Brentaal IV

Saphenus

Härtester Hund
Brentaal IV
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[ Infos zum Planeten: Brentaal IV (engl.) | Brentaal IV (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]

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Namhafte Lokalitäten

Cormond – Die planetare Hauptstadt, die oft in einem Atemzug mit Ralltiirs Cambriele als Finanzzentrum der Kernwelten genannt wird, liegt auf breitflächigen Salzebenen, die sich irgendwann zwischen der Suporro-See und der Gravaal Gebirgskette gebildet haben. Weil die Metropole mit ihren riesigen Wolkenkratzern und den massigen Komplexen im Stil der Coruscanter Architektur erbaut wurde, wirkt sie zwar technisch modern, aber gleichzeitig auch äußerst kühl. Das Stadtzentrum, das von Firmenzentralen, Kaufhäusern, hochpreisigen Hotels und unerschwinglichen Apartements übersät ist, ist umzingelt von ärmlichen Slums, weshalb die Kriminalität - genauso wie die Polizeipräsenz - scheinbar allgegenwärtig ist. Möglicherweise hat sich die High Society aus diesem Grund eher ins Umland zurückgezogen. Sowohl Grundstücke am Meer als auch Feriendomizile im Gebirge sind bei den hiesigen Reichen und Schönen äußerst beliebt.

Firmensitz Brenntal Bergbau Incorporation
Der Wolkenkratzer der traditionsreichen Unternehmung befindet sich im von der Wirtschaft dominierten Stadtkern der Kapitale. Überaus majestätisch reckt sich das modern gehaltene Gebäude in die Höhe und dessen schlanke Gestalt wird bloß von den kleinen, privaten Landeplattformen, die an die Fassade angeschlossen sind, ein bisschen gestört. Teure Holo-Gemälde, die die Firmengeschichte in einzelnen Szenen nacherzählen, hängen in den langen Korridoren der Chefetage. Des Weiteren gehört ein weitläufiger Vorplatz, der umringt von hohen Flaggenmasten ist, zum firmeneigenen Wolkenkratzer dazu.

Golden Retreat
Der edle Nachtclub, der als Treffpunkt der Reichen und Mächtigen gilt, ist in Cormonds Umland gelegen. Sowohl das Interieur, das beispielsweise einen Bartresen aus exotischem Holz beinhaltet, als auch das Angebot an Speisen und Getränken ist exklusiv gehalten, um den ausgefallenen Ansprüchen der High Society zu genügen. Zum Schutz der vermögenden Gäste stehen muskulöse Türsteher vor dem Eingang. Für die nötige Privatsphäre mancher Gäste sorgen außerdem kleinere Separees.

Lemur-Residenz
Direkt am Meer - also in Cormonds äußersten Bezirk - liegt die imposante Villa, die einst der Familie Wallerson gehörte. Inzwischen gebietet der Sith Saphenus Lemur über das Anwesen mit den vielen Zimmern. Zum Grundstück gehören außerdem noch ein großflächiger Garten und ein eigener Strandabschnitt.

McCathy-Tower
Zu den zahlreichen Hochhäusern im Stadtzentrum, die als Firmensitze dienen, gehört auch dieser Wolkenkratzer. Ebenfalls nach Coruscants Vorbild erbaut, erhebt sich das Gebäude mehrere hundert Meter in die Luft und beherbergt auf diese Weise abertausend Büros, Kantinen und Konferenzräume.

Zum Fliegenden Kundril
Das Restaurant, das über die Systemgrenzen hinaus für seine Gerichte mit Kundril-Eier bekannt ist, befindet sich im Stadtkern nahe der Brentaaler Börse und ist bei den Vermögenden, aufstrebenden Börsianern und reichen Touristen sehr beliebt.
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Wichtige planetare Organisationen

Klingen – Reichtum zieht immer Kriminalität an. Lange Zeit gehörte dieses Syndikat zu den führenden Vereinigungen in der hiesigen Unterwelt. Berühmt wurden die Verbrecher durch ihre Coups gegen die Brentaal Bergbau Incorporation. Endgültig geriet die Bande in die Schlagzeilen durch ihren Überfall auf das "Golden Retretat". Dort trafen die Kriminellen jedoch auf den Sith Saphenus Lemur, der sie mit seinem Lichtschwert und seinen Fertigkeiten in der Macht mühelos auslöschte.

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Söhne & Töchter

Jon Antilles | Jedi; Horatio Kraym I. | Verwalter (Imp); Cyrron Lubos | Pilotoffizier (Imp); Bastas Numeen | Sith; Kaan Vos | Kopfgeldjäger


Stand: Beitrag #124, 25.11.2017
Aiden Thiuro
 
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[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Brentaal | | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Zoey, im Rest des Schiffes: Saphenus, Selura, Matthew, Talitha (NSC)

Janus musste seiner Gesprächspartnerin zubilligen, dass sie trotz aller noch vorhandenen Naivität keineswegs dumm oder blind war, was die Risiken ihres Lebens anging. Zoey hatte noch einen weiten Weg vor sich, wenn sie eines Tage wirklich eine mächtige Sith sein sollte, doch das Potential war da, es musste nur ausreichend gefördert werden und dazu eignete sich nach Ansicht des Grafen der Samthandschuh besser als die Faust. Man musste die Archäologin in kleinen Schritten in die Dunkelheit führen, vorsichtig und subtil und vor allem geduldig ihre moralischen Grenzen erweitern und sie für die Lehren der Sith empfänglich machen. Korrumpierung war ein Prozess, eine Kunstform, und ähnlich wie ein Gemälde oder eine Komposition konnte es Monate, sogar Jahre dauern, bis man ein wahres Meisterwerk erschaffen hatte. Der kleinste Fehler, ein falsches Wort zum falschen Zeitpunkt, eine überhastete Entscheidung, und der Prozess war zurückgeworfen oder sogar beendet, denn die Helle Seite und die Ansichten der Jedi und der Neuen Republik waren wie zäher Schmutz, den man mühsam aus seiner Kleidung waschen musste, ohne diese zu ruinieren. Doch der Vollstrecker war zuversichtlich, dass Saphenus Erfolg haben würde, mit seiner Hilfe natürlich. Wenn es dann eines Tages soweit sein würde, würde es ein ganz besonderes Vergnügen sein, Zoey gegen ihre ehemaligen Freunde und Weggefährten kämpfen zu lassen. Allein schon der entsetzte Ausdruck auf ihren Gesichtern und der Schock in der Macht würden alles wert sein, dachte sich der blasse Halbechani mit düsterer Vorfreude. Konnte es eine größere Demütigung geben als jemanden nicht an den Tod, sondern an eine andere Lehre zu verlieren? Die Jedi und ihre Lakaien würden schon bald die Antwort kennen. Es war eine angemessene Rache für das, was sie ihm im Eistempel angetan hatten. Der Graf hatte weder vergessen noch vergeben und er beglich stets seine Schulden.

Zoey erkundigte sich nach dem Schicksal des verräterischen Scriptors Edgar, der sie aufgrund des auf sie ausgesetzten Kopfgelds damals während der Benefizgala auf Bastion und schon zuvor angegriffen hatte, dabei lächelte sie bösartig und schien zu hoffen, dass ihm alles nur erdenkliche Übel widerfahren war. Janus nahm das mit Wohlwollen zur Kenntnis, ihr Wunsch nach Rache und Leid war bereits ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, und so erwiderte er ihr Lächeln, seine Stimme war von grimmiger Genugtuung erfüllt, schließlich hatte dieser Jünger auch ihn attackiert und seine Gala ruiniert. Zwar war es gelungen, den Schaden in den Medien einigermaßen gering zu halten, der strengen imperialen Zensur und seinen guten Kontakten zur KOMENOR sei Dank, dennoch war es ein Rückschlag gewesen.


„Ich habe ihn persönlich dem Zirkel der Inquisitoren übergeben, der sich um Verräter wie ihn kümmert. Entweder ist er nun tot...oder er wünscht sich mit jeder Faser seines Körpers, es zu sein. Es gibt so vieles, was man Körper und Geist antun kann...“


Der schlanke Aristokrat lachte leise. Den Inquisitoren ausgeliefert zu sein war grauenhaft, ein Schicksal, dem sich viele lieber durch Suizid entzogen, wenn sie dafür irgendwie die Gelegenheit erhielten. Der Zirkel brach Seele und Körper und verfügte über Jahrhunderte von Erfahrung darin, und mit der Macht auch über ein Mittel, über das andere nicht geboten. Man erzählte sich, dass selbst die Verhörspezialisten des gefürchteten Imperialen Geheimdienstes nicht so grausam und raffiniert waren. Sie hörten zumeist auf, sobald sie die gewünschten Informationen hatten, doch für die Inquisitoren fing der Spaß da gerade erst an. Zoey schien noch etwas anderes fragen zu wollen und kam dann auf das Kopfgeld zu sprechen, das offenbar Arica auf sie ausgesetzt hatte. Bei der Erwähnung der Fürstin wurde Janus´ Augen kurz etwas schmaler, zum Feind machen wollte er sich diese ebenso gefährliche wie schöne Sith nicht. Mit der Konvertierung der Forscherin hatte sich die Situation allerdings geändert.

„Mach dir deshalb keine Sorgen. Du bist nun eine Sith und genießt zudem meine Protektion und die deines Meisters. Gewiss wird Lady Kolar einsehen, dass du kein Feind mehr bist.“


Meinte der Vollstrecker beruhigend und strahlte in der Macht Sicherheit und Vertrauen aus. Sollte die Fürstin noch immer Rachegelüste hegen, würde man ihr reden können, und wenn das scheiterte, überließ man ihr Zoey. Ihr Verlust war akzeptable, eine Fehde mit der Großmeisterin der Assassinen hingegen nicht. Doch mit etwas Geschick würde es dazu nicht kommen und Janus vermied es tunlichst, dass seine Gedanken nach außen drangen. Die Forscherin musste weiterhin glauben, dass sie etwas ganz Besonderes war und kein entbehrliches Werkzeug. Sie äußerte, dass sie nun gut verstand, warum Machtnutzer so speziell waren und deshalb Neid auf sich zogen, und er konnte spüren, dass es ihr gefiel, nun über die Macht zu gebieten. Natürlich tat es das, dachte sich der Graf mit einem schmalen Lächeln. Zoey machte ihrem Ärger über Avlan Luft und nannte all das, was der Söldner ihr angetan hatte, und die Verachtung war deutlich zu hören. Gut, Hass würde sie stärker machen. Janus nickte verständnisvoll.

„Kriminelle wie er sind bestenfalls Werkzeuge. Er ist bloß eine gewöhnliche Kreatur, die unseren Plänen dient. Wenn er klug wäre, würde er diese Ehre akzeptieren und dir den Respekt zollen, den du verdienst. Eines Tages wirst du ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.“


Die Worte des Vollstreckers waren verheißungsvoll und schufen Bilder von Gerechtigkeit und Rache, und er überließ den Rest ihrer Fantasie. Nach ihrem Vergnügen setzten sie ihr Gespräch fort und was dabei zutage kam, war interessant. Höchst interessant. Äußerlich und in der Macht ließ sich der Graf nichts anmerken, er wirkte weiterhin ruhig und freundlich und so, als wäre das eine unverfängliches, harmloses Gespräch, doch was Zoey ihm erzählte, war brisant. Sie glaubte, dass ihr Meister trotz des schmerzenden Beins konzentriert bleiben würde, und Janus nickte beflissen. Saphenus hatte also gemeint, dass es keine ärztliche Hilfe dagegen gab und schwieg sich über die Ursachen dieses Leidens aus. Im nächsten Satz lieferte die Archäologin prompt eine plausible Vermutung und brachte einen Namen ins Spiel, bei dem sich Janus zwingen musste, nicht interessiert aufzuhorchen. Hybris! Der Fürst, der ihn zu seiner Beförderung begleitet hatte und der, so man den Berichten seiner Informanten glauben konnte, erst kürzlich zum Großmeister der Alchemisten aufgestiegen war. Er war auch bei der Benefizgala gewesen und hatte mit Saphenus gesprochen. Er also war der ehemalige Meister des Einäugigen und als Zoey Materiemanipulation und Heilung ins Spiel brachte, zählte der Graf eins und eins zusammen. Der Zabrak hasste und fürchtete diesen Mann also....

Ein Amateur hätte an dieser Stelle gegrinst, die Augen aufgerissen, neugierig den Kopf gehoben oder sich anderweitig durch Mimik oder Gestik verraten, doch der Gesichtsausdruck des Grafen blieb ruhig und zeigte lediglich mildes Interesse, auch in der Macht wahrte er Disziplin und seine Stimme blieb ebenmäßig und glatt.


„Es beruhigt mich, dass du deinen Meister so einschätzt. Die Verhandlungen werden anstrengend werden und Fehler können wir uns nicht gestatten. Hoffen wir also, dass seine Verletzung, woher auch immer sie stammen mag, ihn nicht garstig werden lässt. Jedenfalls nicht garstiger als sonst.“

Ein wohl platzierter Scherz, ein leichtes Lachen, um das Gespräch weiter locker und ungefährlich erscheinen zu lassen. Was Talitha anging, war Zoey weniger zurückhaltend, es platzte förmlich aus ihr heraus, dass die Gefährtin ihres Meisters störend war. War das Neid, der da aus ihr sprach? Zog der Gehörnte sie seiner Schülerin vor? Dass er sie hier bei ihm gelassen hatte, sprach dafür. Die Forscherin meinte jedenfalls, dass auch Talitha ihn nicht ablenken würde. Janus war da skeptischer, nickte aber zustimmend.


„Gut. Er ist sehr zielstrebig, dein Meister. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann setzt er es um. Denk nur an Korriban.“


Lobte der Sith seinen Verbündeten, und das war nicht einmal gelogen. Mit einem Lächeln wagte sich Zoey verbal aus der Deckung und fragte ganz direkt nach Matthew, sie befürchtete, dass er die Verhandlungen oder sie gefährden könnte und wollte wissen, ob er ein Vampir war. Sie hatte sein seltsames Blut gesehen? Ärger kam in Janus auf, doch er unterdrückte das Gefühl rasch. Sein Schüler war nachlässig gewesen gegenüber der Forscherin. Darüber würden sie reden müssen. Doch auch hierbei blieb der Graf souverän und lächelte beruhigend.

Matthew wurde...diszipliniert. Er wird keinen meiner Befehle missachten. Nie wieder. Sowohl wir als auch die Verhandlungen sind absolut sicher. Und was den Rest angeht...nun, sagen wir es so: Er ist nicht so wie du und ich, aber ein Vampir ist er nicht. Es gibt viele Spezies, die äußerlich humanoid wirken, sich aber von Menschen dann doch etwas unterscheiden. Nimm nur mich als Beispiel, ich bin zur Hälfte Echani.“


Der Graf hoffte, ihre Bedenken damit zerstreut zu haben. Elegant erhob er sich, trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter, sanft strich er darüber und küsste sie dann auf die Stirn.

„Du solltest dich nun etwas erholen. Wir werden Brentaal in Kürze erreichen und ich muss noch einige Vorbereitungen treffen. Ich freue mich bereits darauf, dich bald wiederzusehen.“

Nachdem Zoey den Raum verlassen hatte, begab sich Janus in sein Quartier und badete, für die bevorstehenden Verhandlungen kleidete er sich zudem neu ein. Der Graf wählte eine maßgeschneiderte schwarze Robe, die in der Mitte durch rote und goldene Streifen verziert war, am Hals wurde die Robe durch eine goldene Brosche mit seinem Familienwappen verziert. Darunter trug er einen dunklen Anzug und passende Hosen sowie ein Paar Schuhe aus teurem Leder. Zufrieden mit seiner Wahl sorgte er dafür, dass alles an ihm präsentabel aussah und schritt dann würdevoll zum Konferenzraum. Der Pilot hatte durchgegeben, dass sie bald am Ziel sein würden, und kurz darauf fiel die Yacht aus dem Hyperraum, flog in Richtung Brentaal und trat in die Atmosphäre ein. Die Landung verlief reibungslos und zufrieden warf Janus einen kurzen Blick auf sein Chrono. Sie waren mehr als pünktlich. In der Macht rief er alle subtil, aber eindringlich zu sich, um das Schiff zu verlassen und sich auf den Weg zum Treffen zu machen.

[Brentaal IV | Oberfläche | Landebucht | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, im Rest des Schiffes: Saphenus, Selura, Matthew, Zoey, Talitha (NSC)
 

[Hyperraum | Yacht "Birthrigt" | Gästequartier] - Saphenus; Talitha (NPC)

Seine Welt war völlig aus den Fugen geraten. Inmitten lodernder Flammen stand er schwitzend dar, die magere Brust entblößt und blutend. Der rote Lebenssaft glitt seine Haut herunter und tropfte beständig auf den Boden. Unter seinen Füßen hatte sich bereits eine Pfütze gebildet, die langsam größer wurde. Das Lichtschwert in seiner Hand flackerte, die Energieklinge kämpfte gegen ihren eigenen Tod an. Nur noch wenige Minuten und sie würde diesen Kampf verlieren und den Weg ins Jenseits antreten. Den Mund schwer atmend geöffnet konnte man sehen, dass einige Zähne mit Gewalt aus ihm heraus gebrochen worden waren, spitze Stumpen standen in seinem Zahnfleisch und rissen Wunden wenn er seine Lippen bewegte. Seine Zunge konnte nicht anders als ständig über sie hinweg zu gleiten auch wenn sie sich selbst damit verletzte. Wie ein Tier gab er sich diesem Instinkt hin wie er sich schon zuvor seinen Emotionen geöffnet hatte. Wut, Hass und Trauer besaßen die Vorherrschaft und steuerten damit sein ganzes Handeln. Die gelb-glühende Iris auf sein Ziel gerichtet machte er einen Schritt nach vorne nur um dabei leicht zu stolpern. Schmerzen schossen durch sein Bein in seinen ganzen Körper und dienten als Nährboden für seine Gefühle. Es war so weit. Langsam steuerte er auf seinen Gegner zu, ließ seinen Blick nicht von ihm ab, umklammerte sein sterbendes Lichtschwert immer fester. Ein Grinsen, ein Zischen, ein Fauchen und er sammelte das letzte bisschen Kraft, das in seinem Körper steckte. In Sekundenbruchteilen überwand er die Distanz und stach zu. Seine Klinge bohrte sich in lebendes Fleisch wie auch sein Körper von einem hellblauen Lichtstrahl durchbohrt wurde. Erst nahm er das nicht wahr sondern formte seinen entstellten Mund zu einem überlegen Grinsen bis ihm der Schmerz bewusst wurde. Langsam sah er an sich herab und sah, dass er gleichsam wie sein Feind sein Ende finden würde. Die eine Hand an der Waffe legte er die andere instinktiv auf die Schulter seines Gegners wie er es auch bei ihm tat. Sekunden verstrichen, dann sanken beide auf die Knie während sie immer schwächer wurden. Den Blick auf seinen durchbohrten Bauch gerichtet brauchte Saphenus lange um ihn wieder zu heben. Das Gesicht seines Widersachers befand sich nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt. Es war als blickte er in einen Spiegel: ein Zabrak mit völlig ruhigen und entspanntem Gesicht sah ihn an, bereit sein Leben für das größere Wohl aufzugeben. Er setzte zu einem beruhigenden Lächeln, wandte dann aber den Blick ab als sich zwei Hände auf seine Schulter und seinen Rücken legten. Angestrengt folgte Saphenus dem Auge seines Spiegelbildes und sah seine Eltern, die mit ernsten Gesichtern hinter seinem Feind standen und ihm über den schlanken Körper streichelten. „Es ist alles gut.“, murmelte sein Vater während ihm langsam schwarz vor Augen wurde.

Schwer atmend erwachte Saphenus aus seinem Traum, er saß kerzengerade in seinem Bett und spürte die verschwitzte Kleidung an seiner Haut kleben. Eine Hand befand sich auf seinem Rücken, panisch kroch er ans Fußende des Betts und griff an seine Hüfte, doch das Lichtschwert war nicht da. Jemand sagte etwas, doch als hätte er Watte in den Ohren verstand er kein einzelnes Wort. Nur langsam verging die Panik, beruhigte sich sein Atem und wurde sein Gehör wieder klarer. Erst dann realisierte er, dass Talitha vor ihm auf dem Bett saß und ihn voller Sorgen anschaute. Noch einmal sagte sie etwas und ihm war als verstünde er die Worte „gut“ und „Traum“. Hektisch sah sich Saphenus um und erblickte die blanken Wände von Janus‘ luxuriöser Yacht. Es dämmerte ihm wieder wo er sich befand, ganz langsam erinnerte er sich daran eingeschlafen zu sein nachdem er versucht hatte Zoeys Aura im Konferenzraum zu ignorieren. Er wischte sich den Schweiß von seiner Stirn.


„Das ist lange nicht mehr passiert.“, flüsterte er und konnte nicht vermeiden, dass er Angst hatte. Er wollte keine Albträume haben. „Warum kommen sie auf einmal wieder?“, fragte er in die Stille und zitterte. Langsam kam Talitha näher und nahm ihn in den Arm. „Schhh, es ist alles gut.“, sagte sie leise und strich ihm über den Kopf. Er schüttelte ihn. „Nein, von meinen Eltern habe ich noch nie geträumt.“, erwiderte er, entzog sich ihrer Berührung und stand auf. „Wieso können sie mich nicht in Ruhe lassen?“, fragte er und man konnte die Wut in seinen Worten spüren. „Sie haben schon die Hälfte meines Lebens ruiniert…wieso lassen sie mich nicht in Ruhe?“ Jetzt begann er zu brüllen während sich die Fetzen seines Traumes mit den Bildern seiner toten Eltern in der Götterschmiede paarten und ein abstraktes, kaum zu greifendes Ganzes abgaben. Talitha zuckte leicht zusammen, dann sah sie die einsame Träne, die aus seinem Auge trat und seine Wange hinunterrollte. Sie wusste nicht was sie machen sollte.


