Bastion

[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli

Die Unheilverkündende wankte auf ihn zu. Es schien als müsse sie laufen und alles von neuem erlernen. Sie hielt den Kopf gesenkt, gerade so, dass sie ihn noch mit den Augen durchdringend Anstarren konnte. Venris Tod war gekommen. Der Tod vieler Personen war gekommen. Mirilli und Venris hatten dieses Monster auf die Galaxie losgelassen. Ein Monster, das selbst der Imperator fürchtete. Sie würde das Imperium, vielleicht sogar die ganze Galaxie in ihren Grundfesten erschüttern. Vier Jünger und 2 Wächter waren bereits nach ihrem ,,Tod`` gestorben. Nun hatte sie einen Machtsensitiven Körper und einen Ausgang. Der einzige, der ihr jetzt noch im Wege stand, war Venris. Er glaubte nicht daran, diesen düsteren Ort nochmal Lebend zu verlassen, aber wenn doch ... wenn er die Lady besiegen konnte. Er hätte einen Feind besiegt, den selbst der Imperator nicht zu bändigen vermocht hatte. Er ließ die Energiepicke in seiner Hand kreisen. und stellte sich breitbeinig vor den Eingang. Er war das letzte Bollwerk, dass das Imperium gegen einen seiner mächtigsten Feinde hatte. Mit ihm starb das Imperium ... oder es überlebte mit ihm. Mirillis Körper zog sich weiter voran. Mit einem irren Grinsen. Dann blickte sie ihn an.

Darth Arestia, sie war es wirklich. Er hatte es zwar schon die ganze Zeit gewusst, aber dies Bestätigung ließ ihn zurückschrecken, vielleicht auch, weil sie aus dem Mund einer Person kam, die Venris bis hierhin begleitet hatte, als gute Verbündete. Plötzlich loderte Zorn in seinem Inneren auf. Sie war Schuld! Mirilli hatte dies zu verantworten! Warum hatte sie keinen starken Willen bewiesen, sondern nachgegeben. Ihr verdankte Venris im Grund den Tod, ihr verdankte im Grunde der halbe Sith-Tempel den Tod. Langsam wichen seine Zweifel, Mirilli zu verletzten, seinem Zorn. Er wäre fast auf den Körper zugestürmt, als plötzlich wieder diese gebrochene Stimmer erklang. Diesmal deutlich natürlicher. Arestia lernte schnell. Er musste sich eingestehen, dass er bei einem falschen Schritt wahrscheinlich Tod auf dem Boden liegen würde. Doch dann dankte sie ihm, wollte ihn belohnen. Erst widerstrebte Venris sich komplett, doch dann erscheinen Bilder in seinem Kopf, Bilder, die ihm Macht versprachen. Er dachte nach. Arestia würde ihn zur Macht bringen, aber warum sollte sie dies tun? Wahrscheinlich würde sie ich einfach so schnell wie möglich töten, nachdem er ihr an die Oberfläche geholfen hatte. Doch die Bilder ließen nicht nach und wurden stärker und eindringlicher. Er konnte Macht auch alleine erringen, aber warum den schweren Weg nehmen, wen es auch einen leichten gab? Er brauchte nur das Amulett. Er würde es einem weniger starken Individuum umhängen, dass er selbst kontrollierte. Dann wäre er Arestias Meister! Der Meister der Lady, die den Tod überwand und selbst den Imperator in Schrecken versetzte.

Venris schritt auf sie zu, verbarg seine wahren Gedanken, aber hinter einer Fassade, die ihn so aussehen ließ, als ob sein Verstand schon längst gebrochen wäre und er eine willenlose Marionette sei. Er kniete sich vor ihr nieder.

,,Meisterin.``

Auf ein Handzeichen erhob er sich. Als er in Mirillis Gesicht blickte, sah er ein Triumphierendes Lächeln. Nun würde er seinen Plan verwirklichen. Jetzt war sie noch schwach. Jetzt hatte er noch eine Chance.

,, Meisterin, der Körper den ihr beseelt ist schwach. Schwach und blind. Lasst mich euer Werkzeug sein.``

Er spannte seine Muskeln, um ihr zu Zeigen, wie viel Kraft in ihm steckte.

,,Sie hielt noch nicht mal dem Anblick dieser Leichen stand. Aber ich ... Ich bin ein gutes Werkzeug. Lasst es mich beweisen. Wählt meinen Körper!``

Arestia schien kurz zu überlegen, war dann aber wohl so begeistert von sich selbst, dass sie ihn auf ihre Seite gezogen hatte, das sie nicht lange nachdachte. Außerdem hatten sich die Jahre in der Gruft bestimmt nicht positiv auf ihren Verstand ausgewirkt. Sie wies Venris an, sich selbst das Amulett um den Hals zu legen.

,,Es wäre mir eine Ehre, Mylady.``

Er griff nach dem Amulett und zog es Mirilli vom Hals. Die Bilder und Eindrücke verschwanden nicht ganz, aber es reicht um wieder zur Besinnung zu kommen. Arestia hatte den Imperator besiegt! Sie würde sich bestimmt nicht von einem Jünger kontrollieren lassen. Arestia war eine Gefahr! Eine Gefahr, die es nun zu beseitigen galt. Er schaute das Amulett an, schaute Mirilli an, die noch nicht mitzubekommen schien und fast umkippte. Dann schleuderte er das Amulett auf den Boden, seine einzige Chance, zu überleben, denn auf Dauer wäre auch sein Verstand nicht stark genug gewesen. In seinem Kopf hallte ein düsterer Vergeltungschrei, der aber urplötzlich erstarb, als das Amulett den Boden erreicht und in zwei teil zersprang. Mirilli schien plötzlich komplett ohnmächtig zu werden. Venris wich an ihre Stelle und fing sie auf, legte sie auf den Boden und benutzte seine eh schon zerrissene Robe als Kissen.

,,Alles wird gut, die Gefahr ist gebannt.``

[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli

 
[Bastion/kleine Stadt in der Nähe des Sith-Tempels/Laden für Kommunikationsgeräte] Destiny, Kronos

Kronos
lächelte, als sie seine Hand nahm. Er schien nachzudenken, als sie vor dem Laden standen. Schließlich sah er Destiny an und sagte, dass er sie mochte. Verwirrt wich die Hybridin seinem Blick aus. Meinte er das ernst? Inzwischen war ihr bewusst geworden, dass sie ihn mochte. Erwiderte er das wirklich oder nutzte er sie aus? Und... sie hatte nicht viel Ahnung von Gefühlen, aber das, was sie für Kronos empfand, war nicht nur mögen. Sie konnte nicht beschreiben, was genau es war, und einen Namen dafür hatte sie schon gar nicht.

In Gedanken versunken, bemerkte sie erst jetzt, dass
Kronos noch mehr gesagt hatte. Dass sie sich bald trennen würden oder so. Zustimmend nickte Destiny, daran hatte sie auch schon gedacht. Der Devaronianer lachte und meinte, er verstehe fast nichts von diesen Gefühlen. Erleichtert, dass es ihm genauso ging, nickte die Hybridin, als Kronos hinzufügte, dass er gerne Kontakt zu ihr halten würde. Auch Destiny wollte sich nicht einfach irgendwann für immer von ihm trennen, aber ihr fiel nichts ein, wie sie das verhindern... Mitten im Gedanken stellte die Hybridin fest, dass die Lösung sich direkt vor ihrer Nase befand. Comlinks! Deshalb hatte Kronos vor diesem Laden angehalten. Verärgert fragte Destiny sich, wie sie eine so einfache Lösung hatte übersehen können.

"Ich verstehe diese Gefühle auch nicht. Ich weiß nur, dass ich dich mag. Und... da ist noch ein anderes Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben, es ist so ähnlich wie mögen, aber irgendwie auch anders..."

Unsicher stoppte sie.
Kronos ging in den Laden und kaufte zwei Comlinks, wobei ihm sein Geldbeutel runterfiel. Destiny half ihm, das Geld wieder aufzusammeln, ehe sie den Laden verließen.

"Wie bist du eigentlich hieher gekommen, Kronos? Wo kommst du her?"

Destiny interessierte sich wirklich dafür, mehr über Kronos zu erfahren, aber erstmal musste sie ein dringenderes Problem lösen. Hilflos untersuchte sie den Comlink, den der Devaronianer ihr gegeben hatte.

"Danke. Ich bin froh, dass wir so in Kontakt bleiben können. Aber... Wie funktioniert dieses Ding?"


[Bastion/kleine Stadt in der Nähe des Sith-Tempels] Destiny, Kronos
 
Bastion - Stadtzentrum vor dem Tempel der Sith - Komunikation-Fachgeschäft - Kronos, Destiny; Verkäufer (NPC)

Kronos war froh, als die Hybridin endlich wieder etwas sagte. Lange hatte sie geschwiegen. Doch ihre Stimme war wie Balsam auf Kronos selischen schmerzen. Sie hatte gesagt, sie hätte auch wenig Erfahrung mit Gefühlen wie diesen. Kronos hate wieder Hoffnung, sie für sich zu gewinnen.

Sein Plan war aufgegangen und Destiny half ihm sein Geld aufzusammeln. Absichtlich, doch wie ein Zufall aussehend, berührte er ihre Hand mit seiner. Es war nur eine kurze Berührung doch sie war warm und behutsam.

Als die beiden wieder draußen waren, fragte Destiny Kronos über seine Herkunft aus. "Ich bin von Devaron, einem kleinen, einzelnen Planeten. Relativ Zentrumsnah. Ich habe einiges geerbt und konnte es mir deshalb leisten hier her zu kommen. Aber ich schwelge nicht gerne in der Vergangenheit. In der Vergangenheit habe ich gelitten. Ich denke nicht gerne daran.", antwortete er. Destiny wunderte sich, wie der Kommlink funktionierte. Der Devaronianer nam dern Daumen seiner liebsten und drückte damit auf einen Knopf. Der komlink ging an. Er schaltete auch seinen Komlink ein.

Ein leichter wind wehte durch die Straßen und Wehte der Hybridin eine Strene ins Gesicht. Kronos strich sie langsam und sanft hinter ihr linkes Ohr. Als Seine Hand schon fast hinter ihrem Kopf war, hielt er inne. Er war sich unsicher, wie weit er gehen konnte, doch er wagte es und Küsste sie. Es war warm und feucht, seine Zunge umspielt ihre, doch er ließ ihr die Möglichkeit ihn weg zu drücken, fals sie es doch nicht wollte. Der Kuss war das angenehmste, was der Jünger je gefühlt hatte. Doch es schmerzte, bei dem Gedanken, sie bald zu verlassen und am meisten ängstigte es ihn, sie verlieren zu können.

