Borosk

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Festsaal] Marika Reed, Lucius Castoria, Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Thyrus Muraenus und weitere NPCs

"Nein, dass der Gouverneur Verbindungen zur Fourb-Gruppe hat war mir nicht bewusst. Es bestätigt aber ein bisschen das Bild das mir unser werter Gastgeber vermittelt. Aber nun kommen sie, ich habe die kleine Runde eben so schnell und unhöflich verlassen, da will ich die Herren nicht noch länger warten lassen und ein bisschen präsentieren was für nette Gesellschaft ich hier aufgegabelt habe."

Marika lächelte freundlich, hakte sich bei Castoria unter und führte ihn in Begleitung seiner Leibwächter dem Tisch auf der Terasse entgegen während sie weitersprach.

"Was das knüpfen wirtschaftlicher Beziehungen angeht, sollten wir uns in den nächsten Tagen definitiv noch einmal zusammensetzen. Mir schweben da im Kopf bereits einige Ideen herum die ich nur zu gerne mit ihnen diskutieren würde. Außerdem würde ich gern etwas mehr über unseren lieben Gouverneur erfahren falls sie bereit sind aus dem Nähkästchen zu plaudern, schließlich sollte man seine Verhandlungspartner kennen. Wenn er aus einer Familie von Unternehmern stammt wird er bestimmt auch seine Hausaufgaben gemacht haben."

Lucius erwiderte noch kurz etwas bevor sie ihr Gespräch einstellten als sie in Hörweite des Tisches kamen an dem sich die drei Herren bereits wieder angeregt unterhielten. Sie hatte sich eben schon so unglaublich unstandesgemäß verhalten, da geziemte es sich wenigstens dieses Mal zu warten bis die drei eine Pause machten.

"Gouverneur ich bin wirklich überrascht, dass sie uns vorenthalten haben aus welcher Art von Familie sie stammen."

Sie konnte ihre mittlerweile ernsthafte gute Laune hier zur Gänze ausspielen und blickte den Jüngeren Verwalter gespielt verärgert an. Zudem bot es sich an Castoria, der ja ohnehin sagte er fühle sich nicht gut, vorzustellen und ihn somit ein wenig zu "schonen".

"Eine durchaus beachtliche Leistung, Erbe eines Großunternehmens wie der Fourb-Gruppe und gleichzeitig Imperialer Verwalter von Borosk, dass hätte ich ihnen garnicht zugetraut.", ein kurzes Zwinkern und dann eine Handgeste um den noch immer eingehakten Vertreter eben jenes Unternehmens vorzustellen, "Meine Herren darf ich ihnen Lucius Castoria vorstellen, seines Zeichens Leiter für Geschäftsbeziehungen der Fourb Gruppe."

Damit übergab sie das Wort dem Neuankömmling und spielte sich wieder gekonnt auf eine Zuschauerposition, während dieser sie, galant und gönnerhaft wie er nun einmal war, zu ihrem Platz geleitete und sich danach selbst setzte. Wahrscheinlich aufgrund einer neuen Person in ihren Reihen rekapitulierte der Gouverneur kurz ihr vorheriges Gesprächsthema.

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[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Terrasse]-Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Marika Reed, Thyrus Muraenus

Das Gespräch entwickelte sich sehr positiv. Miss Reed sprach nochmals die Sicherheiten ihrer Unternehmen an. Was hatte Aren als Rückversicherung zu bieten, dass Borosk nicht zu einem zweiten Dubrillion wurde. Er nippte nochmals an dem Wein bevor er zu einer Antwort ansetzte.

,,Nun, dass ist eine gute Frage, deren Antwort ich ihnen nicht vorenthalten möchte. Die Verträge werden selbstverständlich eine hervorragende Sicherheitsgrundlage bilden.``

Dass stimmte nur zum Teil. Offensichtlich gesehen würde er die Verträge zu aller Zufriedenheit ausstellen und er hatte auch nicht vor, die Leute, mit denen er am Tisch saß über das Ohr zu hauen. Trotzdem würde er kleine Abschnitte einbauen, die im Grunde rein gar keinen Nachteil bildeten aber im Notfall von Imperialen Gerichten nach Arens Vorlieben gedeutet wurden. Außerdem war er Gouverneur, er war das Gesetzt auf Borosk.

,,Ich verstehe natürlich auch ihre Lage. Erst vor kurzem machten die Nachrichten von den Enteignungen auf Dubrillion die Runde. Da ist ein gewisses Misstrauen nur verständlich und auch zum Teil notwendig. Aber es sind nicht alle Gouverneur so hart, wie Agustin Prada, der im Grunde auch eine nette Person ist. Bei mir brauchen sie keine Sorge zu haben. Ich sehe sie als ebenbürtige Mitbürger an. Die Verträge können sie selbstverständlich auch nochmal vorher eingehend unter die Lupe nehmen.``

Er prostet dem Rest der Gruppe zu, als sich plötzlich Marika Reed erhob und sich kurz verabschiedete. Aren wunderte sich ein wenig. Nicht, dass in dem Essen auch noch irgendwelche Krankheitserreger drinsteckten, die auch schon Mr Castoria zu einem Unwohlsein geführt hatten, dass wäre ja eine Katastrophe. Um diesen Verdacht nicht bei den anderen aufkommen zu lassen, nahm er ein Stück seines Essen und verzehrte es gerade so auffällig, dass es seine Gäste unterschwellig wahrnahmen.
Die drei Verbliebenden unterhielten sich weiter. Zuerst über Dubrillion und Gouverneur Prada, dessen Image Aren probierte mehr oder weniger sauber zu halten, und später schweifte die Unterhaltung wieder zu Jagden. Der Herzog erzählte eine spannende, ausgeschmückte Geschichte, die wohl nie so passiert war. Trotzdem gefiel es Aren dessen Erzählung zu lauschen. Mann konnte die Stimmung gut als Ausgelassen bezeichnen. Später erzählte Aren noch etwas darüber, wie er zum Jagen gekommen war, natürlich auch recht ausgeschmückt und nicht besonders wahrheitsgetreu. Logoth ließ immer wieder kurz Bemerkungen einfließen und machte sich über den Herzog freundschaftlich lustig, als er seine Geschichte erzählte. Aren war im Laufe des Abends bestimmt kein Freund des Übergewichtigen Geschäftsmannes geworden, aber seine Abneigung vom Anfang hatte auch nachgelassen.
Als Aren seine Erzählung beendet hatte, kam plötzlich Marika Reed wieder hervor, mit Lucius Castoria im Schlepptau. Sie stellte den Mann vor und Aren nickte ihm freundschaftlich zu.

,,Herr Castoria, geht es ihnen wieder besser? Aber wem würde es nicht so gehen, wenn man Besuch von einer so charmanten Dame bekommen würde. Es freut mich, dass sie sich zu uns setzten.``

Lucius Castoria und der Rest der Gruppe lachten freundlich und Aren lächelte. Er rutschte ein wenig zur Seite und gab einem Kellner ein Zeichen, einen weiteren Stuhl zu bringen. Dann begann Miss Reed ihre Erfahrungen auszupacken. Sie zeigte sich überrascht, dass Aren der Erbe der Fourb Gruppe sei und wunderte sich, dass er ihnen dass nicht mitgeteilt habe. All das brachte sie sehr freundlich rüber und Aren freute sich ebenso, dass es auch ihr zu Gefallen schien. Er lächelte verlegen.

,,Da haben sie glatt mein kleines Geheimnis entdeckt. Mr Castoria hat schon wieder zu viel erzählt.``

Er blickte freundlich zu Castoria herüber, der nun neben ihm auf einem Stuhl saß. Jener hob gespielt entschuldigend die Hände.

,,Ich habe ihnen diese Kleinigkeit vorenthalten, da ich heute für sie als Gouverneur anwesend sein wollte. Exakt zu diesem Grund habe ich auch Herrn Castoria gebeten, am heutigen Abend anwesend zu sein, um die Interessen der Gruppe zu vertreten.``

Darauf grüße Castoria auch noch einmal in die Gruppe hinein und bestellte beim Kellner noch einen Wein. Die Leibwächter, die er mitgebracht hatte, blieben unbewegt hinter ihm stehen. Aren fasste für die beiden noch einmal kurz den Gesprächsverlauf zusammen.

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[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Festsaal]-Lucius Castoria, 2 Leibwächter, Boris, Marika Reed, weitere NPC`S

Marika Reed stellte freundlich fest, dass Gouverneur Vayliuar ihnen noch nicht mitgeteilt hatte, dass er einer der mächtigsten Firmenbosse der Galaxis war. Er hätte dies als Vorteil genutzt, aber es war eben nicht jeder ein Lucius Castoria. Im Verlauf des recht kurzen Gesprächs stellte Miss Reed auch nochmals ihren Willen zu einer Kooperation fest.

,,Eine Kooperation mit ReedSpirits ist für mich ein Traum, der bis jetzt leider noch nicht wahr werden konnte´`

Er lächelte zu Miss Reed hinüber. Das war zwar ein wenig übertrieben ausgedrückt, aber im Großen und ganzen würde es ihn wirklich glücklich machen.

,,So würde ich vielleicht des Öfteren auch mal wieder ihren Mann treffen. Es ist ja nun schon wirklich lange her. Bei dem GalacticBall Finale auf Bastion in der VIP-Lounge müsste es das aller letzte mal gewesen sein.``

Miss Reed sprach noch weiter und sie unterhielten sich kurz noch über weitere Belanglosigkeiten, bevor sie subtil zu der Frage über schweifte, ob er nicht das ein oder andere über den Gouverneur zu erzählen wüsste. Lucius musste ein wenig lächeln.

,,Nun, Miss Reed, so gerne ich ihnen auch weiterhelfen würde, so ganz liegt das nicht in meinem Möglichkeitsbereich. Ich kenne den Gouverneur kaum. Bisher traf ich ihn zweimal. Während einer Sitzung wo er sich als Erbe vorstellte und von einem Gespräch vor den Verhandlungen. Beides waren nur recht kurze Treffen. Sein Großvater erzählt zwar oft von ihm, doch sie wissen ja bestimmt wie das mit Großvätern ist. In seinen Erzählungen klingt es immer so, als wäre Vayliuar schon Imperator und hätte Unzählige Male die Republik bezwungen. In einer Erzählung, wenn ich mich richtig erinnere, hat er sogar Coruscant mit einem Selbstentwickelten Supersternenzerstörer zurückerobert. Dazu muss man auch sagen, dass sein Großvater nicht mehr der jüngste ist, die 95 hat er schon lange überstrichen. Für sein Alter ist er noch enorm fit, aber sogar er hat schlechtere Tage und das war glaube ich so einer. Die ganze Gruppe ist froh, dass Gouverneur Vayliuar dem alten Chef unter die Arme greift. Und obwohl er mehr als genug mit seinem Job als Verwalter zu tun hat, schafft er es besser als manch ein anderer großer Manager die Gruppe durch die unruhigen Gewässer der Wirtschaft zu navigieren.``

Damit schien sich Miss Reed zufrieden zugeben und sie führte ihn an den Tisch nach draußen. Sie übernahm ihm das vorstellen und die anderen prosteten ihm freundlich zu. Er führte seine Begleiterin zu ihrem Platz und setzte sich dann selber.

,,Es ist mir eine Freude, heute hier zu sein. Bis gerade eben ging es mir nicht besonders, doch in dieser Hinsicht muss ich dem Gouverneur zustimmen, der Besuch einer hübschen Dame bewirkt Wunder. Ich hoffe, mit ihnen allen gut Beziehungen aufnehmen zu können. Die Fourb-Gruppe ist spezialisiert auf den Abbau und Transport von Rohstoffen. Des weiteren nennen wir eine Sicherheit Agentur und eine Wohltätigkeits und Marketingabteilung unser eigen. Bald auch die nicht kleinen Lerrimore-Droiden-Werke und einen neuen Firmenzweig zu Kolonialisierung des Unbekannten Raum.``

Er erhob das Glas und prostete in die Runde.