Unfähig die Gegenwart eines anderen zu ertragen eilte Saphenus in die Nasszelle und ließ eiskaltes Wasser seine quälenden Gedanken vertreiben. Es plätscherte dahin und half mit der Zeit tatsächlich ihn zu beruhigen. Langsam fasste er sich wieder und verbannte seinen Traum in die hintere Ecke seines Verstandes. Kaum wollte er aus der Dusche treten spürte er einen sanften Ruck, der durch das Schiff ging und den Eintritt in den Normalraum ankündigte. Saphenus vermied es sein Spiegelbild anzusehen und betrat nur mit einem Handtuch gekleidet das Quartier, in dem Talitha mit angezogenen Beinen auf dem Bett saß und ihn durchdringend anschaute. Erleichterung machte sich in ihr breit als sie erkannte, dass er sich wieder beruhigt hatte. „Wir sind bald da, oder?“, fragte sie leise. Er nickte. „Dann solltest du dich anziehen. Etwas schickes am besten um Eindruck zu schinden.So widerlich Saphenus den Gedanken auch fand sich mit seiner Kleidung auseinandersetzen zu müssen musste er ihr doch zustimmen. Letztlich war das einzige Kleidungsstück, das der Beschreibung schick gerecht wurde, der Anzug, den er auch schon während der Benefizgala getragen hatte. Schnell legte er ihn an und vermisste sogleich die weite, schwarze Robe, die seinen mageren Körper sonst verdeckte. Talitha schien seine Gedanken zu lesen und schüttelte den Kopf. Resignierend seufzte er und nickte. Kaum streckte er seine Hand aus flog sein Gehstock zu ihm herüber und ließ sich von seinen Fingern umschließen. Es knackte als er versuchte seinen Rücken durchzustrecken.


„Was ist mit mir?“, fragte Talitha als er sich anschickte das Zimmer zu verlassen. In seinem Hinterkopf spürte er den subtilen Hinweis des Grafen sich mit ihm zu treffen. Widerwillig überlegte er hin und her. „Sobald das Schiff mit den Soldaten angekommen ist, solltest du dir Brentaal anschauen. Genieß unseren Aufenthalt, nur bitte nimm eine Wache mit.“, entschied er bestimmt, zwinkerte ihr zu und ging. Schnell betrat er den Konferenzraum, in dem Janus bereits wartete. Der Zabrak ließ seinen Blick langsam durch das Zimmer schweifen und versuchte einen Hinweis darauf zu bekommen, was die beiden miteinander getan hatten, doch durch nichts wurden sie verraten. Schließlich begann er zu lächeln.


„Ich hoffe Du hast die Zeit sinnvoll genutzt.“, deutete er an und stützte sich auf seinen Gehstock. „Zum Glück kannst Du Dir auch die Zeit nehmen um Zoeys Wissbegierde zu…befriedigen. Ich selbst hätte alleine kaum die Chance dazu.“ Er wartete bis schließlich auch ihrer beider Schüler eintrafen. Kurz richtete er sich an Selura. „Entschuldige bitte, dass ich dein Angebot mich in Ruhe mit dir zu unterhalten ausschlagen musste. Weißt du, es gibt gute Tage…und weniger gute.“ Er beließ es bei diesem kryptischen Satz und nickte der illustren Runde dann zu. Gemeinsam verließen sie den Raum, steuerten auf die Laderampe zu und betraten den gewaltigen Raumhafen Cormonds, der Hauptstadt Brentaals. Sofort bemerkte Saphenus den subtilen Geruch von Methan und rümpfte unweigerlich die Nase. Der Geruch der Stadt stand im krassen Gegensatz zu der organisch anmutenden Art und Weise in der sich die unzähligen Wolkenkratzer in den Himmelstreckten. Raumschiffe und Gleiter jedweder Größe und Ausstattung donnerten über ihren Köpfen hinweg und vervollständigten das Bild einer Stadt, die als Hauptstadt des galaktischen Handels galt. Mit Janus an seiner Seite humpelte er die Laderampe herunter und blieb stehen als seine Füße den blanken und sauberen Boden des Raumhafens berührten. Im direkten Vergleich wirkte Dreshdae noch armseliger und heruntergekommener als ohnehin schon, als kniete ein Bettler neben Imperator persönlich. Saphenus spürte wie sich Neid und Eifersucht in seinem Inneren regten während er seinen Blick über den modernen Raumhafen schweifen ließ. Dann humpelte er weiter, nur um in der Ferne eine Delegation auf sie zukommen zu sehen. Kurz schaute Saphenus in den Himmel und fragte sich wann die Beeska ankommen würde, dann verdrängte er diesen Gedanken jedoch. Janus‘ eigene Wachen schirmten sie bereits ab, zumal die Sith auch in der Lage waren sich selbst zu verteidigen. Geduldig wartete er bis er die Gruppe genau ausmachen konnte. Überrascht hob er eine Braue als er erkannte, dass sie von Jennifer McCathy angeführt wurden. Die überaus attraktive Blondine setzte bereits jetzt ihr verführerisches Lächeln auf, das sogar noch breiter wurde als sie Janus imposante Gestalt ausmachte. Begleitet wurde sie von drei Sicherheitsbeamten, die bei näherem Hinschauen das Logo von Brentaal Bergbau Inc. trugen.


„Herr Gouverneur, es freut mich Euch wiederzusehen.“, begann Jennifer lasziv und überschwänglich als sie bei ihnen angekommen war. Ihre langen Beine glitzerten im Sonnenlicht und wurden durch einen nur fast zu kurzen Rock betont. „Bei unserem letzten Treffen war mir nicht klar, dass Ihr ein so hohes politisches Amt bekleidet.“, fügte sie hinzu und warf Janus einen erneuten wenn auch sehr kurzen Seitenblick zu. „Ich wurde erst nach der Gala zum Gouverneur ernannt.“, antwortete Saphenus und setzte sein freundlichstes Lächeln auf, das hinter ihrem aber sehr weit zurückblieb. Er spürte bereits jetzt seine Ungeduld. „Ich habe nicht mit einem persönlichen Empfang gerechnet.“, fügte er hinzu und spielte auf die Ablehnung an, die Albert McCathy ihm entgegengebracht hatte. „Mein Vater ist sehr beschäftigt, lässt aber seine Grüße ausrichten und daran erinnern, dass er sehr wenig Zeit. Er bat um Pünktlichkeit.“, antwortete Jennifer ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen während Saphenus ihre Wortwahl brüskiert zur Kenntnis nahm. Die Demütigungen schienen nicht enden zu wollen. Gequält lächelte er und deutete mit seiner Hand auf Janus.


„Wo Du doch Deinen Blick nicht von ihm nehmen kannst, darf ich vorstellen: Graf Janus Sturn, Sith im Orden seiner Majestät und übrigens der illustre Gastgeber der Benefizgala.“ Jennifers Augen weiteten sich kurz, dann streckte sie Janus ihre Hand zum Kuss hin. „Es ist mir eine Freude und ich möchte Euch sagen, dass ich den Ausgang der Gala sehr bedauere. So viele Toten, wie grausam muss man sein um so etwas tun zu können? Schrecklich! Ich konnte mich glücklicherweise vorher in Sicherheit bringen. Es war so eine schöne Feier und natürlich wäre ich Euch sehr gerne damals schon persönlich begegnet.Dumm wie sie war meinte Jennifer jedes ihrer Worte ernst, Saphenus traute ihr nicht mal zu zu lügen wenn ihr Leben davon abhinge. Seine wachsende Ungeduld niederkämpfend wartete er bis das Gespräch zu Ende war und Jennifer sie freundlich bat ihnen zu folgen. Bereits nach kurzer Zeit erreichten sie ein geräumiges Shuttle, das ebenfalls mit dem Firmenlogo bestückt war. Saphenus legte nachdenklich seine Stirn in Falten. Zum einen brachte McCathy ihm nichts als Ablehnung entgegen, zum Anderen wurde er von seiner Tochter persönlich empfangen. Er konnte das nicht über einander bringen.


Ächzend ließ sich Saphenus in einen der durchaus bequemen Sitze am Fenster nieder. Sanft hob sich die Fähre in die Luft, bei ihrem Abflug erkannte er gerade noch die Umrisse der Beeska, die in der Nähe von Janus‘ Schiff landete. Die Fähre manövrierte geschickt durch den gnadenlosen Verkehr in der Luft bevor sie in einem großen Bogen wendete und sich scheinbar aus der Stadt hinaus begab. „Ich würde Euch gerne unsere schöne Stadt zeigen und habe mir erlaubt eine besondere Route zu nehmen.“, antwortete Jennifer auf Saphenus‘ fragenden Blick, was dieser mit einem Nicken quittierte. Unweigerlich begann seine Hand seinen Oberschenkel zu massieren um die aufkommende Ungeduld niederzuzwingen. Besonders erfolgreich war er darin nicht. Obwohl der Blick auf den Suporro-See und die Gravaal-Gebirgskette, zwischen denen die Stadt erbaut worden war, durchaus beeindruckte, so war Saphenus noch nie vom touristischen Typ gewesen. Der Ausblick langweilte und quälte ihn während Jennifer mit einer vor scheinbar gespielten Freundlichkeit triefenden Stimme von der Geschichte Brentaals, seiner Flora und Fauna erzählte. Mehr und mehr drifteten Saphenus‘ Gedanken zu dem bevorstehenden Gespräch ab und ließen Jennifers Worte zu einem Summen in der Ferne schrumpfen. Es musste von Erfolg gekrönt sein, das war Saphenus bewusst wenn er den Bau des Tempels realisieren wollte. Er durfte nicht scheitern.


„Nicht wahr, Herr Gouverneur?“ Jennifers Stimme ließ ihn aufschrecken. Schnell versuchte er einen aufmerksamen Gesichtsausdruck aufzusetzen. „Natürlich. Ich kann verstehen wieso sich Brentaal zu dem entwickeln konnte, was es ist.“, sagte er ohne den leisesten Schimmer zu haben wovon sie vorher gesprochen hatte. Den Rest des Rundfluges versuchte er ihr ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken, war darin jedoch nicht sonderlich erfolgreich. Innerlich jubelte er als das Shuttle endlich den Landeplatz einer der riesigen Wolkenkratzer ansteuerte und sanft aufsetzte. Er verbannte seine Schmerzen so gut es ging, stieg aus und humpelte Jennifer hinterher, die sie durch teuer aber schlicht anmutende Gänge in einen Warteraum hineinführte. Bequeme Stühle standen im Kreis um einen kleinen Tisch mit Erfrischungen herum. An der Wand hingen Gemälde, die Etappen des Aufstiegs der Familie McCathy zeigten.


„Entschuldigt mich. Ich werde meinen Vater von Eurer Ankunft unterrichten.“, sagte Jennifer, lächelte lasziv und verließ den Raum. Saphenus konnte nicht anders als seufzen.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | Warteraum] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Selura Arka; Matthew Severide

Die Fähre sieht ähnlich aus wie hier im Hintergrund und hier von innen. Nur ein wenig luxuriöser vielleicht.^^
 
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[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Hauptstadt Cormond - Luxuriöser Gleiter, in Begleitung von zwei unscheinbar wirkenden, gepanzerten anderen Fahrzeugen, in Richtung des Firmensitzes der Breental Bergbau Inc. ] Tyris Reth, Fahrer [NPC]

Schweigend arbeitete Tyris sich durch die Akten, die virtuell in seinem kleinen Holopad gestapelt waren. Er hasste es, für die entsprechenden Daten sich durch unzählige Menüs zu bewegen, deswegen hatte er einen Programmierer beauftragt, etwas visuelles zu basteln. Auch wenn ein riesiger Berg an virtuellen Akten etwas demotivierend wirkte, so erfüllte es dennoch seinen Zweck. Die neueste Akte war voller Berichte über die Gefangennahme eines seiner Gewürzfrachter durch die Neue Republik, und nun galt es, eine neue Besatzung mit einem anderen Schiff zusammenzustellen. Zwar war so etwas kostenaufwendiger, aber wer versicherte Tyris, dass die alte Crew den Job nach einer sehr teuren Befreiungsaktion besser machen würde? Je nach Gefängnis konnte eine Befreiungsaktion bis zu mehreren Millionen Credits kosten. Für 4 Mann war er nicht gewillt, eine solch stolze Summe zu bezahlen.

Ein Seufzer entwich seinen Lippen. Arbeit, nichts als Arbeit. Ich sollte eine Sekretärin einstellen. Vielleicht auch zwei. Aber hübsch sollten sie schon sein! Sein Fahrer riss ihn aus seinen Träumen. ,,Wir sind gleich da, Mr Reth. Wünschen Sie noch etwas?" ,,Nein danke, John. Wie geht es eigentlich Ihrer Familie?" ,,Gut, danke für die Nachfrage. Die Kinder machen sich prächtig und nun..." der Fahrer gluckste herum. ,,Komm, raus mit der Sprache!" ,,Nunja, eigentlich weiß es noch nicht einmal meine Frau, aber Lena, unsere Älteste, wird Mutter und ich... ich werde Großvater." ,,Wundervoll! Ich hoffe sie schenken ihr ein schönes Geschenk. Wenn Sie wollen, bekommen Sie eine Erhöhung ihres Gehalts." ,,Danke Sir. Wie ich sehe sind wir da. Sie piepen uns an, wie immer, wenn sie fertig sind? Gut. Dann viel Erfolg."

Zielstrebig stieg Tyris aus dem Gleiterkonvoi und ließ diese davonfahren, ohne nur hinterher zu blicken. Ein gigantischer Wolkenkratzer ragte aus dem Boden, offizieller Sitz der Breental Bergbau Inc. Rasch trat er durch die mittlere der drei Drehtüren und begab sich auf direktem Weg zur Rezeption. Er zeigte dort seine ID vor und nach einer kurzen Überprüfung, schickte man ihn, ausgerüstet mit einem Besucherausweis der Stufe 1 zu einem der luxuriösen Aufzüge. Die Türen wollten gerade schließen, doch konnte einer der Personen dort die Tür aufhalten, als diese Tyris sah. Dezent beschallte man die Nutzer des Liftes mit typischer Musik. Auf dem Weg zu den oberen Ebenen stiegen Leute hinzu, andere aus. Schlussendlich fuhr er ganz alleine weiter in die Chefetage.


Ping! Die Türen öffneten sich und Tyris trat aus der Kabine in einen sehr luxuriös eingerichteten Warteraum. Er blickte sich kurz um. und entdeckte eine illustre Gesellschaft. Ein Zabrak, der in einem schlecht sitzendem Anzug daherkam und sich anscheinend nervös über sein Bein strich. Dann war da ein Halbechani, der eine schwarze Robe trug, am Hals mit einem Wappen verziert. Das waren diejenigen, die Tyris als Anführer identifizieren konnte. Der Rest der Gruppe war keiner Rede wert. Kannte man die Anführer, kannte man die anderen. Der Halbechani in seiner Robe strahlte extremes Selbstvertrauen aus, so als ob er öfters in solchen Räumen gewesen wäre und oder Einfluss hatte. Das war doch dieser Sith-Graf mit der Gala, die von Terroristen in ein Debakel gewandelt wurde. Janus Vialan Sturn!Der Zabrak schien sich unwohl fühlen. Irgendwo her kam ihm dieser Typ bekannt vor! War das nicht dieser neue Gouverneur von Korriban? Wie hieß der noch gleich? Saraebus? Nein. Samuel? Auch Nein! Hm... Saphenus! Genau! So hieß er. Eine Flut von Informationen flutete sein Gehirn.

Tyris lief lächelnd zu den beiden hin, blieb vor den beiden stehen, die ihn misstrauisch anblickten, begrüßte sie höflich und fing an zu reden.

,,Herr Gouverneur! Ich beglückwünsche Sie zu ihrer, vor kurzem stattgefundenen Ernennung zum Gouverneur von Korriban! Ich bin mir sicher, Sie sind hier, um Gelder für die Restaurierung der Infrastruktur zu erbitten, die ihr Vorgänger so niederträchtg in Genussmittel gesteckt hat. Eine Schande, nicht? Besonders da dieser auch noch unzählige Sithgräber hat plündern lassen und die Schätze des Tempels unrechtmäßig veräußert hat. Nur um seinen Durst nach Alkohol und anderen Dingen zu stillen. Aber ich bin mir sicher, wir können nach dem Treffen mit Mr McCathy ein längeres Gespräch über die Zukunft des historischen Ortes Korriban führen!

Auch freue ich mich, Bekanntschaft mit Ihnen, Mr Sturn zu machen. Sith im Rang Executor und gleichzeitig Graf zu sein. Eine recht seltene Mischung, nicht wahr? Bisher kenne ich Sie nur aus dem HoloNet. Wissen Sie, wie manche Sie nennen? Medienwolf. Normalerweise verbascheuen die Sith die Medien, doch Sie! Sie sind eine angenehme Abwechslung. Auch mit ihnen, hoffe ich doch sehr, lässt sich ein Gespräch einrichten!"

,,Die Herren und Damen können nun eintreten!" schallte es von einer Assistentin des Firmenchefs. Mit nachdenklichem Blick sah Tyris der Gruppe zu, wie diese durch die große schwere Holztür verschwand. Tyris war nur aus einem Grund hier. Jennifer McCathy. Erstens würde sie irgendwann das Familienunternehmen leiten. Und zweitens, sie war extrem hübsch und intelligent, genau sein Typ.
 
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Weltraum Imperium, Hyperraum, an Bord der Birthright, Konferenzraum: Janus und Zoey


Zoey bekam zur Antwort, dass Edgar dem Zirkel der Inquisitoren ausgeliefert worden war. Sie konnte es selbst kaum glauben, doch das berührte sie nicht, nein, sie fand es sogar richtig. Natürlich, da hätte sie auch selbst drauf kommen können, dass Janus ihn seinem Zirkel, der dafür prädestiniert war, ausgeliefert hatte. Sie empfand dabei eine gewisse Genugtuung. Dort musste er sicher so richtig leiden und vielleicht hatte er dabei auch schon ins Gras gebissen! Er hatte es verdient! Wie er sie behandelt hatte! Wie er sie bedroht hatte! Sogar ein Kind hatte er auf dem Gewissen, ein Kind, was Yui in gewisser Weise zum Verwechseln an dem Tag geähnelt hatte und sie im ersten Schreckmoment sogar geglaubt hatte, Yui wäre es gewesen?! Yui, was ist mit dir nur geschehen? Schnell verbat sie sich jeden Gedanken an ihr Pflegekind, was ihr so ans Herz gewachsen war! Es wäre möglich, dass Janus Gedanken lesen konnte! Sie wollte Yui, sollte sie wider erwarten doch noch leben, nicht gefährden! Die Hoffnung starb schließlich immer zuletzt!

Janus sagte gerade, dass es so vieles gäbe, was man Körper und Geist antun könnte! Ihr Meister hatte recht! In gewisser Weise ließ sie sich immer wieder von ihm blenden und Liebe machte ja bekanntlich blind. Wie er es sagte! Wie er dabei leise lachte! Sie nickte nur. Sie war heilfroh, nicht mehr seine Feindin zu sein! Das warf wieder die Frage nach Sane und ihren damaligen Jedibeschützern auf, obwohl ihr Sane da mehr am Herzen lag. Hoffentlich ging es ihm gut!?

In Sachen Arica wusste der Graf Zoey zu beruhigen! Sie stand nun unter seinem und Saphenus`Schutz. Außerdem war sie nun eine Sith. Zoey lächelte und nickte dankbar. Sie war froh, das zu hören.

Zu dem Thema Avlan hatte er genau die richtigen Worte parat, Worte die Zoey beeindruckten, die sie hören wollte und ja, er war nur ein dahergelaufender kleiner schmutziger Krimineller und Zoey würde sich für alles irgendwann rächen! Rache würde ihr Genugtuung verschaffen! Er würde für alle Sticheleien, für jede Herabwürdigung, für jede Grobheit bitter bezahlen! Sie wusste noch nicht wie, doch Zeit brachte Rat, da war sie sich sicher! Das Gespräch mit Janus tat ihr richtig gut.

Janus war froh über Zoeys Einschätzung, was ihren Meister betraf und es ehrte Zoey, dass er soviel Wert auf ihre Meinung legte. Er witzelte am Ende bezüglich Saphenus seiner Garstigkeit herum und Zoey fiel in das Gelächter ein.

Dann lobte er nochmal ihren Meister. Für Zoey war das mehr als beruhigend, dass sich beide Sith so schätzten und gut verstanden und an einem Strang zogen. Von Verrat konnte dann wirklich keine Rede sein.

Doch dann wollte Zoey aber ein wenig Licht ins Dunkel bringen, mit wem sie hier reiste. Ein Gespräch bestand schließlich nicht nur aus einem Frage-Antwort-Spiel, wobei sie die Antworten stets zu geben hatte! Sie wollte etwas in der Hand haben, wenn Saphenus ihr wieder etwas vorwerfen würde! Sie wollte dann mit ihrem Wissen kommen. Natürlich wollte sie es auch selber wissen! Es ließ ihr überhaupt keine Ruhe! Was verbarg Matt? Wer war er? Janus behauptete, dass er Matthew diszipliniert hätte! Er bestand darauf! Etwas anderes ließ seine Betonung nicht zu! Allerdings bezweifelte Zoey das, doch ließ sich nichts anmerken! Sie sollte sich, die Anderen und die Verhandlungen in Sicherheit wiegen. Das wollte Zoey gerne glauben, wirklich! Janus lächelte dabei so umwerfend, dass Zoey ihm ein Nicken schenkte, dass sie ihm glauben würde, auch wenn dem nicht so war. Sie würde weiter vorsichtig und auf der Hut bleiben. Dann gab er zu, dass er nicht so wie Zoey oder der Graf wäre, aber kein Vampir. Es gäbe viele äußerlich humanoide Spezies, doch unterschieden sie sich dennoch. Er kam nun mit sich selbst. Das er zur Hälfte ein Echani wäre, als wenn das Zoeys Fragen ausreichend beantworten würden! Warum sagte er nicht einfach, wer Matt war? Weil es etwas zu verschweigen gab! Er wäre anders! Zoey setzte gerade zu einer genaueren Frage an, da beendete der Graf das Gespräch und meinte, sie sollte sich noch ein wenig ausruhen, da sie bald landen würden. Sie nickte und machte den Mund wieder zu. Natürlich würde es vernünftig sein, ausgeruht dort zu erscheinen. Das man dann auch besser aussah, davon mal ganz abgesehen! Außerdem wollte sie ihn nicht verärgern. Unterschwellig dachte sie dann doch daran, dass er ein Inquisitor wäre.

