schickte Rake weg. Es war klar worum es ging, Sharoh würde seine Chance bekommen sich an Victarion zu rächen. Im Vergleich zum gestrigen Tag war das Training sehr kurz ausgefallen, weshalb der Trandoshaner noch bei vollen Kräften war, soweit man seine noch nicht ganz verheilten Wunden außer Augen ließ. Immerhin hatte er die ganze Nacht im Bacta Tank verbracht, dass musste ja immerhin etwas bringen. Während Hybris noch den Satz gegenüber Anomander formulierte ließ er bereits ein Trainingslichtschwert über seiner Handfläche schweben. Als dann der Feeorin den Raum verlassen hatte demonstrierte Hybris erneut seine unglaublichen Machtfertigkeiten. Als ob er den Aufbau eines Lichtschwertes für Jahrzehnte in und auswendig gelernt hatte nahm er das Trainingsgerät mittels der Macht auseinander. Fast instinktiv richtige der Anwärter seinen Machtsinn auf das, was Hybris dort tat. Doch verstand er nicht wirklich viel von dem, was Hybris mit dem Gerät tat. Viel zu viel, viel zu schnell und auf viel zu kleiner Ebene bewegte der Sith die Einzelteile des Gerätes erst auseinander nur um sie dann wieder auf eine andere Art und Weise wieder zusammen zu fügen, so viel verstand Sharoh immerhin.

Wieder mit einem vollständigen Trainingsschwert erhob Hybris das Wort. Er stellte Sharoh eindeutige Bedingungen in der Ausführung seiner Rache. Ein wenig enttäuscht war er schon. Er hätte zu gerne auf eine sehr trandoshanische Art und Weise Rache geübt. Nun gut mit mehreren Anhängseln wäre das wohl nicht mehr möglich, doch Rache war Rache. Nicht alle Wesen, die in direkter Begleitung seiner Ziele auszuschalten hatte er niemals vorgehabt, immerhin hatte er nicht vor einen Genozid zu begehen. Er würde wohl in der Domäne der Lernenden auf die Pirsch gehen müssen und dort war es deutlich gefüllter als hier oben. Was jedoch Sharoh ein wenig stutzig machte, war das seine Kameraden Alchemisten sein würden. Er wusste nicht viel über diesen Teil des Ordens, jedoch durch der kleine Textteil, den er gelesen hatte ließ durchscheinen, dass sie ein Haufen von Giftmischern und Tränkebrauern waren. Und sollten sie ihn unterstützen würden sie es wohl auch mit diesen Werkzeugen tun. Das war gar nicht im Sinne einer fairen Jagd, jedoch waren sie hier nicht Trandosha. Victarion und seine beiden Freunde hatten sich mit ihrem Vorgehen jede Art von Fairness verspielt. Eine Stimme im Hinterkopf des Reptiloiden wurde dabei hellhörig, hatte sein Onkel ihm nicht besseres gelehrt ?
Meine Familie ist nicht hier. Hybris ist mein Herr wenn er es so wünscht soll es geschehen. Er durfte nicht weiter die Missbilligung des Lords auf sich ziehen. Nachdem Hybris geendet hatte überreichte dieser Sharoh das Lichtschwert mit den Worten er würde für diesen Auftrag ein funktionstüchtiges Lichtschwert bekommen um damit ein Symbol zu setzen. Wie auch immer Hybris aus dem Trainingsgerät eine Waffe gemacht hatte interessierte nun nicht. Er hatte seit seiner Ankunft wieder eine Waffe in der Hand. Mit einem sanften lächeln drehte er den Griff in der Hand. Er war zu klein, für Menschenhand gedacht es passten nicht beide Hände komplett auf den Griff. Doch gab es je her Anderthalbhänder die für einen Gebrauch mit zwei als auch mit einer Hand gedacht waren. Also würde das auch funktionieren. Der Trandoshaner war sich schon ziemlich sicher inwiefern er das Symbol setzen würde. Er würde den Rivalen im Zweikampf erschlagen. Auch wenn nicht ganz fair, denn er würde kein funktionierendes Schwert in der Hand halten. Erneut meldete sich diese Stimme in seinem Hinterkopf, schwafelte von Ehre und dem was sein Onkel zu diesem Punkt beigebracht hatte. Was schon hätte er der Trandoshaner wirklich vor Wut das ausgesprochen was er zu diesem Thema gerade dachte, um den Zweifel zu unterdrücken, doch da war schon Hybris an ihn herangetreten und legte seine Hand auf die Brust des deutlich muskolöseren Reptiloiden.

Wie eine Welle schoss die Energie durch seine Gliedmaßen, gefolgt von einem nervigen Jucken, welches so typisch für das verheilen von Wunden war. Noch nie hatte sich Sharoh so lebendig gefühlt, es war so als könnte er jetzt sofort Bäume ausreißen. Auch das wenig Erschöpfung von der vorrangegangenen Übung war wie vom Erdboden verschluckt. Der Sith-Lord wollte wohl seinen Diener in bestmöglicher Verfassung haben, bevor ihn zur Jagd schickte. Die Messer Stiche am Bauch waren wie weggeblasen und auch die Blessuren im Gesicht schienen verschwunden. Also entfernte der Trandoshaner die Reste der Pflaster und Tapes, die sein Gesicht geziert hatten und folgte seinem Meister. Die folgenden Worte ließen ihn seine Ohren spitzen. "Etwas dauerhafteres als ein Lichtschwert". Sharoh wusste nicht worauf der Humanoid hinaus wollte, doch war es ein zu verlockendes Angebot. Vor allem nachdem er den Reptiloiden so mit Energie vollgepumpt hatte war er alleine schon Neugierig wie ein kleines Kind darauf, was diese Belohnung sein könnte. Der Reptiloid rückte alle seine Zweifel in den Hintergrund, dieser Mann konnte ihm die Macht geben jedes Wesen in diesem Universum mit einem Fingerschnippen zu vernichte, das war nun deutlich wichtiger als alles vergangene. Anschließend kam der Lord auf das Thema, dass er bereits am Morgen dieses Tages angeschnitten hatte. Seinen Stolz und die Tücken dahinter. Er hatte schon oft darüber nachgedacht. Arrogant ? Nein das wollte er nicht sein. Arroganz war Gift für die Seele es machte schwach, Verwundbar. Er hatte immer penibel darauf geachtet zwar den Stolz seiner Herkunft, seiner Fertigkeiten offen mit sich herum zu tragen, jedoch niemals sich selbst zu überschätzen. Aber wie Hybris es schon Anriss hatte er genau das getan. Er wäre noch mit den Verletzungen losgezogen, zu groß war sein Hass gegenüber diesem Schwächling gewesen. War es der Sith-Tempel ? Korrumpierte ihn dieser Ort bereits jetzt nach diesen Paar Tagen ? Die Aura dieses Ortes war selbst den untrainierten Machtsinnen des Trandoshaners nicht entgangen und Hybris hatte mehr als einmal darauf hingewiesen. Er hatte genau das getan, wie seine beiden Begleiter auf der Großen Jagd. ER hatte seinen Gegner unterschätzt! So in Gedanken kam der Trandoshaner gar nicht dazu zu antworten, bevor sie die Pyramide der Alchemisten betraten.

Kaum waren sie angekommen hatte Hybris auch schon seine Begleitung rekrutiert. Sie bestand aus zwei Rodianern gehüllt in weite schwarze Roben, die man so oft im Tempel sah. Sie beugten sich allen Bedingungen des Lords. Zwar waren Rodianer klein und von schwächlicher Statur hatte der Trandoshaner einen gewissen Respekt vor ihrer Herkunft. Obwohl so unterschiedlich im Aussehen waren die Kulturen der Rodianer und der Trandoshaner sehr ähnlich. Beide waren sehr fokussiert auf die Jagd und beide organisierten sich mittels einer Clan Struktur. Nicht selten hatte ein Rodianer bei ihnen am Essenstisch gesessen, wenn einer ihrer Verwandten von einem erfolgreichen Auftrag, einer Kopfgeldjagd oder sonstigem zurückgekehrt. Auch nur daher wusste Sharoh von diesen Fakten, den für fremde Kulturen und Gebräuche hatte er sich nur selten geschert. Die Zählerin war seine Gottheit und die Jagd sein leben. In diesem Kontext fiel ihm auf, dass nie jemand definiert hatte wie man eine Jagd abzuschließen hatte. Natürlich wurde es nicht gerne gesehen, wenn man eher mit Tücke gewann als mit purer Überlegenheit. Doch stand das nirgens niedergeschrieben. Wie auch immer zwar waren die beiden Alchemisten doch sollte ihn das nicht stören. Sie würden ihre Arbeit tun und wenn nicht würde Hybris davon erfahren und sie würden ihren Lebtag nicht mehr glücklich werden, wenn Sharoh das nicht selber übernahm. Im Anschluss der Rekrutierung bestellte Meister Hybris noch ein Gift. Den Blicken der Jünger, die er ansprach handelte es sich wohl um ein sehr mächtiges. So mächtig, dass ein Sith mit einer beeindruckenden Aura geholt werden musste. Einige Sekunden im Gespräch erschuf der Lord eine Machtblase um sich und seinen Gesprächspartner, sodass er nicht mehr mit hören konnte, doch nach einigen Sekunden des Wortwechsels wurde das Mittel ausgehändigt und die Jünger in einem aufwändigen Ritual ihre Klingen benetzt und diese versteckte hatten verabschiedete sich Sharoh und würde sich nun auf den Weg machen um Victarion zu bestrafen. Mit einer letzten Verbeugung und einem

" Ich werde euch nicht enttäuschen Lord Hybris. "

verließ er die Pyramide mit seinen neuen beiden Untergebenen im Schlepptau.

