Bogden

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Der gepanzerte Söldner-Veteran, Kontaktmann in den groß angelegten Überfällen der Toral-Engineering-Konvois, schob sich langsam durch die kunterbunte Kundschaft der schmierigen Kaschemme mit Namen 'Loch'. Dessen abwertende Bezeichnung traf mehr als nur passend. Es war im Grunde der letzte Ort an dem man sein wollte. Hier zu sterben, wäre der tragische, wie schreckliche Tiefpunkt eines jeden Versagers. Von einer Schmerzwelle im Nacken gepeinigt, suchte Urien Dalos mit Hilfe seiner in zahlreichen zerebralen Speichermedien verankerten Datenquellen nach bekannten Gesichtern. Selbige konnte er - zur ausbleibenden Überraschung - sogar ausmachen. Und das mehrfach. Der Zabrak mit seinem reptilischen Riesen-Begleiter, welche der Söldner noch von Nar Shaddaa kannte, wie auch einige andere angeworbene Schurken. Dennoch steuerte er zunächst, mit Lana im Kielwasser, die Theke an. Nicht nur, um sich einen Überblick zu verschaffen, sondern auch um eine profane Bestellung abzugeben. Als weitgereister bezahlter Soldat, hatte er schon eine Vielzahl von Welten besucht und noch mehr Spelunken gesehen.

"Ryll-Bier. Zweimal. In Flaschen."

Die Bestellung beim Wesen hinter dem Tresen, der ersten Einschätzung zu Folge nach ein Fastmensch, erfolgte direkt und präzise. Doch der Wirt oder was auch immer er war, schüttelte energisch den Kopf. Eine Aktion, die zur Folge hatte, das sich mehrere Strähnen fettiger Haare von ihrem angestammten Platz an der Stirn lösten und wie wild umher peitschten. Ein eher fragwürdiger Anblick.

"Kein Ryll-Bier. Nur Dressellianisches."

Der Behelmte nickte die Änderung der Bestellung kurzerhand ab. Schnell wurden ihm zwei Flaschen angereicht, von denen er eine an seine junge Begleiterin weiterreichte. Er selbst würde mit Hilfe einer trinkhalmartigen Helm-Installation trinken können. Derart mit billigem Fusel bewaffnet, manövrierte er in Richtung der erstbesten Söldner. Oder Piraten. Oder was auch immer diese Gestalten beabsichtigten zu sein. Mit sicherem Schritt trat er wenige Herzschläge später an den Tisch, an welchem sich der Zabrak, der riesige Reptiloid und das Insektenwesen unterhielten. Rege.

"Guten Tag, Herrschaften. Wie ich sehe, wurden die Zielkoordinaten fehlerfrei übermittelt. Sind schon weitere Interessenten angekommen, von denen Sie wissen?"

Fast unbemerkt ließ Urien Dalos einen weiteren Scan laufen - um sich zu vergewissern, wer nun wirklich alles in dieser Lokalität anwesend war.

"Machen Sie es sich hier aber nicht allzu bequem. Meinen Informationen zu Folge hat sich unser Ziel bereits in Bewegung gesetzt. Flexibilität und Einsatzbereitschaft sollte also gegeben sein."

Die Reaktion der Söldner ... oder Piraten ... würde nun über den Erfolg der Mission Aufschluß geben. Wenn es sich wirklich um ambitionierte Männer und Frauen handelte, konnte der Plan des Muun Doon Ickx möglicherweise wirklich umgesetzt werden. Eine gewisse Skepsis haftete dem Veteran immer noch an. Schlicht und ergreifend, weil er mehr Widerstand erwartete, als der Bankenvorstand. Aber für derlei Planungen wurde er nicht bezahlt.


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- Bogden-System - Weltraum - Mounted Giant - Dreadnought Abteil - Eingang zum 'Loch' - Quob-Quob und Lokkosh -

Der große Abyssiner trat durch die erste Eingangstür in eine kleine Vorkammer. Auf der linken Seite flackerte eine rote Neonleuchte, während die auf der rechten Seite aufgrund mangelnder Wartung dunkel blieb. Gedämpft drang Musik nach draußen, die Quob spontan als älter als er selbst einschätzte und das bedeutete etwas, bei seinen 160 Jahren. 100 Jahre hatte er auf Nal Hutta als Hutverkäufer gearbeitet. Kleine, große, bunte, breite, flache, verrückte und normale Hüte für alle Arten von Kunden. Vor allem aber hatte er für die Hutten gearbeitet. Bilga, war der für den er grob geschätzt fünfzig Prozent seiner Hüte gefertigt hatte. Eines Tages ging es einfach nicht mehr. Er ertrug das dumme Gerede der fetten, hässlichen Schnecke nicht mehr und rammte dem Hutten einfach ohne jeden Umschweif eine Schere in den Kopf. Das war das Ende der Zusammenarbeit, seines Aufenthalts auf Nal Hutta und seines Lebens als Hutmacher. Er schloss sich dann verschiedenen Piratengruppen an, bis er irgendwann auf Lorkano traf. Jetzt war er hier, führte eine kleine Truppe von Söldnern an und sollte mit dem Trandoshaner namens Lokkosh diesen Urien Dalos aufsuchen.
Der Abyssiner kannte jeden seiner Leute außer diese Echse. Der Kerl war ihm kurz vor der Abfahrt zugeteilt worden und das einzige, was er von ihm wusste war, dass man ihm irgendwann einmal die Zunge herausgeschnitten hatte. Da endete sein Wissen aber auch. Mit etwas zu viel Wucht, stieß er die Tür auf, dass sie mit einem Lauten schlag gegen die Wand knallte. Zu seiner Überraschung reagierten jedoch nur eine kleine Gruppe Söldner, die sich mit einem Mann in Vollpanzerung unterhielten, auf ihn, während der Rest einfach weiterhin auf den eigenen Tisch starrte und nichts tat. Das eine, große Auge des Söldners wanderte einmal über die ganze Bar und prüfte jeden der Gäste. Auf der anderen Seite des Raumes ging nun ebenfalls die Tür auf und ein fetter Besalisk gefolgt von einigen anderen betagt wirkenden Gestalten trat ein. Er breitete seine vier Arme aus und begrüßte lautstark den Söldner in der Rüstung als Urien Dalos:

„Mr. Dalos! Schön Sie zu sehen! Ich bin hier und habe einige Freunde mitgebracht! Also, wie lautet der Plan?“, rief der Besalisk unnötig laut und grinste den alten Söldner breit an.


Urien Dalos...“, mischte sich nun Quob-Quob selbst ein, „ich bin die 'Vertretung' für Lorkano. Er wurde durch wichtige Geschäfte aufgehalten. Fünfzehn Mann stehen unter meinem Kommando.“

Die Anwesenheit Dalos' in dieser Spelunke schien bereits die Runde gemacht zu haben, denn es kamen weitere Söldner, die teilweise mehr teilweise weniger vielversprechend wirkten. Die Rodianerin Keeedah, die in ihrem rot-gelben Raumanzug und ihrer lila Hautfarbe unter der Menge hervorstach, der Gand 'Trash', mit dessen Eintreten sich ein gewisser Gestank in der Bar breit machte und um den ein kleiner Schwarm Fliegen kreiste, und zuletzt Shaun McArnee und 'Ghost' bildeten die Highlights der überschaubaren Runde. Der Abyssiner bemerkte, dass der Blick seines Kumpanen bei Ghost hängen blieb. Er hatte viel von dem Kopfgeldjäger gehört. Eine echte Killermaschiene, die vor nichts und niemandem Halt machte. Über Keeedah hatte er ähnliches gehört, jedoch rührte ihr Ruf nicht davon, dass sie alles und jeden für Geld tötete, sondern schlicht aus Launen heraus andere Söldnergruppen ausrottete. Und Trash lies ihn beinahe nostalgisch werden. Als Quob Gnuste Fajjan ermordet hatte, traf er bei seiner Flucht aus dem Gebäude am Hintereingang auf Trash, der gerade eingedrungen war, um selbst das Kopfgeld zu kassieren. Zwanzig Schuss und eine Granate später, trennten sich ihre Wege ebenso plötzlich wieder, wie sie sich gekreuzt hatten. Sie hatten sich daraufhin immer wieder Mal getroffen und dem jeweils anderen sein Ziel weggeschnappt. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Mann, wegen dem sich die ganzen Söldner hier versammelt hatte, dazu anschickte etwas an „die breite Masse“ zu verkünden.

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Mehr und mehr im Vorfeld angeworbene Existenzen erschienen nun in dem schäbigen Laden. Söldner waren dabei aus allen Systemen, Piraten in den bizarrsten Aufzügen. Auch erfolglose Kopfgeldjäger versuchten mit Hilfe von Urien Dalos, beziehungsweise dessen Geldgeber, einen schnellen Credit zu verdienen. Weltraum-Pack allesamt. Der Abschaum der Gesellschaft. Von geringer Selbstdisziplin und noch geringerer Reputation. In erster Linie also ersetzbares lebendes Material. Genau diese Art von Leuten hatte der Gepanzerte anwerben sollen. Und es auch getan. Ein Seitenblick zu Lana war das vereinbarte Zeichen. Die junge Frau erhob sich und instruierte kurze Zeit später den Spelunkenbesitzer. Der nickte grunzend - nachdem einige klimpernde Credits den Besitzer gewechselt hatten. Urien blickte sich um. Zahlreich waren sie alle erschienen und gierig warteten sie darauf, das es zu weiteren Fakten kam. Der alternde Veteran schloß hinter seinem vollverspiegelten Visier die Augen und lauschte seinem eigenen Atem.

["Private Veranstaltung. Haut' ab, kommt morgen wieder!"], schnatterte mit einem mal eine grelle Stimme im Huttischen. Die meisten Gäste - zumindest die Nichteingeweihten - blickten müde von ihren Getränken auf. Im Türrahmen flatter ein Toydarianer. Abgerissene Klamotten, eine unsagbar hässliche Fliegerbrille und das unrasierte Gesicht verdeutlichten den uncharmanten Charakter dieser Gestalt. Hinter ihm hatten zwei bullige, grobschlächtig anmutenden Herglics Aufstellung bezogen. Urien wusste aus früheren Besuchen auf der Station, das Kaggo, der Toydarianer, im Grunde seine Finger in jeder Spelunke oder Cantina auf dem 'Mounted Giant' hatte. Deswegen war diese Räumung auch entsprechend erbeten worden. Widerwillig verließen binnen weniger Augenblicke auch die letzten Gäste den heruntergekommenen Laden mit Namen 'Loch'. Dafür trudelten die letzten Piraten, ein Haufen von Yinchorri ein. Der alte Söldnerveteran wusste, das die die Rolk-Mangir-Bande war. Brutale Marodeure, die sich einen furchtbaren Ruf erarbeiteten hatten. In erster Linie durch den Passus in ihren Verträgen, niemals lebende Zeugen zu hinterlassen. Ausser selbige ließen sich als Sklaven verkaufen. Nichts also, was sich mit dem Pathos des Söldners vereinbaren ließ. Allerdrings brachten diese Schurken entsprechende Feuerkraft mit ins Spiel - und Urien Dalos erwartete kräftige Gegenwehr.

["Das 'Loch' steht zur Verfügung, Mister Dalos. Ich hoffe das es noch steht, wenn ich wiederkomme."], giftete Kaggo, ehe er mit seinen winzigen Flügelchen die große Flugreise startete. Seine bulligen Leibwächter folgten ihm stummschweigend.

Dadurch kehrte eine gewisse Stille in die Cantina ein. Stille, welche die metallisch-verzerrte Stimme von Urien Dalos durchbrach.


"Da nun wirklich alle anwesend sind, kann ich die letzten wichtigen Informationen Preis geben."

Ein allgegenwärtiges Gemurmel entstand - ein gutes Zeichen, wie der Veteran befand. Weiterhin ließ er sich noch etwas Zeit und sein Blick wanderte über die kunterbunte Zusammensetzung von gescheiterten Existenzen.

"Das Ziel unserer Unternehmung ist ein Konzern mit Namen Toral Engineering. Ein pro-imperialer Konzern, der sich auf die Förderung von Erzen und Legierungen spezialisiert. Und genau das stört meinen .. unseren Auftraggeber ..."

"Es wäre auch interessant zu wissen, wer der Auftraggeber ist ...", sagte ein hochgewachsener, wie dürrer Pirat sardonisch. Natürlich war es ein Punkt, den der Veteran nicht ewig verhüllen konnte. Doch ob er das nun direkt machen würde, wusste er selbst nicht.

"Dazu komme ich gleich. Wichtig sind die Punkte, an denen wir zuschlagen. Denn eben dieser Konzern, führt gewaltige Ladungen von Erzen in einem bewachten Konvoi entlang diverser imperialer Systeme - mit den großen Werften als jeweiligen Stop."

Hier und da begann Getuschel, sogar Geraune. Offenbar gab es nun doch die ersten Zweifel - trotz der überaus akkuraten Bezahlung. Doch der alternde Söldner ließ sich nun nicht von seinem Vortrag abbringen. Dem partiell mit kybernetischen Teilen ausgestatteten Veteran lag daran, die 'Missionsparameter' logisch und verständlich zu übermitteln. Fehler konnten Tode bedeuten und letztlich hatte Urien keinerlei Interesse daran, seinen Weg mit Leichen zu säumen.

"Das erste System, in welchem wir dem Konvoi auflauern, heißt Iridonia. Dem ein oder anderen dürfte das ein Begriff sein."

Der behelmte Kopf drehte sich unweigerlich in Richtung von Zitkar, dem zabrakischen Söldner. Der jedoch zeigte keine bis gar keine Reaktion. Andere Piraten oder Söldner hingegen schon. Hier und da knurrte jemand. Es gab skeptische Blicke, aber auch vielsagendes Lächeln. Bisher war es noch zu keinem Eklat gekommen - gut für den Erfolg der Unterhaltung.

"Dort werden wir die ersten Frachter aufgreifen, zerstören oder plündern. Allerdings - je mehr Aufsehen wir erregen, desto wahrscheinlicher wird sein, das der Konzern um Hilfe beim Imperium bitten wird. Soweit erst einmal Fragen?"

"Was genau geschieht, wenn das Imperium eingreift? Wie verfahren wir? Ich halte die Bezahlung zwar für mehr als gut ... allerdings nicht gut genug, um es sich mit dem Imperium zu verscherzen!", gab eine wild aussehende menschliche Frau mit fingerlangem, feuerroten Haar zu bedenken. Und diese Einschätzung teilten wohl einige. Es gab bekräftigendes Nicken.

"Sollte das Imperium wirklich eingreifen, so werden wir keinen direkten Angriff starten. Dafür sind wir weder ausgestattet, noch wäre es sonderlich clever. Ich werde dann umgehend Koordinaten für einen geschlossenen Rückzug übermitteln."

Urien Dalos war Profi genug, um für alle Eventualitäten einen entsprechenden Plan vorbereitet zu haben. Es ging schließlich nicht nur um die Leben der Piraten und Söldner, sondern auch um sein eigenes. Und noch hatte er nicht geplant abzutreten. Überdies hatte Doon Ickx niemals verlangt, sich direkt mit dem Imperium anzulegen. Das war schlichtweg Wahnsinn. Nichts in der Galaxis schien der Allmacht des Imperiums gewachsen. Nicht einmal die Neue Republik. Und denen hatte der Söldner einst noch die größten Chancen eingeräumt. Kurzerhand verschränkte er die Arme vor der Brust und entließ die Luft mit einem mechanischen Zischen seiner künstlichen Teile. Die Anwesenheit solch unterschiedlicher Gestalten von fragwürdiger Gesinnung schien Skepsis und Zweifel am Erfolg der Überfälle entstehen zu lassen. Doch der Veteran hatte schon aus so manch buntem Haufen eine schlagkräftige Truppe geformt.

["Wir nicht wollen sterben für wenig Credit!"], gab einer der quadratischen Yinchorri-Piraten zum Besten. In einem schwer verständlichen Kauderwelsch aus Basic und Bocce.

'Silence' nickte merklich und bestätigte dem bulligen Echsenwesen so seinen indirekten Wunsch. Dann ertönte seine durch den Vollvisierhelm leicht hohl klingende Stimme erneut.


"Das ist nur allzu richtig und verständlich. Aber es ist für alles gesorgt, soviel ist sicher."

Schade nur, das irgendetwas im alten Söldner einen Tumult wagte. Eine kleine, aber schneidende Befürchtung, die sich in seinen Eingeweiden manifestierte. Immerhin war der Auftraggeber ein Muun - und denen durfte man niemals - NIEMALS vollendes trauen.


