Also, ich würde immernoch sagen, dass wenn Waffen grundsätzlich verboten sind Kriminelle nicht so leicht an Waffen kommen, da es allgemein schwerer ist sie nach D einzuführen und sie zu vertreiben. Auch braucht man Beziehungen zu den "schweren jungs" und nicht jeder Kleinkriminelle hat die. Organisierte Banden kriegen das sicher hin, aber so ein durchschnittlicher Einbrecher, oder Autoklauer... Der macht sich doch nicht die Mühe. Kosten und Nutzen stehen da in keinem Verhältnis.
Oski schrieb:
Und das Waffengesetz macht Waffen in Deutschland auch nicht knapp. Die Zahl der illegalen Schusswaffen in Deutschland wird auf 20 Millionen geschätzt. Wenn jemand eine Waffe für ein Verbrechen braucht, kann er sich recht problemlos eine beschaffen. Das Waffengesetz versagt also auch hier.
Und ohne das Waffengesetz wären es noch mehr. Also da habe ich lieber 20 Mio illegale Waffen, als 60 Mio legale und 40 Mio illegale
Oski schrieb:
Face it: Unser Waffengesetz beruhigt vielleicht die Gemüter und befriedigt politische Reflexe, aber es hilft den Kriminellen und schadet unser aller Sicherheit. Es werden nämlich nur die entwaffnet, von denen ohnehin die geringste Gefahr ausgeht. Die viel geschmähte US-Waffenlobby hat den Satz geprägt "If guns are outlawed, only outlaws will have guns". Und dieser Satz stimmt.
Es hilft den Kriminellen? Also moment, wenn es jetzt schon Deiner Ansicht nach leicht ist für einen Kriminellen sich ne Waffe zu besorgen, dann wird es bei einer eventuellen Lockerung des Gesetzes noch leichter sein. Das ist genauso wie mit den Abrteibungen. Die waren mal verboten, aber wenn man es wirklich wollte konnte man abtreiben. Damals gab's die also auch schon, aber nicht so viele, wie jetzt, da die Abtreibung "erlaubt" ist.
Oski schrieb:
Unfälle mit Waffen zu Hause. Die gibt es in der Tat, und sie sind sehr tragisch. Jeder Einzelne landet auch zielsicher in den großen Medien, wird breit getreten und weit mehr aufgebauscht, als er es verdient. Soll eine Sache verboten werden, nur weil damit tödliche Unfälle geschehen? Selbst wenn das Ding an sich völlig nutzlos wäre, würde man sicher nur dann daran denken, etwas zu verbieten, wenn die Unfälle sich ganz massiv häuften. Unfälle mit Schusswaffen sind aber selbst in den Schusswaffen-liebenden USA eher selten. Die Statistik für Unfall-Todesursachen bei Kindern in den USA sieht wie folgt aus: motor vehicles (44%), suffocation (16%), drowning (16%), fires (9%), bicycles (2%), poisoning (2%), falls (2%), environmental factors (1%), and medical mistakes (1%) (Quelle: amtliche Statistik). Und ebenfalls nur 1% aller Unfall-Todesursachen bei Kindern sind Schusswaffen. Die Badewanne ist de facto ein viel gefährlicheres Teil für Kinder als eine Schusswaffe im Haus. Dabei könnten wir sicher ohne Badewannen leben. Duschen reichen auch.
Na und? Ohne die Schusswaffen wäre es aber immernoch 1% weniger und das macht ... wieviel aus? 10.000 ??
Oski schrieb:
Dazu kommt, dass Schusswaffen sehr wohl einen sinnvollen Zweck haben: Ob zum Sport, zum Jagen oder vor allem zur Selbstverteidigung.
Also ersteres kann man in D immernoch machen. Zur Selbstverteidigung muss man a) mit der Waffe selber umgehen können und b) mit der Situation umgehen können. Polizisten, Soldaten usw. lernen das über Jahre und in ihrem Beruf. Ich zweifle daran, dass ein Durchschnittbürger dies in der Freizeit lernen könnte.
Oski schrieb:
Mehrfach wurde behauptet, es sei erwiesenermaßen so, dass Schusswaffen die Sicherheit der Einzelnen nicht steigern würden, vor allem die USA mit ihrer hohen Zahl an Todesopfern durch Schusswaffen seien dafür ein Beweis. Ersteres stimmt nicht, bei Letzterem muss man genauer hinsehen.
Nicht? Also nur, damit ich das richtig verstehe, wenn ich jetzt eine Waffe hätte, wäre ich sicherer. Super, ich würde nicht mal wissen ob die Waffe ge- oder entsichert ist. Ich hatte ein Mal eine Schusswaffe in der Hand und habe mit ihr geschossen, das heißt nie im Leben, dass ich mich mit dieser Waffe verteidigen kann. Der Durchschnittsbürger hat in Überfallsituationen Angst, große Angst. Der würde auf alles Schießen was sich bewegt und evtl nur ein Kind töten, das vielleicht die Blumen vorm Haus klauen wollte. Super. Steigert die Sicherheit ungemein... Da muss ja jeder, der Nachts betrunken nach Hause kommt schön drauf aufpassen, dass er ja die richtige Tür erwischt ...