[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Pyramide der Alchemisten | Ausgang] Sharoh und die beiden Rodianer
 
[Bastion - Center - Hybris Fury - Cockpit - Darth Hybris und Yelm (NPC)]
Während Yelm die Fury durch die Stadt flog und sich dabei an den vorgegebenen Routen hielt, ließ Hybris seinen Blick schweifen und entdeckte dadurch zwangsläufig auch wieder die Gala des Grafen. Vor dem Sith Lord flackerten gerade einige Daten über den Bildschirm und unter anderem auch die Gesichter, Namen, Geschichten und sonstigen Informationen von Ordensmitgliedern. Deshalb kannte er Janus Sturn inzwischen ein wenig, auch wenn er sich nicht der Illusion hingab, das die frei zugängliche Datenbank vollständig oder ohne jede Zensur und Propaganda war. Die zusätzlichen Informationen, die er dank seines Ranges abrufen konnte, halfen ihm auch kaum weiter. Er würde sich, wollte er herausfinden wollen was Saphenus mit diesem Kerl vorhatte, zu dem Grafen begeben und sich mit diesem unterhalten müssen. Objektiv betrachtet wäre das wohl keine schlechte Idee, subjektiv hingegen konnte Hybris Adligen nichts abgewinnen und würde sie samt aller korrupten Politikern, Militärs und Beamte, welche nur dank Vetternwirtschaft und Beziehungen an Positionen und Macht gekommen waren, ausrotten. Hybris war ein Parasit, welcher das Imperium aussaugen und für die eigene Machtgewinnung missbrauchen wollte. Da konnte er keine Nebenbuhler gebrauchen, wollte niemanden neben sich haben der es auch auf das Blut abgesehen hatte, unabhängig davon wie viel davon vorhanden war. Wollte er alle Facetten das Imperium für sich nutzen, musste er aufräumen. Nicht nur im Orden, sondern im gesamten Imperium. Leider führte dieser Gedanke zwangsläufig zum Geheimdienst und der Inquisition. Er würde sich der beiden Unterorganisationen bedienen müssen, so sehr er sie auch verachtete. Als Einstieg wäre ein ihm gegenüber loyaler oder zumindest gebundener Spion nützlich, doch der müsste überdurchschnittlich begabt und intelligent sein. Die beiden Organisationen zu infiltrieren sollte zumindest in der Theorie verdammt schwer sein. Doch bisher kannte Hybris keinen geeigneten Kandidaten, weshalb jede weitere Planung in dieser Richtung so lange auf Eis gelegt war, wie er niemanden dafür hatte.

Als ob ich nicht schon genug zu tun hätte. Die Alchemisten unter einem völlig unbekannten neuen Zirkelmeister zu vereinen … einen, der weniger Ahnung von Alchemie hatte als die meisten anderen Mitglieder...

Die Alchemisten bereiteten dem Sith tatsächlich noch Kopfzerbrechen. Aller Selbstsicherheit zum Trotz musste er dennoch mit massivem Widerstand rechnen, wobei das auch voraussetzte das er den jetzigen Zirkelmeister überhaupt besiegen konnte. Er würde zuvor eine menge Gegengifte zubereiten und sich auf mögliche Sith Spawn Diener einstellen, doch im Endeffekt sagte die Akte von Poth nichts so konkretes über ihn aus wie Hybris es gerne gehabt hätte. Es gab zwar noch die Option tiefer in die Materie einzusteigen, doch dann würde er zwangsläufig entdeckt werden und der Zirkelmeister wäre vorgewarnt. Wenn er das nicht längst war, war doch nun ein Sith Lord, der dem Imperator offiziell recht nahe stand, in seinem Zirkel. Er hatte versucht den Schüler des Imperators zu töten und so eine Situation konnte nicht ohne eine angemessene Reaktion abgeschlossen werden. Vielleicht war es daher sowieso egal? Vermutlich, dachte Hybris dennoch zähneknirschend. Er würde sich kurz vor dem Treffen informieren, dann, wenn sich das Ratsmitglied im Ratssaal befand und deshalb wohl nichts mehr tun konnte. Es würde kein fairer Kampf werden, denn Hybris hatte keinesfalls vor irgendwelche Regeln zu beachten oder seinem Gegner Chancen zu lassen. Er musste schnell und brutal angreifen. Ein paar einläutende Worte, das er wegen seiner Taten abgesetzt und zum Tode verurteilt wurde und dann würde er auch schon angreifen. Falls er gänzlich alleine war, also keine Zeugen erst von Hybris Aufgabe in Kenntnis gesetzt werden mussten, würde er sogar ohne Einleitung angreifen. Wieso der Alchemist sterben musste, wusste dieser doch eh längst.

An ihrem Ziel angekommen, einem offiziellen Landeplatz für größere Schiffe, unterbrach Hybris seinen Gedankengang und ging vom Schiff. Jetzt musste er sich zumindest kurzzeitig auf andere Dinge konzentrieren. Beide Apprentice waren beschäftigt, was auf Tawarwaith geschah lag nicht in seiner Hand und außerhalb seiner Reichweite und der Zirkelmeister würde auch nachher noch leben. Nachdem der Sith Lord wie ein ganz normaler Bürger die Lande- und Haltegebühr gezahlt und das Gelände verlassen hatte, begab er sich auf direktem Wege zu einem der bekanntesten Waffenhändler auf Center. Der saß in einem gar nicht mal so protzigen Bau, dafür aber glänzte und strahlte alles, während es im selben Augenblick seriös und gehoben wirkte. Irgendwie, und Hybris konnte als ahnungsloser Laie nicht sagen wie, hatte der Mann es fertig gebracht seinen Laden so zu gestalten, das es edel wirkte, man ihm aber abkaufte, dass er ein im gesamten imperialen Raum bekannter Waffenhändler war. Waffen gab es dort übrigens keine, weshalb auch jedweder Sicherheitsdienst fehlte. Es gab natürlich Sicherheitssysteme, schließlich konnte man hier immer noch einbrechen, doch irgendwelche Droiden mit überschweren Blasterkanonen oder dergleichen gab es nicht. Auch nicht versteckt, denn danach hatte Hybris aus Neugier gleich einmal geschaut bzw. mit der Macht die Räumlichkeiten sondiert. Da es hier also keine Waffen und auch kein Lager gab, hieß das zwangsläufig, das er das, was er nun kaufen würde, nicht sofort mitnehmen konnte. Was er aber vorher gewusst und eingeplant hatte. Ein Problem gab es aber noch, doch das sollte lösbar sein, dachte er und trat an den einzigen Empfangsschalter des Vorraums. Dieser war wie gesagt geschmackvoll eingerichtet und die offene Verglasung ließ viel Licht hinein – kein Sonnenlicht natürlich, dafür lag diese Etage des Megawolkenkratzers zu tief -, weshalb die junge Dame auf der anderen Seite gleich noch einmal ein Stück weit attraktiver wirkte. Ihre Gesten, ihre Mimik und Haltung und sogar das was man in der Macht wahrnehmen konnte, ließ aber auf ein anderes Bild schließen. Sie sah aus wie ein zwanzigjähriges, rund 1.80 Meter großes und von der Natur oder einem Schönheitschirurgen wohlwollend behandeltes Model, doch sie war deutlich älter. Vermutlich über fünfzig, war Hybris erster Eindruck, doch er erwähnte die Maskerade selbstverständlich nicht. Normalsterbliche waren in dieser Hinsicht wie Sith: Sie versuchten das Altern so lange wie möglich hinauszuzögern und wenn das schon nicht klappte, dann wollten sie wenigstens nicht zeigen das sie älter wurden, auch wenn das dann nicht mehr für die Sith galt. Und dank heutiger Technologie war das mühelos möglich. Womöglich war der Körper sogar nur zwanzig Jahre alt, das Gehirn aber eben fünfzig. Da sie nicht zu 100% Mensch war, sondern nur so aussah, konnte der Sith Lord das nicht auf Anhieb feststellen. Ihr Gespräch fand eigentlich nicht wirklich statt, denn sie hielt sich nicht lange mit Hybris auf, sondern schickte ihn sogleich weiter. Da der Sith mit seinem Anzug, seiner Art zu gehen und seinem Blick – die Sith-Augen hatte er gegen beinahe schwarze eingetauscht - eh wie ein reicher Adliger aussah, schien sie ihn schon beim ersten Blick für akzeptabel gehalten zu haben. Neben der kurzen Begrüßung wurde er also vorbeigelassen und in ein Büro geführt, dessen Tür Hybris zuvor gar nicht bemerkt hatte.