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Terrasse]-Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Marika Reed, Thyrus Muraenus, Lucius Castoria
 
Borosk - Schloss - Terasse - Thyrus Muraenus, Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Marika Reed, NPCs innen

Der Gouverneur meinte mit einem scharfen Lächeln, auf Thyrus Frage gewartet zu haben und holte zu seiner Erklärung aus. Ebenfalls aalglatt lächelnd erinnerte sich der Herzog an die ersten Treffen mit Gouverneur Prada, der nahezu die selben Worthülsen nutzte, um die mächtigsten Unternehmer und Investoren Dubrillions auf seine Seite zu ziehen. Auch damals wurde das gewaltige Potential Dubrillions erwähnt, dass diese Welt zu einem wirtschaftlichen Zentrum des gesamten Supersektors aufsteigen lassen könnte, wenn Wirtschaft und Verwaltung zusammen kooperieren und voneinander profitieren würden. Investitionen und südliche Expansionen wurden mit enormen Vergünstigungen und sogar militärischer Unterstützung angesichts der früheren Unruhen belohnt und es schien lange Zeit, als ob ganz Dubrillion von Pradas Plänen profitieren sollte. Es entstand ein wirtschaftlicher Boom, der sämtliche Rahmen sprengte und auch Thyrus Privatvermögen vervielfachte, ebenso höchstwahrscheinlich das von anderen Unternehmern wie Logoth. Als der Krieg sich jedoch dem Ende zuneigte, eröffneten sich die Möglichkeiten, Dubrillion zu einer wirtschaftlichen imperialen Elite auszubauen, doch entschieden sich Agustin Prada und sein Freund Frank Clanton für einen anderen Weg: Er entledigte sich der Männer, durch deren finanzielle Mittel und deren Einfluss er seine Stellung in Gefahr gesehen hatte und schwang sich mit einem mal zum Alleinherrscher der dubrillianischen Konzerne auf, dafür Jubel und Achtung aus allen möglichen Bereichen der Verwaltung erntend und die gesamte imperiale Wirtschaftswelt angesichts dieses drohenden neuen Trends innerhalb der Verwaltung erzittern lassend. Die meisten anderen waren von enormer Demut und Rachegedanken gegenüber dem Gouverneur befangen gewesen, waren sogar im Begriff, gegen diesen mit unseriösen und illegalen Mitteln vorzugehen. Doch erkannte Thyrus Muraenus seine Niederlage an. Schon zu oft spielte er nämlich selbst mit dem Gedanken, in der Imperialen Verwaltung einzusteigen und Agustin Prada diente ihm in gewisser Weise als Vorbild. Der Mann war ein gewissenloser Psychopath voller Verachtung gegenüber der hochgeborenen imperialen Oberschicht, doch waren seiner Raffinesse und seiner bedingungslosen Kälte nichts als Respekt abzugewinnen. Die Köpfe der dubrillianischen Großunternehmen hatten selber die Verträge unterschrieben, mit denen ihre Unternehmen letztlich entrissen wurden und waren folglich nicht vorsichtig genug. Sie waren allesamt selber Schuld an ihrem Verlust und Tyhrus hatte seine Lektion von Prada gelernt, die imperiale Verwaltung und den Verstand eines aus einer Gosse emporgestiegenen Mannes niemals mehr unterschätzen zu dürfen. So sehr er sich den gesamten Abend über amüsiert und abgelenkt gab, so sehr zielte er auf genau diesen Moment ab, in dem er die Intentionen aus Gouverneur Vayliuar herauslesen wollte.
Thyrus spielte zuvor ein vollkommenes Theater und gab sich als den naiven und alles romantisierenden Adeligen, der sich gegenüber seiner Niederlage auf der geliebten Heimatwelt scheinbar gänzlich verschlossen hatte. Er erzählte von Jagdabenteuern, seinen Beziehungen, seinen Schlössern und legte ein bühnenreifes Schauspiel hin, nur um in diesen Sekunden die Pläne des Gouverneurs und der beiden anderen anwesenden Geschäftspartner wie ein Hologram durchschauen zu können. Vayliuars Antwort stellte sich als zufriedenstellend heraus und Marika fand die passenden Worte darauf, die der Herzog mit einem eleganten Nicken bestätigte. Die Dame konnte es sich nicht verkneifen, auf die Situation auf Dubrillion einzugehen und Thyrus fasste ihre Ausführungen in gewisser Weise als Spott gegenüber seiner Person auf, die er seinem alten Ego, dem arroganten und weldfremden Adelsmann sogar in gewisser Weise gönnte. Sein plan ging in Erfüllung und neben dem Gouverneur unterschätzte ihn scheinbar ebenso Marika Reed, genauso wie Mr. Logoth, der sich ohnehin als unfehlbar und andere Individuen als minderwertig und dumm ansah. Diese Umstände würden ihm am Verhandlungstisch sicherlich in die Karten spielen, in denen er sich als knallharter Geschäftsmann mit ungeheurer Vorsicht entpuppen würde. Miss Reed verließ die Runde schließlich fürs erste und langsam verfiel Thyrus wieder in seine Rolle.

"Exzellent. Ich bin mir sicher, dass wir uns zu aller Zufriedenheit einigen werden."

Besagte Sicherheitsgrundlagen bestanden ohne Zweifel auch in einigen Klauseln der Dubrillion Heart-Verträge, doch gelang es Prada damals mithilfe von erstklassigen Juristen - wahrscheinlich sogar mit Unterstützung des Sektor Adjutanten Crassius, den Thyrus als den besten Juristen einschätzte, dem er jemals begegnet ist - die wenigen Schlupflöcher zu nutzen, die die Verträge boten, was sich Gouverneur Vayliuar sicherlich auch offenhalten würde. Doch plötzlich verschlug es Thyrus die Stimme und um ein Haar hätte er den soeben im Rachen befindlichen Wein mit einer uneleganten Fontäne herausgespuckt. Aren Vayliuar kannte Prada offenbar und meinte, es handle sich bei ihm um eine nette Person. Thyrus versuchte sich von dieser Überraschung der durchaus negativen Sorte nichts anmerken zu lassen und verbarb diese hinter der felsenfesten Fassade seines charmanten Lächelns.

"Gouverneur Prada ist in der Tat eine höchst interessante Person. Ich habe selten einen Mann kennen gelernt, der für die imperiale Oberschicht so wenig übrig hat, wie ihn. Er verschloss sich nach den DC-Verträgen meinen Versuchen höflicher Annäherung, wie ich es mir nicht erträumt haben könnte. Diesen Mann umgibt eine Kälte, die die des dubrillianischen Nordens jederzeit in den Schatten zu stellen vermag."

Sprach er, den Eindruck von bedingungsloser Verachtung gegenüber Prada erweckend. Die bestehende Anerkennung wollte er keinesfalls hervorscheinen lassen, um alle Anwesenden weiterhin auf eine falsche Fährte zu locken. Das Gespräch nahm im Laufe der nächsten Minuten wieder den üblichen Lauf, Thyrus erzählte immer wieder seine Geschichten und der Gouverneur zeigte sich interessiert und teilte sogar offensichtlich die Vorliebe für die Jagd. Miss Reed kehrte schließlich in Begleitung eines edel anmutenden Herren zurück und stellte diesen als Mr- Castoria und Vertreter der Fourb Gruppe vor.

"Herzog Thyrus Muraenus."

Stellte sich Thyrus vor und schüttelte dem Mann lächelnd die Hand. Marika kam auf die Herkunft des Gouverneurs und dessen beachtliches Erbe in spei zu sprechen, über welche Thyrus bereits Bescheid wusste. Er gab sich überrascht und beugte sich interessiert vor.

"Das ist in der Tat allerhand, Gouverneur. Mister Castoria, klären Sie mich und Mister Logoth doch bitte auf."

Mister Castoria kam der Bitte nach und berichtete vom durchaus beeindruckenden Ausmaß des wirtschaftlichen Einfluss der Fourb-Gruppe, was Thyrus nur in den ihm unbekannten Punkten etwas überraschte wie beispielsweise den Expansionsplänen der Gruppe.

"Höchst erstaunlich, Gouverneur. Ich hatte ja keinerlei Schimmer bald mit einer Persönlickeit verhandeln zu dürfen, die über einen solchen gewaltigen wirtschaftlichen Einfluss besitzt. Das steigert meine Vorfreude enorm, um ehrlich zu sein. Zum Wohle von Borosk und Aren Vayliuar, dem Gouverneur von Borosk und Erben der Fourb-Gruppe!"

Schloss er sich dem Prosit von Mister Castoria an. Alle Beteiligten würden sicherlich überrascht sein, wenn Thyrus Muraenus am morgigen Tag in Begleitung von sieben der renommiertesten und bekanntesten Anwälten auftauchen würde, die die imperiale Wirtschaft zu bieten hatte. Amüsiert spielte er also sein Spiel weiter und wunderte sich ein wenig angesichts der Tatsache, dass Gouverneur Vayliuar so offensichtlich sein eigenes Unternehmen an den Verhandlungen profitieren lassen wollte.

Borosk - Schloss - Terasse - Thyrus Muraenus, Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Marika Reed, Mister Castoria
 
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Terasse] Marika Reed, Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Thyrus Muraenus, Lucius Castoria

"Zum Wohl miteinander!"

Stieg Marika in den Toast des Adligen ein und nahm einen Schluck des Weines. Der Rest des Abends verlief aus ihrer Sicht eher unspektakulär, das übliche Trumpfen und preisgeben von Anekdoten die sie nicht selten in ein gutes Licht rückten. Dass ganze unterstrich nur mehr ihre Vorfreude auf morgen. Wenn alle die Hüllen fallen ließen und man anfangen würde ernsthaft miteinander zu reden. Bisher glaubte sie die meisten relativ gut einschätzen zu können, fraglichh war noch immer etwas ob der Gouverneur sie alle aus einem Pott an Subventionen schöpfen ließ oder ihnen je nach Erfolg und Impression in den Verhandlungen geldliche Mittel gewährte. Zudem war ihr noch immer mulmig zumute bei dem Gedanken mit einem Vertreter des Staates zu verhandeln, doch die Gelegenheit war zu güntig um jetzt einen Rückzieher zu machen. Nach etwa Anderthalb Stunden schickte sie sich nun an sich zurück zu ziehen, es war noch einiges zu erledigen bevor sie sich schlafen legen würde.

"Ich möchte mich Verabschieden die Herren, es war ein langer Tag und ich bin müde. Ich werde mich auf mein Zimmer zurück ziehen und wünsche ihnen allen eine Gute Nacht."

Ein kurzer Knicks, sie drehte sich um und spazierte durch den Festsaal dem Ausgang des Schlosses entgegen, hinlegen kam noch nicht in Frage, sie hatte noch einige Vorkehrungen zu treffen und ihr Personal zu instruiren. Am Shuttle erwarteten sie bereits Mayhem und Cord, in Begleitung ihrer zwei Begleiter für die Verhandlungen Romon und Shur, zwei Chiss aus der Verwandschaft ihrer Schwiegermutter. Beide waren Angestellte des Söldnerunternehmens Dusklite, formalige Soldaten der Spezialkräfte der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte und wiesen einige Fertigkeiten auf die sie seit nun etwa Zwei Jahren als Begleiter für Marika qualifizierten. Shur war ausgebildeter Wirtschaftsprüfer bevor er zum Militär gewechselt war und Romon Anwalt. Außerdem brachten die beiden absolut ausdruckslosen Chiss viele Partner aus der Fassung wenn sie das Wort übernahmen, einen Vorteil den sie beim Gouverneur bereits verloren glaubte da er als Mitglied und Erbe vom Fourb-Konzern sehr wahrscheinlich an den Kolonie-Verhandlungen mit der Ascendancy teilgenommen hatte.

Sie brauchte nichtmal etwas zu sagen, die Rückkehr von der Feier war Befehl genug. Mayhem und Cord würden sich entfernen und sich auf die Bewachung des Shuttles einstellen, während Shur und Romon an ihre Seite glitten und Marika wie eine Erweiterung ihres Schattens begleiteten. Der Mann den sie suchte befand sich im Cockpit. Mister Donald Gibbons, ihre persönlicher Sekretär und lange Zeit Assistent ihres Vaters drehte sich auf seinem Stuhl um als die drei eintraten.

