Chelloa (Chelloan-System)

Wonto Sluuk

Blauer Elefant
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Chelloa
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[ Infos zum Planeten: Chelloa (engl.) ]

[ Zugehörigkeit: Neutral ]​

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Namhafte Lokalitäten

Jenith – Obwohl sich aus der in den Tagen der Galaktischen Republik gegründeten Minenarbeitersiedlung mit der Zeit eine richtige Stadt entwickelt hat, genießt dieser Ort - nach galaktischen Maßstäben - noch immer keine besonders große Bedeutung und ist mehr oder weniger noch immer in seiner einfachen Herkunft verfangen. Der ungeschönte Pragmatismus, der sowohl in der schwere Industrie als auch im Bergbau allgegenwärtig ist, prägt größtenteils Jeniths Stadtbild. Klotzige Wohnblöcke, die in der Regel hunderte Arbeiterfamilien unterbringen, dominieren die Wohnviertel, während vor allem Fabrikanlagen die Gewerbegebiete fest in der Hand haben.

Grumani-Handelszentrum
Der größte Umschlagplatz im Grumani-Sektor befindet sich in einem klobigen Gebäude, das bis über die Hälfte in eine schroffe Felswand gebaut ist. Neben einer regionalen Rohstoffbörse, die in den unteren Etagen betrieben wird, findet man in den meisten Stockwerken allerhand Büroräume vor. Bilder, die in den langen Korridoren aufgehängt sind, sollen Besuchern den auf Chelloa selbst geschaffenen Reichtum verdeutlichen. Konferenzräume, die relativ stilvoll eingerichtet sind, dienen Minenbetreibern und Händlern vor Ort, um neue Kontrakte miteinander zu schließen.​


Stand: Beitrag #13, 28.02.2018
Aiden Thiuro
 
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[Weltraum | von The Wheel nach Chelloa | über Perlemian Trade Route, Triellus Trade Route, Duros Space Run und Hydian Way | Aurore-Frachter Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Besatzung (NPCs)

Die Reise nach Chelloa gestaltete sich für Asix durchaus interessant. Nur einen relativ kleinen Teil der Zeit verbrachte er mit Blood Dragon und Rego Dwaine, gerade lange genug, um sich über ihre gemeinsame Geschichte abzustimmen, so dass sie sich nicht gegenseitig in Widersprüche verstrickten. Da aber der Astromechdroide ohnehin nicht in der Position war, Gespräche zu führen und Fragen über ihre Vergangenheit und Motive zu beantworten, musste er hier nicht jedes Detail kennen. Das war eher die Angelegenheit der beiden Menschen, die er deswegen auch oft sich selbst überließ. Für ihn genügte es eigentlich zu wissen, auf welchen Rufnamen er hörte und was seine offizielle Funktion während des Aufenthaltes war. Ansonsten würde er sich wie gewohnt seinen Aufgaben widmen, wie er es immer tat: Sich unauffällig umsehen, auch in Winkeln, die nur ein Droide unauffällig aufsuchen konnte, und versuchen, sich Zugang zu Datennetzen und -speichern zu verschaffen. Möglichst viele Daten sammeln und nach nützlichen Informationen durchsuchen. Und die Funktionsweise der örtlichen Technik sowie Lagepläne der Anlagen studieren, um sich und seinen Verbündeten Vorteile zu verschaffen, wenn sie zum Beispiel schnell fliehen oder unbemerkt irgendwo eindringen mussten.

Im Grunde war das, womit er sich an Bord des nun Palladium genannten Schiffes die Zeit vertrieb, nichts anderes. Auch hier befasste er sich größtenteils mit den Besonderheiten der technischen Ausstattung. Seine Basisprogrammierung trieb ihn dazu, nach Möglichkeiten zu suchen, sich sinnvoll einzubringen, und tatsächlich gab es immer wieder einmal kleinere Wartungsarbeiten zu erledigen. Reparaturen waren jedoch nicht nötig: Der Aurore-Frachter des Vigo war in hervorragendem Zustand. In einem, der weit über die normale Ausstattung dieser Klasse hinausging. Mit großem Interesse studierte R5-A6 die Modifikationen und Verbesserungen und faszinierte sich dabei weniger für zusätzliche Anbauten wie die verbesserten Kommunikationsanlagen, sondern eher für Änderungen im Kleinen, zum Beispiel an Verkabelungen, Isolierung und Datenübertragung innerhalb des Schiffes. Er kam zu dem Schluss, dass hier einige Leute am Werk gewesen waren, die sich echte Gedanken gemacht hatten, wie man die Bordsysteme effizienter gestalten konnte.

Allzu weit traute er sich aber nicht in die Materie vorzudringen. Asix' ausgeprägter Selbsterhaltungstrieb hinderte ihn daran, sich zu sehr in die Angelegenheiten des Vigo einzumischen. Wann immer er hinter den Wartungsluken und in den Kabelschächten herumstöberte, berechnete er ununterbrochen die Wahrscheinlichkeit dafür, Zula mit seiner Neugier zu verärgern, und brach mehr als einmal ab, wenn ihm das Risiko zu groß wurde. Er hatte keine Lust, sich einer Speicherlöschung oder ähnlich endgültigen Maßnahmen auszusetzen, nur weil er auf unbedachte Weise zu tiefen Einblick genommen und aus Versehen ein Geheimnis entdeckt hatte, das lieber gehütet geblieben wäre. Schließlich musste er nicht alles wissen.

So ging die Flugzeit vorüber. Währenddessen lief stets der innere Timer des Astromechs mit. Er war in der Lage, Hyperraumsprünge zu berechnen, und war somit nach dem Bordcomputer der Palladium die Intelligenz an Bord, die am besten wusste, ob sie im Zeitplan lagen. Nach jedem Teilsprung über die vier größeren und kleineren Hyperraumrouten, die sie bereisten, korrigierte er seine Kalkulationen und wusste daher ziemlich genau, wann sie an ihrem Ziel eintreffen würden. Als es soweit war, brach er sein Studium einer modernisierten Brandbekämpfungsanlage (und den Vergleich mit der, die er auf Thyferra für einen Mord genutzt hatte) ab und rollte über die edlen Teppiche in Richtung des Cockpits.


»Gentlemen, wir erreichen das Chelloa-System in fünf Minuten!« dröhnte die tiefe Chevin-Stimme ihres Piloten Rugg aus den Lautsprechern, eben als er sich auf den Weg gemacht hatte.

Als er das Cockpit erreichte, war dort bislang niemand außer dem Piloten. Asix war zu klein, um über seine Schulter hinweg in Flugrichtung aus den Sichtfenstern zu schauen. Aber sie näherten sich dem Planeten sozusagen auf dem Kopf stehend: Chelloa befand sich über ihnen. Somit konnte der Droide von seinem Stantpunkt aus dennoch einen Blick auf die Welt werfen. Er speicherte das Bild zu seinen übrigen Daten über den Planeten, die bisher nicht auf persönlicher Erfahrung, sondern auf theoretischem Studium beruhten. Es handelte sich um eine braune, karge Welt. A6 wusste, dass Chelloa früher einmal viel grüner gewesen war: Er hatte vergleichende Abbildungen eines Landstrichs vor und nach der Ausbeutung der Baradium-Vorkommen gesehen. Über die Jahrhunderte hinweg war mittlerweile der größte Teil der Planetenpoberfläche vom Berg- und Tagebau geformt und von der einstigen Landschaft und Flora nicht mehr viel übrig. Da der Astromech einen Planeten aber nicht nach ökologischen oder gar ästhetischen Aspekten bewertete, fand er an dem Anblick nichts Negatives. Es war informativ, wie der erste Blick auf jeden anderen Planeten auch, nicht mehr und nicht weniger.


[Chelloan-System | Anflug auf Chelloa | Aurore-Frachter Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Besatzung (NPCs)
 
[Chelloan-System | Anflug auf Chelloa | Aurore-Frachter Palladium] Blood Dragon, Asix, Rugg, Söldner

Noch einmal zog Blood Dragon, alias Flavius Strax, Botschafter von Daluuj, seine Krawatte zurecht während über den Lautsprecher der Pilot ankündigte in Kürze Chelloa zu erreichen. Er hatte sich die letzten Tage so gut es ging auf ihre Mission vorbereitet, versucht die Rolle des Botschafters auszufüllen und gleichzeitig auch etwas an seinem Schauspielerischem Können gearbeitet mit...mehr oder minder zufriedenstellenden Ergebnissen. Er war kein Professioneller Schauspieler aber musste er das auch sein? Nein, keineswegs. Es reichte wenn man es ihm abkaufen würde. Als er sicher war mit seinem Aussehen seiner Rolle genüge zu tun, verließ er sein Quartier und bewegte sich hinüber zur Brücke des Raumschiffes. Der Frachter hatte bisher gute Dienste geleistet und würde es auch hoffentlich weiterhin tun wenn sie Kontakt zu den Verkäufern auf Chelloa aufnahmen.
Im Cockpit angekommen entdeckte er sofort den kleinen R5-A6, welcher hinter dem Pilotensessel stand und nach oben in Richtung des Planeten zu blicken schien. Als Blood Dragon ebenfalls einen Blick auf die Welt warf zeigte sich ein öder Felsklumpen welcher wohl kaum sonderlichen Wert besitzen würde, könnte man dort nicht das Rohmaterial für Thermaldetonatoren fördern und veredeln. Besonders eine Baradiumsorte, welche der Bombenbauer genutzt hatte, war für sie wichtig. Sie mussten herausfinden wer diese in letzter Zeit gekauft hatte.