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- Bogden-System - Weltraum - Mounted Giant - Dreadnought Abteil - Eingang zum 'Loch' - Quob-Quob, Lokkosh, Urien Dalos, Keeedah, Dubbo Etrek, Korl Arc, Ranarr Dwarn, Trash, Ghost, Shaun McArnee, Keeedah und andere Söldner -

Dalos gibt gute Antwort... Aber Trash fragt noch einmal: Wer ist Auftraggeber?“,
klang es knirschen und knarrend von dem kleinen und ekelhaft verdreckten Gand, der auf einem Tisch saß und mit seiner Waffen spielte.

Die Blicke richteten sich kurz auf den Gand dann wieder auf Dalos. Allgemeine Zustimmung wurde hörbar. Dalos hob leicht die Hände, um den Söldnern zu Bedeuten, dass sie ruhig sein sollten, doch Trash lies sich davon nicht beeindrucken und sprach trotzdem weiter:


„Trash glaubt, dass Dalos vielleicht Falle gemacht. Vielleicht will Dalos uns verkaufen an Imperium und kassieren alles Kopfgeld!“

Einige nervöse Blicke wurden ausgetauscht. Trash Vorwürfe waren weit her geholt, jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen. Ein Duro hob die Hände und wollte anfangen zu reden, vermutlich für Dalos, wurde jedoch nach dem ersten Wort unterbrochen, indem ihm ein großer Gotal in die Magengrube schlug. Anschließend packte der über zwei Meter große Riese den kleinen Dubbo Etrek am Hals und hielt ihn in die Höhe. Die kleine im Vergleich zu dem Gotal zierlich wirkende Gestalt strampelte mit den Beinchen und Ärmchen, angesichts des Mangels an Sauerstoff. Einer, der anscheinend ein Freund Dubbos war, zog seine Waffe, woraufhin sämtliche Söldner aus der direkten Umgebung ebenfalls ihre Waffen zogen. Und plötzlich bedrohten sich fast alle Söldner, Piraten und anderer Abschaum gegenseitig mit ihren Waffen. Totenstille war in die kleine Bar eingekehrt und die einzigen Geräusche waren das Röcheln und Husten vom noch immer gewürgt werdenden Duro.

„Würde ich euch alle hier verraten, wäre ich ein toter Mann. Niemand würde mehr meine Dienste beanspruchen und ich wäre quasi Vogelfrei. So viel zum Plan des „großen Verrats“. Also weg mit den Waffen und runter mit dem Duro!“, befahl Dalos streng und zog selbst seine beiden Blaster.

Unschlüssig blickten sich die Söldner um, dann fiel plötzlich der Duro und wälzte sich jappsend am Boden. Dann steckten ein Söldner nach dem anderen die Waffe weg. Auch Dalos senkte seine Waffen und lies sie zurück in die beiden Holster gleiten. Ein beinahe peinliches Schweigen entstand, während sich einige, wie beispielsweise Korl verlegen am Hinterkopf oder anderen Bereichen des Körpers kratzten, und das zur Erleichterung aller von Keeedah der Rodianerin gebrochen wurde:

„Daas ist jaa alles gaanz schön, aaber wie iist der Plaan für deen Angriff seelbst?“, fragte sie in einem leichten Singsang und blickte erwartungsvoll zu dem alten Söldnerveteranen.

„Issst eigentlich bekannt, wie grosss der Konvoi issst?“, zischte Lokkosh, ein Trandoshaner mit gänzlich roter Haut, der neben einem riesenhaften Abyssiner stand.

„Und um was für Frachter handelt es sich? Welche Begleitschiffe fliegen mit dem Konvoi?!“, rief ein alter Söldner laut, um nicht überhört zu werden.


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Bogden-System – „Mounted Giant“-Schmugglertreff – 'Loch'| Mehrere Schmuggler, Piraten und Kriminelle + Krpass(Klatooinianerin-NPC), Ssskrt(Trandoshaner-NPC) und Karssh

Das 'Loch' war recht einfach zu finden gewesen. Und Karssh und ihre beiden Gefährten hatten es sogar noch recht pünktlich geschafft, nachdem sie zuvor im 'Raptorus Rex' schwer amüsiert hatten wirkten die drei Piraten und Sklavenhändler noch etwas lädiert. Ein paar Kratzer und Schnittwunden, das übliche eben. Das getrocknete Blut hatte die Zabrak von Carratos weggewischt. Allerdings tat das nicht viel zu einer allgemeinen Verbesserung. Zusammen hatten sie sich an einem Tisch nieder gelassen und praktisch direkt wieder damit angefangen zu trinken. Manchmal gab es Situationen, in denen saß auch Karssh selbst vor den Flaschen und fragte sich, wohin der ganze Fusel eigentlich wanderte. Sie konnte ja immer noch schießen, war dann einer der meist folgenden Aussprüche der Angehörigen der Bloodshed Basterds. Ihr Interesse wurde geweckt als eine Gruppe Yinchorri das 'Loch' betrat. Wenn sie nicht alles täuschte, dann war das die Rolk-Mangir Truppe? Harte Knochen im Geschäft der Piraterie, sofern das stimmte, was man so hörte. Keine Überlebenden, Sklaven ab und an und so weiter. Noch ein paar Jahre und um die Bloodsheds würden sich ähnliche Geschichten ranken. Dann war es endlich soweit. Der Kerl der sie auf Nar Shaddaa angeworben hatte, tauchte auf und begann genauere Informationen preiszugeben.

Das es sich um eine pro-imperiale Firma handelte, sorgte zwar dafür das sich Ssskrt, Krpass und Karssh kurz ansahen. Aber was änderte das schon? Ob das Imperium sie jagte weil sie als Freibeuter durch die Galaxis zogen, oder weil sie es tatsächlich angegriffen hatten war mittlerweile kein Unterschied mehr für sie. Andere Anwesende, von denen reichlich anwesend waren, hatten da allerdings andere Ansichten. Als der kleine Käfer aber auf einmal zu sprechen anfing, nur ein paar Tische weiter, da musste Karssh nur deshalb nicht laut lachen, weil sie gerade das nicht vollkommen saubere Glas zum Mund hob und die darin befindliche, stark alkoholische Füllung ihren Rachen herunter kippte. Und dann kam es auch schon, wie es kommen musste. Nach und nach wurden immer mehr Waffen gezogen, weil wer auch immer, wen auch immer bedrohte und das den nächst besten gerade zu anfeuerte es ihnen gleich zu tun. Karssh und ihre Begleitung blieben ruhig. Wenngleich die Zabrak sehen konnte wie die Klatooinianerin eine Hand auf ihrem Disruptor ruhen hatte. DAS würde ziemlich unschön werden, wenn sie den benutzte. Zwar entspannte sich die Lage wieder, aber völlig verflogen war die Anspannung, als erneut Fragen gestellt wurden nicht.

Vor allem bei Karssh nicht. Die stand auf, schmiss ihr Glas auf den Boden und stieß einen Fluch aus, der auf Bocce einen raffgierigen und arroganten Kunden ziemlich unschön dastehen ließ.


„Beim schwarzen Arsch des verfluchten Imperators! Habt ihr Schiss eure Lebensversicherung wird an das hässliche Stück Fleisch ausbezahlt, dass ihr wo auch immer ihr aus euren Löchern gekrochen seid und Heimat nennt, sitzen habt?“

Eine Hand, demonstrativ weiterhin auf ihrem Blaster ruhend, falls irgendjemand auf dumme Gedanken kommen würde.

„Wann die Schiffe da sind und wie sie aussehen ist doch alles was wichtig ist. Scheiß doch auf den Auftraggeber. Er gibt uns immerhin die Creds und nicht anders rum.... Verkrifft noch eins...“

Bogden-System – „Mounted Giant“-Schmugglertreff – 'Loch'| Mehrere Schmuggler, Piraten und Kriminelle + Krpass(Klatooinianerin-NPC), Ssskrt(Trandoshaner-NPC) und Karssh
 
Story: Schmetterlingseffekt

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Kaum hatte Urien Dalos seine Angaben gemacht, startete Gemurmel, das sich schnell in eine Beinahe-Eskalation ausweitete. Blasterwaffen wurden gezogen, Beleidigungen gerufen - eine typische hartnäckige Verhandlung unter Soldschweinen. Und natürlich war die eine oder andere Frage berechtigt. Während die diversen Tötungswerkzeuge noch auf verschiedene Gesichter gerichtet waren, surrten mehrere Alarmsirenen im Helm vom Söldner-Veteran auf - eingebaute Scanner und Sensoren, die ihm drohende Gefahr übermittelten. Doch diese Warnungen ignorierte der Mann im Auftrag des Intergalaktischen Bankenverbandes getrost. Während dieser unschönen Gesprächsentwicklung zückte auch der angegraute Veteran instinktiv seine Zwillingsblaster. Erst als sich die Söldner, Mietlinge, Piraten und Halunken wieder beruhigten, ließ er sich zu einer Antwort hinreissen.

"Meine Herrschaften, kein Grund zur Sorge. Ich bin durchaus gewillt, alle Fragen zur Zufriedenheit eines jeden zu beantworten. Zunächst einmal der Name der Firma, in dessen Auftrag die Frachter aufgebracht werden sollen ..."

Durch das verspiegelte Visier seines Helmes betrachtete der Veteran die meisten der Anwesenden. Er hätte problemlos mit Hilfe seiner zerebralen Speichererweiterungen jeden einzelnen Benennen können, doch es war an dieser Stelle nicht notwendig. Wichtiger war die Moral der angeworbenen Existenzen. Und die musste neu angefacht werden.

"... ist der Intergalaktische Bankenverband. Die genauen Gründe für eine derartige ... Marktstrategie sind auch mir unbekannt, obendrein aber auch vollkommen egal. Wichtig ist die Bezahlung. Und damit kann ich auch Befürchtungen nehmen, ich würde jemanden an das Imperium ausliefern wollen. Der Bankenverband agiert unabhängig, wenngleich er seine Hauptniederlassungen in imperialen Hoheitsgebieten hat. Aber ohne die gewaltige Finanzkraft der Muun wäre niemand in der Galaxis in der Lage, sich ein Schiff leisten zu können. Weder der Imperator, noch der Kanzler. Und schon gar kein kleiner Firmengründer. Über die Konvois wissen wir durch den Auftraggeber entsprechend mehr. Es gibt regelmäßige Konvois auf einer festgelegten Route, entlang der großen Werftwelten. Allerdings passieren die Schiffe auch minder geschützte System und müssen mindestens einmal aus dem Hyperraum austreten, um eine neue Route zu berechnen. Und dort werden wir zuschlagen. Was die Bewachung anbelangt ..."

Urien Dalos blickte in angestrengte Gesichter. Die neuen Erkenntnisse waren sicher ernüchternd für den einen oder anderen. Andererseits sah er auch vielerorts ungerührte Mienen - was er letztlich als gutes Zeichen auffasste. Dann fuhr er fort.

"... so wird bei großen Konvois von einer Eskorte in Form von einer oder zwei Staffeln ausgegangen. Höchstwahrscheinlich ältere Maschinen imperialer Bauart. Womöglich sogar TIE-Baureihe. Doch meinem Auftraggeber zu Folge handelt es sich um die klassischen schildlosen Maschinen. Ich denke das sollten lösbare Aufgaben sein, oder?"

Auch diese Information musste zunächst verdaut werden. Immerhin standen hier möglicherweise mehr als die Existenzen der Weltraum-Mietling auf dem Spiel. Hier und da entstand Gemurmel. Urien Dalos vernahm entsprechende Reaktionen. Sein Blick huschte über die kunterbunte Meute, konnte jedoch niemanden ausmachen, der sich vordergrüngig gegen diese Unternehmung sträubte. Letztlich waren nur die Credits von Bedeutung.

"Bei den Frachtern kann von klassischen Massegütertransportern ausgegangen werden. Action-VI-Transporter wahrscheinlich. Vielleicht auch kleinere Modelle. Zäh, aber wenig bis gar nicht bewaffnet. Die Angriffskoordination überlasse ich den geneigten Herrschaften. Jeder wird seine eigene Strategie haben, seinen eigenen Stil. Ich denke nicht, das es Sinn machen würde, sich von meiner Seite aus in Ihr Vorgehen zu mischen."

Damit war alles gesagt. Alles von Bedeutung zumindest. Dennoch wartete Urien Dalos ab, ob noch jemand etwas zu sagen hatte. Wieder gab es Getuschel, Gemurmel und hier und dort wurde eine unterschwellige Beleidigung geknurrt - so war das rauhe Volk nun einmal. Sollte es nun keine großen Einwände mehr geben, war die Mission so gut wie gestartet.


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Der gepanzerte Söldner Urien Dalos legte die letzten Hebel zu Energieversorgung des Preybird-Klasse Sternjägers um. Sofort erwachten die kraftvollen Triebwerke der 'Longclaw' zum Leben. Diverse grelle Lichter flammten auf und bestrichen die Rüstung des Veteranen. Auch Shana, die junge Twi'lek-Dame, erhielt einen farbenfrohen Überzug von künstlichem Licht. Der Raumjäger erhob sich mit einer gewissen Eleganz von der Landeplattform. Und genau dieser Vorgang gab dem alternden Mietling die Möglichkeit, über die vor ihm liegende Mission zu sinnieren: Den Überfall eines massiven Konvois von Toral Engineering. Die genaue Anzahl der Begleitschiffe der Lieferungen wurde nicht näher beziffert - auch, weil das Misstrauen der diversen angeworbenen Söldner exakte Ansagen verhindert hatte. Ein rascher Blick aus den Seitensichtbereichen des Raumjägers zeigte zahlreiche weitere Schiffe, die sich in langsam erhoben - dank Repulsorkissen und -antrieben. Ihr Weg würde sie ins Uba-System bringen - einem unbedeutenden Sternhaufen im Mid Rim. Der alte Veteran war im Begriff eine kunterbunte, aber mit Sicherheit schlagkräftige Truppe gegen die Transporter des imperialen Großkonzerns zu führen. Natürlich war es riskant - allerdings stand eine üppige Belohnung in Kongruenz mit dem Risiko für die Piraten, Schmuggler und Halunken.

"Alle Systeme melden komplette Funktionsfähigkeit. Shana, übermittle die Sprungkoordinaten an alle Maschinen."

Dalos blickte nicht zur Seite, betrachtete seine junge Begleiterin nicht. Es war schlichtweg nicht notwendig, lieferte ihm doch seine Helmtechnik einen Rundumblick. Die Twi'lek-Lady nickte eifrig und machte sich an die Übermittlung der Daten. Ihre schlanken Finger huschten über die Tastatur. In Windeseile hatte Shana dem Wunsch des Kopfgeldjägers entsprochen.

"Daten sind übermittelt, Chef."

Schnell präsentierte sie dem Gepanzerten ein zuckersüßes Lächeln, was er jedoch nicht zur Kenntnis nahm. Mit der Routine eines Vollprofis manövrierte er den schlanken Sternjäger aus dem verwinkelten Hangar des umgebauten MonCal-Schiffes. Mit der Eleganz eines flugfähigen Raubtieres schnitt die Maschine durch die Finsternis des Weltalls. Dutzende weiterer Schiffe flankierten den Raumjäger, waren ebenfalls im Begriff, mit Hilfe der Navigationscomputer die entsprechenden Daten zu ermitteln.

"Gut, dann wollen wir doch mal sehen, zu was wir in der Lage sind."

Ein finaler Blick folgte auf das an den Schiffsrechner angeschlossene Datapad. Gemäß der entsprechend verschlüsselten Botschaft von Muunilinst, waren zwei weitere Konvois unterwegs - flogen die klassische Belieferungsroute. Das wiederum hatte die Entschlossenheit des Söldnerveteranen gesteigert. Und die Quintessenz war der rasante Start der gesamten Schurkenschaft. Mit etwas Glück würde man vor dem Konvoi dort eintreffen - und dann blieb es abzuwarten, wie effektiv die diversen Söldner und Piraten wirklich waren. Urien Dalos hatte alle seine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt. Nun lag es an der möglichen Bewachung der Transporter, sowie der Effektivität des zwielichtigen Volkes. Drei Lidschläge später signalisierte das NavCom Bereitschaft und der von SoroSuub produzierte Sternjäger sprang mit einem Aufflackern in den Hyperraum. Über ein Dutzend weitere Schiffe unterschiedlicher Größe und Form folgten ihm.