"Einen guten Abend Mylady, was verschafft mir die Ehre dass ihr mich nach einem solchen Empfang noch aufsucht?" , der ältere Mann lächelte weich und aufrichtig. Früher bevor sie die Firma hatte übernehmen müssen, hatte er sie bei weitem nicht so förmlich behandelt wie heute, ein Umstand den sie etwas vermisste. Doch das sollte nicht ihr Thema dieses Mal werden.

"Mister Gibbons ich möchte sie bitten, mir bis Morgen, idealerweise zum Start der Verhandlungen ein Geologisches Gutachten von Borosk zu erstellen und eine Probe dieses Weines" sie stellte ein Glas mit dem Rotwein des Empfangs auf den Tisch, niemand würde so etwas vermissen, "zur Analyse zur Zentrale schicken. Eventuell erweißt sich Borosk als Goldgrube für uns, ohne das einer der hier Anwesenden etwas mitbekommt. Ich sehe schon an ihrem Gesicht was sie mich fragen wollen. Glauben sie mir dass sie es verstehen werden wenn die Ergebnisse so sind wie ich im Moment annehme, dass wäre soweit alles."

"Jawohl Mylady ich kümmere mich darum, so schnell es mir möglich ist und wünsche ihnen eine angenehme Nacht."

"Danke Donald."

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Eine Nacht im Schloss. Etwas wovon viele nur träumen konnten und das ihr ganzes Leben lang, war für sie fast schon alltäglich geworden. Fertig und komplett zufrieden ob ihrer Entdeckung rollte sich Marika in die Seidene Bettwäsche und genoß das Gefühl des Stoffes auf ihrer Haut. Mit etwas Glück würde Borosk den Auftakt für etwas legen was ihr Vater seinerzeit als unmöglich abgetan hatte und Imperial Spirits zu einem der reichsten Unternehmen der Galaxis aufsteigen lassen. Der Spirit konnte nur auf einer speziellen Beschaffenheit von Boden gefertigt werden und seine Zusammensetzung war ein Geheimnis, dass nur Danarius und ihr wirklich in Gänze bekannt war. Jahre war es her das sie mit ihrem alten Herren auf der Veranda ihrer Villa auf Reecee gesessen und dieses prägende Gespräch geführt hatte. Danarius hatte ihr gesagt dass er nach nun fast Zwanzig Jahren der Suche nicht daran glaubte eine Fläche zu finden auf der sein größter Erfolg wirklich zu wahrer Größe, zum Edelsten Getränk der Galaxis, heranreifen konnte. Lange ging das fachliche Gespräch dafür welche Zusammensetzung notwendig sein musste und woran es der derzeitigen Herstellungswelt Muunilinst mangelte. In den folgenden Jahren hatte Marika versucht die Gegebenheiten künstlich herzustellen, doch der Erfolg blieb immer unvollkommen. Nun nachdem sie jedoch den Wein von Borosk probiert hatte und etwas Zeit gehabt hatte sich mit dem Getränk zu identifizieren war sie sich absolut sicher den Richtigen Planeten gefunden zu haben.

Niemand wäre ihr gewachsen, ihr Wort in der Wirtschaft wäre absolut. Sie wäre absolut.

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Marikas Gästesuite] Marika Reed
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Terrasse]-Aren Vayliuar, Raltharan Logoth, Marika Reed, Thyrus Muraenus, Lucius Castoria

Lucius Castoria hatte sich nach seiner kurzen Begrüßung rede neben Aren niedergelassen und band sich schnell mit in das Gespräch ein. Er begann damit, selber über Jagden zu philosophieren und erzählte ebenfalls eine kleinere Geschichte. So ging der Abend weiter und ging langsam zum Ende. Dem angeschlagenen Lucius Castoria merkte man merklich an, dass er schon müde war und ehrlich gesagt ging es ihm nicht anders. Er hatte einen anstrengen Tag gehabt. Noch am heutigen hatte er sich mit der Terroristenplage beschäftigt. Das kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Er ließ sich diese Müdigkeit nicht anmerken, sondern beteiligte sich weiter munter am Gespräch. Er freute sich schon auf den morgigen Tag und war gespannt, was er wohl so bringen würde. Der größte Teil war schon vorbereitet worden. Die Verträge ruhten in einer Schublade in seinem Büro. Seine Berater bereiteten sich auch schon vor. Er war gespannt was seine Gäste morgen für Intentionen zeigen würden. Und das war noch nicht mal alles. Morgen würde er auch das erste Mal seinen neuen Minister für innere Sicherheit kennen lernen. Ein gewisser Heirn Logane, der ebenfalls eine Vergangenheit beim Militär hatte, was ihn in Arens Augen recht sympathisch machte. Er würde morgen auch zugegen sein.

Als erstes verabschiedete sich Marika Reed. Aren wünschte ihr eine gute Nacht und verwies sie auf Gilderoy Somky, den Verwalter des Hauses. Er wartete bereits vor der Tür um die höher rangingen Gäste auf ihre Zimmer zu führen. Die vier restlichen Männer unterhielten sich noch kurz weiter, bevor auch Logoth und Lucius Castoris aufstanden, um auf ihre Zimmer zu gehen. Er wünschte ihnen ebenfalls eine gute Nacht. Danach verblieben nur noch Thyrus Muraenus und er. Der Herzog kam nochmals kurz auf sein Angebot zurück, Aren nach Dubrillion einzuladen. Er zählte die Vorteile auf, die diese ach so wunderschöne Welt zu bieten hatte.

,,Ich werde auf ihr Angebot zurück kommen, Herzog. Ich hatte ja selbst schon die Freude Dubrillion zu besuchen. Lassen sie sich gesagt sein, dass ich ihre Leidenschaft für diese Welt sehr gut nachvollziehen kann.``

Der Herzog lächelte und trank noch sein Weinglas leer, bevor auch er aufstand und die Terrasse verließ. Aren stand ebenfalls auf und führte ihn zur Tür. Der Festsaal war bereits erheblich leerer geworden. Nur noch vereinzelt standen Grübchen beisammen und unterhielten sich. Die Band spielte noch und das Buffet war trotz des Misserfolges fast leer. Aren gesellte sich zu einer der Gruppen und stieg mit in das Gespräch ein. Nach und nach wurden auch diese Gruppen immer kleiner, bis Aren nur noch mit zwei anderen Leuten an der Fensterfront um einen Tisch saß. Als auch diese beiden sich verabschiedeten war Aren recht erleichtert. Als sich die Tür schloss kamen die ersten Bediensteten hervor und fingen an aufzuräumen. Die Band spielte noch das Lied zu ende und packte danach ihre Instrumente zusammen. Dann kam lächelnd der Küchenchef hervor.

,,Ah, Gouverneur. Ich hoffe das Buffet hat gemundet und ich wurde ihren Erwartungen gerecht?``

,,Es tut mir leid, aber dieser Erfolg wurde ihnen nicht zuteil. Die Mandalorianische Küche ist nicht darauf angewiesen, dermaßen zurecht gepanscht zu werden. Ich gab mich damit zufrieden, dass sie ein wenig ihre Eigenkreation hinzusteuern. Das war ein Fehler. Es sein auch gesagt, dass dieser Fehler nicht nur mir auffiel. Es tut mir leid, ihnen das so direkt sagen zu müssen, aber sollte die Imperiale Verwaltung wieder einmal die Dienste eines Koches benötigen, dann werden sie auf gar keinen Fall jener Koch sein.``

Aren drehte sich um und ließ dem Küchenchef gar nicht erst die Chance etwas zu erwidern. Er war einfach zu müde sich jetzt noch mit einem Koch zu streiten. Er verließ den Raum und ging schnurstracks zu seinem Zimmer. Er musste morgen schon früh genug aufstehen. In dem Zimmer angekommen legte er sich mehr als nur schnell schlafen. Der Samtbezug seines Bettes und der Mondschein der durch das Fenster fiel taten ihr Übriges, dass er sofort gut einschlief.

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas|Schlaffzimmer]-Aren Vayliuar







 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas|Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar

Aren war schon seit zwei Stunde wach. Er hatte seine beste Uniform überhaupt herausgesucht. Diese strich er nun glatt. Bald würden die Verhandlungen beginnen. Als erstes hatte Marika Reed vorgeladen. Sie würden das wesentliche am Vormittag verhandeln. Nach diesem ersten Teil der Verhandlungen wurde im Festsaal ein à la carte Mittagessen kredenzt. Da die Zeit knapp gewesen war hatte er sich schnell einen neuen Chefkoch aussuchen müssen. Da er das schlechte Buffet vom gestrigen Abend wieder gut machen wollte, hatte er keine Kosten und Mühen gescheut und kurzer Hand den besten Koch auf Borosk engagiert. Er hatte ihm sämtliche Freiheiten gelassen, bei der Wahl der Gerichte, Hauptsache, sie standen am späten Mittag bereit. Nach diesem Mittagessen würde es eine kurze Ruhepause geben und dann, am Nachmittag, würde er mit Thyrus Muraenus verhandeln. Er rieb sich vor Vorfreude die Hände. Und es wurde noch besser. Raltharan Logoth hatte eine Krankheit ereilt, die es ihm verwehrte, an den Verhandlungen teilzunehmen. Er hatte Borosk schon fast verlassen. Schade wäre es nur, wenn er überhaupt nicht mehr auf Borosk ansiedeln würde. Er hatte heute Morgen noch einiges zu erledigen gehabt. In seinem Arbeitszimmer hingen nun Bilder von Weinstöcken und Reben. Auch waren Bilder anzutreffen, auf denen der Gouverneur an irgendwelchen Galen oder ähnlichen teilnahm. Auf all diesen Bildern wirkte er sehr vertrauenswürdig und freundlich. Diese Bilder wirkten nicht in Szene geworfen, dass waren sie auch gar nicht. Aren hatte Bilder aus Zeitungen herausgesucht, die mit versteckter Kamera gemacht worden waren. So wirkten und waren sie nicht gestellt. In den Bücherregalen standen nun auch Bücher über die Kultur der Chiss und über Weinanbau und ähnliches. All dies hatte er extra für Marika Reed so arrangiert. Sein Großvater hatte Psychologie studiert und ihm klar gemacht, wie wichtig solche Nebensächlichkeiten waren. Marika Reed würde vielleicht nur am Rande die Buchtitel erkennen und die Bilder sehen, aber trotzdem wirkte sich das auf ihre Psyche aus. In ihrem Unterbewusstsein würde Aren dann so aussehen, als ob er ähnliche Interessen und Geschmäcke wie sie hatte. Und das würde ihn vertrauenswürdiger und Marika Reed weniger misstrauisch machen. So hoffte er zumindest.

Seine Berater hatten sich bereits im Arbeitszimmer eingefunden. Zum einen saß hinter dem Schreibtisch Benjamin Dorthen, sein Wirtschaftsminister und zum anderen Koltrayn Jakura, Anwalt der Fourb-Gruppe und, ohne zu übertreiben, eine bekannte und mehr als bewunderte Person auf der Bildfläche der Galaktischen Justiz. Er war der Person gewordene Schrecken der Kläger und hatte bei der Fourb-Gruppe schon mehr als einmal eine mehr als gewichtige Rolle bei Vertragsschlüssen gespielt. Kurzum, Aren konnte sich keinen besseren Berater vorstellen. Eine weiter Unterstützung würde wohl erst zu dem zweiten Teil der Verhandlungen erscheinen, Heirn Logane ein neuer Minister. Nun hieß es aber erstmal den ersten Teil gut hinter sich zu bringen. Seine beiden Berater waren bereits mit allem wichtigen vertraut worden. Benjamin Dorthen war noch etwas jünger und für ihn war dies das erste Gespräch seiner Art. Er wirkte noch etwas angespannt und saß nur auf seinem Stuhl und nippte an einem Glas Wasser. Aren hoffte nur, dass er sich hier nicht verschätzt hatte, wie bei seinem Küchenchef, doch im Grunde glaubte er an Dorthen und seine Fähigkeiten. Jakura war nicht viel älter als Dorthe, doch strahlte er die pure Ruhe aus. Auf seinem Schoss lag ein Holopad, dass er überflog. Auch er hatte ein Glas Wasser in der Hand, an dem er ab und zu nippte.

