Bundesverfassungsgericht verbietet Abschuß von Flugzeugen

Drüsling schrieb:
Bis zur Wiedervereinigung, denn der Artikel steht meines Wissens immer noch drin.

Wenn Du den Art. 23 meinst, wo die "Wiedervereinigung" drin stand, der wurde nach selbiger ersatzlos gestrichen. Kirchhof hatte es uns erklärt (er war zu der Zeit BVerfGRichter), aber ich kann mich an diese Argumentation nimmer genau erinnern, nur noch dass wenn der Artikel drinn gewesen wäre man gegen das GG verstoßen hätte. Wie genau, weiß ich wie gesagt nimmer.

Den Art. 23 gibt's jetzt wieder, da steht die Förderung der EU und das Streben nach einem vereinten Europa drin.

Zu dem Rest was Thrawn sagte... Manchen Leuten würde man dafür nicht die deutsche Staatsbürgerschaft geben, wenn sie denn eine wollten. Einem Deutschen kann man sie aber leider für so Äußerungen nicht entziehen. Aber jedem, dem's hier net gefällt steht es offen das Land zu verlassen, gelle ;)

Was die Flugzeuge angeht... Die Verfassungsrichter haben schon Recht, denn im GG steht drin, dass die BW im Inland nur für Hilfsaktionen wie Deiche Bauen, Schnee räumen usw. eingesetzt werden kann, für die innerre Sicherheit ist die Polizei zuständig. Eine andere Frage wäre ob man es bei der Polizei hätte durchgehen lassen. Im Grunde geht das nicht. Sie könnten die Terroristen töten, aber auch nur wenn man wüsste, dass irgendjemand den Vogel fliegen könnte (dass es seeeeeeeeeeeeeehr unwahrscheinlich ist einen Menschen in einem Cockpit aus einem anderen Cockpit aus zu töten lasse ich mal unter den Tisch fallen ^^). Sie würden nach den Gesetzen der Nothilfe handeln und da ist die Abwägung Leben gegen Leben nicht möglich. Ich kann nicht einen Unbeteiligten töten, "nur" um 4 andere zu retten, das geht einfach nicht. Man könnte in so einem Fall lediglich versuchen das Flugzeug zum Landen zu bewegen ... Wie ist natürlich auch die Frage, die Polizei müsste wohl für solche Fälle einen Düsenjet in jeder größeren Stadt bunkern ;)

Persönlich hab ich ein gespaltenes Verhältnis. Aus dem Rechtsempfinden her würde ich ganz klar nein sagen, aus persönlichem Empfinden würe ich ganz klar ja sagen ...
 
Jedihammer schrieb:
Aber der Ministerpräsident von Hessen,Roland Koch,hat eben im Radio die Frage gestellt,was den sei,wenn ein Flugzeug auf ein volle besetztes Fußballstadion zurast ? Soll man,weil man die Menschen in dem Flugzeug nicht töten darf,zusehen,wie hunderte anderer UND die im Flugzeug sterben ?
Ich will mal wieder so argumentieren, wie das die Richter vermutlich tun würden, hätte man so ein Flugzeug abgeschossen... woher will man denn wissen, dass es ins Stadiom hinein fliegt? Es könnte doch auch einfach nur drüber hinweg fliegen.

lain schrieb:
Es steht da der Absatz drin das das GG gilt bis das deutsche Volk sich in einer Abstimmung eine neue Verfassung gegeben hat.
Ausserdem gibt es Volksabstimmung nur bei der Neuordnung der Ländern.
Interessant... wann soll denn das Volk diese Abstimmung gemacht haben?

Furia Lynn schrieb:
Sie würden nach den Gesetzen der Nothilfe handeln und da ist die Abwägung Leben gegen Leben nicht möglich. Ich kann nicht einen Unbeteiligten töten, "nur" um 4 andere zu retten, das geht einfach nicht.
Dann wäre man aber wieder dran, wegen unterlassener Hilfeleistung, oder?
 
Furia Lynn schrieb:
Sie würden nach den Gesetzen der Nothilfe handeln und da ist die Abwägung Leben gegen Leben nicht möglich. Ich kann nicht einen Unbeteiligten töten, "nur" um 4 andere zu retten, das geht einfach nicht.


aber woanders geht es doch auch?

Wenn ich in einem Krankenhaus bei einem Medikament nur noch soviel habe, dass ich 1(!) Schwerkranken oder 5(!) gerade Infizierte heilen kann, würde doch (moralisch!) keiner dem Arzt einen Vorwurf machen, wenn den 5 das Medikament gibt - und der 1 sterben muss.