.:: Hyperraum Richtung Uba | Preybird-Klasse Sternjäger "Longclaw" | Urien Dalos & Lana ::.


modifizierter IPV "Un'doru" [Schilde 100% | Hülle 100%]
Nemesis-Patrouillenschiff "Anuiss'a" [Schilde 100% | Hülle 100%]
Braha'tok-Klasse Kanonenboot "Perigh'i" [Schilde 100% | Hülle 100%]

leichtes Patrouillenschiff "Cell" [Schilde 100% | Hülle 100%]
CR90-Korvette "Mad Marauder" [Schilde 100% | Hülle 100%]
Maka-Eekai-Transporter "Great Leap" [Schilde 100% | Hülle 100%]

modifizierter YT-1760 Frachter "Pale Rider" [Schilde 100% | Hülle 100%]
modifizierter YT-2550 Frachter "Raider" [Schilde 100% | Hülle 100%]
modifizierter YT-1930 Frachter "Space Hawk" [Schilde 100% | Hülle 100%]
modifizierter YT-2000 Frachter "Acklay" [Schilde 100% | Hülle 100%]

YKL-37R Nova-Frachter "Advantage" [Schilde 100% | Hülle 100%]

Rihkxyrk Assault Fighter "Tontai-Staffel" [12 Maschinen]
Uglies "Darti-Staffel" [12 Maschinen]
 
Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation

Jarimoch - nein, Darth Jarimoch - ging durch die Gänge des einsturzgefährdeten Gebäudes und kicherte. Er war nicht wahnsinnig, schon gar nicht größenwahnsinnig. Er kannte den Witz, bei dem einer zum anderen sagte er wäre auch paranoid wenn alle hinter ihm her wären. Er verstand das Konzept, dass man selbst nicht erkannte, wenn das eigene Verhalten nicht dem entsprach, für das man es hielt. Er wusste, dass manche andere ihn wahrscheinlich für wahnsinnig oder größenwahnsinnig halten würden, wenn sie wüssten, was der Arkanianer plante, aber das war ihm egal. Er stand über solchen weltlichen Betrachtungen.
Ein weiteres Beben erschütterte seine Basis, und wahrscheinlich auch den Rest des Mondes. Die Kinder hinter ihm zuckten zusammen und sahen verängstigt nach oben, um möglicherweise herabfallenden Mauerteilen auszuweichen. Sie würden lernen.
Jarimoch scharte nur die Besten um sich - zumindest jene, die das Potential dazu hatten die Besten zu werden. Als er mit seinen Anhängern die zentrale Kammer erreichten - die Kuppel, die sie einst überspannt hatte, war vor langer Zeit in sich zusammengebrochen, jetzt diente eine bessere Plane als Decke, und sie tat nicht mehr als die immer wiederkehrenden kurzen Regenschauer abzuhalten.
Der Boden war im Zentrum von Trümmern gereinigt worden, dort, wo sein Heiligtum stand. Von außen war der Speeder unscheinbar, nicht von anderen Speederbussen zu unterscheiden. Doch von innen war es das Werk eines Genies, ein komplettes Labor für seine Forschungen, und die Heimat seiner Auserwählten.
Jene Kinder, die sich dazu zählten, warteten geduldig, während er sich um die beiden Neuzugänge kümmerte. Am Rand der Kammer, nahe der Wand und in dem Bereich, wo herabfallende Brocken eine ernstzunehmende Gefahr darstellten, standen mehrere Stühle. Es waren einfache Modelle, die jeglichen Komfort vermissen ließen, und sie waren mit schweren Bolzen am Boden befestigt.


Ich habe euch doch erklärt, es ist ganz einfach,

meinte der weißhaarige Mann zu den beiden Kindern, die in zweier dieser Stühle saßen. Ihre Handgelenke waren mit einfachen Bügeln an den Armlehnen befestigt, und lediglich ein runder Stift schloss die Fesseln - eine einfache Übung, jedoch eine, die Überwindung kostete.

Ich habe es euch wieder und wieder erklärt. Wer zu mir kommt ist auserwählt, aber ihr müsst das akzeptieren, bevor ich euch lehren kann die neue Generation der Sith zu sein. Eure Freunde haben das gelernt,

fügte er mit einer Geste in Richtung der wartenden Kinder hinzu. Es waren mittlerweile fünf, und es hatte immer wieder Verluste gegeben. Inzwischen war die Togruta, die er Lysta nannte - arkanianisch für Zukunft - diejenige, die am längsten bei ihm war.
Er streichelte der jungen Trianii über den Kopf, die sich vergebens und leise wimmernd gegen die Fesseln wehrte. Es war so einfach, wenn sie es erst mal erkannte. Die Macht würde aus jedem dieser Kinder - dieser Schwachen - die neuen Meister machen, von frühster Jugend an herangebildet in seinem Beispiel, nicht um die Galaxis zu beherrschen, sondern um ihr Frieden und Ordnung und Lsyta, eine Zukunft zu bringen.
Immernoch lächelnd und ein weiteres Beben ignorierend ging er zum nächsten Stuhl, wo ein Twi’lek wüste Beschimpfungen ausstieß, allerdings nicht mehr so vehement wie vor zwei Nächten, als er ihn auf den Stuhl gesetzt hatte. Woher ein Kind, das kaum das fünfte Lebensjahr vollendet hatte, solche Wörter kannte, war Jarimoch schleierhaft, aber es machte auch keinen Unterschied.


Ich vergebe dir, Kleh’meh. Alles wird vergeben, jeder Fluchtversuch, jede Auflehnung, wenn du erst erkannt hast wo dein Schicksal liegt - bei uns, bei den Bringern der Zukunft, nicht nur für die Sith, sondern für die ganze Galaxis.

Zufrieden mit dem, was er den beiden verzweifelten Kindern gesagt hatte wandte er sich von den Stühlen ab, die auf zweiten Blick ziemlich verbeult waren und schon ettliche Male wieder in die Richtige Form hatten geborgen werden müssen. Ein Beben schickte ein paar Reste der ehemaligen Decke zu Boden, wenige Meter von den Stühlen entfernt, und die Trianii fing an zu weinen.
Der Arkanianer lächelte, und rief über seine Schulter, ohne langsamer zu werden,


Ihr müsst euer Potential erkennen, dann könnt ihr euch befreien und habt euch damit einen Platz in meinem Allerheiligsten verdient, in meinem Kreis der Zukunft.

Dieser Kreis, jene, die mit ihm in dem Speederbus lebten, folgten ihm wortlos. Ihre Augen mochten für das unerfahrene Auge leer erscheinen, aber wo geringere Wesen Leere und Trauma sahen sah Jarimoch Potential und Raum, den es zu füllen galt.
Die beiden Kinder auf den Stühlen würde lernen, oder ihren eigenen Weg zum Ende finden, so wie alle anderen Kinder auch. Es war ein einfacher Prozess, das Entfesseln des Potentials der Macht, ein einfaches Manöver, um den Stift zu entfernen und sich in Sicherheit zu bringen. Manche brauchten mehrere Versuche um seinen Bus als den sichersten Ort weit und breit zu erkennen, doch jene die es akzeptierten würden erfahren wie sich grenzenlose Macht anfühlte.
Die Kinder betraten den Bus, als er ihnen die Tür durch Eingabe eines Codes öffnete, ein Code, der nur mit seiner persönlichen Biosignatur funktionierte. Er folgte ihnen und schloss die Tür.
Innen war von den Beben nichts zu spüren, und der süßliche Geruch von anorganischen Desinfektionsmitteln mischte sich mit dem leicht verbrannten Aroma aus dem Probenschrank.


Wer ist heute dran? Lysta? Komm her. Setz dich.

Der Mann ließ die Togruta zu einem Stuhl gehen, denen draußen nicht unähnlich. Auch der hatte Klammern für ihre Arme, und er schloss sie genauso mit zwei Stoften, nachdem das Mädchen Platz genommen hatte. Dann legte er ihr einen modifizierten Trainingsdroiden auf den Schoß, der denen ähnelte, den Machtbenutzer an anderen Orten für ihr Training nutzten. Jarimoch hatte ihn allerdings modifiziert, dass er nicht schoss, sondern schmerzhafte Stromstöße abgab.
entsprechend zuckte Lysta zusammen, als der Arkanianer das Gerät einschaltete, und sie brauchte einen Moment und ein paar weitere Schocks, bis sie die Sphöre mit der Macht greifen und anheben konnte.


So ists brav, Lysta,

lobte Jarimoch sie, während er eine Injektion mit einer ausgeklügelten Mischung von Nahrungserhänzungsstoffen, Hormonen und abgestimmter Rezeprotentherapie vorbereitete und sie der Togruta schließlich am Hals injizierte. Es war nichts weltbewegendes - er hatte die Idee, Machtsensitive genetisch zu verändern, bereits in der Planungsphase dieses Projektes aufgegeben. Dieser Cocktail würde es dem Mädchen und den anderen Kindern leichter machen ihr Potential zu erschließen, und vor allem würde es ihnen erlauben sich leichter von früheren Bindungen zu lösen. Der Effekt war leider nicht permanent, und er hatte keine Gelegenheit gehabt herauszufinden ob er so stark war wie erhofft. Aber das war allenfalls eine Fußnote, nichts, um das er sich Sorgen machen musste.
Zufrieden lächelnd wandte sich der Sith den vier übrigen Kindern zu. Nickend warteten sie, bis er die vier Schubfächer am einen Ende des Busses entriegelt und geöffnet hatte. Nacheinander legten sich die vier Auserwählten hinein, und mit einem zufriedenen Nicken schloss Jarimoch die Fächer und verriegelte sie.
Ohne auf Lysta zu achten, die sichtlich Mühe hatte den Schockball hoch zu halten, setzte er sich an seinen Arbeitstisch, und fing an seine Pläne zu studieren, zu revidieren, und an das, was er über das Holonetz von der galaktischen Situation erfuhr anzupassen. Das Mädchen würde lernen, und mittlerweile traute er ihr zu die ganze Nacht durchzuhalten.
Als er einige Stunden später zu Bett ging lächelte er die Togruta nochmals an, dann löschte er das Licht. Er dachte daran, dass draußen die Erde nahezu unablässig bebte, und wusste, dass er auf dem richtigen Weg war. Nicht mehr lange, und seine Auserwählten würden der Galaxis den Frieden bringen, der für sie bestimmt war.


Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation
 
Hyperraum, unterwegs von Shili nach Bogden - in der Desaster, Cockpit - Wes

Es war lustig zu beobachten, wie sich die Anzeigen der umgebastelten Kommanlage veränderten, als die Wolliges Desaster sich von Shili entfernt, und wieder stark ausschlugen, als ein Frachter im Landeanflug sie passierte. Danach rührte sich immer weniger und im Hyperraum war es damit schließlich ganz vorbei. Trotz der Meditation döste Wes noch eine Weile im Pilotensitz, bis seine beiden Padawane aufstanden.

Nach dem gemeinschaftlichen Frühstück begann das Training. Er drückte den beiden jeweils ein Trainingslichtschwert in die Hand und hetzte die bewährten Marksman Kampftelematen auf sie, anfangs verbunden mit dem recht unverbindlichen Rat, allein auf die Macht zu vertrauen und sich von ihr leiten zu lassen. Die Schwierigkeit steigerte sich natürlich im Laufe der Zeit, und schließlich verlangte er von ihnen, dass sie als Team zusammenarbeiteten gegen die beiden Kugeldinger, die nun so eingestellt waren, dass sie auf alles schossen, was sich bewegte, weshalb der Advisor tunlichst außer Reichweite blieb. Er hätte die Blasterblitze natürlich einfach absorbieren können, doch das musste nicht sein. Machtbenutzung war schließlich kein Selbstzweck. Schließlich ließ er sie noch die rudimentärsten Bewegungen von Shii-Cho gegeneinander üben, nur für alle Fälle.

Der Flug von Shili nach Bogden dauerte nicht lange, aber locker lange genug, um seine Schülerinnen trotz Pausen ordentlich müde zu machen, kam das Signal zum Austritt aus dem Hyperraum geradezu wie eine Erlösung.

»So, genug trainiert! Am besten setzt ihr euch und lasst die Macht in euch fließen, neue Kraft zu schöpfen!«

Ob die beiden den Vorgang auf Anhieb als so erholsam empfinden würden, war zumindest fraglich, doch sie mussten schon sehr viel Glück auf ihrer Suche haben, als dass die Padawane sich nicht auf konventionellen Wege erholen konnten.

Ohne die Hilfe des Navigationssystems wäre es unmöglich gewesen, den richtigen Mond unter den mindestens zwanzig Stück zu finden – Wes gab irgendwann den Versuch auf, sie zu zählen, während die Desaster sich näherte. So war es aber kein Problem, Kohlma zu erreichen, und nicht ganz verwunderlich gab es keine Raumhafenbehörde oder etwas ähnliches, die eine Identifikation verlangte. Warum konnten nicht alle imperialen Systeme so sein? Als sie im Anflug auf die Oberfläche waren holte er indes seine Padawane zu sich, um sie zu instruieren.

»So! Wir wollen die Basis unseres Sith finden, aber gleichzeitig wollen wir nicht entdeckt werden, so dass wir sehr tief fliegen werden. Das heißt, ich werde vollends mit der Steuerung beschäftigt sein, so dass ich euch beide brauche, um den Stützpunkt zu finden. Tara, dich möchte ich als Kopilotin haben. Schau dir das Terrain und die topographischen Karten ein und versuche, Hinweise auf Gebäude oder ähnliches zu entdecken, während du, Keeda für deinen Vorschlag büßen musst, die HoloNet-Kommunikation abzuhören. Falls es in dem Bereich welche gibt, solltest du zumindest schwache Ausschläge sehen können, und je näher wir kommen, desto stärker müssten sie werden.«

Wes wies die kleine Togruta in die abenteuerliche Konstruktion ein, dann war ohnehin schon Zeit, sich an die Steuerkonsole zu setzen und das Schiff so sicher und tief wie nötig durch das zerklüftete Terrain des Mondes zu lenken.

Hyperraum, unterwegs von Shili nach Bogden - in der Desaster, Cockpit - Wes
 
Hyperraum, unterwegs von Shili nach Bogden - in der Desaster, Cockpit – Wes, Tara, Keeda

Tara schlief nicht sonderlich gut, trotz aller Müdigkeit. Sie war zu aufgeregt und sie hatte Gedankenkarussell. Immer wieder hörte sie die Vorschläge, sowie die beruhigenden Worte der beiden Jedi in ihrem Kopf. Das für Nevis noch Hoffnung bestand, dass nicht nur ihre Tochter betroffen war, jede noch so kleine künstliche Erscheinung auf dem Planeten wahrscheinlich ein sicherer Hinweis für den Sith sein könnte und die Kommunikationsvorrichtung durch Manipulation nützliche Hinweise geben könnte. Es war auch irgendwie schön zu wissen, dass die beiden sich wirklich alle Mühe gaben ihr und ihrer Tochter zu helfen und wenn sie Glück hatten noch vielen anderen Kindern. Es war rührend und gleichzeitig bereute sie ihre schlechten, teilweise aggressiven Worten gegenüber ihres Meisters. Er hatte es nicht verdient. Doch manchmal sagte sie etwas schneller, ehe sie ihre Gefühle zurückhalten konnte. Sie schämte sich dann oft dafür und sie hatte auch jetzt im Bett arge Gewissenbisse und konnte auch deshalb nicht wirklich schlafen, dennoch versuchte sie sich dazu zu zwingen, denn sie musste fit bleiben und vor allem konzentriert.

Trotz recht unruhigem Schlaf war tara dann aber halbwegs munter für die Lichtschwertübungen, die ihr zum Teil sogar etwas Spaß machten, wenn man den Aspekt außer Acht ließ, dass es hier um Waffentraining ging, was sie nicht mochte. Doch zum Glück waren Lichtschwerter nicht ganz so plump und grausam wie Blaster, sondern eher elegant und etwas besonderes und irgendwie auch mystisches. Immerhin handelte es sich hier auch um Trainingsschwerter , die somit nicht ganz so gefährlich waren.

Das Training war etwas ermüdend, aber es war durchaus sinnvoll gewesen, denn Tara hatte aus dem Training noch einmal viel mitnehmen können für die bevorstehende Mission.
Keeda und sie versuchten dann Kraft zu tanken und nur kurze Zeit später erreichten sie auch schon den gesuchten Mond. Wie ihr Meister es vorschlug, setzte sie sich neben ihn als Kopilotin und hielt Ausschau nach auffälligen Gebäuden oder Landschaftskennzeichen, die ihr bekannt vorkamen.

„Danke, Wes. Tut mir leid, wenn ich manchmal…undankbar und unbeherrscht bin.. ..bzw. oft so wirke, denn eigentlich bin ich ganz und gar nicht undankbar, sondern bin dir und Keeda sehr dankbar, dass ihr mir helft. Die Gefühle einer Mutter sind stark...besonders wenn es um Leben und Tod des eigenen Kindes geht. Ich hoffe, dass ich nach der ganzen Sache …ruhiger werde, um eine gute Jedi werden zu können.“

Sagte Tara und lächelte Keeda und Wes dankbar an und wandte sich dann zum Cockpitfenster und ihrem Datapad zu. Das hatte sie vorher noch loswerden wollen.

