Toji
versehrter Kommandant der "Abyss"
[: Bilbringi-System | Werftanlagen | kurz vorm Hangar des Hauptmoduls :||: Kampfgruppe „Murata“ | TIE/sh | Passagierbereich :||: Commodore Toji Murata allein :]
Die letzten Meter bis zum Hangar legte das klobige TIE-Shuttle der „Abyss“ lediglich mit der Kraft seiner klitzekleinen Steuerdüsen zurück. Höchstens ein, zwei Hundertstel lang blitzten sie bloß auf, versetzten dem Vehikel einen flüchtigen Stoß und ließen es anschließend wieder scheinbar herrenlos durch den luftleeren Raum treiben. Doch hinter dem Steuerknüppel saß in diesem Fall kein blutiger Neuling, sondern ein waschechter Profi. Denn am Ende gelangte das Shuttle wohlbehalten – sprich: ohne Schlingern und ohne Schramme – zu dem ihm zugewiesenen Landeplatz, setzte sanft auf dem zerkratzten Metallboden auf und ließ zum Schluss kurz die Hydraulik lautstark zischen, bevor sich die träge Luke schwerfällig öffnete, damit der ranghohe Passagier aussteigen konnte.
Toji, der seit dem Unfall an Bord der „Pandora“ in seinen Bewegungsmöglichkeiten zweifelsohne eingeschränkt war, braucht einen Moment, um das einem TIE-Bomber nicht unähnliche Vehikel zu verlassen. Ein Ächzen, aber immerhin kein Fluch, kam ihm dabei über die Lippen. Jedoch schaffte er es letztendlich ohne fremde Hilfe und stand erhobenen Hauptes dar. Nachdem er seine Uniform mit einer routinierten Bewegung noch schnell gestrafft hatte, hinkte er anschließend gemächlichen Schrittes auf das kleine Empfangskomitee – bestehend aus einem Offizier und zwei Flottensoldaten – zu, das im hinteren Hangarbereich, nahe den Turboliften, schweigend auf ihn wartete. Doch Han Akajis Untergebener ließ zu keiner Sekunde die gebotene Höflichkeit vermissen. Denn kaum stand ihm der Commodore direkt gegenüber, nahm dieser ebenso Haltung an und salutierte respektvoll.
Sowohl das rechteckige Rangabzeichen an der linken Brust als auch Stimme und Äußeres deuteten auf ein noch recht junges Alter hin als der Offizier ihn begrüßte: „Commodore, im Namen des Rear Admiral ist es mir eine Ehre Sie hier auf dem Hauptmodul der 'Bilbringi Werftanlagen' Willkommen heißen zu dürfen.“ Man reichte sich förmlich die Hände. „Ich bin Lieutenant Vonar Garik Drayson. Seit gut zwei Standardmonaten der Adjutant in Rear Admiral Akajis Stab.“
„Die Ehre ist ganz meinerseits, Lieutenant“, entgegnete der Commenorer höflich.
Doch bevor er sich bei dem Adjutanten über Serenetys Ankunftszeit informieren konnte, schwebte auch schon deren Shuttle langsam in das weitläufige Innere des Hangars – und verblüffte Toji ganz und gar. Denn während er sich mit einem profanen TIE-Shuttle als Transportmittel begnügte, nutzte sie allen Ernstes eine deutlich größere Lambda-Fähre. Mehr aus einem reinen Automatismus heraus überschlug der Commodore flüchtig die der „Darkmoon“ zur Verfügung stehenden Kubikmeter in deren Hangar. Konnte sich eine einfache Korvette der kleinen Marauder-Klasse wirklich solch ein Fortbewegungsmittel leisten? Oder war diese Fähre lediglich ein Überbleibsel ihrer Tätigkeit beim Diplomatenkorps. Sicher bezüglich der richtigen Antwort war er sich nicht. Zumal er ihr niemals so viel Extravaganz zugetraut hätte.