Obwohl man meinen konnte, das ein so bekannter Händler zig Mitarbeiter besaß, die ihm alles abnahmen, sodass er mit keinem Kunden mehr persönlich zu tun haben musste, saß ihm hier doch tatsächlich der eigentliche Händler gegenüber. Kein Zwischenhändler, kein Manager, Geschäftsführer oder sonst irgend ein Handlanger. Es handelte sich dabei um einen Adarianer mit blauer Haut und goldenen Augen. Er war deutlich kleiner als Hybris, strahlte aber die Selbstsicherheit und Würde eines Wesens aus, welches ganz in seinem Element war und nichts zu befürchten hatte. Das änderte sich jedoch als Hybris sich vorstellte und damit offenbarte das er ein Sith war. Was dann kam war jedoch keine gut verborgene Furcht, sondern gut, wenn auch nicht gut genug, verborgene Wut. Äußerlich tat der Mann so als würde es ihn nicht kümmern, aber mit jedem weiteren gewechselten Wort wurde er emotionaler. Das dann aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt, als wüsste er wie weit er sich aufregen konnte bevor es sichtbar wurde. Das Gespräch verlief formal und kam ohne jedes nennenswertes Detail aus. Ganz so als hätten beide keine Zeit und wollten einfach nur Credits gegen Ware eintauschen. Aber auch das ging nicht bis zum Ende hin so, denn dann wollte Hybris Protonentorpedos für seinen Fury haben. Und zwar die für den militärischen Gebrauch, also die richtigen mit einer Zerstörungskraft, welche ausreichte um ein Dorf auszuradieren und in Großkampfschiffen eingesetzt wurden. Die durfte ein Sith eigentlich nicht bekommen, was Hybris aber gewusst hatte. Ihm fehlte ein entsprechender militärischer Rang, ein von einem solchen Militär ausgestellter Befehl oder sonstige Genehmigungen bzw. die Erlaubnis. Das einzige was er besaß, war sein Sith Rang und der war natürlich nichts wert. Dennoch ließ er ihn fallen und wies auf seine Verbindung zum Imperator hin. Der Adarianer überprüfte zuerst den Wahrheitsgehalt der Aussage, das konnte er, wer weiß wie, blieb dann aber weiter skeptisch. Weiteres auf ihn einreden brachte auch nicht viel und auch als der Sith die Abneigung des Händlers ihm oder den Sith im Allgemeinen zur Sprache brachte, kamen sie zu keinem Ergebnis. Im Endeffekt bekam Hybris sinngemäß nur ein „vielleicht“, das aber immerhin ehrlich gemeint gewesen war. Wollte er sein persönliches Schiff also mit diesen mächtigen Sprengköpfen ausstatten, er würde sich wohl an weniger seriöse Quellen halten müssen. Ihr zum Teil emotional geführtes Gespräch – wobei ausschließlich der Händler emotional geworden ist -, beeinträchtigte aber nicht die anderen Dinge, die er bestellt hatte. Es war nur kleinere Mengen und nichts verfängliches und wahrscheinlich würde der Adarianer solch unbedeutenden Bestellungen normalerweise nicht annehmen, aber er tat es in diesem Falle doch, sodass sie sich nach fast einer halben Stunde voneinander verabschiedeten. Die Ware würde zum Tempel gebracht und dort weder für Hybris aufbewahrt oder, sollte sie vor Ort sein, direkt in die Fury geladen werden.

Eine Stunde, ein halbes Dutzend Geschäfte und ebenso viele Gespräche später, befand sich Hybris wieder im Sith Orden. Dieses mal im normalen unterirdischen Hangar. Er gab noch ein paar letzte Anweisungen an seine beiden Droiden, dann verließ er das Schiff und begab sich gemessenen Schrittes Richtung Ausgang. Ob er noch Zeit für einen weiteren Besuch in der geheimen Bibliothek hatte? Oder sollte er lieber gleich die Antidot herstellen? Bis zum Erreichen des Turboliftes würde er sich entschieden haben...

[Bastion - Center - Sith Orden - Unterirdischer Hangar - Darth Hybris und dutende Angestellte, Sith und Droiden]
 
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Die endlose Stille umhüllte das Innere des Transporters wie ein Leichentuch. Es schmiegte sich an die Insassen, schloss sich um ihre Ohren und lies sie nicht mehr los. Der einzige Widersacher, der dieses Leichentuch zerriss, war das Brummen der Sublichttriebwerke. Sie hatten das Sartinaynian System erreicht. Allerdings begann nun der bürokratische Hindernislauf. Bei der Vorbereitung des Auftrags hatte man sie vorgewarnt, dass ein Besuch der Hauptwelt des Galaktischen Imperiums vor allem eins erfordert: Geduld. Der Transporter musste sich trotz seiner Prioritätsware in eine lange Schlange anderer wartender Raumschiffe reihen, bis ein Hintergrundscheck ergeben haben würde, dass ihr Transporter berechtigt war die Stratossphäre von Bastion zu durchdringen. Zu gerne hätte der Kissai einen Blick auf den Trubel geworfen. Er kannte nur den Luftverkehr von Krayiss II, es war seine erste interstellare Reise. Die alles durchdringende Kälte des endlosen Raums war eine der prägnantesten Erinnerungen auf ihrem Flug gewesen. Zwar verfügte das Schiff nominell über eine Vorrichtung zu Temperaturanpassung, doch funktionierte diese nicht zufriedenstellend. Zwar hatte der Sith Meister jemanden abkommandiert sich mit dem Problem auseinander zu setzen, allerdings ohne Erfolg. Kintik-Siqsa hatte den Meister seit ihrem Abflug von Krayiss II nicht mehr angetroffen. Er behielt sich das Recht vor im Cockpit zu bleiben, fern von dem mittlerweile stickig gewordenen Laderaum der ein gewisses Bantha Aroma angenommen hatte. Allerdings lag das sicherlich nicht an der Größe der Innenraumfläche. Von außen wirkte das Schiff gedrungener. Es war wirklich ein Krayt Drache im Banthafell.

Der Kissai fuhr sich mit seiner linken Hand durch die kohlschwarzen Haare. Das klamme Gefühl der von Schweiß befeuchteten Haare ließen ihn verächtlich die Mundwinkel nach unten bewegen. Wie Vieh waren sie hier hinten zu zehnt eingepfercht. Fünf Jünger die beim Transport der Artefakte dienlich sein sollten. In seinen Augen nicht viel mehr als Grotthu. Dann befanden sich noch drei Zuguruk die dafür sorgen sollten, dass die schweren Karbonitplatten wohlbehalten im Sith Orden ankommen würden. Dann befanden sich zwei Assessoren im Laderaum, zu denen er auch gehörte. Der andere Assessor Jünger, Woyunok wegen seiner geringen Größe genannt, studierte ein Datapad. Seine Lippen kräuselten sich kurz, seine Kinntentakel zuckten flüchtig. Er musste sich nur diesen Kissai ansehen um zu wissen, dass er mit seinem Körper zufrieden sein sollte, auch wenn es im Raum sechs andere Sith gab, die ihn an Statur und Masse bei weitem übertrafen. Sie waren nicht Kissai, sie gehörten nicht zur Elite. Exklusion ist eines der ältesten, zivilisationsstiftenden Merkmale des galaktischen Zusammenlebens. Man brauchte ein Feindbild, welches die Entwicklung vorantrieb. Ohne Entwicklung gab es nur Stillstand und Stillstand war gleichzusetzen mit Verfall und Tod.


"Vexok savaka." Er stieß den schlafenden Jünger unsanft in seine Rippen, dieser schreckte hoch und rieb sich mit schlaftrunkenen Augen die Seite, schluckte jedoch eine patzige Antwort herunter. Selbst unter Jüngern gab es eine gewisse Hierarchie. Auch wenn man hier lediglich der Einäugige im Land der Blinden war.