Er verabschiedete sich mit den Worten, dass er sich freuen würde, wenn sie sich bald wieder sehen würden. Dass er in vertrauter Zweisamkeit meinte, war klar!

“Ja, ich auch. Ich kann es kaum erwarten.”,

gab ihm Zoey mit einem charmanten betörenden Augenaufschlag zu verstehen. Sie gingen in ihre Kabinen. Zoey legte sich ein halbes Stündchen auf die Couch in ihrem Quartier. Vorher hatte sie ihr Kleid ausgezogen, damit es nicht zerknitterte. Danach zog sie es wieder an, machte sie sich etwas frisch und erneuerte ihr Makeup.

Ihr Herz klopfte heftig, als sie zu den Anderen ging. Wie würde ihr Meister drauf sein? Sie zweifelte jetzt, ob es gut gewesen war, wieder Janus zu verfallen. Irgendwie hatte sie nun doch ihrem Meister gegenüber ein schlechtes Gewissen. Sie hörte und spürte ihn. Er war schon im Konferenzraum. Voller Unbehagen trat sie ein und setzte sich still an den Tisch. Sie war die Letzte. Ihr Meister richtete sich gerade wieder an Selura, die er gerade als Sündenbock heraus gepickt hatte. Mit der hatte er es gerade! Ihr konnte es nur recht sein. Saphenus schenkte ihr bisher keinen einzigen Blick. Ihre Schuldgefühle wuchsen bis ins Unermessliche an. Doch was sagte er da gerade? Was sollte das bedeuten? Wie sollte sie das münzen? Kein guter Tag?! Er nickte allen in der Runde zu, auch ihr. Fast erschrocken und getroffen sah sie ihn an. Verstohlen warf sie Janus einen vielsagenden Blick zu. Er meinte doch ihr Treffen, nachdem alle anderen auf ihre Kabinen gegangen waren? Er hasste es! Am liebsten hätte sie aufgeseufzt!

Sie waren gelandet, sanft und fast unbemerkt! Sie erhoben sich und gingen zur Laderampe. Zoey folgte ihrem Meister wie ein Schatten, nur in strahlend Weiß! Ihr entging nicht, dass er versucht hatte, sich in Schale zu werfen. Irgendwie hatte sie nun Gewissensbisse. Aber, sie konnte Janus einfach nicht widerstehen! Sie war total verknallt in ihn! Wenn es sie traf, dann voll und ganz! Nicht immer mit gutem Ausgang! Sie dachte an den Jedirat Solo, in den sie sich auf Thearterra total verguckt hatte. Doch mit Janus war sie längst weiter gegangen. Der Graf schritt würdevoll neben Saphenus her. Er trug eine maßgeschneiderte, sündhaft teure Robe. Er sah umwerfend aus. Saphenus fühlte sich merkbar unwohl! Das war nicht seine Bühne!

Der Raumhafen war ein Anblick für sich und war ein krasser Unterschied zu dem Fleckchen, wo sie gerade her kamen. Das zeigte aber auch auf, was für Hürden sie noch vor sich hätten, um Korriban erstrahlen zu lassen! Und wieviel Geld sie brauchten! Es war besser, als es sich Zoey gedacht hatte! Nach der Ruhe Korribans war der Trubel hier richtig ungewohnt! Es herrschte ein reges Treiben auf dem Raumhafen und auch der Verkehr war mörderisch!

Zu Zoeys Überraschung wurden sie empfangen. Eine Blondine erwartete sie mit einem Empfangskomitee. Zoey wurde nicht vorgestellt oder beachtet. Sie war eben nur die Schülerin. Das war neu für sie und nagte an ihr! Sie war das nicht gewohnt! Was dachte diese Blondine über sie? Sie wäre eine Assistentin? Eine Sekretärin? Zu allem Ärger kam dann auch noch Eifersucht hinzu! Diese Blondine hatte von der ersten Sekunde an ein Auge auf den Grafen geworfen! Auch Saphenus war das nicht entgangen und er reagierte wie immer spitz darauf. Sie erwähnte, dass sie bei der Benefizgala anwesend gewesen wäre. Zoey sah rasch nach unten. Sie wollte auch nicht erkannt werden. Immerhin hatte sie dort auf der Bühne gestanden. Zoey wollte nicht, dass man erfuhr, dass sie bei einem Sith jetzt Schülerin war! Die Galaxie war klein. Sie würde sich vor Q`Tahem schämen! Ja, das würde sie! Wie sollte sie ihm das erklären?!

Sie bekamen eine Sightseeing-Tour in einem bequemen Shuttle. Zoey stürzte schnell hinein, um einen Fensterplatz ab zu bekommen. Sie saß damit plötzlich neben dem Vampir. Zoey musste sich echt schwer konzentrieren, um die Sehenswürdigkeiten überhaupt noch wahr nehmen zu können. Sie musste ausblenden, dass er gefährlich sein könnte! Außerdem waren alle gefährlich! Und hier mitten im Shuttle könnte er ihr nichts tun! Aber, sie saß eben ungerne neben ihm.

Sie kamen an imposanten Gebäuden vorbei! Die Handelshalle und das Museum. Ein Besuch im Museum würde ihr gefallen! Sie hoffte, dass sie sich im berühmten Oradin Grand Hotel einquartieren würden, auch wenn es sich nicht in der Hauptstadt befand. Allerdings könnte ihr die Insel mit dem Favis Resort auch gefallen. Zumindest den Beschreibungen und Bildern aus dem Holonet nach zu urteilen! Dort gab es viele Zerstreuungsmöglichkeiten! Die Blondine quakte ununterbrochen!

Dann stiegen sie alle am Firmensitz ihres Vaters aus. Sie gingen hinein. Sie wurden in einen Warteraum geführt und dort abgesetzt. Das fand Zoey mal wieder allerhand! Die Tochter schwirrte ab. Hier kam ein Typ (Tyris) auf sie zu, der beide Sith zu kennen schien. Schnell sah Zoey wieder zu Boden. Ihr Gesicht hatte auf etlichen Plakatwänden geklebt. Sie setzte sich und wartete ab, bis sie aufgerufen wurden.



Brentaal, Firmensitz von Brentaal Bergbau, Warteraum: Zoey, Janus, Saphenus, Selura, Matthew, Tyris und eine Assistentin
 
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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Landebucht | Yacht „Birthright“ Konferenzraum | Janus, Zoey, Saphenus, Selura, Matthew, in einem Quartier: Talitha (NSC)

Würdevoll und wie es für einen Mann seines Ranges angemessen war wartete Janus im Konferenzraum, der elegant gekleidete schlanke Fastmensch saß am Kopfende des großen Tisches im Zentrum des Raumes, hoch aufgerichtet und die Fingerspitzen aneinander gelegt. Es war sein Schiff, das sie nach Brentaal IV gebracht hatte, es waren seine Reputation und sein Geld, die bei den anstehenden Verhandlungen wichtig sein würden, und es war sein Rang im Orden, der ihn über die anderen erhob und deshalb kamen sie zu ihm und nicht umgekehrt. Es war eine Machtdemonstration, der Graf rief und seine Verbündeten und Werkzeuge eilten herbei, stets in dem Bewusstsein, dass sie ihn nicht warten lassen und damit verärgern sollten. Ein dünnes Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge des Vollstreckers. So war es richtig. Saphenus war der Erste, der den Raum betrat, der Zabrak trug den selben halbwegs teuren Anzug, der seinen dürren Leib schon während der Benefizgala bedeckt hatte. Unwillkürlich fragte sich Janus, ob es das einzige gehobene Kleidungsstück war, das sein Verbündeter besaß, eine Maßanfertigung war es wohl nicht. Man merkte, dass sich der Einäugige Mühe gab, aufrecht zu gehen und zu stehen und seinen Gehstock nicht über Gebühr zu verwenden, und diese Bemühungen halfen zumindest etwas, ihn eindrucksvoller und weniger kümmerlich wirken zu lassen. Diese Äußerlichkeiten mochten im Orden wenig zählen, dort konnte auch jemand mit einem schwachem Körper und abgenutzten, schmutzigen Robe große Macht besitzen und dadurch Respekt erlangen, doch in der Welt der Gewöhnlichen sah es anders aus. Als Nichtmensch hatte es Saphenus im Imperium ohnehin schwerer.

„Gouverneur.“


Begrüßte er den Einäugigen mit einem höflichem Nicken und der Gehörnte sah sich neugierig um, er suchte wohl nach Hinweisen auf das, was geschehen war, nachdem er den Konferenzraum verlassen hatte, dann lächelte er und meinte, dass Janus die Zeit hoffentlich sinnvoll genutzt hatte, und er bedankte sich anspielungsreich dafür, dass sich der Graf so viel Zeit für Zoey genommen hatte. Janus lächelte lediglich dünn und unverfänglich.


„Je schneller die Ausbildung Eurer Schülerin greifbare Fortschritte erzielt, desto besser. Das ist schließlich in unser beider Interesse.“


Erwiderte er ruhig und mit ausgesuchter Sachlichkeit. Mittlerweile waren auch Zoey sowie die beiden Schüler des Grafen eingetroffen, Janus bemerkte, dass die die Archäologin ihn kurz ansah und dann misstrauisch Matthew beäugte, ihr Meister wiederum ignorierte sie vorerst und wandte sich an Selura, er entschuldigte sich dafür, dass er das Angebot der Rattataki für eine private Unterhaltung nicht angenommen hatte. Eine Unterhaltung? Janus unterließ es, darauf mit einem Seitenblick zu reagieren, doch würde er auf jeden Fall nachhaken, sobald er und die kahlköpfige Frau Gelegenheit dafür erhalten würden. Er duldete keine geteilte Loyalität bei seinen Schülern, auch wenn er nicht glaubte, dass Selura in dieser Hinsicht bedenklich war. Nachdem man sich kurz unterhalten hatte, verließ man gemeinsam die Yacht. Die Leibgarde des Vollstreckers hatte bereits die Umgebung überprüft und gesichert und bildete nun eine schmale Ehrenformation.

Hoch aufgerichtet, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ließ Janus den Blick seiner grünen Augen über die Umgebung wandern und atmete die abgasgeschwängerte Luft von Cormond, der Hauptstadt des Planeten, ein. Die Hauptstadt wurde von zahlreichen Wolkenkratzern unterschiedlicher Höhe dominiert, in denen sich die Zentralen zahlreicher wichtiger Handelsunternehmen befanden, das und der intensive Verkehr aus Gleitern, Frachtern und anderen Vehikeln zeugte von der Bedeutung dieser Welt, die ein zentrales Drehkreuz im Warenverkehr und auch für Dienstleistungen darstellte. Janus fühlte sich an die Oberstadt von Taris erinnert und musste auch an Korriban denken. Die alte Welt der Sith hätte kaum ein größerer Kontrast zu dieser Metropole sein können.


„Eine beeindruckende Stadt. Nicht so beeindruckend wie Bastion oder Coruscant, aber durchaus interessant.“


Merkte der Vollstrecker an und lachte leise, als er an den Stolz der Bewohner von Brentaal IV dachte, die wohl gerne in einem Atemzug mit diesen Welten genannt werden wollten. In der Ferne war eine Gruppe von Menschen zu erkennen, die sich ihnen näherte, und als sie schließlich nah genug waren, konnte man erkennen, dass sie von einer Frau angeführt wurden. Einer großen, attraktiven Blondine, deren lange Beine sie elegant vorwärts bewegten und auf deren Gesicht ein Lächeln prangte, das tausend Versprechungen anzubieten schien. Die junge Frau war vorteilhaft gekleidet und als der Graf etwas genauer hinsah, bemerkte er auch das Logo an den Uniformen ihrer Begleiter. Brentaal Bergbau, Inc., es war anzunehmen, dass es sich bei dieser Frau um die Tochter des Firmeninhabers handelte. Hatte ihr Vater sie geschickt, um Wohlwollen zu zeigen? Eine Kompromisslösung, entschied der Sith. Der Inhaber der Firma empfing sie nicht persönlich, sandte aber stattdessen einen Vertrauten, damit seine Gäste sich nicht beleidigt fühlten. Janus lächelte höflich, als der Blick der Frau auf ihm verharrte.

Zunächst begrüßte Jennifer McCathy den Gouverneur und ließ dabei ihre Reize spielen. Janus fragte sich amüsiert, was wohl Talitha davon halten würde, doch diesen Gedanken behielt er für sich. Die Tochter des Firmeninhabers zeigte sich überrascht, dass Saphenus dieses Amt innehatte, dabei warf sie Janus einen kurzen Seitenblick zu. Der Einäugige reagierte mit einem betont freundlichem Lächeln und erklärte, dass er erst nach der Gala zum Gouverneur ernannt worden war, dann fügte er halb fragend hinzu, dass er nicht mit einer persönlichen Begrüßung gerechnet hatte. Solche Dinge spielten in der Geschäftswelt und auch in den Kreisen des Adels und anderer wichtiger Persönlichkeiten eine große Rolle und so war auch der Graf neugierig. Die Antwort von Jennifer war überaus erhellend und die Worte sprachen für sich. „Viel beschäftigt und lässt seine Grüße ausrichten“, das war die höfliche Form von „Ihr Anliegen werde ich höchstwahrscheinlich ablehnen und ich beschäftige mich nur mit Ihnen, um eine Brüskierung zu vermeiden“. Janus unterdrückte den leichten Drang, der Frau die Kehle zuzuschnüren, blieb aber äußerlich vollkommen ruhig. Saphenus schien ähnlich zu denken, sein Lächeln war gequält und er deutete auf den Vollstrecker und stellte ihn vor.

Die Tatsache, dass es sich bei ihm um den Veranstalter der Benefizgala auf Bastion handelte, sorgte für Überraschung und Janus´ Lächeln wurde kurz etwas breiter. Galant griff er sanft nach der Kuss zum ausgestreckten Hand von Jennifer, verbeugte sich leicht und deutete den Handkuss an, gemäß der Etikette berührten seine Lippen ihre Haut dabei nicht. Die grünen Augen des Grafen funkelten leicht. Jennifer verlieh ihrer Freude Ausdruck und sprach wie ein Wasserfall über die Ereignisse während der Gala und als sie davon sprach, dass sie ihn schon damals gerne kennen gelernt hätte, unterdrückte er ein sarkastisches Lächeln. Diese Sorte Bewunderer war mehr lästig als angenehm. Doch davon drang nichts nach außen, Janus hielt ihre Hand eine Sekunde länger als nötig und richtete sich dann elegant wieder auf, er nickte leicht und seine Stimme war erfüllt von Autorität und Macht, verbunden mit Charisma.


„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Miss McCathy. Ich danke Ihnen für Ihre Anteilnahme am Schicksal der so tragisch aus dem Leben gerissenen Lebewesen. Seien Sie versichert, dass die Schuldigen für dieses Verbrechen mit der Effizient und Härte bestraft wurden, für die der Orden der Sith bekannt ist. Nun, da wir uns persönlich treffen, bedauere ich umso mehr, dass es nicht schon früher dazu gekommen ist. Wir können uns alle glücklich schätzen, dass Sie die Gala unversehrt überstanden haben. Wäre Ihnen etwas zugestoßen, es wäre ein tragischer Verlust an Intelligenz und Schönheit gewesen. Gewiss wäre nicht nur Ihr Vater untröstlich gewesen.“


Log der blasse Fastmensch aalglatt und im Brustton der Überzeugung. Nun, es war zumindest nicht vollkommen gelogen, attraktiv war sie und der Tod einer Tochter aus gutem Hause hätte dem Prestige des Sith geschadet. Vielleicht erwies sie sich ja noch als nützlich, also lächelte der Graf überzeugend und verstärkte die Wirkung seiner Worte noch etwas mit der Macht. Nach ihrer Antwort wurde die Gruppe eingeladen, mit einer Fähre der Firma zum Treffen gebracht zu werden, galant überließ Janus den Frauen den Vortritt und kurz darauf saßen alle in bequemen Sitzen und das Schiff hob sanft ab und reihte sich den Verkehr am Himmel ein. Janus hatte sich in der Nähe von Saphenus und Jennifer platziert und er reagierte gespielt interessiert, als die Tochter des Firmeninhabers die Route außerhalb der Stadt damit begründete, dass sie ihnen die Schönheiten der Welt zeigen wollte. Der Graf nickte leicht.


„Eine ausgezeichnete Idee. Ich freue mich besonders darauf, den Suporro-See zu sehen. Wie ich hörte, hat Brentaal Bergbau den Sieger der diesjährigen Regatta gesponsert. Kilam Meers und seine Mannschaft waren ihnen dafür sicher sehr dankbar.“


Auf dem großem See wurden jährlich Regatten mit altmodischen Schiffen veranstaltet, es handelte sich um eine alte Tradition der Bewohner, auf die sie sehr stolz waren. Janus hatte sich gründlich über Brentaal IV informiert und so hörte er nichts neues, als Jennifer während des Fluges erzählte und der Graf heuchelte meisterhaft Interesse, kommentierte manchmal kurz etwas, scherzte ein wenig oder zeigte sich gespielt beeindruckt, was der jungen Frau alles sehr zu gefallen schien. Für den Sith war dies nicht mehr als eine Pflichtübung, er hatte so etwas schon oft genug gemacht. Saphenus fiel das schwerer, man sah ihm an, dass er mit den Gedanken woanders war, und als Jennifer ihn ansprach, musste er sich rasch in eine Floskel flüchten.


„In der Tat, ein Zeugnis für die Fähigkeiten der Bewohner dieser Welt.“


Stimmte Janus zu und schaffte es, den Sarkasmus aus seiner Stimme zu verbannen, der sonst wohl durchgebrochen wäre. Er warf seinem Verbündeten einen kurzen, vielsagenden Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Tochter, auch den Rest des Fluges unterhielt er sich charmant und angeregt und zugleich würdevoll mit ihr. Schließlich erreichten sie das Firmengebäude und konnten das Shuttle verlassen und sie wurden ins Innere geführt, schließlich fanden sie sich in einem geschmackvoll eingerichtetem Raum wieder und Jennifer erklärte, sie würde nun ihren Vater über ihre Ankunft informieren. Janus lächelte ihr galant zu. Saphenus seufzte leise und der Graf trat neben seinen Verbündeten.


„Eure Beschreibung erweist sich als vollkommen zutreffend. Eine bezaubernde junge Dame.“


Der Tonfall des Sith war von hauchdünner Spitzfindigkeit, die Außenstehende wohl nicht bemerken würden. Nun standen sie also da, in einem Warteraum, und warteten darauf, dass man sie hereinbat. Was für eine Beleidigung. Mit höflichem Interesse verfolgte Janus, wie jemand (Tyris) den Raum betrat, er war gekleidet wie ein Geschäftsmann. Hatte McCathy ihn einbestellt, weil er nur mit einem kurzem Gespräch mit den Sith rechnete? Der Neuankömmling sah sie neugierig an und lief dann lächelnd zu ihnen. Etwas skeptisch musterte Janus den Mann, der prompt zu reden anfing und Saphenus ansprach, in seinem Redeschwall ging der Fremde auf eine ganze Reihe von Dingen ein, die gute Informationsquellen voraussetzten. Anschließend wandte der Mann sich an Janus und sprach dessen Bekanntheit an, abschließend bot er ein Gespräch an. Für einen kurzen Moment war der Sith unsicher, was es damit auf sich hatte, dann nickte er leicht.


Lord Sturn.“

Korrigierte er den anderen Mann mit eisiger Höflichkeit und seine grünen Augen funkelten dabei. Er machte eine kurze Pause, um die Spannung zu steigern und deutlich zu machen, dass der Mann sie lieber nicht verärgern sollte.


„Sie sind auffallend gut informiert. Vielleicht wird sich die Gelegenheit ergeben, Mr. …?“


Erkundigte sich der Graf mit Nachdruck, doch da bat sie die Assistentin in den Raum zu McCathy. Janus drehte sich um und zusammen mit Saphenus schritt er in die Richtung des Büros.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | Warteraum | Janus, Zoey, Saphenus, Selura, Matthew, Tyris, Assistentin
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | Warteraum] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Selura Arka; Matthew Severide

„Eine bezaubernde junge Dame?“, wiederholte Saphenus sarkastisch, sah den Grafen angewidert an und setzt sich stöhnend hin. „Wohl eher das dümmste Stück Banthamist auf diesem stinkenden Planeten.“ Er schnaubte und schüttelte den Kopf. „Du kannst Dir sicherlich vorstellen wie sie mir während der Gala auf die Nerven gegangen ist. Ihr heuchlerisches Getue war unerträglich. Glaub mir, ich erinnere mich an ihren angewiderten Blick als sie mich zuerst gesehen hat, der sich urplötzlich änderte als sie mein Lichtschwert sah. Sie glaubt mit ihrem Charme kann sie alles erreichen.“ Er legte eine kurze Pause ein um sich zu beruhigen. Die ganze Situation war demütigend, sie saßen in einem überheblichen Wartezimmer und mussten wie die Bittsteller, die sie waren, warten bis man sich ihrer erbarmte. Saphenus atmete tief ein und aus. „Hoffentlich sind hier keine Mikrofone verbaut. Ansonsten haben sich unsere Chancen in diesem Moment wahnsinnig verringert.“, fügte er mit einem ironisch-belustigten Lächeln hinzu. Er sah an Janus vorbei, das Gemälde an der gegenüberliegenden Wand war unübersehbar. Es bildete einen muskulösen, gestählten Mann mit militärisch kurzen, dunkelbraunen Haaren und durchaus attraktiven, markanten Gesichtszügen ab, der von einem anerkennend guckenden älteren Mann ein Diplom entgegennahm, das wohl das Abschlusszeugnis seines Studiums darstellte. Im Hintergrund sah man eine klatschende Menge, überwiegend Menschen. Saphenus verdrehte das Auge und stand wieder auf. Den Gehstock nur locker in der Hand begann er vor Janus auf und ab zu humpeln, die Ungeduld stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Eine Tür, offenbar zu einem Turbolift gehörend, öffnete sich und begierig sah Saphenus hin. Doch schon wurde er enttäuscht als er eine ihm unbekannte Person erblickte, die aber dennoch zielstrebig auf Janus und ihn zusteuerte. Instinktiv wanderte seine Hand zu seinem Lichtschwert. Kaum bei ihnen angekommen begann er ohne sich vorzustellen zu reden. Erst genervt, dann misstrauisch und schließlich irritiert sah Saphenus den Fremden an. Als er bemerkte, dass sein Mund offen stand, schloss er ihn rasch. Wer war dieser Mann, fragte er sich eindringlich und begann zu überlegen ob er ihn nicht doch schon einmal gesehen hatte. Er wusste sehr genau Bescheid, konnte selbst sagen wieso die illustre Runde auf Brentaal war und war anscheinend auch was Ignavius anging sehr gut im Bilde. Als der Fremde mit Saphenus fertig war drehte er sich nahtlos zu Janus um und sprach auch ihm gegenüber Dinge aus, die den meisten Normalsterblichen zu wissen verwehrt waren. Hier war etwas ganz gewaltig faul, das spürte Saphenus. Er schirmte sich in der Macht stärker ab obwohl von dem Fremden keinerlei Aura ausging. Doch wie er selbst vor wenigen Stunden erfahren hatte gab es Fertigkeiten sich in der Macht zu verbergen, deshalb konnte man darauf wohl nicht viel geben.