Beinah mit den selben Floskeln begrüßte Drayson auch die Captain, nachdem sie ohne Eile zu ihnen gestoßen war. Danach führte der Adjutant die beiden ranghöheren Offiziere – begleitet von überaus gezierten Erklärungen zur Anlage – zu den Turboliften. Fünf Decks, die sowohl voller technischer als auch organisatorischer Räumlichkeiten waren, galt es auf dem Weg zum Büro des Rear Admiral zu überwinden. Da nur ein leises Surren aus dem Hintergrund zu vernehmen war, erhielt man nur an den sich ändernden Ziffern die Gewissheit, dass man sich tatsächlich innerhalb der Röhre nach oben bewegte. Dann – wenige Sekunden waren vergangen – ging ein leichter Ruck durch die Kabine. Sie war zum Stillstand gekommen. Ein Piepsen ertönte über die internen Lautsprecher, bevor sich die Tür zum Korridor öffnete. Schnell traten die beiden schweigsamen Flottensoldaten aus der Kabine in den Gang. Danach folgten die drei Offiziere. Der Weg bis zum Han Akajis Büro war zum Glück nicht besonders weit.
Da der Rear Admiral offensichtlich mit einer privaten Unterredung beginnen und erst später zu den dienstlichen Themen übergehen wollte, verließen der Adjutant und die beiden Flottensoldaten die beiden ranghöheren Offiziere auch schon wieder, nachdem man sie bis zum Büro geführt hatte. Der Lieutenant ließ es sich dabei nicht nehmen fast genauso viele Floskeln zu verwenden wie schon bei Begrüßung. Mehr aus reiner Höflichkeit nickte Toji ihm noch einmal kurz zu. Dann betätigte er den Knopf für den Türsummer. Während Drayson und die beiden Mitglieder des Flottenregiments ihres Weges zogen, traten Serenety und er gemeinsam ein. Dabei schlug sein Herz mit einem Mal laut, richtig laut. Denn Begegnungen mit ihm, dem konservativ Oberhaupt der Akaji-Familie, waren für ihn schon immer eine Art gesellschaftliches Minenfeld gewesen. Einfach jeder einzelne Tritt konnte gewissermaßen der letzte sein.
Für jene, die das Bordleben mit seinem allgegenwärtigen Platzmangel gewohnt waren, mochte das Büro des Kommandeurs der drittgrößten Großwerft im gesamten Galaktischen Imperium in der Tat riesig vorkommen. Neben exotischen Pflanzen in überaus klobigen Blumentöpfen, holografischen Bildnissen und einer Replik des Familienschwertes wichen aber nur sehr wenige Möbelstücke von der wohlbekannten Norm ab. Eine gemütliche Sofaecke mochte da noch die größte Diskrepanz zur üblichen, vorgeschriebenen Einrichtung sein. Doch wenn man ehrlich war, erfüllen wahrscheinlich nicht einmal die Räumlichkeiten der Oberen des Flottenkommandos diese Bedingung. Würde man deren Büros einer gründlichen Inspektion unterziehen, würde man bestimmt die eine oder andere Irregularität feststellen – da war sich Toji absolut sicher. Serenety folgend ging er auf den breiten Schreibtisch des Rear Admiral zu.