Bastion - Kleine Stadt vor dem Sith-Tempel - Straße - Kronos, Destiny
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Grabkammer von Darth Arestia] Darth Arestia in Mirilis Körper, (NSC), Venris Traja

Die zahllosen, so lange entbehrten Sinneseindrücke versetzten Darth Arestia in eine Art Rauch, die Sith konnte förmlich spüren, wie sie sich an den neuen Körper gewöhnte und besser lernte, ihn zu kontrollieren. Zwar war die Jüngerin nicht sonderlich stark in der Macht, aber sie war jung und gesund und ihr leibliche Hülle stark genug, ihre ruhmreiche Essenz aufzunehmen. Vorerst genügte das, doch für die Zukunft hatte die wiedergeborene Sith vor, sich einen neuen Wirt zu suchen. Denn auch wenn ihr die Rache gegen den damaligen Imperator verwehrt bliebt, ihr Machthunger war geblieben und sogar noch stärker geworden in den Jahrzehnten der Gefangenschaft. Ja, die Galaxis selbst würde vor Schmerz schreien, sobald sie ihre Pläne in die Tat umsetzte. Vor ihrem Tod hatte Darth Arestia an einem Weg geforscht, den Effekt ihres Amuletts auszudehnen und mehr als eine Person zu kontrollieren. Diese Forschung würde sie fortsetzen und einen mächtigen Wirt finden, sie war fest entschlossen. Und sobald sie erst einmal die Macht über eine Gruppe besaß, indem sie ihre Essenz in sie transferierte, würde sie noch stärker werden und sich weiter ausdehnen, ganze Städte und Planeten übernehmen und schlussendlich die Galaxis selbst. Sie würde die Galaxis sein, und die Galaxis sie. Ein Geist, ein Wille. Unzählige Lebewesen, unterworfen unter ihren Willen, ersetzt durch ihre Persönlichkeit. Was für eine schreckliche und erhabene Zukunft das sein würde! Niemals wieder würde es jemand wagen, sich ihr zu widersetzen. Darth Arestia lachte irre und genoss das Geräusch in ihren Ohren. Die Eindrücke, die sie jetzt erhaschte, würden nichts in Vergleich zu dem sein. Sie konnte vor ihrem inneren Auge die glorreiche Zukunft sehen, die sich ausmalte, und diese Gedanken steigerten ihren Rausch nur noch mehr. Sie war zurückgekehrt, hatte den Tod selbst besiegt. Wer konnte sie jetzt noch aufhalten? Die Sith waren schwach geworden, das verrieten ihr die Erinnerungen ihres Wirtes, zerrissen von Machtkämpfen und Verfall. Und die Jedi? Diese armseligen Maden waren kaum ihre Aufmerksamkeit wert. Nichts stand ihrem Aufstieg im Wege.

Nun, fast nichts. Da war noch Venris, der Zabrak erwies sich als etwas widerstandsfähiger, als Darth Arestia zunächst geglaubt hatte, doch schlussendlich siegte ihre Beeinflussung und die Sith lächelte zufrieden, als er sich ergab und vor ihr auf die Knie sank. Hatte der Gehörnte wirklich geglaubt, ihr widerstehen zu können? Was für ein Narr, doch konnte er dennoch für sie von Nutzen sein. Ihr erster Sklave, der erste von vielen, die ihr dienen würden. „Meisterin“ nannte er sie, doch „Göttin“ wäre angemessener gewesen. Was war ihre Macht wenn nicht die eines Gottes? Darth Arestia kicherte erneut und betrachtete den knienden Jünger, bevor sie ihm mit einem Handzeichen erlaubte, sich zu erheben.


„Gut. Guuuuut. Ihr werdet der Erste sein. Der Erste meiner Sklaven, an deren Spitze ich die Galaxis beherrschen werde.“


Verkündete die Sith, deren Stimme nun fest und sicher klang, voller Arroganz und Macht. Venris schien noch klar denken zu können und brachte einen Vorschlag vor, sie sollte doch seinen Körper übernehmen, der so viel stärker war als der von Mirili. Und auch sein Verstand war wach und rege. Nicht so stark, dass sie ihn nicht hätte übernehmen können, aber Wirte mit einem starken Willen steigerten ihre Kräfte. Und die Miraluka war wirklich nicht sonderlich beeindruckend, weder körperlich noch geistig. Die Sith war einen Moment unschlüssig und betrachtete den muskulösen Körper des Gehörnten, ihre Lippen formten ein Lächeln.

„Ja...ja, dein Körper ist stark. Und dein Verstand zumindest stärker als ihrer. Weißt du, was für eine Ehre es ist, meine Essenz in sich zu tragen? Ja, natürlich, das weißt du. Du gehörst mir, um mit dir zu verfahren, wie es mir beliebt.“


Darth Arestia schritt langsam auf den Jünger zu und legte ihre Fingerspitzen auf seinen Oberkörper und fuhr die Verletzungen nach, die er dort erlitten hatte. Die Eindrücke waren stark, sehr stark, und ihr Lächeln wurde breiter.


„Du wirst ein exzellenter Wirt sein. Sieh nur, wie dein Körper die Wunden erträgt...Mirili hätte dich gerne auf diese Weise berührt, weißt du? Vielleicht lasse ich sie an dem Gefühl teilhaben.“


Die Wiedergeborene lachte düster, dann nickte sie und bereitete sich geistig auf den Transfer vor.


„Nimm das Amulett und leg es dir um.“


Befahl sie, überzeugt, seinen Willen gebrochen zu haben. Er gehörte ihr. Als der Zabrak das Amulett an sich nahm, kehrte Darth Arestia in den Dämmerzustand zurück, doch das würde nur kurz so bleiben. Doch mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde sie unruhiger. Warum zögerte Venris? Sie kontrollierte ihn! Ein Gefühl von Angst, ja Panik kam in ihr auf, und sie schrie in die Leere hinein und versuchte verzweifelt, dem Gefängnis zu entkommen, hämmerte mit den Fäusten gegen unsichtbare Wände. Und dann, mit einem Mal, erhaschte sie einen Blick auf das Geschehen, sah wie Venris das Amulett anstarrte und zum Wurf ausholte. Eisige Gewissheit lähmte Darth Arestia, als sie erkannte, dass sie getäuscht worden war, und ihre Panik steigerte sich ins Unermessliche. Nein! Das durfte nicht sein!


„Nein!“


Brüllte die Sith, als das Amulett durch die Luft flog, und als es den Boden berührte und zersprang, schrie sie unartikuliert und verspürte sengenden Schmerz, bevor alles dunkel wurde. Darth Arestia war zum zweiten Mal gestorben, dieses Mal endgültig. Und im selben Moment kehrte Mirili ins Leben zurück, sah sich verwirrt um und ihr Körper versagte ihr den Dienst, die Miraluka fiel zu Boden. Sie fühlte etwas...Schmerz, Verwirrung. Aber sie fühlte etwas, das hieß, sie musste befreit worden sein. Unsicher blickte Mirili nach oben und erkannte Venris, und dann prasselten die Erinnerungen auf sie.


„Ist sie...ist sie tot?“


Flüsterte die Jüngerin heiser und zitterte, sie klammerte sich an den Zabrak, froh, dass er da war. Der Alptraum war vorüber.


„Ich...ich konnte nichts tun. Es war so, als wäre ich ein Gefangener in meinem eigenen Körper, ich konnte nur...zusehen. Zusehen und...“


Die Stimme der Miraluka versagte und sie schluchzte leise, als ihr klar wurde, was gerade geschehen war.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Grabkammer von Darth Arestia] Mirili (NSC), Venris Traja
 
[Bastion/kleine Stadt in der Nähe des Sith-Tempels] Destiny, Kronos

Kronos
sagte, er denke nicht gerne an seine Vergangenheit. Er kam von Devaron, mehr erfuhr sie nicht. Sie wollte ihn nicht drängen. Wenn er nicht darüber reden wollte, würde sie das akzeptieren.

"Ich komme von Takodana. Kleine, neutrale, unwichtige Welt. Viel Wald, kaum Zivilisation. Als ich sieben war..."

Destiny stockte kurz


"hat meine Mutter meinen Vater umgebracht. Sie hat einfach die Kontrolle über sich verloren. Sie war zu schwach. Und ich..."

Auf Destinys Lippen lag ein kaltes Lächeln.

"habe sie ermordet. Seitdem habe ich mich allein im Wald durchgeschlagen."

Kronos zeigte ihr, wie der Comlink funktionierte. Aufmerksam sah die Hybridin zu. So kompliziert war es gar nicht.

"Danke, jetzt verstehe ich es."

Der Wind wehte ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. Kronos hob eine Hand und strich sie ihr langsam aus dem Gesicht. Plötzlich beugte er sich vor und drückte seine Lippen auf ihre. Destiny wusste nicht, warum er das tat, also wartete sie ab, bis er sich wieder von ihr löste.

"Ähm... was... was war das? Bedeutet es irgendwas?"

Die beiden Jünger machten sich auf den Rückweg zum Tempel. Sie ließen am Eingang ihr Blut überprüfen, gaben ihre Waffen ab und betraten die düstere Pyramide.

"Lass uns die Comlinks doch gleich ausprobieren. Ich will sicher sein, dass ich alles verstanden habe."

schlug die Hybridin vor. Kronos stimmte zu, beide aktivierten ihre Geräte, verbanden sie und dann erschien tatsächlich ein Bild des Devaronianers. Destiny lächelte und schaltete ihr Comlink wieder aus.

"Jetzt können wir in Kontakt bleiben. Aber erstmal werde ich jetzt schlafen. Bis morgen, Kronos."

Destiny machte sich auf den Weg in ihren Schlafraum, ignorierte wie gewohnt die anderen Jünger und legte sich hin. Sie war müde, und so schlief sie sofort ein.

Am nächsten Morgen, wie üblich bei Sonnenaufgang, machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek, nachdem sie in der Kantine etwas gegessen hatte. Sie hoffte, in den unzähligen Büchern und Schriftrollen etwas zu finden, das ihr diese verwirrenden Gefühle erklären konnte.

[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Karkan (NSC), Destiny

Rasche Schritte trugen Karkans Füße über den Boden des Sith-Tempels, der Jünger war in Eile. In großer Eile, um genau zu sein, denn er hatte eine dringende Anweisung erhalten und in seiner Position konnte er sich es nicht erlauben, seine Herren zu enttäuschen. Nicht, dass der Givin so etwas je vorgehabt hätte, er glaubte an das, wofür seine Herren standen, auch wenn er selbst nicht genau wusste, was das eigentlich war. Zu seinem eigenen Schutz, hatte man ihm gesagt, denn wenn er nichts wusste, konnte er auch nichts verraten. Karkan befolgte schlicht und ergreifend seine Befehle, und in diesem Moment lauteten seine Befehle, eine Nachricht zu überbringen. Er war ein Botschafter, ein Mittelsmann, eine Rolle, die ihm durchaus gefiel, denn so blieben ihm die anderen Tätigkeiten, zu denen Jünger gezwungen wurden, erspart. Ja, seine Herren behandelten ihn sogar sehr gut, wenn man mal darüber nachdachte, und im Gegenzug war seine Treue ihnen gegenüber unerschütterlich. Er war klug genug um nicht die Hand zu beißen, die ihn fütterte. Also eilte der Givin, der eine schlichte dunkle Robe trug, weiter, auf dem Weg zu seinem Ziel, der Bibliothek des Sith-Ordens. Doch nicht die Schriftrollen und Bücher interessierten ihn, sondern eine Person, die seine Informanten dort gesichtet hatten, eine Person, die ausgewählt worden war, seine Botschaft weiter zu tragen. Warum genau, das wusste Karkan ebenfalls nicht, er nahm an, dass seine Herren dafür gute Gründe hatten, und es war nicht an ihm, ihre Entscheidungen zu hinterfragen, er führte sie bloß aus, und das war gut so. Suchend sah sich der Jünger um und entdeckte schließlich die Person, nach der er suchte. Eine junge Frau, humanoid, mit schwarzem Haar, gelb-roten Augen, man hatte ihm ein Holo gezeigt, an dem er sich orientieren konnte. Dort saß sie, an einem der Tische, in Schriftrollen vertieft. Der Givin trat heran und räusperte sich, und als sie ihn ansah, neigte er höflich den Kopf.

„Ich grüße Euch, Destiny. Seid unbesorgt, ich bin bloß ein Botschafter und will Euch nichts Böses. Ihr wurdet auserwählt, für eine wichtige Aufgabe, die meine Herren, die ehrenwerten Krath, Euch und nur Euch zutrauen. Akzeptiert, und Ihr werdet reich belohnt werden.“


Der Jünger machte eine kurze Pause und fuhr dann, als er ihrer Aufmerksamkeit sicher war, fort. Er griff in eine Tasche und holte einen Holoprojektor hervor, und als er ihn aktivierte, wurde das hünenhafte Abbild eines mächtigen Sith angezeigt.


„Dies ist Darth Zion, ein Vollstrecker und Mitglied des Zirkels der Extinktoren. Er wird bald hier im Tempel eintreffen und meine Herren wünschen, dass Ihr ihn empfangt. Übermittelt ihm die Grüße der Krath und eine Einladung nach Empress Teta, um über die Zukunft des Ordens zu sprechen.“


Karkan deaktivierte den Projektor und holte einen Zettel hervor, den er Destiny gab.