Der Tisch war aufgeräumt. In der Mitte lagen die Verträge und auf jeder Seite des Tisches lagen zwei Stifte bereit. Auf einem Abstelltisch neben dem hölzernen Schreibtisch standen zwei Gläser und eine Flasche des besten Weines, den Borosk zu bieten hatte. Damit würden sie auf den Vertragsabschluss trinken. Aren und seine beiden Begleiter saßen vor einem Fenster, dass einen grandiosen Blick bot. Der Schlossgarten und das anschließende Hügelland. Weiter entfernt ragten die friedlichen Türmchen und Häuser Hantos auf und dahinter lag das stille Kristalmeer, das in der Sonne glitzerte. Aren lass sich noch einmal seine Notizen durch, als plötzlich ein Diener den Raum betrat und anmeldete, dass Miss Reed auf dem Weg sei. Aren dankte dem Diener und setzte sich hinter den Schreibtisch. Seine Berater stellten die Gläser ab und setzten sich ebenfalls richtig hin. Eine knappe Minute verging, als Miss Reed die Tür öffnete und zu Aren an den Schreibtisch kam. Sie wurde von zwei Chiss begleitet, die wie zwei Statuen wirkten. Aren und seine Begleiter erhoben sich und schritten um den Schreibtisch herum, um sie gebührend zu begrüßen.

,,Miss Reed, ich freue mich sie begrüßen zu dürfen. Setzen sie sich doch.``

Er schob galant den Stuhl, der für Miss Reed vorgesehen war, nach hinten, damit sie sich setzten konnte. Dann schritt er wieder um den Schreibtisch herum und setzte sich ebenfalls zu seinen Begleitern.

,,Darf ich ihnen Mister Dorthen und Mister Jakura vorstellen? Mister Dorth ist mein Justizminister und Jakura ist seines Zeichens Anwalt.``

Die beiden nickten der Frau zu. Aren hatte nicht vor weiter um den heißen Brei herum zu reden, dafür war gestern Zeit gewesen. Er schob den Vertrag zu Marika Reed und schaute ihr in die Augen.

,,Dies sind die Verträge die ausgearbeitet wurden. Lesen sie sich sie ruhig durch``

Er schob die Verträge noch näher und wartete geduldig auf ihre Reaktion.

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas|Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar
 
Zuletzt bearbeitet:
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Vor dem Arbeitszimmer des Gouverneurs] Marika Reed

Es lief nicht wie sie es sich vorgestellt hatte, doch dass ließ sich nun nicht ändern. Donald hatte ihr heute morgen mitgeteilt, das bisher noch keine Ergebnisse von Muunilinst eingetroffen waren, die Analyse laufe noch. Zwar ein wenig zerknirscht, sich jedoch in keinem Fall die Blöße gebend dies zu zeigen betrat sie resolut das Arbeitszimmer des Gouverneurs, flankiert von den zwei absolut ausdruckslosen Blauhäutern.

Das es einen Grund gab, warum eine gerade sie als Frau eines der letzten großen Privatunternehmen des Imperiums führte, kam den meisten nicht in den Sinn. Sie war darauf vorbereitet worden, hatte gelernt erbarmungslos zu sein und Psychologie studieren müssen, bevor ihr Vater die definitiv über dem Durchschnitt liegenden Leistungen anerkannte. Lange und oft hatte er ihr über die Schulter gesehen bis er Marika schlussendlich den Posten des Chief Executive Officer der gesamten Gruppe überlassen hatte.

War sie gestern Abend die Gesellschaftliche etwas unterwürfige Vorzeigelady eines Imperialen Hauses gewesen saß sie heute nun dem Gouverneur als Herrin eines Großkonzerns gegenüber. Kein verstellen war mehr notwendig, dies war ihr Element, dazu war sie geboren, bestimmt worden. Mit ihr kam die absolute, kühle, einem Winterhauch gleichende Stimmung in das Büro des Gouverneurs, als sie kurz jedem die Hand reichte und sich setzte. Kein Wort verließ ihre Lippen. Dann nahm sie Platz, überschlug ihre Beine und fixierte ihren gegenüber. Absolute Perfektion, Absolute Hingabe, ein Mantra das sie lebte.

Nachdem ihr der Gouverneur einen Vertrag anbot, hob sie rechte Hand von der Lehne. Romon glitt förmlich durch den Raum, nahm den Vertrag entgegen und kehrte an ihre Seite zurück und öffnete die Papiere. Während er im Stillen das Vertragswerk studierte nahm sie ich kurz die Zeit einmal alle Anwesenden mit einem Blick zu versehen. Koltrayn Jakura war ihr bekannt, ein Begriff in der Imperialen Justizwelt. Demnach war der Vertrag von jemandem ausgearbeitet worden der genau wusste wie subtil er die Interessen seiner Mandanten vertreten konnte... sofern er am Vertrag beteiligt gewesen war, was sie bei seinen Fähigkeiten für wahrscheinlich hielt. Der andere Mann verwehrte ihr den Augenkontakt, was vieles bedeuten konnte. Am naheliegensten erschien ihr jedoch ein gewisses Unbehagen ihr gegenüber. Dann zuletzt Vayliuar. Er wusste was er tat. Das Zimmer war wie gemacht für sie. Enzyklopädien, Fachbücher und Bildbände über die Chiss und Wein zierten die Regale und Bilder die den Gouverneur in Szene setzten. Was sollte sie auch anderes von dem Erben eines Unternehmens ihrer Kategorie erwarten. Auch wenn er der Imperiale Vertreter dieser Welt war, war er genauso ein Großunternehmer wie sie und wahrscheinlich ebenfalls gut darin. Er hatte seine Hausaufgaben gemacht. Keine Regung ließ sie zu während sie wieder zu ihm zurück kehrte und Augenkontakt hielt. Eine geschlagene halbe Stunde verging, gefühlt eine Ewigkeit bis Romon anfing zu sprechen. In Cheunh verständlicherweise, denn seine Worte waren an Marika und nur an sie gerichtet.

"Die Verträge sind akzeptabel. Bei einer eventuellen Enteignung aufgrund von Vergehen oder aus einer Laune heraus hat der Gouverneur jedoch nichts außer der Expertise unserer Leute zu verlieren Madam. Die finanzielle Unterstützung beschränkt sich auf die Hälfte der Baukosten aller Gebäude auf der von uns erworbenen Fläche. Etwaige erworbener Grund gilt als Erpacht und geht nach einer festgesetzten Zahl von 100 Standardjahren vollständig in unseres Besitz über. Bis dahin zahlen wir Jahresabgaben in einen Topf der zum Ankurbeln der allgemeinen Wirtschaftlichen Infrastruktur genutzt wird."

Zum ersten Mal an diesem Morgen sprach Marika ein Wort auf Minnisiat während sie die Hand aufhielt um den Vertrag von Romon entgegenzunehmen.

"Danke Romon, Shur?"

Ihr Zweiter Begleiter erhob die Stimme und tat seine Meinung kund, während ihr Blick über die Vertragszeilen flog. Sie ließ ihren Gastgeber schwitzen.

"Madam Reed, meine Empfehlung wäre den Gouverneur über sein Privatvermögen mit unserem Projekt zu verweben und ihn somit an unsere Interessen durch einen erheblichen Geldverlust im Angesicht einer Verstaatlichung zu binden. Es versteht sich natürlich, dass wir einen Speicher für jegliche Grauenzonen-Vergehen anlegen um uns auch durch das Gesetz selbst abzusichern. Die Lage der Angebotenen Flächen ist Wirtschaftlich betrachtet Ideal, jedoch ist der Aufwand diese vernünftig zu etablieren hoch genug um mindestens einen 5%-Nachlass pro Quadratmeter zu verlangen."

Shur endete und sie klappte die Mappe zu.

"Nun Gouverneur Vayliur" , ein kaltes lächeln umspielte ihre Mundwinkel "sie sind wirklich mit allen Wassern gewaschen wenn ich mir ihre Begleitung den den so sorgsam und auf den Ersten Blick gar lückenlosen Vertrag ansehe. Meine Berater und ich sind der Meinung, dass uns zuerst der Preis pro Quadratmeter für den Bauaufwand unnötig hoch erscheint. 6,5% Abzug vom Vertragsniveau wäre mein bescheidener Vorschlag. Da sie mir eine Gesamtinvestitionssumme offen halten ist mein Einstiegsvorschlag 200 Millionen Credits, 50 zu 50 auf Staats- und Firmenhaushalt verteilt auf einer Fläche von 3,4 Quadratkilometern. Ein etwaiges Versuchsgelände ist dort bereits mit eingeplant."

Jetzt galt es zu sehen was Vayliuar davon hielt und dann weiter in ihren, man könnte es Kritikpunkte nennen, voran zu schreiten. Innerlich war das Raubtier erwacht. Ein schmaler Grad zwischen Raffinesse und Größenwahn...

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Marika Reed war wie ausgewechselt. Die fröhliche, charmante Dame war einer eiskalten, erbarmungslosen Geschäftsfrau gewichen. Er hatte nichts anderes erwartet. Bei seinem Großvater hatte es sich oft ähnlich verhalten. Beim Kennenlernen seines zukünftigen Vertragspartners war er die Freundlichkeit in Person, beim Vertragsschluss eine ganz andere Person. Typisch Geschäftsleute. Er selbst war auch kälter geworden. Er war auf alles gefasst. Er lächelte Marika Reed an, mit einem Lächeln, dass kälte ausdrückte, mit einer Spur von Überlegenheit. Am Verhandlungstisch war kein Platz für Freundlichkeiten. Er war der Gouverneur. Er war Marika Reed überlegen. Normalerweise probierte Aren diese Seite seiner selbst zu verbergen. Nur manchmal kam sie zu Tage. Die kühle, berechnende, überlegene Art. Zu seiner Zeit als Fähnrich hatte diese Art ihm schon den ein oder anderen Gehorsam gebracht, von Leuten, die wahre Gehorsamkeit nur selten zeigten. Mit dieser Art konnte er einschüchtern, überzeugen. Meistens zumindest. Marika Reed und er waren auf gewisse Weise auf einer Wellenlänge, was diese Thema betraf. Den Vertrag, den er ihr gereicht hatte, hatte sich der Chiss genommen und überprüfte ihn gerade. Aren lehnte sich in seinem Sessel zurück und beobachtete die beiden Begleiter der Dame. Sie zeigten keinerlei Gefühlsregung. Er hatte damit gerechnet, dass es länger dauern würde. Nach einer knappen, halben Stunde begann der eine Chiss zu sprechen. Auf Minisiat. Zu sagen, dass Aren Minisiat einwandfrei sprechen und verstehen konnte wäre übertrieben, aber zur Vorbereitung auf seine Verhandlungen mit den Chiss hatte er angefangen Minisiat und, ja auch ein wenig Chenu, zu lernen. Er verstand nicht alles, was der Chiss von sich gab, konnte aber einige Wortfetzten entziffern. Im großen und ganzen war er wohl recht zufrieden mit dem Vertrag. Der zweite Chiss gab auch etwas von sich, größtenteils auch positives, doch irgendwas wollte er noch anders haben. Aren hätte als Vorbereitung auf dieses Gespräch sein Minisiat auffrischen sollen, doch das hatte er ärgerlicher Weise versäumt. Nun begann Miss Reed zu sprechen. Im großen und ganzen stellte auch sie ihre Zufriedenheit über den Vertrag fest. Den Preis pro Quadratmeter wollte sie um 6,5% reduzieren und darüber auch als erstes diskutieren. 200 Millionen Credits als Einstieg investieren und sich 3,4 Quadratkilometer Land zulegen. Er musste in sich hinein lächeln. Koltrayn Jakura beugte sich zu Arens Ohr vor und flüsterte ihm fast lautlos etwas hinein.