Freudestrahlend – und darüber hinaus mit offenen Armen – kam ihnen Han Akaji entgegen. Die kühle Haltung, die er sonst an den Tag legte, schien nicht zu existieren als er sagte: „Schätzchen, Toji. Es ist schön, dass ihr es wohlbehalten bis nach Bilbringi geschafft habt.“ Sanft drückte er seine Tochter und küsste sie liebevoll auf die Stirn. „Bitte. Nehmt Platz und erfrischt euch an frisch gebrühten Tee und ein bisschen Gebäck aus der Heimat. Ich habe uns ein paar Minuten zum Reden herausschlagen können, bevor die Pflicht – und mit ihr Captain Toral – ruft. Lasst uns also keine Zeit verschwenden.“
Die letzten Meter bis zum Hangar legte das klobige TIE-Shuttle der „Abyss“ lediglich mit der Kraft seiner klitzekleinen Steuerdüsen zurück. Höchstens ein, zwei Hundertstel lang blitzten sie bloß auf, versetzten dem Vehikel einen flüchtigen Stoß und ließen es anschließend wieder scheinbar herrenlos durch den luftleeren Raum treiben. Doch hinter dem Steuerknüppel saß in diesem Fall kein blutiger Neuling, sondern ein waschechter Profi. Denn am Ende gelangte das Shuttle wohlbehalten – sprich: ohne Schlingern und ohne Schramme – zu dem ihm zugewiesenen Landeplatz, setzte sanft auf dem zerkratzten Metallboden auf und ließ zum Schluss kurz die Hydraulik lautstark zischen, bevor sich die träge Luke schwerfällig öffnete, damit der ranghohe Passagier aussteigen konnte.
Toji, der seit dem Unfall an Bord der „Pandora“ in seinen Bewegungsmöglichkeiten zweifelsohne eingeschränkt war, braucht einen Moment, um das einem TIE-Bomber nicht unähnliche Vehikel zu verlassen. Ein Ächzen, aber immerhin kein Fluch, kam ihm dabei über die Lippen. Jedoch schaffte er es letztendlich ohne fremde Hilfe und stand erhobenen Hauptes dar. Nachdem er seine Uniform mit einer routinierten Bewegung noch schnell gestrafft hatte, hinkte er anschließend gemächlichen Schrittes auf das kleine Empfangskomitee – bestehend aus einem Offizier und zwei Flottensoldaten – zu, das im hinteren Hangarbereich, nahe den Turboliften, schweigend auf ihn wartete. Doch Han Akajis Untergebener ließ zu keiner Sekunde die gebotene Höflichkeit vermissen. Denn kaum stand ihm der Commodore direkt gegenüber, nahm dieser ebenso Haltung an und salutierte respektvoll.
Sowohl das rechteckige Rangabzeichen an der linken Brust als auch Stimme und Äußeres deuteten auf ein noch recht junges Alter hin als der Offizier ihn begrüßte: „Commodore, im Namen des Rear Admiral ist es mir eine Ehre Sie hier auf dem Hauptmodul der 'Bilbringi Werftanlagen' Willkommen heißen zu dürfen.“ Man reichte sich förmlich die Hände. „Ich bin Lieutenant Vonar Garik Drayson. Seit gut zwei Standardmonaten der Adjutant in Rear Admiral Akajis Stab.“
„Die Ehre ist ganz meinerseits, Lieutenant“, entgegnete der Commenorer höflich.
Doch bevor er sich bei dem Adjutanten über Serenetys Ankunftszeit informieren konnte, schwebte auch schon deren Shuttle langsam in das weitläufige Innere des Hangars – und verblüffte Toji ganz und gar. Denn während er sich mit einem profanen TIE-Shuttle als Transportmittel begnügte, nutzte sie allen Ernstes eine deutlich größere Lambda-Fähre. Mehr aus einem reinen Automatismus heraus überschlug der Commodore flüchtig die der „Darkmoon“ zur Verfügung stehenden Kubikmeter in deren Hangar. Konnte sich eine einfache Korvette der kleinen Marauder-Klasse wirklich solch ein Fortbewegungsmittel leisten? Oder war diese Fähre lediglich ein Überbleibsel ihrer Tätigkeit beim Diplomatenkorps. Sicher bezüglich der richtigen Antwort war er sich nicht. Zumal er ihr niemals so viel Extravaganz zugetraut hätte.