„Mit diesem Zettel dürft Ihr in die Domäne der Oberen. Begrüßt Darth Zion im oberen Flugdeck dort. Das wäre alles.“


Höflich nickte der Givin, drehte sich um und ging. Seine Herren würden gewiss zufrieden sein.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Karkan (NSC), Destiny
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli

Plötzlich schlug Mirilli die Augen wieder auf. Wie sie da auf dem Boden lag, wirkte sie leicht, zerbrechlich und vollkommen aufgewühlt. Das konnte Venris gut verstehen. Immerhin hatte sich gerade ein fremder Geist in ihr breitgemacht. Er selbst war nur beeinflusst worden, ein Gefühl, dass schon unangenehm genug war. Aber komplett aus seinem Körper vertrieben zu werden ... er wollte es sich gar nicht vorstellen. Auf die Frage ob sie tot sei, lächelte Venris mitfühlend.

,,Ein für alle mal. Arestia wird die Galaxie nie mehr wieder bedrohen.``

Mirilli klammerte sich an ihn. Seine Wut, die er vorhin noch gehabt hatte, darauf, dass sie zu schwach gewesen war, Arestia zu widerstehen, war verschwunden. Selbst Venris hatte sich nicht ganz wehren können und vielleicht war er ja besonders stark in der Macht. Wer wusste schon, was seine Zukunft ihm bringen möge. Nun war er aber erstmal froh, den Moment überlebt zu haben. Mirilli schien es nicht so gut überstanden zu haben. Sie war komplett aufgelöst. Venris probierte etwas. Er konzentrierte sich stark auf Mirilli und an gute Gefühle, wie Erleichterung und Hoffnung. Vielleicht gelang es ihm ja, diese Gefühle in der Macht zu übermitteln. Er schloss kurz die Augen um sich noch stärker zu konzentrieren, und als er sie wieder öffnete, dachte er kurz, er hätte gesehen, wie ein kleines, erleichtertes Lächeln über Mirillis Gesicht zog.

,,Alles wird gut, Mirilli. Wir konnten Arestia besiegen. Sie stellt keine Gefahr mehr für uns dar. Nichts tut das gerade.``

Er lächelte sie an und wischte ihr sanft den Schweiß vom Gesicht. Dann erhob er sich und ging hinüber zu dem Amulett, das in zwei sauberen Hälfte auf dem Boden lag. Er hob es auf und verstaute es in seiner Tasche. Vielleicht würde es ihm irgendwas bringen. Alleine schon als Beweis für ihr Abenteuer konnte es von Nutzten sein. Außerdem stellte es keine Gefahr mehr für ihn, für niemanden, dar. Warum also das gute Stück verrotten lassen. So konnte er es einem Meister übergeben, wenn denn jemand Interesse daran hätte. Würde er es liegen lassen, wäre er für den weiteren Verlauf recht unwichtig. Dann ging er wieder zurück zu Mirilli und lächelte sie an, um ihr ein gutes Gefühl zu vermitteln.

,,Wir sollten hier nicht bleiben. Du musst einen Arzt aufsuchen. Außerdem wird diese Ruhe nicht ewig bleiben. Die Meister müssen auch schnell hiervon erfahren. Ich habe das Amulett eingesteckt. Als Beweis natürlich. Bist du bereit?``

Mirilli schien kurz zu zögern. Nickte dann aber doch kraftlos. Venris fasste ihr unter die Armee und hob sie mühelos in die Höhe. Sein Gewand warf er sich auch über. Er trug Mirilli bis zu der Leiter und blickte dann zu ihr hinunter.

,,Halt dich jetzt gut fest.``

Er nahm Mirilli auf seinen einen Arm und fasste mit dem anderen die Leiter. Sie war nicht besonders lang gewesen, vielleicht schafften sie es so, bis nach oben zu kommen, denn ein Blick in Mirillis Gesicht hatte ihm verraten, dass sie ehr abstürzen würde, als oben anzukommen.
Als sie oben angekommen waren, legte Venris Mirilli kurz ab. Er war müde, Tod müde, dass wurde ihm jetzt bewusst. Er hatte ein aufregendes Abenteuer auf sich genommen, hatte einen Jünger getötet, hatte den Verlockungen einer mächtigen Sith-Lady trotzen müssen. Das forderte nun seinen Tribut. Trotzdem wollte er vor Mirilli nicht wie eine Null dastehen. Sie hatten sich so gut geschlagen, und nun sollte es nicht daran scheitern, dass Mirilli nicht mehr vernünftig gehen konnte. Körperlich wäre sie vielleicht noch in der Verfassung gewesen, aber sie brauchte auch ihren Geist, um vorwärts zukommen. Venris erhob sich wieder und grinste Mirilli mit allem Selbstvertrauen an, dass er aufbringen konnte, was besonders schwer war, da er momentan eigentlich nur noch an seine unendliche Müdigkeit denken konnte.

,,Wollen wir?``

Er legte Mirillis Arm um seine Schultern, um sie besser stützten zu können und stemmte sie dann vom Boden ab.

[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Grabkammer von Darth Arestia] Mirili (NSC), Venris Traja

Es war vorbei. Es war wirklich vorbei. Mirili fühlte sich ungeheuer schwach und ausgelaugt und ihr eigener Körper war ihr beinah fremd, als müsste sie sich erst wieder daran gewöhnen, ihn zu kontrollieren. Und dabei hatte Darth Arestia nur für wenige Minuten Besitz von der Miraluka ergriffen, doch die waren der Jüngerin wie eine Ewigkeit erschienen, in der düsteren Leere hatten sich Sekunden wie Stunden angefühlt und noch schlimmer war es gewesen, als sie Eindrücke von dem erhalten hatte, was die Sith mit ihrem Körper machte. Beinah hätte sie Venris auch übernommen, doch dem Zabrak war es gelungen, die Wiedergeborene zu täuschen. Erleichtert hörte Mirili, dass Darth Arestia wirklich tot war, sie würde niemanden mehr so etwas schreckliches antun können. Das Schluchzen der Jüngerin wurde etwas leiser, aber sie hielt sich weiter an dem Zabrak fest, dessen Nähe ihr gut tat. Er hatte ihr das Leben gerettet und die Wiedergeborene besiegt, und ihm Moment spendete er ihr wertvollen Trost. Ja, Mirili fühlte sich sogar schon ein wenig besser und stärker, als er sie anlächelte, die schlimmen Erinnerungen verblassten für einen Moment und die Miraluka lächelte schwach. Dennoch zuckte sie kurz erschrocken zurück, als Venris ihr sanft den Schweiß von der Stirn strich, die Berührung fühlte sich seltsam an, beinah ungewohnt. Mirili richtete sich ein wenig auf und nickte leicht.


„Gut.“


Murmelte sie und im Sitzen legte sie die Arme um ihren Körper und starrte vor sich hin. Als Venris aufstand, verfolgte sie nervös, wie er die beiden Hälften des Amuletts aufhob, sie fürchtete schon, Darth Arestia würde vielleicht doch noch wiederkehren, doch nichts geschah und Venris war weiterhin Venris. Der Zabrak mahnte, dass sie nicht hier unten bleiben sollten, sie musste einen Arzt aufsuchen und sie mussten einen Meister informieren. Mirili fühlte sich unendlich müde und wäre am liebsten einfach sitzen geblieben, aber sie wusste, dass er recht hatte, und dieser Ort tat ihr nicht gut, also nickte sie, so gut es ging.


„Ja, lass uns gehen. Ich will nie wieder hier her.“


Venris griff ihr unter die Arme und half ihr hoch, die Miraluka stand sehr unsicher auf ihren Beinen, und so trug er sie bis zur Leiter und auch hinauf, denn die Jüngerin war zu schwach, um zu klettern. Oben angekommen bemerkte sie, dass auch Venris erschöpft war, kein Wunder nach diesen Ereignissen, doch der Zabrak gab sich stark und entschlossen und stützte sie. Mirili nahm sich daran ein Beispiel und zwang sich nach oben. Die ersten Schritte fielen ihr ungeheuer schwer, aber langsam wurde sie sicherer, sie wollte nicht schwach sein und auch keine Last und so zwang sie sich zum Gehen. Die beiden Jünger kamen nur langsam vorwärts, aber schlussendlich erreichten sie die normalen Katakomben und den Ausgang, stiegen die Treppe hinauf und befanden sich wieder im Erdgeschoss des Tempels. Das Gefühl der Bedrohung ließ nach und Mirili sammelte ihr Kräfte und deutete in eine Richtung.


„Dort...dort entlang. Da ist eine Krankenstation. Du musst dich auch...behandeln lassen, ja? Versprochen?“


Meinte sie und warf Venris einen Blick zu. Sie humpelten weiter und erreichten schließlich die Station, ein Medidroide und ein Jünger, ein älterer Mensch, den sie als Arzt erkannte, nahmen sie in Empfang und untersuchten sie. Mirili wurde auf eine Liege gelegt und der Droide verabreichte ihr Mittel zur Stärkung von Körper und Geist, während der Arzt sich um Venris kümmerte und sie beide dann anwies, zu schlafen. Vorher aber teilten sie dem Arzt mit, was passiert war, und forderten ihn auf, einen der Meiste rzu rufen. Mirili schlief bald ein, und als sie erwachte, schreckte sie auf und hielt sich den Kopf, doch es war alles in Ordnung.


Venris?“


Fragte sie, da spürte sie eine plötzliche Kälte im Raum und sie sah sich um. Flankiert von zwei Jüngern betrat eine in eine elegante schwarze Robe gehüllte Gestalt den Raum, sein Gesicht unter einer Kapuze verborgen. Ein Meister! Der hochrangige Sith trat auf sie und Venris zu und Mirili spürte, wie er sie musterte. Als er schließlich sprach, war die Stimme des Sith eisig und einschüchternd.


„Ihr seid also die Jünger, die das Grab von Darth Arestia gefunden haben. Erstaunlich, dass es zwei armselige Jüngern gelang, woran der Zirkel der Inquisitoren Jahrzehnte gescheitert ist. Vielleicht besitzt ihr doch zumindest einen Hauch von Größe, doch das wird sich zeigen. Das Amulett...gebt es mir.“

Mirili schwieg eingeschüchtert und verfolgte das Geschehen, und als der Sith schließlich ging, gesellte sie sich zu Venris und lächelte dem Zabrak erleichtert zu.


„Wie geht es dir?“


Fragte sie und zupfte nervös an ihrer Robe. Hoffentlich ging es ihm gut.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Krankenstation] Mirili (NSC), Venris Traja
 
[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny

Vollkommen vertieft in die vor ihr liegende Schriftrolle, bemerkte Destiny den Jünger, der eilig auf ihren Tisch zusteuerte, zunächst gar nicht. Sie war frustriert, weil sie nirgendwo eine Erklärung für ihre Gefühle fand. Plötzlich wurde sie aus ihrer Konzentration gerissen.

"Ich grüße Euch, Destiny. Seid unbesorgt, ich bin bloß ein Botschafter und will Euch nichts Böses. Ihr wurdet auserwählt, für eine wichtige Aufgabe, die meine Herren, die ehrenwerten Krath, Euch und nur Euch zutrauen. Akzeptiert, und Ihr werdet reich belohnt werden."

Leicht irritiert sah Destiny den Givin, der neben ihrem Tisch stand, an. Schon wieder? Was war denn hier plötzlich los? Na gut, die Hybridin beschloss, das Ganze vorerst als Kompliment zu sehen. Wenn diese Krath der Meinung waren, dass nur sie diese Aufgabe erledigen konnte, würde sie sich die Sache zumindest mal anhören. Irgendwas würde die ganze Sache ihr schon bringen, und wenn es sie nur zwischenzeitlich auf andere Gedanken brachte.

"Na gut. Worum geht's?"