"Gut, alles läuft bisher gut. Versuchen sie einen Kanal zur Oberfläche zu öffnen, vorerst nur Audio bitte."

sprach er zu dem breitem Chevin, welcher kurz nickte und mit seinen großen, klobigen Händen auf einigen Kontrollen herumdrückte.

"Bodenkontrolle 17-8-15 an Aurore-Frachter, Kennung "Palladium". Identifizieren sie sich und nennen sie den Grund ihres Besuchs."

"Frachter Palladium an Bodenkontrolle 17-8-15, mein Name ist Flavius Strax, Botschafter seiner Majestät dem Hochwohlgeborenem Imperator von Daluuj. Im Namen meines Herrschers wünsche ich mit ihren Vorgesetzten über ein Handelsverhältnis zu sprechen. Wären sie so freundlich dies weiter zu leiten?"

Obwohl seine Worte ölig, fast schon kriecherisch nett, wirkten war doch sein Tonfall streng und vorallem Militärisch Zackig wie man es eher von einem ehemaligem Offizier erwarten konnte als von einem Diplomaten. Tatsächlich wollte Blood Dragon den Eindruck hinterlassen das Daluuj eine Welt war auf der man dem Militär eine hohe Bedeutung zusprach, so ungefähr wirkte es auch in den Informationen die der Astromechdroide zur Verfügung gestellt hatte. Einige Sekunden lang hörte man nichts, bevor sich die Bodenkontrolle zurück meldete.

"Bodenkontrolle 17-8-15 an Frachter Palladium, sie erhalten Landeerlaubnis im Raumhafen von Jenith, Landeplattform 3. Stellvertretender Geschäftsführer Michaels erwartet sie dann dort. Bodenkontrolle Ende."

Der erste Schritt war schonmal getan, alles lief bisher am Schnürchen. Sie hatten eine Landeplattform, ein Treffen mit einer Person von Rang und Namen und konnten aus diesem Grund schon bald in die verbale Offensive gehen. Aber um an die Informationen zu gelangen die sie suchten würde es wohl notwendig sein über Umwege an sie zu gelangen, einfaches Nachfragen würde wohl kaum ausreichen. Deswegen ging er neben dem Astromechdroiden in die Hocke, so das sich beide ungefähr auf Augenhöhe befanden.

"Ich denke kaum das unser Stellvertretender Geschäftsführer uns so einfach sagt was wir wissen wollen. Wenn ihr eine Möglichkeit oder ein Loch findet, durch das ihr in das System von Chelloas Minenverwaltung schlüpfen könnt, würde ich euch bitten es dort zu versuchen. Eine Liste aller Leute die im letztem halben Standardjahr Baradium des Typs das wir suchen gekauft haben wäre ziemlich hilfreich. Haltet euch aber dann vorerst an meiner Seite, wir wollen keinen Verdacht erregen."

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[Chelloan-System | Anflug auf Chelloa | Aurore-Frachter Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Besatzung (NPCs)

Kurz bevor die Palladium in die Atmosphäre von Chelloa eindrang, drehte sie dem Planeten den Bauch zu. Das bedeutete, dass die graubraune Welt einmal im Uhrzeigersinn um Asix' Blickfeld herumwanderte und dann hinter den Cockpitinstrumenten verschwand. Aus seiner Position konnte er nichts mehr erkennen. Kurz darauf änderte sich das Bild jedoch wieder, als die Sterne durch die dünnen oberen Atmosphärenschichten, aufgewirbelt von dem Raumschiff, leicht verzerrt wurden und scheinbar funkelten. Anschließend erfüllte gelbes und weißes Leuchten die Sichtfenster, als die Reibung auf den Schilden des Frachters das Gas zum Glühen brachte. Schließlich ließ auch dieser Effekt nach und Wolken unter einem bläulich-grauen Himmel wurden sichtbar. Schließlich setzte die Palladium auf einer Plattform oder einem Landefeld auf. Da der Droide die umliegende Landschaft sowie die meisten Instrumente nicht sehen konnte, war er nicht ganz sicher. Um einen Hangar handele es sich jedoch nicht, denn über ihnen war nach wie vor der Himmel zu sehen, der sich im Westen rötlich verfärbte. Da nach den ihm vorliegenden Daten die Atmosphäre reich an Staub aus dem Berg- und Tagebau war, stand ein intensives Farbenspiel zu erwarten, aber so etwas beeindruckte R5-A6 nicht. Es stellte vielmehr ein wenig bedeutendes Ärgernis dar, da es ihn nötigte, die Filter seiner optischen Sensoren nachzustellen.

Während des Fluges hatten sie über ihr Vorgehen gesprochen und auch direkt vor dem Landeanflug hatte Blood Dragon dem Droiden noch einmal eingeschärft, was zu tun war. Er sollte sich in der Anlage umsehen und sich nach Möglichkeit Zugang zu Informationsnetzen verschaffen, um Käuferlisten zu stehlen, anhand derer sie womöglich die Hintermänner des Bombenattentates auf The Wheel finden konnten. Aber nicht sofort. Wenn man gleich nach der Landung einen streunenden Droiden entdeckte, konnte das leicht Misstrauen wecken. Erwischte man ihn später in einem Bereich, der ihn nichts anging, brachte man das womöglich gar nicht mehr mit dem kürzlich gelandeten Schiff in Verbindung oder man sah es ihm nach, da er und sein Herr sich bis dahin mustergültig verhalten hatten. Sofern Blood Dragon und Rego Dwaine das schafften. Er wusste viel über das Sozialverhalten von Humanoiden, verstand aber das wenigste davon wirklich; doch war ihm bekannt, dass viele biologische Wesen ihr von früher Kindheit antrainiertes Verhalten ebenso schwer überwinden konnten wie ein Droide seine Basisprogrammierung. Er wusste nicht, ob ihr Schauspiel glaubwürdig war und die Täuschung gelingen wurde. Daher plante er sicherheitshalber für alle Eventualitäten. Unter anderem für eine rasche Flucht sowie für die Möglichkeit, im Falle der Ergreifung seiner menschlichen Kollegen irgendwo zwischen anderen Droiden unterzutauchen und zu warten, bis sich eine Gelegenheit zur Abreise ergab.


So weit war es aber noch nicht. Folgsam rollte er hinter den beiden Männern her zur Rampe des Schiffes. Rego Dwaine trug seine Rüstung, hatte jedoch deren Markierungen leicht verändert, um ein späteres Wiedererkennen auszuschließen. Der Söldneranführer hingegen trug einen dunklen Anzug aus teurem Stoff. Asix' Äußeres war unverändert, sah man von der Registriernummeranzeige auf einem seiner oberen Displays ab. Dort erschien neuerdings ein T statt einem A: Arfive Teesix war sein Deckname während dieser Operation. Der Rufname ›Tee‹ hatte sich während des Herfluges schon teilweise eingebürgert.

Die Rampe senkte sich und sofort ließ der Astromech seine Kuppel rotieren, um die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Die Landschaft war felsig und einfarbig. Es war offensichtlich, dass sie nicht natürlich entstanden, sondern massiv verändert worden war. Gruben waren zu symmetrisch, Bruchkanten zu gerade, um von geologischen Vorgängen herzurühren. Vegetation gab es nicht viel, obwohl sich in ehemaligen Tagebaugruben Seen gebildet hatten, doch deren Wasser war ebenso rötlich braun wie Erdreich und Fels ringsum. Am Horizont sah man, halb verblasst in der staubigen Atmosphäre, mehrere Berge aufragen, deren gleichmäßige Kegelform darauf hindeutete, dass es sich um gewaltige Abraumhalden handelte, ebenso wie die Gruben bei der Baradiumförderung entstanden. Vegetation gab es kaum und bei den meisten Pflanzen schien es sich um besonders genügsame Gewächse zu handeln, die wohl auch in einer Wüste überleben konnten. Tee korrigierte sich: Dies war eine Wüste. Wenngleich es früher etwas anderes gewesen sein mochte.