,,Sir, wir haben die Spanne für den Preis pro Quadratmeter natürlich absichtlich etwas zu hoch geschraubt, wie sie ja wissen. Trotzdem würde ich ihnen empfehlen, nicht zu weit von der Ursprungsidee abzuweichen. Meiner Meinung nach sollten sie probieren, nicht über einen 4 % Abzug am Ende zu liegen.``

Aren hob die Hand und nickte mit dem Kopf. Dann winkte er Dorthen heran, der ebenfalls in Arens Ohr sprach.

,,Also, Sir. Ich meine ja, dass wir und grob an ihrem Vorschlag orientieren sollten. Vielleicht schaffen sie es ja noch, ein bisschen mehr für uns rauszuholen.``

Leider Gottes hatte Aren genau diese Antwort erwartet, die Antwort eines Feiglings. Trotz seiner Enttäuschung ließ er sich nichts anmerken, sondern nickte nur wieder mit dem Kopf.

,,Nun ja, Miss Reed. Unser Anfangsvorschlag für den Preis pro Quadratmeter mag eventuell auf anderen Planeten unrealistisch erscheinen, doch Borosk bietet einen hervorragenden Bauuntergrund. Es wurde bewiesen, dass man hier einen bis zu 8% besseren Untergrund vorfinden kann, als auf dem Großteil anderer Planeten. Somit ist die Qualität des Bodens, den wir hergeben werden, höher als anderswo und ergo auch mehr wert. Ich bin kein Unmensch und möchte ihnen großzügiger Weise einen Rabatt von 1,5% bewilligen, doch alles andere wäre verschenkt.``

Er blickte zu Miss Reed hinüber und setzt wieder sein Lächeln auf.

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Das er nicht auf ihr Angebot einstieg war normal. Hätte er dies getan hätte es ihn unnötig viel Geld gekostet. Geld das der Staat definitiv brauchte. Gleichzeitig war sie auch nicht bereit einer unersättlichen Maschine zuviel hinzuwerfen. Am Ende kam sie noch auf den Gedanken man könne mit ihr machen was man wolle. Die Antwort war also denkbar einfach, vor allem da er gegen die faire Verteilung der Baukosten nichts einzuwenden hatte.

"4,7% Abzug und Insight Research wird entgegen der Erstbestimmung wie alle Gruppenunternehmen für Borosk an der Imperialen Börse Aktien ausschreiben. Ein Drittel verbleibt im Besitz der Gruppe und ein Drittel wird frei für die Wirtschafter von Borosk. Ich denke das ist ein Kompromiss der ihrer Welt mehr als nur entgegenkommt."

Die Pause legte sie absichtlich ein, jedes Kind war in der Lage zu erkennen das hier ein Drittel der Aktien ungenannt und unverteilt blieb. Das Jakura die Stirn runzelte amüsierte sie. Gerade als Vayliuar den Mund öffnete und so aussah als würde er etwas erwidern wollen fuhr sie fort.

"Wissen sie Gouverneur, ich kann mir nicht helfen. Seit meiner kleinen Begegnung mit Mister Castoria gestern Abend komme ich nicht umhin mir die Frage zu stellen ob sie nicht vielleicht ihre Interessen als Gouverneur und als Gesellschafter hier so geschickt vermischen, das wir zu guter letzt lediglich ein solides Fundament für den Konzern ihrer Familie, nein ihren Konzern darstellen. Daran ist nichts verwerflich, wäre ich in ihrer Position, würde ich mir diese Gedanken sehr wahrscheinlich auch machen. Das sind zwar alles nur Spekulationen meinerseits... jedoch halte ich es für durchaus legitim ihnen folgenden Zusatz zu unterbreiten. Ein Drittel der Firmenanteile von Insight Research gehen an sie, ebenso wie ein Aufsichtsratsposten, da sie einen Großteil der Anteile halten. Natürlich wird ihnen ein, nun ja Sekretär von unserem Partner Dusklite gestellt der mögliche Interessenkonflikte zwischen Wirtschafts und Staatsangelegenheiten überwacht."

Während der Gouverneur nur überrascht zu sein schien war dem jüngeren seiner Begleiter gerade alles aus dem Gesicht gefallen und ebenso Jakura konnte seinen Mund nicht vor dem herunterklappen bewahren. Innerlich verspürte sie eine unglaubliche Genugtuung, äußerlich verblieb sie bei ihrer absolut regungslosen Statur. Da half der regelmäßige Umgang mit den Chiss. Mit der Zeit lernte man ihre unglaubliche Ausdruckslosigkeit auch auf sich selbst anzuwenden.

Während der Gouverneur nun auf ihre Idee reagierte und antwortete klopfte es an der Tür. Ein trat Donald Gibbons, kein Datapad, sondern ein Blatt in der Hand. Endlich! Die Ergebnisse, dass worauf sie eigentlich wirklich erwartet hatte. Sie folgte dem Gouverneur weiterhin während Donald ihr von hinten das Papier reichte, bedacht darauf das es niemand einsehen konnte. Damit war ihre Phase Drei der Verhandlungen doch noch bei einem regulären Treffen möglich und sie musste nicht im Nachhinein erneut um einen Termin bei dem Imperialen bitten.

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Als nächstes unterbreitete sie Aren ihre Meinung der Dinge. Sie war von ihrem Ursprungsangebot abgewichen. Ihre Abzugsidee lag nun bei 4,7%. Das war durchaus fair, aber nach seiner Meinung konnte er das ganze noch ein wenig mehr für sich ins Positive ziehen. Sie wollte auch noch ihre Meinung bezüglich der Börse ändern. Ein Drittel sollte dort ausgeschrieben werden. Ein anderes Drittel im Besitz der Gruppe bleiben. Die Idee gefiel ihm. Wahrscheinlich würde er sich an diesem Drittel auch etwas bedienen. Doch es gab etwas, dass ihm auffiel. Ein Drittel fehlte. Ein Fehler, den er Marika Reed nicht zugetraut hätte. Hatte sie einfach nur vergessen aufzuzählen, wohin diese Anteile gehen würde oder hatte sie gehofft, dass Aren dumm genug wäre, dass es ihm nicht auffiel. Dorthen lehnte sich zum Ohr des Gouverneurs und stellte das offensichtliche nochmals fest. Er wollte Marika Reed gerade darauf ansprechen, als sie erneut das Wort ergriff. Sie hatte den Einfall gehabt, dass ihre Unternehmen nur als Fundament für seine Firma dienen sollten. Diese Idee war ihm ehrlich gesagt noch nicht gekommen, doch schlecht klang sie nicht. Er war gespannt, was sie ihm nun unterbreiten würde. Er faltete die Hände auf seinem Schoss.

Die Worte die nun kamen waren sehr überraschend. Das fehlende Dritte sollte ihm zukommen. Er war mehr als nur überrascht, konnte sich aber gut im Zaum hallten, was man nicht von Dorthen behaupten konnte. Aren hörte nur ein theatralisches nach Luft schnappen. Ein Drittel plus Aufsichtsratposten. Eine gute Idee, den so war Marika Reed auf der sicheren Seite. Aren wäre niemals so dumm und würde ein Unternehmen verstaatlichen, dass ihm selber zum Drittel gehörte. Etwas, was er eh nicht vorgehabt hatte. Auf der anderen Seite bot diese Idee natürlich auch Gefahren. Er könnte sich ja immer noch aus den Anteilen der Börse bedienen. So wäre er mit einem Schlag der mächtigste Mann der Firma. Diese Idee gefiel ihm mehr als gut. Er beugte sich leicht nach vorne, als es plötzlich klopfte und ein Mann eintrat. Er gab Marika Reed ein Blatt, dass sie kurz studierte. Als sie wieder Aren ihre Aufmerksamkeit schenkte, antwortete dieser sofort. Er würde ihr nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Interessiert würde er sich zeigen, aber auch nicht mehr als das. Marika Reed hatte es vielleicht als wichtigen Punkt vorgetragen, doch in diesem Punkt lag ihre Sicherheit, er war mehr als nur wichtig.

,,Miss Reed, ihre Idee gefällt mir. Ich bin durchaus gewillt, mein Anfangsangebot aufgrund der neuen Grundlage zu überdenken und zu ändern.``

Er lehnte sich noch einmal zurück und holte den Ras Jakuras ein. 4,5% ehr weniger. Aren hatte bereits ähnliches gedacht.

,,4,3 % biete ich ihnen. Ein mehr als fairer Preis würde ich sagen. Der Boden ist eigentlich mehr wert, dass ist ihnen hoffentlich klar, aber das Angebot, dass sie mir hier vorlegen ist recht verlockend und ich würde mich freuen, wenn es so zustande kommen würde.``

Wieder setzte er sein Lächeln auf. Wenn das Verhandeln um den Preis vorbei war, würde er auch nochmals auf den Zettel zurückkommen. Ihn interessierte, was darauf stand, war aber geduldig genug es nicht sofort zu erfragen.


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Sie konnte sich nach diesen Ergebnissen auf alles einlassen, Borosk würde sie reich machen, ja sogar mehr als das es würde sie mächtig machen, mächtiger als es die Anwesenden dieses Raumes überhaupt ermessen konnten. in Gedanken vermerkte sie noch schnell, Romon die Vertragsklausel zur Eingliederung von Vayliuar hinzuzufügen, damit sie auch den Standards der Firma entsprach. Der Familie oder direkten Partnern war das ankaufen weiterer Anteile über die Erstverhandlung untersagt, aber das musste der Gouverneur vorerst ja nicht direkt wissen.

"Einverstanden Gouverneur, dann bleiben wir dabei. 4,3% Preisnachlass pro angekauftem Quadratmeter und sie werden direkter Teilhaber von Insight Research. Wenn sie nichts dagegen haben wird mein Begleiter Romon diese Art von Standardklausel in den Tochterfirmenverträgen von Imperial Spirits hinzufügen. Sie können das ganze dann durchaus noch einmal durchgehen."

Urplötzlich wurde sie lockerer und wechselte in den Modus des gestrigen Abends. Mit den Augen deutete sie auf das Papier vor sich.

"Nun wissen sie Vayliuar ich habe einige Erkundigungen über diese Welt einholen lassen, in Privater Sache. Es gibt eine ungenutzte Landfläche, nördlich von hier auf der so gut wie kein Anbau möglich ist. Ich denke das ihnen dies bekannt ist. Nun wissen sie ich suche eine freie Fläche ähnlicher Größe schon seit langem und wenn sie nichts dagegen haben würde ich sie ebenfalls erwerben..."

Kurz überlegte sie, dem Gouverneur würde klar sein dass sie etwas vor hatte. Doch bei dem was sie gleich aussprechen würde würde jeder einschlagen. Und sie würde ihre Pläne sehr gut verschleiern. Diese grob 13 Quadratkilometer Land waren ihre Lebensversicherung in der Imperialen Staatslandschaft und selbst ein kleiner Teil dieses an sich unbedeutenden Flecks Wiese war für sie wichtiger als ihr eigen Fleisch und Blut.

"Ich stocke mein Angebot auf. Die Gesamte Fläche dieses nun ja Brachlandes und die vorher bereits angesprochene Fläche für Insight Research. Ich zahle dafür 1,2 Milliarden Credits und verlange lediglich einen Anteil von 250 Millionen aus dem Staatshaushalt von Borosk. Für die zusätzliche Fläche zahlen wir natürlich ebenfalls die notwendige Erpacht. Ich denke damit wäre alles gesagt. Sind sie mit meinem Angebot einverstanden?"

Damit erhob sie sich, Romon reichte ihr ein Feuerzeug und sie entzündete den Bericht den ihr Donald gebracht hatte. Sie hatte nicht vor jemandem Informationen darüber zukommen zu lassen, was sie gefunden hatte. Deshalb hatte sie auch so eine antiquierte Form der Speicherung wie Papier bevorzugt. Kurz bevor die Flammen ihre Finger erreicht hatten ließ sie es zu Boden sinken und trat auf die Reste um das Feuer zu ersticken. Jetzt wartete sie nur noch darauf das ihr zukünftiger Partner einschlagen würde und sie hätte den größten Fang ihrer Karriere gemacht.