Der Givin zeigte ihr das Holobild eines ziemlich... beeindruckenden Sith. Er erklärte, dass der Sith Darth Zion hieß und Mitglied im Zirkel der Extinktoren war. Ihre Aufgabe war es, ihn zu empfangen und ihm eine Einladung nach Empress Teta zu überbringen. Das klang machbar, beschloss Destiny.

"In Ordnung, ich erledige das."

Der Givin gab ihr einen Zettel und erklärte, dass sie damit die Domäne der Oberen betreten dürfe. Dort solle sie Darth Zion im oberen Flugdeck begrüßen. Mit diesen Worten drehte der andere Jünger sich um und ging. Auch Destiny machte sich auf den Weg, schließlich hatte sie keine Ahnung, wann Darth Zion ankommen würde. Die Hybridin kannte sich im Tempel gut genug aus, um zu wissen, wo die Domäne der Oberen war. Eilig lief sie durch die düsteren Gänge, sorgsam darauf bedacht, niemanden anzurempeln.

Äußerlich vollkommen ruhig, war sie innerlich eher nervös. Destiny war noch nie einem so hochrangigen Sith begegnet. Wie sollte sie sich verhalten? Sie wusste ja noch nicht mal, was es mit Empress Teta auf sich hatte. Der Givin hatte nur gesagt, dass es dort um die Zukunft des Ordens ginge. Und wer waren diese Krath? Die Hybridin hatte noch nie etwas von ihnen gehört. Waren es dieselben, die auch Xakic geschickt hatten? In Gedanken versunken, achtete sie kaum noch auf den Weg, ehe eine kalte Stimme sie stoppte.

"Halt, Jüngerin! Du bist nicht befugt, die Domäne der Oberen zu betreten!"

Destiny zeigte dem Wächter den Zettel, den der Givin ihr gegeben hatte, und durfte weiter. Sie musste eine Weile suchen, ehe sie das obere Flugdeck fand, doch schließlich war sie am Ziel. Noch schien Darth Zion nicht gelandet zu sein, also strich Destiny ihre langen Haare zurück und wartete.

[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Oberen/oberes Flugdeck] Destiny
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli

Die beiden stolperten mehr, als sie liefen. Es dauerte kurz, bis sie zurück auf die regulären Pfade gefunden hatten und in Richtung Treppe taumelten. Gefühlt kam es ihm wie mehrere Wochen her, seit dem sie durch diese Gänge zu der Gruft gefunden hatten. Eigentlich war es wohl aber ehr eine Stunde gewesen, vielleicht sogar noch weniger. Venris hatte das Zeitgefühl verloren. Sie schafften es die Treppe zu erreichen und hievten sich dann gegenseitig nach oben. Als sie dort angelangt waren verschwand dieses bedrückende Gefühl, dass Venris in der Zeit in den Katakomben fast schon als selbstverständlich hingenommen hatte. Er fühlte sich leichter und einige seiner Schmerzen schienen von ihm abzufallen. Mirilli führte sie zu einer Krankenstation und brachte Venris dazu, sich auch behandeln zu lassen. Eigentlich hatte er das nicht vorgehabt, aber wenn er so an sich herunter sah, wurde ihm bewusst, dass es wohl doch schlechtere Ideen gab.

,,Ja, versprochen.``

,stimmte er fast teilnahmslos zu. Er war zu müde, um lange Dialoge zu halten. Auf der Krankenstation wurden sie von einem Jünger und einem Droiden erwartet. Sie schilderten ihnen die Lage. Der Jünger zeigte sich als recht hilfsbereiter Arzt und gab ihnen schon einige Medikamente. Die eigentliche Untersuchung würde aber, wenn überhaupt, erst später stattfinden. Er wollte so schnell es ging einen Meister rufen. Daraufhin verließ er den Raum und ließ Mirilli und Venris zurück, der auch sofort einnickte und in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel. Er wurde erst wieder wach, als Mirilli ihn rief. Es schien kälter geworden zu sein und er spürte eine Art dunkle Präsens. Venris blickte zu Mirilli herüber und sah ihren Fragenden, leicht verzweifelten Gesichtsausdruck.

,,Ich spüre es auch.``

Wie, als hätte er diese Worte erwartet, kam plötzlich eine Gestalt in den Raum, dessen Gesicht von einer dunklen Kapuze verdeckt wurde. Neben ihm liefen zwei Jünger, die ihm wohl als Wächter dienten. Venris wusste sofort um was es sich hier handelte. Der Arzt hatte also Wort gehalten und einen Meister verständigt. Dieser Meister stand nun vor ihren Betten und strahlte eine unheimliche Präsens aus. Mit einer bedrohlichen Stimme begann er sein erstaunen über ihre Leistungen kund zu tun. Ab und an horchte Venris auf. Hatte der Mann sie wirklich armselige Jünger genannt? Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Sie hatten etwas geschafft, dass vor ihnen noch nicht mal dem Imperator persönlich gelungen war. Und nun mussten sie sich von diesem Möchtegern Sith beschimpfen lassen? Venris wollte schon aufspringen und ihm die Meinung geigen, als er sich innerlich zur Ruhe zwang. Es mochte ihm zwar nicht gefallen, aber er musste sich dem meister beugen, für den Moment zumindest. Er war ein Sprungbrett zu größerem und außerdem wäre es hier und jetzt fast schon ein Todesurteil, sich ihm entgegenzustellen. Er atmete kurz tief durch und zwang sich dann, weiter zuzuhören. Er wollte das Amulett. Rebellieren! Das wollte Venris jetzt. Er konnte ihm einfach erzählen, er habe es nicht, aber wahrscheinlich würde er seine Lüge durchschauen und ihn als Hochverräter abstempeln. Venris erhob sich also aus seinem Bett und ging auf die Gestalt zu, dabei befreite er die Reste des Amuletts aus seiner Hosentasche. Er förderte die beiden Hälften zutage und hielt sie dem Mann hin. Unwillkürlich musste er sich vor ihm leicht verbeugen.

,,Das Amulett, Meister. Es musste leider zerstört werden, da der Geist der Darth Arestia an dieses Artefakt gebunden war.``

Der Meister nahm das Amulett entgegen und verließ kurz darauf den Raum. Venris atmete durch und Mirilli kam von hinten auf ihn zu und erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden.

,Mach dir um mich keine Sorgen, mir geht es gut. Wie geht es den dir? Du warst ja immerhin das voranginge Opfer der Sith-Lady.``

Das entsprach auch soweit der Wirklichkeit. Natürlich war Venris geschwächt und immer noch müde. Auch eine Rippe von ihm schmerzte, die wahrscheinlich gebrochen war, aber ansonsten ... . Es hätte ihn schlimmer treffen können. Venris war schon froh genug, lebendig wieder aus der Gruft herausgekommen zu sein.

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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Krankenstation] Mirili (NSC), Venris Traja

Angespannt verfolgte Mirili, wie Venris dem einschüchternden Meister schließlich das Amulett übergab und sich dabei leicht vor ihm verneigte, auch die Miraluka senkte den Kopf, um ihre Unterwürfigkeit zu demonstrieren. Es war sinnlos, gegen einen so mächtigen Sith zu rebellieren, schlussendlich würde er so oder so bekommen, was er wollte. Und irgendwie war die Jüngerin auch froh, dass dieses Amulett nicht mehr in ihrer Nähe, sie schauderte immer noch, als sie es ansah, selbst jetzt. Darth Arestia war tot, aber in der Erinnerung Mirilis würde sie weiterleben, als grimmige Mahnung, dass manche Geheimnisse lieber verborgen bleiben sollten. Immerhin waren sie und Venris jedoch mit dem Leben davon gekommen, anders als die anderen Jünger. Der hochrangige Sith zeigte sich jedoch davon wenig beeindruckt und bezeichnete sie als armselig, eine Titulierung, die Mirili zusammenzucken ließ. Selbst jetzt waren sie in den Augen der Meister kaum mehr wert als Dreck, bestenfalls nützliche und entbehrliche Werkzeuge und Diener. Es war ungerecht, aber es war sinnlos, sich darüber aufzuregen, die Sith respektierten nur Stärke und Macht. Mirili war froh, als der Meister sich zum Gehen wandte und die Kälte in der Krankenstation ließ nach, als er endlich fort war. Erleichtert atmete die Miraluka aus, unwillkürlich hatte sie den Atem angehalten, als Venris so gewirkt hatte, als würde er den Gehorsam verweigern. Zum Glück war der Zabrak zur Vernunft gekommen, sie würde ihn ungern verlieren, schließlich mochte sie ihn. Und er hatte ihr Leben gerettet. Gute Gründe, auf sein Überleben und seine Gesundheit zu hoffen. Als sie näher an ihn herantrat, registrierte sie erfreut, dass es ihm besser zu gehen schien, der Arzt hatte bereits begonnen, einige seiner Verletzungen zu behandeln. Der Gehörnte meinte, dass sie sich um ihn keine Sorgen machen musste, und versicherte ihr, dass es ihm gut ging, bevor er sich erkundigte, wie sie sich fühlte. Mirili wurde ein wenig rot und senkte schüchtern den Kopf, bevor sie zaghaft lächelte.

„Das freut mich...sehr. Ich habe mir Sorgen gemacht, der Kampf mit dem Jünger muss schlimm gewesen sein. Und dann noch Darth...nein, ist schon gut, vergessen wir sie. Mir geht es gut, ich bin froh, dass wir beide überlebt haben.“


Erwiderte sie ruhig und ihr Lächeln wurde etwas breiter. Der Arzt kam wieder zu ihnen und überprüfte sie und nickte zufrieden, dann überließ er sie dem Medidroiden, der sich vorrangig um Venris kümmerte und ihm einen Bacta-Verband für seine Rippe anlegte. Mirili half dabei und schimpfte mit dem Droiden, als er sich etwas ruppig anstellte.


„Du tust ihm weh, dumme Maschine!“


Fuhr sie den Droiden ungewohnt energisch an, der lediglich mit dem mechanischen Äquivalent eines Schulterzuckens reagierte.


„Meine Programmierung entspricht den höchsten medizinischen Standards. Überlassen Sie die Behandlung des Patienten mir. Sobald diese abgeschlossen ist, werden sie beide den Dienst wieder aufnehmen, ihre Zustand wurde als arbeitsfähig eingestuft.“

Gab der Droide kühl zurück und Mirili seufzte leise. Natürlich, was hatte sie auch anderes erwartet. Sie wurden aus der Krankenstation entlassen und zur Bibliothek geschickt und unterwegs machte Mirili einen Zwischenstopp in der Kantine, um etwas Essen und Trinken mitzunehmen, das sie in der Bibliothek vorsichtig auf einen leeren Tisch in einer ruhigen, schwer einzusehenden Ecke abstellte. Verschwörerisch nickte sie Venris zu.


„Eigentlich ist das nicht erlaubt, aber da keine Schriftrollen in der Nähe sind, ist es in Ordnung. Und wenn jemand uns Ärger machen will, sage ich ihm, dass ich hier die stellvertretende Leiterin bin.“


Das Überstehen der Grabkammer hatte Mirili etwas selbstbewusster werden lassen und sie setzte sich Venris gegenüber, strich eine Strähne ihres schwarzen Haares zur Seite und deutete auf das Essen.


„Bedien dich. Wir müssen bei Kräften bleiben, schließlich bekommen wir keinen Tag frei. Leider. Ich hätte gerne Urlaub oder so etwas...mal wieder weg von ihr, vielleicht zuhause vorbei schauen...“


Dachte die Jüngerin laut nach und musste dann über ihr eigene Naivität lachen.


