Coruscant [Jedi Tempel]

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Coruscant ? Jedi-Tempel - Ebene der Werkstätten - allein

Leise tapsten ihre blanken Füße über den glatten Boden, während sie von Schatten zu Schatten huschte und ihrem Ziel immer näher kam. Glücklicherweise war die Beleuchtung in den Gängen schwach, was ihr das Vorankommen wesentlich erleichterte. Immer wieder hielt sie inne um zu lauschen. War da nicht ein Geräusch? Nein, sie hatte es sich nur eingebildet. Es war so ruhig, dass sie ihr pochendes Herz hören konnte. Sollte sie tatsächlich soviel Glück haben, dass ihr niemand mehr begegnen würde?

Jedi glaubten nicht an das Glück. Es gab nur die Macht. Aber sie hatte sich schon lange nicht mehr als Jedi gesehen und doch war sie nun hier um Teile für ein Lichtschwert zu suchen. Es war weder ihr Glaube an das Glück noch an die Macht, sondern mehr ein Gefühl. Sie konnte es nicht recht deuten oder erfassen, aber etwas sagte ihr, dass ihr Vorhaben nicht so ablaufen würde, wie sie es geplant hatte.

Dieses unbestimmte Gefühl machte sie nervös, aber auch wachsamer. Allerdings spielten ihre Nerven ihr durchaus Streiche, als sie abermals stehen blieb, um nach einem Geräusch zu lauschen, das sie sich doch nur eingebildet hatte.

Nur noch eine einzige Abzweigung und sie wäre in dem Gang zu den Werkstätten des Tempels. Da ertönte plötzlich erneut ein kurzes, gedämpftes Alarmsignal. Jemand war in der Nähe. Schnell drückte sich Ryoo noch weiter an die Wand und blieb augenblicklich stehen. Nachdem sie nicht unmittelbar jemanden sehen oder hören konnte, schob sie sich nach einigen Schrecksekunden leise weiter voran und lugte schließlich vorsichtig um die Ecke in den nächsten Gang. Sie konnte dank der spärlichen Beleuchtung und der vielen Schatten niemanden entdecken.

Doch dann machte sie eine Gestalt aus, die in ihre Richtung kam. Der Statur nach zu urteilen männlich. Genaueres konnte sie noch nicht erkennen und trotzdem beschlich sie ein ganz komisches Gefühl. Die Art wie sich die Person bewegte, kam ihr irgendwie vertraut vor und dann auch wieder nicht. Verwirrt zog sie sich zurück und lehnte sich an die Wand. Das war doch albern. Wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier jemanden treffen würde, den sie kannte. Verschwindend gering. Sicher erinnerte sie die Gangart des Mannes an jemand anderes, doch konnte sie nicht sagen an wen. Aber das war im Moment auch nicht wichtig. Bestimmt schob sie den Gedanken beiseite und spähte abermals kurz um die Ecke.

Sie konnte nicht sagen mit wem sie es hier zu tun hatte, wollte aber auch nicht auf die Macht zurückgreifen, um nicht womöglich erst recht auf sich aufmerksam zu machen. Einen Soldaten schloss sie anhand der Bewegungen des Mannes aus. Diese bewegten sich irgendwie zackiger. Ein Sith war es zum Glück auch nicht. Denn sie kannte das Gefühl, wenn ein Machtanwender der dunklen Seite in der Nähe war und diese alles durchdringende Kälte spürte sie im Moment nicht. Das hieß aber noch lange nicht, dass der Mann nicht zum Imperium gehören konnte.

Die Person kam immer näher und Ryoos Gedanken rasten. Was sollte sie nur tun? Kurz blickte sie zurück. Bis zur nächsten Abzweigung würde sie es nicht mehr schaffen. Vielleicht bestand ja die Möglichkeit, dass der Schatten sie so vollkommen verschluckt hatte, dass der Fremde sie nicht sehen würde? Was aber, wenn er genau in ihren Gang einbog? Sie konnte schließlich nicht wissen wo er hinwollte. Oder sollte sie ihren Blaster ziehen und das Überraschungsmoment nutzen, um auf ihn zu schießen und hoffentlich auch zu treffen? Was, wenn der Fremde aber unschuldig war? dann hätte sie einen unschuldigen Menschen angeschossen oder womöglich erschossen? Aber konnte sie das Risiko eingehen nicht zu schießen und ihm damit die Gelegenheit zu geben, sie zuerst anzugreifen? Es ging schließlich auch um ihr Leben?

Sie haderte schwer mit sich, doch von einem zum anderen Augenblick war ihr Kopf mit einem mal vollkommen leer. Ryoo vergaß sogar kurzzeitig das Atmen und starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Gang. Die Gestalt war mittlerweile schon so nahe, dass die Twi´lek das Gesicht des Mannes für einen kurzen Moment sah, als er unter einer der wenigen Lampen hindurch schritt.

Das? das konnte nicht sein. Ihre Augen mussten ihr einen Streich spielen. Sie mussten es tun, denn was sie ihr gerade sagten, war nicht möglich. Nicht hier. Nicht jetzt. Er konnte nicht hier sein. Das konnte einfach nicht sein.

Ryoo brauchte Gewissheit. Aller Vorsicht zum Trotz öffnete sie sich der Macht und tatsächlich leuchtete da der helle Punkt eines Machtsensitiven ganz in ihrer Nähe. Zaghaft sandte sie eine Welle der Macht nach dieser Präsenz aus. Sie war strahlender, als die Twi´lek sie in Erinnerung hatte und doch immer noch vertraut. Obwohl Jahre zwischen ihrer letzten Begegnung lagen.

Er war es wirklich. Er war wirklich hier.


Meister? machte Ryoo nun auch verbal, wenn auch noch etwas leise, auf sich aufmerksam. Dann kam sie aus ihrem Versteck und trat ins Licht hinaus. Bru-Th stand nicht mal drei Armlängen von ihr entfernt. Die junge Frau sagte nichts weiter, traute ihrer Stimme nicht mehr zu Worte zu formen. Ihre Lekku zitterten nervös und die Emotionen, die sich auf dem Gesicht der Twi´lek widerspiegelten waren so vielfältig und kurzweilig, das man ihnen kaum folgen konnte. Ungläubigkeit, dass Bru-Th wirklich hier war, Freude, dass es ihm gut ging, Nervosität vor seiner Reaktion,? und doch hielt sie etwas zurück. Etwas hinderte sie daran weiter auf den Corellianer zu zugehen. Die Sache auf Bespin.

Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th und Blaine
 
[Coruscant ? Jedi-Tempel - Seitenportal] - 10 Soldaten, Drohne, Sergeant, Lieutenant


Dumpfes Grollen.
Das schwere Seitenportal des Westflügels öffnete sich mühsam, schwer. Es schien, als wolle es sich ob seines Alters der Eintretenden erwehren.
Das Grollen endete in einem gräßlichen Quietschen. Ein Lichtbalken schnitt durch die Finsternis und illuminierte aufsteigenden Staub. Dann wurde die Stille abermals zerrissen, stampfende Stiefelschritte im Gleichtakt. Die Eintretenden schienen jedoch kein Interesse für die alten, ehrwürdigen Hallen des Tempels zu besitzen. 12 Mann an der Zahl und eine kleine, schwebende Drohne verschafften sich Platz.


"Sergeant, sichern sie die Eingangshalle. Fahren Sie fort nach Standartprozedere. Blaster auf Betäubung, Nachtsicht aktivieren, Lautstärke 50%. "
Der Vorderste der Soldaten schien sich nur durch seine gefärbte Schulterplatte und das riesige Gewehr an seiner Seite von dem Rest der gänzlich in weiß Gerüsteten zu unterscheiden.

"Zu Befehl, Lieutenant!"
Der genannte Sergeant gab den übrigen zehn Mann kurze Kommandos, woraufhin die Truppe ausschwärmte und die Eingangshalle bis hin zum Aufzug sicherte, in dem sie sich an Kreuzungsgängen und Abzweigungen postierten.
Der Lieutenant rollte eine digitale Karte auf und orientierte sich. Kurz nur schweifte sein Blick über die gigantischen Statuen, die die Decken und die Innenkuppel des Westflügels abstützten.


"Fünfzehn-Vier, haben sie etwas auf dem Scanner?"
"Nein, Sir, alles ruhig. ... das alte Problem, Lieutenant. Die Wände hier sind zu dick, der Sender kommt nicht richtig durch."

"Verstehe. Wir müssen eh nach oben. Es gab passiven Alarm von einem der Bewegungssensoren in den oberen Etagen. Halten Sie weiter die Augen auf dem Scanner!
TRUPP ... MARSCHBEREITSCHAFT! Sergeant, wir nehmen den Aufzug. "


Die Aufzugsplattform war sehr groß, hier hätten noch mindestens zwei weitere Trupps Stellung beziehen können. Mit einem dumpfen Ruck setzte sich diese in Bewegung und fuhr hinauf, nur wenig Licht drang in den Schacht. Es war sehr still, die Soldaten schwiegen. Als die Plattform die oberste Etage erreichte, gingen die Vordersten in die Knie und sicherten ab. Zu sehen war jedoch nichts, und es war finster. So schickten sie zuerst das fliegende Auge in den Gang, der in den Aufzug mündete. Keine Bewegung. Alles blieb ruhig.
Als sich der Trupp wieder in Bewegung setzte, zog eine Brise durch den Gang und erzeugte ein unheimliches Stöhnen. Das machte die Soldaten vorsichtiger, Waffen wurden in Anschlag genommen. Es wurde still, nur noch die scharrenden waren zu hören.