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Der Rest gestaltete sich recht einfach. Marika Reed war mit 4,3% Preisnachlass einverstanden. Aren war recht zufrieden. Romon würde den Vertrag überarbeiten, hätte Vayliuar nichts dagegen. Aber das hatte er in gewisser Weise. Er würde ihr es sofort mitteilen. Gönnerhaft würde er ihr vermitteln, dass sie sich keine Mühen zu machen bräuchte. Jakura und seine Leute würden sich um die Überarbeitung des Vertrages kümmern und eventuell mit den Leuten der Familie Reed zusammenarbeiten. Er hatte keine Lust darauf, dass etwas an dem Vertrag verändert wurde, dass er nicht haben wollte. Mann konnte es als Kontrollsüchtig bezeichnen, aber das war nun mal eine Sucht, die unter Politikern stark vertreten war. Dann schwenkte Miss Reed wieder in den leichteren ton von gestern Abend zurück. Er war leicht verwundert, noch waren die Verhandlungen nicht vorbei. Wie als wäre es nebensächlich schnitt sie ein neues Thema an. Sie wollte ein Stück unfruchtbares Land im Norden kaufen. Für eine nicht zu verachtende Geldsumme. Er war recht verwundert. Eine Chefin eines stark landwirtschaftlich geprägten Unternehmens wollte ein Stück Land kaufen, auf dem so gut wie nichts wuchs. Er kannte diese Stelle und im großen und ganzen glich sie sehr den Flächen auf anderen Planeten, auf vielen anderen Planeten. Er konnte sich kaum vorstellen, dass dies das erste mal war, dass sie auf eine Fläche stieß. Ohne überhaupt den Anschein zu machen um den Preis diskutieren zu wollen, machte sie dem Gouverneur ein lächerlich hohes Angebot. Ein Umstand, der ihn noch mehr verwunderte.

,,Miss Reed. Erst einmal zu dem Vertrag. Selbstredend müssen sich ihre Leute keine Gedanken um die Erweiterung des Vertrages machen. Das übernehmen selbstverständlich wir. Wir werden im Fall der Fälle Mister Romon hinzuziehen. Machen sie sich keine Gedanken, ich und meine Leute bringen das ganze entsprechend unter Dach und Fach bringen.``

Er nahm den Vertrag an sich. Er hatte das ganze freundlich und wohlwollend ausgedrückt, doch diese Geste ließ keinen Zweifel zu. Er hatte den Vertrag und würde ihn bis zur Unterzeichnung nicht mehr hergeben. Nun würde er auf das Brachland eingehen. Er war sicher, dass etwas dahinter steckte.

,,Des Brachlandes bezüglich. Was gedenken sie mit dieser Fläche zu tuen? Ich benötige diese Informationen am besten sofort, vorher kann ich leider keinem Kaufvertrag zustimmen, so gerne ich das auch würde. Erst vor kurzem wurden neue Gesetzte verabschiedete, von meinem Vorgesetzten, dem Sektoradjutanten. Je nachdem, ob sie einen Club aufbauen wollen oder einen Bauernhof. Laut den neuesten Gesetzten müssten wir, die imperialen Verwalter, ab einer Größe von 10 Quadratkilometern Staatslandes über die Einzelheiten informiert werden. Entsprechende Maßnahmen müssten getroffen werden und im Kaufvertrag verankert werden. Also?``

Es gab diese neuen Gesetzte wirklich, auch wenn nicht wirklich so, wie er sie beschrieben hatte, aber man konnte alles entsprechend interpretieren und Aren hatte die Neugierde gepackt. Er war noch nie eine Person gewesen, die sobald Bargeld im Spiel war alle Vernunft vernachlässigte. Längerfristige Investitionen, die Zukunft hatten und wirklich interessant waren, hier wurde sogar Aren manchmal über eilig, aber einfach nur Geld, davon hatte er schon so viel, dass an sich bildete keine Spannung. Natürlich hatte er seinen Staatshaushalt im Blick, aber dem ging es momentan mehr als gut. Die Investoren würde sowieso noch einmal einen Aufschwung geben. Da wurde er nicht so schnell über eilig.

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Die Neugier des Mannes war größer als vielleicht gut für ihn war. Zudem wurde sie in niemals gerne von Vertragsveränderungen ausgeschlossen. Als ob sie einem dahergelaufenen Wicht einfach so in ihren Unternehmen Macht zusprach, selbst wenn es ihr eigener Schachzug war. In einem Punkt war sie hier jedoch im Vorteil. Sie hatte Zeit und konnte warten, auch wenn es ihr bitter aufstieß sie konnte andere Planeten für Insight finden und dem Gouverneur die kalte Schulter zeigen. Ernsthaft darüber nach dachte sie bisher nicht, aber sie konnte es durchaus so spielen. Die Goldgrube war zum greifen nahe, sollte der Mann sie ihr hier nicht geben würde sie andere Methoden nutzen um sich Teile des Landes anzueignen. Aus der lockeren Frau wurde wieder der erbarmungslose Tiger und diesmal zeigte sie mehr Krallen als vorher.

"Sie verstehen nicht Gouverneur. Ich habe es ihnen nicht vorgeschlagen meinen Vertreter daran arbeiten zu lassen. Nicht im Fall der Fälle werden sie jemanden hinzuziehen. Wir werden ihnen Rahmenbedingungen aufzeigen und sie werden die Formulierung aufsetzen, jedoch wird Romon hier bei jedem dieser Schritte anwesend sein. Ich, nein Imperial Spirits selbst, vertritt sehr genaue Grundsätze was die Gründung von Tochterfirmen angeht und ich gedenke nicht diese zu brechen oder über den Haufen zu werfen."

Ein kurzes durchatmen. Diese Gesetzesart von der ihr gegenüber nun sprach war ihr neu. Eine versierte Lügnerin wusste sich durchaus zu helfen und die Idee die sich ihr nun auftat würde ihren Plänen nicht einmal im Wege stehen. Kalt blieb sie trotzdem, langsam spielte ihr der Verwalter zu sehr auf Zeit und steckte seine Nase in Dinge die ihn nichts, absolut nichts angingen.

"Mir scheint zuweilen ist ihnen das Wort Privater Gebrauch nicht ganz gebräuchlich. Ich werde dort eine Anlage errichten, die einen Nachbau verschiedener Städte, Häuser und Parkanlagen darstellt. Der genaue Zweck dieser Bauten wird bisher lediglich intern diskutiert und liegt absolut nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich und das obwohl sie Verwalter von Borosk sind. Bestellen sie mir den Moff ein und ich diskutiere das gerne mit ihm aus, was meinen Geldwert angeht bleibe ich bei meiner Summe. Das ist das was mir das Land wert ist. Damit sollte ich doch alle ihre Zweifel ausgeräumt haben."

In ihrer Bewegung und Ausstrahlung vermittelte sie eine Art der Entrüstung, als hätte Vayliuar sie beleidigt. Was Marika hier jedoch tat war einfach nur das Signal des Verlassens übermitteln. Würde sie gehen wäre der Vertrag wahrscheinlich gestorben, dass wollten beide Seiten nicht, die Frage war wer einknicken würde. Im Falle der Pläne für das Bauland würde sie das definitiv nicht tun.

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Nun ging es richtig los. Marika Reed nahm kein Blatt mehr vor den Mund. Er war von sich selbst auf gewisse Weise beeindruckt, dass er eine so ruhige Frau zu Weißglut treiben konnte. Äußerlich blieb er still und zeigte sich unbeeindruckt von diesem Aufbrausen. Er hatte sie nun in Rage versetzt, vielleicht wurde sie auch dadurch unaufmerksamer. Den Vertrag wollte sie nicht kampflos aufgeben. Angeblich hatte Imperial Spirits genaue Grundsätze zur Bildung von Tochtergesellschaften. Vielleicht stimmte das auch so, doch bestimmt wollte Miss Reed sich nicht einfach so den Vertrag wegnehmen lassen. Nun probierte Aren eine eiskalte Aura auszustrahlen, was ihm auch recht gut gelang.

,,Wir werden Romon uns die Rahmenbedingungen aufzeigen lassen. Zusätzlich hätte ich aber noch gerne diese vorher einmal schriftlich, zum Überprüfen. Ebenso die Grundsätze ihrer Firma, die sie eben erwähnten.``

Nun sprach Marika Reed wieder ihr Privatland an. Sie spielte das ganze ziemlich auf, wirkte aber so, dass sie gehen würde, würde Aren nicht dem Kauf zustimmen. Doch er hatte das Gefühl, dass Marika Reed die Sache zu wichtig war, um ihn einfach zu verlassen. Er würde sein Glück noch einmal auf die Probe stellen.

,,Bei allem Respekt, aber ihnen scheinen die Worte Staatseigentum und Vorschrift fremd zu sein. Ich bin durchaus gewillt ihnen das Stück Land zu überlassen, ein Stück Land das wohlgemerkt noch dem Staat gehört, dessen Rechtsmäßiger Vertreter ich hier bin. Ich werde ihnen auch das Land zukommen lassen, doch bis sie mir mehr über das Land und seinen Verwendungszweck erzählt haben müssen sie mit den Folgen leben, die der Sektoradjutant für eine solchen Fall vorsieht. Ich werde den Vertrag aufsetzten lassen.``

Die Folgen bestanden in vermehrten Kontrollen und weiteres dieser Art, aber das würde sie schon noch herausfinden. Dieser Vertrag würde aber auf jeden Fall anders ausfallen, als der, den sie nun bekommen hatte. Er würde Schlupflöcher bieten. Einige. Und Aren würde diese auch nutzten. Marika Reed würde noch sehen, was ihr dieser Aufstand gebracht hatte. Sollte sie etwas wirklich wichtiges auf dem Land machen, würde er es sofort wieder einziehen und sie konnte dagegen nichts tun. Auch Kontrollen konnte sie nicht verbieten. All das würde er im Kaufvertrag festschreiben, natürlich nicht so offensichtlich.

Nun legte er wieder eine freundlichere Art ein. Die Differenzen waren beglichen vorerst. Er stand auf und ging zu dem Abstelltisch mit dem Wein.

,,So haben unsere Verhandlungen also doch noch zu einem glücklichen Ende geführt. Sobald Romon und meine Leute den Vertrag überarbeitet haben bekommen sie ihn zum durchlesen und zum Unterzeichnen. Den Kaufvertrag ebenso.``

Er goss die beiden Gläser halb voll mit dem edlen Wein und reichte das eine Glas Marika Reed.

,,Auf diesen glücklichen Vertrag.``

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[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Arbeitszimmer des Gouverneurs] Marika Reed und Aren Vayliuar

Etwas überrascht davon das ihr Schmierentheater und der kleine Ausbruch doch so gut gewirkt hatten setzte Marika gekonnt einen Gesichtsausdruck auf der eine gewisse Fassungslosigkeit austrahlte. Sollte der Gouverneur ruhig vorerst glauben die Oberhand zu gewinnen, dass hier war ein sehr gutes Patt geworden. Dem Ausdruck der Fassungslosdigkeit folgte dann wieder die galante Dame. Es galt hier noch immer zu spielen und bevor der Vertrag nicht unterzeichnet war war sie noch nicht komplett auf der sicheren Seite.

"Auch wenn ich nicht einmal im Ansatz einverstanden bin, dass das Imperium meine Rechte als Privatperson so gering schätzt wie sie es hier offen legen, denke ich dass ich mich geschlagen gebe Gouverneur Vayliuar.

Ich denke ich kann mit und werde mit ihren Einschränkungen leben und sehe keinen Grund diese ganze Sache weiter hinaus zu zögern. Im Namen der Gruppe halte ich ihren Standpunkt für tragbar und bin mit den Bedingungungen einverstanden, zwar etwas zähneknirschend, aber einverstanden."