„Dumm, ich weiß. Der Tempel ist jetzt mein Zuhause, und auch deines.“


Die Miraluka schwieg kurz, räusperte sich verlegen und kaute an dem Gebäck, das sie mitgenommen hatte.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Venris Traja
 
[Outer-Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sitz der Regionalverwaltung | Büro des Legaten für Bildung und Kultur | Charles Beaurant, Michelle Vert (NPC)]


"Vergessen sie nicht ihr Mittagessen mit Mister Court später, Sir", sagte seine Sekretärin noch im herausgehen, für eine Antwort war sie danach nicht mehr in Reichweite und das Edle, aus braunem Holz geschnitzte Portal zu seinem Büro schloss sich. In seinem Büro war herzlich wenig von der sonst allgegenwärtig vorherrschenden Bürokratischen Schlichtheit zu erkennen. Aber verständlich, sie saßen hier nicht in irgendeiner Provinzverwaltung sondern in der Verwaltung der imperialen Thronwelt. Bastion. Ein paar Stockwerke über ihm befand sich das Büro von Grand Moff Jory, dem Verwalter von Supersektor Acht. Sicher, er würde in seiner Momentanen Position niemals den Grand Moff oder einen seiner Vertrauten zu Gesicht bekommen, doch er war da.

Etwas gelangweilt blickte er auf das Datapad, dass ihm seine Sekretärin gerade gebracht hatte. Darauf befanden sich alle seine heutigen Termine - offiziell wie private - wobei beides in seinem Ressort und in seiner Person sehr oft vermischt wurde. Denn er wohl sowohl ein korrespondierendes Mitglied der Wissenschaft als auch ein Genießer und fördere der Kunst und Kultur. Nicht ohne Grund hatte er sich ein massives Ölgemälde der Imperial Opera in sein Arbeitszimmer hängen lassen. Es nahm nun nahezu die gesamte linke Wand ein. Es war jedoch bei dem Anblick der feinen Linien und natürlichen Farben zu verschmerzen, dass man nun die Holztäfelung der Wand, an sich schon ein kleines Kunstwerk, nicht mehr sehen konnte. Ansonsten wirkte das recht großzügig bemessene Arbeitszimmer noch immer recht schlicht für seinen Geschmack. Der Boden, für den er einen Handgeknüpften Ansionischen Teppich bestellt hatte, war noch immer karg, die Lieferung seit einer Woche überfällig. Die rechte Wand konnte er durch zwei, bis zum Boden reichende, Fenster getrennt nur schwer individuell gestalten und die bequeme Sitzecke, bestehend aus einem mit rotem Samt bezogenen Sofa, zwei ebenso gearbeiteten Sesseln und einem kleinen Beistelltisch gefiel ihm, so wie sie vor seinem Gemälde platziert war auch bereits recht gut. Zu guter Letzt blieb noch sein Schreibtisch der aus einem dunklen und seltenen Holz, passend zur Wandtäfelung seines Büros gearbeitet war und sich so sehr gut in das durch Rot- und Brauntöne dominierte Ambiente einfügte.

Es handelte sich dabei tatsächlich um einen geschmackvoll eingerichteten Arbeitsplatz, was Charles viel seinem Vorgänger zu verdanken hatte, er selbst hatte lediglich ein paar Objekte hinzugefügt. Schließlich wollte er als Legat für Bildung und Kultur Besuchern bereits beim eintreten in sein Büro in seinen Bann ziehen und ihnen zeigen, dass er seine Aufgaben Verstand. Nun hatte er allerdings genug das Interieur seines Büros beobachtet und er wandte sich wieder seinen Aufgaben zu. Vor ihm lag ein Buch über die Friedensverhandlungen von Umbara. Der Autor war ein renommierter Politikwissenschaftler der University of Bastion, bei dem Charles selbst während seiner Studienzeit Vorlesungen gehabt hatte. Es war ihm von mehreren Seiten wärmstens empfohlen worden. Es war schon komisch, dass er es sich ohne weiteres herausnehmen konnte, während seiner Arbeitszeit zu lesen. Aber dieses Buch war nun mal auf bestem Weg das Standardwerk über den Vertrag von Umbara zu werden. Sowohl in juristischer als auch politischer Sicht. Professor Secridge fasste sehr präzise die Gründe für den Friedensschluss auf beiden Seiten zusammen. Charles las das Buch nun, um zu beurteilen, ob es der Förderung durch seine Behörde würdig war oder nicht. Natürlich konnte er so etwas nicht alleine entscheiden, doch seine Meinung war auch nicht gerade bedeutungslos.

Es verging etwas Zeit, bis es zaghaft an seine Türe klopfte. Kurz darauf streckte Miss Vert ihren Kopf zur Tür herein. Sie wirkte etwas unschlüssig, ob ihre Störung jetzt erlaubt war oder nicht.

"Was gibt es Miss Vert?", wollte Charles wissen, der nur kurz von seiner Lektüre aufgeschaut hatte.


"Sir, ich wollte sie nur an ihren Termin mit Mister Court erinnern. Ihr Gleiter wartet bereits, Legat", sagte die Mittdreißigerin mit ihrer leisen und leicht zitternden Stimme. Obwohl sie Dienstälter als er selbst war, schien sie großen Respekt, sogar Furcht vor Charles zu haben. Ein Wesenszug, der ihm sehr imponierte. Sie wusste um seine und ihre Stellung und dass war sehr wichtig für Charles.


"In Ordnung, danke Miss Vert", bedankte er sich mit einem höflichen, aber kalten Lächeln. "Gibt es sonst noch etwas dass ich wissen muss?"


"Nein, Sir, das wäre alles. Wenn sie mich entschuldigen", mit diesen Worten verbeugte sie sich leicht und schloss die Tür dann wieder.


Charles klappte das Bucht zu und legte es in eine Schublade seines Schreibtisches. Er bevorzugte es die Tischfläche so sauber wie möglich zu halten. Dann stand er auf und zog sein Jackett, das an einem Kleiderständer in der rechten Ecke gehangen hatte, an. Er knöpfte den mittleren Knopf zu und richtete kurz den Knoten seiner Krawatte.

Dann trat er aus dem hölzernen Doppelportal seines Büros in den Vorraum. Seine Sekretärin am Tisch neben der Tür blickte kurz auf.

"Auf Wiedersehen Sir", verabschiedete sie ihren Vorgesetzten höflich aber knapp. Sie war gerade mit etwas anderem Beschäftigt.


"Auf Wiedersehen, Miss Vert", antwortete er ihr im Vorbeigehen, bevor die Tür zum Gang aufschwang. Im Gegensatz zu seiner Bürotür handelte es sich hier um eine einfache Tür nach imperialem Standard wenn man es so sagen wollte. Der Gang dahinter war recht belebt. Verschiedene Beamten eilten einzeln oder in Gruppen hin und her. Mal beschäftigt und in Eile, mal im Gespräch vertieft und gemächlich.


Auch Charles hatte keinen Grund zur Eile. Er hatte von Miss Vert extra so viel Zeit einkalkulieren lassen, dass er ohne Eile zu seiner auswärtigen Verabredung konnte. Mr. Court, der Intendant des Center Theatres, galt als äußerst schwieriger Künstler, der gerne kritische Töne anschlug. Er war den Geheimdiensten schon lange ein Dorn im Auge, da er vor allem den Orden der Sith gerne offen oder subtil aufs Korn nahm. Generell schien es ihm aber schwer zu fallen, mit staatlichen Beamten klar zu kommen. Dennoch war er es gewesen, der an Charles herangetreten war und nicht anders herum. Und dieser war sehr gewillt dem Ruf eines so geachteten Künstlers zu folgen, dessen Inszenierungen über Wochen das Theater füllen konnten.



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Das Lambda Shuttle verlangsamte seine Geschwindigkeit abrupt, als es aus dem Hyperraum kam. Es waren jetzt circa 24 Standardstunden vergangen, seit sie Widek verlassen hatten. Den ersten Tag hatten die Jünger und Zion zur Erholung und zur Behandlung ihrer Wunden benötigt. Die Diagnose zu Zions Rippenverletzung war ein ganz simpler Bruch von zwei Rippen auf der linken Körperhälfte. Einen Bactaverband für zwei Tage und mehrere Stunden Meditation sollten ausreichen, um den massiven Körper von Zion wieder in Schuss zu bringen. Die Jünger wurden auch mit Bactaverbänden versorgt und einigen Stimulanzen. Außerdem befahl der Sith-Executor den Jüngern, mit ihrem Training fortzufahren. Die Levitation und die Abschirmung des Geistes waren zwei grundlegende Techniken, die jeder Sith brauchte und auf denen jede weitere Technik aufbaute. Bis zu ihrem Aufbruch von Widek, waren Zions Jünger am Trainieren und er hatte sie nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Er hingegen hatte andere Prioritäten und Verpflichtungen. Zu einem hatte er sich mit
Commander Savak über den Ausgang der Mission besprochen und alle Berichte zusammengelegt. Der Commander würde die Berichte weiterleiten, so dass Zion keine weitere Arbeit damit hatte. Der Commander war ein Mann, vor dem Zion Respekt hatte. Nicht nur, dass er bei dieser Mission viele Soldaten auf Aradia verloren hatte, nein, auch sein Schiff hatten die Yevetahner schwer zugerichtet. Trotz dieser Rückschläge war er ein Sinnbild für das imperiale Militär. Er erledigte seine Arbeit und zeigte Respekt vor Zion und damit auch vor dem Sith Orden. Und so ein Mann bekam den Respekt zurück, den er verdiente. Zu diesem Schlag Menschen gehörte auch 2nd Lieutenant Reed. Auf Aradia hatte er für sein junges Alter und seine erst kurz andauernde Kommandogewalt eine herausragende Leistung vollbracht. Für die wenigen Probleme, die aufgetreten waren, konnte der 2nd Lieutenant nicht, dennoch hatte er sie schnell beseitigt oder unter Kontrolle gebracht. Zion war bereits mit vielen Soldaten in den Kampf gezogen, aber dieser hatte sich positiv hervorgehoben. Deshalb hob Zion seinerseits den halb Chiss positiv in seinem Bericht hervor und gab ihm ein seltenes Lob.

Zehn Stunden vor ihrer Abreise nach Bastion hatte Zion noch eine unangenehme Pflicht zu tun. Miss Syfa hatte sich von ihrer Schussverletzung und den Strapazen des Kampfes schon sichtlich erholt. Etwas wackelig war sie noch auf den Beinen, aber eine solche Frau zeigte ihre starke Seite. Sie wollte ein Interview mit Zion, von vornerein war der Sith-Executor dagegen. Sie sollte ihn und seine Jünger in Ruhe lassen und nur passiv ihr Filmmaterial sammeln. Jedoch hatte sie sich auf Aradia tapfer geschlagen und hielt bis zum Schluss durch. Außerdem war sie Zions Wunsch, beziehungsweise Befehl nachgekommen. Es gab nicht viel, das Zion unangenehm war, aber ein Gespräch mit einer Reporterin und vor einer Kamera gehörte definitiv dazu. Das Reden war nicht seine Stärke, er überzeugte Menschen selten mit Worten für seine Sache. Zion war eine Person der Tat, sein Einsatz und seine Überzeugung brachten Leute dazu, ihm zu folgen. Dieses Interview war nicht sein Terrain, diese Tatsache hatte er jedoch so gut wie möglich überdecken können und nun war er froh, dass es zu Ende war.

All das lag aber nun schon Stunden zurück, seinen Jüngern hatte er die Erlaubnis gegeben, sich zu erholen. Die nächsten Tage würden für die fünf Anwärter noch anstrengend genug werden. Zion hatte für jeden eine bestimmte Aufgabe vorgesehen. Der blasse Mensch, die gelbe Twi’lek und der bullige Ishi Tib sollten zu bestimmten Sith-Warrior und ihre Schüler werden. Zion kannte diese Sith-Warrior und wusste, dass sie seinem Rat folgten. Zusätzlich gab er den Jüngern auch eine Nachricht für ihre zukünftigen Meister mit, in der von einem baldigen Treffen die Rede war.
Talohn sollte in die Bibliothek des Sith Tempels gehen und weitere Informationen sammeln und diese Zion zukommen lassen, bis er andere Aufgaben für den Menschen hatte. Naharo hingegen sollte Sith finden, die Zion unterstützen könnten. Da der Bith selbst erst Jünger war, war sein Zielgebiet die Herde der Jünger im Tempel. Auch er sollte diese Aufgabe erfüllen bis Zion eine neue für ihn hätte.
Die letzten Minuten in dem Lambda Shuttle verliefen ins tiefster Stille, nur die Geräusche des Schiffes unterbrachen ab und zu diese Kulisse. Der Sith-Executor machte sich bereit für den Ausstieg, und nur wenige Momente später setze das Shuttle auf den schwarzen Steinboden des Sith-Tempels auf. Die Rampe öffnete sich mit Zischen und ein wenig weißem Rauch und Zion trat aus dem Schiff. Die Jünger folgten ihm mit ihrer Ausrüstung und der schwarzen Kiste, die ihm der Orden geschickt hatte. In dieser Kiste war auch der mächtige Kriegshammer verstaut, wie am Anfang seiner Reise. Die Jünger wussten, dass sie diese Kiste in seine Unterkunft bringen sollten und dann ihre Aufträge erfüllen.