"Hier ist es. Genau über uns. Fünfzehn-Vier, irgendwas?"

"Nein, Sir!", flüsterte dieser heiser. Der Sergeant fiel ein:
"Vielleicht doch wieder nur ein verdammtes Krootnest oder ein Tier...!". Er schien deutlich gereizt und gelangweilt.

"Hmmm...", der Lieutenant wollte das nicht glauben. Sein Blick fiel auf einen der Männer, der sich gedankenverloren an Spinnweben zu schaffen machte.

"Achtzehn-FünfundSechzig, was soll das? Beobachten Sie den Gang!"
Unglaublich, die Männer waren nicht konzentriert genug. Das musste er ändern.
Als er sich vor TK-1865 aufbaute, sah er etwas auf dem Boden.
Verdammt, er brauchte mehr Licht. Er ging in die Hocke, richtete seine Frage jedoch an den Sergeant.


"Sergeant, wieso gibt es hier oben immer noch kein Licht? Und was ist das, verdammt?"
Am Boden war, ganz an der Wand zwischen zwei Säulen, eindeutig ein Abdruck im Staub zu sehen.

"Hier oben bestand bis jetzt kein Bedarf. Die alten Anlagen wurde hier oben noch nicht freigeschaltet."

"Ein Fußabdruck, Sir! Es ist ein... kleiner, nackter Fuß!", spekulierte TK-1865. "Ein... Kind?"
Doch der Lieutenant nahm das sehr ernst. Sein Helm erreichte den maximal möglichen Winkel zu seinem Nacken, als er nach oben zur Decke blickte. Dort oben waren alte Luftschächte. Er neigte den Kopf zur Seite und aktivierte den Funk nach draussen:

"Zentrale Vier, kommen..."

Statisches Rauschen.
Ein Knacken.

"Zentrale hört..."

"Patrouille II, TK-2012. Wir haben hier einen Gelb- Fünf. Ich wiederhole, wir haben einen Gelb- Fünf!"
Das bedeutete einen einzigen Eindringling, mit moderater Gefahrenstufe.

Rauschen.
Wieder dauerte es eine ganze Weile.

"Verstanden, Zwanzig- Zwölf. Fahren Sie fort wie besprochen. Sie haben freie Hand!"

TK-1892 näherte sich dem Lieutenant und hielt ihm einen kleinen Würfel unter die Nase:
"Sir, hier ist der funkende Sensor. Hing ordnungsgemäß an seinem Platz!"

"Gut. Bringen Sie ihn wieder dort an. Sergeant, nehmen sie sich fünf Mann und fahren Sie in die unteren Ebenen. Nähern Sie sich von ganz unten der mittlersten Etage, das ist die Eingangshalle. Ich komme mit dem Rest von hier aus. Wir treffen uns folglich in der Mitte. Verstanden? Gut!
Halten Sie die Augen offen, dann ist das hier schnell vorbei!"


[Coruscant ? Jedi-Tempel - obere Ebene] - 10 Soldaten, Drohne, Sergeant, Lieutenant
 
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Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - (Ryoo)


Bru-Th ging langsam vorwärts und starrte in die Dunkelheit des Ganges hinaus, ohne zu wissen, was er dort zu finden erhoffte oder warum er überhaupt über diesen staubigen Boden schlich, anstatt seinen Padawan bei der Konstruktion seines Lichtschwertes zu unterstützen. Der große Corellianer wusste es nicht, doch taumelte wie im Bann weiter in den Gang hinein. Was er spürte, vermochte er noch immer nicht zu sagen, doch es trieb in ihn an, lies ihn sogar leicht unruhig werden. Dass ein Jedi Meister überhaupt unruhig werden konnte - Bru-Th erinnerte sich zurück an Diskussionen während seiner Zeit auf der Jedi Akademie -, galt im Allgemeinen als unmöglich, ähnlich wie wenn jemand behauptete, dass ein Rancor fliegen könne. Ein kurzes Schmunzeln fegte über seinen Wangen, doch wurde schlagartig 'schockgefrohren', als seine Augen in der Dunkelheit die Kontur einer zierlichen Gestalt ausmachten (Ryoo).

Obgleich es vermutlich klüger gewesen währe, machte Bru-Th jedoch nicht halt, sondern ging langsam weiter, besonders aus dem Grund, da er einfach noch nichts erkennen konnte, denn die spärliche Beleuchtung war rund um die Gestalt beschädigt. Ein normaler Mensch hätte die Konturen der schattenhaften Person vermutlich nicht wahrgenommen, doch der hochgewachsene Jedi wusste ja, dass er nicht allein war.
Langsam ging er voran, wobei seine Stiefel jedesmal etwas Staub aufwirbelten. Hier musste seit vielen Monaten niemand mehr gewesen sein. Seine Augen starrten gebannt diese Person an. Es war eine Frau. Diese Erkenntnis war jedoch harmlos, verglichen mit der Feststellung, dass es sich um eine Twi'lek handelte. Unbewusst realisierte der junge Jedi Meister bereits, wer das vor ihm war, doch sein Verstand spielte Bru-Th einen Streich, denn allein die Tatsache, dass Ryoo tot war, machte es einfach unmöglich, dass die junge Twi'lek vor ihm stand. Es war einfach zu paradox, als dass Bru-Th dies wirklich glauben konnte oder wollte. Ryoo war auf Bespin gestorben, wie ..., dass vermochte er nicht zu sagen. Doch welcher Gedanke ihm im Moment auch durch den Kopf raste - und es waren viele -, es wollte sich einfach kein logisches Bild ergeben.

Dann drangen die Worte "Meister" durch die schattigen Gewölbe des Ganges und jede Hilfsbrücke, die Bru-Th sich mental gebastelt hatte, um seine vertraut-merkwürdigen Gefühle mit seiner Wahrnehmung in Einklang zu bringen, brach zusammen und zersplitterte in Stücke. Es war Ryoo, doch Bru-Th traute sich nicht weiter vor und seine Knie wurden ihm weich. Wie konnte dies sein? Mit staubtrockener Kehle, nun jede Vorsicht und jede Beherrschtheit über Bord werfend, fragte er vorsichtig:


"Ryoo? ... Wie kann das sein? ... Du, du ..."

Ihm versagte die Stimme, doch was er hatte sagen wollen, war klar. Ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig, die Verwunderung stand dem Jedi ins Gesicht gemeißelt und er ging einige weitere Schritte auf das Mädchen ... die Frau zu, wie sie leicht bekleidet, barfüßig dort stand. Es war Ryoo und keine Illusion oder Trick hätten ihn täuschen können. Es war seine erste Schülerin, obwohl sie es nicht sein konnte, doch in diesem Moment gab es keinen Zweifel mehr.

Als ob die Dämme mit einem Mal brachen und sich lange Aufgestautes seinen Weg bahnte, rannte Bru-Th die letzten Meter und drückte die verloren geglaubte Twi'lek fest an sich:


"Ryoo ...",

wiederholte er leise, während sein Herz voller Freude nach einer Möglichkeit des Ausdrucks suchte. Bru-Th umarmte sie eine halbe Ewigkeit, wobei Dankbarkeit und Frohmut das waren, was er fühlte und diese Emotionen schirmte er in keiner Weise ab. Das 'Warum' oder 'Wie' spielte für den großen Corellianer im Moment keine Rolle. Die Wege der Macht hatten seine totgeglaubte Schülerin wieder in seine Obhut geführt. Langsam löste er die vielleicht erdrückende Umklammerung um die junge Frau und sah ihr in die Augen, wozu er ein gutes Stück hinunter blicken musste. Sie war es, auch wenn die Augen dieser Ryoo mehr gesehen zu haben schienen, als der Ryoo, die er noch kannte.


Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo
 
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[Coruscant – Jedi-Tempel - obere Ebene] - 5 Soldaten, Drohne, Lieutenant TK-2012

Erneut vernahm der kleine Trupp das unheimliche Stöhnen.
Die Luft in diesem Gang zirkulierte stärker als noch im Eingangsbereich des Tempels. In den Luftschächten des Dachbereiches erzeugte der Wind Resonanzen, die einem die Haare zu Berge stehen liessen. Es war finster und ein bedrückendes Gefühl konnte einen beschleichen.
Wie der Kadaver eines toten Tieres lag der Tempel inmitten einer lebhaften, gnadenlos durchtechnisierten, sich stets wandelnden Welt und zeugte von längst verblichenem Leben; falschen Idealen und Zielen, die aufgrund ihrer Unpraktizierbarkeit, Unerreichbarkeit und Schlechtheit dem Untergang geweiht waren. Als das Imperium diese Welt vor geraumer Zeit eroberte, war der Tempel verlassen, in aller Eile geräumt und eingenommen worden. Man hatte ihn dann abgeschottet, und als Mahnmal dem nagenden Zahn der Zeit zum Frasse gelassen.
Was hier einst geschehen sein mochte, interessierte TK-2012 einen feuchten Krootmist. Schon der Name "Jedi" erzeugte in ihm einen unerwünschten Brechreiz. Daß er hier nun nach dem Rechten sehen mußte, sah er als hartes, aber notwendiges Übel an; eine Aufgabe, die es schnellstens zu bewältigen und abzuschliessen galt.