Chelloas menschliche Einwanderer hatten nicht nur durch Bodenbewegung, die Verschmutzung der Luft und die Beinahe-Ausrottung des einst üppigen Pflanzenlebens ihre Spuren hinterlassen. Zudem hatten sie Straßen angelegt und Gebäude errichtet. Die meisten waren ebenso grau oder braun wie die Umgebung und fügten sich in deren kantige Form ein. Es mochte sich bei manchen um Arbeiterunterkünfte, bei anderen um Lagerhäuser handeln. In einiger Entfernung waren auch Fabrikanlagen, Raffinerien, Kraftwerke oder ähnliches zu sehen und sobald er den optischen Zoom zuschaltete, konnte er einige Kilometer nordöstlich große Schaufelradbagger, haushohe Tagebaudroiden und andere schwere Maschinen bei der Arbeit sehen. Sie durchwühlten den Untergrund nach den Baradiumvorkommen, die den Wohlstand dieser lebensfeindlich gewordenen Welt sicherstellten.

Den guten Überblick über die Umgebung hatte die R5-Einheit deshalb, weil sie sich mehr als hundert Meter über dem Grund befanden. Die Plattform, auf der die Palladium gelandet war, ragte über eine Felskante hinweg, die das Gelände von Nord nach Süd durchzog und diesen beträchtlichen Höhenunterschied bewirkte. Auf der gesamten Ostseite war das Erdreich tief abgegraben. Ein riesiger Damm schütze vor Überflutungen durch den nahen Ozean. Der Gebäudekomplex, an dessen Rand sie gelandet waren, stand teilweise oben auf der steinigen Ebene, teilweise war er in den Boden und die Felswand hineingebaut. Ein etwa zwanzig Meter langer und sechs Meter breiter Weg führte zu einem Tor, vor dem bewaffnete Wächter mit Atemfiltern standen. Über dem Tor befand sich ein kleiner Geschützturm mit einer Blasterkanone, die zwar nicht auf den Frachter gerichtet war, ihn aber mit einem leichten Schwenk ins Visier nehmen konnte. Auf dem Weg standen vier Personen, die offenbar keine Wächter, sondern ein Empfangskomitee waren. Ein kleiner, rundlicher Mann in der Mitte, dessen rotes Haar einen Kranz um den ansonsten kahlen Schädel bildete und dessen Kinn ein spitzer Bart zierte, trug einen ähnlichen Anzug wie Blood Dragon; der Astromech vermutete, dass es sich um den stellvertretenden Geschäftsführer Michaels handelte. Die übrigen waren anders gekleidet und hielten sich auch ein wenig im Hintergrund. Sie alle trugen keine Masken, offenbar schadete es nichts, sich für eine kurze Zeit hier draußen aufzuhalten. Obwohl einer von Michaels' Begleitern einen ungesunden Husten hatte.

Blood Dragon trat die Rampe hinab und Asix rollte hinterher. Als auch Rego erschien, machten die Wächter sofort einen Schritt nach vorne und brachten die Waffen in Schussposition.


»Willkommen auf Chelloa, Mr. Strax«, grüßte der mutmaßliche stellvertretende Geschäftsführer. »Leider ist es unseren Besuchern nicht erlaubt, Waffen zu tragen. Ich möchte Ihren... Leibwächter?... daher bitten, seine Blaster und sonstige Waffen im Schiff zu lassen.«

In Anbetracht der Tatsache, dass Läufe auf die Besucher gerichtet waren, konnte der freundliche Ton nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mehr als eine Bitte war.

»Da Sie zum ersten Mal auf unserem schönen Planeten weilen, ist es leider notwendig, Ihre Personalien zu prüfen und Sie auf unerlaubte Gegenstände zu scannen. Ich bin sicher, Sie haben dafür Verständnis. Anschließend sind Sie uns als unsere Gäste herzlich willkommen und ich freue mich auf unsere Gespräche.«

Zwei seiner Begleiter traten vor. Einer trug einen tragbaren Scanner, um Menschen und Droide nach Waffen, Sprengstoff, Wanzen und dergleichen zu sondieren. Der andere hatte ein Datapad und sollte offenbar die Ausweis und Vollmachten überprüfen. Asix brummte nervös vor sich hin und zwitscherte verärgert, als der mit dem Scanner seine Werkzeugklappen öffnete, um mit einer kleinen Lampe hineinzuleuchten, ließ es aber über sich ergehen. Er hoffte, dass die gefälschten Dokumente einer Überprüfung standhielten.

[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Landeplattform | vor der Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Stellvertretender Geschäftsführer Michaels mit Begleitern
 
[Chelloan-System | Anflug auf Chelloa | Aurore-Frachter Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Besatzung (NPCs)

Rego war gerade dabei, den letzten Teil seines Helms zu polieren, als Rugg, ihr Pilot, das baldige Landen ankündigte. Er hatte den Hauptteil der Reise damit verbracht, seine Rüstung umzugestalten, sodass er aufgrund seines Äußeren nicht Zurückverfolgt werden konnte. Des Weiteren hatte er sich damit beschäftigt, seine Waffen zu säubern und die ein oder andere Feinjustierung vorzunehmen. Er war nur für kurze Gespräche zwischen den an der Mission-Beteiligten aus seinem Quartier gekommen.

Die Gespräche hatten darin bestanden, noch einmal ihre Rollen zu besprechen und sich über den Planeten auszutauschen.

Rego hatte sich gerade den Helm aufgesetzt und seine Waffen angelegt, als die Palladium in die chelloanische Atmosphäre eindrang und ein wenig durchgeschüttelt wurde. Er verließ sein Quartier und gesellte sich zu Blood Dragon und "Tee", wie sie den Astromech nun nannten. Die Gruppe begab sich zur Landerampe und kurze Zeit später setzte die Palladium auf einer Landeplattform auf.

Blood Dragon öffnete die Landeluke und sie betraten die Landerampe. Rego sah sich draußen um und bemerkte die schwere Bewaffnung, die auf der Plattform angebracht worden war. Als der Leibwächter die Rampe hinabgehen wollte, kamen Wachen auf die Palladium zu und forderten den Söldner auf, seine Waffen im Schiff zu lassen.

Rego sah zu Blood Dragon, der kurz nickte und begab sich anschließend zurück an Bord und in sein Quartier. Er legte seine offensichtlichen Waffen in einen extra für ihn an Bord gebrachten Safe und sperrte sie darin ein. Anschließend ging er wieder nach draußen, wo er von den Wachen untersucht wurde.

Rego ließ den Scann gelassen über sich ergehen. Er war negativ. Seine im Anzug integrierten Waffen, waren nicht durch den Scan aufgespürt worden. Das einzige was ihm jetzt noch Sorge bereitete, war die Überprüfung der gefälschten Dokumente.

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[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Landeplattform | vor der Palladium] Blood Dragon, Asix, Rego Dwaine, Stellv. Geschäftsführer Michaels und Begleiter

Gemeinsam verließ die Gruppe die Palladium, unauffällig ließ der Söldner seinen Blick schweifen und registrierte soviel wie möglich über die Umgebung wie er in den wenigen Sekunden konnte. Sein Gegenüber war ein schmieriger Bürokrat wie man ihn sich vorstellte, seine Worte erinnerten auch ziemlich an solches Gesöcks mit denen Blood Dragon schon öfters zu tun hatte und sein gesunder Menschenverstand sagte ihm schon das mit diesem Mann nicht gut Kirschen essen war falls man sich mit ihm anlegen würde. Seine Wachen, bewaffnet mit modernen Blastern die man nicht beim Waffenhändler um die Ecke bekam sondern Material das an Militärische Produkte heran reichen konnte, waren natürlich nicht begeistert das die Leibwache von Blood Dragon, alias Flavius Strax, bewaffnet war und deswegen sollte er seine Waffen abgeben. Ein kurzes Nicken von Seiten des Söldners später hatte Rego Dwaien seine Waffen abgelegt und wurde gefilzt, während Blood Dragon seine Papiere hervor holte. Hoffentlich waren die Black Sun Fälscher so gut wie man es erzählte.

"Natürlich tolerieren wir sämtliche Sicherheitsmaßnahmen, Stellvertretender Geschäftsführer Michaels. Ich hoffe jedoch das solcherlei Unterbrechungen nicht die Regel sein werden, wie sie sich denken können legt seine Majestät wert auf einen reibungslosen Ablauf seiner Geschäfte."

sprach er ruhig in Richtung des Geschäftsführers während sein Mitarbeiter die Daten auf ihre Echtheit überprüfte, nachdem er einmal kurz inne hielt nickte er kurz und notierte etwas auf seinem Datapad, bevor die Papiere zurück gegeben wurden. Der dickliche Stellvertreter lächelte dann breit und schlug seine Hände zusammen.