Oski schrieb:
Es gibt vor allem ländliche Regionen in den USA, die geradezu von Schusswaffen verseucht sind. Die Verbrechen mit Schusswaffen sind aber nicht häufiger als bei uns. Umgekehrt sind es die Städte in den USA, vor allem die großen Metropolen mit ihren sozialen Problemen, bei denen die meisten Toten durch Verbrechen mit Schusswaffen zu beklagen sind. Diese Regionen haben aber die verhältnismäßig strengsten Waffengesetze in den USA. So einfach kann man sich die Sache also nicht machen. Und der internationale Vergleich ist auch interessant: In Kanada gibt es ebenfalls viele Waffen pro Kopf, aber die Toten durch Schusswaffen sind deutlich weniger. Umgekehrt gibt es Staaten wie Russland oder Südafrika, die mit exorbitanten Mordraten glänzen, ohne meines Wissens nach ein so freizügiges Schusswaffengesetz zu haben wie die USA.
Das ist nicht Dein Ernst Russland und Südafrika als Beispiel zu nenne, oder? Russland heißt nicht umsonst der Wilde Osten... Da werden die Gesetze vielleicht in Moskau relativ überprüft, aber im Hinterland kümmert sich kein Schwein darum. Außerdem zählt Tschetschenien auch zu Russland und da herrscht Bürgerkrieg, falls Du dies noch nicht bemerkt haben solltest. Selbst in Moskau werden täglich Leute umgebracht, weil die Polizei/Regierung bestechlich ist und/oder es sie einfach nicht kümmert was da passiert. Russland oder auch andere ehemalige Ostblockländer in diesem Zusammenhang zu nennen ist schon ein wenig gewagt. Und auch Südafrika gehört wie viele Afrikanische Staaten nicht gerade zu den Paradebeispielen an Rechtsstaatlichkeit...
Oski schrieb:
Und um die Bilanz zu vervollständigen, müsste man vor allem auch die Toten zählen, die sterben müssen, weil der Schusswaffenbesitz eingeschränkt ist. Den tragischen Unfällen mit Schusswaffen im Haushalt müsste man die Zahl der toten Kinder und Erwachsenen gegenüberstellen, die bei einem Überfall zu Hause wehrlos waren und getötet wurden. Aber diese Opfer werden nicht gezählt (wie auch - man kann ja nicht wissen, wie's anders ausgegangen wäre), während auf der anderen Seite jedes Opfer dem Besitz von Schusswaffen angelastet wird. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Den Eltern, die ihrem Kind eine Waffe zur Selbstverteidigung in die Hand drücken, gehört die elterliche Sorge entzogen. Außerdem hätten sie in der entsprechenden Situation entsprechend reagieren müssen und das lernt man bekanntlich nicht von Heute auf morgen. Wenn wir Deiner Logik folgen müsste man auch jedem Kind, das mal alleine Unterwegs ist einen Wagen geben, denn es ist schließlich schwieriger ein Kind aus einem fahrenden Auto aus zu entführen, als vom Fahrrad. Dass dadurch mehr Verkehrsunfälle zustande kämen lassen wir hier mal Außer acht, nicht?
Oski schrieb:
Einige interessante Fakten gibt es aber trotzdem. In Großbritannien, einem Land mit recht strengem Waffengesetz, finden 69% aller Einbrüche statt, wenn die Bewohner zu Hause sind, in den USA ist dies nur bei 17% (oder sogar nur 13%, hab die Zahl verlegt) aller Einbrüche der Fall. Befragungen geschnappter Einbrecher haben eindeutig ergeben, dass die Angst der Einbrecher, einem bewaffneten Bewohner zu begegnen, dafür ausschlaggebend ist. Schussbereite Schusswaffen im Haus zu haben hat sehr wohl einen deutlichen Abschreckungseffekt, und der rettet zahlreiche Leben! Dass diese Leben keiner exakt zählen kann, macht die Tatsache aber nicht weniger richtig.
Rekapitulieren wir: Habe ich eine Waffe zuhause bin ich geschützter, weil die Einbrecher Angst haben. Habe ich keine, haben sie weniger Angst. Weil ich aber keine Waffe habe, werden sie sich wohl auch nicht die Mühe machen eine Waffe zu besorgen (wohl in den meisten Fällen). Daher werden die meisten Einbrüche unblutig enden, bei anderen werden evtl die Besitzer eingesperrt oder bewusstlos geschlagen. Besser als mit einer evtlen Schusswaffe angeschossen oder erschossen zu werden.