Am Ende des Ganges wurde es etwas heller: der Himmel über Imperial City, der die beginnende Nacht plötzlich in einer Art Innenhof preisgab, ließ das allerletzte Licht und die ersten Sterne in den Tempel. Der Innenhof war gigantisch. Man konnte auf jeder Etage einer Ballustrade rings herum folgen, sowie breiten Treppen hinauf und hinab zu den anderen Etagen. Da Team 2 den Aufzug genommen hatte, nutzte Team 1, sein Team, die Treppen.
Beim Anblick des Himmels entspannten sich die Soldaten etwas, ihre Aufmerksamkeit jedoch blieb. Mehrere wegweisende Schilder und nicht aktivierte Lauflichtleisten zeugten von Entfernung und klarer Architektur. In der nächst tieferen Etage hielten sie sich nicht lange auf, die Erkundung bezog sich routinemässig nur auf grössere Gänge, die wie Hauptadern den toten Tempel durchzogen.


Nach gut einer Stunde und zwei Etagen konzentrierter Suche kamen sie zu einer auffälligen Eichentüre, reich verziert mit seltsamen alten Beschlägen. Die Türe war halb geöffnet, und eindeutige Spuren waren auf dem Boden zu verzeichnen. Die "Bibliothek" war ein weiterer Bereich, der nicht verwanzt war. Sehr zum Ärger von TK-2012. Der sah sich jetzt gezwungen, die Sache näher in Augenschein zu nehmen.

Langsam tasteten sie sich vor. Die Nachtsichtgeräte auf maximaler Leistung offenbarten Staub, der aufgrund seiner Struktur Licht reflektierte und in den Nachtsichtgeräten der Truppler wie Schnee wirkte. Und in diesem Schnee sah man jede Menge Spuren. Zuviele Spuren. Große, Kleine, Leichte und Tiefe.

"Sir, hier in der Mitte, sehen Sie, zwischen den Reihen!"
TK-1865 deutete zwischen riesigen Regalen voller alter, verstaubter Bücher hindurch. Langsam näherten sie sich einem Licht. Per Handzeichen bedeutete der Lieutenant jetzt den Soldaten, diesen Platz halbkreisförmig zu umstellen. Jedoch war es nur eine brennende Lampe, und wild herumgeschubste, teilweise zerstörte Möbel waren zu sehen. TK-1921 entdeckte etwas zwischen einigen Splittern, deren helles Holz durchaus auf erst kürzliche Zerstörung hindeuteten.
"Lieutenant, haben Sie so etwas schoneinmal gesehen?"
Irgendetwas Gläsernes hob er hoch und reichte esTK-2012. So etwas hatte der Lieutenant allerdings noch nicht gesehen. Es sah aus wie die Ecke eines zerstörten Glaswürfels, dessen Rand einem starken Schmelzungsprozeß zum Opfer gefallen schien.

"Sicherstellen! Darum kümmern sich andere."
TK-1921 tat, wie ihm geheissen. Sonst jedoch war die Bibliothek verlassen und ohne weitere Spuren. Als sie den Saal verlassen wollten, meldete sich der Sergeant, der Team 2 anführte, über Helmfunk.

"Team Zwei an Team Eins, kommen..."

"Team Eins hört!"
Der Empfang war miserabel. TK-2012 sah sich gezwungen, die Lautstärke des Coms zu erhöhen.

"TK-Fünfzehn-Vier hat mehrere undeutliche Signale au... muten, daß weiter Räumlich... in den Tiefen des Tempels ihren Ursprung haben. Sir, hier unten werden die Gänge niedriger und verwinkelter, es... an ein Labyrinth. Wir stossen weiter vor, um... Augenblick. Melde Bewegung auf Zehn... *Rauschen* scheinen in unsere R... *die Stimme wirkte gehetzt* sie... *Blasterschüsse und Schreie im Hintergrund*"

"Team Zwei, verstehen Sie kaum! Was ist los?"
" ... Beim Imperator!! Das ist ein hi... *starke Verzerrungen entstellen die Verständlichkeit, Sekunden vergehen* WIR WERDEN... *Rauschen* SIE K... "

"Team Zwei, bitte kommen! "
"*seltsames Surren, wieder vergehen Sekunden* SIR, EINDRINGLINGE SIND BEW... *Verzerrung* ERBITTE SOF..."
Rauschen.

"Team Zwei! Meldung! Team Zwei!"
Stille.
Einige Minuten vergingen, es kam keine Antwort mehr.


Obwohl es TK-2012 weitere Male versuchte, schwieg der Äther.
Verfluchter Krootmist! Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Die Situation eskalierte.

"MARSCHBEREITSCHAFT! LAUFSCHRITT ZUM AUFZUG! WIR GEHEN RATTEN JAGEN!"
 
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Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th und Blaine

Ryoos Herz setzte einen qualvollen Moment aus, als Bru-Th stehen blieb. Was wenn, wider ihres vermeintlich besseren Wissens, sich nun doch herausstellen würde, dass er sie auf Bespin im Stich gelassen hatte? Einmal hatte er dies schon getan, als er die Jedi verlassen hatte. Aber das lag lange zurück.

Dann vernahm sie seine Worte und im nächsten Augenblick fand sie sich in seinen Armen wieder. Im ersten Moment überrascht, erwiderte Ryoo dann die Umarmung ihres Meisters und drückte ihn fest an sich. Nun hatte sie ihre Antwort. Sie konnte weder Reue noch Schuldgefühle spüren, sondern wurde von einer Welle aus Dankbarkeit und Freude überrollt. Nichts, das darauf hindeutete, dass er sie im Stich gelassen hatte. Sie hingegen fühlte sich sehr wohl schuldig. Wie hatte sie je an ihrem Meister zweifeln können?

Inzwischen sollte sie ihn wirklich besser kennen. Zumindest hatte sie ihn früher gekannt. Wäre die Sache auf Bespin nicht passiert, hätten sie sich nicht aus den Augen verloren. Der Bru-Th, der sie jetzt umarmte, war deutlich stärker geworden in der Macht, doch wie er sich darüber hinaus verändert haben mochte, konnte sie noch nicht wissen.

Diese Erkenntnis versetzte ihr einen schmerzhaften Stich, wäre die Sache auf Bespin nicht passiert? aber es war geschehen. Jahre lagen zwischen ihrer letzten Begegnung. Jahre des Zweifelns und der Ungewissheit. Doch die Macht hatte ihnen eine weitere Chance gegeben. Sie war es, die dafür gesorgt hatte, dass sie beide hier im Tempel auf Coruscant einander wieder finden würden.

Als Bru-Th sie schließlich wieder losließ, wischte sich Ryoo verschämt mit dem Ärmel ihres Mechanikeroveralls die Freudentränen fort, die sie unbewusst vergossen hatte. Ihre Augen glänzten verdächtig, während sie den Blick ihres Meisters erwiderte. Sie konnte es einfach nicht fassen, dass er nun wirklich vor ihr stand.


Wie? Was macht ihr hier? Kurz schloss sie die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Ich weiß, dass die Macht uns beide hier hergeführt haben muss, denn Zufälle gibt es nicht. Sie musste schmunzeln, als ihr einfiel, dass Bru-Th das vor Jahren zu ihr gesagt hatte. Aber ? warum seid ihr hier?

Ryoo machte eine kurze Pause, um den großen Corellianer einfach nur anzusehen, bevor sie stockend weiter sprach. Ich bin so froh, dass ihr? Ich wusste nicht, ob? als der Krieg ausbrach?

Die junge Twi´lek war zu aufgewühlt, um die Sätze zu beenden. Wahrscheinlich wäre es besser vorerst nichts weiter zu sagen, doch etwas war sie ihrem Meister noch schuldig.

Ihr habt mich zurück zum Schiff geschickt. Auf dem Weg dorthin wurde ich überwältigt. Ich hab sie nicht mal kommen sehen. Sie haben mich verschleppt und später von Bespin fortgebracht.

Die Schilderung war kurz und knapp. Ryoo ließ einige unschöne Dinge weg, immerhin sah sie ihren Meister heute seit Jahren das erste mal wieder. Es wäre wohl etwas viel ihn gleich alles, was sich seitdem zugetragen hatte, zu erzählen.

Ich war überzeugt, dass ihr mich im Stich gelassen hättet. Ryoo war zu ehrlich, um Bru-Th das zu verschweigen. Die Art wie sie es gesagt hatte, machte deutlich, dass sie dies nicht mehr glaubte. Gäbe es etwas zu verzeihen, so hätte sie ihrem Meister schon lange verziehen. Doch es gab nichts zu verzeihen.

Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th und Blaine
 
Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo


Es war so einfach, so logisch und doch hatte er damals nicht vermocht den Faden weit genug zu spinnen, um seine Schülerin zu retten. Dem großen Corellianer stockte für einen Moment das Herz, als Ryoo ihre damaligen und vielleicht auch noch heutigen Gefühle dies bzgl. beschrieb. Und sie hatte Recht damit, denn er hatte damals versagt, aufs trefflichste.

"Oh, Ryoo! Dich noch einmal zu sehen ist ... ist mehr als ich jemals gewagt hatte zu hoffen, nachdem ich von Bespin abgeflogen war."

Bru-Th verzog sein Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse, denn er erinnerte sich an dieses Gefühl der Hilflosigkeit, als ob es gestern war.