»Natürlich Mr. Strax, da meine Mitarbeiter unsere geringen Zweifel unbegründet gelassen haben würde ich sie bitten mir in den Besprechungsraum zu folgen, ihre Begleiter bitte ebenfalls.«

Ein knappes Nicken war die einzige Reaktion von Seiten Blood Dragons, bevor sich der Stellvertreter umdrehte und in Richtung des Gebäudes davon lief, das Trio folgte ihm mit ein kleinem wenig Abstand, während sich hinter ihnen die Wachen und Mitarbeiter einreihten. Soweit so gut. Jetzt mussten sie einen günstigen Moment abpassen um nach den Daten zu suchen. Blood Dragon wurde etwas langsamer, so das er sich auf einer Höhe mit Dwaine befand.

"Tun sie nichts auffälliges bis ich ihnen kein Zeichen gebe, wir müssen sie in Sicherheit wiegen bevor wir unserer Aufgabe nachgehen."

flüsterte er leise, bevor sich der Zugang öffnete und die Gruppe in das Innere des Gebäudes sich bewegte.

[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Landeplattform | Gang zum Besprechungsraum] Blood Dragon, Asix, Rego Dwaine, Stellv. Geschäftsführer Michaels und Begleiter
 
[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Handelszentrum | Landeplattform | vor der Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Stellvertretender Geschäftsführer Michaels mit Begleitern

Die Fälscher der Black Sun hatten offenbar zufriedenstellende Arbeit geleistet, denn die Reaktionen und Worte der Gastgeber ließen darauf schließen, dass die Ausweise, Vollmachten und Empfehlungsschreiben den Überprüfungen standgehalten hatten. Auch hatte man keine Waffen oder sonstige Ausrüstung beanstandet und glücklicherweise darauf verzichtet, Asix' Speicher zu scannen. Das war einer der Schwachpunkte ihres Plans gewesen, den sie während des Fluges verfeinert hatten, und eines von nur wenigen Problemen, für das sie keinen richtigen Plan B hatten. Doch offenbar sah man davon ab und begnügte sich damit, dass weder Waffen noch Sprengstoff in ihn verbaut waren. Nach technischen Modifikaitonen oder gar Verbesserungen suchte man bei dem Astromechdroiden tatsächlich vergeblich: Alles was ihn zu einem Individuum machte, steckte in der Soft-, nicht der Hardwäre.

Als die Gruppe sich in Bewegung setzte, rollte R5-A6 mit zufriedenem Zwitschern neben Blood Dragon her. Seine natürliche Neugier brachte ihn dazu, ständig den kegelstumpfförmigen Kopf mit den drei optischen Sensoren umherzuschwenken, damit ihm kein Detail der Umgebung entging. Was das anging, verhielt er sich jedoch genau wie viele andere Astromechs und er kam schon bald zu dem Schluss, dass man ihn zu ignorieren begann. Man war von seiner Ungefährlichkeit überzeugt und schenkte ihm nun keinerlei Beachtung mehr - wie sie es vorausgesehen und zum festen Bestandteil ihrer Pläne gemacht hatten. Rego Dwaine und Blood Dragon wurden zwar beaufsichtigt, doch nicht so genau, dass sie nicht ein paar heimliche Worte hätten wechseln können. Der Anführer gab eine letzte Anweisung, dass sie sich vorerst möglichst unauffällig verhalten und nicht aus der Rolle fallen sollten, dann waren sie auch schon im Inneren des halb in die Felswand gebauten Handelszentrums angekommen.

Das Innere des Gebäudes unterschied sich drastisch von der verwüsteten Planetenoberfläche. Es war gepflegt und sauber (auch dank des Einsatzes diverser Wartungs- und Reinigungsdroiden) und drückte einen gewissen Wohlstand aus. Die Architektur und die Bilder an den Wänden waren Asix jedoch nicht wichtig. Während sie durch die Korridore geführt wurden, legte er eine genaue Karte an. Er verzeichnete dabei nicht nur den Verlauf ihres Weges, sondern auch alle kreuzenden und abzweigenden Gänge, sämtliche Türen (egal ob offen oder geschlossen) und darüber hinaus Computer- und Energieanschlüsse, Hinweisschilder und Wegweiser und alle sichtbaren Sicherheitssysteme. Mit Hilfe der gesammelten Daten würden er und seine menschlichen Komplizen später die Möglichkeit erhalten, sich auch ohne Hilfe der Gastgeber beziehungsweise entgegen deren Willen in der Anlage zurechtzufinden.

Sie erreichten schließlich eine Tür, an der ›Besprechungsraum 11-T‹ stand. Michaels öffnete die Tür und bat seine Besucher herein. Kernstück der Einrichtung war ein runder Tisch mit polierter schwarzer Platte. Nicht nur Stühle standen für die Gäste bereit, sondern auch Getränke. Es gab Topfpflanzen, deren Grün ein starker Kontrast zur Felslandschaft draußen war, und Bilder an den Wänden zeigten lebendige Landschaften - möglicherweise ein Blick in Chelloas Vergangenheit vor dem Raubbau an seiner Natur. Asix analysierte sie völlig nüchtern und verwarf die gesammelte Information dann als irrelevant.


»Meine Herren, bitte nehmen Sie doch Platz«, bat der stellvertretende Geschäftsführer.

Flavius Strax‹ und sein ›Leibwächter‹ kamen der Aufforderung nach. Für Asix war natürlich nicht gesorgt - er parkte sich neben Blood Dragon und konnte nicht einmal über die Tischkante blicken.


»Darf ich Ihnen einen kubindischen Rum anbieten, einen guten Wein von Naboo oder vielleicht etwas anderes?«

Sobald sichergestellt war, dass es den biologischen unter seinen Gästen an nichts fehlte, kam er zum geschäftlichen Teil.

»Nun, Mr. Strax... es freut mich, dass Ihr verehrter Kaiser sich für unsere Erzeugnisse interessiert. Wie Sie wissen, entspricht unsere Ware höchsten Qualitätsanforderungen und den Standards sowohl des Galaktischen Imperiums als auch der Neuen Republik. Welche Art und Menge möchte Seine Majestät denn erwerben?«

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[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Landeplattform | Besprechungsraum 11-T] Blood Dragon, Asix, Rego Dwaine, Stellv. Geschäftsführer Michaels und Begleiter

Nachdem sie durch die Gänge geführt wurden und den Besprechungsraum erreicht hatten gingen sie, nach einer kurzen Frage bezüglich der Getränkewahl, wobei sich Blood Dragon für den Wein entschied, begannen auch schon die Geschäftlichen Teile der Besprechung. Der Stellv. Geschäftsführer wünschte zu wissen welche Art des Baradiums sie erwerben wollten und in welchen Mengen. Aus den Unterlagen des Vigos, bestehend aus Untersuchungsberichten der WSF und anderen Informationsdaten, hatte er herausbekommen das das Baradium das verwendet wurde eine ziemlich reine und seltene Form gewesen war, welche natürlich immense Explosionskraft besaß. Keine Ware die man oft verkaufen würde, und vorallem nicht für einen geringen Preis.

"Seine Lordschaft wünscht sich Baradium-27 zu erwerben, unsere Wissenschaftler haben herausgefunden das diese Sorte des Baradiums unseren Bedürfnissen am ehesten entspricht. Wir wünschen vorerst eine Tonne dieses Materials zu erwerben, wenn uns die Qualität des Baradiums zufrieden stellt wird der Imperator sicherlich weitere "Waren" bei ihnen kaufen Mr. Michaels."

Die Worte des falschen Botschafters ließen einen kurzen Moment den Stellvertreter das Gesicht verziehen, bevor seine Augen einen gierigen Glanz bekamen. Da dieses Baradium immens selten war war auch der Preis immens hoch, würde man tatsächlich eine Tonne dieser seltenen Art erwerben würden Millionenbeträge den Besitzer wechseln. Zum Glück blieb es "nur" bei einem Scheindeal und auch war dies hier kein echtes Verkaufsgespräch, ihr Ansinnen war es ja herauszufinden wer auser ihnen noch dieses Baradium gekauft hatte oder Interesse daran hatte.