„Hat das Schiff eine Tarnvorrichtung?“

Fragte Tara, die davon aber allgemein nur wenig Ahnung hatte, aber sie glaubte von soetwas schoneinmal gehört zu haben.
Sie flogen schließlich nah an den Mond heran und begannen diesen systematisch zu umkreisen. Der Mond war wirklich sehr trostlos und es tat ihr irgendwie weh, dass ihr Kind in so einer Welt aufwachsen musste, statt auf Shili oder Naboo. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich überhaupt landschaftsmäßig sich etwas änderte. Meistens waren es nur düster aussehende Wälder, felsige Berge. Schließlich gab es auch riesige Meere, wo das Wasser tobte und zum Teil versperrten Wolken und Regen arg die Sicht und Tara konnte sich dann in dieser Zeit nur auf die Geräte verlassen, die die Beschaffenheit des Mondes abscannte. Doch die röntgenartigen Bilder des Bildschirms ließen nur Vermutungen zu und Tara glaubte schon, dass sie den Mond sicher mehrfach umrunden mussten um wirklich alles herauszufinden, als sie jedoch etwas auffälliges entdeckte.


„Schaut mal da! Dort sind 3 Krater nebeneinander. Vielleicht durch schlimme Blitzeinschläge oder Asteroiden Einschlage. Sie sind genauso angeordnet wie jene auf dem einen Bild nahe dem Tempel von der Datenbank.“

Wies die junge Frau die beiden Jedi hin und hatte irgendwie Angst sich zu früh zu freuen, weshalb ihre Reaktion noch recht verhalten wirkte.

Hyperraum, Bogden-System- Anflug auf Kohlma - in der Desaster, Cockpit – Wes, Tara, Keeda
 
Hyperraum ~ unterwegs zum Bogden-System ~ Anflug auf Kohlma -:- in der Desaster ~ Cockpit -:- Wes, Tara, Keeda

Vielleicht sollte sie wirklich einmal Wes darum bitten, ihr diese Analog-Schlaf-Methodik á la Meditation nahe zu legen. Wenn sie nur daran dachte, wie lange der Schlaf diesmal auf sich hatte warten lassen! Irgendwann in dem ständigen Hin- und Herwälzen waren zusätzlich noch die Neugierde und ebenfalls die Nervosität hinzu gekommen, was kein Wunder war, bei dem, was der nächste Tag versprach.

Besonders scharf darauf, einem Sith in die Hände zu laufen, war die Togruta nicht gerade. In von weitem betrachten oder im bewusstlosen Zustand zu inspizieren – in Ordnung!
Aber mit dem Wissen, dass ein offensichtlicher Entführer frei in einem Komplex herumlief und sie kurzerhand in die Rolle der Katze schlüpfen und nach ihm suchen sollten, um Kinder zu befreien, von denen es fragwürdig war, wie sie sich verhielten, wo sie waren und ob sie sich überhaupt im selben Gebäude aufhielten... Es regte verständlicherweise das leise Angstgefühl und die Anspannung an.
Beides keine gute Voraussetzungen für Tiefschlaf, wie die Jägerin befand.

Zumindest konnte sie jetzt endgültig aus dem schmalen Bett steigen und dabei die geringen Hoffnungen, wenigstens ein paar Minuten des Ausruhens zu ergattern, zertrampeln.
Mehr oder minder verschlafen erschien die Rothaut zum Frühstück, nach dem Schockzustand, den das absichtlich kalt gestellte Wasser in der Nasszelle ausgelöst hatte.

"Morgen."

Kam es ein bisschen murrend von ihr, ob es denn wirklich morgens war, konnte sie nicht sagen. Im Hyperraum und zwischen den einzelnen Systemen verlor man ja bekanntermaßen gerne das Zeitgefühl. Glücklicherweise war sie diese Müdigkeit schon gewohnt, das Nomadenleben war schließlich nicht immer ganz stressfrei gewesen, vor allem, wenn einer wieder die brillante Idee gehabt hatte, die Nacht zum Wandern zu nutzen.

Somit war Keeda pünktlich zu Beginn des Trainings wieder ansprechbar und fit. So einigermaßen, zumindest.
Aber irgendwie war ihr klar, dass ein Lichtschwert und sie auf unterschiedlichen Seiten standen. Und dass es allemal ein schwieriger Anfang werden würde.
Das 'Ding' kam ihr nicht nur viel zu leicht vor, nachdem sie die grifffesten, schweren Waffen von ihrem Stamm gewohnt war, sondern auch irgendwie klobig – entweder war sie zu klein, oder das Lichtschwert zu groß. Oder beides, wer wusste das schon.

Jedenfalls hätte die Rothaut sich schon am Anfang um Haaresbreite einen Schnitzer erlaubt, indem sie das Metallstück beinahe falsch herum gehalten und 'angeknipst' hätte.
Wenn das Ding für sie zuvor noch wie ein Griff einer Taschenlampe gewirkt hatte, wurde die Togruta jetzt eines besseren belehrt. Das surrende Licht, das nun aus dem Stück drang, war doch ziemlich beeindruckend!
Etwas nervös drehte Keeda die eigenartige Trainingswaffe in den Händen, betrachtete es von allen Seiten.

Viel mehr Zeit zum Betrachten blieb allerdings auch nicht, da Wes derweil kampfwütige, kleine Nervensägen aktiviert hatte, die nun den Raum abflogen und ihre Blasterblitze zum Besten gaben.
Ohne böse Absichten zu erwarten trat die Padawan näher an eines der Geräte und inspizierte es genauer, bis es urplötzlich die Frechheit besaß, auf sie zu schießen.
Erschrocken schnellte sie zur Seite.


„He! Unfair!“

rief sie kurz aus, erkannte erst jetzt den Nutzen der Maschinen. Wenn sie da an Harvelle zurück dachte, wo sich jede Woche ein Dörfler hatte opfern müssen, um als Gegner für Trainingskämpfe bereitzustehen... Und jetzt das! Falls sie jemals wieder das kleine Dorf besuchen würde, müsste sie eine handvoll dieser Dinger mitnehmen, das würde sicherlich zum allgemeinen Entzücken beitragen.

Während die Geräte anfangs noch relativ harmlos und langsam Schüsse abgegeben hatten, wurden sie jetzt wirklich tollwütig. Als Keeda ausversehen eine nahe, herumliegende Dose anstieß, fixierte sich eines der Krawallmacher sofort auf den unschuldigen Gegenstand und bombardierte ihn regelrecht mit den fiesen Schüssen, die keinesfalls lebensgefährlich waren, aber dennoch auf miese, stichelnde Weise schmerzten.
Und zu allem Übel waren die kugeligen Schützen nicht einmal besonders dumm. Anders, als die notdürftig zusammengebastelten Droiden, die die Rothaut früher mit ihrer Mutter hergestellt hatte, ließen sie sich nicht dadurch verwirren, dass man einmal um sie herum rannte und hinter ihnen in Deckung ging.

Selbige Schrotthaufen hatten erst nach Minuten verstanden, dass anscheinend niemand mehr anwesend war und fuhren sich eigenständig herunter – immerhin.
Die Kugeln hier verstanden offensichtlich mehr, obgleich sie nicht sehr intelligent wirkten und wahrscheinlich auch nicht waren.
Vorsichtshalber blieb Keeda in einer mehr oder wenig schützenden Abwehrhaltung, wobei sie das Schwert minimal bewegte und sonst nur vor ihr Gesicht hielt und sich dabei blenden ließ.

Nach weiteren Übungen und eher blamierenden Versuchen erlöste der Advisor sie - zumindest die kleine Rothaut, Tara schien es in gewisser Weise gefallen zu haben (zum Glück hatte sie eine Mitpadawan, beim gemeinsamen Abwehren der Blasterblitze hatte selbige ihr doch beträchtlich den Rücken frei gehalten, was sie alleine niemals geschafft hätte) – und zeigte ihnen ähnliche oder gleiche Übungen zur Meditation, wie am Vorabend, wahrscheinlich, damit er sich nicht mit zwei todmüden, erschöpften Togruta vor einem Entführer präsentieren musste.
Und es half tatsächlich, trotz aller Skepsis. Ein Stück weit, wenigstens. In diesem Trancezustand fiel es der Jägerin beträchtlich leichter, nervige Geräusche auszublenden und sie schlief beinahe während der Meditation ein, hätte das leichte Ruckeln des Raumschiffes nicht zum Aufwecken beigetragen.

Sie waren schneller auf dem Mond angelangt, als Keeda gedacht hatte – was vielleicht auch mit dem gut funktionierenden Navigationssystem zusammenhing, ohne dass sie sich mit Sicherheit in dem Mondlabyrinth verirrt hätten!

Neugierig erhob sich die klein geratene Rothaut, starrte den Mond aus dem Cockpit heraus an. Er sah trostlos aus, verlassen, wenn nicht ganz ohne Leben.
Und hier sollten Kinder aufwachsen müssen?
Vielleicht auch Kinder, deren Eltern niemals wieder bei ihnen sein würden?
Es stellte sich ohnehin die Frage, was sie mit den Kleinen machen würden, wenn es – wie angenommen – mehrere wären.
Zurücklassen auf keinen Fall!
Vielleicht erinnerten sich einige von ihnen an ihre Heimat, aber bei vierjährigen Kindern...
Es war fraglich, ob sie sich überhaupt noch an ihre Vergangenheit erinnern konnten, falls der Entführer sie demnach manipuliert hätte, um sie schneller vergessen zu lassen.
Geschickt wäre es sicherlich, nach Gelingen der gesamten Aktion den Nachwuchs zu einer Behörde oder ähnlichem zu bringen.
Falls sie Glück hatten, hatten ein paar der Eltern Vermisstenanzeigen oder ähnliches erstattet, obwohl selbst das fragwürdig war.

Es dauerte nicht lange, da rief sie Wes schon zusammen und erläuterte ihre Aufgaben. Während Tara als Kopilotin zuständig war, überließ er ihr diese Holonet-Kommunikations-Anlage, bei deren Anblick ihr schon andauernd die Finger gekribbelt hatten. Sie konnte sich nur schwer beherrschen und das gesamte Gerät nicht auseinanderbauen, um ihren Aufbau zu inspizieren.
Auch wenn die Togruta nicht viel Ahnung von den Techniken in Raumschiffen hatte – sie wollte dazu lernen! Und zwar jetzt! Sofort!
Eilig mahnte sie sich zu Geduld, warf der Anlage indes aber neugierige Blicke zu, formte sich im Kopf einen groben Querschnitt und eine Erklärung der Funktionsweise, lauschte dabei Wes Ausführungen.


"Für meinen Vorschlag büßen? Ich übernehm das liebend gern!"

grinste Keeda letzten Endes, besah das Stück Metall genauer.
Mehr als bereitwillig pflanzte sie sich kurz darauf neben die Maschine, lauschte dem leisen Rauschen, spürte unter sich das gelegentliche Ruckeln des Raumschiffes.
Als Tara nach der anhaltenden Stille Worte des Dankens losließ, lächelte sie ihr zu, murmelte 'kein Problem', strich mit ihren Händen absichtlich so unauffällig wie möglich über die Anlage.
Unauffällig auffällig wohl eher!

Die Landschaften unter ihnen änderten sich nur gemächlich. Wälder, Berge, flache Landschaften.


"Kaum zu glauben, dass jemand auf so einem Mond leben will! Und die Kinder hier haben Glück, dass jemand ihren Aufenthaltsort kennt. Denkt mal, es gibt bestimmt noch viele andere solcher Fälle, die ihr Leben lang ein Lakai bleiben! Wir können nur hoffen, dass es ihnen gut geht."

Eigentlich müssten sie bald einmal auf die Route der Versorgungsschiffe treffen... Zumindest nach logischer Denkweise.
Doch die Sensoren schlugen nicht aus. Nur ein, zwei Mal gab es ein kurzes Aufflackern, ein leises Signal in dem Rauschen, dass sofort wieder verschwand.

Die Rothaut schnappte sich während einer kurzen Pause einen Keks, der verlockend auf dem Tisch herumlag und kaute darauf herum, während sich immer noch nichts tat.
Bis plötzlich das altbekannte Rauschen zu hören war.
Nicht das Rauschen der Anlage.
Das Rauschen von Wasser.

Sie wurde bleich, bleicher als sonst, sogar die rote Haut gewann zusehends an Blässe.
Als Keeda einen Blick hin zum Cockpit und somit nach draußen wagte, hustete sie den halben Keks wieder aus, hielt sich diesmal unabsichtlich und verkrampft an der Maschine vor ihr fest, schnappte nach Luft.
Trotz dass sie es unterdrücken wollte, begann sie zu zittern, schloss die Augen, um das schäumende Wasser nicht mehr zu sehen, während ihr Atem nur noch stockend ging.
Und da waren immer noch die Geräusche der Wellen!
Ein betäubendes Gefühl nahm sie ein, ihre Lekku schmerzten, besonders an der feinen Narbe, die kaum noch zu sehen war.

Nach einigen Minuten besann sich die Padawan soweit, dass es in ihrem Kopf nicht mehr nur laut pochte, sondern fasste einen klaren Gedanken und ließ sich in die Meditation fallen, wenn auch quälend und mit krampfhaft geschlossenen Augen. Die Geräusche wurden teilweise leiser, die Erinnerung verschwand in dem weißen Nichts, in der Trance.
Nach einer Weile entkrampften sich sowohl Finger, als auch Augenlider und sie öffnete selbige wieder, blickte vorsichtig aus dem Cockpit. Das Meer lag schon einige Meter hinter ihnen, die gleiche, felsige Landschaft kam wieder zum Vorschein.
Die Rothaut atmete aus, schluckte und verdrängte die Gedanken und Bilder, die ihr alle in den Kopf schossen.

Stattdessen griff sie zu einem nahen Glas Wasser, trank, nahm sich darauf noch einen Keks vom Tisch zur Beruhigung und bot Wes und Tara gleich auch einen an. Eine elende Weile ging die Suche weiter und die Hoffnung auf einen schnellen Fund schien langsam abzusterben.
Ein Aufruf vonseiten der anderen Togruta ließ sie aufhorchen, nach draußen schauen.
Tatsächlich.
Drei Krater, die ungewöhnlich aus der Landschaft hervorstachen.


„Auf alle Fälle eigenartig und vielleicht 'würdig' als Versteck, wenn dieser Kopflose so eine Denkweise an den Tag legt. Warte kurz...“

Die Rothaut fixierte sich wieder auf die umgebaute Kommunikationsanlage, lauschte genauer.
Durch ihre Lekku konnte sie etwas hören, dass mit Taras Vermutung gleichkam.
Die Frequenz war so leise, mit so wenig Hertz bemessen, dass es ein normales Wesen nicht gehört hätte, aber durch eben jene Lekku hatte Keeda einen Vorteil. Leise drangen Signale zu ihr durch.
Wenige Sekunden später schlugen die Instrumente aus. In einem solch geringen Maß, dass man es gut und gerne übersehen hätte, wären da nicht die Signale gewesen.


„Da ist auf jedenfall etwas. Irgendetwas, aber die Signale sind so leise... Ich bin mir da nicht sicher! Aber es lohnt sich sicherrlich, näher ran zu fliegen, vielleicht empfangen wir dann besser.“

Schlug sie vor, lauschte und beobachtete die verschiedenen Instrumente vor ihr.

Im Bogden-System ~ über Kolma -:- in der Desaster ~ Cockpit -:- Wes, Tara und Keeda
 
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Bogden-System - Über der felsigen Landschaft von Kohlma - in der Desaster - Keeda, Tara und Wes

Beide Padawane schlugen sich gut im Lichtschwerttraining: bei der kleinen, spritzigen und waffenerfahrenen, doch just heute offenkundig etwas unausgeschlafenen Keeda hatte er es eher erwartet als bei Tara, die an derlei Dingen im Allgemeinen weniger Positives fand. Aber die ältere Togruta war motiviert zu trainieren und dabei geschickter als ihre Mitpadawan, die Macht zu Hilfe zu nehmen.

Die Jugendliche in den Gebrauch der Selbstbau-Ätherüberwachungsvorrichtung einzuweisen ging dagegen einfacher als erwartet. Sie war sofort Feuer und Flamme für ihre Aufgabe und verstand zudem sehr schnell, wie das ganze Konstrukt funktionieren sollte.

»Schön, das zu hören,«

Grinste Wes.

»Ich bin mir sicher, dass du keinerlei Probleme damit haben wirst. Achte einfach darauf, dass du, wenn du gar kein Signal mehr haben solltest, überprüfst, ob sich nicht vielleicht das eine Kabel wieder gelöst hat.«

Keeda war die erste Padawan des Advisors, die seine Vorliebe für Technik und Basteleien erkennbar zu teilen schien – er musste das unbedingt in ihr Training aufnehmen. Ob sie dabei nur Basteln lernte oder mehr, würde sich zeigen, doch motiviert würde sie nach Lage der Dinge allemal sein.