"Ich hab dich viele Wochen gesucht und mehrmals die gesamte Tibanna-Gasmine auf den Kopf gestellt, doch nichts. Ich hab gedacht, ich hätte dich verloren",

erklärte er ruhig und mit der Gelassenheit eines Jedi Meisters. Es war damals schrecklich für ihn und in mannigfaltiger Weise hatten ihn Selbstzweifel geplagt, weil er nicht in Stande war seine Schülerin zu beschützen. Wie sollte jemand der Galaxis Frieden und Ordnung bringen, wenn man nicht einmal auf die einem anvertrauten Personen Acht geben konnte.
Die finsteren Gedanken schob Bru-Th mit einem Lächeln beiseite, denn in einer Angelegenheit konnte er Ryoo nur zustimmen:


"Es ist kein Zufall, dass wir uns hier treffen, doch muss ich in diesem Fall sagen, dass mir die Wege der Macht nicht gefallen. ... Nun, wie dem auch sei. Ich bin nicht allein hier."

Bru-Th reckte den Kopf zurück und warf über die Schulter einen flüchtigen Blick in den Gang. Die Tür zur Werkstatt war deutlich zu erkennen, denn ein Lichtschimmer drang aus dem Raum hinaus in den besäulten Gang.

"Mein Padawan-Schüler bereitet sich auf die abschließenden Prüfungen vor, indem er sein eigenes Lichtschwert konstruiert. Zumindest hoffe ich, dass er damit beschäftigt ist, selbst wenn ich gerade nicht beide Augen auf ihn gerichtet habe."

Wieder schmunzelte er, denn wenn der junge Zabrak sich ein Ziel gesetzt hatte, zog er es durch, wenn auch unter Knurren und anklagenden Blicken. Ob diese immer an ihn gerichtet waren, das musste Bru-Th noch näher ergründen.
Doch er schweifte wieder ab. So gern er Ryoo auch all die spannenden, ärgerlichen und nervtötenden Geschichten über seinen Padawan erzählen würde und seinerseits ihre Erlebnisse mit aufgerissenen Augen verfolgt hätte, so war der Moment doch gänzlich der Falsche dafür. Dieser Ort beschwor die Gefahr herauf und Bru-Th wollte ehrlich gesagt so schnell wie möglich wieder zurück zur Fat Trader und zwischen sich und Coruscant mehr als nur ein paar Parsecs bringen.


"Es bleibt also noch die Frage: Was machst du hier? Wie bist du hier reingekommen?"

Die staubigen Füße der Twi'lek taten Kunde davon, dass sie vermutlich sehr leise unterwegs gewesen war, doch hatte Bru-Th so ein Gefühl, dass Ryoos Eindringen vielleicht trotzdem bemerkt worde war. Es war nichts Bestimmtes, doch der Jedi Meister schärfte seine Sinne und langte weit in die Macht, während er auf Ryoos Antwort wartete. Während dessen machten sie sich langsam auf den Weg zurück in die Werkstatt. Blaine musste seine ehemalige Schülerin kennenlernen, auch wenn dann seine Konzentration vermutlich gänzlich verschwunden sein würde. Bru-Th tippte auf ein ausgeprägtes Konkurrenzverhalten, doch lies er sich in dieser Hinsicht von seinem Schüler gerne eines Besseren belehren, zumindest, wenn Blaine ausnahmsweise einmal daran dachte wie ein Jedi zu reagieren.


Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo

[OP: Der Nächste möge doch bitte die Sturmtruppen ins Spiel bringen. ;)]
 
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Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th und Blaine

Schweigend hatte Ryoo zugehört wie Bru-Th seine Seite der Geschehnisse auf Bespin erzählte. Sie konnte sich beinahe bildlich vorstellen wie der Jedi damals die Mine nach ihr durchsucht hatte und wie verzweifelt er gewesen war, als er annehmen musste, dass sie wohl nicht mehr am Leben war.

Sie fühlte sich furchtbar schuldig. Damals hatte sie nichts mehr mit den Jedi zu tun haben wollen, auch nicht mit ihrem Meister, der sie vermeintlich im Stich gelassen hatte. Sie hatte keinen Moment daran gedacht, dass sie ihn fälschlich beschuldigt haben könnte und wie es ihm wohl ergangen war, als er ihr Verschwinden bemerkt hatte. Die Twi´lek war zu verletzt gewesen, um über den Tellerrand zu blicken, hatte nur sich selbst gesehen. Zu spät kamen ihr Zweifel. Der Krieg war ausgebrochen und die Möglichkeit zur Klärung war dahin. Bis heute.

Noch bevor sie etwas darauf sagen konnte, sprach Bru-Th weiter. Seine nächsten Worte trafen sie wie ein Schlag in die Magengrube. Padawan-Schüler. Eifersucht keimte in ihr hoch. Wäre die Sache auf Bespin nicht passiert, dann wäre sie noch immer seine Schülerin. Doch sie konnte nicht ändern, was bereits geschehen war. Sie musste endlich loslassen und aufhören sich darüber Gedanken zu machen wie ihr Leben hätte anders verlaufen können.

Kurz sah sie zu Boden und schüttelte den Kopf. Was hatte sie denn auch erwartet? Sie hatte auch ohne ihren Meister? ehemaligen Meister? weitergemacht, ebenso wie er ohne sie. Und? das war auch gut so. Denn nur so waren sie dort angekommen wo sie nun waren. Nur so hatten sich ihre Wege hier im Tempel erneut kreuzen können.

Als Ryoo wieder hochsah, war keine Spur der Eifersucht mehr zu sehen, die sich leider allzu deutlich in ihrem Gesicht widergespiegelt hatte. Stattdessen war sie sogar neugierig darauf, Bru-Th Schüler kennen zu lernen. Wie er wohl sein würde?

Eine Weile lief sie schweigend neben dem großen Corellianer her, bevor sie seine Fragen beantwortete.


Hier auf Coruscant bin ich, weil ich auf der Suche nach Jedi war und nicht wusste, wo ich beginnen sollte. Hier im Tempel, weil ich gehofft hatte, ein zurückgelassenes Lichtschwert zu finden oder Teile, um mir eines zu bauen. gab sie ohne Umschweife zu. Ein Lichtschwert hab ich nicht gefunden. Das Imperium war leider sehr gründlich. Die Suche nach Jedi war erfolgreicher. meinte sie grinsend, während sie Bru-Th einen Seitenblick zuwarf. Was die Teile angeht? ich hoffe, euer Schüler hat genug übrig gelassen.

Die Twi´lek war sich nicht sicher, was ihr ehemaliger Meister von ihrem Plan hielt sich ein Lichtschwert zu bauen. Natürlich hatte sie gewusst, dass normalerweise nur Padawane kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung eines anfertigten. Vielleicht war es anmaßend von ihr, wenn sie eben solches vorhatte. Wie es auch war, es würde nichts an ihrer Entscheidung ändern.

Über das Lüftungssystem. meinte Ryoo knapp, fügte dann aber noch eine kurze Erklärung hinzu. Ich bin durch eine Auslassöffnung hineingekommen und dann durch die alten Schächte gekrochen.

Inzwischen waren sie bei der Werkstatt angekommen. Sie wollte den Raum gerade betreten, um den Schüler von Bru-Th kennen zu lernen, als nur wenige Zentimeter neben ihrem Kopf ein Blasterschuss in den Türrahmen einschlug. Reflexartig duckte sich Ryoo und für einen Moment schoss ihr der Gedanken durch den Kopf, wie eingerostet sie doch war, nachdem sie nicht mal bemerkt hatte, dass sich ihnen jemand näherte. Ganz anders als ihr ehemaliger Meister.

Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th, Blaine und einer imperialen Patrouille
 
[Coruscant ? Jedi-Tempel - Kellergewölbe, Nähe Werkstätte] - 5 Soldaten, Sergeant


Es war zum Verrücktwerden. Die Grundrisspläne des Tempels waren tatsächlich unvollständig. TK-1843, seines Zeichens Elitesoldat des Imperiums im Range eines Sergeants, tippte nervös auf eine Stelle der digitalen Leuchtfolie, die die Untergeschosse des Tempels anzeigen sollte. Hier unten waren riesige, alte Gewölbe, deren Gänge immer dichter und verwinkelter wurden. Beinahe schien es, als liefe das Team in ein Labyrinth hinein. So blieb nichts weiter, als auf den Hauptgängen zu bleiben und die Augen offen zu halten.


"Hier irgendwo gibt es Werkhallen. Etwas über uns. Wenn man den alten Beschilderungen glauben kann, geht es in dieser Richtung zu einigen Werkstätten. Doch die sind längst geräumt... Seltsam."


Sein Blick wanderte zu TK-154. Dieser starrte schon geraume Zeit auf seinen Breitband- Scanner, von dem hin und wieder ein Piepsen zu vernehmen war.

"Irgendwas auf dem Schirm, Fünfzehn-Vier?"

"Positiv, Sir! Irgendwas!"


"Präzise?"

"Manchmal zwei, drei Signale! Über uns, Richtung Werkstätten!"


Der Sergeant wußte, daß die Scan- Handgeräte leicht zu Fehlimpulsen neigten, wenn starke Störquellen, reflektionsstarke Flächen oder viele Bewegtziele in der Nähe waren. Dieser Ort behagte ihm absolut nicht, und er mußte wieder an die Worte des Lieutenants denken. Er wurde jedoch aus den Gedanken gerissen, als TK-1630 den Arm hob und Kontakt signalisierte.
Ein Schild schimmerte und gab das Wort "Werkstätten" in geschwungenen Lettern und einen Pfeil eine breite, staubige Treppe hinauf, preis.