Man hatte die Artefakte in Karbonit eingeforen, nachdem man sie in Plastoidschuber verwahrt hatte. So wollte man verhindern, dass beim Einfriervorgang womöglich durch Restpartikel die wertvollen Schriftstücke verloren gehen würden. Es handelte sich hierbei um Originale. Es war höchst unüblich, dass man einen einmal archivierten Gegenstand aus den Hallen von Krayiss II wieder entfernt. Üblicherweise würde ein Digitalisat verschickt werden, allerdings handelte es sich in diesem Fall um eine Anfrage eines Sith Lords, der von oberster Stelle eine Verfügung erreicht hatte. Höchst unüblich.

Der Sith Meister hatte bereits bei der Abreise seinen Unmut darüber deutlich gemacht. Normalerweise kommt der Prophet zum Berg und nicht umgekehrt. Der Kissai hingegen war wie gewohnt still gewesen und hatte zugehört, die Mimik des Sith Meisters studiert und versucht seine Gedanken zu klären. Je weniger er seine Gedanken fokussierte, je zerstreuter sie waren, desto sicherer wähnte er sich davor, dass ein machtbegabter und ausgebildeter Sith Fetzen seiner Absichten wahrnahm und ihn bestrafte. Das Leben in den Hallen von Krayiss II war geprägt von einer ständigen Aura der Angst. Es gab immer einen Grund bestraft zu werden, die Sith Meister wurden nicht müde ständig neue Wege und Möglichkeiten zu finden ihre Jünger und Schüler zu bestrafen oder gar ein Exempel an ihnen zu statuieren. Sie taten dies zu "unserem Wohle", wie sie so oft zu sagen pflegten. Unsinn. Er sah darin keinen Nutzen. Nicht einmal eine gewisse Abhärtung konnte er in diesen Handlungen sehen, nur reine Lust an der Qual. Darin sah Kintik-Siqsa eine Zerstreuung der Sinne aber keine zielgerichtete Maßnahme.


Die Jünger die auf ihn hörten, jene die in seinen Augen nicht mehr als Grotthu waren, behandelte er mit eiserner Hand, jedoch nicht mit unnötig grausamer. Er war nur nominell ihnen überlegen, in den Augen der Sith Meister waren sie alle Maden. Sie schmückten die Jünger mit Titeln um den Neid der anderen zu mehren und sie gegeneinander aufzuhetzen. Teile und herrsche. Diese Devise hatte der Kissai bereits früh in den Geschichtsstunden seiner Ausbildung gelernt. Er kontrollierte die Arbeit der Zuguruks, die wiederum die Temperatur und Dichte der Karbonitplatten verifizierten. Sie schienen ihre Arbeit ordentlich gemacht zu haben. Die rudimentären Kenntnisse der Kissais reichten aus um abzulesen, dass alle Werte in einem zufriedenstellenden Bereich waren. Zu starke Temperaturschwankungen würden nur die Denaturierung der fragilen und extrem alten Ladung gefährden.


"Zhol kash dinora. " erstattete Kintik-Siqsa seinem Kollegen Bericht. Nur wenn beide zu den gleichen Ergebnissen gelangten, durften sie dem Meister kurz Bericht erstatten. Das übernahm jedoch Woyunok. Nachdem auch der letzte der drei Zuguruks ihm signalisiert hatte, dass alle Werte in Ordnung waren, seufzte der Kissai erleichtert auf. Von diesen alten, staubigen Artefakten hing ihrer aller Leben ab. Er vertrat sich die Beine in dem beengten Laderaum indem er in einem kleinen Radius umherlief. Er bemerkte allerdings schnell, dass das die anderen Jünger nur nervös machte, sodass er beschloss keinen Unmut zu erregen. Würden sie sich streiten, wäre ihnen eine Strafe des Meisters sicher sein. Nicht in der Nähe der kostbaren Fracht. Nicht hier.

Währendessen hatte sich der Transporter wieder in Bewegung gesetzt. Ob sie mittlerweile die Landeerlaubnis bekommen hatten? Er hoffte es. Langsam aber sicher wollte er diese Blechdose verlassen. Er hatte für sich festgestellt, dass er kein Pilot werden würde, der Weltraum war nicht seine Domäne. Er traute sich allerdings auch nicht die Türen zum Cockpit zu öffnen und den Status zu erfragen. Den Meister zu stören würde unweigerlich zu einer Bestrafung führen. Man sollte schlafende Kath Hunde nicht wecken. Stattdessen beschloss der Kissai es Woyunok gleich zu tun und nahm sein Datapad zur Hand.



[Vier Stunden und zweihundertachtzehn Seiten später...]


Bastion. Heimat der imperialen Elite. Heimat derer, die den so genannten „Strohtod“ starben. Einsam oder mit der Familie, Zuhause, und nicht auf einem Schlachtfeld während man ins Antlitz des Gegners schaute. Vadas hielt nicht viel von solchen Dummheiten. Die Tücke, die List, dies waren seine Normen. Was nützt einem der stärkste Krieger, wenn er einer einfachen List zum Opfer fällt? Die List und die Tücke sind viel edlere, filigranere Mittel als das Schwert und der Blaster, zumal diese Waffen weitaus gefährlicher sein können, als diese Klumpen Durastahl und Electrum. Sie hatten keinerlei Gebäude gesehen, da sich die Hangare des Sith Ordens, zumindest jene die ihnen zugewiesen wurden, unterirdisch gelegen sein mussten. Kintik-Siqsa verließ als letzter den Transporter. Vor ihm waren die fünf Grotthus, welche die Karbonitplatten auf einen Repulsorschlitten gewuchtet hatten. Am liebsten hätte ereinen von ihnen den Schädel unter den Repulsor gehalten, als dessen Hände beinahe vom Griff der Karbonitplatte abgerutscht wären. Der Kissai war froh, dass der Sith Meister, der das Schiff längst verlassen hatte, um sich mit den Abgesandten des Ordens außerhalb des Shuttles zu treffen. Als er die Laderampe des Shuttles verlief und zum ersten Mal wieder festen Boden unter den Füßen spürte, atmete er erleichtert aus, nur um beim Einatmen den schweren Geruch von Treibstoff und Maschinenöl wahrzunehmen. Dennoch, in diesem Moment roch diese Luft süßer als jedes Intermezzo im hydroponischen Garten auf Krayiss II. Allerdings beunruhigte ihn der Geruch auch auf eine gewisse Weise. Die Aura die dieser Ort ausstrahlte, sie fühlte sich... vertraut an. Ein Deja-Vú. Wie konnte das sein? Er hatte nie zuvor Bastion betreten. Lag es vielleicht an Bogan, welches in diesem Gebäude besonders stark pulsierte? Er kannte nur die vertraute Aura dieser Manifestation auf Krayiss II, doch das Miasma, die dieser Ort ausstrahlte, fühlte sich erschreckend vertraut an. Bevor er jedoch weiter darüber sinnieren konnte, was hier los war, spürte er eine Hand um seinen Oberarm, Woyunoks Hand. Dieser wollte seine Aufmerksamkeit auf etwas richten. Irgendwas war dort, weiter vorne los...



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[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael

Mehr und mehr rückte der immer noch anwesende Graf in Vergessenheit und mehr und mehr legte sich sein Augenmerk auf Voth. Der Schüler schlug sich gut, musste Saphenus anerkennen. Er schien seine Zurückhaltung langsam abzulegen und aus sich heraus zu kommen. Mit überwiegend fester und nachdrücklicher Stimme legte er seinen Standpunkt dar und redete Saphenus dabei nicht nur nach dem Mund. Zurückhaltung, eine Eigenschaft, die wohl die meisten Schüler teilten. Er selbst war nicht anders gewesen erinnerte er sich und dachte mit einem Schauer an seine erste Begegnung mit Hybris zurück. Anders als sein Ärger über den Albtraum war der Zorn, den er anfänglich über die Verwicklung des Twi’lek mit Talitha empfunden hatte verraucht. Er würde Voth im Auge behalten und wenn nötig an sein Versprechen erinnern, doch für den Moment musste Halberd ruhen und einem anderen Krieger Platz machen, der ihre Aufmerksamkeit benötigte. Wie schnell man sich doch mehr Feinde als Freunde machte, fiel ihm auf und ließ ihn schmunzeln.

Voth beteuerte weiterhin es wäre viel zu schade zu waren bis sich Ignavius in sein Grab soff. Sie alle wussten, dass der Alkohol früher oder später seinen Part übernehmen würde, doch keiner besaß die Geduld um diesen Tag zu erleben.


„Wir sollten ihm seinen verdammten Kiefer rausreißen und solange Alkohol in den Rachen schütten bis er daran erstickt.“,

murmelte Saphenus und ein Hauch von Vorfreude legte sich über sein Gesicht als er sich genau das vorstellte.