Tara setzte sich hingegen an den Kopilotenplatz für ihre Aufgabe, die sie zumindest nicht mit selbstgebauter Hardware in Berührung brachte. Zudem war sie prädestiniert für diese Aufgabe, denn die Vision von Kohlma, die sie geteilt hatten, war immerhin ihre gewesen. Sie wusste besser als jeder andere, wie der gesuchte Ort aussah. Allerdings nahmen gerade andere Dinge ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Die junge Mutter entschuldigte sich dafür, manchmal undankbar und unbeherrscht zu sein und rechtfertigte sich mit ihrer besonderen Situation. Nicht, dass es einer Rechtfertigung bedurft hatte. Wes wusste ganz genau, sich selbst nicht immer vorbildlich verhalten zu haben, besonders für einen Jedi seiner Erfahrung nicht, und als undankbar hatte er seine Padawan ohnehin noch nie empfunden, höchstens ungeduldig, in der Anfangszeit vor allem.

»Ich halte dich keinesfalls für undankbar Tara, und auch wenn ich manchmal Schwierigkeiten habe, dir gegenüber die richtigen Worte zu finden, denke ich doch, annähernd verstehen zu können, wie belastend das alles für dich sein muss. Solange ich dich kenne, standest du fast permanent unter Strom. Zunächst die Scheu vor der Macht überwinden, anschließend an dieser Mission nach Abregado-rae teilnehmen, auf die man mich geschickt hatte, dann diese Schnitzeljagd. Einmal noch musst du jetzt ganz stark sein, dann ist es, so die Macht will, endlich überstanden und du kannst Nevis wieder in die Arme schließen und dann wird sich deine weitere Ausbildung und dein Leben als Jedi völlig anders anfühlen, da bin ich mir sicher. Aber erinnere mich daran, wenn ich wieder einmal nicht sensibel genug bin – ich bin wirklich froh, dass wir Keeda bei uns haben. Ihr ausgleichendes Element tut dir gut,«

Erwiderte der Taanaber bedächtig und konnte seine Padawan dabei zu seinem Bedauern dabei nicht wirklich ansehen. Schließlich flog er das Schiff und konnte sich bei der rauhen Landschaft und der Flughöhe und -geschwindigkeit nicht einfach so mal eben umdrehen. Wie die jüngere Togruta feststellte, war es wenig reizvoll, hier zu leben. Die zerklüftete Welt hatte wenig von den weiten, saftig roten Graslandschaften Shilis, die sie zuvor zumindest kurz gesehen hatten (freilich ohne sie wirklich genießen zu können).

»Man merkt, dass der Sith – wenn er sich denn hier versteckt hält – andere Prioritäten hat als eine schöne Wohngegend. Für seine Schüler wider Willen macht es das noch schwerer, aber diesen Spuk werden wir hoffentlich bald beenden. Ich will aber lieber nicht darüber nachdenken, wie viele solcher kleinen Privatakademien es wohl noch gibt und wie viele Kinder und andere Opfer für immer in den Fängen dieses Leute bleiben,«

Kommentierte Wes, die Aufmerksamkeit aufs Navigieren gerichtet. Als seine Kopilotin indes fragte, ob die Desaster eine Tarnvorrichtung hat, konnte er nur den Kopf schütteln.

»Nein – die Geräte, die kompakt genug für ein Schiff dieser Größe sind, sind unbezahlbar. Wir müssen uns darauf verlassen, nicht entdeckt zu werden.«

Lange Zeit passierte gar nichts, bis sie irgendwann einen großen See oder einen Meeresarm überflogen und Keeda schlecht wurde oder eine Art Anfall zu haben schien. Sie nur durch die Macht wahrnehmen, konnte er es nicht so genau wahrnehmen. Automatisch drehte er sich um (auch auf die Gefahr hin, im Wasser zu landen) und sich besorgt nach dem Zustand seiner Padawan zu erkundigen.

»Keeda – bist du okay?«

Es dauerte noch erheblich länger, bis sich, nachdem Wes glaubte, schon wirklich jede Art von wüster Felsformation inmitten bedrohlich aussehender Wälder gesehen zu haben, als Tara eine Formation von Kratern bemerkte, die sie von dem Datenbankbild von Kohlma her kannte. Seine kleinere Padawan fand diese ebenfalls merkwürdig und stellte kurzer Wartezeit das Vorhandensein schwacher Signale fest.

»Stimmt, diese Formation sieht vertraut aus. Wenn es dieser alte Tempel ist… das wäre genau der Ort, den sich ein Sith aussuchen würde, und dass wir sowas wie Kommunikation empfangen, ist reichlich verdächtig, schließlich ist Kohlma angeblich unbewohnt. Ich werde auf jeden Fall in die Richtung des Signals fliegen!«

Tatsächlich kam der Tempel rasch ins Blickfeld, obwohl er vom äußeren Eindruck eher eine Ruine zu sein schien. Trotzdem mussten sie vorsichtig sein, wollten sie nicht bereits im Anflug entdeckt werden. Wes flog langsamer und tiefer, und als sich eine Lichtung mit halbwegs planer Oberfläche zeigte, nutzte er sie.

Sobald sie aufgesetzt hatten, staffierten die drei sich aus und verließen das Schiff zu Fuß – der einzige Weg, sich wirklich unbemerkt zu nähern. Wes hoffte, dass der Fußmarsch nicht umsonst und sie nur eine unbewohnte Ruine oder eine halb defekte Aufklärungsdrohne finden würden und befürchtete, sein Schiff, obwohl auf massivem Fels stehend, in einer sich plötzlich auftuenden Felsspalte verschwinden zu sehen.

Jeder der drei Jedi hatte unter anderem einen Blaster, ein mehr oder weniger tödliches Lichtschwert und eine Taschenlampe bei sich. Es war ziemlich dunkel – entweder war es bereits nach Einbruch der Dämmerung oder es wurde hier nie wirklich hell. Von irgendwas mussten die Bäume um sie herum zwar leben, aber auf fremden Welten wusste man ja nie so genau. Wes fragte sich, wann er zuletzt auf einer Welt ohne Raumhafen gelandet war. Keine Bar weit und breit, dafür so etwas wie ein Friedhof. Sowie sie ein wenig marschierten, sahen sie immer wieder kleine und größere, weitgehend von Bäumen oder trostlos aussehendem Gestrüpp überwachsene vermutete Grabmale. Zumindest vermutete der Advisor, dass es welche waren, denn das eigenartige ungute Gefühl, bei Dunkelheit durch einen Friedhof zu stapfen, war bereits da. Vorsichtshalber begann er auch damit, seine Präsenz in der Macht zu verschleiern, die so empfundene Sphäre kleiner zu machen und ihre Ränder möglichst unmerklich in die »Macht-Hintergrundstrahlung« übergehen zu lassen und bedeutete Tara, es ihm gleich zu tun.

Nach einer Weile erreichten sie nicht nur den Tempel, sondern fanden auch einen davor abgestellten YT-1930-Frachter, der Wes innehalten ließ – und das nicht nur, weil er potentielle Ersatzteile für die Desaster in ihm sah. Das Schiff machte nicht den Eindruck, schon lange hier zu stehen.

»Schaut! Das ist bestimmt ein Versorgungsschiff. Ich frage mich, es sich lohnt, es zu ›kapern‹. Wir könnten uns als die Besatzung ausgeben oder was in der Art,«

Schlug Wes vor.

Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes
 
Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes

Tara fand es rührend und nett was Wes da sagte und sie war erstaunt, dass er sie nie als undankbar empfunden hatte. Sie selbst hatte immer das Gefühl gehabt solch einen Eindruck zu hinterlassen und schämte sich sehr dafür. Die Worte von ihrem Meister trösteten sie und entspannten sie vor allem. Mit Keeda als ihren gemeinsamen Ruhepol war sehr viel Wahres dran und Tara drehte sich zu Keeda an um sie anzulächeln.

„Ja, dass stimmt. Du bist unser Fels in der Brandung. Du behältst immer die Ruhe. Ich sollte mir von dir eine Scheibe abschneiden.“

Meinte die Togruta aufrichtig zu der Jüngeren.

„Danke, deine Worte beruhigen mich sehr.“

Meinte Tara dann an ihren Meister gewandt und widmete sich dann ihrer eigentlichen Aufgabe. Keeda schien es zwischenzeitig gar nicht gut zu gehen. Sie wirkte im Gesicht plötzlich mehr rosa, denn orange und Tara fragte sich, ob dem Mädchen schlecht wurde, wenn man mit einem Schiff tiefer flog. Sicherlich wackelte es etwas durch die Atmosphäre die sie durchbrachen und durch die Anziehungskräfte des Planeten, doch Tara empfand es nicht als sonderlich schlimm. Die ältere Togruta überlegte ob sie Keeda etwas anbieten sollte, da sie sich mit Übelkeit als Ärztin gut auskannte, entschied sich dann aber entgegen, da sie den Eindruck hatte Keeda kämpfte gerade dagegen an und es war ihr vielleicht unangenehm. Wenn sie Hilfe brauchte, dann würde sie sicher von selbst etwas sagen. Daher beließ es Tara bei einem besorgtem Blick und widmete sich dann wieder den Kratern zu. Tatsächlich schien diese Formation ziemlich auffällig, auch nach der Signalortung durch Keeda zu urteilen.

„Ein komisches Gefühl… wahrscheinlich endlich….meine Tochter zu finden. Ich hoffe nicht, dass es noch mehr solcher Akademien gibt, ansonsten werde ich sie alle finden und alle befreien… .“

Murmelte Tara leise vor sich hin , während Wes die Landung ansetzte. Schließlich fuhren die Triebwerke runter und im Schiff wurde es angenehm leise.
Gut ausgerüstet verließen sie dann das Schiff und für Tara’s Geschmack war es fast schon zu leise.
Unsicher verließ sie die Rampe des Schiffes und atmete die anders riechende Luft ein.


„Habe ich nur den Eindruck oder ist die Luft hier recht dünn?“

Fragte Tara, denn sie hatte das Gefühl recht tief und oft einatmen zu müssen, war sich aber nicht sicher, ob es vielleicht auch an ihrer Aufregung lag. Wenn nicht, würde es einen Kampf für sie alle erschweren, wenn sie die wenig sauerstoffhaltige Luft nicht gewohnt waren. Jeder Schritt schien unheimlich laut bei der Stille hier auf dem Planeten.

„Unheimlich hier… . Man hört absolut nichts… .“

Sagte Tara verängstigt und sie flüsterte, da sie den Eindruck hatte sonst zu laut zu sein. Tapfer folgte sie den Anderen und es schien immer dunkler zu werden, was keine gute Voraussetzung war.
Schließlich erreichten sie einen Frachter und die Hoffnung ihre Tochter zu finden wurde dadurch immer größer.


„Ist das Schiff unbemannt?! Ich spüre jedenfalls…niemanden.“

Plötzlich wurde es aus dem Nichts stockfinster. Mit einem Schlag und viel schneller als gewohnt war die Sonne plötzlich am Horizont verschwunden und es war mit einem Mal stockfinster, so dass man nicht mal mehr die Hand vor den Augen sehen konnte. Es waren auch weit und breit keine Lichter irgendwo zu erkennen. Hektisch suchte Tara nach ihrer Taschenlampe und hatte Mühe bei all ihrer Angst ihre Aura zu verbergen. Kaum hatte sie endlich die Taschenlampe gefunden und aktivierte sie.

„Furchtbarer Ort. Lasst uns schnell an Board gehen!“

Kaum hatte sie die Taschenlampe eingeschaltet, hörten sie das ohrenbetäubende Kreischen mehrerer Tiere und das zugehörige Flattern was auf sie zukam.

„Verdammt! Was ist das?!“

Meinte Tara zitternd und fuchtelte mit der Taschenlampe wild umher und sah dann dutzende Flugtiere am Himmel, welche aus Höhlen im Boden emporstiegen und kreischten und dann geschlossen genau auf sie zuflogen. Bereit zum Angriff.

„Los! Schnell ins Schiff! Sofort! Wes! Öffne irgendwie die Luke! Egal wie, aber öffne sie!“

Meinte Tara panisch, da klar war, dass sie gegen so viele tausende Tiere nichts ausrichtigen konnten. Zumal man sie nur hörte und schwer in der Dunkelheit sehen konnte.

„Warum sind sie denn nur so aggressiv?!“

Fragte Tara völlig entsetzt und vermutete fast das Licht.

Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes

[OP] Ich wollte mal etwas Spannung reinbringen. Diese Tierchen, so dachte ich mir sind sehr gefährlich-Fleischfresser, reagieren auf Licht und Blut und sind nachtaktiv und haben nix mit dem Sith zu tun. Sie gehören zu der wenigen Fauna auf dem Planeten.]
 
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Im Bogden-System ~ über Kolma -:- in der Desaster ~ Cockpit -:- Wes, Tara und Keeda​

Es rührte sie nun doch , dass Wes und Tara nach ihrem Befinden fragten, während dem leichten Anfall, obwohl es ihr andererseits natürlich hochpeinlich war.

„Geht schon, danke!“

winkte sie ab, als der Advisor sich umdrehte (was sie einerseits als freundlich empfand, allerdings dabei auch panisch aufmerkte, dass sich somit das hohe Risiko ergab, in den Blaufunken abzustürzen, der hier eher einer großen, grauen Teerpfütze ähnelte) und wedelte leicht hustend mit der Hand nach vorne.

„Pass auf, nicht dass wir in der Suppe da unten landen – sieht nicht ganz gesund aus.“

Eigentlich konnte sie sich richtig glücklich schätzen, an die Beiden geraten zu sein, gerade auch wegen der netten Worte von vorhin. Irgendwann musste sie sich einmal bedanken, nahm sie sich vor!

Nach weiteren, endlos langen Minuten bestätigte sich der Verdacht, dem Tempel nahe gekommen zu sein, auch wegen der zunehmenden Signale.
Sie landeten auf einem Felsplateau, rüsteten sich aus – wenn man davon sprechen konnte – und verharrten einen Moment lang.

Als der erste, mehr oder minder frische Luftstoß zu ihnen durch die offene Luke drang, wurde ihr nun doch ein wenig mulmig in der roten Haut.
Nicht nur der düsteren Dämmerung wegen - die keinen schönen Sonnenuntergang bot, eher eine graue Suppe am Horizont - sondern auch aufgrund der Stille, die sich ähnlich eines dicken Teppichs über die Landschaft gelegt hatte, so schien es ihr.


„Wenigstens regnet es nicht!“

entgegnete Keeda schwunghaft, als sie ihrem Meister und der Mitpadawan aus dem Schiff folgte (beinahe zu[/I] schwunghaft, was sie stolpernd anmerken musste) und wartete einen Augenblick, bis sich ihre Augen an die Dämmerung gewöhnt hatten.
Noch immer war nicht alles zu sehen, aber zumindest grobe Schemen von Gestein und Boden waren auszumachen, sodass sie wenigstens nicht Gefahr lief, in einen der Felsen hinein zu rennen.
Vor allem, da nicht sicher war, was ein solcher Zusammenprall alles aufschrecken würde, in dieser stillen Welt.
Kein Geräusch hallte von den kleinen Steintürmen wieder, lediglich ihre Schritte, deren Lautstärke die Padawan immer beklommener machte, je weiter sie in die Steinlandschaft marschierten.
Die vorherige Motivation verringerte sich erheblich, als die ersten Grabsteine auftauchten.
Riesige Felsgeschöpfe, die den Mond zierten.
Grabmäler, aus vergangener Zeit, einmal halb zerfallen, ein anderes Mal hochgewachsen und unheimlich.
Der Enthusiasmus verschwand vollends, als es nach einer guten Weile Fußmarsches dunkel wurde.
Nein, nicht dunkel.
Schwarz!
Auf einen Schlag.
Hatte es zuvor noch einzelne Lichtstrahlen gegeben, die sich mühselig über die Schulter eines Felsen gezwängt hatten und somit wenigstens über die sonstige Unwirtlichkeit des Mondes hinweg getröstet hatten, war da nichts mehr.

Um nicht der Panik zu verfallen, die ihr Kopf automatisch ausschüttete, konzentrierte sie sich mit allen Sinnen wieder auf den steinigen Weg vor ihr, bedacht darauf, Wes und Tara zu folgen, als letztere just in diesem Moment die Taschenlampe anschaltete.
Erleichtert seufzte die Togruta auf, als ein Stück der Dunkelheit wich, schätzte sie für einen Moment sicher.
Bis ein schrilles Kreischen vom Himmel her durchdrang, das sie keuchend zusammenschrecken ließ.
Ihr Blick schnellte nach oben, als der Strahl der Lampe eines der flatternden Tiere anleuchtete.
Es war ein fledermausähnlicher Klumpen mit verquollenen Schlitzaugen, spitzen Reißzähnen und Klauen, was darauf schließen ließ, dass die Tiere erstens extrem lichtempfindlich waren und es mit Sicherheit nicht auf ihren spärlichen Proviant, sondern auf frisches Fleisch abgesehen hatten.
Gegen eines der Tiere hätte man sich vielleicht wehren können, aber in der Menge gab es eigentlich kein Entkommen.
Was den Fluchtreflex nicht stark minderte.
Der kleine, ermöglichte Blick gab ihr so oder so den Rest und sie stürzte den anderen nach, während die Steinchen auf dem Boden einen möglichen Sturz näher kommen ließen.[/I]

„Fleischfresser oder sonst was! Verdammt, weg hier!“

schrie sie auf, entdeckte zu ihrer Erleichterung das nahe Schiff, welches anscheinend auch die anderen Beiden ins Visier genommen hatten.
Einziges Problem war die Luke, die mit Sicherheit nicht einfach offen war.