Kaum waren die Fünf aus der Sicht des Sith-Executors, nahm er auch einen unscheinbaren Schatten an seiner Seite war. Mit gestraffter Haltung und tiefer, ruhiger Stimme ertönte ein simples: „Was?“.



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[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Krankenstation ] - Venris Traja und Mirilli

Es machte Venris auf eine seltsame Art und Weise froh, dass Mirilli sich Sorgen um ihn gemacht hatte und er musste unwillkürlich lächeln. Dann erschien der Arzt und untersuchte die beiden kurz, bevor er das Regime an den Medidroiden abgab. Dieser untersuchte und behandelte vorrangig ihn. Ein Baktapflaster hier, hier wurde eine kleine Naht gesetzt. Es war mehr an ihm zu flicken, als er gedacht hatte. Mirilli unterstützte den Medidroiden tatkräftig. Als der Droide von ihr angefahren wurde, dass es sich nicht so ruppig Venris gegenüber zu verhalten hatte, musste Venris wieder grinsen. Vielleicht bedeutete er ihr ja auch etwas. Es würde ihn froh machen, jemanden in dieser für ihn so neuen Welt zu haben. Als er soweit fertig versorgt worden war und sie die Bibliothek verließen, führte Mirilli ihn schnurstracks zur Kantine. Erst als er den Duft von belegten Broten und leckeren Gerichten in seiner Nase roch, wurde ihm bewusst wie hungrig er war. Mirilli bestellte für sie beide etwas und danach gingen sie beide in die Bibliothek. Sie setzten sich abseits von dem Rummel an einen Tisch und das Essen wurde auf diesem ausgebreitet. Es gab Brote, ein wenig Fleisch und genügend Getränke, um einen ganzen Trupp von Jüngern zu versorgen. Venris bediente sich, nahm ein Brot in die eine und eine Flasche in die andere Hand und begann zu essen, so stielvoll wie es ihm möglich war. Als der erste Hunger gestillt worden war, begann Mirilli ein Gespräch. Sie begann davon zu erzählen, wie gerne sie doch einen Urlaub in ihrer Heimat machen würde. Dieses Gefühl konnte Venris nur zu gut teilen.

,,Ich bin zwar noch nicht lange fort, aber trotzdem beginne ich schon Iridonia zu vermissen, vor allem nach dem recht hektischen Aufbruch.``

Als er Mirillis interessiertes Gesicht sah, holte er weiter aus.

,,Wie du dir wahrscheinlich schon denken kannst, komme ich von Iridonia, besser gesagt von einem der zwei kleinen Monde, Kitona. Dort ist das Klima etwas geregelter als auf Iridonia selbst, an manchen Orten ist sogar Landwirtschaft möglich. Mein Vater war auf dort ein hoher Adeliger und vertrat die Interessen dieses Mondes beim Hohen Rat von Iridonia. Ich selbst sollte einmal als sein einziges Kind sein Nachfolger werden. Ich wurde schon früh darauf vorbereitet und in den letzten Jahren hatte mein Vater mir sogar die Verantwortung für eine kleine ... ich glaube hier im Imperium würde man das Grafschaft nennen. Ich war ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft und mir standen dort quasi alle Möglichkeiten offen.``

Venris schluckte kurz. Es nahm ihn mehr mit, von seiner Heimatwelt zu sprechen, als er geglaubt hatte.

,,Die Sith haben mir das alles gestohlen. An einem ganz normalen Tag fielen sie in der Hauptstadt meiner ... Grafschaft ... ein. Sie verschleppten meine Freunde, töteten gute Männer. Ich selbst überlebte nur, weil ich für die Macht empfänglich war.``

Er musste sich kurz sammeln. War ihre Freundschaft überhaupt schon soweit, dass er Mirilli das alles wissen lassen konnte? Es war einfach so aus ihm heraus gesprudelt und es tat ihm gut darüber geredet zu haben. Irgendwie vertraute er Mirilli. Aber es war nicht nur Trauer in ihm. Es zog auch eine dichte Wolke des Zorns in ihm auf. Er wurde wütend, wirklich sauer. Mann hatte ihm seine Familie, seine Heimat gestohlen und das alles nur, um ihn jetzt wie den letzten Dreck zu behandeln?

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Bastion - Kleine Stadt vor dem Sith-Tempel - Straße - Kronos, Destiny

Destiny erzählte Kronos über ihre Kindheit, wie ihre Eltern gestorben waren.

Als er sich nach dem Kuss von ihr löste fragte sie was das war und ob es etwas bedeutete. Sie schien ja wirklich noch weniger Ahnung zu haben als der Devaronianer. "Es ist..... es ist nichts wichtiges. Das macht man wenn.... wenn zwei Personen dieses Gefühl für einander empfinden, von dem du erzählt hast... es ist schwierig.", versuchte er mit immer neuen Ansätzen zu erklären doch das wichtigste wollte er ihr erklären, denn da fiel ihm wenigstens eine Erklärung für ein:"Wenn das eine Person macht, die du nicht so magst, wie du mich magst, dann stoße diese Person von dir, ok? Das macht man nur wenn man sich so mag, wie wir das tun."

Gemeinsam begaben sich die Jünger in den Tempel. Am Eingang mussten sie wieder ihre Waffen abgeben.
Auf den Vorschlag der hübschen Frau nickte der Gehörnte nur zustimmend und sie stellten sicher, dass sie in Verbindung bleiben konnten.

Die Hybridin verabschiedete sich für die Nacht. "Schlaf gut", antwortete Kronos. Für ihn war es noch nicht die zeit um schlafen zu gehen.

Am Eingang holte er sich seinen Stab wieder ab und ging in die Stadt auf die Suche.

Seine Suche hatte ein schnelles Ende, als er gerade wegs auf eine große Kneipe zu lief.

Der Wirt gab ihm auf Anfrage einen Whyren's Reverve. Der Devaronianer kostete. Ja, genau so etwas brauchte er jetzt. An diesem Tag hatte er So viel erlebt. Sie hatten die Informationen beschafft und einen Schüler umgebracht. Doch seine Geliebte verstand seine Gefühle nicht.

Kronos überschätzte seine Trinkfestigkeit. Die Getränke auf Devaron waren heftig, doch dieses Zeug war härter und nach zehn, zwölf Gläsern fing er an mit dem zu reden, der ihm am nächsten stand. Und das war nunmal der Wirt:"Sie schtejit auf misch. Und isch weis, dass sie uf mischsteht.", lallte er lautstark," aber sie weiß es nisch.", beendete er traurig seinen Satz und hickste.

Ein Feeorin, offensichtlich auch Jünger, betrat die Bar. Er war Muskulös und etwa so groß wie Kronos. "Das ist mein Platz. Also verpiss dich aber hurtig.", sagte er mit feindseliger, rauer Stimme zu Kronos. Dieser entgegnete nur:"Djas is nich dein ernst, oder?" Als einen Moment lang nichts geschar, fauchte der Feeorin den Betrunkenen an:"Jetzt mach! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." Kronos stand auf. Jedoch hatte er vergessen, dass sein Stab so auf seinem Schoß lag, dass er es dem nichts ahnenden Platzanwärter in seine schmerzemfindlichsten stellen traf. Dieser schrie fluchend auf. Kronos, der Sein Missgeschick sofort beheben wollte, Zog das andere Ende des Stabes nach oben, sodass zwar die Weichteile des gepeinigden von ihrem Schmerz befreit waren, doch das andere Ende mit voller Wucht sein Gesicht traf. Er taumelte kurz und schlug dann auf den Kopf des Peinigers. Trotz seiner Trunkenheit duckte der sich und lief zum Tempel, wo er seinen Stab schleunigst wieder abgab und schlafen ging.

Bastion - Sith-Tempel - Ebene der Lernenden - Schlafquatiere - Kronos Schlafquatier - Kronos; NPC's
 
[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Oberen/Landeplattform] Destiny,

Destiny
war nervös. Wie sollte sie sich verhalten und was sollte sie sagen? Sie wusste nicht mal, wer diese Krath überhaupt waren. Wieso konnten sie Darth Zion nicht selbst begrüßen? Diese Frage beunruhigte Destiny am meisten. Wieso mussten diese Leute auf Dienste von fremden Jüngern zurückgreifen? Aber jetzt konnte sie auch nichts mehr dran ändern. Sie würde sich respektvoll verhalten und versuchen, Darth Zion nicht zu verärgern. Vielleicht bot sich hier ja sogar eine Gelegenheit, in der Hierarchie der Jünger weiter aufzusteigen. Die Hybridin ging ihren Auftrag noch mal im Kopf durch. Darth Zion empfangen, ihm die Grüße der Krath ausrichten und eine Einladung nach Empress Teta übermitteln.

Die Hybridin hatte noch nicht lange gewartet, als sie ein Shuttle entdeckte, das auf den Tempel zuflog. Langsam kam es näher und setzte schließlich auf dem schwarzen Steinboden auf. Die Rampe öffnete sich zischend und ein imposanter Sith trat heraus, gefolgt von fünf kleineren Gestalten. Der Anführer musste
Darth Zion sein, Destiny erkannte ihn anhand des Holobilds, das der Givin ihr gezeigt hatte. Sie wartete, bis seine Begleiter, die eine riesige Kiste trugen, sich entfernt hatten, dann atmete sie tief durch und trat vor.

"Was?"

Die laute, tiefe Stimme des Sith ließ
Destiny kurz erstarren. Nervös biss sie sich auf die Lippen, dann machte sie ein paar Schritte auf Darth Zion zu, blieb ein Stück von ihm entfernt stehen und kniete nieder.

"Ich grüße Euch, Lord Zion."

sagte
Destiny respektvoll, in der Hoffnung, dass dies die richtige Anrede war.

"Die Krath lassen Euch ihre Grüße ausrichten und laden Euch nach Empress Teta ein, um über die Zukunft des Ordens zu sprechen."

Aus der Nähe war
Darth Zion noch respekteinflößender und... beeindruckender als auf dem Holobild. Er war ein gutes Stück größer als die Hybridin und wirkte wie jemand, der zum Zeitvertreib irgendwelche 300 Jahre alten Bäume mit einer Hand entwurzelt.
Sollte sie noch irgendetwas sagen? Sie hatte alles ausgerichtet, was der Givin ihr aufgetragen hatte, und sie fürchtete, dass ein falsches Wort den Sith verärgern konnte. Aber einfach aufstehen und weggehen, erschien ihr auch falsch. Also blieb sie, wo sie war, schweigend und mit respektvoll gesenktem Kopf, während sie wartete.