»Nun Mr. Strax, wie sie sicherlich wissen ist Baradium-27 sehr selten und aus diesem Grunde auch nicht immer verfügbar...vorallem nicht in Mengen so das wir ihn in Tonnen an jedermann verkaufen können. Sie verstehen sicherlich das wir uns auch Fragen wofür sie dieses Material benötigen?«

Die nächste Zeit zog sich hin wie Kaugummi, in einer langen, ziemlich langen, Besprechung begann Blood Dragon eine Lüge nach der anderen aufzutischen. Er erzählte von den Problemen der Stromversorgung, wo mithilfe der Energie des Baradiums es bewerkstelligt wurde hocheffiziente Energiegeneratoren zu betreiben, schleimte, hatte etwas Smalltalk mit seinem Gegenüber. Alles im Versuch ihn etwas einzulullen und auf die Fährte zu locken, das es sich bei "Strax" nur um einen harmlosen Mann einer Regierung handelte die einfach nur mal bei den Großen Mitspielen wollte. Nach fast 2 Stunden Gespräche war es ratsam das Gespräch zu beenden, Blood Dragon gingen nicht nur die Ideen aus er musste auch irgendwie dafür sorgen das der Astromech sich davon schleichen konnte.

"...aber ich würde sie gerne darum bitten das wir eine kurze Pause einlegen. Ich würde gerne etwas mir die beine vertreten, wären sie so freundlich mich dabei zu begleiten Mr. Michaels?"

»Natürlich Mr. Strax. Es gibt eine Aussichtsplattform nicht weit von hier, dort können sie sich etwas die Beine vertreten und wir uns etwas näher kennen lernen. Ich sehe schon, es wird ein für beide Seiten lukratives Geschäft das auch hoffentlich längerfristig andauern soll. Da ist es ratsam sich etwas kennen zu lernen oder?«

"Es wäre mir eine Freude und Ehre sie genauer kennen zu lernen Mr. Michaels, auch ich hoffe das unsere Geschäftsbeziehung lange und fruchtbar sein wird."

Stück für Stück erhoben sich alle Personen im Raum und tuschelten etwas miteinander, während sie sich hinstellten, Kleidung zurecht rückten oder wie Dwaine ungeduldig herum gingen um etwas Blut in ihre Beine zu bekommen. Blood Dragon ging in die Knie um sich seine Schuhe erneut zu binden (welche keineswegs offen gewesen waren), so das er direkt neben Asix blieb und auf ungefähr selben Höhe wie dessen Kopf war.

"Ich lenke ihn ab, wenn wir gehen erledige deine Aufgabe."

flüsterte der Söldner, bevor er sich erhob und zusammen mit Mr. Michaels in Richtung der Aussichtsplattform ging.

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[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Handelszentrum | Besprechungsraum 11-T] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine, Stellvertretender Geschäftsführer Michaels mit Begleitern

Asix neigte nicht sehr zur Ungeduld. Er konnte lange Zeit zubringen, in der quasi überhaupt nichts geschah, ohne sich daran zu stören. Aber es passte ihm nicht, wenn um ihn herum eine Menge geschah, ohne dass es eine gewisse Relevanz für ihn hatte. Das Gespräch zwischen Blood Dragon alias ›Strax‹ und dem stellvertretenden Geschäftsführer Michaels war so eine Situation. Es beinhaltete nicht das geringste Quentchen an verwertbarer Information, so dass es nur unnötigen Datenmüll in die Speicher des Droiden stopfte, den er mühsam filtern, katalogisieren und dann doch größtenteils wieder löschen musste. So wurde er langsam unruhig, und wie es für Astromechs seiner Baureihe nicht unüblich war, konnte er diese Regung nur schwer verbergen, sondern drückte sie durch Töne aus. Gegen Ende des Gespräches warf er mehrmals ein ungeduldiges Murren ein, das die Menschen jedoch nicht verstanden und von dem sie auch kaum Notiz nahmen. Immerhin war er ›nur‹ eine R5-Einheit.

Nach zwei Stunden war es endlich soweit. Die Unterhaltung, die zweifellos wichtig gewesen war, aber Asix' Anwesenheit nicht erfordert sondern ihn nur von seinen Aufgaben abgehalten hatte, endete. Und während er so tat, als müsse er sich die Schuhe zubinden, beugte sich Blood Dragon zu ihm herunter und gab ihm endlich die Anweisung, zu beginnen. Leise, aber durchaus mit einem enthusiastischen Unterton trällerte er eine Bestätigung, doch rollte er nicht sofort aus dem Raum, sondern wartete erst, bis sich der Söldnerkommandant wieder um Michaels kümmerte. R5-A6 errechnete eine Wahrscheinlichkeit von über 92 Prozent dafür, dass nun niemand sein Gehen bemerken und man ihn in den nächsten Minuten auch nicht vermissen würde. Er fuhr den dritten Fuß aus, klappte den eimerförmigen Körper schräg nach hinten in Fahrposition und rollte dann geradewegs zur Tür, die sich für ihn öffnete.

Draußen auf dem Gang hielt er nicht an. Er hatte ja mehr als genug Zeit gehabt, um die Daten, die er vorhin aufgezeichnet hatte, gründlich zu studieren und sich für eine Vorgehensweise zu entscheiden. Auf dem Weg durch den Komplex hatte er möglichst viele Details der Gänge und Zimmer vermerkt und dabei auch mehrere Datenanschlüsse entdeckt. Die meisten davon lagen direkt am Hauptkorridor und waren daher für seine Zwecke nicht geeignet, denn er konnte dort nicht Daten abzapfen, ohne eine Störung zu riskieren. Bessere Chancen hatte er an einem Anschluss, der in einem kleinen Seitengang lag. Auf den ersten Blick hatte er ihn gar nicht bemerkt, denn er war halb von einer großen Topfflanze verdeckt, und erst bei der späteren Durchsicht seiner Aufzeichnungen hatte er erkannt, womit er es zu tun hatte. Der besagte Korridor endete nach einigen Metern und es zweigten nur zwei Türen von ihm ab, bei denen es sich vermutlich um Lagerräume oder Archive handelte, die - so vermutete Asix - nicht sehr stark frequentiert waren. Er ging davon aus, dass das der Ort war, an dem er am ungestörtesten seiner Arbeit nachgehen konnte.

Unbeachtet von den wenigen Personen, die ihm auf den Gängen begegneten, erreichte er die Abzweigung und rollte mit zuversichtlichem Pfeifen zu dem Dataport. Die große Topfpflanze (ein Imitat aus Kunststoff) bot ihm zusätzliche Deckung. Sofort stöpselte er sich an das Datennetz der Anlage und suchte nach den relevanten Informationen.

Wie erwartet war das Netzwerk gut gesichert. Es kostete Asix eine geraume Zeit, den teil-intelligenten Computer zu überreden, sein Wissen mit ihm zu teilen. Der Versuch, seine Anwesenheit mit Wartungsarbeiten zu begründen, scheiterte, und als er sich als eines der hohen Tiere des Konzerns auszugeben versuchte, hätte er um ein Haar einen Großalarm ausgelöst. Doch als er irgendwann die Signalfolgen entdeckte, mit denen der Computer seine Selbstdiagnosen durchführte, war er am Ziel. Die Sicherheitssysteme nahmen ihn nun gar nicht mehr als Fremdkörper im Datennimbus wahr, sondern registrierten seine Anfragen und Zugriffe als Teil eines routinemäßigen Systemchecks. Das eröffnete ihm unter anderem den Zugang zu den Kundenlisten.

Es überraschte ihn kaum, dass er darin weder den Namen Kala'una noch den des Sprengstoffexperten fand. Sie hatten die Ware also unter falschem Namen oder über Mittelsmänner erworben. Allerdings erschwerte das ihre Aufgabe natürlich. Asix suchte nun nach anderen Käufern, die den besagten Kampfstoff erworben hatten, und musste nun feststellen, dass es seit mehr als acht Monaten keine mehr gegeben hatte. Abgesehen von Großlieferungen an republikanische und imperiale Rüstungskonzerne war an niemanden Baradium-27 ausgeliefert worden.

Mit leicht frustriertem Murmeln zog A6 aus dieser Erkenntnis seine Schlüsse. Am wahrscheinlichsten schien derzeit, dass die Bombenleger ihr Material aus anderen Quellen bezogen hatten. Vielleicht von einer weniger bekannten Minenwelt als Chelloa oder aus Beständen des Militärs, die gestohlen oder veruntreut und dann auf dem Schwarzmarkt verkauft worden waren. Kriegsbeute. Plünder- und Bergungsgut von alten Schlachtfeldern. Oder die Attentäter hatten sich schon vor längerer Zeit in den Besitz des Sprengstoffs gebracht. In all diesen Fällen war ihre Aufgabe gescheitert und eine weitere Suche unnütz.

Doch es gab noch eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass nichts davon zutraf. Dass die Täter ihr Baradium dennoch vor relativ kurzer Zeit hier erworben hatten, ohne dass sie in den Kundenlisten auftauchten. Denkbar war das zum Beispiel, wenn ihnen - wie Asix - der Zugriff auf den Computer gelungen war und sie ihre Spuren verwischt hatten. Oder wenn das Geschäft ›schwarz‹ abgelaufen war, so dass die Chelloaner es von vornherein aus ihren Büchern herausgehalten hatten. Wenn das der Fall war, dann gab es die gesuchte Information höchstwahrscheinlich irgendwo im System, nur war sie schwerer zu finden.