Es gehörte zur Standartvorgehensweise eines Einsatztrupps, in genau solchen Momenten einen Funkspruch abzusetzen und Meldung dem nächst- ranghöheren Offizier zu machen:

"Team Zwei an Team Eins, kommen..."

"... Team Eins hört!"
Der Empfang war miserabel.

"TK-Fünfzehn-Vier hat mehrere undeutliche Signale auf dem Schirm. Wir vermuten, daß weitere Räumlichkeiten hier inkorrekt erfasst wurden, die Aufzeichnungen bei der schnellen Aufklärung des Tempels sind unvollständig und die Signale müssen in den Tiefen des Tempels ihren Ursprung haben. Sir, hier unten werden die Gänge niedriger und verwinkelter, es erinnert an ein Labyrinth. Wir stossen weiter vor, um uns ein Bild von der Lage zu machen. "

Rauschen.

TK- 154 machte plötzlich eine hektische Drehung, der Scanner gab ein paar schnelle Töne von sich, ein starkes Signal. Es bewegte sich zügig von ihnen fort. Hatte man sie entdeckt?

"Augenblick. Melde Bewegung von Zehn auf elf. Erbitte Anweisungen! "

Doch ein schrille Rückkopplung in seinem Lautsprechersystem liess ihn zusammenfahren. Irgendetwas machte dem Funkverkehr hier unten schwer zu schaffen.

Immer noch keine Antwort.


"Kommen, Zwanzig-Zwölf, erbitte Anweisungen!"

Aus den Sichtwinkeln seines Helms sah er TK- 1870 losspurten. Auch das noch! Dieser war immer schon ein wenig zu ehrgeizig gewesen für den Geschmack des Sergeants. Jetzt schienen die Speeder mit ihm durchzugehen. Das Team tat es TK- 1870 augenscheinlich dankbar nach, doch dies war ein Zeichen mangelnder Disziplin und geschah ohne seinen Befehl. Entsetzt mahnte er sein Team zur Ruhe, doch TK- 1870 hob am oberen Ende der Treppe bereits seinen Blaster. Die anderen deckten ihn und legten ebenfalls an, und der Sergeant hörte noch etwas wie "Kontakt! Warnschuss!" und ein Schuss krachte. TK- 154 signalisierte gleichzeitig Annäherungsalarm.
Es blieb ihm nichts übrig, hinterher zu hetzen, wobei ihm auffiel, daß die Com-Verbindung zum Lieutenant noch stand:


"Sir! Zielobjekte scheinen jetzt in unsere Richtung zu kommen! Erteile Feuerbefehl, setze Zielobjekte fest! Sir... Melden Sie sich!"

TK- 1870 war nicht zu bremsen. Mit voller Lautstärke brüllte dieser den Gang entlang:

"KEINE BEWEGUNG!
SIE BEWEGEN SICH UNERLAUBT INNERHALB IMPERIALEN EIGENTUMS!

WAFFEN WEG, AUF DIE KNIE!"
 
Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo


Bru-Th fühlte mit seiner ehemaligen Schülerin, auch wenn er seine Emotionen zu gut verborgen hielt, als das Ryoo diese hätte spüren können. Er konnte sich wirklich gut vorstellen, wie ihr zu Mute war, denn seit den Ereignissen damals auf Bespin kannte er das Gefühl besser als ihm lieb war. Letztlich war er damals verantwortlich und hatte als Meister gegenüber seinem Schüler versagt, eine Lektion, die er trotz des Umstandes, dass Ryoo noch lebte, nie vergessen würde. Und aus diesem Grund verbarg Bru-Th seine Emotionen, denn er fürchtete, dass sie seine Wahrnehmung und sein Urteilsvermögen trüben könnten.

"Du trägst keine Schuld, Ryoo",

war deshalb das einzige, was der hochgewachsene Corellianer für den Moment zu sagen hatte. Ryoos Erklärung für den Grund ihres Dasein hier, lies den jungen Jedi Meister indes aufhorchen.

"Weil du Teile für ein Lichtschwert finden wolltest?",

wiederholte Bru-Th ungläubig, blieb kurz stehen und fasste Ryoo an beiden Schultern, als ob er sie gleich durchschütteln wollte. Dies geschah selbstverständlich nicht, doch eine so selten dumme Idee, wie in einem von Sturmtruppen besetzten Gebäude allein und ohne nenneswerte Hilfe nach Lichtschwertteilen zu suchen, konnte einfach nicht unkommentiert bleiben. Ob es daran lag, dass er sich schnell an seine neue Rolle als Meister gewöhnt hatte oder einfach aus Sorge um Ryoo, konnte der Jedi selbst nicht sagen, als er seine ehemalige Padawan aufgesetzt ruhig anfuhr:

"Das war eine ziemlich dämliche Idee, Ryoo. Hast du denn nicht gesehen, dass es von Imperialen auf dem Planeten und speziell hier im Tempel nur so wimmelt? Wie kommst du auf so eine Idee?"

Ganz so blauäugig, wie er ihr Handeln beschrieben hatte, war es natürlich nicht, denn Ryoo schien immerhin besser hinein gekommen zu sein als sie selber und sie war auch gewiss gescheit genug sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Doch am Grundgedanken änderte dies nichts, dachte der Jedi Meister und wollte gerade zu seinem Schüler in die Werkstatt treten, als seine Machtsinne plötzlich aufschrieen und im nächsten Moment auch schon ein Blasterschuss kreischend knapp an Ryoo vorbei schrammte.

"Genau das mein ich",

zischte er leise und fuhr schlagartig herum, weil auch ihn dieser Angriff absolut überrascht hatte. Er hatte sich ablenken lassen und nun gab es dafür die Quittung. Am anderen Ende des Ganges konnte erkennen, dass sich einige Sturmtruppen aufgestellt hatten, teilweise knieend, teilweise stehend, doch alle mit einem Blasterkarabiner im Anschlag. Die Tatsache, dass einer Befehle in ihre Richtung bellte und zunächst kein weiterer Schuss fiel, lies den Jedi Meister zu der Einsicht kommen, dass es mehr schaden als nützen würde, jetzt sein Lichtschwert zu ziehen. "Glück für mich, dass ich nur eine Fliegerkombi trage", dachte er und wandte sich telepathisch sofort an die junge Twi'lek:

"In den Raum dort!"

Bru-Th hoffte, dass sein Gegenüber nicht zu der schießwütigen Sorte von Soldat zählte, denn noch bevor Ryoo wirklich reagieren konnte, verpasste er ihr einen kleinen Stoß und drückte sie mit dem restlichen Schwung in die Werkstatt zu Blaine. Erst jetzt antwortete Bru-Th auf die Aufforderung, wobei er sich einen bissigen Unterton angesichts der Dreistigkeit der Sturmtruppen nicht verkneifen konnte:

"Dies ist der Tempel der Jedi! Und er wird es auch bleiben, ungeachtet dessen wieviel Truppen der Imperator auch schicken mag."

Zwischen ihnen und den stark gepanzerten Sturmtruppen war etwa dreißig Meter Luftlinie, doch saßen sie hier in der Falle. Bru-Th stand gut einen Meter von der Tür weg, doch jetzt zu springen würden seinen Tod bedeuten, denn so gut die Reflexe eines Jedi auch waren, es handelte sich um Sturmtruppen, nicht einfache Armeesoldaten. So tat er weiter nichts, sondern wartete ab, wie sich der Kommandant entscheiden würde. Geduld konnte gelegentlich eine Tugend sein, hoffte er.


Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo - Sturmtruppen
 
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Doch es blieb ihm keine Zeit zu antworten, TK- 1870 übernahm schon wieder das Kommando, sehr zu seinem Misfallen.
"Vor! VOR!", und zwei Truppler stürmten vor, um sich in gut einem dutzend Schritt hinter den Gangsäulen in Deckung zu bringen. Der Rest trabte zügig voran, die Blastergewehre im Anschlag. Er selbst folgte unmittelbar, jedoch wollte er das hier so schnell wie möglich und ohne Schwierigkeiten zu Ende bringen. Er wägte seine nächsten Worte ab, doch TK- 1870 war wiedereinmal schneller:


" HINLEGEN! WEG VON DER TÜRE!"

Er schien auf irgendwas zu warten, doch der Eindringling machte keinerlei Anstalten irgendetwas zu tun. Tatsächlich, beim Näherkommen, sah man einen einzelnen Mann, groß, gut gebaut, in einer Art Uniform. Irgendwie kam ihm diese bekannt vor. Ein schwerer Umhang zierte dessen Schultern, und das irritierte den Sergeant. Ein ungutes Gefühl kroch in ihm auf, eiskalt, bis in den Nacken. Irgendetwas in ihm schrie "Gefahr!", doch er wußte nicht wieso. Der Eindringling schien unbewaffnet.
Was sollte dieses Jedi- Geschwafel jetzt? Der Sergeant konnte sich keinen Reim darauf machen. Überhaupt wirkte der Fremde sehr seltsam. Er schien weder Angst noch Fluchtverhalten zu zeigen. Gut, dies war eine Sackgasse. Zumindest laut den digitalen Plänen. Doch hätte Angst oder hektisches Verhalten das reguläre Verhaltensmuster sein müssen.


Weniger als zehn Schritt vor dem Fremden gingen zwei der Truppler wieder hinter Deckung, während die verbliebenen nachrückten. TK- 1870 ging in die Knie, zielte auf den Fremden und schrie auffordernd:

"RUNTER!"