„Aber die Inquisition würde sich bestimmt wundern wie sich jemand ohne Kiefer tottrinken kann.“,

fügte er lächeln hinzu. Voth entschuldigte sich für seine Annahme Saphenus würde den Gouverneur kennen. Mit einer Handbewegung tat es der Zabrak ab. Entschuldigungen, sie waren allesamt wertlos. Nicht was man sagte zeigte, was man meinte sondern nur was man tat.


„Ignavius scheint in mir etwas zu sehen, das ich selbst nicht nachvollziehen kann. Wo auch immer sein….nennen wir es mal Vertrauen herkommt, ich kann es nicht erklären und will es auch nicht. Allein der Gedanke er könnte mich für einen Verbündeten halten, der ihn versteht und vermutlich auch verehrt löst in mir Übelkeit aus. Der Gouverneur hat sich zu lange auf Korriban abgeschottet und offensichtlich den Kontakt zu anderen Sith gemieden. Anders kann ich mir seinen Hochmut nicht erklären. Ein Exekutor oder Lord hätte wohl kaum so geduldig wie dein Meister reagiert sondern kurzen Prozess gemacht.“


Kurz wanderte sein Blick zu Janus hinüber. Hatte der Graf Schwäche gezeigt als er den Angriff auf seinen Schüler und damit auf sich selbst geduldet hatte oder ging er immer so vor, dass er sich das sehr genau merkte und zurückschlug wenn die Zeit reif war? Nachdenklich strich sich Saphenus über sein Kinn. Die Situation hier im Innenhof schaffte eine vertraute Atmosphäre, der er sich nicht hingeben durfte. Zwar waren die drei Sith für den Moment verbündete und nun in gemeinsamer Leidenschaft und Rachedurst vereint, doch diese Illusion konnte sich alsbald in Luft auflösen. Sobald sie erreichten was sie wollten konnten sie sich genau so gut gegeneinander wenden wenn es der andere nicht erwartete. Paranoia beschlich Saphenus‘ Gedanken für einen Moment, doch er schüttelte sie ab. Es spielte letztlich auch keine Rolle ob er dem Grafen vertraute, im Moment blieben wenig Alternativen.


Saphenus konnte in Voths Gesicht lesen wie sich seine Gedanken verdunkelten wenn er an den Gouverneur dachte. Der Hass auf den Sith würde in seinem Inneren schwelen und ihn verzehren bis er ausbrach und wahre Macht entfesselte. Ob der Twi’lek dabei sein wollte wenn Ignavius in die Vergessenheit geschickt wurde? Bescheiden bemerkte der Twi’lek, dass er zwar durch das Amt des Gouverneurs geehrt werden würde, fügte dann aber hinzu, dass er lieber auf Bastion bleiben und seine Ausbildung abschließen wollte.


„Dann ziehst du es also vor bei den unfähigen Führern unseres Ordens zu bleiben, die Ignavius‘ Macht und Talente ignorieren statt ihn zu fördern?“,


fragte er belustigt während er den Gouverneur imitierte.


„Immerhin sind sie doch für den Niedergang Korribans verantwortlich und tragen die Schuld dafür, dass Ignavius mit seinen Artefakten allein gelassen wird.“


Er lachte laut auf bis sich sein Gesicht wieder verfinstere und sich bitterer Ernst auf seine Stimme legte.


„Mit Sicherheit hat Janus schon eine Rolle für dich vorgesehen. Selbst als Krieger gelingt es uns nur selten uns aus dem Schatten unseres Meisters zu befreien. Das liegt in der Natur der Sache.“


Hier verstummte der Zabrak bevor er noch etwas über sich selbst preisgab, das Janus und Voth besser nicht wissen sollten. Voth zögerte als Saphenus ihn eindringlich anwies endlich seine Meinung offen preis zu geben. Anscheinend unschlüssig suchte der Twi’lek nach Worten. Saphenus‘ Ungeduld wuchs und gerade als er Voth angehen wollte, begann dieser zu sprechen. Unwillkürlich sah der Zabrak den vierarmigen Twi’lek an und suchte in dessen Gesicht einen Hinweis darauf, dass er einen Scherz machte, der zu Lasten des Zabrak ging. Doch aus dem Gesicht des Schülers sprach nichts als bitterer Ernst als er aufrichtig sagte, dass er sich Saphenus als Ignavius‘ Nachfolger vorstellen konnte. Er betonte, dass er ihn noch nicht lange kannte, ihm aber durchaus die Fähigkeiten zutraute über Korriban zu herrschen. Zwar relativierte er das gleich wieder indem er anmerkte, dass auch noch andere Mitglieder des Ordens fähig genug wären, doch es war klar, dass er sich tatsächlich Saphenus als Gouverneur vorstellte. Stumm starrte er Voth an und durchbohrte ihn mit seinem einäugigen Blick. Seine Gedanken rasten. Zuerst spürte er das Bedürfnis laut zu lachen und gerade als sich sein Mund zu einem spöttischen Grinsen verziehen wollte, drängten sich ihm andere Gedanken auf sodass er ein wenig grenzdebil dreinschaute. Er als Gouverneur Korribans? Seine Hand fing vor Aufregung leicht an zu zittern. Er war kein Politiker, erinnerte er sich dann. Er verstand nichts von Politik und Verwaltung, er hegte eine Abscheu gegen jeden, der sich in diese Gefilde begab. Sie waren doch nichts weiter als ein verlogenes Pack, das für die Gunst der Wähler log und betrog. Doch hier gab es keine Wähler, fiel ihm dann auf. Die Meinung des Volkes spielte keine Rolle, das Imperium wurde mit eiserner Hand von ausgewählten Personen regiert. Konnte er es wirklich wagen über Korriban zu herrschen, würde es ihm gelingen den Planeten zu einer neuen Blüte zu führen? Schlimmer als Ignavius konnte er nicht sein. Wenn er nur daran dachte welche Möglichkeiten ihm das Amt bei der Suche nach Artefakten gab lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen. Er, in einem alten Tempel der Sith, umgeben von der dunklen Seite, die ihn mit jedem vergangenen Moment stärker machte, umgeben von Artefakten, die seine Macht vergrößerten. Die Jedi würden es nicht wagen ihn dort aufzuspüren, sie würden zerrissen und zerfetzt werden. Dort konnte er sich seinem Studium der Macht widmen und seine Freiheit sichern. Dort würde ihm niemand in die Quere kommen. Beinahe wollte er sich schon als neuen Gouverneur proklamieren, da wurde er zurück in die Wirklichkeit gezogen. Ein leichtes Beben durchfuhr ihn in der Macht, die Quelle lag in der Nasszelle. Was auch immer dort geschah, Ignavius‘ Wut war bis hierhin zu spüren. Ignavius war am Leben und der amtierende Gouverneur Korribans. Zumindest noch war er das. Streng sah er Voth an.


„Ich als Gouverneur? Ich warne dich, Voth. Ich mag für den Augenblick freundlich sein, doch Schleimerei kannst du dir bei mir sparen. Ich weiß nichts über Politik und offen gesagt verabscheue ich jeden, der damit zu tun hat. Es sind doch nichts weiter als Ratten. Jeder Sith scheint im Angesicht Ignavius‘ als kompetent, jeder vermag den Planeten besser zu führen als er. Korriban verlangt danach erkundet und erforscht zu werden, soll ich mich den ganzen Tag nur um Papierkram kümmern? Was würde es unserer Sache bringen wenn ich Gouverneur eines Planeten werde, der vom Orden verlassen wurde?“


Er warf dem Grafen einen eindringlichen Blick zu und begann abermals auf und ab zu gehen. Er als Gouverneur, er war des Postens doch gar nicht wert. Verdiente es ein Krieger wirklich diese Ehre inne zu haben? Er schüttelte mit dem Kopf als wäre allein die Vorstellung lächerlich, doch in seinem Inneren musste er sich eingestehen, dass ihm der Gedanke gefiel: Saphenus, Gouverneur von Korriban. Doch noch immer fehlte ihnen ein Plan wie sie Ignavius beseitigen konnten. Ohne sein Abtreten waren alle Gedankenspiele wertlos. Ignavius musste verschwinden, erst dann konnten sie sich weitergehende Gedanken machen.


„Zuerst muss Ignavius weg.“,


äußerte er seine Gedanken leise und ausdruckslos.


„Er muss verschwinden.“


Er wiederholte das wie ein Mantra. Er blieb wieder stehen, seufzte und sah Voth an.