(Beispiel ist hier fiktiv, aber in anderen Ländern oder unter Medikamentenknappheit imo nicht aus der Luft gegriffen)


Und, hier, sind die LEute im Flieger eh so gut wie tot - da müsste doch schon ein Wunder geschehen, damit die überleben. Wenn aber ein Wunder geschieht, wird sich das Wunder auch um die Rakete kümmern.
 
Wir brauchen uns nichts vor machen: Wir leben nicht in der Idealform einer Demokratie.

Warum man diese "Wiedervereinigung" formal wie einen Beitritt der DDR zur BRD vollzogen hat und nicht gemaess dem GG eine neue Verfassung erstellt hat, ist mir auch schleierhaft. Vermutlich war den Parlamentarier ein neuer Verfassungsentwurf einfach zu viel Arbeit und nach dem Motto "Das alte GG tuts ja auch noch" hat man es dann eben bleiben lassen.

Nachdem die BRD im 2 + 4 Vertrag - ein weiteres mal - auf die ehemaligen Ostgebiete verzichtet hat (war das ueberhaupt Bestandteil dieses Vertrages oder ist das nochmal ein zusaetzlicher gewesen? Bin mir nicht mehr ganz sicher) und man laut Furia die Wiedervereinigungsklausel gestrichen hat, kann man ja nicht mehr behaupten, dass die BRD noch auf die Wiedervereinigung mit den Gebieten jenseits der Oder-Neisse hofft. :D ;)
 
Jemand sagte einmal : Der Tot eines einzelnen ist eine Tragödie, der Tot von Tausenden nur eine Statistik!
Und das sagt doch schon alles, in dem Moment wo es um eine Person geht ist sie nicht Anonym, sonder jeder kennt sie, aber wenn es um viele geht sehen wir nur noch die Zahl!!

Das Mittel der Zerstörung einen Flugzeuges darf nicht von anfang an ausgeschlossen werden, sondern müsste als letzte Möglichkeit dienen, noch, größerses Unheil abzuwenden.
Auch wenn es für die Passagiere wohl nicht sehr tröstlich sein dürfte das sie von den eigenen Leuten abgeschossen werden, finde ich das diese Möglichkeit bestehn sollte.
 
In aller letzter Instanz sollte es eine Möglichkeit geben das zu verhindern.

Säß ich im Flieger wurde ich nicht wollen das der Flieger in einem Stadion landet,
als Zuschauer im Stadion tät ich mich fragen, ob der Vogel noch aufgehalten wird?
Falls ich überleben sollte käm meine Frage warum er nicht aufgehalten wurde.

mfg
 
Und woher soll man wissen, das der Flieger ins Stadion rast? Ich denke man wird wohl erst spät erfahren das das Flugzeug gekapert wurde. Terroristen würden wohl wenn sie etwas in Berlin tun wollen, erst kurz vor Berlin das Flugzeug übernehmen und es dann einfach tun. Kann mir vorstellen das es zu schnell geht, um überhaupt wissen zu können was ihr Ziel ist und dann dieses am Ende abzuschießen.
 
hmm.. woher weiß man das der Flieger es nicht tut?

Mir ging es ja darum,wenn man weiß was das potenzielle Ziel ist.

Man wird auch nicht einen Flieger gleich abknallen nur weil er den Kurs
geändert hat.
Auch denke ich mal das eine Kursänderung nicht unauffällig zu machen ist
bei dem heutigen Flugverkehr.
Da gehe ich mal von aus das man schnell in Alarmbereitschaft ist ob nun für
einen Notfall oder akute Gefahr.

mfg
 
Mich wundert doch sehr, dass viele hier glauben man würde ein Held sein wenn man wenige opfert um viele zu retten. Das ist doch alles Irrsinn.
In einem anderen Gedankenspiel könnte man ein Flugzeug, welches nach dem Start einen technischen Defekt hat, einfach abschießen mit der Begründung es könnten ja wesentlich mehr Personen am Boden gefährdet werden. Tolle Logik.

...Kühe können sich ja immernoch auf BSE herausreden, aber Menschen...:verwirrt:

Als normaler Bürger sollte man sich mit solchen Gedanken vielleicht erst gar nicht belasten, dafür sind die Politiker da. Vielleicht schießen sie ein gefährliches Ziel sowieso ab, Gesetz hin Gesetz her. Könnte man immernoch dem Kampfpiloten in die "Schuhe" schieben, der führt ja nur Befehle aus. Ich würde als Kampfpilot sowieso nie abdrücken und mich dabei auf das GG berufen.