Der Sergeant blieb stehen, zielte ebenfalls.

" Beim Imperator! Dies ist ein hinterlassenes Eigentum, das dem Imperium eingegliedert wurde! Ihr Aufenthalt ist unrechtmässig! ...
Sie stehen unter Arrest!"
 
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Das Bild, was sich dem corellianischen Jedi bot, stimmte ihn keinesfalls gelassener, denn der Befehlshaber des kleinen Stoßtrupps dirigierte seine Männer zielstrebig weiter nach vorn, was zwangsläufig für seine hohe Professionalität sprach. Bru-Th blickte in ein halbes Dutzend gut polierter Läufe, die nur darauf warteten ihre energetischen Ladungen auf ihn abzufeuern und wenn auch nur eine ihr Ziel fand, würde dies die kürzeste Flucht seines Lebens werden. Zwar hörte es kein Corellianer wirklich gern, wenn man ihm seine Chancen vorhielt, doch er steckte in der Patsche.

Nichts desto trotz blieb Bru-Th ruhig. Er vertraute der Macht, der er sich vollkommen überlies. Sie hatte ihn nie fehl geleitet und stellte dennoch die große Unbekannte in der Gleichung dar, die sich Leben nannte. Der einzige Unterschied zwischen ihm und den Sturmtruppen war, dass er von dieser metaphorischen Gleichung wusste. Friede kehte in den Jedi Meister ein, als er einen kurzen Blick in die Werkstatt warf und dort Blaine und Ryoo sah. Beide starrten ihn ungläubig an und waren aufs äußerste gespannt. Ihr Emotionen fluteten den sie umgebenen Raum.
Für den Moment schienen sie jedoch in Sicherheit. Bru-Th sandte ihnen telepathisch Hoffnung auf einen guten Ausgang zu, damit sie sich beruhigten und klar denken konnten. Beide waren zwar fortgeschritten in ihrer Ausbildung, doch eine wohlwollende Lernumgebung, die Fehler verzieh und einen zu Höchstleistungen anspornte, war dies nicht.

Dies alles geschah in nur wenigen Momenten, denn der hochgewachsene Jedi war sich seiner Lage durchaus bewusst. Der Aufforderung des Kommandanten nachzukommen, das ging nicht, also musste er improvisieren. Es war ein selten dämlicher Moment dafür, doch es ging nicht anders. Bru-Th Augen kreisten durch den Raum, suchten nach Möglichkeiten und Optionen, nicht hektisch, sondern mit kontrollierter Zügigkeit. Es herrschte eine bedrückende Stille von der Art, die für gewöhnlich einem lauten Knall vorauseilte. Langsam strich Bru-Th sich eine Strähne aus dem Gesicht, dann räusperte er sich:


"Ich bin Jedi Meister Bru-Th Agoch",

verkündete er selbstbewusst, den Kopf ein Stück nach unten geneigt, sodass er den Kommandanten noch so eben mit seinen Augen anfunkeln konnte. Ein dezentes, fast überlegenes Lächeln legte sich in Bru-Ths Mimik. Er schob das rechte Bein ein Stück nach vorn und verlagerte sein Gewicht auf das hintere, während er langsam in die Hocke ging, eine grundlegende Kampfstellung, die seine folgenden Worte deutlich untermalen sollte:

"Ich gedenke mit meinen beiden Begleitern diesen Ort jetzt zu verlassen. Sie haben zwei Optionen: Option A ist, sie treten beiseite und lassen uns unbehelligt und unbeschadet ziehen. Dass wäre die deutlich klügere Aktion, möchte ich hinzufügen. Oder aber sie wählen Option B, doch dann wäre ich zu meinem Leidwesen gezwungen sie und ihre Männer auszuschalten. Ich brauch ihnen nicht zu sagen, zu was Jedi fähig. Die Berichte über die Großzügigkeit und Gnade der Mitglieder meines Ordens ... sie sind weit übertrieben ... ."

Bru-Th beglückwünschte sich selbst zu seiner schneidigen und kessen Wortwahl. Ob es die weißgerüsteten Soldaten des Imperiums beindrucken konnte, war schwierig zu sagen, doch selbst eine leichte Verunsicherung schätzte er in dieser Situation als willkommene Hilfe. Um seinen Worten Ausdruck zu verleihen und den Moment nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, lange er mit der Macht nach seinem Lichtschwert, eine Übung, die er im Schlaf hätte ausführen können und dazu mit einer enormen Geschwindigkeit. Es dauerte keine ganze Sekunde bis der Gang in das knisternd Violett seines brummenden Lichtschwertes gehüllt war. Den schwarzen Griff fest umklammert und das dimme Licht zu seinem Vorteil nutzend, wirkte Bru-Th in Kampfhaltung sehr bedrohlich und entschlossen alles nötige zu tun, um die zwei Schüler sicher aus dem Tempel zu bringen. Und obgleich er die Drohkulisse nur als Ablenkung nutzte, so steckte doch mehr dahinter, als einem Jedi Meister lieb sein durfte.


Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo - Sturmtruppen
 
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Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th und Blaine

Ryoo hätte damit rechnen können, dass Bru-Th vom Grund ihrer Anwesenheit im Tempel nicht begeistert sein würde. Er hielt sich nicht zurück ihr klar zu machen für die dumm er die Idee hielt. Die Twi´lek bekam allerdings keine Chance mehr sich zu rechtfertigen, als der Blasterschuss sie nur knapp verfehlte.

Sie hatte kaum genug Zeit die Werkstatt zu betreten und so der Aufforderung des Corellianers nach zu kommen, als sie direkt in den Raum hinein geschubst wurde. Fast schon beiläufig bemerkte sie den anwesenden Zabrak (Blaine). Für ein richtiges Kennen lernen war nun sicher nicht die passende Gelegenheit. Ungläubig drehte sich Ryoo gleich wieder zum Gang um und sah ihren ehemaligen Meister immer noch dort stehen. Genau in der Schusslinie mehrerer Blastergewehre.

Verzweifelt überlegte sie, wie sie Bru-Th helfen konnte ohne ihn erst recht in Gefahr zu bringen. Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich, doch jede aufkeimende Idee wurde beinahe sofort als unbrauchbar abgetan. So blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten was geschehen würde und darauf zu hoffen, dass sie im richtigen Moment das richtige tat.

Die Welle der Hoffnung, die von ihrem ehemaligen Meister ausging, gab ihr wieder etwas von ihrer verlorenen Zuversicht zurück. Ryoo besann sich auf das, was sie vor langer Zeit gelernt hatte. Sie atmete tief durch und öffnete sich der Macht. Es war beruhigend zu wissen, dass sie noch immer mit ihr war.

Als Bru-Th seine Identität preisgab, zweifelte die junge Twi´lek, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Andererseits würde es wohl so oder so zu einem Kampf kommen, da die Option sich gefangen nehmen zu lassen nicht bestand und die Sturmtruppen sich wahrscheinlich auch nicht von den Worten des Corellianers einschüchtern ließen.

Ryoo hatte mittlerweile ihren Blaster gezogen und wartete nun angespannt darauf, was die Soldaten als nächstes tun würden, bereit jederzeit das Gegenfeuer zu eröffnen, um ihren ehemaligen Meister, seinen Schüler und auch sich selbst zu beschützen.


Coruscant ? Jedi-Tempel - Werkstätten ? Säulengang mit Bru-Th, Blaine und Sturmtruppen
 
[Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang] - Bru-Th - Blaine - Ryoo - Sturmtruppen




Ein Augenblick der Stille verstrich. Sekunden betretenden Schweigens gingen dahin, in denen das Licht des Schwertes den Gang und die Anwesenden gespenstisch beleuchtete.


Jedi. Meister. Bru-Th Agoch.
Das Gefühl, das die ganze Zeit an ihm genagt hatte - da stand tatsächlich ein Jedi vor ihm, den ultimativen Beweis seiner Macht in Händen haltend. Alle Gerüchte und Geschichten, die er je über Jedi gehört hatte, stürzten in seinen Verstand...
TK- 1843, Soldat des Imperiums im Range eines Sergeants, sah sich gezwungen zu handeln. Er haßte solche Situationen, die Verantwortung mit sich brachten und deren Konsequenzen einen entscheidenen Ausgang einer Situation in sich führten. Doch die Doktrin ließ nur eine logische Konsequenz zu.




Als die Nachtsichteinheit seines Visiersystems das blendende Licht des Schwertes kompensiert hatte, sah er, wie die anderen Soldaten ihn anstarrten. Grimmig schlossen sich seine Hände fest um sein Blastergewehr.
Als er letztendlich den ersten Schuss abfeuerte, taten es ihm die anderen fast augenblicklich gleich.


[Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang] - Bru-Th - Blaine - Ryoo - feuernde Sturmtruppen
 
[Coruscant | Zentrum | Jedi-Tempel, Werkstatt] Bru-Th, Blaine

Tatsächlich entging dem Zabrak die Präsenz der Twi’lek [Ryoo], während er darüber rätselte, weshalb – verdammt noch mal – er die Laserklinge nicht dazu bewegen konnte, den Griff zu verlassen und endlich ein funktionierendes Lichtschwert abzugeben. Noch immer verließ er sich auf die Aufmerksamkeit seines Meisters, denn dieser würde ihn warnen, sollte sich etwas Unplanmäßiges, gar Gefährliches ereignen.
Wie Blaine es jedoch drehte und wendete, er hielt den Griff in der Hand, allein den Griff, kein Lichtschwert mit entzündeter Klinge. Durfte das sein?! Nein, natürlich nicht.
Dass Bru-Th sich entfernte, entging seinem Padawan nicht. Allerdings tangierte es ihn wenig. Sein Hauptaugenmerk lag nach wie vor auf seiner Arbeit, die nicht so recht funktionieren wollte, obwohl die Technik fehlerfrei war. Das hatte Bru-Th bestätigt. Es lag nicht an der Bauweise. Die Macht. Immer und immer wieder drehten sich Blaines Gedanken um das ominöse, körperlose Wesen, das sich ihm nur allzu oft entzog. Mittlerweile bereitete ihm die Kontaktaufnahme nur noch wenige Probleme, oft geschah sie wie von selbst, doch hier an dieser Stelle schienen sich Macht und Blaine Oaton vor der jeweils anderen Seite einer massiven Wand zu befinden, der Zabrak seinerseits jedoch eher auf und ab gehend.

Dass sein Meister unterdessen auf seine ehemalige Schülerin, die Twi’lek Ryoo getroffen war, entging Blaine völlig – was wahrscheinlich gar nicht einmal schlecht war. In diesem Moment wäre es nämlich um seine Konzentration geschehen gewesen. Eine ehemalige Schülern: das konnte Konkurrenz bedeuten!
Doch noch wusste der Zabrak nichts von der Begegnung. Weder davon noch von dem drohenden Übel durch die herannahende Patrouille des Imperiums.
So sehr Blaine es jedoch gewollt hätte, ihm und seinem Lichtschwert half auch dieses Unwissen nicht weiter.

Erst die lauten Wortwechsel ließen ihn hellhörig werden.
Augenblicklich wandte Blaine seinen Blick zur Tür, aus dessen Richtung die Stimmen kamen. ‚Innerhalb imperialen Eigentums’ klang ganz danach, als hätten die Patrouillen des Feindes nun doch zu ihnen gefunden. Doch noch ehe darüber nachdenken konnte, ob er das nun gut oder schlecht einstufen sollte – gut, weil er lange keine berechtigte körperliche Auseinandersetzung mehr gehabt hatte oder schlecht, weil sein Lichtschwert noch nicht funktionierte – stolperte eine blaue Twi’lek – Frau in die Werkstatt. Doch auch darüber, was dieses Wesen nun hierher trieb, wer sie war oder auf wessen Seite sie stand, konnte er nicht recht nachdenken. Letztes beantwortete sich der junge Zabrak selbst, denn die Fremde griff ihn nicht an, obwohl sie ihn ganz offensichtlich bemerkt hatte. Alles andere stellte er zurück, denn die Wortgefechte wurden fortgesetzt.

Die imperialen Stimmen waren nahe und sein Meister befand sich noch immer nicht in der Werkstatt. Was dieser dem Feind jedoch mitteilte, war mehr als eindeutig.
Bru-Th würde töten. Nicht, weil er es wollte, sondern weil er es als notwendig erachtete. Das kam selten vor. Umso eher wusste Blaine - trotz seines Mangels an Empathie, sondern mehr aus der logischen Konsequenz heraus – dass sein Meister nicht bluffte.
Ärgerlich war, dass er einmal mehr nicht entscheidend dazu beitragen konnte, denn das Lichtschwert funktionierte nicht. Wie sollte er sich den Sturmtruppen ohne eine intakte Waffe gegenüber stellen?! Die Twi’lek – Frau besaß immerhin einen Blaster…

Blaine bewegte sich ein paar Schritte auf die Tür zu, hielt sich jedoch seitlich davon, denn er wusste nicht, was genau im dahinter liegenden Gang gerade geschah. Lange sollte die Stille jedoch nicht vorhalten, denn kurz darauf fielen Blasterschüsse.
Dicht an die Wand gedrückt rückte Blaine so nahe an den Türpfosten heran, dass er sich unmittelbar neben der Öffnung befand. Es gab kein Zurück, denn einzig dieser Gang führte von der Werkstatt weg und somit in andere Bereiche des Tempels [:D], also blieb den drei Nichtimperialen keine andere Möglichkeit als diese.


„Meister…?!“

rief Blaine. Die anhaltenden Schüsse und das Surren des Lichtschwerts sprachen für sich. Es war nicht nötig, mit den Augen zu sehen, was gerade vor sich ging – davon abgesehen, dass die Bewegungen der Präsenzen in der Macht deutlich spürbar waren.
Einen Moment lang – oder auch zwei - blieb Blaine, wo er gerade war um die Umgebung durch die Augen des körperlosen Wesens zu sehen. Ein Gang. Die Sturmtruppen. Bru-Th Agoch. Keine Säulen. Jedenfalls nicht nahe der Werkstatt.

Das Lichtschwert musste funktionieren. Dabei ging es nicht länger darum, ob andere Padawane schneller zum Erfolg gekommen waren, dass Blaine Oaton nicht versagen durfte oder das Ehrgefühl ansich. Es ging darum, zu überleben. Nicht nur das. Das Imperium hatte die Jedi von Coruscant und aus ihrem Tempel vertrieben. Imperiales Eigentum, von wegen! Es ging darum, sich zur Wehr gegen eine Übermacht zu setzen und zu zeigen, dass die Jedi noch lange nicht besiegt waren. Schon auf Ossus war der Iridorianer sich sicher gewesen, dass er nie und nimmer in die Ewigkeiten abwartende Kategorie gehören wollte und würde.

Wie versteinert hielt Blaine den Griff des Lichtschwertes in seiner Hand. Das Material, anfangs noch kalt, doch jetzt angewärmt durch seinen Körper, hielt er so fest umschlungen, dass er jede Rille, Strukturänderung spüren konnte. Im Inneren dieser Haltung saß er Kristall, das orange-gelbe Ding, welches mit Hilfe der anderen Bauteile eine Laserklinge erzeugen konnte - es jedoch nicht tat. Blaine erinnerte sich an den Zusammenbau der Matrix. Linse. Alles war da. Mehr noch: er wusste nicht nur, wo sich die Teile befanden, er konnte sie spüren.
Die Oberfläche des Kristalls war glatt, der Stein als Ganzes hart. Er stellte das Zentrum dar. Andere Teile mochten verzichtbar oder modifizierbar sein, doch nicht dieses. Für Blaine waren Zentren elementar wichtig. Auf ihnen konnte man aufbauen. Sie stellten etwas Stetiges, Starkes und bis zu einem gewissen Punkt Unerschütterliches dar.
Eine sekundenlange Erinnerung an das Finden des Kristalls durchzuckte ihn wie ein Blitz, der, während er sich durch die Luft schneidet, grell aufleuchtet, eine Verbindung zwischen seiner Quelle und seiner Erdung herstellt, um dann in einem donnernden Nachhall zu verschwinden.
Dieser Donner folgte: der Kristall war weder irgendein Ding noch lebte er tatsächlich. Doch stellte er das Zentrum dar, auf das man - er, Blaine - sich im Kampf verlassen konnte. Wenn ein Jedi in seinem Leben nur ein einziges Lichtschwert baute, dann gab es auch nur einen einzigen Kristall. Nur einen - und dieser gehörte zu Blaine.

Der Zabrak trat in den Türbogen. Das Lichtschwert musste funktioneren.

Und so war es.
Das orangene Licht des Kristalls schoss aus seiner Halterung und bildete durch die gebündelte Energie die Klinge des Laserschwertes – und das keine Sekunde zu spät, denn Blaine befand sich neben Bru-Th mitten im Blasterfeuer der Sturmtruppen und somit zum allerersten Mal in einer solchen Situation, sodass sie seine vollste Aufmerksamkeit und Konzentration erforderte…


[Coruscant | Zentrum | Jedi-Tempel, Gang vor der Werkstatt] Bru-Th, Blaine, Ryoo, Sturmtruppen
 
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Es dauerte nicht lange bis Blasterfeuer durch den säulenbesetzten Gang peitschte und den Jedi Meister zu einer Reihe von Finten und Paraden zwangen, die er jedoch mit hoher Präzision und Geschwindigkeit ausgeführte. Bru-Th nutzte so gut es ging die natürliche Deckung in diesem Raum, um sich dem feindlichen Feuer zu entziehen, doch nichts desto trotz war es sehr beengt und er musste aufpassen nicht irgendwo anzuecken. Dies wäre zwangsläufig sein Ende gewesen, das war dem großen Corellianer durchaus bewusst, als ein gut gezielter Schuss nur knapp an seiner Schulter vorbei schrammte. Schnell breitete sich der unangenehme Geruch von Ozon in dem uralten Gemäuer aus, doch der Kommandeur der Sturmtruppen schien für diese Veränderung nur wenig Sinn zu haben, denn er befahl seinen Truppen aufzuschließen und ihn ins Sperrfeuer zu nehmen.

Bru-Th nutzte dies zu seinem Vorteil aus, denn in dem Moment, wo sich die beiden knieenden Soldaten aufrichteten - nicht ohne ununterbrochen Blasterschüsse auf ihn abzufeuern - griff er mit der Macht nach deren Gewehren. Als die Sturmtruppen bemerkten, was im Begriff war zu geschehen, stoppte das Feuer, doch der Kampf um die Waffen dauerte nur kurz, denn Bru-Ths Griff war eisern und äußerst kräftig. Nach wenigen Sekunden flogen die Karabiner in seine Richtung, prallten an einer Säule ab und blieben gut einen Meter vor ihm liegen. Sie stellten keine Gefahr mehr dar. Die beiden Männer zogen sich unter Sperrfeuer zurück, sodass es sich der junge Jedi Meister leisten konnte, sich wenige Sekunden hinter einer Säule auszuruhen, auch wenn weiterhin der Gang in Laserfeuer gehüllt war.