Beinah mit den selben Floskeln begrüßte Drayson auch die Captain, nachdem sie ohne Eile zu ihnen gestoßen war. Danach führte der Adjutant die beiden ranghöheren Offiziere – begleitet von überaus gezierten Erklärungen zur Anlage – zu den Turboliften. Fünf Decks, die sowohl voller technischer als auch organisatorischer Räumlichkeiten waren, galt es auf dem Weg zum Büro des Rear Admiral zu überwinden. Da nur ein leises Surren aus dem Hintergrund zu vernehmen war, erhielt man nur an den sich ändernden Ziffern die Gewissheit, dass man sich tatsächlich innerhalb der Röhre nach oben bewegte. Dann – wenige Sekunden waren vergangen – ging ein leichter Ruck durch die Kabine. Sie war zum Stillstand gekommen. Ein Piepsen ertönte über die internen Lautsprecher, bevor sich die Tür zum Korridor öffnete. Schnell traten die beiden schweigsamen Flottensoldaten aus der Kabine in den Gang. Danach folgten die drei Offiziere. Der Weg bis zum Han Akajis Büro war zum Glück nicht besonders weit.
Da der Rear Admiral offensichtlich mit einer privaten Unterredung beginnen und erst später zu den dienstlichen Themen übergehen wollte, verließen der Adjutant und die beiden Flottensoldaten die beiden ranghöheren Offiziere auch schon wieder, nachdem man sie bis zum Büro geführt hatte. Der Lieutenant ließ es sich dabei nicht nehmen fast genauso viele Floskeln zu verwenden wie schon bei Begrüßung. Mehr aus reiner Höflichkeit nickte Toji ihm noch einmal kurz zu. Dann betätigte er den Knopf für den Türsummer. Während Drayson und die beiden Mitglieder des Flottenregiments ihres Weges zogen, traten Serenety und er gemeinsam ein. Dabei schlug sein Herz mit einem Mal laut, richtig laut. Denn Begegnungen mit ihm, dem konservativ Oberhaupt der Akaji-Familie, waren für ihn schon immer eine Art gesellschaftliches Minenfeld gewesen. Einfach jeder einzelne Tritt konnte gewissermaßen der letzte sein.
Für jene, die das Bordleben mit seinem allgegenwärtigen Platzmangel gewohnt waren, mochte das Büro des Kommandeurs der drittgrößten Großwerft im gesamten Galaktischen Imperium in der Tat riesig vorkommen. Neben exotischen Pflanzen in überaus klobigen Blumentöpfen, holografischen Bildnissen und einer Replik des Familienschwertes wichen aber nur sehr wenige Möbelstücke von der wohlbekannten Norm ab. Eine gemütliche Sofaecke mochte da noch die größte Diskrepanz zur üblichen, vorgeschriebenen Einrichtung sein. Doch wenn man ehrlich war, erfüllen wahrscheinlich nicht einmal die Räumlichkeiten der Oberen des Flottenkommandos diese Bedingung. Würde man deren Büros einer gründlichen Inspektion unterziehen, würde man bestimmt die eine oder andere Irregularität feststellen – da war sich Toji absolut sicher. Serenety folgend ging er auf den breiten Schreibtisch des Rear Admiral zu.
Freudestrahlend – und darüber hinaus mit offenen Armen – kam ihnen Han Akaji entgegen. Die kühle Haltung, die er sonst an den Tag legte, schien nicht zu existieren als er sagte: „Schätzchen, Toji. Es ist schön, dass ihr es wohlbehalten bis nach Bilbringi geschafft habt.“ Sanft drückte er seine Tochter und küsste sie liebevoll auf die Stirn. „Bitte. Nehmt Platz und erfrischt euch an frisch gebrühten Tee und ein bisschen Gebäck aus der Heimat. Ich habe uns ein paar Minuten zum Reden herausschlagen können, bevor die Pflicht – und mit ihr Captain Toral – ruft. Lasst uns also keine Zeit verschwenden.“
[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmoduls :||: Deck der Werftleitung | Büro des Kommandeurs :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji und Captain Akaji :]
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