Bastion

[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Trainingsraum ] Janus, Kate, Selura, Matthew

Ein zufälliger Betrachter hätte beim Anblick von Janus glauben können, dass der schlanke, hochgewachsene Vollstrecker in höchstem Maße entspannt, ja sogar abwesend war. Auf dem blassen Gesicht des Sith lag ein ruhiger, versonnener Ausdruck und ein schmales Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, doch in seinen grünen Augen glomm das goldene Feuer der Dunklen Seite und sein Blick war fest und konzentriert, jedes Detail mit analytischer Neugier aufnehmend. Sein Haltung mochte wie die einer Statue wirken, die Arme hinter dem Rücken verschränkt in der Position des passiven, distanzierten Beobachters, doch das entsprach nicht der wahren Natur des Grafen. Ohne Zweifel genoss er es zu sehen, wie seine Schüler sich gemeinsam einen Weg durch den Trainingsraum bahnten, wie sie vereint Droiden und Hindernisse überwanden und die nächste Phase der Ausbildung angingen, und dieser Genuss wurde durch die sanfte klassische Musik, die in der Beobachtungskammer abgespielt wurde, noch verstärkt. Aber es wäre ein tödlicher Fehler zu glauben, dass Janus in der Macht nicht auf jedes Detail achtete, jede Bewegung und jede Handlung genau verfolgte. Sie alle lösten Echos und Wellen in der Macht aus, als würde man einen Stein ins Wasser werfen, und dieses Muster war höchst interessant, aus ihm konnte der Sith Rückschlüsse darauf ziehen, wie gut seine Schüler vorgingen und was sie als nächstes tun würden. Es bereitete dem kultivierten Mann eine geradezu diebische Freude, dieses Muster wie ein aufwändiges Gemälde zu betrachten, sich an seinen Details zu ergötzen und es sich auf wirken zu lassen. Was der Pinselstrich des Künstlers war, war in der Welt der Sith der Stich mit dem Lichtschwert, was die Töne eines Liedes waren, die Stärke eines Machtstoßes. Für Janus war die Anwendung der Dunklen Seite und der Kräfte, die sie verlieh, ob im Kampf oder in der Manipulation anderer, zu vergleichen mit einer herzzerreißenden Ballade, einer wunderschönen Symphonie, einem gewagten Bild, der künstlerische Aspekt war nicht zu leugnen. Auf elegante Weise verband sich der Geschmack des Aristokraten mit den Vorstellungen der Echani, deren Blut in seinen Adern floss. Der Kampf war das ideale Mittel, um sich auszudrücken, um zu zeigen, wer man wirklich war und was man fühlte, und in dieser Hinsicht war er nicht anderes als kreatives Schaffen. In seiner persönlichen Anschauung dehnte Janus diese Idee über die körperliche Auseinandersetzung aus, eine meisterhafte Intrige, eine vollendete Lüge, ein geschickt eingefädeltes Bündnis waren ebenso Ausdruck der Persönlichkeit eines Lebewesens und Kunstwerke. Einen Planeten so zu manipulieren, dass er sich freiwillig dem Imperium unterwarf, glich der Komposition eines Liedes, die Töne und Abfolge musste stimmen und die Herzen und Köpfe berühren, dann war es perfekt. Wenn auch die Aufführung korrekt erfolgte, fügte der Graf in Gedanken amüsiert hinzu, und erinnerte sich mit Vergnügen an die Ereignisse auf Sernpidal. Ohne einen einzigen Tropfen Blut zu vergießen war die abgelegene Welt unter seiner sanften Anleitung mit Jubel und Applaus Teil des Imperiums geworden. Sie war sein Werk, seine Kunst, und nur die erste von vielen Welten. Andere Sith hätten Sernpidal mit Feuer und Schwert in das Reich gezwungen, ihr geistiger Horizont beschränkte sich darauf, wie oft und wo sie mit blanker Faust zuschlugen. Für derart primitive Methoden hatte Janus nur Geringschätzung übrig. Jeder Narr konnte mit roher Gewalt zum Ziel kommen, aber nur ein Meister der Dunklen Seite schaffte das selbe mit bloßen Worten zum richtigen Zeitpunkt. Natürlich hatten auch die reinen Krieger ihren Platz im Orden, ihre brutale und direkte Art konnte manchmal notwendig und sogar von Vorteil sein, wenn subtilere Methoden scheiterte, aber langfristig waren ihre blinden Bestrebungen zum Scheitern verurteilt. Man konnte einen Thron aus Bajonetten errichten, aber man konnte nicht lange darauf sitzen. Um die Galaxis wirklich zu beherrschen, musste man Härte mit dem richtigen Maß von kühler, pragmatischer Milde verknüpfen und den Lebewesen einen Grund außer blanker Angst bieten, damit sie treu blieben. Statt zu vernichten, korrumpierte man, statt zu unterdrücken, spaltete man, und statt dem Hammer setzte man einen Dolch ein. Präzision, Eleganz, Effizienz und über allem Pragmatismus, das waren die Kategorien, in denen Janus dachte und die für ihn entscheidend waren. Seine Vergnügen aus dem Leid anderer konnte er diskret und dann beziehen, wenn keine negativen Konsequenzen für ihn drohten. Ein ruhiges Imperium, ein ruhiges Volk, das war die Maxime.

Das Lächeln des Grafen wurde ein wenig breiter, als exakt in dem Moment, in dem die Musik in der Kammer von einem temporeichen Allegro in ein ruhiges, aber nicht minder eindrucksvolles Adagio wechselte, seine Schüler vor der ersten Tür in der neuen Umgebung, die dem Inneren eines Schiffs nachempfunden war, zum Stehen kamen. Wie würden sie das Hindernis überwinden? Einen Moment zögerten Matthew und Selura, dann aktivierte der Anzati sein Lichtschwert und begann, sich durch die Durastahltür zu schneiden, ein Vorgang, den er bei der nächsten Tür wiederholte, die direkt dahinter lag, und auch bei der Tür dahinter, die allerdings deutlich mehr Widerstand bot. Janus konnte einen Hauch von Frustration in der Macht spüren, der verschwand, als die beiden Schüler die Tür mit einem Machtstoß aufzwangen. Sie gingen weiter und fanden sich vor einer sich senkenden Tür aus Stein wieder. Der Versuch, diese mit dem Lichtschwert zu durchdringen, war zum Scheitern verurteilt, wie Matthew bald herausfand, und nun der Waffe beraubt mussten er und Selura sich etwas neues einfallen lassen. Ganz bewusst hatte Janus dafür gesorgt, dass sich die Nichtmenschen nicht auf das Lichtschwert als Universalwerkzeug für alle Probleme verlassen konnten, die Abhängigkeit von der Waffe machte faul und unkreativ und der Vollstrecker hatte kein Interesse an Schülern, die glaubten, die Lösung für jede Schwierigkeit liege in der roten Energieklinge. In der Macht fühlte er, wie Matthew hinausgriff und bei dem Versuch scheiterte, die den Mechanismus der Tür kontrollierende Platte zu heben, im Verbund mit der Rattataki aber gelang es. Das allein würde ihnen aber wenig helfen. Gespannt wartete Janus ab und dann nickte er zufrieden, als sein Schüler einen Plan ersann und seine Wut und seinen Ärger über das Hindernis nutzte, um sich stärker in die Dunkle Seite zu versenken und mit neuer Kraft die Platte auf seiner Seite in Position zu halten, damit Selura die andere Platte anheben konnte. Nur wenn ihnen das gleichzeitig gelang, würden sie weiter vordringen können, immerhin hatten seine Schüler bereits erkannt, wie sie vorgehen mussten. Zu erkennen, was das Problem war, war der erste Schritt, um es zu lösen, nun würden sie auch praktisch zeigen müssen, dass sie dazu in der Lage waren. Diese Prüfung war wirklich überaus unterhaltsam, dachte sich der Vollstrecker und erfreute sich daran gleichermaßen wie an der Musik. Mit letzterem schien er aber zumindest in Kate keine Gleichgesinnte gefunden zu haben, er spürte eine gewisse Skepsis von der braunhaarigen Frau ausgehen und ohne sich von dem Schauspiel abzuwenden sprach sie ihn an, leise, aber alles andere als eingeschüchtert oder erfüllt von ängstlicher Unterwürfigkeit, wie es andere Jünger getan hätten. Eine angenehme Abwechslung, fand Janus, und neigte leicht den Kopf um zu signalisieren, dass er zuhörte und sie ihre Frage stellen konnte. Die Gesandte der Krath wünschte zu wissen, ob er es bevorzugte, wie eine Spinne im Netz zu sitzen, das er selbst gesponnen hatte, oder sich auch die Hände in der direkten Konfrontation schmutzig machte. Der Vollstrecker glaubte, einen Hauch Missbilligung in den Worten der Jüngerin wahrzunehmen, aber falls dem wirklich so war, würde er sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen, Janus gestattete sich ein leises, selbstsicheres Lachen und in seiner sonoren Stimme waren weder Ärger noch Indignation zu hören, als er ruhig antwortete, den Blick ebenfalls auf die Schüler gerichtet.


„In Situationen wie dieser muss es so wirken, als wäre ausschließlich ersteres der Fall, nicht wahr? Ein nützlicher Eindruck, der schon so manchen getäuscht hat. Lasst andere niemals mit absoluter Sicherheit wissen, wer und was ihr seid, Lady Manice. Lebewesen sehen das, was sie sehen wollen, das gilt für uns Sith nicht minder. Nicht wenige meiner...martialischer gesinnten Ordensbrüder- und Schwestern empfinden eine gewisse Geringschätzung für das, was ich bin. Oder genauer gesagt für das, was Sie glauben, das ich bin.“


Die grünen Augen des Grafen glommen ein wenig heller in goldenem Glanz, als er eine kurze Pause machte und dann in Richtung seiner Schüler nickte.


„Spielt Ihr Schach, Lady Manice? Sie nennen es das Spiel der Herrscher und das mit gutem Grund. Wenn man so will, ist unsere ganze Existenz eine Partie Schach, die Galaxis das Brett, auf dem wir uns bewegen und das uns unsere Grenzen setzt. Das müssen wir akzeptieren und die Züge tun, von denen wir uns Gewinn versprechen. Andere Lebewesen haben wie die Figuren auf dem Brett ihren Wert und es gilt, sie geschickt einzusetzen, und die mächtigeren Lebewesen unter uns gebieten über größere Armeen von Figuren, andere haben nur wenige zur Verfügung. Eines aber ist für alle gleich: Man selbst ist der König, die einzige Figur, die niemals entbehrlich ist. Wenn der König schachmatt gesetzt wird, spielt es keine Rolle, wie viele Figuren noch auf dem Brett sind, das Spiel ist vorbei.“


In anderen Worten, wenn man starb, war es gleichgültig, ob man zuvor ein großer Krieger gewesen war, der ehrenhaft gekämpft hatte, die eigene Existenz war vorbei und es gab keine Chance, neu anzufangen. Wenn man das bedachte, waren die Risiken des Kampfes oft zu groß und andere Methoden sicherer und einfacherer. Janus hatte kein Problem damit, sich einer Konfrontation selbst zu stellen, wenn das erforderlich war, aber warum sollte er das tun, wenn er den Kampf entweder durch geschickte Züge ganz vermeiden oder andere, entbehrliche Figuren entsenden konnte? Man musste nur die Kriege führen, die absolut notwendig waren, alles andere war eine Verschwendung von Ressourcen und diente nicht selten bloß der Befriedigung von Stolz und Blutlust. Janus lächelte dünn und griff an seine Robe, bedächtig nahm er sein elegantes Lichtschwert in die Hand und betrachtete es, bevor er zu Kate sah und einem seiner Diener zunickte, der daraufhin diskret ein Übungslichtschwert ergriff und es der jungen Frau reichte.


„Ich bin kein Schwertkämpfer. Vielleicht aber kann ich Euch dennoch etwas beibringen, Lady Manice. Eine kleine Übung, um mir in Erinnerung zu rufen, was ein Kampf ist. Ich wäre sehr erfreut, wenn Ihr mir diesen Gefallen tun würdet. Genügend Platz haben wir.“


Das Lächeln des Grafen nahm einen gefährlichen Zug an. Es stimmte, er war kein Schwertkämpfer. Janus war ein Fechter. Position, Vorteil, Parade, diese Dinge waren für ihn so natürlich wie das Atmen, der Sith war ein Meister des eleganten, vollendeten Makashi und so deutete er eine leichte Verbeugung an, als die Musik ein wenig lauter wurde. Die Herausforderung stand im Raum.


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[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im

Zustimmend nickte Lilith, als Mirili sich als die Bibliothekarin vorstellte, während sie zunehmend langsam ruhiger wurde. Nicht jeder im Tempel schien wie die meisten Sith drauf zu sein. Auch war eine Miraluka eher ungewöhnlich für die Sith, obwohl diese Spezies von Natur aus machtsensitiv war. Liliths letzte Meisterin bei den Jedi war ja selbst eine Miraluka und irgendwo hatte die Jugendliche in Erfahrung bringen können, dass Miraluka eher bei den Jedi zu finden waren. Sie fragte sich, wie Mirili denn zu den Sith gekommen war? Doch ehe sie fragen konnte, fragte Mirili sie selbst nach dem Namen und zeigte ihr die Gruppe, welche derzeit aus Ne'im und Yadira bestand, nach welcher sie gefragt hatte. Sie sah kurz zu den beiden hinüber, doch die Twi'lek kam ihr etwas furchteinflößend war. Yadira dagegen war ein Mensch wie sie selbst. Lilith selbst konnte nicht einschätzen, wie die Sith gegenüber Fremdlingen waren.