Terroristen schreckt man vielleicht sowieso am Besten ab, indem man ein Anti-Terrorexperte in jedem Flugzeug sitzen lässt.
 
Rolle schrieb:
Mich wundert doch sehr, dass viele hier glauben man würde ein Held sein wenn man wenige opfert um viele zu retten. Das ist doch alles Irrsinn.
In einem anderen Gedankenspiel könnte man ein Flugzeug, welches nach dem Start einen technischen Defekt hat, einfach abschießen mit der Begründung es könnten ja wesentlich mehr Personen am Boden gefährdet werden. Tolle Logik.

...Kühe können sich ja immernoch auf BSE herausreden, aber Menschen...:verwirrt:

Als normaler Bürger sollte man sich mit solchen Gedanken vielleicht erst gar nicht belasten, dafür sind die Politiker da. Vielleicht schießen sie ein gefährliches Ziel sowieso ab, Gesetz hin Gesetz her. Könnte man immernoch dem Kampfpiloten in die "Schuhe" schieben, der führt ja nur Befehle aus. Ich würde als Kampfpilot sowieso nie abdrücken und mich dabei auf das GG berufen.

Terroristen schreckt man vielleicht sowieso am Besten ab, indem man ein Anti-Terrorexperte in jedem Flugzeug sitzen lässt.

Ich denke nicht das irgendemand ein Held ist wenn er ein Flugzeug abschießt, und das du das alles den Politiker überlassen willst, schön, aber ich mache mir meine Gedanken, und will nicht alles vorgeschrieben bekomme, mache sachen sollten nicht "NUR" von unseren Politikern beschlossen werden.

Und Glaub mir, wenn du in nem Jet sitzen würdest und den Befehl bekommst, DU WÜRDEST ES MACHEN!!!!! Weil vorher kann man viel sagen, wenn es passiert sieht die sache schon ganz anders aus, ich spreche aus Erfahrung
 
Ich wiederhol mich mal: Wie denken diejenigen von euch, die einen Abschuss ablehnen, über die Gefahr eines Terroranschlags mit einem entführten Flugzeug gegen ein Atomkraftwerk? In so einem Fall könnten Hundertausende, wenn nicht Millionen an den Folgen der radioktiven Verseuchung sterben.
 
Kommt noch eine weitere Sache hinzu. Falls wirklich mal ein Flugzeug abgeschossen werden muss, weil es von ein paar durchgeknallten Terroristen ins Waldstadion gelenkt werden soll, wie will man verhindern, dass durch die abstürzenden Trümmer jemand verletzt wird. Ich meine, wer rechtfertigt dann, dass es in seine Ordnung hat, wenn durch herabstürzende Trümmer Menschenleben zu tode kommen, Gebäude zu Bruch gehen.

Wenn ein Flugzeug zur Zerstörung eines Gebäudes gebraucht wird, kommen dabei unter Umständen weniger Personen zu Schaden, als wenn man eine vollbesetzte Passagiermaschine abschiessen muss. Ich sage es ungern, aber mir kommt es so vor, als hätte man diesen Punkt überhaupt nicht bedacht. Aber auch, wenn bloss eine Ziege zu Tode kommt, ist das eine Ziege zuviel.

Gruss, Bea
 
Darth Mund schrieb:
Ich wiederhol mich mal: Wie denken diejenigen von euch, die einen Abschuss ablehnen, über die Gefahr eines Terroranschlags mit einem entführten Flugzeug gegen ein Atomkraftwerk? In so einem Fall könnten Hundertausende, wenn nicht Millionen an den Folgen der radioktiven Verseuchung sterben.
Einfach. Ich kann es verhindern, dann mache ich das auch. *Das Flugzeug wird zur Landung gezwungen*. Ich kann es nicht verhindern-egal. Gesetz ist dann auch egal weil es nicht hilft.
 
