Bohren und Lärm in der eigenen Wohnung

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riepichiep

Gast
Guten Morgen,

bei uns im Hause darf nur bis 20 gebohrt, gesägt und gesonstwas werden.
Angeblich soll diese Zeit sogar auf 19 gesetzt werden.

Nun habe ich aber im Kopf, dass man eigentlich bis 22 Uhr machen darf, was man will - weil erst dann die Nachtruhe anfängt.


Also, wie ist das? Haben die lustigen Zettel des Hausmeisters was zu sagen oder nciht?
 
Die gesetzliche Ruhezeit beginnt m.W. um 22.00 Uhr.
Da der Vermieter jedoch das Hausrecht besitzt,ist es durchaus möglich,daß er die
Zeiten selber festlegen kann,wann gebohrt werden darf.
 
Es gibt einen Unterschied zwischen Lärm und Lärm.

Bohren und solche extrem lauten Geräusche drauf man idR nur bis 20 Uhr machen. Laute Haushaltsgeräusche wie saugen, Waschmaschine laufen lassen bis 22 Uhr
 
Bei uns werden zur Zeit Bauarbeiten am Haus unternommen. Wir haben rote Steine am Haus, die u.a. ab sollen. Jetzt dachte die zuständige Firma, dass das Klinkersteine seinen, obwohl es Ziegelsteine sind. Jetzt haben sie tagelang an der obersten Etage mit Presslufthammer rumgewerkelt, bis sie eingesehen haben, dass es keinen Zweck hat. Ein Mieter hat 80 Dezibel (!) gemessen, und wir mussten mit Ohrstöpsel rumlaufen... So viel dazu. Das find um 8 Uhr morgens an und hörte um 4 Uhr nachmittags auf. Bin ich froh, dass ich um die Zeit in der Schule war.
 
Jedihammer schrieb:
Die gesetzliche Ruhezeit beginnt m.W. um 22.00 Uhr.
Da der Vermieter jedoch das Hausrecht besitzt,ist es durchaus möglich,daß er die
Zeiten selber festlegen kann,wann gebohrt werden darf.


es geht aber um Eigentumswohnungen in einer Wohnungsanlage
 
alpha7 schrieb:
es geht aber um Eigentumswohnungen in einer Wohnungsanlage

Auch da gilt die Hausordnung, die von der Hausverwaltung in Zusammenarbeit mit der Eigentümergemeinschaft zu Beginn der Hausgemeinschaft erstellt worden ist. In der Regel sind dies Standard-Hausordnungen, die das Zusammenleben erleichtern sollen. Zitat aus Standardmietvertrag von "Haus und Grund e.V."
"Im Interesse eines gedeihlichen Zusammenwohnens aller Hausbewohner ist gegenseitige Rücksichtnahme und Sorgfalt erforderlich". Ein Spruch, der sich sicherlich in dieser oder anderer Form weltweit in Hausordnungen finden lässt. Eigentlich würde dieser Spruch als Hausordnung ausreichen.

Und mal ehrlich, man kann sich und anderen viel Ärger ersparen, wenn man mal ein wenig darüber nachdenkt, was einen selber in einer bestimmten Situation stören könnte, dann entstehen aus Kleinigkeiten keine Probleme.

Zu solchen "Kleinigkeiten" gehört dann auch das nach 20h unter erheblicher Geräuschentwicklung stattfindende Renovieren von Wohnungen. Das muss nicht unbedingt sein, und wenn dann doch, dann geht man (genau wie bei einer bevorstehenden Party) durch das Haus, und kündigt an, daß mal für fünf Minuten mit der Bohrmaschine aus triftigem Grund nach 20h (vielleicht nicht gerade um 21h) gearbeitet werden muss.

Es können ja zum Beispiel kleine Kinder im Haus sein, die um diese Zeit schon schlafen. Oder man ist selber erst um 20h von der Arbeit gekommen, und total abgespannt, will man da von nebenan eine Bohrmaschine kreischen hören ? Nen, das muss nicht wirklich sein.

Mit ein wenig Nachdenken und Einfühlungsvermögen lässt sich vieles an Ärger umschiffen.

Gruß, und viel Erfolg beim Zsuammenleben,

Michael
 
Jedihammer schrieb:
Die gesetzliche Ruhezeit beginnt m.W. um 22.00 Uhr.
Da der Vermieter jedoch das Hausrecht besitzt,ist es durchaus möglich,daß er die
Zeiten selber festlegen kann,wann gebohrt werden darf.
Also das mit dem Hausrecht ist nicht ganz korrekt. An der Wohnung an sich hat ausschließlich der Mieter das Hausrecht. Ein Vermieter, der sich gegen den Willen des Mieters und ohne sonstigen Grund, Zutritt zur Wohnung des Mieters verschafft begeht Hausfriedensbruch, da er an der Mietwohnung das Hausrecht abgegeben hat. Daher kann der Vermieter dem Mieter nicht vorschreiben was er in seiner Wohnung zu tun oder zu lassen hat.