"Mein Name ist Lilith", antworte sie Mirili nach kurzer Stille. Sie fasste ihren Mut zusammen. So gesehen waren diese Jünger in ihrem Alter, denn alle 3 wirkten recht jung, auch Ne'im und Yadira. "Ich gehe zu ihnen." Obwohl sie am Eingang von einem Rektrutierer Infos bekommen hatte, nach was die Jünger suchten, stand Lilith noch immer im dunkeln. Sie ging hinüber zu den anderen beiden Mädchen, wo sich Ne'im bei ihr entschuldigte. Sie nickte der Twi'lek zu.

"Meine Name ist Lilith", stellte sie sich nun auch Yadira und Ne'im vor. "Nach was genau sollen wir denn suchen? Ich bin eben hier angekommen und wurde darauf hingewiesen, dass ich mich einer Gruppe von Jüngern hier in der Bibliothek anschließen soll, weil sie nach irgendetwas suchen." Für den Moment wirkte die zierliche 18jährige selbstbewusst, aber wohl auch nur, weil sie gerade niemand anders bei ihnen aufhielt. In der Nähe eines ausgebildeten Sith würde sich Lilith wieder ziemlich fürchten.

[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im
 
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Janus unterschätzte die Talusianerin, wenn er dachte, er könne sie mit einfachen Jüngern vergleichen. Kate stammte von einer starken Blutlinie ab. Einer der größten Jedi, eine Legende, war ihr leiblicher Vater und gerade er hatte sie im Umgang mit der Macht unterrichtet. Sie mochte über die Jahre bei der Black Sun etwas eingerostet sein, doch die Krath hatten ihr ganz neue Möglichkeiten aufgezeigt, die Macht und vor allem die Dunkle Seite der Macht für sich zu nutzen. Sie war frisch gestärkt mit Janus nach Bastion gekommen und es war nur richtig, dass er sie an seiner Seite behielt, statt sie wie eine seiner Diener zu behandeln. Sie wollte sich nicht mit ihm auf eine Stufe stellen. So gut war sie sicher nicht und als Realist war ihr dies auch schmerzlich bewusst, doch eine Jüngerin war sie wahrlich nicht. Nicht wenn man ihre Fähigkeiten mit denen der anderen verglich.
Dies war auch der Grund, warum sie so selbstbewusst neben ihm stehen und eine äußerst mutige Frage offen stellen konnte, ohne den Hauch von Angst dabei zu zeigen. Sie war vielleicht kein ehrlicher Mensch, wenn man ihre Vergangenheit bedachte, doch direkt war sie und das war sie schon immer gewesen, würde zukünftig auch kaum etwas daran ändern. Seine Manieren und Selbstbeherrschung waren vermutlich dafür verantwortlich, dass er nicht ausrastete und wenn Kate sich in die Aura einfühlte, die er ausstrahlte, dann war klar, dass er sich nicht dazu verpflichtet fühlte, sich zu erklären. Er war Graf Sturn, Sith-Executor und Mitglied des Zirkels der Inquisitoren. Er war keine Kämpfernatur - so sah er nicht aus und so benahm er sich auch nicht. Seine Stärke ging von seinem Verstand aus. Er war groß im Spinnen von Intrigen. Er manipulierte sein Umfeld zu seinen Gunsten und darin war er ganz groß, wie Kate bereits beobachten hatte können.

"Lasst andere niemals mit absoluter Sicherheit wissen, wer und was ihr seid, Lady Manice."

Diesen Rat wollte die junge Frau sich zu Herzen nehmen, denn sie glaubte, dass er genau wusste, was er da sagte. Er hielt ein Bild von sich aufrecht, das seine Gegner vielleicht dazu brachte, ihn zu unterschätzen. Ihr wurde bewusst, dass er wollte, dass man ihn nicht für den Kämpfer, sondern den Marionettenspieler hielt. Zweifellos war er zwar ein Marionettenspieler, der im Hintergrund die Strippen zog, doch offensichtlich steckte doch mehr dahinter, als sie zu wissen glaubte. Seine Worte sorgten dafür, dass sich eine stille Neugier in ihr festsetzte. Sie musste mehr über ihn erfahren. Sie wollte ihn und seine Methoden besser kennenlernen, um sie zu verstehen und das ein oder andere vielleicht von ihm zu lernen.

„Spielt Ihr Schach, Lady Manice?", fragte er schließlich und sie warf ihm einen kurzen, fragenden Blick zu, ehe sie ihn wieder der Szene zuwandte und mit einem schiefen Lächeln antwortete:

"Ich bevorzuge Sabacc."

Glücksspiel war in den Kreisen, in denen sie nach dem Tod ihrer Eltern verkehrt hatte, ein ganz normaler Bestandteil des täglichen Lebens gewesen. Kate hatte einiges dabei gelernt. Sie hatte kein Risiko gescheut, hatte verloren, aber auch gewonnen. Sie war geschickt darin gewesen, andere übers Ohr zu hauen, hatte aber auch ein gewisses Gefühl dafür entwickelt, was tatsächlich möglich war und was nicht. Ihr Schiff hatte sie schließlich auch in einem Spiel gewonnen, woraufhin es ziemlichen Ärger gegeben hatte, aus dem sie nur mit Hilfe von Kaylo herausgekommen war. Kaylo... Einen Moment hielt sie unbewusst den Atem an. Ein seltsames Gefühl ergriff sie. Ein Gefühl, das sie in dem Moment nicht zuordnen konnte. Freund... Verräter... langjährige, helfende Hand... Lügner...

"[...] Man selbst ist der König, die einzige Figur, die niemals entbehrlich ist. Wenn der König schachmatt gesetzt wird, spielt es keine Rolle, wie viele Figuren noch auf dem Brett sind, das Spiel ist vorbei.“

Janus Ausführungen bewirkten, dass Kate sich wieder auf ihn und das gesprochene Wort konzentrierte. Sie konnte es sich jetzt nicht leisten, unaufmerksam zu werden und die Theorie des Aristokraten war äußerst plausibel. Er hielt sich also für den König unter den Schachfiguren. Er setzte seine Bauern ein, um seinen eigenen Standpunkt zu festigen und seine Gegner vom Spielbrett zu befördern. Sie kannte sich nicht mit dem Spiel aus, doch strategischen Gesichtspunkten konnte die ehemalige Captain der "Fist" und Rin'na der Black Sun durchaus folgen. Die Antwort zufrieden anerkennend nickte Kate. Im darauffolgenden Moment wollte ihr ein Diener des Grafen ein Übungsschwert reichen, das die Talusianerin jedoch ablehnte. Janus hatte sein eigenes Schwert zur Hand genommen und forderte Kate damit auf, einen Übungskampf zu führen. Kate begegnete seinem Blick und hielt jenem Stand. Die golden funkelnden Iriden des Sith waren auf eine außergewöhnliche Art und Weise Respekt einflößend, doch die Empathin ließ sich davon nichts anmerken. Sie schenkte dem blassen Mann ein Lächeln und erinnerte ihn:

"Ich bin keine unerfahrene Schülerin, Meister Sturn und von Übungsschwertern habe ich noch nie viel gehalten. Ich bevorzuge mein eigenes Schwert zu nutzen, wenn Ihr gestattet!"

Wenn man bedachte, dass sie bereits mit seinesgleichen gekämpft hatte, war es nicht verwunderlich, dass sie auf das Übungsschwert verzichtete. Er sollte sie nicht schonen und das würde er auch sicherlich nicht, auch wenn er betonte, dass er kein Schwertkämpfer war. Kate lag rangmäßig weit unter ihm. Selbst wenn sie noch im Orden der Jedi gewesen wäre, wäre sie sicher noch keine Meisterin, die es mit seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung hätte aufnehmen können. Sie wollte nichts annehmen, was offenkundig unrealistisch war. Dennoch sah sie es als eine gute Übung an, sich mit ihm zu duellieren. So konnte sie vielleicht ihren Stand festigen und seine Meinung von ihr noch ein bisschen pushen.
Kate streifte die schwarze Robe von ihren Schultern und der Diener, der ihr eben noch das Übungsschwert geben wollte, nahm das Kleidungsstück entgegen und legte es ordentlich beiseite. Sie trug eine Art Kleid, das ihr die Krath gegeben hatten, durch die beiden hoch angesetzten Schlitze links und rechts, bot es jedoch genug Bewegungsfreiheit, um Janus zumindest in diesem Punkt in nichts nachzustehen. An ihrem breiten Hüftgurt befestigt hing ein unscheinbarer, silberner Zylinder, den sie in einer fließenden Bewegung abnahm. Sie hielt nichts von kunstvollen Verzierungen. Das Design war so gehalten, dass das Schwert praktisch und bequem in ihrer Hand lag. Mehr war in ihren Augen nicht nötig gewesen.


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[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im

Apatros sagte Yadira mal gar nichts. Es gab unzählig viele Planeten in der Galaxis, die man unmöglich alle kennen konnte. Laut ihrer Aussagen nutzte Nei'im die Chance, um mit einem Flug nach Bastion von diesem Planeten wegzukommen. Sie war ziemlich wissbegierig, wenn sie unbedingt zu den Büchern wollte.

"Wusstest du, wo dein Weg dich hinführen würde? Dass du zu den Sith gelangen würdest?"

Yadira wirkte recht neugierig, ja. Ein Sith, der sie nach Bastion brachte, hatte quasi für sie entschieden und ihr Schicksal in die Hände der Sith gelegt. Nun brauchte sie nicht überlegen, wie es weiter ging und sie wusste, was sie mit ihrer Machtbegabung anfangen konnte. Sie hatte einen Herrn, dem sie diente, aber auch kaum kannte. Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie könnte versuchen, ein wenig mehr über ihren Herrn heraus zu finden, denn sie wüsste gerne mehr über ihn, als nur seinen Namen und, dass er bereits Schüler hat.

"Sagt dir vielleicht Graf Janus Sturn etwas?", fragte sie Ne'im plötzlich barsch. "Er ist es, der den Auftrag gegeben hat, mehr über Darth Avem heraus zu finden. Ihm dienen wir. Er ist unser Herr und Meister."

Doch dann kam das Mädchen vom Bibliothekseingang zu ihnen. Sie stellte sich als Lilith vor und sprach sie auch sogleich an, dass sie zu ihnen geschickt wurde.

"Hallo, Lilith. Ja, wir sollen etwas über einen Darth Avem heraus finden. Sicherlich fragst du dich, wer das ist, aber nicht einmal wir haben einen genauen Schimmer. Ich würde sagen, wir suchen einfach weiter und achten auf irgendwas, was vielleicht mit ihm zu tun haben könnte. Die Pads hier können wir vergessen, da steht nichts Interessantes drauf, aber vielleicht habe ich auch was übersehen. Wir dürfen unseren Herrn nicht enttäuschen."

Das andere Menschenmädchen sah überfordert aus. Yadira konnte sich vorstellen, dass sie auch gerade erst hier angekommen ist.

[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im
 
[Bastion | Center |Arthious-Boulevards]

Das imperiale Zentrum, auch Bastion genannt stand Coruscant in nichts nach, auch wenn es nie diese Art an galaxisweiter Geltung erlangte wie Coruscant. Doch die unwissende Jarael war beeindruckt. Sie hatte bisher wenige Planeten besucht und fühlte sich immer unwohl, wenn sie die Decke über ihren Kopf nicht mit der Hand berühren konnte. All die Hochhäuser – so nannten die Felsgeborenen diese Art von Behausung – ragten fast bis an die weite Leere hinauf, die hier Weltraum genannt wurde. Es schien als würden sie fast an den Wolken kratzen. Jarael war nach Bastion gekommen, da sie nach ihrem Attentat auf Bastion – das die Zielperson samt Besitz in einem flammenden Inferno hat vernichtet – angekommen, da hier angeblich die größte Wissenssammlung des Imperiums lagerte, die Bibliothek auf Coruscant wurde ihr dagegen nicht empfohlen, da der Planet von einer Seuche heimgesucht wurde. Ihr Droidentaxi flog weiter den großen Boulevards entlang und aufeinmal schwanden die Häuser einer weitläufigen Anlage in deren Mittelpunkt eine riesige schwarze Pyramide sich gen Himmel streckte und scheinbar alles Licht, wie ein schwarzes Loch verschluckte. Neugierig versuchte sich Jarael in eine bessere Position zu bringen, doch der Gleiter setzte schon zur Landung an und ihr ‚Fahrer‘ rügte sie mit droidisch-mechanischer Stimme korrekt sitzen zu bleiben. Jarael bezahlte ihn gedankenverloren und verließ mit ihren beiden Taschen in den Händen schnell das Taxi um einen besseren Blick auf ihr Ziel zu werfen. Sie hatte sich so gut es ging auf ihren Besuch hier vorbereitet, wusste aber kaum Bescheid wie sie Zugang zu der Bibliothek erlangen konnte. Lange bleiben wollte sie nicht. Rein, die Informationen holen, die sie brauchte und wieder verschwinden. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht bei dem Gedanken, dass sie bald wieder daheim sein würde und von der Flotte der Vahla als der von Vahl geschickte Messias gefeiert zu werden.