„Zumindest bleibt es dabei, dass ich nach Korriban gehen werde. Der Planet ruft mich und so gern ich auch die Gesellschaft des Gouverneurs meiden würde…“,


er machte eine kurze Pause bevor er fortfuhr,


„…vielleicht ergibt sich dann eine Möglichkeit ihn zu beseitigen. Ich nehme an ihr beide wärt gerne dabei wenn er alles verliert, das er besitzt?“


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ vor den Herrentoilette ~ Steven Crant und Michael Aeren, weiter Weg: Janus, Voth Terrix, Iriye,; in der Nähe der Damentoilette: Sane alias Krayne mit Saphenus und Zoey Liviana; noch weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax ~

Auch an Michaels Kraftreserven zerrte der dauerhafte Einsatz der Machtverschleierung zusehend. Der Padawan bestätigte Steven in dieser Annahme jedoch noch einmal, als er darum bat endlich von hier zu verschwinden. Ja, vielleicht war es wirklich die beste Variante. Einfach diesen von allen guten Machtgeistern verlassenen Planeten zurückzulassen. Wenn es unbedingt sein musste, auch mit der Zielperson, welche die Jedi eigentlich zu beschützen versuchten.
Sie schrieben doch niemandem vor, was er zu tun oder zu lassen hatte. Wenn diese Archäologin unbedingt in der Nähe von Sith sein wollte, sollte sie doch! Was konnte sie schon groß von Bedeutung für das Schicksal der Galaxis sein? Ja nicht einmal wichtig für die Republik oder den Jedi-Orden.
Sie war eine Buchautorin, die sich viel zu wichtig nahm - zugegebenermaßen mit alten Sith Artefakten zu tun hatte - aber sich dafür dennoch als viel zu wichtig und unaustauschbar hielt. Vermutlich war sie an diesem Abend wichtig, denn sie stärkte den Zusammenhalt zwischen imperialen und republikanischen Bürgern, was gerade in den unruhigen Zeiten nach dem Friedensvertrag von Umbara als eine essentielle Aufgabe galt.


"Du kannst deine Energiereserven jetzt sparen. Verschleier deine Aura nicht weiter, nur wenn es nötig ist, verringere sie auf ein durchschnittliches Maß. Sturn weiß das wir Jedi sind oder glaubt zumindest das wir es waren. Wir stehen unter diplomatischem Schutz, das kann nicht einmal ein Sith ungeachtet lassen."
Wies Steven seinen Schüler mit einem beruhigenden Ton an. Michael war einst Widerstandskämpfer, vermutlich wusste er sogar besser als Steven, wie man sich hinter feindlichen Linien unauffällig verhält. Der Ritter hoffte zumindest, dass sein Padawan nun wieder konzentrierter bei der Sache war. Es war kein Vorwurf, aber er brauchte ihn nun mal im Hier und Jetzt und das mit allen, geschärften Sinnen.

Als Steven nun aus der Herrentoilette kam und seine Machtverschleierung größtenteils aufgegeben hatte, spürte er etwas in der Macht aus Richtung der Damentoilette. Er konnte das Gefühl nicht richtig einordnen, es war zu abstrakt, zu ungenau, doch er wusste, dass es ihm nicht gefiel. Es war unangenehm und schien nur so vor Dunkelheit zu strotzen. Irgendein Sith musste dahinter stecken. Steven versuchte sich zu konzentrieren, die Zeit schien still zustehen, dabei mochte dieser Moment weniger als 3 Sekunden dauern, als er endlich etwas genaueres spürte. Es war die Präsenz von Zoey, die fast verschlungen wurde von einer dunklen Wolke. Sie war definitiv in Gefahr.

"Komm mit!"
Lautete die Reaktion auf die Frage seines Padawans, welche diese aber nicht wirklich beantwortete.
Der Ritter setzte sich nun also mit seinem Schüler in Bewegung, immer noch spürte er die dunkle Wolke aus purer Energie, aus purem Hass, die auf Zoey gerichtet schien. Sie mussten sich beeilen, durften aber keine Aufmerksamkeit erregen. Ein Blick suchte
Janus, gerade er durfte nichts hier von erfahren, fand den Sith aber nicht. Die beiden Jedi gingen mit leicht erhörtem Tempo zu den etwas weiter entfernten Damentoiletten.
Vor der Tür konnte man einen deutlichen Tumult im Inneren wahrnehmen. Es klang wie eine Rauferei. Vorsichtig öffnete der Jedi-Ritter die Tür.
Adrenalin durchzog seinen Körper. Er hasste es auf Unbekanntes zu stoßen, doch die Wolke aus dunkler Energie vernebelte seine Machtsinne, sodass er nicht genau erkennen konnte, was im Inneren vor sich ging.
Als er die Tür, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich einen Spalt geöffnet hatte, konnte er gerade noch das Summen eines Lichtschwerts vernehmen. Verdammt! Die beiden Jedi hatten ihre Waffen nicht dabei. Sie mussten sich voll und ganz auf die Macht verlassen..

Plötzlich hörte er das Geräusch eines Blasterschusses und kurz darauf noch einen. Das Surren des Lichtschwertes verstummte. Was genau ging hier eigentlich vor? Auf jeden Fall mussten sich die Jedi beeilen, egal was sie taten, denn die Schüsse würden nicht ungehört bleiben. In kürzester Zeit würden Sicherheitskräfte oder gar der Veranstalter persönlich hier auftauchen.
Nun konnte der Baron von Cirrus auch erkennen, was in den luxuriösen Damennasszellen vor sich ging.

Es war nicht nur ein Sith, der sich da mit dem Personenschützer von
Zoey prügelte, nein es war einer von diesen blutroten, reinrassigen Sith. Der Typ verlor gerade sein Lichtschwert aus der Hand, als eine Duftwolke aus seinem Körper den Jedi entgegen kam. Man konnte fast glauben, der betrunkene Gast von der Herrentoilette, hatte sich in dieses Wesen verwandelt. Der Sith schien sturzbetrunken zu sein, was seinen Schlägen allerdings keine Leichtigkeit verpasste, denn er schien dem Leibwächter ordentlich zuzusetzen.
Der Ritter blickte sich nach der Archäologin um, konnte sie aber auf den ersten Blick nicht entdecken, ehe er sie in einer Ecke rumliegen sah. Sie war bewusstlos! Hoffentlich hatte sie keine zu ernsthaften Verletzungen, Steven konnte zwar aus der Ferne, mit Hilfe der Macht, leichte Lebenszeichen entdecken, doch musste er sich erst einmal um etwas anders kümmern, bevor er die Doktorin behandeln könnte.


Aus der Ferne betrachtet konnte er auch feststellen, dass der Sith nicht nur vom Bauchumfang weitaus mehr hatte als Steven und Michael zusammen, sondern auch von der Körperhöhe größer war als der Baron von Cirrus. Doch irgendwie mussten die beiden Jedi die Situation beruhigen, den Personenschützer unterstützen, auch wenn er sich bis hierhin gegen einen Sith gut geschlagen hatte.

"Los! Halt ihn irgendwie fest!"
Rief Steven seinem Schüler zu, der wiederum einen ganzen Kopf größer war als der Sith, und hoffentlich auf den bulligen Rücken des Reinblüters aufsprang, um Steven so Zeit zu verschaffen. Vermutlich würde er mit der Macht diesen Kerl etwas zur Vernunft bringen können, waren seine Sinne doch durch zu viel Alkohol deutlich vernebelt.
Vermutlich würde er trotzdem gegen einen Geistestrick resistent sein, doch Steven hatte da eine Idee!


Sith die sich in Rage und voller Hass kämpften waren wie wilde Tiere. Ihre Sinne konzentrierten sich nur noch auf das Opfer oder unmittelbare Gefahr, sie waren voller Zorn und Wut, gänzlich in Ekstase die sie zu Berserkern machte. Der Trick dabei war, nicht die komplizierte Gedankenkontrolle einzusetzen, die bei starken Machtnutzern sowieso eher weniger wirkte, sondern sich viel mehr auf die Gefühle des Siths zu konzentrieren. Sie waren Tiere, also mussten sie auch so behandelt werden. Mit der Technik der Bestienkontrolle, wollte Steven nicht auf die Gedanken des Siths, sondern auf seine Gefühle einwirken. Sie abschwächen um ihn schließlich zu beruhigen. Der Alkohol der die Sinne des Reinblüters vernebelte half ihm da wahrscheinlich gewaltig aus. Während Michael also für weitere Ablenkung sorgte und den Personenschützer vor weiteren Gefahren schützte, konzentrierte sich der Jedi-Ritter und versuchte in das Gehirn des Sith vorzudringen.