[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Oberen/Landeplattform] Destiny, Darth Zion
 
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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Venris Traja

Die vertraute Umgebung der Bibliothek sorgte rasch dafür, dass sich Mirili besser fühlte. Hier kannte sie sich aus, hier war sie in ihrem Element, und was noch wichtiger war, hier gingen keine Sith-Geister um und stahlen Körper. Diese Erinnerung würde die Miraluka wohl für den Rest ihres Lebens begleiten, aber sie beschloss, sich nicht davon beherrschen zu lassen. Nein, diesmal nicht. Mirili hatte sich auf die gefährliche Suche gewagt und sie überlebt, und daraus bezog sie neue Stärke und Selbstbewusstsein. Wenn sie so etwas überstand, dann überstand sie auch andere Herausforderungen und Gefahren. Und von denen würde es sicher noch weitere geben, das Leben im Tempel war immer ein Tanz auf dem Drahtseil. Zumindest im Moment aber hatten sie und Venris Ruhe und konnten sich etwas erholen. Das Essen aus der Kantine trug seinen Teil dazu bei, dass sich die Jüngerin besser fühlte, sie hatte großen Appetit und widmete sich entsprechend enthusiastisch den belegten Broten. Ein bisschen reizte sie auch der Regelverstoß, denn normalerweise war Essen und Trinken in der Bibliothek verboten. Aber das schreckte sie jetzt nicht mehr wirklich. Ein überkorrekter Jünger war weitaus weniger furchteinflößend als Darth Arestia, so schnell konnte man Mirili keine Angst mehr einjagen. Und für den Fall der Fälle, dachte sich die junge Frau mit einem Seitenblick, hatte sie schließlich auch Venris an ihrer Seite. Der Zabrak hatte ihr sehr viel geholfen und ihr das Leben gerettet, und sie hoffte, dass er ihr auch weiterhin zur Seite stehen würde. Vielleicht konnte sie ihn auch etwas besser kennen lernen, er hatte sicher ein interessantes Leben geführt, bevor er zu den Sith gekommen war. Das konnte sie von sich nicht gerade behaupten, also war sie umso neugieriger, als der Gehörnte erklärte, dass auch er seine Heimat vermisste. Er stammte also von Iridonia, wie Mirili vermutet hatte. War wohl eine vernünftige Annahme, dass ein Zabrak von dort kam, auch wenn Angehöriger dieser Spezies natürlich auch woanders lebten. Was er dort wohl gemacht hatte? Gespannt hörte Mirili mit dem Essen auf und lehnte sich ein wenig nach vorne, den Kopf auf ihre Arme gestützt, als er zu erzählen begann.

Venris berichtete, dass er von einem der Monde Iridonias stammte, auf dem interessanterweise das Klima weitaus angenehmer war. Als der Gehörnte von
Landwirtschaft sprach, sah Mirili ihn geistig schweißüberströmt auf einem Feld schuften und sie unterdrückte ein Grinsen und zwang sich, sich zu konzentrieren. Es stellte sich heraus, dass Venris alles andere als ein Bauer war, erstaunt vernahm die Jüngerin, dass er der Sohn eines örtlichen Adligen war, ein Leben voller Verantwortung, aber auch Privilegien. Doch das hatte abrupt geendet, als Sith die Grafschaft angegriffen hatten, sie hatten viele ermordet und den Zabrak verschleppt. Mitfühlend nickte Mirili, sie hatte schon einige solcher Geschichten gehört und es ging Venris sichtlich nahe, davon zu erzählen.


„Tut mir leid, dass zu hören. So ein Schicksal hat einige hier ereilt, die Sith sind nicht zimperlich, wenn es um das Rekrutieren geht. Ich bin froh, dass du überlebt hast, so kannst du es vielleicht eines Tages denen heimzahlen, die dir das angetan haben.“

Meinte die Miraluka und versuchte zuversichtlich zu klingen. Sie zögerte kurz, dann begann auch sie zu erzählen.

„Ich fürchte, mit einem Grafen kann ich nicht mithalten. Meine Eltern waren Arbeiter auf einem Bergbauasteroiden. Für uns Miraluka ist die Arbeit in den dunklen Minen kein Problem. Es war...hart dort, aber wir waren eine Gemeinschaft und hielten zusammen. Eines Tages...nun, es gab einen Einsturz, dabei sind fast alle Arbeiter gestorben. Ich habe überlebt, wie durch ein Wunder, und während ich der Krankenstation lag, kam jemand...eine Frau in einer dunklen Robe. Sie brachte mich hier her und meinte, ich sollte mein Potential nutzen. Wie du siehst, ist leider nicht viel daraus geworden.“


Mirilis trauriger Gesichtsausdruck blieb eine Weile, dann zwang sie sich, sich aufzuraffen, und sie lächelte, sie wollte über etwas anderes reden.


„Nun, was passiert ist, ist passiert. Du bist also ein Graf...das ist sehr beeindruckend. Ich habe noch nie direkt mit einem Adligen zu tun gehabt. Also, abgesehen mal von der Zeit, in der ich Graf Sturn Bücher vorbeigebracht habe, aber der hat mich nie bemerkt. Ich werde wohl leicht übersehen.“


Die Jüngerin zuckte mit den Schultern und sie spielte abgelenkt mit einer Strähne ihres schwarzen Haars.


„Also, dort auf Kitona...wartet da noch jemand auf dich? Deine Familie oder...ich weiß nicht, eine Freundin vielleicht?“

Ja, frag den großen, kräftigen, gut aussehenden adligen Zabrak, ob er eine Freundin hat, das wird sicher gut funktionieren, schalt sich Mirili in Gedanken und wurde rot, sie räusperte sich und versteckte sich halb hinter einem der Brote.

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[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Bibliothek ] - Venris Traja und Mirilli

Mirilli machte ihn mitfühlend darauf aufmerksam, dass er nicht der einzige war, dem es so ergangen war. Wahrscheinlich gehörte er noch zu den glücklicheren. Sein Vater war zu der Zeit des Angriff nicht in dem Dorf gewesen. So hatte er jemanden, der auf ihn wartete, er stand nicht ganz alleine da. Bei dem Gedanken an seinen Vater fasste er wieder Mut. Er hätte nicht gewollt, das er jetzt aufgibt. Er hätte ihn weitergetrieben, dazu gebracht, das er das beste aus der Situation machte. Er fasste neuen Mut. Er würde alles schaffen, was er sich vornehmen würde und irgendwann zurückkehren, zurück nach Kitona und seine Welt vor den Übergriffen des Imperiums schützten. Nun hatte erneuen Willen und ein Ziel gefasst . Sein Vater hatte immer gesagt, wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Nach diesem Motto würde er handeln. Venris ging leicht in die Welt, seiner Erinnerungen über. Er hörte, wie die knorrigen, dicken Bäume im Wind knarzten, wie Kinder tobend durch die Gassen der kleinen Stadt tobten. Er sah sich, wie er den Bauern bei der Ernte half, wie sie später zusammen in der Kneipe saßen und die gelungene Arbeit feierten. Sein Leben war toll gewesen. Er hätte es nicht ändern wollen. Früher hatte er gewusst, dass diese Änderung trotzdem kommen würde. Er hatte gedacht, dass er eines Tages seine Freunde verlassen müsste, um den Titel des Großras anzunehmen und die Interessen von Kitona im hohen Rat vertreten musste. Er hätte sich niemals vorgestellt, dass es irgendwann so kommen würde. Aber nun saß er hier und musste das beste daraus herausholen. Venris wurde erst aus seinen Gedanken gerissen, als Mirilli von ihrer Vergangenheit erzählte. Anscheinend war sie als Minenarbeiterin zur Welt gekommen. Er hatte sich Mirakula immer als ehrwürdige Machtnutzer vorgestellt, die den lieben langen Tag meditieren. Natürlich hatte Mirilli diese Vorstellung durchkreuzt, aber Minenarbeiter waren komplett gegensächlich zu seiner Vorstellung. Er war leicht erstaunt. Dann erzählte sie davon, dass ihre ganze Familie bei einem Mineneinsturz umgekommen war. Sie hatte überlebt und war von einer Sith hier her geschickt worden. Mirilli hatte also gar keinen, der auf sie wartete. Er wollte etwas erwidern, aber sie wirkte so gedankenverloren, dass er nicht einfach so dazwischen fahren wollte. Dann schien sie sich wieder aufzuraffen und zeigte sich beeindruck über Venris hohe Geburt. Er musste grinsen.

,,Ich glaube, du stellst dir das ziemlich falsch vor, zwischen einem Imperialen Grafen und einem Fitawari, das sind die Grafen auf Kitonia, liegen Welten. Natürlich besitzen auch Fitwari eine Menge Macht, aber die Mentalität ist eine ganz andere. Es ist ganz normal für einen Adeligen meiner Stufe, auch auf dem Feld mitzuhelfen und ich gehörte auch fast ganz normal zu der Dorfgemeinschaft. Man sieht sich sozusagen als erster unter gleichen. Die schlechten Bedingungen schweißen zusammen.``

Er lächelte sie an und dachte nochmal kurz nach.

,,Anders wird es erst, wenn du ein wirklich hoher Adeliger bist. Mein Vater zum Beispiel ist ein Großras, vergleichbar mit einem Großherzog oder Herzog. Er übergab mir übrigens den Titel des Fitwari. Als Großras ist es ganz anders. Mann wird als eine höhere Instanz sozusagen ,,verehrt``. Die Worte eines Großras sind immer richtig und unantastbar. Mein Vater vertritt den ganzen Mond Kitona im hohen Rat und ist deswegen nochmal besonders erhaben. Aber auch hier ist die Mentalität eine andere als Imperium oder sogar in der Republik. Man gilt zwar nicht mehr als erster unter gleichen und lebt auch nicht mehr unmittelbar im Volk, aber trotzdem gehört man doch noch irgendwie dazu. Die Adeligen hier sehen sich ja meist als etwas besseres und kapseln sich vom normalen Volk komplett ab. Bei uns Zabraks sehen sich die Adeligen ehr als gute Führer. Da nicht allen eine gute Bildung oder ähnliches vergönnt ist, müssen Leute wichtige Entscheidungen übernehmen, denen das vergönnt war. Die Adeligen. Es ist eben ihre Pflich, für das Volk zu ... naja, für das Volk zu denken, ist vielleicht übertrieben, aber im Groben trieft es das schon. Sie handeln meist im Interesse des Volkes und gehen mit gutem Beispiel vorran und werden dafür mit Macht, aber auch mit einer ganz speziellen Würde belohnt.``

Es fiel ihm schwer, dass ganze zu erklären. Auf Kitonia war all das immer ganz selbstverständlich gewesen. Er hoffte aber, trotzdem eine mehr oder weniger gute Vorstellung bei Mirilli hinterlassen zu haben. Dann fragte sie ihn, ob jemand auf ihn warten würde. Er lächelte wieder, bei dem Gedanken an seinen Vater.

,,Viele nicht. Mein Vater. Meine Mutter starb, als ich noch sehr jung war. Ansonsten ... nicht viele. Meine meisten Freunde sind bei dem Überfall gestorben, oder wurden verschleppt. Einige warten vielleicht noch in Kitonas Hauptstadt, bei unserem Familien-Palast, wie alte Lehrmeister, die ich auch als Familie ansehe. Eine Freundin? Nein, eine Freundin wartet nicht auf mich.``

Er grinste nochmal. Es war bestimmt nicht einfach so gefragt worden, ob er eine Freundin hatte. Vielleicht interessierte sich Mirilli ja wirklich für ihn, Venris hoffte das zumindest.

,,Und was ist mit dir? Gibt es noch Teile deiner Familie oder einen Freund, der das Unglück überlebt hat?``

,fragte Venris mitfühlend, darauf bedacht den Eindruck zu vermitteln, dass ihm ihr Schicksal auch wirklich nahe ging, was es auch tat.

,,Vielleicht kann ich dir irgendwann auch mal Kitonia zeigen. Wenn einer von uns beiden es hier rauschafft, holt er später den anderen nach. Wenn ich es zuerst raus schaffe, wer weiß, vielleicht nehme ich dich irgendwann als Schülerin.``

, meinte Venris scherzhaft und grinste sie an.

,,Dann nehme ich dich mit nach Kitonia und zeige dir all die schönen Orte dort. Die schönen Ort müsste ich dann aber erstmal finden, bis jetzt hatte ich noch nicht das Glück.``

Er lachte, und für einen Moment, waren die Sorgen vergessen.