Nur wenige Menschen – andere Wesen fand man hier selten – flanierten um die Bibliothek – die komischerweise als Tempel der Sith bezeichnet wurde – herum und Jarael schüttelte nur den Kopf. Diese felsgeborenen Vahla irritierten sie schon seit sie das erste Mal auf sie getroffen war, denn weder Wissen noch eine tiefe Verbindung zur Göttin von Feuer und Zerstörung war ihnen sonderlich wichtig. Es stärkte Jarael in dem Gedanken, dass die Bewohner ihrer Flotte ein auserwähltes Volk waren, dazu bestimmt die Galaxis irgendwann in reinigendem Feuer zu säubern. Doch bevor dies alles geschehen konnte musste Jarael zuerst den verlorenen Heimatplaneten der Vahla finden.


Erst zögerlich, doch dann in selbstsicheren Gang näherte sich die junge Priesterin der massiven Pyramide. Sie trug unauffällige Roben samt Kapuze um ihre Haut und die Haare vor der starken Sonnenstrahlung zu schützen, die unbarmherzig herunter brannte. In der Nähe des Tempels wurde es merklich kühler, doch die Flamme Vahls wärmte sie von innen und Jarael näherte sich ungebremst der Hauptpforte des Tempels. Dort angekommen wurde sie von drei jungen Männern aufgehalten, die sich ihr in den Weg stellten. Mit einem Blick, der ihrer Stellung als Priesterin entsprach, musterte sie die schwächlich primitiven Knaben von denen einer sie anpampte: „Hey, wohin willst du?“ Die zwei anderen kicherten dümmlich und erinnerten Jarael an junge Kinder, denen gerade der erste Bartflaum wuchs. Manche Wesen blieben innerhalb ihrer geistigen Entwicklung irgendwann stecken.


„In die Bibliothek möchte ich. Ein paar Recherchen durchführen.“ antwortete die Frau knapp und machte sich wieder zum gehen bereit, nicht damit rechnend auf Widerstand zu stoßen.


„Wir kennen dich nicht. Du wirst erst noch einiges klären müssen, damit wir dich reinlassen.“

Jarael stockte. Hatte sie richtig gehört? „Und das wäre?“


„Nun, … du wirst uns erst einmal deine Habseligkeiten geben müssen. Alles. Und dann werden wir eine Probe von deinem Blut brauchen …“ Der Anführer der Gruppe grinste dümmlich und Jaraels Blick wurde noch fahler, als es die Haut eine Vahla schon war. ‚Ihr Blut?‘. Sie fluchte auf ihrer Muttersprache und das Gesicht ihres Gegenübers wurde rot vor Zorn. „Alienschlampen haben hier nichts zu suchen.“


Nun riss der Avatarin Vahls der Geduldsfaden und ihre rechte Hand fuhr dem Gegenüber quer über die Wange. Die anderen zwei Wächter fackelten nicht lange und zückten Schockstäbe und einer schlug direkt nach der jungen Frau, die dank der für Vahla üblichen Beweglichkeit ausweichen konnte, wie es einer der Felsgeborenen nie könnte. Jarael lächelte voller Kampfeslust und zückte mit der einen Hand ihren Dolch, während sie in die andere Hand ihre Blasterpistole nahm und damit direkt einen ungezielten Schuss abgab, der irgendwo in den Untergrund einschlug. Sie duckte sich unter einem weiten Schlag durch und ging zielstrebig in die Offensive, bei der sie einem weiteren Schlag auswich, der aber nun einen anderen Angreifer direkt auf den Schädel traf. Der Puls beschleunigte sich und Angst machte sich in ihr breit. Ihr Skelett bestand hauptsächlich aus Knorpeln und ihr Körper würde definitiv weniger Schläge einstecken können, als die Felsgeborenen. Sie tänzelte ein paar Schritte nach hinten – aus der Reichweite der Stöcke hinaus. Die Blaster auf einen ihrer Kontrahenten gerichtet, während sie den Arm mit den Dolch über ihren Unterleib gelegt hatte um schnell und zielgerichtet zuschlagen zu können.


Sie hatte bisher Glück gehabt, dass einer ihre Kontrahenten ausgeschaltet wurde, allerdings wusste die Frau, dass sie kaum Möglichkeiten hatten hier unbeschadet raus zukommen, hörte sie im Hintergrund doch schon sich weitere Schritte nähern. Derjenige der seinen Kameraden ausgeschaltet hatte kam nun laut schreiend und wutentbrannt auf Jarael zu –sein Stock hoch erhoben und jede Deckung preisgebend. Sie zögerte nicht lange und gab einen gezielten Schuss auf das Herz ab. Wie ein fallengelassener Sack plumpste er zu Boden und nun sprang die rothaarige Priesterin auf ihren letzten Kontrahenten zu. Wenn sie hier schon sterben oder gefangengenommen werden würde, dann nicht kampflos. Sie war eine Priesterin der Vahl und ganz sicher würde sie niemand ungestraft als Alienschlampe bezeichnen. Diesmal traf sie der Schlag des Schockstabes im Bauch und ihr Schmerzen durchzuckten sie, als ihr Körper von Strom durchflutet wurde. Ihr Sichtfeld verengte sich und wurde dann komplett schwarz.

Sie hustete laut und voller Schmerzen, als sie in völliger Dunkelheit und Kälte erwachte. Ihre Hände waren auf den Rücken gebunden und über ihr Gesicht war ein Sack gezogen. Ihr Körper schmerzte höllisch und Jarael wollte sich nicht vorstellen, was ihr alles angetan wurde. Tränen rannen langsam ihre Wangen hinab, als sie den Tag und die korrupte Priesterschaft verfluchte, die sie von der Flotte verbannt hatten. Sie hatte sich Vahl gegenüber als nicht würdig erwiesen und das war nun die Stafe dafür. ‚Halt die Klappe‘, murmelte sie sich selbst zu, ‚das ist eine Prüfung und die wirst du bestehen. Je größer die Gefahr, aus der man sich befreit, desto größer der Rum …‘ Sie versuchte sich aufzurichten, was ihr unter größter Anstrengung und schmerzen gelang. Erst jetzt bemerkte sie, dass man sie völlig von Kleidung und anderen Habseligkeiten ‚befreit‘ hatte um ihre Demütigung zu vervollständigen. Doch die Phase ihres Selbstmitleides hatte sie zurückgedrängt und war nun Nahrung für das erneute Feuer, welches in ihr brannte. Mit der übernatürlichen Gelenkigkeit einer Vahla brachte sie ihre Hände vor ihren Bauch und zog sich die Kapuze vom Mund. Jaraels Körper war genauso geschunden, wie er sich anfühlte und nun begann sie sich etwas zu suchen womit sie ihre Fesseln lösen konnte. Zeit hier herauszukommen.


[Bastion | Center |Arthious-Boulevards | Tempel der Sith | Zellentrakt | Zelle] Jarael, Womp Ratten (NSC)
 
[Bastion | Sith-Tempel | Bibliothek]
Ne'im, Yadira, Lilith, Mirili (NPC)


Ne'im hasste es ausgefragt zu werden, konnte den Fragen jedoch nicht ausweichen.
Ich war zwar auf dem Flug, wusste in jedoch nicht wohin. Wenn du jedoch meinst, wie ich in den Tempel gekommen bin... Ich habe es einfach gefühlt, verstehst du?
Wieder fragte Yadira etwas. Jedoch war diese nicht dazu gedacht, etwas über die Twi'lek herauszufinden, sondern mehr um etwas erklären zu können. Die Frage war nach Graf Janus Sturn. Ein Sith-Lord hier aus dem Tempel, der den Auftrag gab, etwas über Darth Avem herauszufinden. Dies klärte einige Fragen. Jedoch verzog sie ihr Gesicht, als dies neue Fragen aufwarf. Diesem Mann dienen? Nein... obwohl... vielleicht hatte sie die klitzekleine Chance seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, wenn sie ihm Informationen über Avem dar brachte. Ein Grinsen huschte über das Gesicht von Ne'im. Die Menschin sprach so selbstsicher über die Tatsache, dass er ihr Herr war, als wäre es selbstverständlich. Die Twi'lek fühlte sich nach Apatros zurückversetzt. An den Tag, als ihr ihre Eltern erzählten, wie manche Männer ihrer Spezies ihre eigenen Frauen als Sklaven verkauften. Sie wären nur deshalb auf den mondgroßen Planeten geflohen, um ihre Tochter vor diesem Schicksal zu bewahren. Jedoch war dies nicht wirklich eine angenehme Alternative.


Die, die sich als Lilith vorgestellt hatte, gewann langsam an Selbstvertrauen. Sie wollte wissen, wonach wir suchen sollten. Yadira antwortete ihr direkt. Bei dem Wir ‚Herr‘ wurde Lilith jedoch wieder still und stand einfach nur da. Sie schien angst zu bekommen und langsam verstand Ne'im wieso. Yadira schien schon länger hier zu sein als die anderen beiden. Sie musste dem Auftraggeber schon begegnet sein und seine Macht gespürt haben. Die Twi'lek hatte jedoch keine Angst. Sie würde sicherlich nicht auf dem Boden knien und um Gnade winseln, wenn der Sith sich in der Nähe befand. Sie musste ihren Standpunkt klarmachen und sich nicht einschüchtern lassen. Wenn sie sich brechen ließe, würde sie niemals zeigen können, dass sie den zwei Menschenmädchen überlegen war.

Ne'im hatte ein neues Ziel. Sie musste die Mädchen davon überzeugen, dass sie stärker war. Die Initiative ergreifen, die Daten zusammensammeln und sie Graf Sturn zu übergeben. Hörte sich zwar simpel an, erwies sich aber als schwer, da die Bücher annähernd nichts über diesen Darth Avem aussagten. Es würde eine Weile dauern, bis sie ihr Ziel erreichen würde. Ob sie es jedoch überhaupt erreichte, stand noch in den Sternen.

[Bastion | Sith-Tempel | Bibliothek]
Ne'im, Yadira, Lilith, Mirili (NPC)
 
[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im

Und ja, Lilith fragte sich, wer denn dieser Darth Avem nun war, als auch, was er gemacht hat? Doch selbst die Jünger konnten ihr darauf keine Antwort geben, ehe sie selbst danach fragen konnte. Als Yadira dann erwähnte, dass sie ihrem Herrn dienten, machte sich sofort noch Furcht in ihr breit. Yadira als auch Ne'im konnten sehen, vielleicht sogar spüren, wie Lilith wieder unruhiger, sogar ängstlicher wurde. Wen meinte sie mit ihrem Herrn? Mit großen Augen sah Lilith Yadira panisch an. "Wen meinst du mit...Herrn?" In ihren Augen klang das nach Sklaverei. Solche sprachen ihren Besitzer mit Herrn oder gar Meister an.

Die Sith zwar auch, doch das Wort Herr löste bei ihr etwas aus. "Soll das etwa heißen...wir...wir gehören diesem...diesem...Graf...Janus...Sturn?"

Wenn die Sith ihre Jünger als ihr Eigentum bezeichnen, würde das bedeuten, dass sie mit ihnen das machen könnten, was sie wollen. Liliths größter Alptraum wurde gerade wahr. Das ist nämlich genau das, was sie immer befürchtet hatte. Sie war froh, von den Jedi aufgenommen worden zu sein, und nun...nun war sie doch bei den Sith gelandet. Wie der Rekrutierer am Eingang schon gesagt hatte: Für sie gäbe es kein Entkommen. Lilith wurde klar, dass sie es nicht würde wagen dürfen, von hier weg zu laufen. Sie würde es sich nicht einmal trauen. Wieder fing sie an zu weinen. Sie wollte all das nicht, doch aus den Fängen der Sith würde sie nie wieder heraus kommen. Entweder sie stelle sich dem, was sie erwartet oder sie müsse sterben.

"Was...was passiert denn, wenn...wenn wir...ihn...enttäuschen?"

Die Frage ging beiläufig an Yadira als auch an Ne'im, die das Ganze hier sehr gelassen nahm. Sie wusste nicht einmal, wo ihr Flug sie hingeführt hatte.