Eine schwarze Wand kam auf ihn zu, die er versuchte mit seinem klaren Geist zu durchdringen. Er konnte deutlich den Alkohol in den Gedanken, Gefühlen und Sinnen des Sith spüren. Sie verstärkten seine negativen Emotionen, verschleierten aber ebenso seine Wahrnehmung, sodass er den Aristokraten - wenn überhaupt - nur spät in seinem Kopf finden würde. Die dunkle Seite der Macht war stark in diesem Wesen. Er war gänzlich mit Hass durchdrungen. Worauf konnte der Ritter nicht sagen, es fühlte sich fast so an, als ob dieser Hass auf alles projiziert wurde: Die Sith, das Imperium, die Jedi, die Republik, ja sogar sich selbst schien dieses Wesen zu hassen. Unvorstellbar für den Jedi-Ritter. Er konnte spüren, welch Kraft sich aus diesem Hass ergeben konnte, spürte, wie sie dem Sith diente, die Macht zu kanalisieren, so wie ein Kristall den Strahl eines Lichtschwerts bündelte. Dann endlich war er tief im Inneren des Sithhirns angekommen. Hier war keine Spur von Logik zu finden, nur die reinen Gefühle, die dieses Wesen ausmachten. Besonders Wut und Hasse herrschten in diesem Getümmel von Emotionen vor. Steven glaubte fast schon nicht mehr daran irgendwelche positiven Eigenschaften zu finden, doch weit entfernt spürte er ein Licht brennen. Er konnte sich auch täuschen, aber es war nicht die Zeit dafür diesen Gefühlen nachzuforschen. Vermutlich konnte sich Michael nicht mehr lange auf den Schultern des bulligen Siths halten.
Jetzt musste Steven sich etwas einfallen lassen, um dieses Wesen zu beruhigen. Was beruhigt einen Sith? Eine schöne Blumenwiese mit rauschendem Bach? Wohl eher nicht. Auch der Jedi Kodex, der darauf ausgelegt war, dass er Meditierenden half, sich selbst zu finden würde bei einem Sith vermutlich nur mehr Wut und Hass anstauen lassen.
Nein, irgendetwas banaleres musste her, zuerst dachte Steven an einfache geometrische Formen, doch was wenn der Sith Mathematik hasste? Schnell verwarf er den Gedanken wieder und dachte dann an Atemkontrolle. Ruhiges Atmen und bis fünf zählen. Das was jeder schon einmal getan hatte und für zu simpel erachtete, war genau das Richtige für einen in Rage geratenen Sith, der von Alkohol benebelt und aufnahmefähig gemacht wurde.
So also bündelte Steven seine eigenen Gedanken im Kopf des Siths und ließ ihn seinen Atem langsam kontrollieren. Tiefes Ein- und tiefes Ausatmen. Eins, zwei, drei, vier, fünf.
Es war paradox, die Ruhe die Steven auf den Sith projizierte, die er ihn spüren ließ um sich zu beruhigen, durchdrang den Jedi selbst nicht. Es war fast so, als ob er die Unruhe der Rothaut in sich aufnahm. Sie mussten sich beeilen, irgendwann würde jemand fragen was hier los war, doch genauso musste er Ruhe bewahren und den Sith nicht weiter aufregen. Ein schmaler Grat..



~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ In der Damentoilette. ~ Steven Crant und Michael Aeren, Sane alias Krayne mit Ignavius (NPC) und Zoey Liviana; weiter Weg: Janus, Voth Terrix, Iriye,;; noch weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax ~
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof] Janus, Voth, Saphenus, Iriye, weiter weg: Zoey, Steven, Darth Ignavius (NSC), Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Das Gespräch mit Lord Saphenus zog sich hin; Voth hatte nicht darauf geachtet, wie viele Minuten sie bereits miteinander sprachen. Doch anders als vorhin, als er gezwungenermaßen den Erörterungen des Gouverneurs hatte lauschen müssen, empfand Voth keine Langeweile. Die Ansichten des Zabraks interessierten ihn, war es doch durchaus interessant, eine Meinung zu hören, die der Eigenen in den Grundsätzen zwar glich, sich aber dennoch unterschied.

Doch eines war schon ganz am Anfang deutlich geworden:
Saphenus konnte Ignavius wirklich nicht leiden. Doch hatte Voth das Gefühl, dass sich diese Abneigung nicht nur auf die Person des Gouverneurs allein bezog, nein, das hier war mehr als einfach mangelnde Sympathie. Vielmehr schien der Einäugige den Gouverneur dafür zu verabscheuen, was er getan hatte und wie er damit den Personen um sich herum und darüber hinaus dem Orden schadete.
Lord
Saphenus lag etwas an Korriban, das war unbestreitbar. Dementsprechend würde er als neuer Gouverneur vermutlich auch auf den Planeten acht geben, sodass Voth ihn sich in einer solchen Position durchaus vorstellen konnte. Zwar war er sicher nicht der einzige Sith, der dafür geeignet wäre, vermutlich täte jemand, der sich schon länger im Bereich der Politik, Verwaltung und Wirtschaft auskannte - ein Sith wie Janus womöglich - besser an einer Position als Gouverneur eines Planeten. Doch bei Lord Saphenus hatte Voth irgendwie das Gefühl, dass der Zabrak allein aus Interesse am Wohlbefinden des Planeten alles in seiner Macht stehende für Korriban tun würde, auch ohne umfassende Erfahrungen auf diesem Gebiet.

Der Einäugige überraschte ihn allerdings mit seiner Reaktion, als Voth diese Gedanken in Worte fasste. In strengem Ton riet er Voth, auf solche Schleimereien, wie er sie nannte, zu verzichten. Darüber hinaus äußerte er sogar einige Argumente, die gegen ihn als Gouverneur sprachen. War er tatsächlich nicht an einer solchen Position interessiert? Interessierte er sich allein für Korriban als Planeten, nicht für dessen Verwaltung, solange diese funktionierte?
Doch irgendwie hatte Voth das Gefühl, dass Lord
Saphenus selbst nicht ganz von dem überzeugt war, was er sagte. Es schien, als nannte er diese Gegenargumente nur, um sie wiederlegt zu sehen; als wollte er eventuelle Zweifel aus dem Weg räumen. Der Twi'lek vermutete, dass das Interesse des Zabrak an einem Posten als Gouverneur geweckt war, er aber noch nicht ganz wusste, was er davon halten sollte.


"Lord Saphenus, seid unbesorgt. Mir ist bewusst, dass Schleimereien in dieser Situation unagebracht sind und das, was ich sage, meine ich auch so. Natürlich ist mir klar, dass jeder andere Korriban besser verwalten könnte als Ignavius. Ebenso seid ihr meiner Vermutung zufolge auch nicht der geeigneteste aller Sith für eine solche Position. Wie ihr selbst sagt, seid ihr im Bereich der Politik unerfahren, dennoch glaube ich, dass die Sorge um Korriban allein euch befähigt, für den Planeten sorgen zu können. Und das nicht nur rudimentär, sondern durchaus erfolgreich."

Voth verstand den Zabrak nicht ganz. Wieso gab er nicht einfach zu, Interesse an einer Position zu haben, die zurzeit leider der Falsche besaß? Bescheidenheit? Zurückhaltung? Der Twi'lek wusste es nicht.
Lord
Saphenus wollte wissen, was es der gemeinsamen Sache bringen würde, ihn an der Stelle des jetzigen Gouverneurs zu haben. Einen Moment dachte Voth nach. "Unsere Sache". Wie lang würden sie noch gemeinsame Verbündete sein? Könnte Lord Saphenus auf einem so bedeutenden Posten gefährlich werden, falls sie es irgendwann einmal nicht mehr wären?


"Nun ja, unserer... Sache käme es wohl auch zugute, wenn jemand aus den eigenen Reihen eine solche Stellung innehätte. Nicht zuletzt wegen einem erleichterten Zugang zum Wissen Korribans und außerdem mehr Einfluss - in persönlicher und politischer Sicht."

Saphenus schien eigenartig verträumt. Eine kurze Weile schien er sich auf nichts bestimmtes zu konzentrieren, bevor er leise meinte, dass Ignavius weg, verschwinden müsste. Schließlich fasste der Zabrak sich und erklärte, dass er zunächst nach Korriban reisen würde, ob mit Ignavius als Gouverneur oder ohne. Er hatte Recht, vielleicht würde sich etwas ergeben.
Nun fragte der Einäugige, ob
Janus und er gern dabei wären, wenn der Gouverneur besiegt werden würde und Voth geriet ins Nachdenken. Zu sehen, wie Ignavius fiel und alles verlor, das er für so wertvoll hielt, wäre durchaus wünschenswert. Dennoch gehörte er vorerst und noch einige Zeit hierher auf Bastion, um seine Ausbildung abzuschließen. Natürlich könnte eine Reise nach Korriban und ein damit verbundener Putsch teil seiner Schülerschaft sein, doch würde Janus sich in die Geschichte einmischen? Theoretisch hatte er ja auch die Motivation, Ignavius zu beseitigen, doch war das nicht eher Lord Saphenus' persönliche Sache? Irgendwie hing ja auch die Archäologin noch in dem Ganzen mit drin. Voth war sich unsicher, was er antworten sollte, darum schwieg er einen Moment, bevor er es tat.