Viel Zeit blieb dem Droiden nicht, denn in der Zwischenzeit waren mehrere Personen an ihm vorübergekommen und hatten ihn mit Sicherheit auch bemerkt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand dafür interessierte, was er hier tat. Dann war nicht nur seine Chance vertan, die Suche fortzusetzen, sondern sie flogen wahrscheinlich auch auf. Unter Zeitdruck durchforstete er die Speicher nach versteckten Dateien und fand... nichts. Dann durchforstete er sie nach Datensätzen, die von der Formatierung her den Kundenlisten ähnelten, aber woanders abgelegt waren. Das brachte ihm zwar eine Menge Treffer, aber nichts, das wirklich vielversprechend aussah. Doch dann kam ihm eine Idee. Eine ziemlich kreative, auf die vielleicht ein Astromech mit weniger Persönlichkeit nicht gekommen wäre. Asix dachte um die Ecke. Er nahm sich gezielt die Aufstellungen über die Minenausbeute vor und analysierte, wieviel Baradium-27 gefördert worden war. Das verglich er dann mit den Bestandslisten der einzelnen Lager. Und diese wiederum mit den verzeichneten Ausgängen für die Rüstungsbetriebe. Und so stellte er fest, dass gleich mehrfach Baradium-27 aus den Lagern verschwunden war. In vier Fällen in den letzten sechs Monaten waren entweder Lagerbestände geschrumpft, ohne dass es einen verzeichneten Verkauf gegeben hatte, oder es war weniger in den Lagern gelandet, als man dem Planetengestein entrissen hatte. Insgesamt war es beinahe ein Zentner an waffenfähigem Material, das einfach fehlte. Das bedeutete: Es hatte Diebstähle oder schwarze Verkäufe gegeben, und mit etwas Glück war alles oder ein Teil davon an den Attentäter vom Wheel gegangen.

Nun blieb noch die Frage, wie man dessen Identität herausfinden sollte. Und nach einigem Herumprobieren fand der Astromech auch dafür eine Lösung. Er fand (eher durch Zufall) eine Aufstellung von allen Raumfahrzeugen, die den Planeten angeflogen hatten. Sowohl konzerneigene Transporter, Patrouillenschiffe und Yachten, als auch Schiffe von Kunden und Interessenten. Zum Beispiel war ihr eigenes Schiff verzeichnet, die angebliche ›Palladium‹. Möglicherweise hatte man auch die Ankunft und Abreise derjenigen registriert, die das fehlende Baradium-27 vom Planeten geschafft hatten, und es versäumt, sie aus den Registern zu löschen. Asix lud die entsprechenden Listen herunter, um diese Theorie zu überprüfen.

Was genau den Alarm auslöste, war ihm nicht ganz klar. Womöglich hatte irgendetwas in seinem Verhalten die Sicherheitssysteme davon überzeugt, dass er nicht das Diagnoseprogramm des Computernetzwerks war. Oder jemand war auf sein Treiben hier aufmerksam geworden und hatte näher hingesehen. Was es auch war, es führte dazu, dass er von einer Tausendstelsekunde auf die andere keinen Zugriff mehr auf irgendwelche Daten hatte und zugleich ein aggressives Schadprogramm auf seine Speicher zuzugreifen versuche. Mit einem gellenden Schreckensschrei zog er seinen Datenarm aus der Anschlussdose und wich von der Wand zurück. Im gleichen Moment gingen auf dem Hauptkorridor rote Lampen an und ein eindeutiger Ton teilte den Mitarbeitern mit, dass es ein Problem gab. Sie waren aufgeflogen!


[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Handelszentrum | Gänge] Asix; Blood Dragon und Rego Dwaine in der Nähe
 
[Chelloan-System | Chelloa | Jenith |Aussichtsplattform] Blood Dragon, Rego Dwaine, Stellv. Geschäftsführer Michaels und Wachen

»….wie sie sich denken können gibt es in unserem Gewerbe oft Probleme mit Umweltfanatikern, erst vor kurzem haben mehrere junge Frauen hier versucht einen unserer Förderdroiden zu sabotieren. Glücklicherweise konnten wir sie auf frischer Tat ertappen und vor Gericht in der Neuen Republik stellen.«

Langsam nickte Blood Dragon, er spielte weiterhin seine Rolle als Botschafter von Daluuj und hatte seiner Meinung nach den Stellvertretenden Geschäftsführer schon genug eingelullt das dieser keinen Verdacht hegen würde. Momentan befanden sie sich auf einer Aussichtsplattform, wovon sie die Bergwerke und Anlagen überblicken konnten. Die Luft stank nach Öl und Staub, der Ausblick war so ästhetisch wie die Warze eines Hutten, einzig jemand der sich an Ordnung und einem Blick auf sein Arbeitsimperium ergötzen konnte würde diese Plattform aufsuchen.

"Solcherlei Oppurtunisten wären auf Daluuj selbst verurteilt worden anstatt sie an ihr "Heimatreich" auszuliefern. Wenn sie mich fragen…"

Seine Worte wurden durch einen lauten Ton unterbrochen, das Licht im Gang der zur Plattform führte wurde schlagartig Rot. Dwaine, die beiden Wachmänner die zu Michaels gehörten, Michaels selbst und Blood Dragon drehten sich in Richtung des Gangs, wo auch der Ton her kam. Verdammt, dem Söldner war klar was das bedeutete.

»"Was zum…"«

Der Stellvertretende Geschäftsführer wollte vielleicht weitersprechen aber dazu kam er nicht, Dwaine und Blood Dragon reagierten fast gleichzeitig. Der Söldner holte mit seinem rechten Arm aus und schlug hart damit gegen den Hals, gefolgt von seiner linken Faust die die Nase des Mannes traf. Dwaine schlug mit seinem Arm, gehüllt in die Mandalorianische Rüstung, in die Magengrube eines Mannes, während der andere von seinem Seilwerfer aus nächster Nähe stranguliert wurde und röchelnd zu Boden ging. Während der schnappatmende Michaels zu Boden ging und sein Gesicht sich vor Schmerzen verzog, ging Blood Dragon in die Knie und nahm vom Gürtel des Mannes einen kleinen Chip ab, der dort befestigt worden war und ihm bereits aufgefallen war.

"Schöner Gruß vom Imperator Mr. Michaels, ich glaube eine lukrative Zusammenarbeit war das hier auf jeden Fall."

Als sich Blood Dragon erhob rammte er noch sein Knie in das fette Gesicht des Mannes, welches dadurch zu einer breiigen Masse wurde, bevor er sich umdrehte und zu Dwaine ging. Dieser hatte die Blasterkarabiner der beiden Wachen an sich genommen und war Blood Dragon einen davon zu. Anstatt jedoch sofort loszujagen zog der Söldner sein Komlink hervor und baute eine Verbindung zu Rugg auf.

"Rugg, hier Strax, wir sind aufgeflogen. Sagen sie meinen Jungs sie sollen ihre Waffen nehmen und unter allen Umständen versuchen den Frachter zu verteidigen wenn sie angegriffen werden. Wir suchen den Astromech und machen uns dann auf den Weg zur Palladium. Halten sie den Motor warm."

Nachdem der Chevin bestätigt hatte nickte Blood Dragon dem Kopfgeldjäger an seiner Seite zu und sie beide rannten in das Gebäude, die Waffen bereit um jederzeit von ihnen Gebrauch zu machen. Er war sich sicher dass die Sicherheitsleute die Order hatten mit Waffengewalt die „Eindringlinge“ gefangen zu nehmen, die Kunden in Sicherheit zu bringen oder sie zu eliminieren. Vorsichtig konnten sie auch nicht sein, sie mussten schnell den Astromech finden und dann sofort ihn von hier weg schleppen.
Den Anfang machte ein Abstecher in den Hauptgang, Blood Dragon war sich sicher aus dem Augenwinkel gesehen zu haben wie der Astromech in einem Seitengang verschwunden war. Im Hauptgang angekommen trat ihnen sofort ein junger Mann in der Kleidung der Sicherheitsmitarbeiter entgegen, seine Aufregung sorgte dafür das er die Karabiner der beiden Männer zu spät bemerkte und große Augen machte, als Blood Dragon ihm die Waffe ins Gesicht rammte und so den Mann zu Boden brachte. Ohne einen weiteren Gedanken an den Mann zu verschwenden blickten sie in die Seitengänge, gingen kurz hinein um sich umzusehen und danach in den nächsten Seitengang. Nach einigen Minuten fand Blood Dragon den Astromech, wie er gerade auf ihn zufuhr und einige Pfeif und Piepstöne von sich gab.