[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Trainingsraum ] Janus, Kate, Selura, Matthew

Es war für Janus immer wieder ein Vergnügen, seine Philosophie mit anderen zu teilen, seine Ansichten und Ideen in der Galaxis zu verbreiten und seine Gesprächspartner von seiner Weisheit und Voraussicht zu überzeugen. Der Sith-Orden brauchte Männer wie ihn, die auf intelligente Weise Pragmatismus und Ehrgeiz miteinander verknüpften und wussten, wie die Galaxis außerhalb der Mauern des Tempels funktionierte. Viel zu viele Anhänger der Dunklen Seite kapselten sich von den Geschehnissen im Imperium und darüber hinaus ab und vernachlässigten die Entwicklungen, die dort stattfanden oder ihren Schatten vorauswarfen, ihre Blindheit schränkte ihre Möglichkeiten ein und verhinderte, dass sie ihren Einfluss ausdehnten. Das mochte bedauerlich sein, für den schlanken Aristokraten aber von Vorteil, unter den Blinden war der Einäugige König, auch wenn der stolze Vollstrecker sich selbstverständlich für alles andere als mit eingeschränkter Sicht geschlagen hielt. Seine Vision umfasste nichts geringeres als eine neue Ordnung, für die Sith, das Imperium und die Galaxis, mit ihm an der Spitze eines Ordens, der seine dunklen Fühler in alle Richtungen ausstreckte und mit allen anderen Organisationen des Imperiums stand, eine Einheit der speziellen Kräfte der Sith und der weltlichen Macht des Reiches, die Stärken von beiden, die Schwächen von keinem. Wer konnte einem solchen Bündnis widerstehen? Aber bis diese Vision Realität werden konnte, stand noch viel Arbeit an. Es galt, alte Rivalitäten und bittere Erinnerungen zu überwinden, eifersüchtig gehütete Privilegien neu zu verteilen und von blutigen Bürgerkriegen geschaffene Gräben zu überwinden. Janus hatte in dieser Hinsicht einiges erreichen können, die produktive Zusammenarbeit mit dem Diplomatischen Korps und der KOMENOR während der friedlichen Eingliederung von Sernpidal in das Imperium war der eindeutige Beweis, dass es ihm mit seinen Bemühungen ernst war. Auch Rückschläge wie die in Chaos und Terror zu Ende gegangene Benefizveranstaltung auf Bastion hatten den Halb-Echani nicht aus der Bahn geworfen, sorgfältig hatte der die dadurch entstandenen Wogen geglättet. Mit Geduld und der richtigen Mischung aus Schmeichelei, Bestechung, der Aussicht auf eine glorreiche Karriere und wenn nötig subtilen Drohungen hatte der Graf alte und neue Kontakte in Militär, Verwaltung und Wirtschaft gepflegt und ein Netzwerk aus Abhängigkeiten und Verpflichtungen geknüpft, die ihm nützliche Einblicke und Wissen verschafft hatten. Informationen allein waren keine Macht, aber wenn man wusste, wie man die aus ihnen gewonnen Erkenntnisse gewinnbringend einsetzen konnte, dann wurden sie zu Macht. Janus lächelte dünn, es war ein berauschendes Gefühl zu wissen, dass er über seine Beziehungen das Leben und die Schicksale anderer bestimmen konnte, wobei er es bevorzugte, nicht in eine bestimmte Richtung zu stoßen, sondern subtil mit sanftem Druck in eine bestimmte Richtung zu lenken. Manipulation funktionierte so viel besser, wenn das Ziel glaubte, seine Entscheidungen selbst zu treffen. Ein freundliches Wort in einer Unterhaltung, ein Gedanke, der scheinbar von dem Ziel selbst stammte, ein bedächtiges Nicken, das waren die Mittel der Wahl. So hielt er es auch in seinem Gespräch mit Kate, die neugierige Frage der jungen Frau hätte manch anderen Sith wohl zu einer wütenden Tirade veranlasst, in seiner Ehre verletzt hätten sie die Gesandte der Krath zurechtgestutzt und vielleicht sogar angegriffen. Für solch unkontrolliertes Verhalten hatte der beherrschte Graf nur Geringschätzung übrig, er fühlte sich durch das Interesse der Braunhaarigen nicht gekränkt und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem höflichen Lächeln, er signalisierte ihr, dass er ihre Worte gehört hatte und darüber nachdachte, nach außen galt seine Aufmerksamkeit aber zugleich mühelos den Bemühungen seiner Schüler. Für den Vollstrecker war es kein Problem, er sah durch die Macht und fühlte, was sie taten und dachten, ob sie auf Hindernisse stießen oder vorankamen. In dem Verstand des Sith teilte er seine Aufmerksamkeit gründlich in die verschiedenen Bereiche auf, ein bewährtes Vorgehen. Als er auf das Thema Schach zu sprechen kam, verneinte Kate mit einem leichten Lächeln und erklärte, dass sie Sabacc bevorzugte. Janus reagierte mit einem leisen, anerkennenden Lachen, bei diesem Spiel ging es um Bluffs und Geschick und man musste das Beste aus den Karten machen, die man erhielt. Glück spielte natürlich eine nicht zu unterschätzende Rolle, dennoch, um das Einschätzen und Beeinflussen von Lebewesen zu üben, war es eine ausgezeichnete Wahl.

„Ein Spiel, das es erfordert, Eure Gegner einzuschätzen und wenn nötig zu täuschen, ohne etwas über sich selbst zu verraten. Ihr werdet feststellen, dass diese Fähigkeiten auch im Orden der Sith von Nutzen sind. Der Siegespreis mag nicht aus Credits und materiellen Gütern bestehen, aber dennoch, ich bin mir sicher, Ihr werdet viel gewinnen, Lady Manice.“


In der sonoren, würdevollen Stimme des Grafen schwang Anerkennung mit und Kate schien mit seiner Antwort zufrieden zu sein, die Krath nickte anerkennend. Offenbar hatte sie verstanden, was Janus mit der Schach-Analogie meinte, und befand die Erklärung für gut. Damit stieg sie in der Achtung des blassen Mannes, er umgab sich bevorzugt mit Lebewesen, die einen funktionierenden Verstand besaßen und ein Interesse an einer intelligenten Konversation vorweisen konnten. Wenn er blinde Befehlsempfänger haben wollte, dann suchte er sich Jünger, doch auch unter ihnen fand sich manchmal ein ungeschliffener Rohdiamant, der auf Verfeinerung wartete und nach seinem Willen geformt werden konnte. Bedächtig nickte der Vollstrecker und lächelte kurz in Richtung seiner Gesprächspartnerin.


„Meine Erklärung verlangt noch nach einer Ergänzung. Selbstverständlich sind intelligente Lebewesen keine Schachfiguren, sie besitzen schließlich einen freien Willen. Deshalb machen sie Züge, die man nicht voraussehen kann. Für das Spiel der Realität, wenn Ihr mir diesen Ausdruck gestattet, ist also die Anpassungsgabe entscheidend, verbunden mit der Fähigkeit, mehrere Ziele gleichzeitig im Auge zu behalten. Es gibt keine perfekten, unabänderlichen Plan.“


Dieser Zusatz war dem Grafen wichtig, er nahm bei allem Stolz für sich nicht in Anspruch, allwissend zu sein, auch wenn er gegenüber seinen leichter zu beeindruckenden Dienern und gewöhnlichen Lebewesen diesen Eindruck gerne erweckte. Kate jedoch war keine einfache Jüngerin und das bewies sie, als sie sich von seinem Blick nicht einschüchtern ließ und das angebotene Trainingsschwert ablehnte, selbstbewusst lächelnd verkündete sie, dass sie mit ihrem eigenen Lichtschwert kämpfen wollte. Janus nickte höflich, als er die Krath ansah.


„Wie Ihr wünscht, Lady Manice.“


Gab er ruhig zurück und bedeutete dem Jünger neben der braunhaarigen Frau, ihre Robe entgegenzunehmen und Kate nahm ihr Lichtschwert von ihrem Gürtel, die junge Frau trug ein praktisches Kleid und Janus wusste das pragmatische Denken dahinter zu schätzen, Bewegungsfreiheit war unerlässlich. Der Graf präsentierte ein galantes Lächeln und nickte. Es wurde Zeit. Mit der selbstverständlichen Ruhe eines Mannes, der genau wusste was er tat, nahm Janus die Grundhaltung des Makashi ein. Der schlanke Aristokrat setzte seine Füße etwas mehr als schulterbreit auseinander auf den Boden, den rechten vorne und mit der Spitze auf seine Kontrahentin zeigend, den linken hinten und zur Seite gewandt. Sein Oberkörper war ein wenig nach vorne gelehnt und zur Seite gedreht, um die Trefferfläche an seiner Brust zu minieren. Ein höfliches, kühles Lächeln legte sich auf das blasse Gesicht des Sith, als er sein leicht gekrümmtes Lichtschwert in die rechte Hand legte, die linke Hand ruhte an seinem Rücken, seine Finger schlossen sich fest, aber nicht verkrampft um den verzierten Griff der Waffe und mit einem Knopfdruck aktivierte er sie. Die rote Energieklinge erwachte fauchend zum Leben und tauchte sein blasses Gesicht in ein unheimliches Licht. Das Lächeln von Janus wurde ein wenig breiter und seine weißen Zähne blitzten wie Dolche in der Nacht auf, als er Kate fixierte, seine grünen Augen getaucht in ein goldenes Schimmern vollführte er einen perfekten Makashi-Salut, bei dem er die Waffe vertikal vor seinem Gesicht zum Halt brachte und sie dann in einem Bogen zur Seite bewegte. Ein kaum merkliches Nicken, und der Kampf begann. In zahllosen Stunden der Übung und vielen Duellen hatte Janus wieder und wieder seine Affinität für den eleganten Makashi-Stil unter Beweis gestellt und dieses Mal war es nicht anders. Der Halb-Echani bewegte sich mit sparsamer, sorgfältig kalkulierter Energie, seine Bewegungen ruhig und fließend ineinander übergehend. Keine Aktion war unnötig oder unüberlegt, jede einzelne folgte einem vorgegebenen Muster und leitete direkt die nächste ein. Als würde er dem Takt der sanft im Hintergrund erklingenden Musik folgen wich der Graf Attacken mit einer tänzelnden, fast schon spöttisch wirkenden Selbstverständlichkeit aus und bewegte dabei seinen Körper nur minimal. Eine leichte Drehung des Oberkörpers, ein halber Schritt zur Seite oder nach hinten genügte, um Angriffe ins Leere laufen zu lassen. Nur wenn absolut notwendig setzte Janus sein Lichtschwert ein, um die Attacken zu parieren, wobei er sie geschickt weg von sich leitete, mit gerade so viel Kraft, wie notwendig war. Geduldig wehrte er ab und nutzte die aus erfolgreichen Manövern entstehenden Lücken, um seinerseits anzugreifen, schnelle, präzise Stiche, die auf lebenswichtige Bereiche des Körpers abzielten und ihn nicht für Gegenangriffe entblößten, der Vollstrecker hatte das Muster, die Reaktionszeiten und bevorzugten Aktionen seiner Gegnerin gründlich beobachtet und wandte dieses Wissen nun im Verbund mit der Macht ein, um ihre Taten vorherzusehen. Wenn sie angriff, war er bereits ausgewichen oder lenkte den Schlag beiseite, wenn sie sich verteidigte, war seine Klinge überall dort, wo ihre nicht war. Präzise geführt hielt sie jedes Mal nur wenige Zentimeter von der Kleidung der anderen Sith in der Luft an, Janus kämpfte mit einer geradezu traumwandlerischen Sicherheit und Ruhe, einen genießerisch-versonnen Ausdruck auf dem Kopf. Für den hochrangigen Sith war es kein Problem, zugleich die Bemühungen seiner Jünger durch die Macht mitzuverfolgen, das hier war unterhaltsam, doch noch hielt sich der Graf zurück und ließ erst einmal Kate etwas Luft zum Atmen. Das würde sich früh genug ändern.


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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Zellentrakt] Maro (NSC), weitere Tempelwächter

An manchen Tagen hasste Maro seinen Job, frustriert seufzte der kräftig, dunkelhaarige Jünger und strich sich über die Stirn, bevor er seine schlichte schwarze Robe glatt strich und weiterging, gefolgt von drei weiteren Tempelwächtern, die sich beeilen mussten, mit ihrem Anführer Schritt zu halten. In den Händen hielten sie Energiepiken und Schockstäbe, die üblichen Waffen für die für Sicherheit im und um den Tempel zuständigen Jünger. Es hatte Ärger am Eingang gegeben, eine Anwärterin (Jarael), die es doch glatt gewagt hatte, sich den Anweisungen der dortigen Wächtern zu widersetzen und zwei von ihnen getötet hatte, dem Dritten war es gelungen, die Fremde zu überwältigen. Maro schüttelte den Kopf, es hätte nie und nimmer soweit kommen dürfen. Für die Jünger war es peinlich, ganz besonders für die einfachen Jünger, fast hätte man die höherrangigen Wächter rufen müssen, um eine einzige Frau zu überwältigen. Das war wirklich keine Sternstunde gewesen und so war der erste Reflex gewesen, die betäubte und gefesselte Angreiferin gleich an Ort und Stelle umzubringen, aber auf Anweisung von Maro, der mit Verstärkung heran geeilt war, hatte man darauf verzichtet. Dreist und dumm mochte die Aktion der Rothaarigen ja gewesen sein, aber ihre Fähigkeiten waren ohne Zweifel beeindruckend und das war für den Jünger entscheidend, denn er diente nicht bloß einfach dem Orden, sondern arbeitete sozusagen nebenberuflich für einen hochrangigen Sith, der ihm dafür ein ansehnliches Zubrot spendierte. Wer genau dieser mysteriöse Gönner war, das wusste der Mensch nicht, und ehrlich gesagt interessierte es ihn auch nicht sonderlich, je weniger er wusste, desto besser. So oder so, für seinen zweiten Herrn hielt er die Augen offen, um aus den Reihen der Neuankömmlinge diejenigen herauszufiltern, die vielleicht nützlich sein konnten. Unter den zahlreichen verlorenen Seelen, die zum Tempel strömten, wurde er des öfteren fündig und konnte diese Rekruten an andere Diener des Fremden verweisen, die ihnen bestimmte Aufgaben zuwiesen. Das System war bemerkenswert diskret und effektiv, Maro hatte keine Ahnung, wie viele andere Jünger noch auf der Lohnliste dieses Sith standen und wer sie waren, aber es mussten nicht wenige sein und das war sicher Absicht, so konnte er nie wissen, ob nicht noch jemand aus seiner Truppe für diesen Fremden arbeitete und wiederum ihn im Auge behielt. Gut möglich und ein Grund mehr, diesen Job richtig zu erledigen. Um kein Aufsehen zu erregen hatte Maro es zwei seiner Untergebenen und dem siegreichen Wächter gestattet, die Gefangene (Jarael) ein wenig zu vermöbeln, das war ja wohl das Mindeste, um glaubwürdig versichern zu können, dass alles seinen gewohnten Gang ging, und sie dann in eine der Zellen bringen lassen. Wer auch immer diese Frau war, ein Mensch war sie jedenfalls nicht, man musste verdammt vorsichtig bei diesen nichtmenschlichen Kreaturen sein, mochten sie auf den ersten Blick auch noch so humanoid aussehen. Also hatte er Anweisung gegeben, die Gefangene zu entkleiden und gründlich zu durchsuchen, man hatte ihr eine Blutprobe entnommen und sämtliche Besitztümer konfisziert. Mittlerweile wusste Maro dank dieser Maßnahmen, mit welcher Spezies er es zu tun hatte, Vahla nannten sich diese großgewachsenen Leute, die angeblich allesamt machtsensitiv waren. Der Jünger seufzte erneut als er daran dachte, wie er Kesim fast die Hand hatte abschlagen müssen, der Tempelwächter war drauf und dran gewesen, die Gefangene äußerst unsittlich anzugehen und das ging für Maro schlicht zu weit. Nicht aus moralischen Gründen, aber wenn sie vielleicht wirklich von Wert für seinen mysteriösen Herrn war, dann würde dieser sie sicher körperlich intakt und nicht geschunden und traumatisiert für seine Zwecke einsetzen wollen. Vor der Zellentür angekommen sah er seine Leute noch einmal eindringlich an, in seiner Stimme war eine gewisse Frustration nicht zu überhören, manchmal fühlte er sich, als würde er mit Kindern sprechen.