"Ignavius' Sturz mitzuerleben wäre sicher eine einmalige Gelegenheit, dennoch... habe nicht ich das zu entscheiden. Im Zweifelsfall genügte mir auch die Gewissheit, von diesem Hindernis befreit zu sein, ohne selbst daran beteiligt gewesen zu sein."

Voth hoffte, dass diese Antwort dem Zabrak nicht erneut zu unkonkret gewesen war, als er von etwas aus seinen Gedanken gerissen wurde. Plötzlich spürte der Twi'lek etwas aus Richtung des Innenraums der Halle, genauer gesagt von dort, wo sich seines Wissens nach die sanitären Einrichtungen befanden. Er konnte nicht genau sagen, was er gefühlt hatte, doch irgendwas passierte dort. Etwas, das nicht gut war. Es fühlte sich ein wenig an wie entferntes Donnergrollen bei einem Gewitter, doch wodurch war es ausgelöst worden? Was passierte dort gerade?

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Voths Worte gingen fast im Rauschen seiner eigenen Gedanken unter. Die bedachten Sätze des Schülers hatten eine Lawine in seinem Inneren ausgelöst, die er nicht mehr stoppen konnte. Zwar versuchte er die Gedanken an Korriban zu verdrängen, doch in seinem Kopf wurde ein Bild immer klarer in dem er selbst hinter einem großen Schreibtisch saß, inmitten des ursprünglichen Tempels der Sith, fast verborgen hinter Artefakten, die die dunkle Seite verströmten und zufrieden grinsend. Seine zwei Herzen schlugen schneller, das Blut sauste durch seine Gefäße. Dennoch wollte er diese Gedanken nicht wahrhaben. Er selbst als zukünftiger Gouverneur? Niemand würde bestreiten, dass Ignavius‘ Zeit abgelaufen war. Niemand würde behaupten er wäre keine Enttäuschung. Niemand würde sich auf seine Seite stellen. Doch was geschah danach? Konnte man riskieren, dass sich eine weitere unfähige Made an diesem Posten festsaugte um sich parasitär davon zu ernähren? Konnte er selbst das zulassen oder war es letztlich das kleinere Übel das Amt selbst zu übernehmen? Voth beteuerte eindringlich, dass nicht Schleimerei seine Absicht gewesen war sondern er nur ehrlich seine Meinung kundtat. Wieder betonte er, dass es sicherlich erfahrene Sith gab, die im Umgang mit der Politik geschult waren, doch beharrte er darauf, dass Saphenus ein guter Kandidat sei. Instinktiv war der Zabrak versucht den Worten des Schülers keinen Glauben zu schenken und seine Meinung als unerfahren und wertlos abzutun, doch er zögerte. Janus hatte ein gutes Gespür von Politik, er hatte es auf Sernpidal bewiesen auch wenn nicht klar war wie groß seine Rolle dort wirklich gewesen war. Dennoch, der Graf war auf diesem Parkett zuhause. Selbstverständlich würde er seinen Schüler lehren ebenso zu denken und zu agieren, besonders wenn er nach der Ausbildung noch von Nutzen sein würde. Saphenus konnte also davon ausgehen, dass selbst Voth geschulter in diesen Dingen war als er. Dennoch, er war hin- und hergerissen. Selbst hätte er niemals diese Möglichkeit in Betracht gezogen. Doch nun stand die Frage im Raum und er konnte sich ihr nicht entziehen.

„Ein ehrlicher Sith also…“,

murmelte Saphenus und sah Voth dabei ein. Es war nicht klar ob er das ernst oder ironisch meinte.


„Ich bin unentschieden.“,

gab er dann ehrlich zu und fragte sich gleichzeitig ob der Graf ihm das als Schwäche auslegen würde. Er begann sich über seine Offenheit zu ärgern, was gingen die anderen seine Gefühle an? Sollten sie sich zum Teufel scheren! Doch schon kurz darauf musste er sich eingestehen, dass er sich selbst wenigstens zum Teil offenbaren musste wenn er wollte, dass Janus und Voth das ebenso taten. Ich hoffe Lom Fey recherchiert gut, dachte er und stellte sich jetzt schon vor wie er den Pau’aner bestrafen konnte wenn er mit ungenügenden Informationen aufwarten würde.


„Ich habe Politik schon immer gehasst, als Gouverneur würde ich zu eben jenem Klientel gehören, dass sich drinnen in ihrem erlogenen Glanz suhlt.“,


sagte er und wies mit der Hand auf die Gedächtnishalle.


„Auf der anderen Seite kann man einen Gouverneur der Sith wohl kaum mit ihnen gleichsetzen. Bis auf den amtierenden natürlich.“,


fügte er dann murmelnd hinzu. Er lauschte Voth wie er erklärte ein Gouverneur in ihren Reihen wäre ihrer gemeinsamen Sache sicherlich zuträglich, immerhin besaß er doch einige Kompetenzen, die sie nutzen könnten. Ein verschmitztes Lächeln breitete sich auf Saphenus‘ Gesicht aus.


„Dein Meister bildet dich gut aus. Ich höre eindeutig wie Janus aus dir spricht obwohl es dein Körper und dein Geist ist. Du hast dir viele seiner Gedankengänge angeeignet. Aber hüte dich davor dich an ihn dran nähen zu lassen damit ihr beide wirklich eins seid.“,


musste er zunächst anerkennen und wurde dann sarkastisch.


„Alles im Leben ist ein Tauschgeschäft und vermutlich versprecht ihr euch mehr für eure Unterstützung als nur die Befriedigung des Rachedurstes. Auch wenn der uneingeschränkte Zugang zu Korribans Wissen sicherlich nützlich für unsere Sache ist. Wenn denn nicht morgen die Inquisition vor meiner Haustür steht. Oder sogar vor unser aller dreien.“


Voth bemerkte, dass es nicht in seiner Hand lag wohin er reisen würde, langsam wanderte Saphenus‘ Blick wieder zum Grafen. Ihn störte die Unterhaltung mit dem Twi’lek nicht doch er war auch gespannt auf das, was der Graf sagen würde. Ob es ihn reizte Korriban erneut zu besuchen?


„Rache ist etwas Persönliches. Eine einfache Nachricht in den HoloNet-News ist wohl kaum so befriedigend wie es selber mit anzusehen.“


Müdigkeit beschlich den Zabrak wie schon vorher an dem Abend. Wie viel Uhr ist es, fragte er sich plötzlich und starrte auf die Tür, die den Weg in die Gedächtnishalle versperrte. Er bemerkte wie Voth aufschreckte und nun ebenfalls den Tumult spürte, der sich drinnen anbahnte. Müde fing Saphenus an zu lächeln. Er hätte niemals gedacht, dass dieser Abend so lange dauern würde.


„Ignavius scheint sich jemanden zu suchen an dem er seinen Frust auslassen kann.“,


stellte er fest.

„Du hast ihn anscheinend sehr auf die Palme gebracht. Alles in allem ist er doch ein Feigling. Dich ein wenig durch die Luft zu schleudern ist wohl kaum Ausdruck von Macht und sich jetzt an dem unwürdigen Gesindel da drinnen zu vergreifen...nun, zweifellos haben sie es verdient, aber ob so etwas nötig ist? Kein Wunder, dass er im Orden nicht mehr ernst genommen wird. Vielleicht könnten wir die Chance nutzen und ihn in der Damentoilette ertränken.“


Saphenus spürte eine Wolke der dunklen Seite, die sich nun dort befand wo er eben noch Zoey spüren konnte. Ihre Präsenz wurde völlig davon verschluckt. Sollte er sich Sorgen machen, gab es Grund dazu? Er hatte Zoey zugesichert sie zu beschützen, allerdings vor Hybris und nicht vor Ignavius. Würde sie aber noch mit nach Korriban kommen wenn sie von dem Sith bedroht wurde? Tötete er sie vielleicht? Nein, entschied Saphenus. Er musste erkennen, dass sie nützlich war, er würde ihr nichts tun. War schon jemand zu Schaden gekommen? Saphenus war versucht nach Recht und Ordnung zu schauen, doch ebenfalls empfand er Abscheu bei dem Gedanken wieder die lallenden Worte des Gouverneurs mit anhören zu müssen. Er drehte sich zu dem Grafen um.


„Der werte Gouverneur hat anscheinend beschlossen Deine Party gänzlich zu ruinieren. Ich habe aber nicht mehr sonderlich viel Lust mich mit ihm auseinander zu setzen. Hetz ihm doch Deine Jünger oder die Sturmsoldaten an den Hals. Hinterher kann ich mich immer noch bei ihm einschleimen indem ich das verteufle. Auch wenn mir schon bei dem Gedanken daran Übel wird.“


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