Orientierend drehte er sich zu Janus um und sah eisige Höflichkeit und spürbare Ablehnung in seinen Augen. Schnell drückte er seinen Rücken durch und versuchte eine ebenso stolze Haltung anzunehmen. Kaum wollte er Janus beipflichten öffnete sich eine weitere Tür und eine Assistentin des großen Konzernführers bat sie mit schrillender Stimme hinein. Saphenus warf dem Unbekannten noch einen durchdringenden Blick zu und humpelte betont nah an ihm vorbei. „Man sollte mit derart speziellem Wissen vorsichtig sein. Es kann einem leicht über den Kopf wachsen. Dennoch, Sie haben meine Neugierde geweckt. Sie können gerne auf uns warten.“ Er zwinkerte ihm einäugig zu, rief Zoey mit einer Handbewegung an seine Seite und verließ das Wartezimmer. Dem schloss sich ein geräumiger Vorraum an, dessen rechte Seite von einer in einem kunstvollen Bogen verlaufenden Rezeption eingenommen wurde. Der Bogen wurde mit einer exotischen Pflanze abgeschlossen, gegenüber auf der linken Seite befand sich ein moderner Holoprojektor. Die Assistentin hinter der Rezeption war in ein teuer anmutendes Kostüm gekleidet und aufwendig frisiert. Die attraktiven Gesichtszüge wurden nur durch einen eisigen, fixierenden Blick herabgewürdigt.


„Sie können durchgehen.“, sagte sie kühl und deutete auf eine weitere Flügeltür, die sich mit einem Knopfdruck schwungvoll öffnete. Dahinter kam endlich McCathys imposantes Büro zum Vorschein. Saphenus humpelte hinein, den Blick auf den Firmenchef gerichtet. Er sah seinem jugendlichen Abbild im Warteraum noch immer ähnlich, lediglich die Falten und grauen Haaren verrieten sein Alter. Davon abgesehen war er noch immer durchtrainiert, der offensichtlich maßgeschneiderte Anzug saß perfekt, seine Haltung war gerade und diszipliniert. Er richtete den Blick auf seine Gäste, stand schließlich auf und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. Hinter ihm war durch eine hohe Glasscheibe die Skyline Cormonds zu sehen, noch immer herrschte dort geschäftiger Verkehr.


„Herr Gouverneur, Lord Sturn.“, begrüßte McCathy sie kühl und wies auf die vorbereiteten Stühle vor seinem Schreibtisch. „Miss Arka, Mr. Severide, Miss Liviana, Sie haben einen sehr interessanten Weg eingeschlagen nach dem Desaster auf Bastion. Aber bitte, setzen Sie sich. Er selbst setzte sich zeitgleich mit seinen Gästen, streckte den Rücken durch und faltete die Hände in seinem Schoß. „Sparen wir uns ausschweifendes Gerede und lange Schleimereien: Sie wollen Credits, nehme ich an. Für den Wiederaufbau Korribans? Wieso sollte ich Ihnen helfen?“, fragte er Saphenus direkt. Der erwiderte den strengen Blick und wunderte sich kurz über die Abwesenheit seiner Tochter. Er schaute kurz zu Janus, wurde sich dem Moment der Schwäche bewusst und konzentrierte sich. „Erst einmal möchte ich Ihnen für die Zeit danken, die Sie uns schenken.“, begann er und wurde augenblicklich unterbrochen. „Die Zeit, die sehr kostbar und wertvoll ist.“, erinnerte McCathy. Saphenus kämpfte den Ärger in seinem Bauch runter. „Gut, ich werde Ihr Spiel mitspielen. Ich brauche Geld, in der Tat. Wie Ihnen sicher bekannt ist liegt Dreshdae am Boden, finanziell und wirtschaftlich. Mein Vorgänger hat Korriban ruiniert und an den Rande des Abgrunds geführt. Ich möchte diesen geschichtsträchtigen Ort wieder davon wegführen. Der Bau eines Tempels samt einer Arena soll der Weg dahin sein. Schaukämpfe sowie eine weitere Residenz für den Orden werden ein Garant für wirtschaftliche Stabilität sein.“ Den letzten Satz sagte Saphenus im Brustton der Überzeugung, unbewusst verlieh er seinen Worten in der Macht Nachdruck. Gerade wollte er ansetzen seine Überlegungen genauer auszuführen, da wurde er gleich wieder von McCathy unterbrochen. Der Konzernchef gestattete sich ein überhebliches Lächeln. „Herr Gouverneur, sparen Sie sich Ihren Atem. Dieses Treffen verdanken Sie nur unserem gemeinsamen…nennen wir ihn mal Freund und meiner charmanten, aber manchmal etwas vorschnellen Tochter. Ich hätte mich niemals mit Ihnen abgegeben. Glauben Sie wirklich Lord Sturn wäre Ihre Eintrittskarte in unsere elitären Ränge? Sie irren sich, Sie werden niemals zu uns gehören. Ich sage es Ihnen deutlich: Korriban ist verloren und bald werden auch Sie sich dieses unumgängliche Schicksal eingestehen müssen. Was Ihre Pläne angeht: sie sind lächerlich. Ein Tempel im Schatten Bastions auf einer vergessenen Welt?“ McCathy schnaubte verächtlich und stand auf. „Aber es war vergnüglich Sie einmal persönlich zu treffen bevor Ihre politische Karriere beendet ist.“ Eiskalt und ohne jegliche Gefühlsregung stand er vor ihnen während es in Saphenus brodelte und darüber vergaß wer denn ihr gemeinsamer Freund sein sollte. Das Gesicht verzerrt und mit zitternden Händen war die Versuchung groß McCathys Leben ein Ende zu bereiten. Nur ein Griff zu seinem Lichtschwert, ein schneller Schlag und sein arroganter Kopf würde auf den Schreibtisch fallen und das Büro mit Blut tränken. Die Iris gelb verfärbt zuckten seine Finger als sich die Tür zu dem Büro erneut öffnete. Sein Kopf zuckte herum und sah Jennifer, die mit vorgetäuschtem Selbstbewusstsein den Raum betrat. Sie lächelte die Runde charmant an, dann bröckelte ihr Blick jedoch als sie ihren Vater ansah.


„Du hast ohne mich angefangen?“, fragte sie und konnte das Zittern ihrer Stimme nicht völlig verstecken. „Meine Gäste wollten gerade gehen.“, erwiderte McCathy kalt. „Aber du hast gesagt du würdest mit ihnen reden?“ „Das habe ich auch getan.“ Nachdruck und Endgültigkeit lagen in seiner Stimme. Saphenus drehte sich wortlos um. Er wusste, dass er ansonsten die Kontrolle verlieren würde. Mit großen Schritten humpelte er hinaus, warf der Assistentin in dem Vorraum einen vernichtenden Blick zu und betrat das Wartezimmer. Der Fremde war noch immer anwesend, sofort wurde er von Saphenus fixiert. Mit einem Satz war der Zabrak bei ihm und fasste ihm am Kragen. „Wer zur Hölle bist du und wieso weißt du so viel?“, fauchte er mit einem vor Wut und Enttäuschung glühenden Auge. Er brauchte jemanden, an dem er seine Wut auslassen konnte.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | Warteraum] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Selura Arka; Matthew Severide; Tyris Reth
 
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[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Hauptstadt Cormond - Firmensitz von Breental Bergbau Inc. - Wartezimmer der Chefetage ] Tyris Reth, Saphenus, Janus Sturn, Zoey Liviana, Selura Arka, Matthew Severide

Der Halbechani erkundigte sich nach Tyris Namen, genau wie der einäugige Zabrak. Doch bevor er eine Antwort geben konnte, war die Gruppe durch die hölzerne Tür verschwunden. Saphenus schritt betont nah an Tyris vorbei und flüsterte, dass man mit solchem Wissen vorsichtig umgehen sollte. Die Tatsache, das Interesse des Nichtmenschen erlangt zu haben, freute Tyris ein wenig. Vielleicht konnte er beim anstehendem Gespräch endlich an die Schürfrechte für den Asteroidengürtel nahe Korribans gelangen, auf das er schon lange ein Auge geworfen hatte, die ihm der widerlich dekadenter Vorgänger, Ignavius, verwehrt hatte.
Kaum war die Gruppe durch die Flügeltür verschwunden, suchte Tyris nach Jennifer. Als sie seinen Blick bemerkte, lächelte sie ihn an und wollte gerade zu ihm hingehen, blickte jedoch dann zur Tür und eilte elegant den anderen hinterher.

Kaum hatte sich die Tür geschlossen, setzte Tyris sich auf einem der bequemen Stühle und blätterte durch eine der schmucklosen Zeitschriften. Irgendein belangloses Zeug über die Finanzwelt auf Brentaal IV. Nur Zahlen und farblosen Grafiken über die örtlichen Preise. Nicht einmal ein Wetterbericht! Bescheuert sowas.

Seine Augen richteten sich von dem Magazin auf die Tür, als der Zabrak in den Raum trat. Tyris stand auf und wollte gerade höflich Hallo sagen, da wurde er schon fest am Kragen gefasst und angefaucht, wer er ist und warum er so viel wisse. Kurz überraschte ihn diese Attacke. Mit einem Ruck befreite Tyris sich und stieß den Sith ein Stück zurück, der ihn weiterhin böse anfunkelte.

,,Gouverneur, dieses Verhalten ist nicht empfehlenswert, wenn Sie in der für Sie neuen Welt überleben wollen! Desweiteren der falsche Ort, oder wollen Sie, dass man sich das Maul über Sie zerreißt? Ich denke nämlich, dass das gesamte Gebäude verwanzt ist. Kommen Sie. Ich kenne in der Nähe einen guten Platz um zu reden..."

Tyris führte die Gruppe mitsamt dem Zabrak zum Aufzug, drückte den Knopf fürs Erdgeschoss und holte dann ein kleinen rechteckigen Kasten heraus und drückte ihn.
Im Erdgeschoss angekommen zeigte er auf einen kleinen Konvoi von gepanzerten Limousinen. Dort hielt der Fahrer von vorhin die Tür geöffnet und ließ die illustre Gesellschaft einsteigen. Tyris stieg als letzter ein und gab dem Fahrer Bescheid. ,,Zur Wallerson Residenz, bitte." ,,Wie Sie wünschen Sir." entgegnete der Fahrer, schloss die Trennwand und fuhr los. Zum Zabrak gewandt sprach Tyris.

,,Die Wallerson Residenz gehört mir nicht. Keine Angst, der rechtmäßige Besitzer ist im... Urlaub. Nun zu ihren Fragen. Ich bin Tyris Reth. Ich selber bezeichne mich als Geschäftsmann. Andere nennen mich einen Kriminellen. Wiederum andere, einen großzügigen Gönner. Sie dürfen sich selbst aussuchen, was ihnen am besten passt."

,,Ich vergaß, Sie lechzen schon sicherlich danach, zu erfahren warum ich soviel über Sie und Lord Sturn weiß. Ich beobachte viele in dieser Galaxie. Darunter Lord Sturn, der es exzellent darauf versteht, sich die Medien gefügig zu machen. Und als Sie für einen Machtwechsel auf Korriban gesorgt hatten, fing ich auch an, Sie zu beobachten. Allerdings ist es reiner Zufall, dass wir uns auf Brentaal begegnet sind. Ich schwöre!

Ich habe schon lange einen Blick auf die Schürflizenz für den Asteroidengürtel Ihres Planeten geworfen. Allerdings war ihr inkompetenter Vorgänger ein schweres Hindernis. Sie sind wahrscheinlich kein so großer Kotzbrocken wie Ignavius. Sie sind vergleichsweise jung und... ambitioniert, hoffe ich doch. Korriban benötigt dringend einen Neuanfang, den Sie wahrscheinlich durchführen werden. Allerdings brauchen Sie Geld. Geld, das ihnen McCathy nicht geben will, nehme ich an. Die genauen Bedingungen sind noch zu verhandeln, doch ich bin bereit einen gewissen Betrag zu spenden. Natürlich für ein paar Gegeneistungen! Oh, wie ich sehe sind wir da!

Der Fahrer öffnete die Tür und ließ sie austreten. Eine imposante Villa erstreckte sich vor ihnen, angrenzend an den Suporro-See, dahinter in weiter Ferne konnte man die Gravaal-Gebirgskette erkennen. Ein Mann in schwarzem Anzug führte das Grüppchen hinter das Haus, wo ein paar Tische, wie von der Natur vorgesehen, standen. Wenige Schritte zu einem kleinen Sandstrand. Saphenus, Janus und Tyris setzten sich an den Tisch. Der Rest der Gruppe stand um das Trio herum. Um die Ohren verschwinden zu lassen, sagte Tyris.

,,Keine Scheu. Das gesamte Gelände steht euch zur Verfügung. Dazu gehört auch die Villa. Die Damen können sich auch neu einkleiden, wenn diese es wünschen. In der zweiten Etage müsste eine Damengaderobe sein. Wenn ihr etwas zu trinken, essen oder sonstwas wünscht, zögert euch nicht, eine meiner Leute anzusprechen!"

[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Außerhalb der Hauptstadt Cormond - Wallersonresidenz. - Hinterer Garten ] Tyris Reth, Saphenus, Janus Sturn, Zoey Liviana, Selura Arka, Matthew Severide

Der Gruppe, abgesehen von Janus/Saphenus steht es frei, sich auf dem gesamten Gelände zu bewegen, zu trinken, zu essen, sich umzuziehen oder sonst etwas :)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | Warteraum | Janus, Zoey, Saphenus, Selura, Matthew, Tyris, Assistentin

Janus gestattete sich ein sardonisches Lächeln, als Saphenus seinem Ärger über Jennifer McCathy Luft machte und die Tochter des Firmeninhabers mit einer ganzen Reihe von Ausdrücken beschrieb, die sich in vornehmer Gesellschaft nicht gehörten. Der Zabrak klagte sein Leid darüber, wie sehr sie ihn während der Gala belästigt und gestört hatte und wie sie sich ihm gegenüber erst herablassend und dann anbiedernd verhalten hatte, nachdem sie herausgefunden hatte, dass er ein Sith war. Er hielt wohl tatsächlich nicht viel von ihr und kritisierte ihre transparenten, oberflächlichen Charme, was der Graf mit einem schmalen Nicken quittierte. Die junge Frau war in der Tat mehr lästig als angenehm, doch störte er sich daran nicht zu sehr. Er hatte schon mit Personen zusammengearbeitet, die weitaus schwieriger gewesen waren, denn schlussendlich kam es nicht auf Sympathie an, sondern gemeinsame Ziele und Interessen. Ohne Probleme würde Janus lächeln und lächeln und lächeln und die Unzulänglichkeiten dieser Person amüsiert zur Kenntnis nehmen und ausnutzen. Die Schwächen anderer waren seine Stärken und er hatte bereits ausgemacht, wo er bei Jennifer ansetzen musste, um sie zu manipulieren. Vielleicht würde das gar nicht notwendig werden, doch die Option lag auf dem Tisch und deshalb hatte der Sith vorhin auch all seinen Charme spielen lassen, es gab keinen Ersatz für den ersten Eindruck, und den hatte er mit Bravour überstanden. Diese Frau schien ein Faible für mächtige Männer zu haben und heischte nach Anerkennung und Bewunderung, Eigenschaften, die weder selten noch ungewöhnlich waren. Außerdem hielt sie sich für klüger und überzeugender, als sie tatsächlich war. Mit ihr würde man fertig werden, das eigentliche Problem war ihr Vater. Nach allem, was Janus über ihn wusste, war McCathy Senior aus einem gänzlich anderem Holz geschnitzt als seine Tochter, er war jemand, der sich seiner Macht durchaus bewusst war und der einen phänomenalen Aufstieg geschafft hatte, dafür hatte es Stärke und Intelligenz gebraucht. Ohne Zweifel würde es sehr schwierig werden, ihn zu überzeugen, der Graf rechnete mit entweder mit einer schnellen, direkten Ablehnung oder zähen Verhandlungen über jeden Credit. Trotz seines ausgeprägten Selbstbewusstseins glaubte er nicht, dass seine Anwesenheit allein allzu viel nutzen würde, McCathy war niemand, der sich von Titeln beeindrucken ließ. Vielleicht hegte er sogar eine gewisse Abneigung gegen den Adel, denn er war ein Bürgerlicher, der es bis ganz nach oben geschafft hatte, und diese Sorte betonte das gerne und oft.

„Ein Jammer, dass Ihr so über sie denkt. Sie wäre gewiss untröstlich. Was unsere Chancen angeht..angesichts des Empfangs setze ich sie nicht allzu hoch an, selbst ohne diesen...Kommentar.“


Meinte der blasse Halbechani trocken, lächelte dünn und sah dann das Bild des Firmeninhabers an, das auch Saphenus gerade betrachtete. Ein eindrucksvoller Mann, fleißig und ehrgeizig und durchsetzungsstark. Kein leichter Verhandlungspartner. Der Vollstrecker verharrte ruhig und geduldig, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, seine Miene neutral, damit bildete er einen erheblichen Gegensatz zu seinem Verbündeten, der aufgeregt hin und her humpelte. Skeptisch wölbte Janus eine Augenbraue.


„Wie ich sehe, wollt Ihr die Wartezeit nutzen, um Eure Konstitution zu stärken.“


Die Stimme des Sith war höflich, nicht spöttisch, aber darin war die subtile Aufforderung enthalten, damit aufzuhören, gut möglich, dass man sie beobachtete und Nervosität kam nicht gut an. Als allerdings der Fremde (Tyris) auftauchte und sie ansprach, war auch Janus alarmiert und schirmte sich sorgfältig in der Macht ab, gleichzeitig nahm er den Mann genau unter die Lupe. Er war weder Sith noch Jedi, zumindest war sich der Graf da recht sicher, es sei denn, er hatte einen wahren Meister der Verschleierung vor sich. Janus blieb vorsichtig und wachsam und als sie schließlich hereingerufen wurden, unterstrich er Saphenus´ Warnung an den Fremden mit einem leichtem Nicken, seine grünen Augen funkelten etwas. Zusammen mit ihren Schülern gingen die beiden Sith voran und passierten einen Vorraum, der mit Blumen und einer aufwändigen Rezeption geschmückt war, an der die Assistentin des Firmeninhabers saß. Janus schenkte ihr charmantes Lächeln, nahm aber an, dass er ihren Eispanzer damit höchstens ein wenig angetaut hatte. Eine große Flügeltür trennte sie schließlich noch von dem Büro, und dann öffnete sie sich schwungvoll und sie konnten das Büro betreten. McCathy erwartete sie, er war in Würde gealtert und wirkte geistig wie körperlich weiterhin äußerst fit. Der Firmenchef erhob sich und begrüßte sie höflich, aber kühl. Janus war es gewohnt, dass er an dieser Stelle stand, doch er ließ sich davon nicht beirren. Sein Lächeln war schmal, aber gewinnend und seine Stimme von ruhiger Autorität erfüllt.


„Mr. McCathy. Sehr erfreut.“


Der Aristokrat beließ es bei dieser kurzen Begrüßung und neigte leicht den Kopf. McCathy wirkte nicht wie jemand, der übermäßige Begrüßungsfloskeln und Schmeicheleien zu schätzen wusste, also verzichtete Janus darauf. Ebenso hätte übermäßiger Dank oder Freude als Schwäche ausgelegt werden können, als Unterwürfigkeit eines Bittstellers, der um die Sinnlosigkeit seines Anliegens wusste und dies mit Süßholzraspeln zu verbergen versuchte. Diesen Eindruck sollten die Sith tunlichst vermeiden. Janus setzte sich langsam in einen der Stühle, seine Haltung aufrecht und ruhig. Ihr Gastgeber begrüßte alle mit Namen und sprach dabei besonders Matthew und Zoey an. Der Vollstrecker verbarg seine Überraschung. McCathy war wirklich gut informiert. Zu gut, wie Janus fand, das war heute schon der zweite Vorfall dieser Art. Bei dem Wort „Desaster“ musste der Sith sich zurückhalten, aber er blieb ruhig. McCathy kam gleich zum Punkt, wandte sich direkt an Saphenus und wollte wissen, warum er den Wiederaufbau Korribans unterstützen sollte, Tonfall und Blick waren streng und drängend. Und seine Tochter war nicht hier. Beides keine guten Zeichen. Saphenus sah kurz fragend zu Janus, fing sich aber rasch und antwortete höflich, wurde aber unterbrochen. Janus war ob des mangelndem Taktgefühls des Firmenchefs verstimmt, schwieg aber. Sein Verbündeter trug sein Anliegen vor, durchaus überzeugend, wie Janus fand, doch McCathy lächelte bloß herablassend und erteilte eine klare Absage, dabei erwähnte er einen gemeinsamen Bekannten und seine Tochter und machte deutlich, dass er weder an Saphenus noch an dessen Pläne glaubte, er schien sich regelrecht über das bevorstehende Scheitern des Zabrak zu freuen.