„Also, noch einmal. Die Gefangene wird nicht verprügelt, vergewaltigt oder auf irgendeine andere Art permanent beschädigt, ist das klar? Wenn sie euch inkompetente Idioten vielleicht gleich anspringt, was macht ihr dann? Los, das ist keine rhetorische Frage, ich will hören, dass ihr es kapiert habt.“


Eine Pause folgte, dann murmelten die anderen Tempelwächter unisono, sie wurden ein wenig lauter, als sie den aufkeimenden Ärger auf dem Gesicht ihres Anführers bemerkten.


„Wir setzen das notwendige Maß an Gewalt ein, um sie zu betäuben.“

Verkündeten sie und Maro nickte
.

„Geht doch. Und jetzt macht die verdammte Tür auf.“


Wie befohlen wurde die Zellentür entriegelt und die Tempelwächter traten ein und verteilten sich, alarmiert wurden die Schockstäben aktiviert.


„Hey, Chef, das Miststück hat ihre Kapuze nicht mehr auf! Und ihre Hände sind nicht mehr hinter ihrem Rücken!“

Maro unterdrückte den Wunsch, alles kurz und klein zu schlagen, er zückte seine Blasterpistole, schob seine eingeschüchterten Untergebenen zur Seite und fixierte die Gefangene, seine Stimme war kalt und hart.


„Hör jetzt gut zu. Der einzige Grund, warum ich meinen Jungs nicht den Befehl gebe, dich zu Brei zu prügeln und dich anschließend persönlich erschieße, ist dass Deine irre Aktion beim Eingang jemanden beeindruckt hat, der weitaus mächtiger ist als ich. Also, wenn Du überleben willst, und ich gehe mal davon aus, dass Du das willst, dann wirst Du schön brav dort sitzen bleiben, bis ich Dich zu diesem jemand bringen kann. Kapiert? Also...vertreiben wir uns doch ein wenig die Zeit. Wie heißt Du und was willst Du hier?“


In seiner jetzigen Gemütslage konnte man von Maro keine großen rhetorischen Sprünge erwarten, er wollte schlicht Ruhe und Antworten.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Zellentrakt / Zelle] Maro (NSC), weitere Tempelwächter, Jarael
 
[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im

Yadira schien ein wenig verwundert, dass Ne'im nicht wusste, wohin sie flog. Doch offenbar hatte die Macht ihr diesen Weg gewiesen, weshalb sie nickte. Jedoch wollte sich die Twi'lek wohl eher weniger damit zufrieden geben, Graf Sturn zu dienen. Sie würde ihm dienen müssen, ob sie nun wollte oder nicht.

Doch dann wurde das andere Mädchen plötzlich ziemlich panisch, als sie erfuhr, dass sie einen Herrn hatte, dem sie dienen musste. Und vorallem, was Yadira genau mit Herrn meinte. Sie sah zu Lilith auf, um es ihr - und auch Ne'im - zu erklären. Die beiden würden damit leben müssen oder sie würden sterben.

"Mit Herrn meine ich Lord Janus Sturn. Und so gesehen ja. Wir gehören ihm. Es obliegt ihm, wie er mit uns widerfährt. Jünger sind Eigentum des Sith Ordens. Die Sith können bestimmen, was sie mit den Jüngern machen oder was nicht. Aber jetzt komm mal wieder runter. Wenn du das tust, was man dir sagt, wird man dir nichts tun."

Yadira konnte jedoch nicht dafür sprechen, dennoch hoffte sie, die panische Lilith zu beruhigen. "Wenn ein Jünger einen Sith enttäuscht, wird er wohl beseitigt. Das ist die Natur der Sith. Wenn du hier überleben willst, musst du deine Angst los werden und darfst nicht immer gleich panisch reagieren." Yadiras Worte wollten Lilith nur auf den Boden der Tatsachen zurück holen und sie davon in Kenntnis setzen, was sie hier erwarten würde.

"Wenn du Angst hast, bist du für andere Sith leichtes Futter, Lilith." Yadira dachte dabei gerade an Selura.

[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im
 
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Ne'im, Yadira, Lilith, Mirili (NSC)

Die Twi'lek kratzte sich unauffällig am Kinn. Sie musste genau überlegen was sie tat. Die Angst, die Lilith nun vollkommen verschlang, könnte Ne'im einerseits nützlich, jedoch auch gefährlich werden. Auch wenn sie noch nicht viel über sie Sith wusste, wusste sie ganz genau, dass sie ihre Angst in Wut umwandelten um die Macht in ihnen zu stärken. Jedoch wirkte das zerbrechliche Menschenmädchen nicht so, als wäre sie in der Lage diese Angst zu nutzen. Grinsend machte sich die Twi'lek dies zu nutzen um die Menschin noch mehr zu verängstigen und auf Yadiras Aussage einzugehen. Mit einem leicht bedrohlichen Unterton fing sie an zu sprechen.
Yadira, wahrscheinlich hast du recht. Graf Sturn wird sowas nicht ungestraft lassen, aber wer sagt den, dass er uns etwas antut? Wäre es nicht etwas intelligenter anderen etwas anzutun, um weitere Geschehnisse zu vermeiden, die Dienste der Jünger jedoch weiter nutzen zu können?
Das Menschenmädchen schien genau zu wissen, worauf Ne'im hinauswollte. Der Gesichtsausdruck von Lilith machte Ne'im Freude. Er sagte aus, dass sie damit einen wunden Punkt getroffen zu haben. Sie hatte damit fast unbewusst bewirkt, dass das Mädchen immer mehr Selbstbewusstsein verlor. Innerlich hätte die Twi'lek freudensprünge gemacht, da ein kleiner aber wichtiger Punkt für den weg zum Ziel gelegt war.

Yadira schien auf die Fragen keine Antworten zu finden. Dies war wie ein perfekter Kartenwechsel beim Sabbac. Keiner hätte Ne'im und ihren Plan jetzt noch stoppen können. Sabbac war ein Kartenspiel, dass bei den Bergleuten auf Apatros sehr beliebt war. Zwar hatte die Twi'lek noch nie selber Sabacc gespielt, wusste die Regeln aber in und auswendig und wusste, wann was passierte. Wieder fing Yadira an zu sprechen. Diesmal mit dem Zweck, das andere Mädchen zu beruhigen.

‚Wenn du Angst hast, bist du für andere Sith leichtes Futter, Lilith.‘ die Nichtmenschin nickte zustimmend, jedoch musste sie dafür sorgen, dass Lilith, als auch Yadira, sich unterwürfig zu machen. Zwar war die zweitere noch sehr selbstsicher, fast zu selbstsicher, dies würde sich jedoch bald ändern. Für ihr Ziel würde Ne'im sogar über Leichen gehen, was als Jüngerin jedoch sehr unklug wäre.

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Ne'im, Yadira, Lilith, Mirili (NSC)
 
[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im

Lilith versuchte, erst langsam aus- und dann wieder einzuatmen. Normalerweise nutzen die Sith ihre Angst, um sie in Wut umzuwandeln, doch die 18jährige empfand keinerlei Wut auf irgendjemanden. Sie hatte nur eins: Angst. Sie wusste, dass Angst sie zu Wut führen würde und irgendwann zu unsäglichem Leid. Das war es, was sie auf keinen Fall wollte, doch eines Tages würde sich mit Sicherheit dorthin gelangen.

"Warum sollte...dieser...dieser Sith uns nichts...nichts antun? Die...die Sith sind...sie sind alle...gleich. Deshalb hassen...hassen sie die...die Jedi so sehr. Denn von dort...von dort komme...komme ich her." Lilith versuchte irgendwie, langsamer zu atmen als auch zu sprechen. "Ich war zuvor bei den Jedi, auf Lianna..."

Ne'im schien erfreut zu sein, dass Lilith so panisch reagierte. Yadira erklärte ihr, was mit Herrn gemeint war. Tatsächlich gehörten sie, als Jünger des Sith Ordens, den Sith selbst. Das fühlte sich an wie Sklaverei. Doch woher sollte sie außerdem wissen, dass, wenn sie das tat, was man von ihr verlangte, ihr trotzdem nichts tat? Wenn die Sith mit dem, was die Jünger taten, nicht zufrieden waren, würden sie sie trotzdem töten.

"Was kann ich denn gegen diese...diese Angst tun?"

Eigentlich wäre die Antwort: Gar nichts. Lilith würde sich dieser Angst hingeben und daraus ihre Wut nutzen müssen, um stärker zu werden. Momentan vergaß sie komplett den Auftrag, etwas über Darth Avem heraus zu finden, denn sie hatte gerade eigene Probleme und musste sich erstmal darum selbst kümmern.


[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine ] - Venris Traja, Mohan, Craton

Nachdem die anderen seinen Plan ab genickt hatten, schlenderte Venris in den Speisesaal hinein. Er probierte sich zu erinnern; hatte der Trandoshaner irgendetwas einzigartiges an sich gehabt? Neugierig, aber gerade unauffällig genug ließ er seinen Blick über die Tische wandern. Ein paar Trandoshaner fanden sich, doch Venris konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob einer davon der war, der im Auftrag von Avem gehandelt hatte und es wäre seiner Meinung nach Leichtsinnig gewesen, einfach so auf gut Glück die Tische abzuklappern. Aber vielleicht war dies ja seine einzige Chance. Doch Venris kam gar nicht mehr dazu, sich einen Plan auszudenken, den plötzlich hörte er die Stimme von Mohan, der ihn dazu aufforderte, ihm zu folgen. Schnell winkte dieser auch Craton herbei. Dann klärte er sie auf. Ein Mensch schien den Trandoshanern etwas übergeben zu haben. Vielleicht gelang es ihnen ja, diesen Kerl auszuhorchen.
Mittlerweile hatte sie sich schon auf den Weg gemacht. Schnell und voller Tatendrang hatten sie sich an die Fersen des Jüngers gehängt, zumindest Craton und Venris. Mohan humpelte schwerfällig hinter ihnen her und machte sie auch schnell darauf aufmerksam. Craton griff ihn einfach unter den Arm und begann ihn hinter sich herzuziehen. Kurz musste Venris grinsen, machte sich dann jedoch den Ernst der Lage wieder bewusst und packte mit an.

Während Mohan hinter ihnen her gezogen wurde, fragte er sich laut, ob es sich hier überhaupt um die richtigen Trandoshaner handelte. Naja, sie würden es herausfinden müssen, was anderen blieb ihnen gar nicht übrig.

,,Wir werden sehen ... aber ich habe ein gutes Gefühl dabei."

Dann schoben sie sich um eine Ecke ... und fanden sich in einer Traube von Jüngern wieder. Venris konnte nichts entdecken, doch anscheinend hatte Craton bessere Augen als er, da er schnell um eine Ecke bog, nachdem sie die Jünger passiert hatten; anscheinend hatte er die Fährte nicht verloren.

Doch der nächste Anblick stellte nicht etwa eine Sackgasse da, wo der Jünger nur darauf wartete, von ihnen gefasst zu werden, nein, nun standen sie vor einer weiteren Herausforderung. Drei Schlafräume öffneten sich vor ihnen und der Jünger konnte in jedem von ihnen sein.

Mit einem sarkastischen Unterton fragte Craton ihn, den ,,furchtlosen Anführer", wie sie weiterverfahren sollten. Venris warf ihm einen harten Blick zu. Er sollte sich mal lieber in Acht nehmen und zusammenreißen, sonst hätte er bald auch ein Auge weniger ... .

Er wollte gerade antworten, als Mohan einen Löffel aus seiner Robe zauberte und begann diesen zu verbiegen. Skeptisch begutachtete Venris den Vorgang, hielt sich mit Kommentaren allerdings zurück.

,,Ihr beide schaut euch die Räume an, Mohan hat den Typen den wir suchen ja immerhin am längsten gesehen. Ich werde Wache halten und dafür sorgen, dass hier keiner durchbricht. Als Zabrak hat man ja einen guten Ruf als Schläger ohnehin schon zu verteidigen."