Also ich als Pilot kann dazu nur sagen das sie sich da echt Mist erlaubt haben. Ich sehe es als unverantwortlich an der Luftwaffe diesen Abschuss zu verbieten, und zwar mit volgender Begründung:

Die Menschen im Flugzeug sind so oder so dem Tod geweiht. Warum soll ich jetzt aufgrund ihrer Menschenwürde auch noch mehr Menschen opfern. Für mich ist in diesem Fall eine einfache Güterabwägung entscheidend und zwar in Form von blanken Zahlen. Womit will ich einer Mutter erklären das ihr Kind gestorben ist weil die Menschen in dem Flugzeug noch 5 Minuten länger leben durften weil sie auch Menschen waren. Das wird sie nicht verstehen und ich auch nicht. Die Passagiere dieses Fliegers sind sowieso Tod, wenn ich sie leben lasse bis ein Terrorist sie in eine Gebäude fliegt kommen durch diese 5 Minuten die ich ihnen zugestehe weiterzuleben eventuell 10 mal so viele Menschen ZUSÄTZLICH zu tode. Also warum erkennen wir praktisch Toten noch diese 5 Minuten zu die nur die Leben weiterer kosten, die aber im Gegensatz zu den Passagieren gerettet werden könnten(durch einen Abschuss). Und das sage ich als Pilot. Ich kann einfach nicht fassen was das BVG da gemacht hat.

Warum erlässt ein Deutsches Gercht so ein Urteil??? Das ist entwürdigend für jeden Menschen in Duetschland. Ich brauche jemanden der so oder so stirb nicht 5 Minuten zugestehen die jemand anderen das Leben kosten. Ich kann dies nicht verstehen, das wiederstrebt meinem Sinn für soziale Ordnung und Gerechtigkeit so verquer das ich dieses Urteil als entwürdigend für jeden vernünftigen Menschen halte.

Ein hoch auf die Vollidioten in Karlsruhe. Gut gemacht, lasst euch mal euer Lehrgeld zurückgeben.
 
Darth Mund schrieb:
Ich wiederhol mich mal: Wie denken diejenigen von euch, die einen Abschuss ablehnen, über die Gefahr eines Terroranschlags mit einem entführten Flugzeug gegen ein Atomkraftwerk? In so einem Fall könnten Hundertausende, wenn nicht Millionen an den Folgen der radioktiven Verseuchung sterben.

Da für mich dieser Fall so gut wie unmöglich erscheint, denk ich darüber garnicht erst nach. Wenn jemand das tun will, wird er wohl eh erst das Flugzeug einige hundert Kilometer vor dem Atomkraftwerk unter seine Kontrolle bringen und ehe dann alles bekannt ist und die Jäger in der Luft sind, ist das Flugzeug auch schon drinnen. Aber wie gesagt, denke das dies eh nicht passiert, wie oft wurden schon Flugzeuge entführt um damit in Atomkraftwerke zufliegen oder in Hochhäuser? o_O Ich denke das lässt sich an einer Hand abzählen und das dann auch noch unser Land das Ziel wäre, wie gesagt, sehr sehr unwarhscheinlich in meinen Augen.
 
Ich bin sehr unentschlossen bei dieser Thematik.
Das Atomkraftwerkbeispiel halte ich für sehr bedenklich, wenn es zu 100% sicher ist, dass soweiso niemand überleben wird, muss ein Abschuss her!
Aber auf der anderen Seite sollte man bedenken, dass fast alle Entführungen nicht von Terroristen durchgeführt werden, die sich und alle Insassen töten wollen. Die meisten Entführungen sind oft ohne großes Blutvergießen auf Seiten der Insassen ausgekommen, da das Flugzeug irgendwann nach einer Landung gestürmt werden konnte oder im besten Fall die Entführer nach Verhandlungen freiwillig aufgaben. Diese Leute verdammt man zum Tode weil unter all den vielen Entführungen ein Mal (bitte jetzt keine Erbsenzählerei) ein Terrorist sich und alle Beteiligten in ein Hochhaus stürzte.
Ich denke etwas mehr Flexibilität wäre wünschenswert. Dass man abhängig von der Situation entscheidet. Die Frage ist nur, wie findet man heraus welche Art von Terrorist an Bord ist, der Selbstmordattentäter, nur jemand der irgendwelche Bedingungen für ihn, sein Volk oder sonst wen erpressen möchte oder irgendein anderer Spinner, der seinen eigenen Tod nicht vorausgeplant hat.
 
Utopio schrieb:
Ich denke etwas mehr Flexibilität wäre wünschenswert. Dass man abhängig von der Situation entscheidet.


ich glaube, in dem Gesetz ging es nicht darum, alles sofort abzuschiessen, was da fliegt und nicht da fliegen sollte.

Das ist shcon als letztes Mittel gedacht gewesen.
 
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