„Ihr Mangel an Weitsicht ist beklagenswert, Mr. McCathy. Besonders bei einem Mann in Ihrer Stellung hätte ich mit etwas mehr Aufgeschlossenheit für unkonventionelle Felder gerechnet.“


Äußerte sich Janus mit kalter Höflichkeit, während Saphenus vor Zorn kochte. Mental riet der Graf ihm, sich zu beherrschen, da betrat Jennifer den Raum, zunächst selbstbewusst, dann enttäuscht und verstimmt, als ihr klar wurde, dass ihr Vater ohne sie entschieden hatte. Das Gespräch war beendet und Saphenus stürmte aus dem Raum. Janus blieb noch einen Moment, nickte McCathy und seiner Tochter kurz zu und lächelte dabei auf eine Art, die nahelegte, dass die Sache für ihn noch nicht erledigt war.


„Danke für Ihre Bemühungen.“


Meinte er zum Abschied und ließ dabei offen, wen er meinte, als er an Jennifer vorbeiging, schenkte er ihr ein kurzes Lächeln. Im Warteraum angekommen war Saphenus bereits dabei, seine Wut an dem Fremden (Tyris) auszulassen, er hatte ihn am Kragen gepackt und löcherte ihn mit Fragen. Janus seufzte leise. Was Diplomatie anging, war sein Verbündeter ein schwieriger Zeitgenosse. Der Fremde riss sich los und Janus trat neben den Einäugigen und legte ihm mahnend die Hand auf die Schulter, seine Stimme machte deutlich, dass dieser „Kampf“ zu Ende war.


„Sehen Sie dem Gouverneur seine...Verstimmung nach. Die ist in der Tat nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für ein zivilisiertes Gespräch. Wir nehmen Ihre Einladung gerne an. Möglicherweise überlappen sich unsere Interessen.“


Der Fremde fuhrt mit ihnen im Aufzug nach unten, wobei unangenehmes Schweigen herrschte und auch die Musik nur dazu beitrug, dass keiner wirklich etwas sagen wollte, dann stiegen sie in ein luxuriöses Fahrzeug und endlich stellte sich der Fremde vor. Er hieß Tyris Reth und er war offenbar in Personalunion Geschäftsmann, Krimineller und Mäzen. Seine Bemerkung, dass er gerne das Geschehen in der Galaxis beobachtete, ließ Janus vermuten, dass er im Informationshandel tätig war. Für einen Geheimdienstler waren seine Schuhe und Anzug zu teuer. Nun rückte er auch mit dem Grund für sein Interesse heraus, er hatte Interesse an der Schürflizenz für die Asteroiden um Korriban, war allerdings bei dessen vorherigem Gouverneur auf taube Ohren gestoßen. Er schlug vor, ins Geschäft zu kommen. Janus schwieg einen Moment, das war ein überaus interessantes Angebot, doch noch war er misstrauisch und vorsichtig. Mittlerweile hatten sie ihr Ziel erreicht, eine imposante Villa am Suporro-See. In der Nähe des Strandes setzten sie sich an einen kleinen Tisch und Tyris bot an, dass alle außer dem Grafen und Saphenus sich etwas umsehen konnten. Janus prüfte die Umgebung und den Mann mit der Macht, konnte keine Gefahr feststellen und nickte seinen Schülern schließlich zu. Dass sie vorsichtig und aufmerksam sein sollten, musste er nicht extra erwähnen. Nachdem sie gegangen waren, legte Janus die Fingerspitzen aneinander und musterte ihren Gastgeber.


„Es beruhigt mich, dass Sie uns nicht aus reiner Herzensgüte helfen möchten, Mr. Reth. Solche Angebote sind mir suspekt, ich vertraue eher auf die, die aufgrund gemeinsamer Interessen unterbreitet werden. Sie wünschen also eine Schürflizenz für die Asteroiden um Korriban...ein Vorschlag, über den man nachdenken kann. Bitte erläutern Sie, an was für Gegenleistungen Sie gedacht haben. Vielleicht können wir als vertrauensbildende Maßnahme damit anfangen, dass Sie Ihr offenbar beträchtliches Wissen mit uns teilen. Mr. McCathy war auffallend gut informiert und er erwähnte einen gemeinsamen Freund. Der sind nicht zufällig Sie, Mr. Reth? Oder waren Sie aus einem anderem Grund dort?“


Das Lächeln des Grafen war etwas breiter geworden und seine weißen Zähne blitzen wie die eines Raubtiers auf, doch klang er weiterhin nüchtern und sachlich. Hier lag möglicherweise eine Chance...oder eine Falle. Sie würden es schon bald wissen.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten | Janus, Zoey, Saphenus, Selura, Matthew, Tyris
 
Brentaal, Firmensitz von Brentaal Bergbau in Cormond, Warteraum: Zoey, Janus, Saphenus, Selura, Matthew, Tyris und eine Assistentin


Sie hatten nun einige Zeit in dem modernen hohen Bürogebäude aus Glas und Stahl gewartet und Zoey fand, dass sie wie Bittsteller wirken mussten. Ihr Meister sprach leise mit Janus und schien sich über die Tochter Jennifer auszulassen. Irgendwann schien ihr Meister dermaßen unruhig zu werden, dass er aufsprang und seine Art von Konditionstraining fabrizierte. Tok, tok, tok! Der Graf griff ein. Er machte es subtil und unterschwellig, doch ermahnte indirekt Saphenus, das sein zu lassen. Sie könnten beobachtet werden. Es würde kein gutes Bild auf sie werfen! Es nervte aber auch! Sie konnte dennoch seine Unruhe verstehen! Sie hatte auch sie selbst ergriffen! Es hing viel von dem Treffen ab! Dann kam der Fremde, der sie gut zu kennen schien! Die Sache war schon etwas seltsam?!

Endlich kam die Assistentin, um sie zu holen. Der Firmenchef und -inhaber hatte endlich Zeit für sie und ließ sich herab, sie zu empfangen. Zoey erhob sich. Ihr Meister winkte sie gerade zu sich. Sie sollte ihn defintiv begleiten. Neugierig war sie auf jeden Fall. Ihr Blick fiel nochmals auf das Gemälde an der Wand. Ein Portrait des Firmeninhabers! Er wirkte darauf jung, karrierebewusst und durchsetzungsfähig, aber nicht unbedingt sympatisch. Er schien ein Narzisst zu sein. Ein Selbstportrait im Warteraum?! Sollte es sie einschüchtern? War es bloße Arroganz und Angabe?

Die Assistentin führte sie durch einen Vorraum. Zoey lief hinter ihrem Meister, der neben Janus ging. Ihr Herz begann zu klopfen. Zoey konnte nicht leugnen, dass sie wollte, dass sie das Geld zur Finanzierung bekommen würden. Korriban war ein Traum, den sie nun leben durfte! Sie schritten an einer Empfangsdame an ihrem Tresen vorbei, die ein totschickes edles Kostüm in anthrazit mit Nadelstreifen und einer sündhaft teuren weißen Bluse darunter aus edlem Material trug. Zoey fühlte sich gleich völlig falsch gekleidet, obwohl sie toll in ihrem weißen Etuikleid aussah. Doch dagegen wirkte ihre Garderobe wie von der Stange irgendeines Kaufhauses! Wenn hier die Assistentinnen und Sekretärinnen schon derart nobel gekleidet waren, wie viel Geld besaß dann der Inhaber des Konzerns? Die Dame öffnete ihnen eine Schwingtür und meinte gekünstelt freundlich, sie könnten durchgehen. Stolz, mit erhobenem Kopf trat Zoey ein. Ihre Schuhe mit den hohen schmalen Absätzen klappern im Takt mit Saphenus`Stock.

Der Firmeninhaber Mc Cathy taxierte sie mit Argusaugen, als sie alle eintraten. Sein Büro war riesig und es hatte ein riesiges Panoramafenster, was eine ganze Wand einnahm. Der Ausblick war atemberaubend! Gleiter sausten an seinem Fenster vorbei. Sein Schreibtisch war so groß wie ein Esstisch für acht Personen. Er stand dahinter, die Hände auf dem Rücken und wirkte irgendwie wie ein Mann vom Militär und hatte in seinem Blick etwas Herablassendes. Er begrüßte sie alle und bat sie freundlich, nein, freundlich war das nicht, höflich, sich auf den vorbereiteten Plätzen zu setzen. Als er Zoey begrüßte, stockte ihr der Atem. Sie hätte einen sehr interessanten Weg nach dem Desaster auf Bastion eingeschlagen! Woher wusste er...? Er irritierte sie! Was ging ihn ihr Lebensweg an?! Sie hatte nicht umsonst die besten Privatschulen Naboos besucht! Schnell fing sie sich.


Mister Mc Cathy!”,

grüßte sie kurz und kühl, fast schnippisch, aber selbstbeherrscht und es war ihr einziger unverbindlicher Kommentar dazu. Kein Zittern in der Stimme! Ihre Irritation war ihr nicht anzumerken. Sie lächelte ihm charmant zu. Nur ein Mann raubte ihr die Fassung! Das war Janus Sturn! Zoey musterte ihren möglichen Investor. Seine Augen schimmerten kühl und distanziert. Mc Cathy kam schnell zum Punkt! Er war sehr gut informiert und vorbereitet. Er fragte Saphenus, warum er auf Korriban investieren sollte!? Er war unglaublich überheblich. Er beäugte alle gebieterisch und fixierte nun Saphenus. Ihr Meister sah irritiert zu Janus. Es wirkte Hilfe suchend! Kein guter Anfang! Er fing sich und begann sich zu erklären, dass heißt, er schickte vorher einige nette Worte zum Erwärmen voraus. Gut! Mc Cathy unterbrach ihn sofort und meinte, Zeit ist Geld! Zoey schnappte nach Luft! Sie war entrüstet. Zoey war aufgebracht! Sie presste ihren Mund fest zusammen, um sich ja nicht einzumischen, was ihren Meister brüskieren würde. Mitgefühl für die Lage ihres Meisters überflutete sie. Mc Cathy beäugte Saphenus weiter mit Gebietermiene, während Saphenus nach Worten rang und in Erklärungsnot war und sich kurz halten sollte. Wie sollte er das in zwei, drei Sätzen rüber bringen? Ihr Meister sagte Dinge, von denen Zoey zum ersten Mal hörte! Er hatte Träume und Pläne! Eine Arena!? Schaukämpfe! Sie staunte nicht schlecht! Begeisterung schwang in seiner Stimme mit! Er war überzeugt davon!

Doch, er wurde unterbrochen! Mc Cathy vergriff sich im Ton und machte sich lustig über ihn! In Zoey stieg Wut hoch! Am Anfang standen doch immer zuerst Träume! Mc Cathy erteilte Saphenus eine klare Absage, wie sollte es anders danach sein?! Er würde nicht investieren! Das Treffen würde er nur seiner Tochter verdanken, schmetterte Mc Cathy Saphenus entgegen. Er beleidigte Saphenus weiter und machte ihn runter! Zoey war empört! Sie war noch nie bei einem Geschäftstreffen, doch so hatte sie es sich nicht vorgestellt! Was für ein Mistkerl! Seine Pläne wären lächerlich! Korriban wäre dem Untergang geweiht! Er lachte Saphenus aus! Die Archäologin seufzte stumm auf. Zoey zitterte richtig vor Aufregung. Ihr Blut pochte in ihren Adern. Sie sah, dass der Rücken von Saphenus zuckte.


Plötzlich ging die Tür auf und seine Tochter trat ein. Erst jetzt bemerkte Zoey, dass sie gar nicht mit anwesend gewesen war. Miss Mc Cathy war bestürzt, dass man ohne sie angefangen hatte. Der Vater sagte zwei, drei Sätze und seine Tochter wusste Bescheid. Sie war deutlich aufgebracht, doch hatte nichts zu melden! Sie blieb kleinlaut, wenn auch zutiefst enttäuscht. Sie hatte sich offensichtlich für dieses Treffen eingesetzt und hatte dazu ihren Vater überreden müssen.

Janus äußerte sich und beklagte Mc Cathys Mangel an Weitsicht und bracht es damit auf den Punkt. Dennoch klang es nicht vorwurfsvoll, sondern ruhig und nüchtern. Saphenus erhob sich und eilte hinaus. Ein Wunder, dass er sich beherrscht hatte! Zoey stand auf, um ihrem Meister zu folgen. Vorher trat sie an Mc Cathy heran und verabschiedete sich nach dem Grafen:


“Danke für ihre kostbare Zeit! Ich hätte mehr Pioniergeist bei einem so großen Unternehmer erwartet! Wer nichts wagt, der nicht gewinnt! Sie sind zu satt, Mister Mc Cathy! Verzeihen Sie meine Offenheit! Einen schönen Tag noch!”

Sie tippelte auf dem glatten Boden, so schnell es ihre hohen Schuhe zu ließen, hinaus und sah, wie Saphenus den Unbekannten im Warteraum am Schlaffitchen hatte. Oh je! Er brauchte einen Sündenbock! Zoey hielt sich lieber etwas im Hintergrund. Rasch könnte sie sonst sein Prellball werden! Janus beruhigte ihren Meister. Er sprach auf ihn ein und legte ihm seine Hand auf die Schulter. Zoey war froh, dass der Graf dabei war! Trotz der Attacke war ihnen der Fremde noch wohl gestimmt. Das überraschte Zoey sehr. Er warnte vor Wanzen überall und stellte sich schließlich als Tyris Reth vor! Er plauderte munter weiter. Es ging um eine Einladung auf eine Residenz. Schließlich lüftete sich das Geheimnis um sein Wohlwollen ihnen gegenüber! Er war auf die Schürfrechte auf dem Asteroidengürtel um Korriban scharf. Er stellte sich als Geschäftsmann vor. Scheinbar der Manager des Unternehmens? Da sie nichts weiter vorhatten, stiegen sie in eine große Luxuslimosine und nahmen seine Einladung an. Zoey saß wieder ausgerechnet neben Matt. War das Zufall?

Sie fuhren in Richtung Meer und hielten an einer großen beachtlichen Villa. Die Gegend war malerisch! Im Hintergrund das Gebirge und die Villa am weißen feinen Sandstrand und vor ihnen das azurblaue Meer. Vielleicht würde das die Gemüter besänftigen, dachte Zoey besorgt, insbesondere in Bezug auf ihren Meister. Was sollten sie jetzt nur machen? Ohne einen Investor würden die Träume zerplatzen wie eine Seifenblase! War es schon vorbei?

Am Strand standen unter einem weißen Pavillion ein Tisch mit Stühlen. Die Stühle reichten aber nicht für alle. Daher blieben Zoey und die zwei anderen Schüler des Grafen hinter ihren Meistern stehen. Zoey konnte daher in das Gesicht des Grafen blicken. Ihr Herz schlug gleich schneller. Er sah umwerfend aus! Sie sollten sich etwas auf dem Gelände und im Haus umsehen, da Tyris alleine mit den Sithmeistern sprechen wollte. Sie sollten also verschwinden, da sie störten. Zoey warf Matt und Selura einen gewissen Blick zu. Dann sahen alle zu ihren Meistern. Janus nickte seinen Schülern zuerst zu, dass sie es dürften. Zoey sah fragend zu ihrem Meister. Auch er gab ihr ein Zeichen, dass es in Ordnung wäre. Warum durften sie nichts mithören?

Zoey lief in Richtung Meer. Die Wellen waren wundervoll. Die Sonne schien. Der Sand war heiß und weich. Zoey zog die Schuhe aus und nahm die Pumps rechts und links in die Hand und lief weiter und ließ dann ihre Füße vom Wasser umspülen. Das sie sich umziehen sollten oder könnten, fand Zoey komisch. Bei dem Gedanken musste Zoey jetzt vor sich hin lächeln. Was hatte Mister Reth damit gemeint? Vielleicht Badekleidung? Nein, Zoey würde sich nicht umziehen! Sie lief ein wenig vorne am Wasser am Strand entlang. Nach den aufwühlenden Geschehnissen soeben, tat das richtig gut! Es war so beruhigend!



Brentaal, Wallerson-Residenz am Meer: Zoey, Saphenus, Janus, Tyris, Selura, Matthew
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | Warteraum] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Selura Arkaz; Matthew Severide; Tyris Reth

Saphenus' Blick spie Gift und Galle angesichts der dreisten Zurückweisung durch McCathy. Sein Innerstes rumorte und gierte nach Vergeltung. Sein Lichtschwert schien zu brüllen, es sehnte sich nach Blut und Eingeweiden. Nur allzu bereitwillig würde es den Gemälden an den Wänden ein neues, perverses Kunstwerk hinzufügen. Er musste nur nach der Waffe greifen und sie benutzen. Doch er zögerte, zu sehr irritieren ihn die sensiblen Informationen, über die der Mann in seinem Griff verfügte. Schon gelang es diesem sich zu befreien, grob stieß er Saphenus zurück. Schmerzen schossen in sein Bein, für einen Moment drohte es ihm schwarz vor Augen zu werden. Dennoch gelang es ihm geradeso nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Der Fremde nutzte diesen kostbaren Augenblick der Ruhe, Neugierde begann sich in Saphenus auszubreiten und die Wut langsam zu verdrängen. Sein rationales Ich gewann wieder die Oberhand und riet ihm dazu sich zurück zu halten. Das Gespräch eben hatte deutlich gemacht wie alleine er in der Galaxis darstand und selbst als Sith brauchte man Verbündete. Zumindest solange man von diesen Verbündeten zehren und sie ausnutzen konnte. Janus hatte dieses Prinzip zur Perfektion gebracht, umso mehr musste er nun die Zähne zusammenbeißen. Der Fremde, dessen Namen sie noch immer nicht erfahren hatten, lud sie an einen Ort ein, an dem sie zumindest ein bisschen freier sprechen konnten. Insgeheim bezweifelte Saphenus das, schließlich half ihm niemand aus reiner Nächstenliebe. Dennoch nickte er bloß als sich Janus für seinen Ausbruch entschuldigte und die Einladung annahm. Jeder Blick auf McCathys anmaßende Gemälde machten ihn krank und ließen die Wut in seinem Bauch ansteigen. Der Versuchung widerstehend wenigstens eines von ihnen zu vernichten humpelte er dem Menschen hinterher, betrat den Aufzug und fand sich wenige Minuten später in einem gepanzerten Wagen wieder, der ihm deutlich vor Augen führte was ihm als Gouverneur zustehen sollte und worüber er tatsächlich verfügte.

Kaum schuf die Trennwand zum Fahrer die Illusion von Geheimhaltung begann der Fremde zu reden und stellte sich als Tyris Reth vor. Zurückhaltend beschrieb er sich als Geschäftsmann, unweigerlich zog Saphenus eine Braue nach oben und musste skeptisch an die Black Sun denken, die sich ebenfalls auf diese Art und Weise beschreiben würde. Schon fürchtete er mit einem weiteren dieser erbärmlichen Verbrecher in Kontakt getreten zu sein, die guten Informationen sprachen dafür. Sofort schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass Avlan sein Wissen um Korriban verkauft haben könnte, schnell verdrängte er diese Idee jedoch in einen tiefen Winkel seines Hinterkopfs. Natürlich war Verrät möglich, doch noch bildete sich Saphenus ein, dass der Söldner von einem Bündnis mit ihm sehr viel mehr profitierte. Das wiederum bildete den einzig verlässlichen Nährboden für Loyalität wenn man von Angst und Unterdrückung einmal absah. War er selbst nicht genau aus diesem Grund mit Janus an seiner Seite auf Brentaal angekommen?
Tyris redete weiter und kam anscheinend offen und ehrlich auf sein wahres Anliegen zu sprechen. Auch er verschwendete keine Zeit mit verschwenderischen Schleimereien und sagte, was er wollte: es ging ihm um Schürfungsrechte im Asteroidengürtel von Korriban. Saphenus' Skepsis wuchs ins Unermessliche, musste er doch an die geheimnisvolle Botschaft des Großmoffs denken. Sein Interesse galt auch der Ressourcen, die man im Orbit um Horuset wähnte, weshalb kam Tyris nun auch darauf zu sprechen? Doch kaum drehten sich seine Gedanken um dieses Thema verkündete der selbsternannte Geschäftsmann, dass sie ankommen seien und stieg aus. Der Zabrak selbst biss die Zähne zusammen als abermals Schmerzen in sein Bein schossen, stieg aus und blieb auf seinen Gehstock gestützt stehen. Misstrauisch ließ er seinen einäugigen Blick schweifen und dehnte sich vorsichtig in der Macht aus. Seine Sinne blieben jedoch ruhig und vermittelten das Gefühl von Ruhe und Entspannung. Unbewusst verlor auch sein Körper damit ein kleines bisschen seiner Anspannung. Eine Villa, die architektonisch durchaus beeindruckend war wenn man sich dafür interessierte, erhob sich vor ihnen in angemessener Höhe in die Luft, dahinter spielte der Wind mit den Wellen des Suporro-Sees. Hatten sie das Wasser samt der Gebirgskette im Hintergrund eben noch aus der Luft gesehen wirkte sie vom Boden aus noch sehr viel beeindruckender. Neid kroch in Saphenus empor als er daran dachte, dass Korriban den gleichen Luxus verdient hatte und stattdessen ein trostloses Dasein fristete.

Humpeln und mit ein wenig Abstand folge er Tyris, der sich von einem in schwarz gekleideten Butler zu einer bereitstehenden Sitzgelegenheit im Garten bringen ließ. Saphenus ließ sich mit einem Stöhnen in einen der Stühle sinken und nickte Zoey schließlich zu als Janus seinen Schülern den Befehl gegeben hatte sich zu entfernen. Er sah ihr einige Sekunden hinterher und verfolgte wie sie zielstrebig ihren Weg Richtung See suchte. Das luxuriöse Anwesen stand ihr gut zu Gesicht während er selbst in seinen feinsten Kleidern wie ein Fremdkörper wirkte, den es zu entfernen galt. Die Hand auf seinem schmerzenden Oberschenkel wandte er sich Tyris zu und lauschte Janus' Worten bevor er sich räusperte und selbst anfing zu sprechen.