Er lehnte sich an die Wand und forderte die beiden mit einer Handbewegung auf, mit der Suche anzufangen. Als sie bereits einige Schritte entfernt waren, rief er ihnen noch schnell etwas hinterher.

,,Wenn ihr ihn findet, sagt bescheid. Ich komme dann."

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[Bastion | Center |Arthious-Boulevards | Tempel der Sith | Zellentrakt | Zelle] Jarael, Womp Ratten (NSC)

Irgendwoher tropfte es in die Zelle hinein und die völlig entkleidete Priesterin vermutete, dass dies Absicht war um die Zelle unangenehmer zu gestalten, denn an mangelhafter Wartung konnte es bestimmt nicht liegen. Im Vergleich zu den Kabinen und Kajüten auf den Schiffen der Vahla war diese Zelle geradezu geräumig groß und fast schon gemütlich. Jarael saß immer noch auf dem Boden der Zelle und hatte es aufgegeben sich von ihren Fesseln zu befreien, als sie festgestellt hatte, dass es sich um elektronische Handschellen handelte. Ein kleines Nagetier kam der jungen Frau etwas zu nahe und sie kickte es mit einem ihrer Beine zur Seite. Ein stechender Schmerz durchzuckte Jarael und sie ließ zischend die Luft entweichen. Sie verfluchte sich für ihre Schwäche in dem vorigen Kampf, aber nicht dafür die Fassung verloren zu haben. Hätte sie nachgegeben hätte sie sich Vahl gegenüber verleugnet und Jarael war froh, dass in dem Kampf zwei der Angreifer gestorben oder zumindest verletzt waren und sie der Göttin von Feuer und Zerstörung wenigstens so ein Opfer darbringen konnte. Sie versuchte sich gerade wie in eine meditative Grundstimmung zu versetzen, als sie Geräusche vor der Tür hörte. Ein ziemlich lautes Gemurmel endete damit, dass die Tür unsanft aufgestoßen wurde. Interessiert blickte Jarael sich in der Zelle um, wie sich die hereinströmenden Männer in der Zelle verteilten und sogar ihre Schockstäbe aktivierten. Sie musste hier verdammt viel Eindruck hinterlassen haben, vor allem da einer der ‚Wächter‘ panisch verkündete, dass sie weder ihre Kapuze aufhatte, noch die Hände hinter ihrem Rücken waren. Der Anführer dieser jämmerlichen Bande schien dies noch mehr zu ängstigen und zückte ein Blaster-Pistole, die er auf die junge Frau richtete. Jarael machte sich nicht die Mühe ihre Scham oder andere Körperregionen zu bedecken, war dies bei ihren gefesselten Händen sowieso unmöglich und hätte wohl den anderen gezeigt wie wichtig ihr der Vahl geweihte Körper war. Sie versuchte sich langsam auf ihren Beinen aufzurichten und lächelte den Sprecher der Gruppe wie ein hungriges Nexu an. Die Situation war komisch, fast grotesk: Vier Männer mit Waffen, allesamt entsichert und auf eine völlig entkleidete und gefesselte Frau gerichtet, bei der jedes Glied schmerzte als wäre ein imperialer Kampfläufer darüber gelaufen, und diese Männer schienen Angst vor ihr zu haben.

Ja, sie roch die Angst der Felsgeborenen und genoss es. Genoss es, dass sie trotz dieser Demütigung die war, vor der man sich fürchtete. Auch wenn die vier Männer es sicherlich nicht wert waren, dass sie ihnen antworten würde, so tat Jarael es doch, sie wollte ihnen nicht die Genugtuung geben Gewalt auszuüben.

„Ich bin Jarael. Vahl schickte mich her, da ich nur hier jenes Wissen erlangen kann, nachdem es mich gelüstet.“

Abwartend blickte Jarael in die Gesichter der anderen Anwesenden und unterdrückte ein Grinsen als sie sah, wie schwer es den anderen fiel nicht ihren (von blauen Flecken überzogenen) Körper zu bewundern. Ein weiterer Triumph für sie, auch wenn ihr das Stehen zunehmend weh tat.


[Bastion | Center |Arthious-Boulevards | Tempel der Sith | Zellentrakt | Zelle] Jarael, Maro (NSC), drei weitere Wächter (NSC)
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Zellentrakt / Zelle] Maro (NSC), weitere Tempelwächter, Jarael

Es waren Momente wie diese, in denen sich Maro frustriert fragte, warum die höherrangigen Sith nicht große Teile der Tempelwächter durch Kampfroiden oder diese furchtbaren Kreaturen aus Fleisch und Stahl, an denen angeblich die Technomanten bastelten, ersetzt hatten. Da standen drei erwachsene, kräftige und bewaffnete Männer mit ihm in der Zelle und sie machten sich fast ins Hemd wegen einer Frau. Einer einzigen unbewaffneten, gefesselten und unbekleideten Frau, die zugegebenermaßen zwei der Wächter am Eingang getötet hatte. Eigentlich nur einen, wenn man es genau nahm, der andere Idiot war freundlichem Feuer zum Opfer gefallen. Noch ein Grund mehr, nicht allzu viel von seinen Begleitern zu erwarten und dementsprechend hatte sich der dunkelharige Jünger ein wenig im Hintergrund postiert und seine Blasterpistole gezückt, wenn irgendjemandem in den Rücken geschossen wurde, dann auf jeden Fall schon nicht ihm. Man überlebte im Sith-Orden nicht lange, wenn man sich heroisch an die vorderste Front stelle, und Maro hatte keine Absicht, jetzt plötzlich Heldenmut zu entwickeln. Die anderen Tempelwächter standen im Rang unter ihm und so war es nur folgerichtig, dass die wenn nötig die Drecksarbeit erledigten und ihre Hälse riskierten, und er wiederum unterstand den höherrangigen Sith. Das Prinzip des Ordens, nach oben buckeln, nach unten treten. Und der ganze Ärger wegen einem verdammten Weibsstück, das sich nicht an die Regeln halten konnte. Ärger flammten in den Augen des Jüngers auf, doch er riss sich zusammen, sein mysteriöser Gönner wollte die Rothaarige (Jarael) intakt, also musste er aufpassen. Und ein wenig eingeschüchtert war zugegebenermaßen auch, als die Gefangene aufstand, ihn ansah und dabei anlächelte, als wäre er ein wehrloses Bantha und sie ein hungriges Nexu, das überlegte, wie sie ihn am Besten auffressen konnte. Zugegebenermaßen war der Gedanke, dass die unbekleidete Schönheit einen so eindringlich ansah, für viele Männer wohl alles andere als abschreckend, aber erstens war sie nicht Maros Typ und zweitens hatte er einen Job zu erledigen. Wenn er sich amüsieren wollte, suchte er sich eine dieser verschüchterten Bibliothekarinnen, die machten wenigstens keinen Ärger. Also blieb der Tempelwächter zumindest nach außen ruhig und konzentriert und achtete argwöhnisch auf jede Bewegung der Fremden. Das taten die anderen Wächter auch, wenn wohl zumindest teilweise aus weniger professionellen Gründen. Das war typisch, kaum setzte man diesen Schlägern ein halbwegs attraktives weibliches Wesen vor die Nase, wanderten ihre Aufmerksamkeit von weiter oben nach unten. Grimmig funkelte Maro die anderen Wächter an, die sich daraufhin zusammenrissen und bedrohlich ihre Schockstäbe hoben, für den Fall der Fälle. Immerhin würdigte die Gefangene nun seine Frage mit einer Antwort, hochtrabend und als würde sie die ultimative Wahrheit der Galaxis verkünden erklärte sie, dass sie Jarael hieß und im Auftrag einer gewissen „Vahl“ hier wäre, um Wissen aus der Bibliothek des Ordens zu erlangen. Fragend wölbte Maro eine Augenbraue und trat einen Schritt näher, den Blaster fest auf die Frau gerichtet.


Vahl, wer soll das sein? Deine Mutter? Wenn ja, dumme Idee. Ganz dumme Idee. Die Bibliothek ist nur für Mitglieder des Ordens gedacht, nicht für irgendwelche...Freaks.“


Der Tempelwächter grinste und mit dem Spruch sorgte er für Gelächter unter seinen Begleitern. Maro zuckte mit den Schultern und schwenkte theatralisch seine Waffe.


„Also schön, Jarael, wie gesagt hast Du mehr Glück als Verstand. Lismin, gib Ihr die Robe. Und ohne sie anzutatschen, ja?“


Wie befohlen reichte einer der Wächter der Frau vorsichtig eine Robe und zog sich dann eilig zurück.


„Zieh die an und beweg Deine nichtmenschliche Rückseite dann hier rüber. Ich werde Dich dem Diener eines mächtigen Sith übergeben und der wird Dich zu seinem Herrn bringen, damit er über Dein Schicksal entscheiden kannst. Wenn Du Glück hast, steht er ja auf Rothaarige. Na los, Bewegung!“


Maro war kein Kavalier und hatte auch keine Absicht, einer zu werden, soviel stand fest.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Zellentrakt / Zelle] Maro (NSC), weitere Tempelwächter, Jarael
 
¦¦ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Raumhafen | Dock 28 | Koyi

Dies war es nun also. Bastion, Imperial City, der Sitz des mächtigsten Reiches dieser Galaxis. Andere mochten darüber streiten ob Imperium oder Republik größer oder mächtiger waren, für die Twi'lek bestand da keine Ungewissheit. Der Planet war anders als all die anderen, die sie schon besucht hatte. Unabhängig davon, dass dies ein Regierungssitz war, und damit automatisch ein Schmelzofen.

Der Ort hinterließ ein Vibrieren in ihr, ein Summen, dass sie wie ein elektrischer Strom durchfuhr. Hatte das etwas mit der Macht zu tun? Oder war es am Ende nichts anderes als ihre Aufregung oder ein Anflug von Nervösität. War sie tatsächlich nervös? Nein, sie war eine abgebrühte Frau, die man nicht so leicht einschüchtern konnte. Dennoch, hier residierten die Sith, und der mächtigste von ihnen führte ein gigantisches Reich. Zudem hörte man allerhand Schauergeschichten von den grausamen und bösen Sith.

Sie würde ja sehen, wie es sich am Ende verhielt, nicht wahr? Respekt war mit Sicherheit schon einmal nicht verkehrt. Wieviel Unterwerfung und Demut notwendig sein würden, musste sie auch noch in Erfahrung bringen. Nun, eines war zumindest sicher, mit Zögerlichkeit beeindruckte man niemanden, deswegen setzte sich die Twi'lek in Bewegung. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann konnte sie herausfinden, in welcher Richtung der Ort lag, an dem sie mehr über diese "Macht" herausfinden konnte. Es war interessant zu beobachten wie die Leute, die sie daraufhin ansprach reagierten, und welche Antworten sie gaben, bzw. nicht gaben.

Doch es wäre irgendwie lächerlich jetzt plötzlich umzudrehen weil man doch Angst bekam, oder? Demzufolge setzte die Kriminelle ihren Weg fort. Hier gab es viele beeindruckunde Gebäude, so wie sie es auch erwartet hatte, doch der sich irgendwann nähernde Tempel war dann doch noch einmal etwas anderes. Diese Pyramide hatte etwas. Was, dies konnte sie unmöglich benennen, doch irgendetwas hatte dieser Ort. So was nun? Um einen Fauxpas zu vermeiden - in diesem Fall wäre einer äußerst ungünstig gewesen - beobachtete sie den Eingang des Tempels eine Weile aus der Entfernung. Es war faszinierend was sie neben ihren visuellen Sinnen noch alles wahrnehmen konnte.


Allerdings konnte sie ihre Beobachtungsposition nicht lange beziehen, denn jemand kam auf sie zu. Eine nicht gerade nett aussehende Person. Kalte Augen fixierten sie und bohrten sich durch jede Hautschicht ihres Körpers, und noch tiefer. Trotz aller eingebildeten Härte, musste Koyi den Blick senken, als ihr der Mann zu verstehen gab, dass dies kein Ort zum Herumlungern war. Wie bitte? Sie lungerte nicht herum!

Sie gab zu verstehen, dass sie hier war um etwas über die Macht zu lernen, und das sie nun in den Tempel gehen würde. Der Störenfried gab ihr gleich zu verstehen, dass dies eine schlechte Idee war, und sie garantiert kein geeignetes Sith - Material war. Koyi glotzte ihn verblüfft an. Was? Diese Aussage konnte jetzt schon getroffen werden? Man hatte sie ja nichtmal geprüft. Während die angehende Sith in ihrem Gedankenwirrwarr verstrickt war, schnaubte der vermeintliche Sith nur, stieß sie beiseite und marschierte von dannen. Ein paar Schritte später drehte sich der Umhangträger um, doch Koyi hatte sich schon in Bewegung gesetzt. Für einen Moment fürchtete das seine Worte tatsächlich bedeuteten dass sie abgelehnt war, doch der Mann machte keine Anstalten sie aufzuhalten.

Noch vor einer Stunde hatte sie geglaubt, halbwegs selbstsicher bei den Sith auftreten zu können, doch dies hatte sich jetzt aufgelöst und war von Vorsicht und Unsicherheit ersetzt worden. War das Ganze nur eine Einschüchterungstaktik gewesen? Oder gehörte dies irgendwie zum Aufnahmeritual? Die lilafarbige Twi'lek straffte ihre Schultern und marschierte mit geradem Rückgrat auf den Eingang zu. Nicht unbedingt eine Überraschung, dass man nicht einfach hineinspazieren konnte. Eine Kapuzengestalt hielt sie auf, und fragte sie nach dem Grund ihres Hierseins.