Wie CaptainTypho allersings schon sagte, die Hausordnung ist ein Versuch das Miteinander zu regeln, sodass keine Streitigkeiten zwischen den Mietern entstehen und alle in Ruhe leben können. Daher sollte man zum Wohle der Allgemeinheit sich doch daran halten.

Anders sieht es hier aber mit der rechtlichen Durchetzung der Regeln aus. So kann ein Vermieter den Mieter nicht zwingend aus der Wohnung werfen, weil er (übertrieben gesagt) IKEA Möbel daheim hat und nicht Designermöbel. Er kann das auch nicht, wenn ein Mieter ein oder zwei mal einen kleinen Verstoß gegen die geltende Hausordnung begangen hat. Bei Ruhestörung kann man bekanntlich Anzeigen bei der Polizei machen. Dafür gelten dann aber die gesetzlichen Ruhezeiten (ich meine 6 bis 22 Uhr und dann noch Mittagsruhe und an Sonn- und Feiertagen ist das auch eingegrenzter). Das heißt wirklich beschweren kann man sich immernoch nur bei Ruhestörung während der gesetzlichen Ruhezeiten.

Andrerseits, wenn man dann wirklich pingelige Mitbewohner hat, dann werden die einem das Leben schwer machen, wenn man auch nur einen Hauch von Verstoß gegen die, ihrer Ansicht nach vollkommen korrekte oder gar viel zu lasche, Hausordnung begeht. Muss man dann halt wissen ob man sich diesen Ärger nicht sparen möchte und sich lieber an sowas hält.

Eine Hausordnung bei Eigentümergemeinschaft ist meiner Ansicht nach nicht wirklich durchsetzbar, da man hier dem Wohnungseigentümer nicht mal kündigen kann. Bei übermäßigem Lärm könnten aber zivilrechtliche Klagen auf immateriellen Schadensersatz (psychische und pchysische Beschwerden wegen Lärm, Arztrechnungen usw.) auf einen zukommen. Halte ich aber für unwahrscheinlich, da müsste man wirklich schon 24/7 bohren.
 
Mal ne ganz blöde Frage von mir:
Wer hat denn überhaupt Lust abends nach acht Uhr noch großartig mit Heimwerkerei zu beginnen?

Ich persönlich halte mich idR schon an die Regelung, obwohl die bei uns im Haus lockerer gesehen wird.
Wir haben auch nur die gesetzlichen Zeiten, also ab 22:00, aber ich schau zu, daß ich nach 20:00 keinen großartigen Lärm mehr verursache, weil ich auch ältere Menschen und Kinder als Nachbarn habe.
Was du nicht willst, daß man dir tut, das füg auch keinem andern zu, ganz einfach die Sache.

Andererseits brauch ich nicht gleich Angst vor Polizei zu kriegen, wenn ich mal vergessen hab, auf die Uhr zu sehen, denn die Nachbarn drehen ihre Musik teilweise auch auf alles andere als Zimmerlautstärke.
 
Ich fänd's schön, wenn ich öfter mal schon um acht von der Arbeit daheim wär, aber es gibt doch auch freie Tage, oder?

Da ich aus meiner Wohnung keinen Schweizer Emmentaler machen möchte, muß ich nicht wirklich oft bohren oder hämmern, da krieg ich das in den freien Tagen unter.

Wenn du nicht in einem Hochhaus mit unzählbaren Parteien wohnst, könntest du doch auch einfach mal nen Aushang ans Schwarze Brett bringen, in dem du ankündigst, daß du das nun mal nicht wann anders tun kannst, und an diesem Tag abends was machen mußt und dich für die Belästigung entschuldigst... oder hast du böse Nachbarn? (die gibt's ja auch)
 
Dyesce schrieb:
I
Wenn du nicht in einem Hochhaus mit unzählbaren Parteien wohnst, könntest du doch auch einfach mal nen Aushang ans Schwarze Brett bringen, in dem du ankündigst, daß du das nun mal nicht wann anders tun kannst, und an diesem Tag abends was machen mußt und dich für die Belästigung entschuldigst... oder hast du böse Nachbarn? (die gibt's ja auch)
Genau, man sollte sich im Fall des Falles mit den Betroffenen einfach kurzschließen. Wir in Österreich dürften auch bis 22 Uhr renovieren.

Wir wohnen übrigens in einem eigenen Haus, renovieren ebenfalls gerade und teilen unseren Nachbarn aber trotzdem mit, wenn wir z.b. mal eine lautere Arbeit haben oder einfach nur eine Gartenparty feiern. Das stört nicht nur Mieter im eigenen Haus. Dann wissen alle Bescheid- auch über Umfang und mögliche Dauer der Lärmbelästigung.

Wahrscheinlich ist das mit ein Grund dass wir reihum mit unseren Nachbarn keine Probleme haben, da sich auch die anderen an dieses System halten. Und wenn ich weiß, dass mein Nachbar dringend was reparieren muss oder gerade seinen 50er feiert und dazu die Blasmusik eingeladen hat, dann halt ich das auch eine Zeitlang aus, wenn ich im vorhinein weiß, was eigentlich los ist und wann das ungefähr wieder aufhört.
 
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