Immerhin waren sie Jedi und Wes könnte doch sicherlich einige der Tiere mit einem ordentlichen Machtstoß gegen die Felsen schleudern, wenn ihnen Zeit und Platz dafür blieb.
Oder irgendwelche anderen Macht-Wunder-Techniken.
Die Rothaut bezweifelte jedenfalls, dass sie sich in dieser Hinsicht nützlich machen könnte und rannte ohne weiter zu Zögern hinüber zur Luke.


„Ich mach das schon! Haltet ihr so lange diese Viecher auf Abstand? Ihr seid da stärker...“

entgegnete sie schnell und rüttelte kurz an dem Metall, das sich partout nicht bewegen wollte.
Stattdessen rieselten einige gröbere Schmutzpartikel zu Boden.
Ganz wunderbar.
Wahrscheinlich klemmte das Ganze mitunter deswegen so.
Verschmutzungen im Schloss machten sich natürlich besonders gut!
Dann eben anders.
Hätte sie mehr Zeit gehabt, hätte es sicherlich einen feineren Weg zum Öffnen gegeben,
aber so konnte sie immerhin das Lichtschwert ausprobieren, das in diesem Fall doch ganz tauglich schien.
Schneller als gedacht schnitt es ein leicht dampfendes, glühendes Loch in das doch eher instabile Metall (offenbar war das Schiff nicht allzu robust, aber einen Angriff wütender Fluggeschosse würde es sicherlich standhalten) und mit ein wenig Willenskraft konnte sie einen kleineren Kreis schließen, hörte ein Klicken und konnte das runde Bruchstück in das Innere des Schiffes fallen lassen.
Fluchend schlug sie nach zwei der Kreaturen, die zu ihr vor gekommen waren, aber nach einigen Schlägen auch wieder verschwanden.
Weiter war es relativ einfach, die Luke zu öffnen, da nun ohnehin der Großteil des Schlosses beschädigt war. Der Rest des Eingangs fiel wie erwartet mit einem lauten Krachen in sich zusammen und obgleich das Innere nun doch nicht ganz so einladend wirkte, schien es leer zu sein.


„Es ist offen! Kommt ihr?“

schrie sie über den Lärm hinweg, kletterte in das Vehikel und rannte einen kurzen Gang entlang, bis eine Tür den Weg versperrte, die sich leicht öffnen ließ und einen kleineren Raum offenbarte.
Es hörte sich so an, als wäre ein Teil der Geschöpfe genug irritiert worden, um ihre Spur zu verlieren, aber anscheinend gab es immer noch eine kleine, zähe Menge, die hinter ihnen her war.
Als die anderen Beiden letztlich ankamen, schloss sie den Eingang, allerdings zwängten sich ein paar der Tiere davor durch den kleiner werdenden Spalt und flatterten wütend im Raum umher.
Panisch holte sie aus und traf eines mit dem für sie immer noch unpraktisch wirkenden Lichtschwert auf den kleinen Kopf, was es anscheinend nur noch mehr reizte.
Es biss sich in den Griff und wollte nicht loslassen, verstand erst nach einem Moment, dass es den falschen Gegner erwischt hatte.
Wütend und fauchend flatterte es mit den seltsamen Flügeln, krabbelte den Griff hoch und betätigte den Schalter, zündete das Schwert, das um Haaresbreite Tara verfehlte.
Es zischte und sowohl das Geschöpf, als auch die Togruta schrien überrascht auf, bevor das Tierchen zu Boden fiel und die Rothaut schnellstmöglich das Ding in ihrer Hand deaktivierte.


„Tut mir leid, tut mir leid! Verdammt...“

entschuldigte sie sich bei ihrer Mitpadawan, schob darauf hastig ein paar der nahen Kisten vor die Tür, um sicherzugehen
Bei der qualitativ hochwertigen Luke...
Keuchend ließ sich Keeda auf den Boden fallen und sah sich erst dann um, abgelenkt von dem Geräusch der restlichen Tiere, die es sich anscheinend zur Lebensaufgabe gemacht hatten, die Tür zu zerpicken und durchzukratzen.
Was leider auch zu funktionieren schien, zumindest zum Teil, denn es bildeten sich schon leichte Dellen, was kein Wunder war, bei dieser Truppe an wütenden Gesellen.


„Habt ihr die Augen gesehen? Verquollen und schlitzförmig, bestimmt haben die sich mit der Zeit an die Dunkelheit hier gewöhnt!“

Neugierig geworden ob der vielen Kisten, betrachtete die Jägerin das Innere der Kammer genauer.
Ob das Schiff unbewohnt war, konnte sie nicht sagen.
Es fühlte sich zumindest nicht danach an, aber auf ihr Machtgefühl verließ die Rothaut sich nicht allzu gerne.
Problem war eher, dass es anscheinend keinen Ausgang aus dem Raum gab. Aber vielleicht hatten sie auch Glück und die Tiere ließen mit der Zeit von der Tür ab.


„Meint ihr, das Schiff ist verlassen?“

Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes
 
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Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes

Kohlma war ein seltsamer Ort, um dort sein Quartier aufzuschlagen. Der felsige Mond machte einen finsteren, trostlosen Eindruck, und wie Tara feststellte, war die Luft nicht nur recht dünn, sondern man hörte auch rein gar nichts, keinen Wind, der durch die Blätter rauschte (schon, weil es kaum Flora gab), keine Tiere und schon gar keinen Verkehrslärm oder dergleichen. Testweise machte Wes einen kurzen Hüpfer, nachdem der die Desaster verlassen hatte, und stellte fest, dass auch die Gravitation unter normal war. Keeda beschloss offenbar, das Positive an der Sache zu sehen: es regnete nicht.

»Dabei geht doch nichts über einen angenehmen, warmen Meteoritenregen,«

Feixte der Taanaber.

»Die Schwerkraft ist auch unterdurchschnittlich. Da dieser Mond kleiner ist als der typische Planet, ist das ja auch irgendwo normal. Trotzdem bräuchte ich wohl ein Sauerstoffzelt, wenn wir hier über längere Strecken marschieren müssten.«

Hätte Wes das Schiff aus Vorsichtsgründen weiter weg von dem Gebäude abgestellt, er hätte seine Entscheidung nun vermutlich revidiert, doch zum Glück war es kein allzu langer Marsch durch die einsetzende Dämmerung, bis sie jenes andere Transportschiff erreichten. Tara, die niemanden an Bord spüren konnte, fragte, ob sie recht hatte, doch während Wes sich noch konzentrierte, wurde es von einer Minute auf die anderen endgültig stockfinster. Wes war klar, dass er als Jedi eigentlich nicht so denken sollte, trotzdem empfand er den bei Tageslicht vermutlich nur öden Ort mit einem Male sehr unheimlich; auch die plötzliche Dunkelheit trug dazu bei, obwohl er wusste, dass der Effekt in Äquatornähe nicht weiter ungewöhnlich war. An sich ermöglichte die Macht ihm, sich in der nur von Sternen und den übrigen Monden erleuchteten Dunkelheit zu orientieren, doch als er den Leuchtstab aktiviert hatte, fühlte er sich trotzdem sehr viel wohler.

»Ja, ich bin froh, wenn wir wieder von hier verschwinden,«

Entgegnete er, doch seine Worte gingen im schlagartig einsetzenden Gekreische unter. Wes konnte zahlreiche dunkle Schatten am Himmel als Ursache ausmachen, und als Keedas Lichtstrahl eines der Viecher erfasste, stellte es sich als hässlich aussehendes, fliegendes Raubtier heraus. Als Individuen schienen sie nicht übermäßig groß zu sein, doch angesichts der Masse mochte das keine Rolle spielen, falls sie sie als Beute auserkoren.

Natürlich kam der Schwarm auch prompt auf sie zu, so dass Tara ihren Meister aufgeregt aufforderte, die verschlossene Tür des Frachters zu öffnen, wofür sich allerdings die andere Padawan bereit erklärte, so dass der Advisor sich darauf konzentrieren konnte, ihnen die Biester irgendwie vom Leib zu halten. Nur fiel ihm keine genialer Trick, keine Machttechnik ein, die ihnen bei so vielen Gegnern helfen würde – es sei denn eine Illusion, vorausgesetzt, die Flatterviecher waren für sich genommen nicht allzu intelligent. Wes dachte sich etwas aus, seine rechte Hand wanderte allerdings zum Lichtschwert am Gürtel, rein vorsichtshalber.

»Keine Ahnung! Bis gerade eben war von ihnen nichts zu hören und nichts zu sehen!«

Rief der Mensch aus, als Tara fragte, was die kleinen Biester so aggressiv machte. Anschließend konzentrierte er sich auf die Macht und erschuf die Illusion eines riesigen Raubvogels, das in etwa wie eine Mischung aus einem Thranta und einem Rancor aussah, welches er geradewegs zwischen ihnen und dem angreifenden Schwarm platzierte. Leider klappte das Vorhaben, diese fliegende Pest zu erschrecken und in die Flucht zu schlagen – stattdessen attackierten sie den viel größeren illusionären Gegner mit ihren scharfen Zähnen. Wes hoffte, dass die Täuschung hielt, da er nicht imstande war, sein fliegendes Monster sinnvoll auf die Angreifer reagieren zu lassen, vor allem keine Verletzungen und kein Blut zeigen. Bei der Menge selbst primitiver Geister würde eine derartige Illusion zu komplex. Zum Glück fanden aber nur wenige Angreifer an ihr vorbei, bis Keeda die Türe endlich offen hatte.

»Nein! Mir gefällt es hier draußen mit meinen neuen Spielkameraden!«

Erwiderte er, bevor er die Machttechnik sein ließ und durch das kreisrunde Loch ins Schiffsinnere flüchtete. Dummerweise konnten sie dieses nicht mehr verschließen, und leider war der Frachter zu aufgeräumt, als dass sich auf die Schnelle irgendwelche Kisten hätten finden lassen, die man vor das nun dort klaffende Loch hätte schieben können, so dass ihnen nichts anderes übrig blieb, als in einen der Frachträume zu flüchten, und trotzdem gelang es einigen der Plagegeister, ihnen zu folgen, bevor die Tür sich schloss, und es fehlte nicht viel, dass ein Unglück passiert wäre.

Keeda versuchte sich eines der Biester mit dem Lichtschwertgriff fuchtelnd vom Hals zu halten, während Wes selbst dabei war, welche mit seiner altrosa Klinge zu braten. Es verbiss sich in die Metallröhre und kletterte anschließend an ihm entlang, um dabei zufällig den Auslöser zu betätigen, so dass das Lichtschwert sich aktivierte und um ein Haar Tara getroffen hätte. Reflexartig machte Wes einen Ausfallschritt in die Richtung, die Klinge abzuwehren, doch er wäre in jedem Fall zu spät gekommen. Die Macht war mit ihnen gewesen, aber er brauchte einen Augenblick, sich von dem Schreck zu erholen.

»Behalte zu allen Zeiten im Auge, worauf du dein Lichtschwert richtest, Keeda

Tadelte er seine jugendliche Schülerin in so ruhigem Tonfall wie möglich, nachdem diese sich bei ihrer Artverwandten entschuldigt hatte. Sie hatten auch so noch genug Probleme, da die Tür von den auf sie prasselnden und sie offenbar attackierenden Tieren bereits so sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass man sich ernsthaft Sorgen machen müsste, sie könnten sie durchbrechen. Zur Sicherheit schob die jüngere der Togruta daher einige Kisten vor die Tür und fragte, ob sie die Augen der Biester gesehen hatten.

»Ja, und ich mag sie nicht. Sie sind nachtaktive Jäger, soviel ist sicher. Trotzdem scheint das Licht sie so sehr anzuziehen, dass sie mit einem Lichtschwert unmöglich zu verfehlen sind. Vielleicht sollten wir hoffen, dass sie uns irgendwann aufgeben und uns dann im Dunkeln an diesen Tempel oder was es ist heranschleichen. Falls es dort wirklich Sith gibt, möchte ich nicht unbedingt gleich auf diese Weise auf uns aufmerksam machen. Aber wir könnten es mit Machtstößen versuchen,«

Spekulierte Wes.

»Und nein, ich konnte niemanden an Bord spüren.«

Wie Keeda begann auch Wes mit dem Durchsuchen von Kisten, und bereits bei einer der ersten fand er dunkle Sith-Roben. Also war es wahr! Als er eine auspackte, schien diese tatsächlich für ein Kind gemacht zu sein. Selbst die Größten würden nicht annähernd passen. Obwohl… er nahm eine der ganz großen und hielt sie vor die kleinere der beiden Togruta. Sie schien ihr zu passen.

»Seht her! Wie es aussieht, sind wir tatsächlich am richtigen Ort, und was noch besser ist: ich glaube, ich habe eine Idee, wie wir uns in die Anlage einschleichen können. Ich weiß nur nicht, was Tara und ich anziehen könnten!«

Rief er erfreut aus.

Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes
 
Bogden-System - Kohlma, in der Nähe von Frachter und Tempel - Keeda, Tara und Wes

Die anderen schienen genauso überrascht über das merkwürdige, schreiende, beißende und flatternde Viehzeug. Beunruhigend war, dass selbst Wes nicht wirklich eine Ahnung hatte woher die Kreaturen kamen und wie man sie am besten beseitigte. Seine Illusion funktionierte nur bedingt gut. Keeda versuchte unterdessen die Tür zu öffnen mit ihrem Lichtschwert und Tara betete darum, dass diese bald durch war, auch wenn sie sich schon sorgen um das Loch in der Tür machte, ehe es überhaupt entstand, da sie so nicht wirklich die Möglichkeit von Schutz darin sah, wenn die Viecher einfach weiter ihnen hinterherfliegen konnten.

Tara versuchte die fliegenden Kreaturen ebenfalls mit dem Lichtschwert abzuwehren, doch schien das Licht sie mehr anzuziehen, statt sie zu verscheuchen, doch ohne das Lichtschwert fühlte sich die Togruta wiederum zu ungeschützt.

Schließlich war die Tür des Frachters offen und sie stürmten alle hinein, mitunter mit ungebetener Gesellschaft. Das war alles wie ein schlechter Traum und Tara musste sich zusammenreißen nicht zu schreien. Sie schrie dann schließlich jedoch trotzdem auf, jedoch nicht wegen der Tiere, sondern wegen Keeda’s Unachtsamkeit mit dem Lichtschwert. Die Togruta war gerade noch ein Stück zur Seite gesprungen aus dem Reflex heraus.


„Pass doch auf!“

Hauchte die ältere Togruta nur erschrocken und schließlich war der Spuk vorbei, nachdem sie alle versucht hatten die Tür mit Kisten zu verrammeln. Tara atmete erleichtert auf, auch wenn die Tiere noch ziemlich laut draußen zu hören waren.

„Dieser Planet gehört mit Sicherheit nicht zu meinen Lieblingsplaneten, beziehungsweise Monden.“

Gab die Togruta erschöpft von sich und versuchte wieder etwas zu Atem zu kommen.

„Du hast doch aber eine Trainingsklinge oder?!“

Fragte die ältere Togruta erschrocken nach, als auch Wes die junge Keeda tadelte wohin sie ihr Lichtschwert gerichtet hatte.

Wes wühlte kurz danach bereits in den ersten Kisten und stellte dadurch schnell fest, dass wie wohl richtig hier waren, wenn er Kindersithroben fand. Bei Tara löste dies sehr gemischte Gefühle aus. Einerseits freute sie sich, dass sie hier richtig waren und ihr Kind befreien konnten, doch andererseits erschreckte sie der Anblick der Roben und das ihr Kind wohlmöglich solch eine dunkle Robe trug. Tara unterdrückte durch ein lautes Schlucken ihre Tränen und zwang sich dann zu einem Grinsen, dass Keeda doch als Kind durchgehen könnte. Der Vorschlag von ihrem Meister war in der Tat sehr amüsant und Tara war gespannt wie Keeda darauf reagierte, wo sie doch immer schon so erwachsen sein wollte.

„Eine gute Idee!“

Meinte Tara und suchte nun selbst mit in den Kisten und fand ein paar schmutzige, graue Arbeitsoveralls.

„Mh…scheinbar rennen andere Leute hier so rum. Sehr sexy… .“

Meinte Tara und hob kurz abwertend ihre Leks.