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Offenbar war Mirili einem Irrtum aufgesessen, was die Rolle und Privilegien eines Grafen auf Kitonia anging, Venris erklärte der neugierigen Miraluka, dass ein Fitawari, so nannte man einen Grafen dort, zwar nicht unerhebliche Macht besaßen, aber dennoch Teil der Gemeinschaft waren und sogar auf dem Feld aushelfen mussten wie jeder andere auch. Also war ihr mentales Bild vielleicht doch nicht so falsch gewesen, dachte sich die Jüngerin und hörte interessiert zu. Ein Fitawari war also im Grunde Erster unter gleichen und lebte nicht ein einer abgekoppelten Welt fern ab der gewöhnlichen Lebewesen. Dieses gesellschaftliche Konzept sagte ihr zu, schließlich hatte sie schon einige Male erlebt, dass sich Lebewesen aufgrund ihrer hohen Geburt für etwas besseres hielten. Bei den Sith zählten Adelstitel oder Reichtum zwar an sich nicht viel, aber so mancher Jünger schien das dennoch zu glauben und drangsalierte andere. Am schlimmsten waren diejenigen, die diese Einstellung mit einer gehörigen Portion Verachtung für Nichtmenschen kombinierten. Auch da waren die Sith an sich sehr egalitär, die Spezies zählte nichts. Aber das Imperium funktionierte anders und sein Gedankengut von der Überlegenheit der menschlichen Spezies durchaus verbreitet. Mirili fand das recht lächerlich, was konnten Menschen schon besser? Sie hatte kein Problem mit ihnen, aber etwas besseres waren sie sicher nicht. Aber diese Gedanken behielt sie lieber für sich, sie wollte sich keinen unnötigen Ärger einfangen, das Leben im Tempel war schon hart genug.

„Dann ist das Leben dort also recht hart, ja? Umso besser, dass die Leute dort zusammenhalten. Das war in meiner Heimat auch sehr wichtig.“


Stimmte die Jüngerin mit einem Lächeln zu. Es stellte sich heraus, dass Venris der Sohn eines wichtigen und mächtigen Mannes war, eines Großras, das Äquivalent zu einem Herzog. So wie der Zabrak es schilderte, war sein Vater ein guter Mann und entsprach dem Ideal eines sich für das Volk einsetzenden Adligen, das die Zabrak offenbar pflegten. Mirili fand die Vorstellung, dass die Mächtigen und Privilegierten sich für das einfache Volk einsetzten und sich nicht von ihm abgrenzten, sehr spannend. Es war anders als im Imperium und gänzlich anders als das, was die Sith lehrten. Hier galt das Recht des Stärkeren, die Mächtigen konnten tun und lassen, was sie wollten, und die Jünger wurden gedemütigt und wie Werkzeuge benutzt und weggeworfen. In gewisser Weise machte das Sinn, wer die Dunkle Seite beherrschte, stand so weit über denen, die es nicht konnten, dass es im Grunde nur folgerichtig war, dass sie auf sie herabsahen. Mirili wünschte sich einfach, dass sie und die Leute, die sie mochte, zu diesen Auserwählten gehören könnten. Ihr ging es dabei nicht einmal so sehr um Macht an sich, sondern darum, nicht länger unterdrückt und beherrscht zu werden. Die Jüngerin wollte frei sein, und Freiheit konnte man nur durch Stärke und Macht erlangen. „Durch den Sieg zerbersten meine Ketten“, zitierte sie in Gedanken den Kodex der Sith. Bis dahin war es noch ein weiter, weiter Weg.


„Das klingt sehr...nun, idealistisch. Hier glauben die meisten das komplette Gegenteil – wenn du stark und mächtig bist, kannst du mit anderen machen, was du willst. Nicht ganz meine Meinung, aber ich verstehe, was hier gelehrt wird. Nur durch die Dunkle Seiten werden wir stark genug, um unseren Willen durchzusetzen. Ob nun um andere zu demütigen oder sie gütig zu beherrschen...“


Antwortete die Miraluka nachdenklich und strich sich übers Kinn. Venris erzählte weiter, die Erwähnung seines Vaters ließ ihn lächeln und Mirili freute sich mit ihm, dass er noch am Leben, sie nickte fröhlich. Leider wurde sie rasch wieder ernst, denn die Freunde des Gehörnten hatten nicht so viel Glück gehabt. Was wohl mit ihnen geschehen war? Die düsteren Gedanken wichen, als Venris grinste und meinte, dass keine Freundin auf ihn wartete. Mirili lächelte dünn und ein wenig Röte trat auf ihre Wangen, als sie schüchtern den Kopf senkte. Der Zabrak erkundigte sich, wie es bei ihr war, und sie schüttelte leicht den Kopf.


„Nein...meine Familie war bei dem Unglück in den Wohnquartieren, die vollständig eingestürzt sind. Ich hatte...Glück, wenn man das so sagen kann, weil meine Schicht geändert wurde. Vielleicht Schicksal, ich weiß es nicht. Die wenigen anderen überlebenden Arbeiter kannte ich zwar gut, aber sie sind mittlerweile überall in der Galaxis verstreut, der Kontakt ist abgerissen.“


Mirili machte eine Pause, schluckte und zwang sich dann, zu lächeln und auf andere Gedanken zu kommen.


„Also auch kein Freund.“


Meinte sie mit einem Schulterzucken und einem vorsichtigen Lächeln. Das Mitgefühl von Venris tat gut, er bot ihr sogar an, ihr einmal Kitonia zu zeigen und er scherzte, dass derjenige, der es zuerst aus dem Dasein als Jünger schaffen würde, den anderen nachholen sollte. Als er verkündete, dass er sie für den Fall, dass er als Erster ein Meister sein würde, sie als Schülerin annehmen würde, musste Mirili lachen.


„Hey, vielleicht schaffe ich es ja zuerst, dann nehme ich dich. Also...als Schüler. Kitonia würde ich gerne mit dir mal ansehen...ist jedenfalls spannender als ein Bergbauasteroid.“


Die Miraluka grinste über beide Ohren und aß dann weiter, und als sie fertig waren, packte sie alles gründlich zusammen und gab es einem der niederen Jünger mit, der kurz fragend schaute, aber auf das energische Nicken der jungen Frau mit den Schultern zuckte und den Auftrag annahm, es zur Kantine zu bringen.


„Siehst du, ich kann Leute schon richtig rumkommandieren.“


Kommentierte sie stolz und begab sich zu einem der Bücherregale, sie holte einige Werke hervor, die zum Teil bereits mit Staub bedeckt waren, und musste husten.


„Hier, die müssen wir chronologisch sortieren, ältestes zum Neusten. In Ordnung, also...“Die blinden Narren – Eine Geschichte der Jedi“, von Darth Superiatam. Nun, wenigstens schreibt er so nicht über Miraluka.“


Mirili legte das schwere Buch auf den Tisch, es war schon sehr alt.


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Mirilli bestätigte seine Vermutung nur noch, dass hier einiges anders war als auf Kitonia. Komplett gegenteilig, wie sie meinte. Das Recht des Stärkeren galt hier. Das war nie Venris Einstellung gewesen, trotzdem musste er sie hinnehmen. Die Sith würden einen Querulanten nicht dulden, schon gar nicht, wenn es sich dabei nur um einen Jünger handelte. Venris hatte nicht vor, jetzt, nach all dem zu sterben, nur weil er seiner Einstellung treu blieb. Bald würde er eh zurück nach Hause kommen. Vielleicht sogar zusammen mit Mirilli. Sie schien auch nicht ganz einverstanden mit der Einstellung, die hier herrschte. Sollte er es irgendwann schaffen, dieses scheußliche Gebäude hinter sich zu bringen, würde zurück nach Kitonia kommen und den Platzt seines Vaters einnehmen. Vielleicht würde er ja auch Mirilli mitnehmen. Aber das waren jetzt erstmal Tagträume, noch waren sie hier gefangen und mussten sich den Regeln der Sith unterwerfen und ehrlich gesagt ... es würde Venris nicht zum Nachteil werden, wenn der Stärkere bevorteilt wurde. Er war, ohne anzugeben, nicht auf den Kopf gefallen und er war ein Zabrak! Zähigkeit und Stärke steckten in seinem Erbgut!

Dann ging Mirilli auch auf seine Frage ein. Wartete jemand auf sie? Sie schien bedrückt, was er auch gut nachvollziehen konnte. Leider wartete niemand auf sie. Venris blickte sie mitfühlend an. Ein Freund auch nicht, gab sie mit einem zögerlichen Lächeln zu. Venris musste auch lächeln. Vielleicht wurde er auch ein wenig rot, aber zum Glück wurde dieses Rot von dem Rot seiner Hautfarbe übertüncht. Es entstand eine kurze, peinliche Stille, bevor das Gespräch weitergeführt wurde und so das Schweigen glücklicherweise endete. Der Gedanke, dass Venris sie als Schülerin nehmen würde, schien auch sie zum Lachen zu bringen. Beide lachten zusammen und Mirilli antwortete, dass sie es ja wohl als erste schaffen würde, aus der Akademie zu entkommen und ihn als Schüler zu nehmen. Sie grinste ihn an. So endete das Gespräch vorläufig und die beiden füllten erstmal wieder ihre Kraftreserven auf. Das Essen war bestimmt nicht das feinste, aber bei diesem übergroßen Hunger, schmeckte alles wie aus einem Nobelrestaurant auf Coruscant. Als sie fertig waren drückte Mirilli die Reste einem Jünger in die Hände und schickte ihn mit diesen zurück in die Cantina. Stolz sagte sie zu Venris, dass sie ja nicht schlecht herumkommandieren konnte. Venris lachte freundlich und herzhaft.

,,Das nennst du kommandieren? Wenn du meinen Vater kennen würdest ... der Jünger wäre beim bloßen Blick in seine Augen schon aus der Bibliothek hinaus gewesen und fast bei der Kantina.``

Sein Vater war wirklich die Autoritätsperson schlecht hin gewesen. Die Leute im Palast seiner Familie hatten immer gemeint, dass Venris ihm in dieser Hinsicht recht ähnlich sei. Ihm wurden Geschichten aus seiner frühen Kindheit erzählt, die genau das widerspiegelten. Und seine Forscherkollegen von den Expeditionen in das Sith Grab hatten genau das selbe gemeint, auch wenn es ihm selber nie aufgefallen war. Vielleicht war er ja auch zu einem Anführer bestimmt worden. Wer wusste das schon. Sein Schicksal war in den letzten Tagen so kurvig verlaufen, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, wie es weitergehen könnte.

Dann ging die Arbeit weiter. Bücher mussten Chronologisch sortiert werden. Mirilli holte verschiedene Bände aus den Regalen und begann sie auf dem Tisch auszubreiten. Am Anfang witzelten beide noch ein wenig zusammen und unterhielten sich, doch nach und nach wich diese lockere Stimmung einer stilleren, tüchtigeren. Die beiden durchblätterten die dicken Wälzer und verteilten sie auf verschiedene Stapel, in verschieden Reihenfolgen. Ab und an ging Mirilli kurz fort und kam mit weiteren Büchern beladen zurück. Sie verfrachtete sie auf den Tisch und die es ging weiter. Nach einigen Stunden hatten sie es geschafft. Die meisten Bücher waren bereits wieder geordnet zurückgebracht worden und doch lag noch vieles auf dem Tisch herum. Venris nahm sich die Bücher wieder unter die Armee, wie er es bereits am Morgen getan hatte und ordnete sie in die Regale. Als sie auch damit fertig waren, kehrten sie zu dem Tisch zurück und stellten sich vor diesen

,,Da hat man gerade erst eine böse Sith-Lady bezwungen und dann muss man schon wieder zurück in die Bibliothek und Bücher ordnen. Ist das hier immer der Dank für eine gute Arbeit?``

Venris grinste sie schief an und lehnte sich neben Mirilli, die an den Tisch gelehnt dastand.

,,Was gibt es denn sonst noch zu erledigen? Ich bin zu allem bereit.``

Er stemmte die Hände in die Hüfte und lächelte zu Mirilli hinüber.

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