Sie trat an den Tisch und lächelte als sie den Wein von gestern erkannte. Jeder schmeckte es im Wein, für die meisten war es unangenehm und der Grund warum man Rotweine von Borosk entweder mochte oder verabscheute. Es war der Boden. Die Mineralzusammensetzung, jeder Winzer wusste das. Die Querverbindung zu einem anderen Produkt, was zuerst nichts mit Wein zu tun hatte, auf die würde zumindest bis sie den "Spirit Gold Researve" wie Marika ihn in Gedanken getauft hatte, getrunken hatten keiner der Kritiker und Kenner kommen. Sie würde mächtig bauen auf der Fläche. Und die Erde "entsorgen". Ohne das es aufsehen erregte. Wie genau wusste sie noch nicht aber ihr Gehirn arbeitete bereits an eine Lösung.

Doch nun musste sie zuerst noch ihre kleine Niederlagenrolle spielen. Nur noch ein wenig.

"Zum Wohl Gouverneur, es war... eine Freude mit ihnen und Borosk Geschäfte zu machen. Ich trinke auf eine gute Partnerschaft. Sobald ich den Vetrag unterzeichnet habe werde ich den Bauauftrag geben und Insights Grundstein legen. Die Firma ist ein Geschenk für meine jüngste Tochter müssen sie wissen."

Sie stießen an und genoßen noch etwas den schönen Blick aus dem Fenster des Büros bevor der Gouverneur zum Essen bat.

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„Was soll ich denn machen, desertieren?!“, fragte Heirn genervt und rollte mit den Augen. „Du bist doch kein Soldat mehr.“, entgegnete seine Frau in dem gleichen Tonfall. „Aber das hier ist doch keime Umgebung um ein Kind groß zu ziehen. Es gibt Gerüchte, weißt du das? Man munkelt und spricht. Die Gala, wieso findet sie nicht in der Hauptstadt statt? Sie kommen immer näher, es ist einfach zu gefährlich!“ „Ich tue hier meine Pflicht, ich kann mich nicht einfach aus dem Staub machen!“, wiederholte er etwas lauter ohne auf ihre Argumente einzugehen. Wütend erhob er sich von seinem Sessel und begann rastlos auf- und abzugehen. „Du sollst dich nicht aus dem Staub machen, du könntest wenigstens um deine Versetzung bitten.“, sagte Hera und kam zu ihm. Er schüttelte ihre Hand ab als sie versuchte sie auf seine Schulter zu legen. „Der Imperator hat mich hierhin beordert und ich werde seinen Befehlen Folge leisten.“, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Der Imperator.“, wiederholte sie spöttisch und sah ihn an. „Der Imperator steht nur unten auf dem Formular, weil er überall seinen Namen haben will. Der Gouverneur wollte dich und er kann dich auch wieder ziehen lassen.“ Heirn sagte darauf nichts und ging einfach weiter im Zimmer herum. Nach gut einer Minute blieb er stehen und der Ausdruck in seinem Gesicht wurde etwas ruhiger. „Hera.“, begann er jetzt und als ob sie wüsste was er sagen wollte rollte sie mit den Augen. „Ich weiß, dass es hier schwierig ist und du dir die Annehmlichkeiten Bastions zurückwünschst. Ich verspreche dir, dass unser Aufenthalt nicht von langer Dauer sein wird. Wir nutzen Borosk doch nur als Sprungbrett, es soll nicht unser Ruhesitz werden!“ Hera öffnete den Mund und schloss ihn wieder ohne etwas zu sagen. Heirn kam näher und nahm sie in den Arm. Etwas widerwillig kuschelte sie sich an ihn. „Wir könnten schon aufbrechen und dort auf dich warten.“, nuschelte sie so leise, dass er sie kaum verstand. Er schüttelte den Kopf. „Ohne euch wäre ich aufgeschmissen, ich möchte euch nicht verlieren.“ Düstere Erinnerungen drohten sich ihm aufzudrängen, schnell schüttelte er sie wieder ab. Hera seufzte. „Ich weiß.“, flüsterte sie bloß und wieder kehrte Stille zwischen beiden ein.

„Streitet ihr euch wieder?“, fragte eine zarte Stimme. Beide drehten sich um und sahen ihre Tochter schüchtern im Türrahmen stehen. „Nein, mein Schatz.“, versuchte Hera sie zu beruhigen, löste sich von ihrem Mann und nahm ihr Kind in den Arm. „Nein, wir streiten uns nicht.“, wiederholte sie eindringlich. „Hat aber so geklungen.“, kam prompt die genuschelte Antwort. „Mami und Papi streiten niemals. Wir haben nur…Dinge besprochen. So wie es Erwachsene gerne tun.“ Etwas hilflos nickte Heirn zur Bestätigung. „Ich mag es nicht wenn ihr euch streitet.“, nuschelte Amira wieder und wurde umso fester gedrückt. „Mach dir keine…“, setzte Heirn an zu sagen als sein Kom piepste. Sich des Blickes seiner Frau bewusst nahm er das kleine, manchmal etwas nervige, Gerät aus seiner Tasche und aktivierte einen der Knöpfe. Als hätte es ein Eigenleben versuchte es ihn in den ungünstigen Momenten an seine Existenz zu erinnern.


„Sie sind spät dran, die Gala hat bereits begonnen und Ihre Anwesenheit ist dringend erwünscht.“, ertönte eine nur allzu bekannte Stimme aus dem Kom. Sie gehörte eine der Assistentinnen seines Stabs und vermittelte seine Termine. „Ich bin auf dem Weg.“, erwiderte Heirn prompt und sah seine Frau entschuldigend an. „Ich muss…“ „Ja, ich weiß.“, unterbrach sie ihn schnell und drückte Amira etwas fester an sich. Er ging zu ihnen und strich beiden kurz über’s Haar. „Ich bin schnell wieder hier.“ Hera sagte dazu nichts. Heirn seufzte, drehte sich widerwillig um und verließ nach einem kurzen Blick in den Spiegel das Apartment. Seine Uniform saß gut und spannte lediglich etwas an dem kleinen Wohlstandsbäuchchen, den er sich mittlerweile angegessen hatte. Bud wartete bereits vor der Tür und nickte ihm zu. Heirn erwiderte die Geste und stieg in den Gleiter ein, der auf einem kleinen Landeplatz direkt am Apartment geparkt war. Sie vermisste besonders die sozialen Kontakte, die Partys und die Freizeitmöglichkeiten Bastions. Borosk konnte ihr all das nicht bieten.


Bud startete die Repulsortriebwerke des Gleiters und ließ das Gefährt in die Höhe schnellen. Heirn bevorzugte offene Fahrzeuge, aller Bedenken seines Leibwächters zum Trotz. Er gestattete sich einen letzten Gedanken an seine Familie, der er abermals wegen seiner beruflichen Pflichten versetzen musste. Dann schob er ihn jedoch beiseite und widmete sich ganz seiner Arbeit. Als Leiter des Ressorts für Innere Sicherheit lag es in seiner Pflicht die Sicherheit des Planeten zu garantieren und zähneknirschend musste er sich eingestehen, dass er nicht viel erreicht hatte. Er seufzte und korrigierte sich in Gedanken: man konnte auch meinen er hätte versagt. Der Anschlag mitten im Herzen Borosks…er schob ihn beiseite. Bud beschleunigte den Speeder und Heirn lehnte sich in seinem Sitz zurück. Gleich lag es an ihm das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und diese Aufgabe würde er erfüllen!


[Borosk-System | Borosk | Borosk-City | Gleiter]
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Marika

Der Vertragsschluss war glücklich ausgegangen. Nun begleitete Marika Reed ihn in den Speisesaal. Sie unterhielten sich gerade über ihre Freude über den Vertrag, als plötzlich Arens Kommunikator ansprang. Er entschuldigte sich kurz von Marika Reed, blieb stehen und sprach in den Kommunikator:

,,Ja, bitte?``

,,Sir, ihr neuer Legat Heirn Logane befindet sich nun im Esszimmer. Er kam heute mitten in der Nacht, nach der Gala an und wartet nun auf sie vor dem Esszimmer.``

,,Danke, ich bin bereits auf dem Weg zu ihm.``

Er beschleunigte seine Schritte. Er war seinem neuen Legat noch nicht persönlich begegnet, aber sein Vertreter hatte ihm nur das beste von ihm erzählt. Er hatte ihn persönlich begrüßt, als er hier auf Borosk ankam. Er freute sich den Mann kennen zu lernen. Seine Akte hatte diese Vorfreude bereits noch mehr angekurbelt. Heirn Logane hatte auch Militärische Wurzeln. Vielleicht konnte er das ein oder andere mal ein anregendes Gespräch führen. Außerdem war es nicht schlecht, einen Mann mit militärischen Kenntnissen als Leiter der Sicherheit zu haben. Er bog um eine Ecke und stand dann bereits vor dem freundlich eingerichteten Vorraum des Esszimmers. Die Seiten wurden von mehreren Sofas ausgefüllt, die sich zwischen kleinen Zierbäumchen befanden. Der Boden wurde von einem alten Läufer bedeckt, der noch aus den Zeiten stammte, als das Schloss ein alter Adelssitz war, was nun schon mehrere hundert Jahre zurückreichte. Auf einer Bank saß ein Mann dessen Alter man nur schwer einschätzen konnte und der einen gepflegten Eindruck machte. An seiner Uniform prangten die Rangzeichen eines Legaten. Das musste also Heirn Logane sein. Der Mann stand auf und bewegte sich mit einem lächeln zu Aren hin. Aren erwiderte das Lächeln und reichte dem Mann seine Hand.

,,Ah, sie müssen Heirn Logane sein, nicht wahr. Es ist mir eine Freude sie endlich zu treffen. Bis jetzt hat Vicegouverneur Rist nur das beste über sie verlauten lassen. Ich freue mich schon auf eine gute Zusammenarbeit.``

Er schenkte seinem Gegenüber ein strahlendes Lächeln und ging sofort zum nächsten Punkt über.

,,Wir werden uns zu einem späteren Zeitpunkt nochmals alleine unterhalten und das wichtigste austauschen, nun werden wir aber von einigen Gästen im Esszimmer erwartet. Folgen sie mir.``

Aren wandte sich um und ging zu der großen Tür. Das sein Assistent so spät kam störte ihn wenig. Es waren momentan unruhige Zeiten auf Borosk, da brauchte der Leiter der Inneren Sicherheit nicht die Sekunden bei einer Gala verstreichen lassen. Er hoffte jedoch auch, dass er diese Zeit nicht unnütz investiert hatte. Er erwartete von Heirn Logane bald erste Ergebnisse. Der Vorfall lag nun schon mehr als eine Woche zurück. Heirn Logane würde ihn nicht enttäuschen, da war er sich fast sicher, wenn man seiner Dienstakte, seinem Vertreter und Arens persönlicher Einschätzung glauben durfte. Die Tür wurde für Aren geöffnet und er schritt in den Speisesaal. Auf einem kleinen Podium befand sich eine Tafel, an der bereits Marika Reed und Lucius Castoria, der Herzog fehlte noch. Auch Arens Schwager und seine Schwester wollten eigentlich noch erscheinen, hatten es aber offensichtlich nicht geschafft. Er schritt der Tafel entgegen und stellte seine Begleitung vor.

,,Miss Reed, Mister Castoria, darf ich ihnen Mister Heirn Logane vorstellen, Legat hier auf Borosk.``

Aren trat zur Seite um Mister Logane das Wort zu übergeben. Er erläuterte nochmal ein paar Einzelheit über seine Funktion und Person. Dann setzten sich die beiden mit an die Tafel. Zwei Speisekarten lagen bereit und boten Aren eine Auswahl zwischen einer Vielzahl von Köstlichkeiten. Dieser Koch würde ihn ganz bestimmt nicht enttäuschen.