"Zu aller erst möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, Mr. Reth. Mein Ausbruch eben war wohl kaum angemessen.", begann er ohne den Anschein zu erwecken seine Entschuldigung tatsächlich ernst zu meinen. "Dennoch, Ihr Auftreten hat einiges an Skepsis erzeugt, Ihr Anliegen vergrößert sie eher statt Vertrauen zu erwecken. Sie müssen verstehen, dass für uns Sith jeder eine potentielle Bedrohung ist, der mehr weiß als wir selber." An dieser Stelle zwinkerte er Janus zu. "Was McCathy angeht war der Besuch...", schon spürte Saphenus wie sich abermals die Wut in seinem Bauch regte. Sein Blick glitt an dem Gastgeber vorbei weg zum Strand, Zoey war nun in der Nähe der Wellen und entspannte sich anscheinend. Dem plötzlichen Bedürfnis nach Rache folgend stand er mühsam auf, sah von Janus zu Tyris und wandte sich dann zum Gehen. "Entschuldigt mich kurz. Ich weiß nicht ob meine geschätzte Schülerin schwimmen kann und möchte ungern, dass sie ins Wasser steigt und nachher ertrinkt." Mit einem ironischen Lächeln entfernte er sich von den beiden und ging zielstrebig auf Zoey zu. Sobald er den feinen Sand am Ufer des Sees erreichte spürte er wie sein Gehstock in ihn einsank. Sofort spürte er eine düstere Sehnsucht nach Korriban, er vermisste den unvergesslichen Abdruck der dunklen Seite der Macht. Schnell schien seine Schülerin sein Kommen zu bemerken und blieb stehen. In sicherer Entfernung von den anderen war das vorherrschende Geräusch das leise Plätschern der Wellen. Zoeys nackte Füße badeten in dem kühlen Nass, Saphenus selbst hielt sich davon fern. Er schwitzte unter seiner dunklen Kleidung.

"McCathy wird es bereuen!", begann er ohne Umschweife und funkelte sie böse an. In seinem Unterbewusstsein formierte sich eine Idee, die begierig darauf wartete an die Oberfläche zu treten. "Ich werde mir diese Demütigung nicht gefallen lassen. Er hat uns allen ins Gesicht gepinkelt und war nicht einmal so freundlich es uns als Regen zu verkaufen!" Es tat gut seinem Zorn zumindest verbalen Freilauf zu lassen ohne sich zurückhalten zu müssen. Ein diabolisches Grinsen zeichnete sich in seinem Gesicht ab, fordernd leckte er sich über die blassen, roten Lippen. "Das wird deine erste, wichtige Prüfung sein.", verkündete er und schwängerte seine Worte bedeutungsvoll. "Jetzt bekommst du deine Chance dich zu beweisen. McCathy wird mir das Geld geben, das ich haben will. Er weiß nur noch nicht. Seine jüngste Tochter, die dumme, einfältige Blondine, ist der Schlüssel. Das spüre ich. Wir können sie benutzen, sie uns gefügig machen. Sie wird unser Druckmittel sein um die Finanzierung des Tempels sicher zu stellen. Du wirst sie dazu bringen, es ist mir gleich wie das geschieht. Nutze deine Phantasie, Hauptsache das Ergebnis stimmt! Hast du mich verstanden? Vergiss nicht, dass sie dich genau so wie mich gedemütigt haben. Sei ehrlich zu dir selbst: hast du nicht wenigstens für einen kurzen Moment das Bedürfnis gespürt sie für ihre Überheblichkeit zu vernichten?"


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz | Garten] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Selura Arka; Matthew Severide; Tyris Reth

Oh man ist es anstrengend die Posts auf dem iPad zu formatieren. Entschuldigt bitte, dass ich eure Namen nicht eingefärbt habe.
 
Brentaal, Residenz am Meer: Zoey, Saphenus, Janus, Tyris, Selura, Matthew


Es war wundervoll hier am Strand! So anders als auf Thearterra! So friedlich und angenehm! Plötzlich spürte sie die unverkennbare Aura ihres Meisters und drehte sich um. Ihre Zehen versanken im Sand und die Wellen plätscherten regelmäßig über ihre Füße. Die Sonne kitzelte angenehm warm auf ihrer Haut und eine leichte Windbrise spielte mit ihrem Haar. Saphenus kam auf sie zu. Seine ordentlich geputzten schwarzen polierten Schuhe im Sand! Sein Stock versank. Erwartungsvoll sah sie zu ihm. Was war so wichtig, dass er zu ihr kam und nicht bei dem Grafen und Mister Reth blieb? Er hätte sie auch zu sich rufen können?! Sollten der Graf und Reth sein Anliegen nicht mitbekommen? Er hielt in angemessener Entfernung, damit seine Schuhe trocken bleiben würden. Zoey ging zu ihm.

Er begann sofort ohne Umschweife mit Mc Cathy. Seine Augen funkelten zornig. Er versuchte die Fassung zu wahren und spuckte aus, dass jener es bereuen würde! Saphenus würde es sicherlich ernst meinen?! Wenn Zoey so was zuweilen sagte, meinte sie es oft nicht wirklich ernst! Bei Avlan schon! Er hatte sie geschlagen! War Saphenus hier, um sich bei ihr auszusprechen? Er sprach von Demütigung und tobte sich in bildlichen Beschreibungen aus! Sie nickte.


“Ja, Meister!”

Mc Cathy war ein Narzisst durch und durch! Plötzlich huschte ein boshaftes Grinsen auf sein Gesicht, während seine Augen funkelten und etwas Dunkles an sich hatten. Zoey klappte die Kinnlade runter, als ihr Meister von ihrer ersten Prüfung sprach. Plötzlich ahnte sie, dass sie mit der Vergeltung etwas zu tun bekommen könnte. Sie sollte sich beweisen. Seine Worte klangen bedeutungsvoll! Nervosität machte sich in ihr breit! Sie sollte irgendwas tun? Zoey sah etwas erschrocken drein. Sie?! Warum konnte jetzt nicht Avlan hier sein, wenn man ihn brauchte?! Er war für so was gut!

Der Schlüssel sollte Mc Cathys Tochter, diese Jennifer sein. Sie sollte das Druckmittel werden! Mit so etwas wollte Zoey eigentlich nichts zu tun haben! Sie war schließlich keine Kriminelle! Zoey sollte sie bzw. den Vater dazu bringen, dass der Tempel mit Arena finanziert werden würde! Zoey konnte es kaum glauben! Es war wie ein böser Traum! Wie sollte sie das bitte schön anstellen?! Ihr Herz begann zu hämmern wie verrückt! Er schien Gedanken lesen zu können! Sie sollte ihre Phantasie nutzen! Hätte sie zu viel Phantasie würde sie Romane statt Reisebeschreibungen bzw. über Ausgrabungen schreiben!


“....Hast du mich verstanden? Vergiss nicht, dass sie dich genau so wie mich gedemütigt haben. Sei ehrlich zu dir selbst: hast du nicht wenigstens für einen kurzen Moment das Bedürfnis gespürt sie für ihre Überheblichkeit zu vernichten?"

“Vernichten?”,

fragte Zoey etwas hoch und irritiert und sah etwas gequält aus. Sie rang nach Worten. Etwas atemlos fuhr sie fort:

“Ich hatte nach dem Sichten seines Portraits schon so eine Ahnung, dass er ein Ich-Mensch durch und durch sein würde, doch seine Taktlosigkeit und Unverschämtheit machten mich auch wütend. Allerdings muss man, so unschön das auch ist, mit Zurückweisungen im Leben klar kommen. Auch im Geschäftsleben! Gibt es denn nicht andere mögliche Investoren? Unser Erfolg wird dazu führen, dass er es irgendwann bereuen wird, nicht investiert zu haben!”

Der Blick von Saphenus sagte alles, so dass Zoey schnell zurück wich und abwehrend die Hand hob und schnell sagte:

“Ok, aber ich finde es der jungen Dame Jennifer gegenüber etwas unfair, da sie die Jenige war, die sich für uns eingesetzt und ihren Vater erst offensichtlich dazu überredet hatte. Sie wirkte über den Ausgang des Gespräches total unglücklich und das er es ohne sie geführt hatte, damit war sie total überrumpelt und hintergangen worden. Sie steht doch auf unserer Seite?! Wir können sie doch jetzt nicht mit bestrafen!? Vielleicht sollten wir das weiter nutzen und uns über sie, um Freundschaft, Anerkennung und Vertrauen bei ihrem Vater bemühen. Dieser Weg führt zur Investition! Ich könnte sie mal treffen und sie nebenbei fragen, über was sich zum Beispiel ihr Vater freuen würde? Ein Geschenk oder eine Einladung ins Theater oder zum Golf? Je nach Interesse! Wir würden uns diplomatisch durchsetzen!”

Sie lächelte charmant und sah erwartungsvoll ihren Meister an. Das war ein möglicher Weg! So machte man das doch! Vernichten?! Das konnte nur ihm wieder einfallen! Die Jennifer schien doch ihre Interessen vertreten zu wollen! Man musste nur den Vater herum kriegen! Gut, er war ein ganz schöner Kotzbrocken! Wie er die Fürsten der Finsternis abserviert hatte!? Und diese Jennifer sollte ihre Finger ja von Sturn lassen!


Brentaal, Residenz am Meer, vorne am Wasser: Zoey und Saphenus
 
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Kleine Schweißperlen standen auf Saphenus‘ Stirn, mit dem Ärmel seiner teuersten Kleidung wischte er sie ungeniert zur Seite. Während er sich auf seinen Gehstock stützte versank dieser immer weiter in dem feinen Sand, den die gewöhnlichen Gäste der Residenz sicherlich zu schätzen wussten. Der Ausblick, das musste Saphenus zugeben, war eindrucksvoll, majestätisch erhob sich die Gebirgskette hinter dem Suporro-See in die Luft strafte die Arroganz eines jeden Lebewesens Lügen. Dennoch ruhte sein einäugiger Blick auf seiner Schülerin, deren Reaktion ihn nicht mehr überraschte sondern nur noch enttäuschte. Das republikanische Gedankengut in ihr drang tief, tiefer als er es gutheißen konnte. Wieder einmal brach es nun an die Oberfläche und kompromittierte die bisherigen Erfolge ihrer Ausbildung. Trotz der Demütigung, die sie selbst eben erlitten hatte, verschwendete sie offensichtlich keinen Gedanken an Rache. Etwas, das der Natur eines jeden Sith auf grundlegenste Art und Weise innewohnte. Ohne das Bedürfnis sich über andere zu erheben und seine eigenen Schwächen durch pure Willenskraft zu überwinden waren sie doch nur so gut wie die Jedi, die es wegen ihres jämmerlichen Kodexes zu verachten galt.

Nur scheinbar geduldig wartete der Zabrak ab bis Zoey Atem und Worte wiedergefunden hatte. Jeder Tölpel konnte ihr ansehen, dass der Auftrag mit ihren eigenen Wert- und Moralvorstellungen in Konflikt stand. Schon drehten sich die Rädchen in ihrem brünetten Kopf und suchten nach Alternativen, die weniger grausam und in letzter Konsequenz akzeptabel für sie waren. Zwar gab sie ihre Wut auf McCathy zu, brachte dann aber andere Investoren ins Spiel, die ihnen ebenso den Bau des Tempels ermöglichen konnten. Dieser Erfolg würde sie dann über McCathy triumphieren lassen. Saphenus verengte instinktiv sein Auge, was Zoey zurückweichen und abwehrend die Hände heben ließ. Sie fürchtete einen erneuten Wutausbruch seinerseits. Verzweifelt ihn umzustimmen brachte sie nun das Gespräch auf Jennifer, schließlich sei sie ihnen jetzt schon entgegengekommen und verdiene es nicht dafür bestraft zu werden. Sie könne man als Kanal zu ihrem Vater nutzen, über sie sei ein Herankommen an ihn möglich. In der Hoffnung ihm diese Idee schmackhaft zu machen lächelte sie und schaute ihm in die Augen. Versucht Zoey in die Luft zu heben und weit in den See hinaus zu schleudern hob er seine Hand, Widerworte mussten schließlich bestraft werden. Noch während er die Macht in seinen Fingern sammelte hielt er inne und ließ sie wirkungslos verpuffen. Ein Seitenblick wanderte zu Janus und dem illustren Geschäftsmann, dann legte er seinen Arm um die Schulter seiner Schülerin und bugsierte sie ein paar Meter den Strand entlang. Dabei störte es ihn nicht, dass das Wasser um seine Schuhe spülte und Flecken auf ihnen hinterließ.


„Wir haben dieses Gespräch schon einmal geführt, erinnerst du dich? Im Tal der dunklen Lords ist es weniger friedlich ausgegangen als jetzt. Was hast du damals gesagt, du wollest mich vernichten, mich töten? Was war damals anders als jetzt, habe ich dich mehr gedemütigt als McCathy? Vielleicht, schließlich hat er dich nicht gefoltert.“ Er gönnte sich ein nostalgisches Grinsen, das wenige Sekunden später wieder verschwand. „Ein Sith versucht nicht wie die Jedi mit Zurückweisungen klar zu kommen, wie du es so schön formuliert hast. Ein Sith überwindet Widerstände, ob von innen oder von außen, notfalls mit Gewalt. Zurückweisungen zu akzeptieren heißt Schwäche zu zugeben, Schwäche wiederum bringt deine Gegner auf den Plan, das führt zu deiner eigenen Vernichtung. Letztlich heißt es also er oder uns. Dann lieber er oder was meinst du?“ Er blieb stehen, löste sich von ihr und legte den Kopf schief.

„Dein republikanisches Gedankengut, es bricht wieder durch.“, sagte er ihr ins Gesicht und betonte es als reine Feststellung. „Du musst es ablegen, langsam aber sicher. Das habe ich dir schon öfter gesagt und langsam fehlen mir die Worte. Ich…“ Mitten im Satz stockte er und begann zu überlegen. Zoeys Werte schienen mittels Gewalt kaum angreifbar zu sein und er war es müde sie körperlich für ihre Fehler zu bestrafen. Es war offensichtlich, dass Zoey versuchen wollte auf diplomatischen Wege die Gelder zu sichern. Erneut kam ihm eine Idee, tiefgründig sah er sie an und grinste abermals.


„Gut, wir versuchen es auf deinem Weg. Triff dich mit Jennifer, rede mit ihr und überzeug sie von unserer Sache. Wenn du es schaffst uns dadurch McCathys Unterstützung zu sichern werde ich dich belohnen. Wenn du es nicht schaffst beugst du dich meinem Willen und machst es auf die Art und Weise, die ich vorschlage. Janus hat sicher nichts dagegen wenn du mit seinen Schülern zusammenarbeitest. Nutze sie wenn du sie brauchst. Was sagst du dazu?“


Er löste seine Hand von dem Gehstock und reichte sie seiner Schülerin. Er wusste, dass sie scheitern würde. McCathy würde niemand umstimmen können, seine Tochter war für ihn nur ein Mittel zum Zweck. Doch für Zoey würde es eine wertvolle Lektion werden, ihr eigenes Scheitern würde der Weg zu ihrer dunklen Selbst sein und tiefgehendere Verlangen wecken.


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Brentaal, Residenz am Meer, vorne am Wasser: Zoey und Saphenus


Saphenus sah sie an. Sein Auge loderte kurz unheilvoll auf und er hob seine Hand. Würde er sie jetzt für ihre ehrlichen Worte, die ihre Gedanken offenbarten, bestrafen? Sie hielt den Atem an. Sie hörte vor Panik ihr eigenes Blut in ihren Ohren rauschen. Sie riss, von Angst getrieben, ihre Augen weit auf. Sie rechnete wieder mit dem Schlimmsten! Sie war auf alles gefasst. Fast unerwartet legte er stattdessen seinen Arm um sie und ging mit ihr am Wasser entlang. Ein Strandspaziergang! Er zog sich nicht einmal die Schuhe aus. Sie versuchte sich zu beruhigen. Seine Stimmungen waren so sprunghaft, dass man ihn schwer einschätzen konnte. Führte er sie nur weit genug aus Sturns Sichtweite weg? Ihr war sein kurzer Seitenblick nicht entgangen. Seine Umarmung empfand sie nicht gerade angenehm, zu sehr fürchtete sie ihn gerade momentan. Er schob sie weiter voran. Ihre Worte schienen ihm nicht gefallen zu haben.

Er begann, sie hätten das Gespräch schon einmal geführt. Worauf wollte er bloß hinaus? Ihre Gedanken begannen zu rasen und ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. Sie wollte doch immer alles richtig machen, aber kriminell werden?! Sie war eine angesehene Archäologin und Autorin! Jetzt erinnerte er sie an das Tal der dunklen Lords und es machte klick bei ihr. Sie hatte sich schon unter den Leichen dort gesehen. Sie erschauderte merklich und seufzte laut auf. Sie hätte gesagt, sie wollte ihn töten. Hatte sie das? Ja! Sie erinnerte sich wage. Sie sah ihn groß von der Seite an. Sofort senkte sie wieder ihren Blick. Sie konnte es sich jetzt im Moment nicht mehr vorstellen. Aber, im Tal der dunklen Lords war ihr Zorn und ihre Verzweiflung und ihre Todesangst so groß gewesen, dass sie es in dem Moment ernst gemeint hatte. Er fragte sie etwas vorwurfsvoll, ob er sie mehr gedemütigt hätte als Mc Cathy. Ja, dachte sie. Eine unheilvolle Erinnerung! Er beantwortete es kurz danach selber, als er sich daran erinnerte, wie er sie gefoltert hatte. Er amüsierte sich bei der Erinnerung. Zoey fand es furchtbar! Es hatte ihm offensichtlich Vergnügen bereitet. Sie fühlte sich schrecklich.


Er fuhr fort und Zoey musste feststellen, dass sie wie ein Jedi gedacht hatte. Es verwunderte sie nicht. Das Denken war fest und tief in ihr verankert! Sie war in der Republik aufgewachsen und erzogen worden und hatte die Jedi studiert. Sie bereute kurz, dass es sie zu einem Sith in die Ausbildung verschlagen hatte. Doch die Jedi hätten sie vermutlich nie ausgebildet, kam ihre plötzliche Ausbildungsfähigkeit von einem mächtigen Sithgeist. Ihr Weg war vorbestimmt gewesen. Sie bedauerte sich selber! Sie wusste selbst, dass sie es nicht leicht hatte. Doch ihr Mentor betätigte sich noch ausschließlich der Worte und das sollte sie glücklich schätzen! Er erklärte ihr sogar alles haarklein. Sie lauschte, versuchte mit zu denken und es zu verstehen. Zoey wusste, dass es wichtig war, um zu überleben, dass sie verstand. Sie hatte einen Pakt mit einem dunklen Lord geschlossen, der sie ausbilden wollte, doch Versagen oder Ungehorsam konnten mit dem Tod bestraft werden. Er sprach von der Überwindung von Zurückweisungen und Widerständen und davon, keine Schwäche zu zeigen. Ihr war bewusst, sie musste sich anpassen. Sie nickte einfach. Sie würde klug genug sein, zu gehorchen, egal was er verlangen würde! Sie würde es tun müssen! Sie war bei den Sith! Sie würde der größeren Weisheit ihres Meisters nachgeben müssen! Doch würde sie dazu bereit sein? Sie trieb im tosenden Meer der Gefühle! Sogar Schuldgefühle ihrem Meister gegenüber waren darunter! Meistens, wenn er sich herab ließ, mit ihr zu reden, klang er kalt und grob oder sarkastisch, doch jetzt war es wie im Unterricht. Er klang weise. Sie durfte seine Schülerin sein und er lehrte sie die Macht, obwohl sie nicht so finster wie Selura oder Matt wirkte. Sie durfte sich von den Ketten ihres bisherigen Lebens befreien, schalt sie sich! Sie hatte diese Welt zu leben gewählt! Doch sie hatte ein anderes Verständnis von Vergeltung! Sie wirkte zu niedergeschlagen, als dass sie etwas sagen konnte.

Schwäche führe unweigerlich zur Vernichtung! Er stellte sie vor die Entscheidung, Mc Cathy oder sie!? Er löste sich von ihr und legte den Kopf schief. Sie sah ihn unsicher an und sagte zitternd mit belegter leiser Stimme:


“Er!”,

mehr als diesen Ein-Wort-Satz brachte sie einfach nicht heraus. Sie sah ihn traurig an. Sie hatte ihn enttäuscht. Sie hatte es gut gemeint. Ok, sie hatte das Kriminelle von sich abwenden wollen! Schuld stieg in ihr hoch. Sie hätte ihre Worte gerne zurück genommen. Erschöpfung machte sich breit. Ein Resultat der Anspannung! Sie musste dagegen ankämpfen! Er sah sie weiter an. Sie schluckte ihre Nervosität herunter. Sie wollte ihren Blick gerne abwenden, doch es gelang ihr nicht. Sein Auge, sein Blick, machte sie nervös. Er wirkte kühl und selbstbeherrscht. Ihr Meister war ein Mann, der der Ehre der Finsternis gereichte! Sie war noch meilenweit davon entfernt.

„Dein republikanisches Gedankengut, es bricht wieder durch.“

Tränen stiegen in ihr hoch und sie mühte sich nicht los zu heulen und kämpfte erbittert dagegen an. Er betonte, dass sie es dringend ablegen sollte, musste, besser schon gestern als heute oder erst morgen! Sie nickte gequält, aber bereitwillig und fast trotzig. Sie konnte ihm nicht länger in sein Auge schauen, wenn er in dem Tonfall mit ihr sprach. Sie riss sich von seinem Blick los und senkte beschämt den Kopf.

“Ich ...ich merke es selbst gar nicht!”,

entschuldigte sie sich. Doch er wusste es sicherlich selbst. Er hätte es ihr schön öfters gesagt und langsam fehlten ihm die Worte. Er sprach mit ihr wie mit einem Kleinkind! Wie demütigend! Sand, tue dich auf und verschluck` mich, dachte sie beschämt. Sie war zutiefst unglücklich. Sie war ein strebsamer Mensch, eine Perfektionistin, doch hier strandete sie wie beim Militär!