"Ruhig kleiner Blechmann, wie sieht es mit den Daten aus?"

Aus dem nun folgenden Piepsgesang interpretierte Blood Dragon das Asix etwas gefunden hatte…er hoffte das er das richtig interpretiert hatte. Ein neues Auftauchen auf Chelloa würde nämlich mehr als schwierig werden und somit hatten sie nur diese eine Chance gehabt. Da nun die Gruppe vollzählig war begab sie sich zurück in Richtung Palladium.

[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Gänge] Blood Dragon, Rego Dwaine, Asix
 
[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Handelszentrum | Gänge] Asix; Blood Dragon und Rego Dwaine in der Nähe

Sobald der Alarm ausgelöst worden war, machte Asix sich hastig auf den Rückweg zur Palladium. Sie war das beste Fluchtmittel, das ihnen zur Verfügung stand, deshalb war sie selbstverständlich Teil von Plan A. Falls diese Möglichkeit wegfiel, würden sie versuchen müssen, ein Raumfahrzeug zu erbeuten oder sich als blinde Passagiere irgendwo an Bord zu schleichen, was natürlich umständlicher und gefährlicher war. Je schneller sie von Chelloa verschwanden, um so besser. Der Astromech musste also hoffen, dass ihr umgebauter Frachter nicht am Start gehindert wurde oder bereits zerstört worden war. Das war in Anbetracht der Tatsache, dass ein Geschütz direkt über der Landeplattform stationiert war, durchaus möglich, vorausgesetzt, man wusste überhaupt, wer den Alarm ausgelöst hatte.

Natürlich war auch die Frage berechtigt, was mit Rego Dwaine und Blood Dragon passiert war. Womöglich hatte man sie unmittelbar nach dem Alarm oder sogar schon davor ausgeschaltet. Vielleicht hatten sie sich aber auch schon zum Schiff aufgemacht oder waren bereits dort eingetroffen. Diese Frage beschäftigte Asix aber weniger, denn ihm war klar, dass das Gelingen der Mission nun vor allem davon abhing, dass die von ihm gestohlenen Daten ihre Auftraggeber erreichten. Blood Dragon hatte mit der Ablenkung Michaels' seine Rolle gespielt und Rego Dwaine war sowieso nur fürs Grobe dabei. Nun allerdings wäre dem Astromech die Anwesenheit des Mandalorianers insofern ganz recht gewesen, dass er ihm den Weg hätte frei kämpfen können. Denn so vielseitig seine Möglichkeiten auch sein mochten, war er quasi unbewaffnet und nicht für Gefechtssituationen ausgelegt.

Asix' akustische Sensoren zeichneten Geräusche auf, die er als Blasterfeuer identifizierte. Mit einer halben Drehung seines Kuppelkopfes ordnete er die Richtung ein: Die Schüsse fielen hinter ihm. Und sie kamen näher. Das ließ den Schluss zu, dass zumindest einer der beiden Menschen noch am Leben war, aber zum Kämpfen gezwungen war. Sicherheitshalber wich der Droide in einen Seitengang aus, um von dort aus die Lage zu beurteilen. Wenn seine Komplizen auf verlorenem Posten standen, würde er sich ihnen bestimmt nicht aus reiner Loyalität anzuschließen, nur um mit ihnen unterzugehen: So verstand er sich und seinen Auftrag nicht. Doch als sie um die nächste Ecke liefen, waren keine Verfolger zu sehen und im Moment auch keine Schüsse zu hören. Die R5-Einheit verließ ihr Versteck und rollte auf die beiden flüchtenden Menschen zu. Mit schrillen Tönen machte er auf sich aufmerksam.


»Ruhig kleiner Blechmann, wie sieht es mit den Daten aus?« fragte Blood Dragon.

Asix antwortete mit einem zuversichtlichen Trällern und fügte noch eine Reihe von Informationen an, auch wenn ihm ziemlich klar war, dass die Biologischen sie vermutlich nicht verstanden. Seiner Erfahrung nach erschlossen sie aber oft zumindest den allgemeinen Sinn seiner Äußerungen. In dieser Hinsicht musste er seine Programmierer loben. Auch wenn Basic-Sprachkenntnisse sicherlich oft von Vorteil wären.

Es war nicht mehr weit bis zum Ausgang. Um ihnen die Flucht zu erleichtern, projizierte R5-A6 holographisch die Karte vor sich, die er angelegt hatte, und markierte darin ihre Position sowie seine bevorzugte Route. So schnell seine Räder ihn trugen, näherten sie sich der Landeplattform, doch leider bremste er damit seine Begleiter aus, deren Beine ihnen kurzzeitig ein höheres Tempo ermöglicht hätte. Das führte dazu, dass sie zweimal eingeholt wurden, und ein weiteres Mal lauerten ihnen bewaffnete Wachtposten auf, so dass sie zwischen die Fronten gerieten. Doch es gelang ihnen, sich den Weg freizumachen, ohne dass Asix dazu etwas Nennenswertes beigetragen hätte. Nicht einmal zum Öffnen des Tors, das hinaus ins Freie führte, wurden seine Dienste benötigt; doch da das Sicherheitssystem ihm bereits einmal den Zugang zum Computernetz verweigert hatte, wäre ein weiterer Versuch wahrscheinlich sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen.

Das Tor stand offen, da auch auf der Landeplattform gekämpft wurde. Schon aus einiger Entfernung war zu sehen, dass sich bewaffnete Wachleute und Blood Dragons Söldner ein heftiges Feuergefecht lieferten. Die einen hatten sich hinter den Landestützen der Palladium verschanzt, die anderen im Türrahmen. Offenbar war das der Grund dafür, warum sich ihnen nicht mehr Gegner in den Weg gestellt hatten: Sie waren hier beschäftigt. Den Geschützturm konnte man nicht sehen, doch analysierte A6 einige Trümmerteile, die auf der Plattform lagen, als Teile der Laserkanone. Offenbar war es gelungen, sie mit den Bordgeschützen des Frachters oder tragbaren Waffen der Söldner auszuschalten. Hoffentlich rechtzeitig: Das Schiff hatte mehrere Treffer abbekommen. Doch die Triebwerke liefen und es schien startbereit zu sein.

Sie mussten es nur noch nach draußen und in Zulas Privatyacht schaffen. Und dann durch die Atmosphäre und in den Hyperraum.


[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Handelszentrum | Nahe der Landeplattform] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine
 
[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Gänge] Blood Dragon, Rego Dwaine, Asix

Dank einer projizierten Karte des Astromechs, wer einem solch kleinem Blechhaufen den notwendigen Verstand eingebaut hatte um von selbst einen Lageplan des Außenpostens zu erschaffen gehörte zum Imperator erhoben, schaffte es die Gruppe ziemlich schnell und ohne nennenswerten Widerstand bis in unmittelbare Nähe der Landeplattform. Auch wenn der Astromech mit seinen Rädern der langsamste des Trios war, so hatte er doch die wichtigsten Daten bei sich und führte sie auch aus der Patsche, weswegen etwas ungeduldig sie langsamer machten um ihn zu decken, eine gute Entscheidung den 2 mal hatten sie ein kurzes Feuergefecht mit Wachen was entweder mit deren Tod oder aber einigen Wunden für sie endete. Sie blieben unverletzt, bis auf eine Beschädigung von Dwaines Panzerung und einem Strahl der fast Asix getroffen hätte, knapp an ihm aber vorbeiflog. Als sie das Tor erreichten, welches sie zum Vorraum der Landeplattform und damit zur Palladium führte, hob Blood Dragon die von Michaels gestohlene Codekarte vor einen Scanner und öffnete so das Tor, dahinter befand sich der Vorraum dessen Tor zur Landeplattform offen stand, als die Gruppe sich zu diesem Tor schlich und kurz auf die Landeplattform blickte, bemerkte man schnell das die Lage verzweifelt war. Ein knappes Dutzend Wachmänner befand sich in Deckung und feuerte gegen Blood Dragons Söldner, ein Stein fiel ihm vom Herzen als er beim durchzählen fest stellte das niemand gestorben war oder ernsthaft verletzt wurde. Er war zwar ein Söldner, ein Mitarbeiter eines Verbrechersyndikats und für viele weniger Wert als der Dreck unter ihren Stiefeln, aber er sorgte sich um seine Crew, kümmerte sich um ihre Probleme, half ihnen wo er konnte und besaß seine eigenen Prinzipien, seine eigenen Gesetze die der Black Sun Kodex auch abdeckte. Mit einigen Sekunden Ruhe gönnte er es sich die Situation zu analysieren. Ein Angriff würde sie sofort töten, sie hatten fast keine Deckung wenn sie sich auf die Landeplattform bewegen würden, wenn sie hier bleiben würden konnten von hinten Wachmänner kommen. Bleiben und warten bis die Wachmänner erledigt waren konnten sie auch nicht, sie mussten sich beeilen. Wobei…Jimmy? War das Jimmy da unter der Landestütze? Aus seiner Tasche zog er sein Komlink und zog fix Jimmys Nummer heraus, mit einem Blick in Richtung Landeplattform sah er wie sich ein junger Mann in Deckung setzte und kurz darauf die Verbindung bestand.