„Mh..ob sie zu Handwerkern gehören? Was meint ihr? Zumindest könnten sie uns passen.“

Meinte Tara und hielt sich den grauen Overall mit einem gewissen Abstand vor sich.

„Sie stinken widerlich…ich fürchte ich habe die Box für Dreckwäsche erwischt.

Meinte Tara und ihr zog es die Leks vor Ekel zusammen.

Bogden-System - Kohlma, im Frachter- Keeda, Tara und Wes
 
Im Bogden-System ~ Kohlma -:- im Frachter vor dem Tempel -:- Wes, Tara und Keeda

Der Schock saß ihr noch in den Knochen, aber zumindest hatte sie nicht Tara getroffen, obwohl es knapp gewesen war. Die Togruta lief, wenn das überhaupt möglich war, noch eine Nuance röter an, befestigte das Schwert eilig am Gürtel.

„Eine Trainingsklinge, ja, aber Verbrennungen und ähnliches sind hier wahrscheinlich nicht sonderlich hilfreich. Das hätte nicht passieren dürfen.“

antwortete Keeda auf Taras Frage und Wes' Tadelei. Eigentlich, so fiel es ihr ein, hatte sie verdammt Glück gehabt, mit diesem Trainingsschwert. Erstens hätte es ihre Mitpadawan nicht tödlich verletzt (wahrscheinlich wäre es dennoch schmerzhaft geworden) und zweitens war es trotzdem scharf genug gewesen, um die Luke aufzuschneiden.
Was eigentlich kein Wunder war, das Schiff hier glich mehr oder minder einer halben Schrottkiste oder sah heftig mitgenommen aus, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtete.
Gut möglich, dass es für die Verhältnisse auf Kohlma einem Luxustransporter ähnelte, bei all den Unwettern, möglichen Steinschlägen und Bestien, die in regelmäßigen Abstand einen Zusammenprall mit eben jenen Vehikeln genießen durften.
Wenn es ihnen denn Freude bereitete, sollten sie ruhig weiter machen, zwar war die Rothaut normalerweise vehement gegen Ausrottung, aber wenn die Tierchen diese Aufgabe freiwillig übernahmen...
Auf alle Fälle war so ein Trainingslichtschwert nützlich, befand sie und sah ängstlich dem Tag entgegen, an dem sie vielleicht einmal ein wirkliches Lichtschwert in die Hand gedrückt bekam.
Vielleicht war das einer der Gründe, warum man Padawanen vorerst Trainingsklingen anvertraute. Die Rothaut war jedenfalls froh drum. Traditionen hatten eben auch ihr Gutes.

Unter dem leicht abnehmenden Kratzen an der Tür berieten sie sich über den weiteren Ablauf, der durchaus fragwürdig war, hatten sie doch diese Viecher am Hals und einen Sith im Tempel.
Wenn da nicht schon das Kind in den Brunnen gefallen war (was man durchaus wörtlich nehmen durfte, vorausgesetzt, es gab in dieser Ruine einen Brunnen. Konnte gut möglich sein, bei diesen rauen Mengen an herabstürzendem Wasser vom grauen Himmel.
Kam woanders Regen herunter, glich es hier einer Drecksbrühe!
Jedenfalls war es denkbar, dass das Wasser durch Felsspalten in den Grund drang und somit Voraussetzung für einen Brunnen bot, wobei wieder nachgefragt werden musste, wer so verrückt war, in dieser Gegend Rohre unter der Erde zu verlegen, wo man doch das Wasser auch auf altmodische Weise in Eimern auffangen konnte.)...
In diesem Moment schnitt Keeda den gesamten Gedankenfaden ab, der anscheinend erstens nicht weiter half und zweitens ihre Konzentration einschränkte, die sie jetzt nötig hatte.


„Solches Vieh habe ich noch nie gesehen... Aber das Getier auf einem Mond wird doch generell eher unterschätzt, die Planeten sind wohl einfach repräsentativer! Hoffentlich sind da nicht noch mehr von der Rasse. Ganz schön empfindlich! Man könnte meinen, sie ließen sich vom Licht blenden, aber nicht mal das scheint die da draußen wirklich abzuschrecken.“

äußerte die Rothaut sich zu der Spekulation des Advisors.

„Entweder wir haben Glück – oder die Macht ist mit uns, wie man's auch immer nennen möchte -, und die Tiere erledigen sich von selbst, oder wir lauern ihnen hinter der Tür auf und nutzen ihren Schwung aus, um sie direkt in dein Lichtschwert fliegen zu lassen. Weiß nicht, ob ein Trainingslichtschwert ihnen viel anhaben kann. Nur ein Vorschlag. Warten wäre eher unpraktisch, oder? Die Dunkelheit auszunutzen, um in den Tempel zu gelangen, wäre richtig. Je früher wir los gehen, umso besser, nicht, dass es schlagartig hell wird. Diesem Mond traue ich viel zu. Wenn wir jetzt gehen, haben wir umso mehr Zeit bis zum Tagesanbruch.“

Die Jägerin zuckte kurz mit den Schultern, streckte sich, atmete aus. Nach einem kurzen Moment stand sie seufzend wieder auf, zog sich eine Kiste heran und betrachtete ihren Inhalt.
Nahrung. Nun gut. Es war nicht viel, ein paar Wasserflaschen, bröckelige Brotscheiben, Konserven und jede Menge Staub und Schmutz.
Falls sie gezwungen wären, länger als gedacht auf dem Mond zu bleiben, hätten sie wenigstens eine Nahrungsquelle, wenn auch eine dürftige.
Ob man diese fledermausähnlichen Fleischfresser essen konnte?
Sie mussten des Tags irgendwo schlafen, sicherlich gab es hier Höhlen...
Die Rothaut unterbrach sich, ehe nochmals solche hochwertigen Gedankenflüsse wie das Brunnenwunder zustande kamen.

Sie nahm sich dennoch eine Minute, um sich der unnötigen Gedanken zu erlösen und in jene leichte Trance zu fallen, um zu prüfen, ob jemand auf dem Schiff war.
Sie vertraute Wes, aber Übung war noch nie fehl am Platz gewesen.


„Hier gibt es nur Nahrung und Staub. Habt ihr was besseres gefunden?“

fragte die Padawan neugierig nach, zog im selben Moment die Augenbraue nach oben, als Wes eine Art Kindersith-Robe neben sie hielt und abwägend betrachtete, bevor sich seine Gesichtszüge erfreut verzogen.

Erst mit seinen nächsten Worten erkannte sie, was er vorhatte.


„Wa-? Nein. Nein, nein, nein!“

entgegnete sie, abwehrend mit den Händen schüttelnd, aber der Advisor war schon dabei, sich mit Tara Gedanken über die restliche Verkleidung zu machen, während sie den schwarze Stoff zaghaft in den Fingern hielt und ihn abwägend betrachtete.
Erwartete er wirklich, das sie das anziehen würde? Kritisch wechselte sie den Blick zu den anderen beiden und wieder zurück.


„Ihr meint jetzt nicht etwa, ich soll als Kindersith agieren?“

fragte sie mit halb gequältem, halb grinsendem Gesichtsausdruck. Soweit diese Mischung denn noch möglich war.
Es gab durchaus einen Reiz, mitzuspielen, aber es hieß auch, wieder in die Rolle eines Kindes zu schlüpfen, von dem sie eigentlich gerade erst losgekommen war, ihrer (nicht immer ganz bescheidenen) Meinung nach.
Doch, anscheinend war es ihnen ernst.
Sie seufzte.
Ihr Verstand war noch außer Gefecht gesetzt und rang mit sich, ob er sich jetzt in seiner Würde verletzt fühlen oder einfach mitmachen sollte.
Andererseits... Es würde heißen, sie dürfte herum korrigieren, mäkeln, sich arrogant gebärden...
Nur die Frage: Wollte sie das?
Die Jägerin zuckte mit den Schultern. Blieb ihr anderes übrig?
Es war ein komisches Gefühl, eine der Robe in den Händen zu halten, die vielleicht auch die Kinder trugen und damit Nevis. Sie sah zu der anderen Togruta herüber.


"Zumindest hast du den Vorteil, dass du all die Jahre an der Entführung drangeblieben bist. Jetzt besteht immerhin noch die Chance, Nevis von der ganzen Geschichte wegzuholen!"

sprach die Rothaut zu ihrer Mitpadawan, aus dem Zusammenhang gerissen, fand keine weiteren Worte mehr und machte sich daran, das Stück Stoff überzustreifen.

"Hmpf. Anscheinend sind nicht nur auf Shili kleine Leute einem Dauer-Minderwertigkeitskomplex ausgesetzt. Diskriminierung, kein Ticken besser als diese verdammten Nomaden...“

grummelte sie leise vor sich hin, während sie in die Robe stieg.
Erst dachte sie, selbst dieses Kleidungsstück wäre ihr (zu ihrem Beschämen) zu groß, aber es passte wie angegossen, als sie es trug.
Keeda fühlte sich ein wenig unwohl, in dem schwarzen Umhang. Sie musste willkürlich daran denken (und gerade die Aktivität 'denken' löste normalerweise schon Unwohlsein aus, sie wusste nie, welcher Blödsinn dabei herauskam – falls sie jemals eines dieser Spiele, die die Bewohner von Coruscant (als Beispiel) manchmal auf ihrem technischen Kram zockten (wie sie dieses Wort verabscheute...)/ aufführten, in die Hände bekommen würde und mit einem winzigen Charakter und einer Pumpgun die Welt retten müsste, würde sie ganz sicherlich NICHT den taktischen Weg wählen, dafür interpretierte sie in alles zu viel herein. Warum verwinkelt, wenn es auch gerade ging? Aber sie schweifte ab...), dass sich in diese Umhängen normalerweise Geschöpfe kleideten, die ihren Hang zum Dunklen (oder Depressiven) ausleben wollten.
Es war erschreckend, dass die Kinder im Tempel höchstwahrscheinlich ebenso gezwungen waren (sie linste ein wenig bissig zu Wes hinüber), solche Roben zu tragen und ohne Mitentscheidung dazu erzogen zu werden, die dunkle Seite zu nutzen.
Dass dieser Sith keine Abscheu vor sich selbst fand!
Wie konnte man so verblendet sein, jungen Wesen gerade den Teil der Macht nahezulegen, der dem geradlinigen Töten, dem Egoismus und der Arroganz zugeneigt war?

Egal. Sie konnten die Entführungen ohnehin nicht mehr ungeschehen machen, alles was zählte, war nun das möglichst unauffällige Eintreten in den Tempel und dazu waren Verkleidungen nun einmal vonnöten. Keeda sah zu Tara und Wes hinüber, die anscheinend auch etwas gefunden hatten – ein paar Kleidungsstücke von Handwerkern oder ähnlichem.


„In dem Tempel gibt es sicherlich das ein oder andere zu reparieren! Aber die riechen wirklich grausig... Dort hinten sollte es noch saubere Overalls geben, soweit man das beurteilen kann.“

gab sie ihren Senf dazu ab und deutete in Richtung eines Kistenstapels in der Ecke, lief los, stolperte über den Saum der Robe, hielt sich an einer der Kisten fest.

„Wie können die in so etwas bequem laufen?!“

nörgelte die Padawan vor sich hin, richtete den Stoff.
Unpraktisch!


„Und was jetzt? Die Horde da draußen ins Messer laufen lassen oder lieber einen anderen Ausgang suchen, falls es hier einen gibt? Oder willst du bei deinen neuen Spielkameraden bleiben, Wes?“

grinste sie und sah sich nochmals um. Normalerweise hatte einer der ersten Räume doch zwei Ausgänge! Oder hatten sie es hier mit einer puren Fehlkonstruktion zu tun?

Im Bogden-System ~ Kohlma -:- in der Nähe von Frachter und Tempel -:- Wes, Tara und Keeda​
 
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Bogden-System - Kohlma - im Frachter, in der Nähe des Tempels - Keeda, Tara und Wes

Keeda sprach ein wahres Wort gelassen aus: ihre Padawankollegin Tara um ein Haar mit dem Trainingslichtschwert zu treffen hätte definitiv nicht passieren dürfen. Dass die Dinger alles andere als harmlos waren, musste die junge Togruta spätestens an der Tür gemerkt haben. Wasser zu kochen war eines der simpelsten Dinge, für die Wes zu seiner Padawanzeit Trainingslichtschwerter missbraucht hatte (man musste sie anschließend nicht einmal reinigen, weil eventuelle Speisereste augenblicklich weggebrutzelt wurden). Zu jener Zeit hatte es unter den angehenden Jedi im damals noch in ihrer Hand befindlichen Tempel die Legende gegeben, dass ein Padawan durch einen Unfall mit einem Trainingslichtschwert sein Augenlicht verloren hätte. Ob die Mär stimmte, wusste Wes nicht, doch dass es möglich war, stand außer Zweifel. Gut, dass Tara die schnellen Reflexe einer Jägerspezies besaß, und da infolgedessen nichts passiert war, brauchte man nicht lange darauf herumzureiten. Der Beinahe-Unfall hatte Keeda einen ordentlichen Schreck versetzt, so dass diese sicherlich einen gesunden Respekt auch vor der entschärften Version einer Jediwaffe entwickeln würde – schließlich handelte es sich bei der kleinen Togruta um eine clevere junge Dame.

Keine seiner Padawane schien Kohlma in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit allzu lieb gewonnen zu haben, schon gar nicht das Viehzeugs, gegen das Wes sich einigermaßen und Tara mehr recht als schlecht hatten verteidigen können. Keeda hatte dasselbe festgestellt wie er, dass das Licht sie zwar anzuziehen schien, man sie aber nicht blenden konnte.

»Ich vermute, dass sie zwar sehen können, ihnen aber andere Sinne wie Hören oder Riechen wichtiger sind, vielleicht nehmen sie auch Wärme wahr. Vielleicht haben sie ihm Lauf der Zeit gelernt, dass Licht in der Dunkelheit in der Regel mit Beute, also Leuten wie uns, verbunden ist. Auf jeden Fall würde ich mich gerne bei den Verfassern des Bibliothekseintrags über Kohlma beschweren – von den Biestern stand da nämlich kein Wort, und das wäre eine ausgesprochen wissenswerte Information gewesen. Verglichen mit Planeten sind Monde wohl tatsächlich unterrepräsentiert,«

Beklagte sich der Jedi. Dass sie wenig später schwarze Roben in Kindergrößen fanden und die kleinere seiner Schützlinge somit eine mehr als akzeptable Verkleidung für das unauffällige Eindringen in den mutmaßlichen Sith-Unterschlupf hatte, schien diese nicht allzu sehr zu freuen. Sie sträubte sich und fragte nach, ob Wes wirklich das vorhatte, was er vorhatte.

»Ja, natürlich, das ist perfekt! Ich denke, dass dir die meisten Leute ohne weiteres abkaufen würden, du wärst noch so eine angehende Sith. Außerdem bist du ja natürlich machtsensitiv, was ausreichen sollte, um auch die unbedarfteren Schüler zu täuschen. Es scheint ja welche in deiner Größe zu geben. Im Zweifelsfall bist du halt eine neue Sith-Göre von Bastion, welche Jarimoch sich angelacht hätte. Dass er hier ist, darf inzwischen als mehr als wahrscheinlich gelten – und nicht nur er.«

Denn so sicher, wie sie es sich erhoffen konnten, war nun, dass Nevis sich auf dem Mond befand, oder befunden hatte. Das war der Ort, den sie in der Vision gesehen hatten, und es gab Sith hier, Kindersith, wie Keeda es formuliert hatte. Wer sonst hatte Bedarf für anthrazitfarbene Bademäntel in Kindergrößen? All die Theorien und Hinweise schienen sich ineinander zu fügen. Nach so langer Zeit waren sie endlich am Ziel. Sie würden Nevis finden oder zumindest herausfinden, was aus ihr geworden war, und wenn er dazu den Sith Jarimoch töten, alle anderen einsperren und die ganze Halb-Ruine psychometrisch untersuchen musste. Das war natürlich auch ein Problem, das er bisher vermieden hatte, breitzutreten. Dieser Ort war schon rein optisch nicht vergleichbar mit dem Kinderhort des Jedi-Ordens auf Haruun Kal. Es hierher geschafft zu haben war noch keine Überlebensgarantie. Da Keeda ebenfalls Nevis' Schicksal ansprach, das Wes gerade sehr beschäftigte, merkte dieser gar nicht, dass die kleine Togruta sich immer noch darüber ärgerte, eine Sith-Robe für Kinder tragen zu müssen.