Er machte eine Pause und schien über etwas nach zu denken. Zoey stand wie ein Häuflein Elend vor ihrem Meister. Sie spürte seinen Blick auf sich ruhen und sah auf. Tiefgründig schmunzelnd sah er sie an. Sollte sie jetzt beunruhigt sein?

Er schlug plötzlich vor, dass sie es auf ihre Art und Weise versuchen sollte. Sie sollte ihren Vorschlag in die Tat umsetzen. Ungläubig musste Zoey die Worte erstmal wirken lassen. Träumte sie jetzt gerade oder war das real? Hatte sie einen Sonnenstich? Meinte er das zweideutig und sarkastisch? Er sprach weiter. Würde sie scheitern, würde es auf seine Art gemacht werden. Nein, das war nicht doppeldeutig! Ihr Gesicht erhellte sich. Sie waren zu einem Team, einem Gespann geworden. Ihr Vorschlag wurde angenommen. Sie durfte es versuchen! Obwohl es republikanisch war! Sie nickte rasch. Er schlug vor, dass sie Selura und Matt mit einbeziehen könnte. Nun, diese finsteren Leutchen?! Nun, man konnte nicht wissen! Sie nickte erneut. Er fragte sie, was sie dazu sagte.

“Ich will es auf meine Art und Weise gerne versuchen. Ich werde es schaffen! Ihr werdet sehen, Meister! Ich will es zumindest versuchen!”,

versprach sie fast und das mit absoluter Überzeugung. Ihre Augen funkelten erfreut. Er löste seine Hand vom Gehstock und reichte sie ihr. Zoey ergriff sie und drückte sie fest. Sie war so erleichtert und erfreut. Er vertraute ihr! Sie war davon so überwältigt, da sie anfangs sogar erst mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, dass sie ihn überschwenglich, aber aus tiefstem Herzen kurz umarmte. Sie hätte auch nie gedacht, dass sie das mal tun würde! Ihr war nicht bewusst, dass sie wohl die einzige Sithschülerin war, die ihren Meister umarmte.

“Danke, für Euer Vertrauen! Ich werde gleich nochmal ins Bürohaus fahren und Sie zum Essen einladen. Oder würdet Ihr sagen, besser anrufen? Ich werde ihr mein Buch schenken.”

Brentaal, Residenz am Meer, vorne am Wasser: Zoey und Saphenus
 
Brentaal, Residenz am Meer, vorne am Wasser: Zoey und Saphenus


Zoey dachte, kaum ausgesprochen, nochmal darüber nach. Sie nickte.

“Ich brauche dafür Graf Sturns Diener.”

Rasch begab sie sich über den Strand zu Graf Sturn. Saphenus schritt ihr fast gemütlich hinterher.

Graf Sturn, dürfte ich bitte kurz stören? Es ist wichtig!”

Als sie ihn so direkt ansprach, ansah und seinen Blick auffing, merkte sie wieder, wie ihr Herz zu hämmern begann, ihre Knie weich wurden und ihre Nerven zu flattern begannen. Am deutlichsten spürte sie die Schmetterlinge im Bauch. Er übte auf sie immer wieder erneut eine magische Anziehungskraft aus. Sie versucht ihre Fassung wieder zu erlangen. Ihre Erregung in der Stimme war deutlich hörbar und schon fast greifbar.

“Ich bräuchte zwei von meinen Büchern als Geschenk. Ist es möglich, dass ein Diener sie Vater und Tochter Mc Cathy zusendet? Sie liegen, also ein kleiner Stapel, in meinem Zimmer auf dem Schreibtisch im Raumschiff und sind bereits mit meinem Autogramm versehen.”

Sie schenkte ihm ihr charmantestes Lächeln. Ihr Meister war eingetroffen und setzte sich wieder zu Reth und Sturn an den Tisch, vor dem Zoey stand. Dann sah sie zu Mister Reth.

“Ich brauche bitte dringend einen Chauffeur und ein Fahrzeug. Wäre das möglich? Nur für zwei Stündchen.”

Nachdem sie sich bei Beiden bedankt hatte, eilte sie ins Anwesen, machte sich nochmal etwas frisch und eilte zum Gleiter und stand pünktlich zum Mittagessen erneut auf der Matte des Firmengebäudes, in dem sie heute morgen eine deftige Absage erhalten hatten. Mutig und voller Tatendrang ging sie unten zur Rezeption und sagte der Empfangsdame:

“Ich, Dr. Zoey Liviana Leon, Archäologin und Buchautorin, möchte Miss Jennifer McCathy zum Lunch einladen. Geben Sie ihr bitte Bescheid! Es ist eine Überraschung.”

Diese Worte hatte sie sich die gesamte Gleiterfahrt zurecht gelegt. Hoffentlich war sie nicht schon verabredet? Oder, längst raus zum Mittagstisch? Zoey sah auf die Uhr, während die Dame am Empfang, tatsächlich Kontakt zu Jennifer aufnahm. Sie würde sicher überrascht sein? Was sollte Zoey ihr nur sagen? Der Anfang würde schwer werden, oder?!

Zoey wartete ungeduldig unten am Empfang. Die Empfangsdame gab ihr aber schon kurz darauf zu verstehen, dass Jennifer kommen würde. Na bitte! Es lief doch wie am Schnürchen!

Zoey fiel ein, dass sie ihr weder einen Blick noch irgendein Wort des Abschieds heute Vormittag zugedacht hatte. Das bereute sie jetzt. Doch dann erschien sie. Sie schien guter Dinge zu sein und sich zu freuen.


Miss McCathy, ich dachte mir, da unser Kennenlernen viel zu kurz heute Morgen ausgefallen ist, dass wir zusammen Mittag essen sollten. Sie sind so eine interessante junge Dame! Sie wissen doch sicherlich, wo man gut speisen kann? Mein Chauffeur wartet. Und, bitte nennen Sie mich Zoey! Wir sollten unbedingt Freundinnen in dieser harten Männerwelt werden!“,

kicherte sie mit verschwörerischem Blick! Im Wagen sitzend, gab Jennifer eine Adresse eines Restaurants an. Zoey würde es sich leisten können. Sie hatte bisher ihr verdientes Geld kaum angefasst, was sie für ihr Buch bekommen hatte.

“Die Stimmung war leider am Ende etwas frostig! Ich wollte mich nochmal im Namen aller bedanken, dass Sie dieses Treffen für uns arrangiert hatten. Wir wissen Ihren Eifer und ihren Weitblick bei der Sache alle zu schätzen! Besonders Gouverneur Saphenus! Er möchte Korriban erblühen lassen! Ich werde ihm mit Rat und Tat beiseite stehen! Ich werde für die Ausgrabungen und Fundstücke und deren Ausstellungen zuständig sein, da es meinem Fachgebiet entspricht. Der Gouverneur holt sich lauter fähige dynamische junge Leute an seine Seite, Miss McCathy, ähm Jennifer!”,

log sie. Ok, irgendwie würde es vielleicht auch wahr werden?! Doch das pikante Detail ließ sie weg! Der Gleiter fuhr wieder zum Meer. Sie kamen an einem schicken Restaurant an. Es war sehr modern gehalten! Sie wurden an einen Zweier-Tisch dirigiert. Man kannte hier Jennifer. Sie schien hier öfters zu speisen. Zoey setzte sich und nahm lächelnd die Karte.

“Ich bin total überfordert, fürchte ich. Ich werde Ihre Empfehlung brauchen!”

Jennifer empfahl ihr etwas und Zoey nickte.

“Das werde ich probieren. Ich vertraue auf Ihren erlesenen Geschmack! Sie, dass merkt man gleich, scheinen auch ihrem Vater dies und das zu empfehlen und ihn zu beraten!? Ich fürchte nur, dass wir ausgerechnet heute einen schlechten Tag bei ihm erwischt hatten! Sagen Sie Jennifer, wie erholt sich Ihr Vater in der Freizeit? Vielleicht sollten wir geschickt ein ungezwungeneres Treffen vereinbaren?! Was meinen Sie? Wir sind clevere Frauen und ziehen die Strippen im Hintergrund! Hört sich das nicht gut an? Spielt ihr Vater zufällig gerne Golf oder so was? Oder interessiert er sich für Kunst oder Malerei? Graf Sturn hat eine große erlesene Sammlung. Übrigens erhalten sie gerade jetzt beide ein signiertes Exemplar meines berühmten Buches in einer Leder gebundenen Papier- Erst-Ausgabe!”

Man war das Gesäusel anstrengend! Das Essen wurde endlich serviert. Zoey hatte wirklich Hunger. Das Frühstück war schon ein ganzes Weilchen her und hatte sie noch an Bord von Janus`Schiff eingenommen. Sie sah auf die Suporrosee. Sie hatten auf der Terrasse einen herrlichen Ausblick. Der Planet gefiel ihr. Hier ließ es sich aushalten. Ein mildes Lüftchen spielte erfrischend an ihrem Haar. In ihrem weißen Kleid passte sie wunderbar auf die in weiß und hellblau gehaltene Terrasse.


Brentaal, Restaurant ”Zum fliegenden Kundril” am Meer, Zoey mit Jennifer McCathy(NPC) und andere Gäste
 
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Lord Sturn erklärte, dass er es gut fand, dass Tyris ihnen nicht ohne Gegenleistung half und sprach auch den anscheinend beträchtlichen Informationsschatz an, den Tyris besaß. Auch die Möglichkeit, ein Freund von McCathy zu sein, erwähnte der Executor. Dann forderte Sturn ihn auf, seine Bedingungen zu nennen. Doch bevor Tyris ihm diese nennen konnte, warf der Gouverneur seine Entschuldigung für den tätlichen Angriff auf ihn im Wartezimmer ein und erklärte, jeder Sith sehe in solchen Informationen eine Gefahrenquelle. Dann stand er auf, um zu seiner Schülerin zu gehen und dafür zu sorgen, dass sie nicht ertrinke.

,,Keine Angst, diese Stelle ist seicht." Nachdem Saphenus gegangen war, wandte Tyris sich zu dem andern Sith. ,,Lord Sturn, möchten Sie etwas trinken, während wir auf den Gouverneur warten? Ich habe einen hervorragenden Chandrilanischen Wein hier. Sie können natürlich auch etwas anderes haben, wenn Sie es wünschen."

Kaum hatte ein Butler die Bestellungen aufgenommen und schließlich das gewünschte gebracht, kam auch schon die brünette Frau an, deren Gesicht Tyris erst jetzt erkannte, es war Dr. Zoey Liviana, die Buchautorin und Archäologin in einem, und wünschte einen Wagen mit Fahrer. Mit einem Nicken zu einem der Sicherheitsleute genehmigte der Gastgeber dies. ,,Natürlich, Dr. Liviana."
Nachdem sich der frischgebackene Politiker (Saphenus) wieder an den Tisch gesetzt hatte, fuhr Tyris im Gespräch fort.

,,Ich werde den Aufbau von Korriban finanziell unterstützen, auch werde ich schauen, dass ich die Aufmerksamkeit von Bürgern dieser Galaxie auf den Planeten lenke, natürlich nur, wenn der Gouverneur es wünscht. Meine Bedingungen sind wie folgt. Zum einen möchte ich die alleinigen Schürfrechte, abgewickelt über eine meiner Scheinfirmen. Auch ein Büro und oder Firmensitz wäre vorteilhaft. Und ja natürlich den Schutz von Ihnen, Herr Gouverneur und die Möglichkeit einen Gefallen einzufordern, wenn die Gelegenheit da ist, gleichwohl, egal was. Im Gegenzug ein Startkapital, Zugriff auf meine Informationen und Kontaktknüpfungen mit verschiedenen einflussreichen Personen in der Galaxis. Und nein, ich bin kein Freund von McCathy. Ich wollte eigentlich ein Date mit seiner Tochter, Jennifer McCathy. Schließlich wird sie trotz ihrer Naivität das Geschäft ihres Vaters übernehmen.

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"Ist nicht schlimm.", antwortete Saphenus mit scheinbar tröstender Stimme, legte den Kopf schief und lächelte. Es war wenig vertrauenserweckend. "Du hast Jahre unter der republikanischen Fuchtel verbracht. Man kann nicht erwarten, dass du ihre verpesteten und falschen Ideale innerhalb weniger Wochen vollständig ablegst. Wer weiß das besser als ich selber? So begabt du in der Macht auch sein magst, deine wahre Herausforderung ist das Wesen eines Sith zu begreifen und zu verinnerlichen. Nur das kann dich nämlich zu wahrer Größe führen. Halt dir stets vor Augen, dass letztlich jeder auf sich alleine gestellt ist. In der ganzen Galaxis kannst du nur dir selber trauen. McCathy wähnt sich überlegen, deswegen leistet er sich den Luxus uns zu verspotten und zu demütigen. Glaub mir, er würde uns vernichten wenn er die wahre Bedrohung in uns erkennen würde. Ohne zu zögern. Ohne Gnade." Sorgfältig betonte er jedes seiner Worte und hoffte, dass sie seine Schülerin erreichen würde.

Trotz seiner Hoffnungen spürte er
Zoeys Freude und Erleichterung als er ihr seinen Vorschlag unterbreitete. Fest ergriff sie seine Hand und dann geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte: überschwänglich schoss sie auf ihn zu und umarmte ihn. Völlig überrascht und aus dem Tritt gebracht stand er da, ihren warmen Körper für einige Sekunden an dem seinen spürend und hielt die Luft an. "Hier läuft etwas völlig falsch!", schoss ihm durch den Kopf. Sich der Tatsache bewusst werdend, dass er es niemals gewagt hätte seinen eigenen Meister zu umarmen, schob er Zoey energisch von sich weg und funkelte sie aus seinem verbliebenen Auge böse an. "Vergiss nicht wo dein Platz ist.", zischte er. Es juckte ihm in den Fingern sie erneut zu ohrfeigen. "Du hast eine Aufgabe, erfüll sie. Enttäusch mich nicht!" Diese Zurechtweisung war nötig, kein Sith konnte es akzeptieren von seinen Schülern nicht den nötigen Respekt und die nötige Furcht entgegen gebracht zu bekommen.

"Es ist mir egal wie du es anstellst solange unsere Ziele erreicht werden. Wenn nötig schlaf mit ihr, es interessiert mich nicht.", erwiderte er harsch auf ihre Frage wie sie am besten vorgehen sollte. Es lag nicht an ihm sich eine Strategie für sie zu überlegen. Sie hatte gefordert es auf ihre Art und Weise tun zu wollen und diesem Wunsch hatte er entsprochen. Es lag nun an ihr die Konsequenzen daraus zu tragen. Eifrig schien sie sich an die Arbeit machen zu wollen, langsam und gemächlich humpelte er der Brünetten hinterher, die mit langen und eiligen Schritten auf Janus Sturn und Tyris Reth zusteuerte. Saphenus seufzte, für einen kurzen Moment war es ihm gelungen den unliebsamen Geschäftsmann aus seiner Gedankenwelt zu verdrängen. Er konnte einen misstrauischen Blick nicht unterdrücken als er sich setzte. Mit einem Ohr hörte er zu wie Zoey abermals eine Bitte vortrug, die aber nun an Janus und ihren Gastgeber gerichtet war. Kurz darauf verschwand sie aus seinem Blickfeld und es dauerte nicht lange bis auch ihre Aura so weit entfernt war, dass er sie nicht mehr spüren konnte. Er musste sich eingestehen, dass er neugierig war und sich fragte wie weit sie kommen würde. Schließlich ging es um sehr viel Geld.

Den Gehstock locker an seinen Stuhl gelehnt lag seine rechte Hand wieder auf seinem Oberschenkel. Die Schmerzen wurden stärker während seine Ungeduld wuchs. Trotzdem zwang er sich zu einem freundlichen Lächeln als er sich dem Geschäftsmann zuwandte. Der lenkte das Gespräch merkwürdig schnell zurück auf Korriban und trug erneut offen und ehrlich vor was er bieten konnte und dafür im Gegenzug erwartete. Wieder ging es um die Schürfrechte, misstrauisch lehnte sich der Zabrak zurück. Der Zeitpunkt konnte kein Zufall sein, nicht nach der mysteriösen Nachricht des Großmoffs. Reth gab von sich an mit Informationen zu handeln, wusste er also über den Auftrag Bescheid und wollte nun auch ein Stück des Kuchens? Was steckte hinter seinem offenherzigen Angebot Korriban finanziell zu fördern? Natürlich war es verlockend es zu akzeptieren, würde es ihn doch ein Stück weit unabhängiger von McCathy machen. Ein Büro und die Aussicht auf einen gefallen waren zu vernachlässigen, einzig und die allein die Schürfrechte blieben diskutabel.

"Mr. Reth...Ihre Offenheit und Großzügigkeit.", Saphenus betonte das Wort abwertend, "ehren Sie. Ich traue Ihnen jedoch nicht. Der Asteroidengürtel des Horuset-Systems ist von untergeordneter Bedeutung, nennenswerte Rohstoffvorkommen sind nicht gesichert. Mir fällt es also sehr schwer Ihr Interesse daran nachvollziehen zu können. Ihre anderen Forderungen sind sicherlich erfüllbar, ich neige sogar dazu abhängig von der Summe, die Sie zur Verfügung stellen können, zu gewährleisten, dass Sie einen gewissen Schutz und eine gewisse Anonymität auf Korriban genießen. Sie verstehen sicher worauf ich hinaus will. Ich lasse jedoch nicht jeden x-beliebigen Schwachkopf Fuß auf einen unser geschichtsträchtigsten Orte fassen, der glaubt sich mit Geld seinen Weg freikaufen zu können. Besonders nicht wenn derjenige mit der Black Sun in Verbindung steht. Sagen Sie mir, Mr. Reth...wie steht es mit Ihnen? Sie gehen zwar offen mit Ihren Forderungen um, sich selbst halten Sie jedoch bedeckt. Zumal ich Ihnen von McCathys Tochter nur abraten kann. Ein Haufen Banthamist in ihrer Größe ist klüger als sie."

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Die ästhetisch reizvolle Umgebung des malerischen Suporro-Sees sorgte für eine beinah friedliche und entspannte Atmosphäre, doch zumindest die drei am sitzenden Lebewesen, von denen zwei zum Orden der Sith gehörten, blieben vorsichtig und wachsam. Janus gestattete sich ein dünnes Lächeln, als er die angenehm klare Luft einatmete, im Gegensatz zu der von Abgasen geschwängerten Luft der Hauptstadt war dies hier eine Wohltat für seine Lungen. Die Residenz, durchaus geschmackvoll, wie der Graf fand, war in der Tat an einem gut geeignetem Ort gebaut worden. Er fragte sich, was aus dem tatsächlichem Eigentümer geworden war, den Tyris zuvor so kryptisch erwähnt hatte, doch hatte er bereits die Ahnung, dass sich dieser nicht mehr an seiner Villa erfreuen würde. Noch immer versuchte Janus, ihren Gastgeber einzuschätzen. Er war kein gewöhnlicher Geschäftsmann, so viel stand fest, doch machte er auch nicht den Eindruck, als würde er zu einer größeren Organisation gehören, er wirkte eher wie ein Einzelkämpfer, der gerne unabhängig agierte. Hatte er deshalb den Kontakt zu den Sith gesucht, weil ihm die Ressourcen fehlten, über die zum Beispiel die Black Sun oder die Hutten geboten? Das wäre eine schlüssige Erklärung, doch noch wollte der Vollstrecker sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, erst einmal mussten er und Saphenus mehr über diesen Mann in Erfahrung bringen, der so auffällig gut informiert war. Angesichts des Wissensvorsprungs ihres Gegenübers war es eine gute Entscheidung des Zabrak, Zoey erst einmal an den Strand zu schicken, die Archäologin neigte dazu, sich unter Druck zu verplappern und das war nun wirklich nicht, was sie gebrauchen konnten. Ein Spaziergang am Strand würde der hübschen Brünetten, deren weißes Kleid wie geschaffen für diese Umgebung war, sicher gut tun und den höherrangigen Sith erlauben, das Gespräch mit Tyris in sichere Bahnen zu lenken. Denn so interessant das Angebot des Mannes auch war, noch überwog bei dem schlanken Halbechani die Skepsis. Man hatte in der Geschäftswelt keinen Erfolg, wenn man sich leicht von großen Versprechungen ködern ließ, und da ihr Gegenüber so viel wusste, war es durchaus möglich, dass er bestrebte ihre Lage auszunutzen und sie zu übervorteilen.

Umso wichtiger war es nun, eine erste Grundlage zu schaffen und auszutesten, wo die jeweiligen Interessen lagen und welche Ziele man verfolgte. Janus, der aufrecht und würdevoll auf dem Stuhl saß, präsentierte einen höflich interessierten Gesichtsausdruck, der Souveränität ausstrahlte. Allzu neugierig zu wirken war ein Zeichen von Schwäche und alarmierte andere nur, dass man leicht in die Falle zu locken war. Nach den diplomatischen Worten des Grafen setzte auch Saphenus dort an und entschuldigte sich förmlich, aber ohne echtes Bedauern für seinen Wutausbruch zuvor. Ein guter Schachzug, eine allzu kriecherische Bitte um Verzeihung war eines Sith und starken Verhandlungspartners nicht würdig, sie mussten die Machtverhältnisse wahren und sich nicht einschüchtern lassen, allerdings ohne ihren Gesprächspartner vor den Kopf zu stoßen. Der Einäugige verwies darauf, dass der Auftritt und das Anliegen von Tyris auch allen Grund für Misstrauen gegeben hatte und für Sith jeder eine Bedrohung war, der mehr wusste als man selbst, wobei er dem Grafen zuzwinkerte. Der reagierte mit einem leisem Lachen.


„Nicht nur für uns Sith.“


Merkte der blasse Aristokrat kühl an, seine grünen Augen funkelten für einen Moment. Was man nicht wusste, brachte einen um, so lautete eine alte Maxime, denn wer die Bedrohung nicht kannte, konnte auch keine Schutzmaßnahmen treffen. Saphenus sprach mit sichtlichem Zorn den Besuch bei McCathy an, vollendete den Satz jedoch nicht und stand auf, er bat um Entschuldigung und erklärte, dass er nach seiner Schülerin sehen wollte.