"Hey Cheffi, ich muss zurück rufen, wir sind hier beschäftigt. Wo hocken sie?"

"Jimmy, nicht weit wir sind beim Tor. Du hast doch eine Betäubungsgranate billig ersteigert richtig? Wirf sie zu den Wachmännern damit wir zu euch rüber können!"

"Aber Chef, die hält vielleicht ein paar Minuten mit Glück, nicht lange!"

"Das soll reichen. Wirf sie!"

Ohne auf eine Antwort zu erwarten schaltete er das Komlink ab und blickte zu seinen beiden "Kameraden".

"Einer meiner Söldner wirft gleich eine Granate die die Wachmänner ablenkt, wir habe nicht viel Zeit. Dwaine, wir beide rennen vor, Asix, roll uns so schnell nach wie du kannst! Es ist nicht weit, wir schaffen das bis sie sich wieder aufrappeln."

Unmittelbar nachdem er dies gesagt hatte bemerkte er bereits wie sich Jimmy aus der Deckung lehnte und einen Gegenstand nach vorne warf. Die Granate landete etwas weiter Rechts von den Deckungen der Wachmänner, ein helles Blitzlicht in Verbund mit einem schnell austretendem Gas, dass sich ebenso schnell verflüchtigt wie es erschien, betäubten die Anwesenden Wachmänner die sich die Augen rieben, hielten oder, was bei denen geschah die am nächsten zur Granate standen, einfach kurz umkippten. Ein Soldat hatte rechtzeitig reagiert und sich die Augen zugehalten, doch dieser wurde von einem Feuerstoß von Blood Dragon ausgeschaltet.

"LOS!"

Ohne nach hinten zu blicken rannte der Söldner los, seine Jungs hoben zur Begrüßung kurz ihre Waffen und liefen zum Eingang des Frachters, so dass dieser auf niemanden warten musste. Vorbei an den noch immer ziemlich benommenen Söldnern sprang Blood Dragon fast schon in den Eingang der Palladium, dicht gefolgt von Rego Dwaine. Asix war der letzte und rollte die Rampe hoch um an Bord zu gelangen. Direkt hinter ihm schloss sich die Türe, sie hatten es geschafft!

"Gut gemacht Jimmy, ich bin stolz auf dich. Los, sag Rugg das wir an Bord sind und er losfliegen kann. Dazu soll er eine Nachricht an den Vigo schicken dass wir Daten haben."

Wenige Momente später, kurz nachdem die Wachmänner sich halbwegs von der Betäubung erholt hatten, erhob sich die Palladium von der Landeplattform und beschleunigte schnell auf Höchstgeschwindigkeit. Wie ein Pfeil schoss sie in Richtung Orbit, beobachtet von den Fassungslosen Wachmännern und dem wutentbrannten Michaels, der mit blutverschmiertem Gesicht und gebrochener Nase auf der Aussichtsplattform stand und Blut spuckte. Kaum das der Frachter genug Platz zwischen sich und Chelloa gebracht hatte, sprang er in den Hyperraum Richtung The Wheel.

[Hyperraum von Chelloa nach The Wheel | Palladium | Gang] Blood Dragon, Rego Dwaine, Asix, Blood Dragons Söldner, Rugg im Cockpit
 
[Chelloan-System | Chelloa | Jenith | Handelszentrum | Nahe der Landeplattform] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine

Allem Anschein nach waren die Mitglieder von Blood Dragons Team kampferprobter als die Wachleute des Minenkonzerns. Diese hatten mindestens drei Tote zu verzeichnen, während kein einziger Söldner am Boden lag. Eine Betäubungsgranate setzte die meisten Sicherheitswächter dann lange genug außer Gefecht, damit die drei flüchtigen Datendiebe zum Schiff gelangen konnten, wer nicht betäubt war, wurde niedergeschossen. Mit langen Schritten eilten die beiden Menschen voran und sprangen dabei über Körper und Trümmer, die Asix umfahren musste, was ihn wertvolle Zeit kostete. Doch hatte er keine Angst, dass sie ohne ihn starten würden: Immerhin war er der einzige, der über die Informationen verfügte, wegen derer sie gekommen waren und von denen ihre Bezahlung abhing.

Der kleine Droide behielt also äußerlich wie innerlich die Ruhe und rollte als Letzter die Rampe hinauf, gesichert von den kampfbereiten Söldnern, die auf die betäubten Wachen und den Eingang zielten. Asix fragte sich, wieso sie die wehrlosen Männer und Frauen nicht einfach erschossen, aber er vermutete, dass es dabei um so ein Menschen-Ding ging, um eine Frage der Moral, die ihm unverständlich war.

Die Triebwerke der Palladium liefen bereits und das Schiff hob vom Boden ab, bevor die Rampe sich geschlossen hatte. Der Flug durch die Atmosphäre war vom ersten bis zum letzten Moment holprig, nicht nur wegen des Wetters. Der Chevin-Pilot Rugg vollführte einige abrupte Manöver, die offenbar nicht dazu dienten, den Kurs anzupassen. R5-A6 konnte sich dank seiner Flugerfahrung erschließen, was los war: Sie wurden verfolgt. Offenbar hatten sich ein oder mehrere gegnerische Schiffe an sie gehängt und versuchten, sie zur Umkehr zu zwingen oder sie sogar zu zerstören. Möglich war auch, dass Geschütze auf dem Boden auf sie feuerten. Hin und wieder hörte man das aggressive Fauchen von Laserstrahlen, die dicht am Schiff vorbei zuckten und die Luft zum Glühen brachten, und mindestens zweimal wurde Zulas Frachter getroffen. Asix wollte ins Cockpit, um dort nach dem Rechten zu sehen, doch wegen der abrupten Bewegungen (die von den Trägheitsdämpfern nur unzureichend kompensiert wurden) kam er auf dem glatten Holzparkett des Decks nicht gut voran. Er gab sein Bemühen schließlich auf und rollte stattdessen an eine Wand, um sich dort an den Schiffscomputer anzuschließen. Von diesem konnte er die nötigen Informationen bekommen, um sich einen Überblick über ihre Lage zu verschaffen. Er stellte rasch fest, dass es für ihn nichts zu tun gab. Einer von Blood Dragons Söldnern bediente die Abwehrlaser manuell und die Palladium hatte in den Gefecht zwar oberflächliche Schäden hingenommen, doch alle wichtigen Systeme funktionierten - sofern sie nicht noch durch den Beschuss zerstört wurden. Er hielt sich bereit, die Mannschaft bei eventuellen Reparaturen zu unterstützen, doch sein Eingreifen war nicht nötig. Mit einem Tempo, das für Schiffe dieser Bauart nicht ganz selbstverständlich war, erreichten sie das All und verließen Chelloas Masseschatten. Haken schlagend flog Rugg sie zum nächsten Sprungpunkt, der Hyperantrieb reagierte schnell auf den Sprungbefehl und das Schiff verschwand aus dem System.

Nun war es an der Zeit, die Daten zu sichten, die erbeutet worden waren. Asix lud sie in den Schiffscomputer, der über mehr als genug freien Speicherplatz verfügte. Mit einem schrillen Pfeifen machte er Blood Dragon, der in der Nähe stand, auf sich aufmerksam. Er wollte dem menschlichen Anführer zeigen, was er gefunden hatte.

Der Wandbildschirm über dem Datenanschluss zeigte nun die Lager- und Verkaufslisten des Konzerns, in denen Asix die wichtigen Stellen rot hervorgehoben hatte. Sie belegten den Schwund an waffenfähigem Erz, den er bemerkt hatte. Und er rief auch die Liste aller Raumfahrzeuge auf, die an den betreffenden Tagen auf dem Planeten angekommen, abgeflogen oder verlegt worden waren. Irgendwo dort musste sich der Hinweis auf den Verbleib des Erzes befinden. Und wenn sie Glück hatten, eine Spur zu den gesuchten Attentätern.


[Chelloan-System | Hyperraum | Beim Verlassen des Systems | Aurore-Frachter Palladium] Asix, Blood Dragon, Rego Dwaine

(Weiter im Weltraum (neutral).)
 
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