»Ja! All die Zeit und Mühen, die du für deine Tochter auf dich genommen hast, zahlen sich hoffentlich bald endlich aus, wenn die Macht weiterhin mit uns ist, so wie sie das auf dem Weg bisher war jedenfalls. Bald wird alles vorbei sein, Tara

Ermutigte der Mensch von Taanab seine Padawan und überhörte dabei völlig, wie die Jugendliche sich beklagte. Natürlich hatte er ebenfalls eine Menge Arbeit investiert, doch was war das verglichen damit, die aus dem Grund verständliche Abscheu vor der Macht zu überwinden und die Jedi-Ausbildung auf sich zu nehmen, allein aus dem Grund auf diese Weise vielleicht das eigene Kind zu finden? Aus einer vagen Hoffnung heraus… es zeigte, wie viel Vertrauen Tara in ihn setzte und Wes bat die Macht inständig, dass diese Hoffnung nicht vergebens war.

Keeda hatte ohnehin keinen Grund, sich zu beschweren, verglichen mit dem, was den beiden anderen möglicherweise als Verkleidung dienen musste. Wes konnte den Gestank der Overalls selbst auf die Entfernung riechen.

»Eine Verkleidung als Handwerker könnte ich mir gut vorstellen, aber in diese Dinger zu steigen kostet eine Menge Überwindung – nur, wenn wir nichts anderes finden,«

Erwiderte er, wobei sich ihm bei dem Gedanken die Nackenhaare aufstellten. Vielleicht sollte er doch einfach die Flugmontur anbehalten – oder wäre das zu auffällig? Just in diesem Moment, stolperte Keeda, die saubere Kleidung in einer der übrigen Kisten vermutete, über den Saum ihrer eigenen Robe.

»Vielleicht ist sie dir doch ein bisschen zu lang. Wenn wir Zeit hätten, würde ich das Ding ändern lassen,«

Murmelte Wes gedankenverloren, als er seiner Padawan zu dem Stapel folgte. Tatsächlich fanden sich in einem der Behälter fein säuberlich zusammengelegt weitere der langweilig, aber unauffällig aussehende grauen Arbeitsoveralls.

»Scheint, als hätten wir unsere Verkleidung gefunden!«

Das war freilich nicht das einzige noch zu lösende Problem. Wie die kleinere der Padawane feststellte, blieb ihnen im wesentlichen die Option, den gefräßigen Viechern vor der Türe ins offene Messer zu laufen, was wohl nicht lange gutgehen würde, oder sich einen anderen Ausgang zu suchen. Mit seinem Lichtschwert konnte sich der Advisor natürlich einen machen, wo immer er einen haben wollte, doch Keedas Blick schweifte nicht von ungefähr herum. Diese Frachter sollten in der Standardkonfiguration untereinander verbundene Frachträume haben. Links von ihm war die Frachtrampe, durch die sie das Schiff betreten hatten, hinter ihm die Außenwand, also blieb nur eine Seite. Wes fixierte einen verdächtig aussehenden Kistenstapel, konzentrierte sich auf die Macht und stellte fest, dass sich dahinter tatsächlich eine Zwischentüre befand.

»Dahinter!«

Rief er aus und sie begannen, den Berg abzutragen, bis der Durchgang begehbar war. Er öffnete sich ohne Murren, doch auf der anderen Seite befand sich eine Art großer Truhe, die zu schwer war, um sie ohne die Macht zu bewegen, so dass sie darüber klettern mussten, und kaum standen sie im nächsten Raum, aktivierte sich nicht nur die Beleuchtung, sondern zwei kreisrunde Droidenaugen erwachten ebenfalls zum Leben.

»Halt! Was machen sie hier? Das ist unbefugtes Betreten…«

Knatterte die Blechstimme, bis Wes den mechanischen Ausschalter auf der Rückseite erwischte. Zum Glück verfügten die meisten dieser Blechdeppen über einen – die übrigen waren oft welche, bei denen man keine Skrupel haben musste, den mobilen Jedi-Ordens-Not-Aus-Schalter zu benutzen (jener, der altrosa leuchtete).

»Ganz verlassen ist das Schiff also nicht… ich hasse diese Typen!«

Bekundetete der Taanaber und erspähte einen Werkzeugkasten, der prima zu seiner Verkleidung passte, die er jetzt auch überstreifte, dafür allerdings etwas eng um die Brust war, und eine Idee zu kurz, aber es würde gehen. Notfalls öffnete er das Oberteil, wenn sie tatsächlich kämpfen mussten. Dann brauchten sie ohnehin keine Verkleidung mehr. Mit professionellem Hobbybastlerinteresse durchwühlte er das Werkzeugsortiment – schließlich musste man immer darüber im Bilde sein, über welche Ausrüstung andere Leute verfügten und die man infolgedessen selbst brauchte, und glaubte seinen Augen nicht zu trauen: ein Photonizer® 3020! Der beste und teuerste Leuchtstab auf dem Markt! Der Vater aller mobilen Leuchtmittel! Das Gerät, das Wes zwar zu teuer war, um es selbst zu kaufen, von dem er aber seit Jahren hoffte, jemand würde es ihm zum Geburtstag schenken! Es konnte mit Hochleistungs-Diatiumzellen bestückt werden wie ein Lichtschwert! Vorsichtig ergriff er den Leuchtstab, richtete ihn zur Decke, betätigte ehrfürchtig den Einschalter, freute sich über das sonore Klicken, wünschte sich denselben Typ Einschaltknopf für sein Lichtschwert, war beeindruckt ob der gleißenden Helligkeit, schaltete das edle Accessoire wieder aus und warte, bis sich seine Augen wieder an die Dunkelheit der Deckenleuchten gewohnt hatten. Dagegen konnte er seine Leuchtstabfunzel echt vergessen! Die Sache brachte ihn auf eine Idee, und ein Aspekt der Idee gefiel ihm gar nicht.

Wes knöpfte sich den Droiden vor, der mitten im Raum mit schlaffen Armen herumstand, befestigte den Photonizer® 3020 mit Klebeband an seiner Hand (unverwüstliches TeraTape, die Sith beschäftigten hier ganz klar nicht einfach jeden) und klebte den anderen Arm auf seinen Rücken. Mit dem Blechheini ging er zur Tür und öffnete diese. Die Flugviecher waren noch da und allein der Lichtstrahl, der durch die Öffnung fiel, machte sie bereits unruhig. Sie hatten keine Zeit zu verlieren! Der Jedi aktivierte den Photonizer® 3020 und dann den Droiden, verpasste letzterem noch einen Tritt, damit er schneller bei der geflügelten Pest ankam und wandte sich den beiden Togruta zu.

»Lauft!«

Der Mensch startete in die andere Richtung des kreisrunden Ganges durch und hörte hinter sich den Droiden zetern.

»Eindringlinge! Alarm! Hilfe!«

Droiden waren wirklich dämlich – Wes konnte sich nur zu gut vorstellen, wie der Apparat hilflos mit seiner Leuchtstabhand um sich schlug und von den Bestien kurz und klein gepickt wurde. Was für eine Verschwendung, dachte er… aber vielleicht,
vielleiiicht würde der Photonizer® 3020 mit seiner gehärteten Durastahlhülle noch da sein, wenn sie zurück kamen.

Bogden-System - Kohlma - im Frachter, in der Nähe des Tempels - Keeda, Tara und Wes
 
Bogden-System - Kohlma - im Frachter, in der Nähe des Tempels - Keeda, Tara und Wes

Tara war froh, dass nicht nur sie Angst hatte vor dem widerlichen Getier, welches vor der Tür herumflatterte. Diese Information hätte wirklich zum Planeteneintrag des Archivs gehört. Keeda zeigte sich nicht gerade begeistert von ihrer neuen Verkleidung als Kindersith. Tara konnte dies gut verstehen und der Anblick solcher Roben löste in ihr auch gemischte Gefühle aus. Dennoch konnten sie die kleine, junge Togruta dazu überreden ein solches Gewand anzuziehen, auch wenn es sogar erstaunlicherweise viel zu groß ausfiel. Keeda fand zum Glück für Wes und sie noch andere Arbeitsoveralls, die halbwegs frisch aussahen. Sie sahen deutlich getragen aus, durch Flecken die vom Waschen nicht mehr rausgingen oder wo der Stoff schon dünner war, doch sie rochen zumindest sauber von der Reinigung. Tara fing an sich mit ihrem Meister umzuziehen und versteckte ihre Waffe in einer Innentasche im Anzug.

Die anderen Beiden machten ihr noch einmal Mut und lobten sie, dass sie Nevis nie aufgegeben hatte, da sich dies nun bezahlt machte.

Wes und Keeda fanden dann den bereits erwarteten zweiten Ausgang, welcher etwas verstellt war und sie räumten alles was störte beiseite. Ein Droide überraschte sie, doch Wes wusste sofort den Notschalter zu betätigen, um diesen geschwätzigen Droiden auszuschalten. Die Idee, die ihr Meister dann hatte zeigte jedoch von großer Kreativität und Tara nahm sich vor sich diesen kleinen Trick für die Zukunft zu merken. Immerhin waren Droiden entbehrlich.

Schnell rannten sie aus dem Schiff, nachdem die Biester mit dem Droiden beschäftigt waren. Diesmal hatten sie kein Licht dabei und verließen sich auf ihre Machtsinne.


„Wes? Zumindest wir beide sollten unsere Aura verbergen. Das wirkt sonst komisch, wenn wir alle drei machtsensitiv sind.“


Gab Tara beim Rennen zu bedenken und sie erreichten schließlich den Eingang des Tempels. Er hatte einen klein großes Vordach und Marmorboden erstreckte sich, ehe der eigentliche Eingang zum Inneren führte. Überall lagen Trümmer herum und umgekippte, verzierte Säulen mit vielen merkwürdigen Innenschriften. Die wenigsten Säulen standen noch. Vor dem Eingang standen zwei Droiden die abgeschaltet aussahen, aber sicher stromsparend im Standby-Modus arbeiteten und sofort auf Bewegung reagierten. Keeda, Wes und Tara versteckten sich hinter einer der Säulen und es blieb nur zu hoffen, dass die fliegenden Biester ihre Spur verloren hatten.

„Ok, die schauen ziemlich bewaffnet aus, aber ich denke, die Droiden sind unser geringstes Problem, denn schaut mal… .“

Meinte Tara und deutete mit der Hand zur Tür, wo eine kleine Kamera installiert war, sowie zum Teil auf einigen noch wenigen stehenden Säulen.

„Wenn…der Sith uns sieht…er weiß schon, dass er eventuell niemanden heute erwartet. Vielleicht…gibt es noch einen anderen Eingang… oder sollen wir unser Schauspiel einfach wagen?!“

Fragte Tara verunsichert und blickte sich dann nach hinten um, ob noch immer keine Flugobjekte am Himmel zu sehen waren.

Bogden-System - Kohlma - im Frachter, Tempeleingang - Keeda, Tara und Wes
 
Im Bogden-System ~ Kohlma -:- Frachter, nahe vom Tempel -:- Wes, Tara und Keeda​

Fürs Erste würden die jeweiligen Verkleidungen wohl genügen, aber innerhalb des Tempels und in unmittelbarer Reichweite von Jarimoch würde es äußerst fragwürdig werden, ob sie weiterhin ungesehen durch das Gemäuer spazieren konnten.
Es würde sich ohnehin früher oder später herausstellen, ob die Idee denn gut war. Viel zu spekulieren gab es nicht mehr, ein Rückzug so kurz vor dem Ziel war undenkbar – lediglich das Problem mit den Biestern, die ihre Lebensphilosophie anscheinend im Öffnen von Metallluken gefunden hatten, lag zwischen den Dreien und dem Wahnsinnigen.

Von den etwaigen Sicherheitssysteme, Wachen und verblendeten Kinder einmal abgesehen, insofern die ersten beiden Positionen überhaupt vertreten waren. Aber wenn es der Sith schon so weit gebracht hatte, sich auf einem solch unwirtlichen Planeten einzunisten und sein eigenes, kleines Imperium aufzubauen, würde es die Rothaut nicht weiter verwundern, wenn auch seine Überwachung ausgefeilt war.

Der Advisor hatte sich anscheinend ebenfalls an die Suche nach einem optionalen Ausgang gemacht und hatte nach wenigen Momenten Erfolg – ein naher Kistenstapel war entweder so ungeschickt oder absichtlich platziert worden, dass er die dahinter gelegene Zwischentür vor unwissenden Blicken schützte.

Es galt, ein weiteres Hindernis in Form einer Kiste zu überwinden, was nicht weiter schwierig war, bis sie in den folgenden Raum gelangten.
Glücklicherweise schienen die Flugtiere noch nicht die diversen anderen Eingangsluken zerstört zu haben und eine Begrüßung durch scharfe Schnäbel und Krallen fiel demnach aus, dafür erwartete sie ein Droide, der – was durchaus nachvollziehbar war – dem Antreffen von Fremdlingen nicht gerade fröhlich gegenüber stand. Mit dumpfer Stimme ratterte er den ersten Teil seiner eingeprägten Rede herunter, bis der Advisor ihm kurzerhand den Saft abdrehte.


„Wenigstens nur ein Blechgestell und keine Horde fleischfressender Flugobjekte!“

kommentierte Keeda, ließ den Blick schnell über die Kisten und Stapel schweifen, wandte sich darauf zu Tara und Wes um.
Letzterer hielt entzückt einen metallisch anmutenden Leuchtstab in die Höhe und war offenbar auf einen lang ersehnten Wunsch gestoßen, leider aber im unpassenden Moment, wie ihr schien – das Gekreische der Vögel durchdrang die Gänge und Räume, wurde mit jeder Minute lauter.


„Sollten wir... nicht weiter?“

fragte sie zaghaft nach und deutete unsicher in die Richtung des Lärms.
Der Advisor schien jedenfalls in seinem Element und seine nächste Idee war zwar gut, allerdings grenzte sie auch unmittelbar an einem traurigen Einzelschicksal: Die Leuchtfunzel wurde hastig an einem Arm des Droiden festgebunden, Tür auf, Tür zu und zumindest der Droide konnte sein metallisches Dasein für beendet erklären.
War nur zu hoffen, dass bei der Rückkehr – auf die sie baute – noch ein Stückchen intakt war, von dem grell leuchtenden Gerät. Sonst müssten sie sich wahrscheinlich die nächsten Wochen mit einem schlecht gelaunten Meister herumschlagen oder ihm eben ein ähnliches Leuchtmittel besorgen, auf illegalem oder legalem Weg war nicht weiter auszuführen.

Eilig nahmen die Jedi die Beine in die Hand, entkamen aus dem Schiff und während der Lärm leiser wurde, verfinsterte sich die Schwärze um sie herum. Keeda hatte einige Probleme, sich ohne Licht zurecht zu finden, ihre Machtsinne ließen sie alle paar Schritte im Stich, doch mit zunehmenden Sekunden fiel es ihr leichter, sich nicht nur auf ihre Füße zu konzentrieren, sondern zusätzlich auch auf die Macht.
Es war so oder so kein langer Weg, schon bald kam der Tempel in Sicht, ramponiert, teils zusammengebrochen und alt. Der nahe Eingang war erhellt, zwei Droiden zierten die Pforte, Kameras wachten über die Stufen, um jedwede Eindringlinge und Neuankömmlinge melden zu können. Sie blieben stehen und Tara äußerte Zweifel am geplanten Vorgehen, was einleuchtete: War es ungefährlich genug, einfach hineinzuspazieren?


„Wir könnten ihn immerhin verwirren, falls wir behaupten, dass jemand Handwerker bestellt hat. Wenn es denn andere Eingänge gibt, wird er die wahrscheinlich auch unter Beobachtung gestellt haben – schließlich war er schon so vorsichtig und hat aufwendig Kameras angebracht, obwohl der Mond hier doch eher unbewohnt ist! So oder so führt kaum ein Weg um eine Konfrontation herum, aber ein bisschen mehr Zeit, in der wir nicht als Eindringlinge verdächtig werden und uns umschauen können, wäre ganz gut...“

Die Padawan beäugte misstrauisch den Tempel, formte sich eine geeignete Ausrede, warum sie den Weg bis hierhin angetreten hatte – Handwerker waren wohl aufgrund des zerfallenden Grundgerüsts noch denkbar, aber dazu eine Möchtegern-Sith? Notgedrungen könnte sie immerhin behaupten, sie hätte von einem beliebigen Sith von der Gruppe Jarimochs gehört und wollte sich ausbilden lassen, war beim Reisen auf die Handwerker getroffen... Das klang nicht gerade kreativ oder besonders glaubwürdig, aber vielleicht, wenn sie es mit der geeigneten Schicht an Arroganz, Naivität und Kindlichkeit herüberbrachte, hatte sie dann eine gute Chance!
Sie linste schnell zu Tara hinüber. Ob selbige die Anwesenheit von Nevis schon merken konnte?
Die Togruta hoffte, dass selbige in möglichst gesundem Zustand noch vorhanden war, aber wenigstens hatten sie es bisher ohne größere Katastrophen geschafft.
War nur zu wünschen, dass dieser Zustand auch so blieb!


Im Bogden-System ~ Kohlma -:- unmittelbar vor dem Tempeleingang -:- Wes, Tara und Keeda
 
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