„Tut das. Es wäre ein Jammer, einen brillanten Kopf wie sie auf so...banale Weise zu verlieren.“


Der Vollstrecker lehnte sich ein wenig zurück, sein Lächeln amüsiert und der Klang seiner Stimme trocken. Er hatte eine Ahnung, was sein Verbündeter im Sinn hatte, und fragte sich, ob Zoey dafür das richtige Werkzeug war. Doch ein Versuch konnte nicht schaden. Tyris verkündete beruhigend, dass das Wasser an dieser Stelle seicht wäre und Janus verkniff sich die Bemerkung, dass nicht nur das Wasser seicht war. Ganz der höfliche Gastgeber bot der Geschäftsmann ihm ein Getränk an, um die Zeit bis zur Rückkehr des Gouverneurs zu überbrücken. Janus nickte huldvoll.

„Ein ausgezeichneter Vorschlag, Mr. Reth.“


Ein Angestellter des Mannes notierte den Wunsch und entfernte sich dann. Der Graf hoffte, dass es sich um einen guten Jahrgang handelte, denn Wein war nicht gleich Wein. Schließlich wurde die Weinflasche gebracht und die Gläser zu einem Drittel gefüllt. Janus warf einen kurzen Blick auf die Flasche und war angenehm überrascht. Ihr Gastgeber schien Geschmack zu haben, was ihn in den Augen des Sith zumindest schon mal etwas vom Bodensatz abhob. Kurz darauf gesellten sich auch Zoey und Saphenus wieder zu ihnen und die Archäologin äußerte aufgeregt die Bitte, zwei ihrer Bücher an die McCathys übergeben zu lassen, wobei sie charmant lächelte. Der Vollstrecker wartete einen kurzen Moment, dann nickte er, ein dünnes, gönnerhaftes Lächeln auf den Lippen.


„Das lässt sich arrangieren.“


Belustigt erinnerte er sich daran, dass er in diesem Buch ja auch vorkam, und zwar nicht im bestem Licht. Allerdings unter anderem Namen. Die Schülerin bat zudem Tyris um ein Fahrzeug, und auch dieser Wunsch wurde ihr gewährt. Zufrieden eilte die junge Frau davon und ließ die drei allein, Janus vermutete stark, dass sie jemand ganz bestimmten treffen würde. Diesen Gedanken schob er allerdings vorerst beiseite, denn Tyris lenkte das Gespräch wieder auf Korriban und erläuterte nochmal sein Angebot, diesmal ging er genauer auf seine Bedingungen ein. Er forderte die alleinigen Schürfrechte, der Abbau sollte über eine Scheinfirma erfolgen, zudem wünschte er ein Büro auf Korriban und die Protektion und wenn nötig auch Gefallen des Gouverneurs. Im Gegenzug bot er neben Geld auch Informationen und Kontakte. Der Geschäftsmann betonte, kein Freund von McCathy zu sein, er war angeblich wegen dessen Tochter vor Ort gewesen. Janus schwieg nachdenklich. Das Angebot war zweifellos interessant, doch ebenso riskant. Der Graf überließ es seinem Verbündeten, als Erster zu antworten, schließlich sollte der Zabrak nicht schwach erscheinen. Saphenus machte aus seinem Misstrauen keinen Hehl. Die Schürfrechte waren der Knackpunkt, alle anderen Forderungen waren vergleichsweise banal. Der Einäugige fragte offen, ob Tyris mit der Black Sun oder einer anderen Organisation in Verbindung stand, und äußerte sich abschließend vernichtend über Jennifer. Janus lächelte düster, seine Stimmung war erfüllt von einer Mischung aus Mahnung und Belustigung.

„Ihr solltet nicht so abwertend über die zukünftige Ms. Reth sprechen, mein Freund. Was ihr an Intelligenz fehlt, macht sie durch einen großen Namen wett.“


Der Sith warf seinem Verbündeten einen kurzen Seitenblick zu, dann nickte er an Tyris gewandt.


„Gewiss verstehen Sie unsere Bedenken. Korriban ist ein heiliger Ort der Sith und muss dementsprechend...sorgfältig behandelt werden. Wenn Sie uns von der Lauterkeit Ihren Absichten überzeugen können, ist eine Kooperation gewiss möglich. Sie könnten unsere Bedenken eventuell mit einer Geste des Vertrauens zerstreuen. Eine Vorschusszahlung oder Informationen zum Beispiel. Besonders interessant für uns wäre, woher Sie so viel über uns wissen. Sie müssen eine gute Quelle haben, Mr. Reth. Wenn ich raten müsste...imperiale Verwaltung? Die Diener des Imperators werden für ihre harte Arbeit so kümmerlich entlohnt, da ist die Versuchung groß, gegen einen Obolus Daten weiterzugeben. Daten, die eigentlich nicht für Außenstehende bestimmt sind.“

Janus lächelte, seine Stimme war ruhig und sachlich. Er griff nach dem Glas Wein, hob es und betrachtete die Flüssigkeit, die im Sonnenlicht glitzerte. Der Sith machte eine kurze Pause.


„Sie waren überaus höflich zu uns, daher ist es nur angemessen, wenn ich Sie darüber in Kenntnis setze, dass Sie nicht als einziger Interesse an den Schürfrechten haben. Da Sie gut über mich Bescheid wissen, ist Ihnen gewiss bekannt, dass meine Firma auf Taris seit geraumer Zeit nach Diversifikation strebt. Das schließt auch den Bergbausektor mit ein.“


Ein Bluff, doch überzeugend vorgetragen und auch nicht ganz gelogen. Alani, Inc. war in der Tat auch am Bergbau interessiert, doch primär im Gebiet der Neuen Republik und der Region um Taris, und zudem hatte Janus nicht vor, seinen Namen zu eng mit Korriban zu verknüpfen. Jedenfalls nicht enger als nötig. Doch das musste Tyris ja nicht wissen. Ein Konkurrent erhöhte immer den Druck, und etwas Druck war im Moment genau das richtige. Elegant hob der Sith sein Glas an seinen Mund und trank einen Schluck. Wirklich ein guter Jahrgang.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten | Janus, Saphenus, Selura, Matthew, Tyris
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Firmensitz Brentaal Bergbau Inc. | McCathys Büro] - Albert McCathy; Jennifer McCathy (NPCs)

„Ich habe nein gesagt!“, schallten Albert McCathys Worte durch das eindrucksvolle Büro und verhallten bevor sich eine gespenstische Stille über den Raum legte. Das Dröhnen und Donnern des geschäftigen Verkehrs kaum ein paar hundert Meter von dem imposanten Glasfenster entfernt drang durch die dicken Fenster nicht zu ihnen durch. Jennifer stand vor dem Schreibtisch, der sie bereits als Kind eingeschüchtert hat, die Hände vor ihrem Bauch gefaltet, die Finger nervös knetend. Wieder spürte sie die Ohnmacht, die sie immer empfand wenn sie mit ihrem Vater sprach: war ihre Idee auch noch so gut, in seinem Beisein und besonders in der Diskussion mit ihm fehlten ihr die Worte und plötzlich spürte sie einen Kloß in ihrem Hals, der drohte ihre Kehle beinahe völlig zu zuschnüren. Dann wurden ihre Gedanken fahrig und schienen ihr zu entgleiten wann immer sie versuchte nach ihnen zu greifen. Es war peinlich und erniedrigend, letzten Endes gelang es ihrem Vater immer sie zu überzeugen. Trotz aller Gedanken, die sie sich vor den Gesprächen machte, stimmte sie ihm doch immer wieder zu.

So auch in diesem Fall. Widerwillig nickte sie und sah stur auf den Boden. Ihre Idee war doch so gut! Sie hörte den Stuhl ihres Vaters über den teuren Boden gleiten, dann kam er zu ihr. Sanft nahm er sie am Kinn und zwang sie ihm in die Augen zu schauen.


„Meine liebe Tochter, bitte vertrau mir. Ich weiß, dass du dich in meinen Augen und denen deiner Geschwister beweisen möchtest, doch du musst dich auf meine Erfahrung verlassen. Der Gouverneur und besonders die Sith sind nicht das, was sie zu sein scheinen. Sie verwirren dich mit ihren kleinen Tricks und Spielereien. Sei brav und tue, was ich dir sage. So machst du mich stolz. In Ordnung?“ Wieder nickte sie und zauberte ihrem Vater damit ein Lächeln ins Gesicht. „So kenne ich meine Tochter.“, witzelte er und nahm sie in den Arm. Sofort fühlte sie sich wohl und geborgen. „Tut mir leid.“, murmelte sie in seinen Anzug herein. Er antwortete nicht sondern löste stattdessen die Umarmung. Sie sahen sich einander in die Augen, dann nickte Albert. Jennifer wusste, dass sie damit entlassen war. Kurz räusperte sie sich um ihre Stimme zu festigen, dann drehte sie sich um und verließ das Büro. Schnellen Schrittes ging sie zu dem Ort, an dem sie am liebsten war: dem Dach des Firmensitzes von Brentaal Bergbau Inc. Schon als Kind hatte sie diesen Ort für sich entdeckt. Normalerweise verschlossen hatte sie ihren Vater mit unzähligen Tränen schließlich davon überzeugen können es für sie zu öffnen. Sie war als eine der wenigen Menschen berechtigt die Sicherheitstüren zu öffnen. Auch dieses Mal gab die Konsole ein sanftes Piepen von sich, ein Summen kündigte das Entsperren der schweren Stahltüren an. Schwerfällig öffneten sie sich automatisch, sofort wehte der frische Wind um ihre Haare und das Donnern der allgegenwärtigen Triebwerke war zu hören. Hier oben konnte sie sich entspannen und ihren Gedanken entkommen. Noch immer glaubte sie, dass ihr Vater einen Fehler begangen hatte: er hätte den Gouverneur Korribans nicht verprellen dürfen. Bereits in jungen Jahren war sie den Mysterien des Sith-Ordens erlegen, sie wusste um die wahre Macht der Sith. Ihr Vater hingegen tat die Berichte und Erzählungen als Propaganda ab und sah in den Ordensmitgliedern nur ein Relikt vergangener Zeit, das es geschafft hatte sich Privilegien in hohem Maß zu sichern.


Unweigerlich glitten ihre Gedanken zu Janus Sturn. Sie musste gestehen, dass sie sich in seiner Attraktivität verlieren konnte. Die aristokratischen Gesichtszüge, der maskuline Körper, noch dazu ein Sith…sie hätte ihn gerne wiedergesehen. Natürlich würde sie das niemals in der Öffentlichkeit zugeben. Es geziemte sich für eine Frau wie sie nicht blind fremden Männern hinterher zu laufen, zumal sie ohnehin schon eine Affäre hatte, die schwierig genug war. Ihr Freund war nicht reich und auch nicht besonders erfolgreich. Vielmehr handelte es sich um einen Künstler von Naboo, ein begabter Maler. Manche sagten der Beste ihrer Zeit. Seine holographischen Werke verschlugen ihr jedes Mal die Sprache. Ihr Vater war von dieser Beziehung nie begeistert gewesen, er verachtete Menschen wie ihn. Zumal es sich nicht einmal um einen Menschen handelte sondern um einen blauhäutigen Twi’lek. Sie seufzte und gönnte sich eine kurze Phantasiereise zu ihm als sie plötzlich von dem aufdringlichen Piepen ihres Koms aufgeschreckt wurde. Abermals versuchte sie sich zu beherrschen und zu kontrollieren, dann antwortete sie auf den Anruf.


„Ja bitte?“, fragte sie, zum Glück klang ihre Stimme fest und sicher. „Miss McCathy? Am Empfang wartet eine gewisse Dr. Liviana auf Sie und möchte Sie zum Essen einladen. Sie sagt es sei eine Überraschung.“ Jennifer dachte nach bevor sie antwortete. Dr. Liviana war eine bekannte Archäologin und in der letzten Zeit sehr präsent in den Medien gewesen. Natürlich hatte sie sie an Gouverneur Saphenus‘ Seite erkannt. Unentschlossen fuhr sie sich durch die langen, blonden Haare. Ihr Vater hatte sich klar ausgedrückt was den Gouverneur und sein Gefolge anging: sie waren ihre Aufmerksamkeit nicht wert. Dennoch glaubte sie weiter an ihre Idee und wie aus dem Nichts fasste sie wagemutig eine Entscheidung. „Sagen Sie ihr, dass ich sofort bei ihr bin.“ Mit schnellen Schritten verließ sie ihren heimlichen Ort, betrat einen der Turbolifte und fuhr nach unten. Im blank polierten Metall des Aufzuges kontrollierte sie fachmännisch ihr Äußeres, setzte dann ein freundliches Lächeln auf und begab sich in die Eingangshalle. Zielstrebig steuerte sie auf Dr. Liviana zu.


„Es freut mich auch sehr.“, säuselte sie und streckte der Autorin die Hand hin. „Ich muss mich für meinen Vater entschuldigen. Er steht im Moment sehr unter Stress. Ich hatte gehofft, dass unser Kennenlernen etwas ausführlicher ausfallen würde.“, fügte sie direkt hinzu bevor sie Dr. Livianas Vorschlag annahm und ihr zu ihrem Chauffeur folgte. „Natürlich können wir uns duzen, sehr gerne sogar. Ich bin fasziniert von ihren Erlebnissen, einige Reportagen im HoloNet waren sehr aufregend. Der Gleiter, den Zoey für die beiden Damen besorgt hatte, war wohl ausgestattet und zeugte von Klasse und Geld. Eigenartig, schoss es Jennifer durch den Kopf ohne jedoch ihre freundliche Fassade zu verlieren. Wenn sie eines konnte war es, Sympathien und Aufmerksamkeit zu erwecken wenn sie es wollte. „‘Zum fliegenden Kundril‘“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen als Zoey nach einer Restaurantempfehlung fragte. „Lass Dich von dem Namen nicht erschrecken, es ist eines der besten Lokale Cormonds.Wieder lächelte sie breit.


„Korriban ist natürlich ein sehr wichtiger und besonders geschichtsträchtiger Ort. Ich selbst habe einen hohen Respekt für die Sith und ihre Leistungen. Dennoch muss ich gestehen, dass die offizielle Politik von Brentaal Bergbau Inc. diesen Ort nicht als investitionswürdig ansieht. Gouverneur Ignavius hat für sehr viele Unruhen gesorgt.“ Stoisch wiederholte sie die Worte, die ihr Vater selbst vor Kurzem erst gesagt hatte. „Ich persönlich weiß Gouverneur Saphenus‘ Bemühungen jedoch zu schätzen.“, fügte sie schnell hinzu. Schnell brachte sie der Gleiter nahe an den Suporro-See, dessen Oberfläche in der prallen Mittagssonne funkelte. Sie und besonders ihr Nachname waren natürlich wohlbekannt, sodass man sie an einen intimen Platz mit bester Aussicht brachte.


„Ich kann die Kundril-Eier sehr empfehlen. Auch wenn die gigantischen Insekten natürlich widerwertig sind, der Koch versteht sich darauf aus den Eiern eine hervorragende Delikatesse zu zaubern.“ Sie selbst ging mit gutem Beispiel voran und bestellte das Gericht selbst, dazu für beide jeweils ein Glas Daruvvianischen Champagner. „Auf ein besseres Kennenlernen!“, sagte sie und stieß mit Zoey an. Bisher verlief alles wie am Schnürchen. Natürlich brachte die Archäologin das Gespräch alsbald auf ihren Vater, zwischen kleinen Bissen der köstlichen Speise hörte sie ihr gut zu. Das freundliche Lächeln in ihrem Gesicht verblasste etwas.


„Natürlich bedanke ich mich in meinem wie auch im Namen meines Vaters aufrichtig und von Herzen für Deine Geschenke. Ich bin schon gespannt von Thearterra zu lesen. Dennoch, ich muss Dich leider enttäuschen: hat er einmal seine Meinung gefasst ist er kaum davon abzubringen. In meinem ganzen Leben habe ich es bisher erst einmal erlebt, dass er sie geändert hat. Damals herrschten noch düstere Zeiten.“ Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht als sie an die gigantischen Kursverluste dachte, die Brentaal Bergbau Inc. beinahe in den Ruin getrieben hatte. Der Schatten verschwand jedoch so schnell wieder wie er gekommen war. „So leid es mir tut, der Gouverneur wird meinen Vater wohl kaum als Förderer gewinnen können. Geschenke wüsste er sofort zu durchschauen und bekannterweise hat er neben der Arbeit kaum Hobbies. Das Favis Resort, einmal im Jahr vielleicht. Mehr aber nicht, zumal sein letzter Urlaub noch nicht lange her ist. Nein, er ist kaum bestechlich.“ Sie lächelte entschuldigend und genoss einen weiteren Bissen ihrer Delikatesse.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Zum fliegenden Kundril] - Zoey Liviana; Jennifer McCathy (NPC)
 
[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Außerhalb der Hauptstadt Cormond - Wallersonresidenz. - Garten ] Tyris Reth, Saphenus, Janus Sturn, Selura Arka, Matthew Severide

Respektvoll brachten die beiden Sith ihre Sorgen bezüglich Korriban zum Ausdruck. Als jedoch der Graf seine Firma einbrachte, verschwand das nachsichtige Lächeln kurz aus Tyris Gesicht und wich einem wutverzerrten Blick. Niemand würde Tyris davon abhalten, diese Schürfrechte zu erhalten. Nichts aber auch gar nichts. Hoffentlich hatte niemand etwas von dem negativen Gefühlsausbruch gemerkt.

Konkurrenz, damit sollte also der Preis hochgetrieben werden. Hatte einer seiner Mitarbeiter nicht gesagt, dass Alani Inc. sich nur auf Republikanischen Territorium ausbreitete? Ein solcher Vorstoß in die Tiefen des Imperiums käme überraschend, insbesondere deswegen, da dies nicht in Sturns berechnerisches Profil passte. Der Executor wollte ihn aus der Fassung bringen, nur um den Preis zu erhöhen. Eiskalt und manipulativ, genau wie die Akten es sagten. Dann wurde Tyris Quelle angesprochen. Interessanter Zug, fand der Gastgeber.

,,Ich muss sagen, Respekt. Ich hätte es nicht erwartet, dass Sie genau das Profil ausfüllen, wie in Ihrer Akte. Meine Quelle, nun ja... was soll ich sagen? Zum einen sämtliche Holoaufzeichungen über Sie, dann wären da noch diverse befragte Mitarbeiter. Hinzu kommen noch einige persönliche Diener. Welche genau, weiß ich nicht. Dafür ist meine Informationsabteilung zuständig, ich bekomme die nur ausgewertet in einer Akte."

,,Nein, Jennifer McCathy werde ich nicht heiraten. Sie ist ein naives Mädchen, dass das Glück hat, eine große Firma zu erben. Die richtigen Worte zur richtigen Gelegenheit und ich schnappe mir die Firma. Mehr Pläne habe ich mit Brentaal Bergbau Inc nicht."

,,Ich respektiere die Sith - es ist eine alte Kultur, die Einfluss auf unsre gesamte Galaxis nimmt. Genauso wie die Jedi. Ich respektiere beide Orden, und jetzt bitte keine Disskussion über die Unterschiede oder in der Richtung. Wie Sie beide bekanntlich wissen, liegt Korriban praktisch zwischen zwei Hyperraumrouten, die es zu "besteuern" gilt. Desweiteren muss auch jemand wie ich eine Basis in dieser Gegend einrichten. Meine genauen Ziele sind leider privat, meine Herren. Nun aber genug über mich und meine Organisation. Obwohl, vielleicht sollten wir und ansehen, wozu ich fähig bin und Sie beide bereit."

Tyris blickte zu einem der Wachen und nickte. Dieser sprach etwas, für die Gäste und dem Gastgeber, unverständliches in seinen ComLink. Keine 20 Sekunden später rauschte auch schon ein schwarzer Lieferwagen an und hielt in Nähe zu den Gästen. Zwei weitere Wachen stiegen aus und öffneten die Hintertüren. Sie zerrten 4 Personen, darunter zwei Kinder, heraus und ließen diese auf der Terrasse knien. Brutal rissen die bewaffneten den Neuankömmlingen die Kapuzen vom Kopf. Dadurch wurde sichtbar, dass alle einen Knebel trugen und sich erst an das Sonnenlicht gewöhnen mussten, so sehr kniffen diese die Augen zusammen.


Während sich das Quartett anfing, sich an das Licht zu gewöhnen, wich die freundliche Fassade, die Tyris bisher an den Tag gelegt hatte, und wurde durch ein kaltes und hartes Gesicht ersetzt.

,,Ich bin mir sicher, dass Sie sich schon gefragt haben, was aus den Bewohnern dieser Villa geworden ist. Nun, da sind sie. Eine vierköpfige Familie. Eine reiche vierköpige Familie, besser gesagt. Wobei, der Hund war vielleicht mal Nr 5, aber der ist beim Säubern dieser Residenz gestorben. Ein tragischer Unfall, nicht? Ich denke, ich stelle sie mal vor: Peter Wallerson, 54 und reicher Familienvater. Laura Wallerson, 52 und sorgenvolle Ehefrau und Mutter. Dann hätten wir noch: Chantal Wallerson, 18 und Bruder von Jack Wallerson, 7.

Wir sind zu dritt. Sie zu viert. Dass bedeutet, einer wird auf jedenfall sterben. Sie beide haben die Wahl, eine Person Ihrer Wahl zu töten oder das Leben zu schenken, die dann, sofern sie nicht stirbt ihnen als Sklave dienen wird. Als Gäste dürfen Sie sich natürlich zuerst entscheiden. Merken Sie sich, sie müssen die Person eigenhändig töten aber zum Glück haben sie eine präzise Waffe dabei, die den Tod für die freiwilligen Unfreiwilligen leichter machen dürfte. Oder wollen Sie das Opfer leiden sehen? Ihre Entscheidung."

,,Gouverneur, Sie haben noch nichts getrunken! Der Wein ist hervorragend. Oder gelüstet es ihnen nach etwas anderem?

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