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Esszimmer]-Aren Vayliuar, Marika Reed, Heirn Logane, Lucius Castoria, weitere NPC`s
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Landeplattform] Heirn Logane, Bud

Majestätisch erhob sich Schloss Horas vor ihnen in die Lüfte. Der Landsitz einer alten Adelsfamilie, die vor Jahrhunderten über diese Ländereien geherrscht hatte, hatte nichts von seiner Pracht und seinem Stolz verloren und strahlte nichts als Würde aus. Die fein gearbeitete Fassade hieß seine Gäste herzlich willkommen ohne die Kraft zu verstecken, die in ihnen lag. Heirn ließ sich zu einem staunenden Blick hinreißen, dann glätteten sich seine Gesichtszüge jedoch wieder und er schüttelte mit gebührendem Druck die Hand der jungen Dame, die ihn in das Innere gleiten würde. Bud schickte sich an ihm zu folgen, doch mit einem Wink beorderte er ihn bei dem Gleiter zu warten. Er gab ein Grummeln von sich, das Heirn lächeln ließ. „Keine Sorge, Bud. Hier bin ich sicher. Die Sicherheitsvorkehrungen sind verstärkt worden.“ Bud grunzte und Heirn wusste genau, dass sein Leibwächter nicht überzeugt war. „Warte hier und entspann dich.“, erwiderte Heirn nur und verschwand schließlich durch den Eingang. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und aufrechtem Gang folgte er der jungen Dame und betrachtete mit angemessenem Respekt die Bilder und Wandteppiche, die das Innere des Schlosses zierten. Der Gouverneur hatte exzellenten Geschmack bewiesen das gemeinsame Essen an diesen Ort zu verlegen. Anstatt sich darum zu wundern warum die Gala nicht in der Hauptstadt stattgefunden hatte würden sie sich geehrt fühlen ob dieser exklusiven Einladung. Heirn gestattete sich einen kurzen Moment und dachte über den Anschlag nach, der Borosk-City heimgesucht hatte. Widerwärtigen Terroristen, vermutlich Aliens oder Republikaner, war es gelungen Giftgas in der Hauptstadt frei zu setzen. Ein Anschlag, der seinem Vorgänger das Amt gekostet hatte und wie Heirn befand zurecht. Dass er sich wegen Pflichtverletzung vor Gericht verantworten musste grenzte an ein Wunder. Doch überschattete diese Gräuel natürlich Heirns Ankunft und trug nicht gerade dazu bei, dass sich seine Frau hier wohlfühlte. Das Diplomatenviertel, in dem sie ihre Suite bezogen hatten, lag zwar weit von dem Nobelviertel entfernt, wo es passiert war, dennoch konnte Heirn selber ein mulmiges Gefühl in seinem Bauch nicht unterdrücken.

„Warten Sie bitte hier, der Gouverneur ist gleich für Sie da.“, riss ihn die Stimme der jungen Dame aus seinen Gedanken. Lächelnd nickte er. „Selbstverständlich. Ich danke Ihnen.“ Sie erwiderte sein Lächeln und verschwand. Mit einem prüfenden Blick zupfte Heirn seine Uniform zurecht und ließ seinen Blick durch das Vorzimmer wandern. Es war ebenso geschmackvoll eingerichtet wie der Rest des Schlosses, den er bisher gesehen hatte. Es verbreitete eine fast persönliche und heimeliche Atmosphäre, die Heirn sehr genoss. Dem Gouverneur selbst war er noch nicht vorgestellt worden, doch der Gouverneursleutnant hatte ihn mit breiten Armen empfangen.

Heirn setzte sich auf eine Bank, den Rücken gerade und die Hände locker und entspannt auf seinen Oberschenkeln abgelegt. Seine militärische Vergangenheit war ihm in seinen Bewegungen deutlich anzusehen. Es dauerte nicht lange und Heirn erkannte den Gouverneur, der geradewegs auf ihn zusteuerte. Schnell stand er auf und schüttelte ihm die Hand.

„Herr Gouverneur, die Freude ist ganz auf meiner Seite.“, antwortete er dem stattlichen Mann, der seine Hand fest griff und breit lächelte. „Der Herr Gouverneursleutnant weiß zu schmeicheln, ich leiste nur meine Pflicht dem Imperator gegenüber. Und Ihnen selbstverständlich.“ Gouverneur Vayliuar bat ihn ihm zu folgen, sie würden sich später noch einmal unter vier Augen unterhalten. Heirn wusste, dass jetzt ein Mittagessen mit einflussreichen Unternehmern geplant war, also nickte er und heftete sich an die Fersen des Gouverneurs. Einige der Gäste hatten bereits ihre Plätze eingenommen und sahen ihnen interessiert entgegen während der Gouverneur ihn vorstellte.

„Ich grüße Sie alle sehr herzlich.“, ergriff Heirn das Wort. „Mir wurde das Ressort der Inneren Sicherheit übertragen und gerne beantworte ich Ihre Fragen. Ich bin erst vor Kurzem mit meiner Familie hierher gekommen und habe die Gastfreundschaft Borosk genau so genossen wie Sie es hoffentlich tun. Ich möchte Ihnen versichern, dass das Imperium diesen Planeten unter seiner vollen Kontrolle hat und keinen Widerstand duldet.“ Er verlieh seinen Worten Nachdruck und nahm dann seinen Platz an dem Tisch ein.


[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Esszimmer] Heirn Logane, Aren Vayliuar, Marika Reed, Lucius Castoria, weitere
 
Borosk - Schloss Horas - Gästesuite - Thyrus Muraenus

Nachdem sich der durchaus angenehme Abend seinem Ende hingezogen hatte und der Nachtmond schon seit einigen Stunden über dem fürstlichen Schloss Horas thronte, hatte sich Thyrus in die vom Gouverneur bereitgestellte Gästesuite innerhalb des Schlosses zurückgezogen. Der durchaus geräumige und mit einem wundervollen Ausblick gezierte Raum entsprach voll und ganz dem Geschmack des Herzogs, der sich sogar ein wenig an eines seiner Schlösser auf einer am Ozean gelegenen Schlucht weit im Süden des tropischen und paradiesischen Kontinents Panorma auf Dubrillion erinnert fühlte. Gouverneur Vayliuar wusste, seine Gäste bestens bei Laune zu halten, das hatte die Gala vorhin ebenso wie die Unterkünfte seiner geladenen Ehrengäste gezeigt. Entweder spielte er ein raffiniertes Spiel, um die potentiellen Investoren geschickt einzulullen und bei den morgigen Verhandlungen wie eine leere, rostige Blechdose zu zerdrücken, oder er war tatsächlich ein höflicher und zuvorkommender Gastgeber, anders als viele Verwalter, denen Thyrus bisher begegnet war. Für den morgigen Mittag war ein Mittagessen gesetzt, unmittelbar nach den Verhandlungen mit Miss Reed und vor denen mit Thyrus. Aus der Laune der Unternehmerin wollte Thyrus bei dieser günstigen Gelegenheit sofort herauslesen, woran er mit Vayluar war und was dessen wahre Intentionen gewesen sind. Der junge Tiberius von Königssteyn hatte sich auf Auftrag des Herzogs daran gemacht, für die Abholung seiner Anwälte zu sorgen, welche unmittelbar nach dem Mittagessen im Schloss eintreffen sollten. Anstatt zu schlafen, saß er auf dem extravaganten Balkon seiner Suite und war vertieft in den Vorbereitungen für die Verhandlungen am morgigen Tag. Zusammen mit seinem Team verfolgte er einen präzise abgestimmten Plan, mit dem er den Verlust auf Dubrillion mehr als wettmachen wollte. Der Hauptbestandteil dieses Projekts war das von Mister Castoria vorhin erwähnte Kolonialprojekt der Fourb-Gruppe und der Imperialen Verwaltung, von welchem Thyrus durch Kontakte und Hintermänner bereits bestens Bescheid wusste und einen dem Gouverneur bisher unbekannten Risikofaktor zu seinem Vorteil ausnutzen wollte. Es sollte eigentlich ein Kinderspiel werden. Und die Muraenus-Dynastie würde im hellen Licht des Erfolg emporsteigen - höher, als jemals zuvor. Thyrus lächelte beim Studieren seiner Unterlagen. Dann stieg er langsam ins Bett und ließ sich so einiges nochmals durch den Kopf gehen.

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"Mister Crasius, ich erwarte Sie und ihr Team in einer Stunde vor dem Büro des Gouverneurs. Und noch eine Sache: es besteht Grund zur Annahme, dass Prada mit Gouverneur Vayluar in Kontakt steht und ihn beeinflusst. Ich hoffe, Sie sind bestens für einen solchen Fall gewappnet, denn ich habe nicht vor, dieses Schloss ein weiteres mal als großer Verlierer zu verlassen und die Imperiale Verwaltung auf mich hinablächeln zu sehen."


"Wir werden dort sein. Und machen Sie sich keine Sorgen wegen Gouverneur Vayluar, Herzog. Unsere geplanten Unternehmungen, die mit den Investitionen für Borosk verbunden sind, hängen eng mit dem Erfolg der Fourb-Gruppe zusammen, dessen rechtmäßiger Erbe unser gemeinsamer Freund bekanntermaßen ist. Ich bin höchst zuversichtlich und freue mich bereits."

Das Holo-Bild des großgewachsenen Muun erlosch und Thyrus rückte seinen marineblauen Anzug zurecht. Er war seit sechs Stunden wach und hatte sich soeben nochmal mit dem leitenden Anwalt seines Teams besprochen, welcher schon zahlreiche große Deals ermöglicht hatte und über einen messerklaren Verstand verfügte, wie die meisten Angehörigen seiner Spezies. Erst vor wenigen Tagen hatte er auf Muunlist eine Gruppe schwer einflussreicher Unternehmer vor den Köpfen der dortigen imperialen Zentralbanken vertreten, welche der imperialen Rüstungsindustrie angehörten. Dieser Muun spielte in der Königsklasse der imperialen Wirtschaft und war der Kopf einer der größten Kanzleien, die das Imperium in seinem schier endlosen Vorkommen an hochqualifizierten Männern der Wirtschaft und des Rechts zu bieten hatte. Das Honorar dieses Mannes war schwindelerregend und noch nie hatte Thyrus eine solche Vorkasse für einen Anwalt bezahlt. Doch hatte er aus seiner Vergangenheit gelernt und wünschte sich in den vergangenen Jahren anstatt der schmalspurigen Amateure der dubrillianischen Konzerne einen Mann wie Crasius an seiner Seite gehabt zu haben. Thyrus gab über das Comlink Bescheid, zu Tisch zu erscheinen und die Doppeltür der Suit schwang mit einem einmaligen Klang auf. Im Speisesaal angekommen erblickte der Herzog die bereits anwesenden Vayluar, Misses Reed und Mister Castoria. Mit einem scharfen Grinsen verneigte sich der Adelige und stieg über die edelhölzerne Treppe auf das Podest, auf welchem sich die Tafel befand. Ein Angestellter ließ ihn daraufhin Platz nehmen und mit freudiger Stimme ließ der Herzog von seiner Anwesenheit und der dadurch verbundenen Extravaganz innerhalb des Raumes wissen.

"Ich grüße Sie, meine Damen und Herren und hoffe, dass erfolgreiche und historische Verhandlungen hinter Ihnen liegen. Die Suite war übrigens großartig, Gouverneur Vayluar. Ihr Balkon erinnerte mich an eines meiner liebsten Schlösser auf Dubrillion, thronend auf einer himmlischen Schlucht über dem dubrillianischen Ozean. "


Der Blick des Herzogs fiel auf den Neuankömmling innerhalb der bereits vertrauten Runde.

"Ich befürchte, wir hatten bisher noch nicht das Vergnügen, Mister...?"

Der Gouverneur stellte den Herzog daraufhin standesgemäß vor, ehe die Kellner die Speisen servierten, die sich zu Thyrus' Überraschung als äußerst schmackhaft und edel erwiesen. Was hatte Tiberius gestern nur für ein Problem gehabt?



Borosk - Schloss Horas - Speisesaal - Thyrus Muraenus, Aren Vayliuar, Marika Reed, Lucius Castoria, Heirn Logane
 
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