Dies war die Stunde der Wahrheit. Was wenn alles was sie geglaubt hatte, doch falsch gewesen war? Aber was konnte es dann gewesen sein, als sie den Trandoshaner mit alleine einem Gedanken aus dem Gleichgewicht gebracht hatte? Dies nannte man doch im Allgemeinen Telekinese, oder nicht? So fest, prägnant und kurz wie möglich versuchte sie die schon vorher halb einstudierte Erklärung vorzubringen. Zwar hatte sie das Gefühl recht souverän zu sein, doch dies konnte der Gegenüber anders sehen.

Doch es war am Ende alles weniger schlimm als befürchtet. Ohne auch nur das geringste Tamtam bestätigte ihr der Mann, das er die Gabe in ihr spüren konnte. Die Grundbedingung war schon einmal erfüllt, es folgten weitere Fragen, sowie ein Sicherheitscheck. Koyi bekam fast so etwas wie ein Fingerzucken als ein weiterer Mann ihre Finger auf eine Sensorplatte legte um diese einzuscannen. Wie bei den Security Forces! Dazu musste sie auch noch eine Blutprobe zur genetischen Registrierung abgeben. Für einen Kriminellen war dies wie eine Vergewaltigung, aber wenn man ihr tatsächlich keine Verbrechen vorwerfen konnte, und sie hatte nichts davon mitbekommen, dass ihr Schiff, oder gar die einzelnen Crewmitglieder irgendwann einmal vom Imperium identifiziert worden waren. Nun, sie ließ das Prozedere über sich ergehen.

Ihr Herz pochte, doch am Ende heulten keine Sirenen los und es blinkte auch kein rotes Licht. Offensichtlich war alles soweit in Ordnung und sie durfte nach Abgabe ihrer Waffe den Tempel betreten. Man trug ihr noch auf sich eine Robe aushändigen, sowie ein Zimmer zuweisen zu lassen. Einen entsprechenden Chip bekam sie ausgehändigt, während ihr lapidar erklärt wurde, dass sie nun eine Sith - Jüngerin war, und so lange sie keinen Meister fand, sich an diesem unteren Rang auch nichts änderte. Dies war schon einmal etwas, das sie nicht gewusst hatte, aber nun, dies war zu erwarten gewesen. Hätte sie erwarten sollen, dass ihr hier alles in den Schoß fiel? Wohl kaum. Koyi kümmerte sich sogleich um die Robe, sowie das Zimmer in welchem sie ab heute schlafen konnte.

Dort angekommen, packte sie sogleich ihre paar Habseligkeiten aus, die sie dabei hatten, sowie ihre Ersatzklamotten. Das Ganze dauerte nicht allzu lange, sodass sich nun die Frage stellte: was tun? Zuerst einmal beäugte sie die Robe die es hier zu tragen galt. Merkwürdig und nicht unbedingt ihr Stil, aber das war wohl ziemlich irrelevant an diesem Ort. Was sollte es? Sie probierte das Ding an und betrachtete sich im Spiegel. Na ja, man konnte sie dran gewöhnen. Sie war recht gut geschnitten, ließ viel Bewegungsspielraum und hielt vermutlich auch warm. Nun denn, da stand sie also nun. Sith - Jüngerin Koyi Shala. Verrückt. Aber das war es was sie gewollt hatte. Nun galt es mutig weiter zu gehen und alles aufzusaugen was es über diese ihr noch fremde Welt zu wissen gab. Vielleicht gab es ja so etwas wie eine Bibliothek oder so etwas. Die Frage war, ob sie da rein durfte. Überhaupt, vielleicht war es erstmal sinnvoll herumzulaufen um sich hier zurecht zu finden.

Damit war das beschlossen und die Twi'lek machte sich auf den Weg durch die Gänge auf der Suche nach den für sie in der Zukunft wichtigen Orten.


¦¦ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Tempel der Sith | Untere Etagen | Gang | Koyi
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide des Zirkels der Inquisitoren / Die Schwarze Kammer / Darth Paenitia (NSC), weitere Inquisitoren

Ein dumpfer Schrei, ein betörender Ausdruck von purem Leid, der in der Macht Wellen schlug wie ein ins Wasser geworfener Stein, zauberte ein versonnenes Lächeln auf das Gesicht von Darth Paenitia, die blasse Zabrak erfreute sich an den Schmerzen des Gefangenen in einer der Zellen, an denen die in eine schlichte dunkle Robe gehüllte Frau gerade vorbeiging. Ein weiteres Brüllen verhalft ihr zu der Erkenntnis, dass es sich bei dem gemarterten Lebewesen um einen männlichen Sullustaner mittleren Alters handeln musste, in vielen Stunden der Folter hatte sie ein Gespür dafür entwickelt, wie verschiedene Spezies und Geschlechter klangen, wenn man ihren Geist und Körper Stück für Stück zerstörte und in die Dunkelheit stürzte. Den Geräuschen nach wurden dem Nichtmenschen gerade die Fingernägeln herausgezogen, was Paenitia einen Hinweis auf die Identität des Ordensbruders gab, der diese Sitzung leitete, das Vorgehen war das Markenzeichen von Darth Haridan. Ein Hauch Geringschätzung legte sich auf das Gesicht der Gehörnten, einem Opfer körperliche Schmerzen zuzufügen war ohne Zweifel unterhaltsam und nützlich, aber dem anderen Inquisitor fehlte ihrer Meinung nach das notwendige Fingerspitzengefühl, um das Leiden wirklich unerträglich und langanhaltend zu gestalten, seine Opfer starben viel zu früh. Nein, im Vergleich zu ihr war der Mensch ohne Zweifel ein Amateur, aber das musste sie im ja nicht ins Gesicht sagen, ein wenig Toleranz hatte noch nie jemandem geschadet. Er folterte auf seine Art, sie auf ihre, und immerhin gehörte er nicht zu der Sorte Inquisitoren, die sich auf Illusionen und andere geistige Tricks verließen, so wie dieser kleine grüne Aethernitas. Es mochte ohne Zweifel beeindruckend sein, einen einst starken und wachen Geist in ein sabberndes Wrack, eine leere Hülle zu verwandeln, aber wo blieb da die Befriedigung, Knochen brechen und Blut fließen zu sehen? Manch ein Inquisitor würde jetzt spöttisch anmerken, dass sie mit dieser Einstellung wohl bei den Extinktoren besser aufgehoben wäre, doch mit diesen dumpfen Schlägern wollte sich die Zabrak nun wirklich nicht gleichsetzen lassen. Ärgerlich schüttelte sie den Kopf und ließ den Zellentrakt hinter sich, es stand Arbeit an. Eine Angelegenheit des Zirkels, die keinen Aufschub duldete und so begab sich die Gehörnte in die berüchtigte „Schwarze Kammer“. Das fahle, schwache Licht von Fackeln spendete in dem düsteren Raum nur wenig Erhellung und die drei im Kreis versammelten Lebewesen in der Mitte der Kammer waren in ihren dunklen Roben kaum von der Umgebung zu unterscheiden, sie nickten ihr zur Begrüßung knapp zu, als die Zabrak ihren Platz in dem Kreis einnahm. Einer der Inquisitoren hob die Hand, um zu signalisieren, dass die Versammlung beginnen konnte, und als er sprach, war seine tiefe Stimme kaum mehr als ein Flüstern, das jedoch in den Köpfen der Anwesenden mit großer Autorität erklang.


„Willkommen, Brüder und Schwestern der Inquisitoren. Im Auftrag unserer geehrten Zirkelmeisterin sind wir zusammengekommen, um über das Schicksal von Darth Sikarius zu entscheiden, der einst den Namen Leto Fel trug, bevor die Dunkelheit ihn fand. Ihr alle kennt die Liste seiner Vergehen gegen den Orden und das Imperium. Der versuchte Mord an seinem Meister, Graf Janus Sturn. Die Explosion auf Aargau, die zehntausende Tote forderte. Die Tötung von imperialen Bürgern hier auf der Thronwelt, das Attentat auf Sharoh Gorash, Schüler von Darth Hybris, der nun die Geschicke der Alchemisten lenkt. All diese Verbrechen würden für sich genügen, um strenge Strafen nach sich zu ziehen, und unser Bruder Darth Aethernitas hat die Vergeltung für einige dieser Taten bereits durchgeführt. Doch nun...“

Eine dramatische Pause folgte, obwohl alle wussten, was kommen würde. Seinen Meister zu töten wäre akzeptabel gewesen, wenn Darth Sikarius dabei Erfolg gehabt hätte, doch die anderen Verbrechen verlangten nach Genugtuung, denn nun waren die imperialen Behörden erst richtig in Aktion getreten, den Ausschlag dafür hatten die Taten des wahnsinnigen Sith im Koornacht-Sternhaufen gegeben. Bei einer Anhörung der Imperialen Armee waren schockierende Fakten ans Licht gekommen, Berichte über Morde und Gewalt gegen Soldaten des Imperators, den Versuch, die Befehlsgewalt an sich zu reißen, und noch vieles mehr. All das drohte, das Verhältnis zwischen dem Orden und den Streitkräften zu belasten und hatte neue Nahrung für die Ermittlung der Sector Ranger für frühere Vergehen geliefert. Das Maß war voll, das Ansehen des Orden stand auf dem Spiel.


„Wir haben von Ermittlungen der imperialen Behörden erfahren, die weit über diese Taten hinausgehen. Um den Ruf der Sith und ihre Macht zu schützen, werden wir nun entscheiden, ob die uns zur Verfügung stehenden Informationen an die Ermittler weitergegeben werden sollen. Sprecht, meine Brüder und Schwestern.“

Einer der Inquisitoren, ein hagerer Givin, trat vor und nickte knapp.


„Es wäre unklug, unsere schützende Hand über diesen Narren zu halten. Seine Vergehen sind nicht länger nur eine Angelegenheit des Ordens. Lasst die Behörden ihn unauffällig verurteilen und hinrichten und gebt ihnen die Informationen, damit unsere Reputation nicht noch weiter leidet. Der Zirkel der Inquisitoren ist auf ein gutes Verhältnis zu den weltlichen Institutionen angewiesen.“

Zustimmendes Gemurmel erklang und eine andere Inquisitorin erhob das Wort, die mit aufwendigen Tätowierungen geschmückte rothäutige Twi´lek lächelte, wobei ihre spitzen Zähne aufblitzten.


„Ich missgönne keinem unsere Ordensbrüder seine Vergnügen, aber sie müssen diskret sein. Wer so verblendet ist, statt Jüngern, die niemand vermisst, imperiale Bürger und Soldaten zu töten, ist es nicht würdig, Teil der Sith zu sein. Möge sein Ende langsam und und qualvoll sein.“

Nun war Paenitia an der Reihe, die Zabrak legte bedächtig den Kopf schief.


„Die Worte meiner Brüder und Schwestern sind weise. Wir haben die Chance, unser Ansehen zu bewahren und zugleich die Beziehungen zu den imperialen Behörden zu verbessern. Lasst die Gerichte ihr Urteil mit unserer Hilfe fällen und Darth Sikarius aus den Annalen der Sith tilgen.“


Auch die anderen Sprecher äußerten sich zustimmend und erneut hob der Erste unter ihnen seine Hand.


„Dann ist es also beschlossen. Wieder einmal werden die Inquisitoren die unwürdigen Kreaturen unter den Sith aussieben, so wie es unsere Aufgabe und unsere Ehre ist. Ich danke Euch, Brüder und Schwestern des Zirkels.“

Respektvoll nickten die Inquisitoren einander zu und verließen dann die Kammer. Darth Paenitia lächelte zufrieden und machte sich auf den Weg zum Zellentrakt, es wurde Zeit, sich ein wenig Erholung zu gönnen und neue Techniken auszuprobieren. Die Zabrak gestattete sich ein leises Lachen, als sie sich darauf freute herauszufinden, wie hoch Sullustaner wirklich schreien konnten.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide des Zirkels der Inquisitoren / Die Schwarze Kammer / Darth Paenitia (NSC), weitere Inquisitoren
 
[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im

Fakt war, dass Lilith sich unbedingt beruhigen musste. Außerdem störte ihre panische Art auch gerade das Vorankommen ihres Auftrages. Während Yadira
die 18jährige eher beruhigen wollte, wollte Ne'im wohl, dass sie in Panik geriet. Als sie die Jedi erwähnte, wusste Yadira, warum sie so panisch drauf war.

"Lilith, du musst die Jedi vergessen. Die Jedi verbieten dir viele Sachen, die natürlich sind. Wie Liebe oder das Zeigen von Emotionen. Sie hätten dir nicht viele Freiheiten gelassen. Die Sith hingegen erlauben dir viel mehr. Dennoch ist es so, dass du als Jünger zeigen musst, dass du der Sith würdig ist. Das ist bei ihnen so. Die Jedi hingegen hätten dir alles genommen, was dir lieb ist. Und so lange wir das tun, was man von uns verlangt, wir dienen und treu sind, wird man uns nichts tun. Das ist nämlich das, was die Sith wollen. Treue. Allerdings sollten wir dann mal weiter machen und nach Infos über Darth Avem suchen."

Wieder konnte Yadira nicht dafür sprechen, dass man ihnen wirklich nichts antun würde, doch sie wollte Lilith unbedingt beruhigen. Die Panikmache nervte sie und brachte sie nur von ihrem Auftrag ab. Denn sicherlich würde der Graf (Janus Sturn) oder ihm ein Untergebener, vielleicht sogar einer seiner Schüler (Matthew, Selura), vorbei kommen und schauen, was die Jünger denn trieben. Sie nahm wieder eines der Bücher auf Basic und begann weiter nach Infos zu suchen. Doch da Lilith immer noch so fassungslos aussah, beschloss Yadira, auf ihre letzte Frage noch zu antworten:

"Deine Angst musst du lernen zu kontrollieren. Du musst deinen Hass und deine Wut benutzen, um diese Angst los zu werden. Das mag fatal klingen, aber es ist so. Du wirst es sehen. Es wird sicherlich irgendwas oder irgendwen geben, auf den du wütend bist. Auf den musst du deine Wut und deinen Hass vermehren."

Es war wohl ganz gut so, dass Yadira auf ihren Weg nach Bastion schon einiges über die Sith erfahren hat.

[Bastion/Sith Tempel/Bibliothek] Lilith, Mirili, Yadira, Ne'im
 
[Bastion | Center |Arthious-Boulevards | Tempel der Sith | Zellentrakt | Zelle] Jarael, Maro (NSC), drei weitere Wächter (NSC)

Für einen kurzen Augenblick schien es so als ob Jaraels Augen einen Blick in das flammende Reich von Vahl persönlich ermöglichen konnten, doch so schnell auch das Feuer in ihren Augen auftauchte so schnell war es auch wieder verschwunden. Wie konnte dieser Felsgeborene es nur wagen so über die Göttin von Feuer und Zerstörung zu sprechen, sie als ihre Mutter zu bezeichnen empfand Jarael schon fast als eine Art Kompliment, doch wie er die Worte ihr entgegenspie, konnte sie junge Fraue doch erkennen, dass dieser Felsgeborene sie definitiv als Beleidigung gemeint hatte. Sie lachte kurz auf und überging auch die an sie gerichtete Spitze, die sie als Freak bezeichnete. Sie wusste es besser, man sah es an der kranken Hautfarbe der Felsgeborenen, dass diese zu sehr der ungesunden Strahlung der Sonnen ausgesetzt waren und auch hier erkannte man wieder das Wirken Vahls, die diese Ungläubigen so ihre Leben lang schon dem erbarmungslosen Feuer aussetzte, dass sie nach ihrem Tod weiter quälen würde. Und es zeigte sich, dass sie von Vahl gesegnet war, denn der Anführer der Gruppe befahl einem Untergebenen, Lismin, ihr eine Robe zu reichen. Er schien Angst zu haben, denn er reichte ihr nur die Robe und verschwand dann schnell wieder aus ihrer Reichweite. Sie musste erneut auflachen, als ob sie in ihrem Zustand noch irgendjemanden verletzen, geschweige denn töten könnte. Jarael hob theatralisch die gefesselten Hände und brachte nur kurz ein entrüstetes „Jungs“, zustande, ehe der Anführer kurz mit dem Kopf ruckte und Lismin erneut zitternd zu ihr vortrat um die Fesseln zu lösen. Interessiert und neugierig blickte sie ihm unentwegt an, wie er ihre Fesseln löste. Es macht ein lautes Klack, die Wächter zuckten kurz zusammen und die Fesseln fielen scheppernd zu Boden. Elegant streifte sich Jarael die Robe über und blickte leicht traurig in die Runde: „Keine Schuhe? Keine Unterwäsche?“ Keine Reakion war auch eine Reaktion und Jarael lief mit der kratzigen, schwarzen Robe in Richtung des Anführers.

Dieser führte sie zusammen mit seinen Wachen aus dem Zellentrakt heraus und brachte sie durch unzählige, verwinkelte Gänge in ganz andere Bereiche des Tempels. Die junge Frau hatte Mühe ihren Peinigern zu folgen und stellte fest, dass sie leicht humpelte. Doch bevor der Marsch für sie zu anstrengend wurde kamen sie vor einer großen schwarzen Tür an - schwarz war hier die dominierende Farbe - und einer der Wächter klopfte an einer Tür. Als sie sah, wie die Tür geöffnet wurde wandte sie sich zu dem Anführer der Gruppe um - sie kannte immer noch nicht seinen Namen - und küsste ihn auf den Mund. Erst hier merkte sie wie rau und verletzt ihre Lippen waren. Nachdem sie den Kuss gelöst hatte flüsterte sie ihm leise ins Ohr: „Ich hoffe ihr habt in der Bibliothek auch eine ausführliche Abteilung über Gifte ...“ Sie lächelte verschmitzt, in dem Wissen, dass sie hier niemanden vergiftet hatte, doch wusste sie, dass gleich jemand ziemlich verzweifelt in der Bibliothek nach Informationen suchen würde.


[Bastion | Center |Arthious-Boulevards | Tempel der Sith | Vor der Kammer eines Dieners] Jarael, Maro (NSC), drei weitere Wächter (NSC)
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Zellentrakt / Zelle] Maro (NSC), weitere Tempelwächter, Jarael

Maro entschied für sich, in Zukunft so gefährliche Neuankömmlinge wie diese Jarael lieber einem der anderen Tempelwächter und seiner Truppe zu überlassen, sollten doch die ihre Haut riskieren und sich den ganzen Ärger und Aufwand einhandeln. Das wäre in der Tat bequemer und sicherer für ihn, doch der dunkelhaarige Jünger rief sich in Erinnerung, dass er so auch die Belohnung durch seinen mysteriösen Gönner verlieren würde, er musste also zwischen Gier und Schutz abwägen und in diesem Fall siegte bei ihm die Gier. Dank der Zuwendungen des ihm unbekannten höherrangigen Sith konnte er sich eine ganze Reihe von Annehmlichkeiten erlauben, von denen andere Jünger nur träumen konnten, und das war ein gewisses Risiko und gelegentlichen Aufwand durchaus wert. Im Tempel musste man sich nehmen, was man kriegen konnte, und durfte nicht an morgen denken. Also musste er diesen Auftrag wohl oder übel hinter sich bringen, je schneller er die mysteriöse rothaarige Gefangene abgeben konnte, desto besser. Aber erst einmal musste er es schaffen, nicht von ihr mit bloßen Blicken ermordet zu werden, sein Spruch über ihre Mutter, diese „Vahl“, hatte offenbar einen Nerv getroffen und angesichts des zornigen Feuers in den Augen der Frau wurde Maro schmieriges Grinsen bedeutend schmaler und der Tempelwächter räusperte sich unangenehm in die Ecke gedrängt, er wäre fast einen Schritt zurückgewichen, hielt sich aber davon ab, um nicht das Gesicht vor seinen Untergebenen zu verlieren. Bei dem Lachen der Gefangenen lief ihm dennoch ein kalter Schauer über den Rücken und er umklammerte seinen Blaster fester. Es kam immer wieder vor, dass Neuankömmlinge eine Schraube locker hatten, aber üblicherweise waren die Irren und die Gefährlichen zwei verschiedene Kategorien. Bei denen es durchaus Überlappungen gab, Maro hoffte, dass die Frau vor ihm nicht dazu zählte. Es wurde Zeit, die Sache zu erledigen, bevor diese Jarael noch auf dumme Ideen kam, und so befahl er Lismin, ihr endlich die schlichte Robe zu geben, damit sie sich anziehen konnte und seine Leute wieder einen klaren Kopf bekamen. Der Nautolaner zögerte und Maro musste ihn grimmig anfunkeln, bis er endlich seinen Mut zusammennahm, typisch für Nichtmenschen. In seiner Hektik, möglichst schnell aus der Nähe der Rothaarigen zu verschwinden, hätte der Jünger die Robe fast fallen gelassen und Maro schüttelte den Kopf, endlich hielt die Gefangene das Kleidungsstück in den Händen. Den gefesselten Händen, wie sie trocken in Erinnerung rief, und Maro nickte knapp und der wie ein togrutanisches Flittchen zitternde Lismin wagte sich vorsichtig an sie heran und löste die Fesseln, während Jarael ihn betrachtete als würde sie überlegen, welches Körperteil sie ihm zuerst ausreißen sollte. Angespannte Stille herrschte und endlich fielen die Fesseln zu Boden und die Rothaarige konnte sich anziehen, sie ließ es sich nicht nehmen, noch einen spitzen Kommentar zu bringen, den Maro beflissen ignorierte. So weit kam es noch, dass man gute Kleidung an irgendwelche Nichtmenschen vergeudete, und so gestikulierte er bloß mit dem Blaster und sie setzten sich in Bewegung, die Gefangene argwöhnisch bewacht in der Mitte der Gruppe. Maro eilte ohne Rücksicht auf ihr Humpeln voran und schickte eine kurze Kom-Nachricht ab, er wollte keine Minute länger als notwendig in ihrer Nähe bleiben, und endlich, nach einem langen Marsch durch die düsteren Gänge des Tempels, erreichten sie ihr Ziel und einer der Tempelwächter klopfte an eine große schwarze Tür. Erleichtert lächelte Maro, als sie geöffnet wurde, gleich würde er Jarael los sein und konnte sich wieder etwas erholen. Der Tempelwächter drehte sich ein wenig zur Seite und wollte etwas sagen, da huschte die Gefangene schnell wie der Blitz vorwärts, er kam nicht mehr dazu, seinen Blaster zu heben, da drückte ihm die Rothaarige schon ihre rauen Lippen auf den Mund und für einen Moment war Maro starr vor Schreck und Verwirrung. Das wich nackter Panik, als die Frau ihm verschmitzt lächelnd etwas über Informationen zu Giften in der Bibliothek zuflüsterte und mit einem Mal wurde dem Jünger heiß und Schweißperlen rannen ihm über die Stirn, sein Herzschlag raste. Was...was zum Henker hatte sie gemacht? Maro vergaß alles andere, sollte sich doch die Diener des Sith um die Gefangene kümmern, er hatte andere Sorgen. Ohne ein Wort machte der Jünger kehrt und rannte in Richtung Bibliothek, seine verblüfften Untergebenen zurücklassend.


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Verwundert blinzelte Ishi´ala, als sie die Tür öffnete und erblickte, wie Maro wie vom Blitz getroffen da stand und dann davon stürmte, als hätte ihn etwas gestochen. Die schlanke Mirialanerin fragte sich, was es damit auf sich hatte, es musste etwas mit der Gefangenen zu tun haben, die er ihr gebracht hatte. Diese rothaarige Frau hatte sich gerade einen Schritt von ihm entfernt und ihm etwas zugeflüstert, als die Jüngerin in den Diensten von Graf Janus Sturn die Tür geöffnet hatte. Kurz sah sie dem davonlaufenden Tempelwächter nach, dann zuckte sie mit den Schultern und ihre dunkelbraunen Augen fixierte die in eine schlichte dunkle Robe gehüllte Gefangene und musterten sie prüfend. Groß war sie war und ohne Zweifel schön, keine reine Menschin, das erkannte ihr geschulter Blick. Eine Vahla? Man wusste nicht viel über dieses mysteriöse Volk, aber es schien Ishi´ala wahrscheinlich, dass eine von ihnen vor ihr stand. Das würde ihrem Herrn gefallen, er interessierte sich bei seinen fähigen Dienern nicht für ihre Herkunft oder Spezies, sondern einzig und allein dafür, wie sie ihm von Nutzen sein konnten. So war auch die Mirialanerin in seine Dienste getreten, sie fungierte als eines seiner Augen und Ohren im Tempel und hatte die Aufgabe, ihm talentierte Jünger zuführen, auf dass sie von ihm geprüft und wenn für würdig befunden für seine Zwecke eingesetzt werden konnten. Maro hatte ihr mitgeteilt, dass die Rothaarige Jarael hieß und für den Tod eines Tempelwächters verantwortlich war, sie besaß also Mordlust und Kampfgeist, ohne Zweifel nützliche Eigenschaften, wenn sie in die richtigen Bahnen gelenkt werden konnten. Aber das würde Graf Sturn entscheiden, das stand ihr nicht zu. Also nickte die Jüngerin bloß und lächelte der anderen Frau höflich zu, ihre Stimme war glatt und ruhig.

„Ich grüße Dich, Jarael. Es ist meine Aufgabe, Dich zu meinem Herrn und Meister zu führen, damit Du geprüft wirst. Wenn Du in seinen Augen Wert findest, dann wird er Dich reich belohnen, doch wenn nicht...nun, sagen wir einfach, das würde Dir nicht gefallen. Wächter, lasst uns allein.“


Die Tempelwächter kamen der Aufforderung fast ein wenig übereifrig nach und Ishi´ala wölbte ein Augenbraue, dann zuckte sie mit den Schulten und bedeutete der Rothaarigen, einzutreten.


„Hier entlang. Zu Deiner rechten befindet sich ein Zimmer mit einem Bad und frischer Kleidung. Mein Herr zieht es vor, wenn man ihm nicht von Schmutz bedeckt gegenübertritt, also nutze die Gelegenheit. Ich werde Dich zu ihm bringen, sobald Du bereit bist. Unnötig zu erwähnen, dass es sinnlos ist, mich anzugreifen oder zu versuchen zu fliehen. Nun denn, Jarael. Ich werde hier warten.“


Ishi´ala neigte leicht den Kopf und wandte der anderen Frau dann demonstrativ den Rücken zu. In dem Zimmer würde die Gefangene ein reich ausgestattetes Bad und ein vollständiges Set Kleidung finden. Man trat Graf Janus Sturn nicht ungepflegt wie ein dreckiges Bantha gegenüber, die Anweisungen waren klar.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Quartier von Ishi´ala] Ishi´ala (NSC), Jarael
 
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