Bru-Ths Blick glitt hinüber zu der Werkstatt, in die er Ryoo gestoßen hatte. Die junge Twi'lek war aber nicht zu sehen, sondern lediglich sein Schüler Blaine, tief in Gedanken versunken, sein unfertiges Lichtschwert in der Hand haltend. Länger Zeit sich über die Versuche seines Padawans Gedanken zu machen, hatte er in dieser Sekunde nicht, denn Bru-Th spürte Gefahr. Er lukte um die Ecke, einige weniger gut gezielten Schüsse parierend, als plötzlich eine Schockgranate in seine Richtung rollte. Ein Stück weit konnte er die explosive Ladung mit Hilfe der Macht noch zurück in Richtung der Sturmtruppen bewegen, dann detonierte die Granate, riss ihn von den Beinen und schleuderte ihn einige Meter in die andere Richtung, vorbei an einer orangenen Lichtquelle, die jedoch durch die Bewegung bedingt zu verschwommen war, als dass Bru-Th mehr hätte erkennen können. Trümmer flogen durch den Gang und ein Stück des Deckengewölbes kam herunter, gepaart mit Unmengen von Staub und Rauch.


"Es wird Zeit, dass wir hier langsam verschwinden",

keuchte Bru-Th angestrengt, denn die Explosion hatte ihm mächtig die Luft aus den Lungen getrieben. Als er sich schließlich wieder aufrichtete, hustete er noch immer kräftig, doch blieb dafür ebenfalls keine Zeit, denn das Blasterfeuer erstarb nicht. Kaum berechenbar, gleich irren Querschlägern eilten die Energielanzen durch den rauchschwadenbehangenen Gang. Der hochgewachsene Jedi Meister zweifelte dennoch keinen Moment daran, dass die Sturmtruppen ihr Ziel - ihn - noch immer vor Augen hatten.
Dann erblickte er Blaine und wie dieser mit funktionierendem Lichtschwert nach vorn eilte. Stolz schwellte in Bru-Ths Brust an, denn sein Padawan hatte es geschafft und die erste Prüfung erfolgreich bewältigt. Wie er es letztlich angestellt hatte, dass würde ihm der junge Zabrak zu ruhigerer Stunde erklären müssen. Die Ablenkung, die sein Padawan darbot und die widrigen Sichtumstände nutzte Bru-Th schließlich, um zur Werkstatt vorzustoßen, wo er Ryoo fand. Der deutete mit der freien Hand in den Gang und meinte nur:


"Blaine wird dort nicht lange aushalten können! Bleib mir dicht auf den Versen und konzentrier dich auf das Hier und Jetzt. Nicht denken! Handeln, Ryoo!"

Mit diesen Worten, jedoch nicht ohne sich zu vergewissern, dass Ryoo ihm folgte, hechtete Bru-Th zurück in den Gang und aktivierte wieder sein Lichtschwert. Gezielt lenkte er einige Schüsse zurück zu ihrem Ursprung. Er zögerte nicht, sondern beschleunigte seine Bewegungen, immer wieder das Blasterfeuer zurückwerfen und Geschossen ausweichend. Es würde ein Spießrutenlauf werden, wenn sie hier herauskommen wollten, denn ganz sicher war längst Hilfe verständigt und eine ganze Brigade Sturmtruppen in Alarm versetzt worden. "Hoffentlich sind beide in der Macht stark genug", dachte er für sich, während er sich ganz und gar in ihr versenkte, um den Kampf zu ihren Gunsten zu wenden.


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Er tanzte.

Anders war das, was TK- 1843 beobachtete, nicht zu beschreiben.
Der Jedi tanzte, mit seinem Lichtschwert in der Hand.
Es hatte gar den Anschein, als "werfe" dieser Mann die Projektile zurück auf die Soldaten. Er hatte den Mann unterschätzt. Beinahe schien es, als wäre das Team in eine Falle gelaufen, nicht umgekehrt. Verzweiflung kroch abermals in seinen Verstand, als er mit ansehen mußte, wie die Blastergewehre von TK- 1927 und 1630 an ihm vorbeisausten und zu den Füßen des Jedi zu Boden polterten. TK- 1927 schien das als Anlaß zu nehmen, in Feigheit vor dem Feind zu fliehen. TK- 154 ging von einem Querschläger getroffen zu Boden. Alles lief gründlich schief.
TK- 1870 jedoch war wiedereinmal auf einen Alleingang aus. Dessen Hand näherte sich gefährlich schnell den Thermaldetonatoren an seinem Gürtel.


"Keine Granaten!"

raunte er ihm zu.

"WIR WERDEN NICHT WEICHEN! FÜR DAS IMPERIUM! SIE KOMMEN NICHT VORBEI!", ermutigte er die Kameraden,

und als der Sergeant einen knappen Schritt zurückwich, um TK- 1630 sein Blastergewehr zu zuwerfen und seine Blasterpistole zu ziehen, hatte er plötzlich wieder Com- Empfang.
"Team Zwei, bitte kommen!"

"SIR! EINDRINGLINGE SIND BEWAFFNETE JEDI! ERBITTEN SOFORTIGE UNTERSTÜTZ..."


Der Rest ging in Getöse unter, als eine Granate von TK- 1870 Teile des Ganges einriss. Unglaublich, das war eine direkte Missachtung eines Befehls! Doch er hatte keine Zeit, sich jetzt darüber aufzuregen. Benommen versuchte er stattdessen, einen klaren Überblick zu bekommen, Gas- und Staubwolken vernebelten die Sicht. In der entstandenen, kurzen Feuerpause stellte TK- 1843 zudem fest, daß er einen leichten Tinitus hatte, wenigstens war der Jedi ebenfalls in Schwierigkeiten.
Doch der Erfolg ward ihnen vergönnt.

Wie in einem Albtraum realisierte er, daß tatsächlich noch weitere Jedi anwesend waren und nun eingriffen. Eine orangefarbene Klinge leuchtete auf und eine kleinere Gestalt huschte durch die Schwaden frontal auf Team Zwei zu.
Was war hier nur los? War das Team tatsächlich in eine geheime Jediverschwörung geraten? Wollten die etwa den Tempel zurückerobern?
Doch Fragen zu stellen, war Teil einer anderen Doktrin.

Als der große Jedi bzw. dessen Lichtschwert erneut zu sehen waren, wollte es dieser dem kleinen Jedi gleichtun. Der kleine Jedi schien unerfahrener, er parierte die Schüsse unbeholfen, rannte aber in TK- 1870 hinein, die Waffe schwingend.
Zu schnell, zu flink.
Als sollte es seine letzte Tat sein, feuerte TK- 1843 die Pistole in den Jedi und durchschoss dessen rechte Schulter. Er konnte ihn jetzt ganz nah sehen. Fassunglos stellte er fest, daß es sich um einen Zabrac handelte, fast noch ein Kind.

Sengender Schmerz durchströmte kurz seine Brust, gleißendes Brennen einer Laserklinge durch Stahl und Fleisch.
Weitere Personen drängten sich aus diesem kleinen Seitentor in den Gang, mitten ins Scharmützel. Wie in Zeitlupe sah der Sergeant nur noch Schemen auf sich zulaufen, hörte den Kampflärm wie durch eine Röhre, wie in weiter Ferne...

Er war verloren.


Mit dem Bekennen des Versagens auf den Lippen sank sein Körper herab, und sein letzter Gedanke galt dem heiligen Imperator, dessen Willen er folgte, dessen aufgetragenen Weg er beschritt. Selbst im Tode.



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Coruscant – Jedi-Tempel - Werkstätten – Säulengang mit Bru-Th, Blaine und Sturmtruppen

Ihr Herz schien für einen Moment auszusetzen, als eine Granate explodierte und alles voller Rauch und Staub war. Sie konnte Bru-Th nicht mehr sehen, spürte aber immer noch seine Präsenz durch die Macht. Erleichtert atmete sie auf, während Blaine nach vorne stürmte und sich mit aktiviertem Lichtschwert den Soldaten entgegenstellte. Es war klar, dass sie hier schnellstmöglich verschwinden sollten, bevor die sicher angeforderte Verstärkung eintraf und sie hoffnungslos in der Unterzahl sein würden.

Kurz sah Ryoo sich in der Werkstatt um. Bevor sie schnellstmöglich sämtliche Teile einsteckte, die ihr unter die Finger kamen und die ihr nützlich erschienen. Sie fühlte sich dabei schon etwas selbstsüchtig, während die anderen beiden im Gang mit den Soldaten und um ihr Leben kämpften. Das war sonst auch eigentlich gar nicht ihre Art.

Doch hätte sie es nicht getan, so hätte ihr kleiner „Ausflug“ und das damit verbundene Risiko sämtlichen Sinn verloren. Gut, ganz sinnlos wäre es nicht gewesen, schließlich hatte sie ihren ehemaligen Meister wieder gefunden. Außerdem, wenn sie mithilfe der Teile ein Lichtschwert anfertigen konnte, wäre sie beim nächsten mal eine viel bessere Hilfe als nur mit einem Blaster ausgerüstet. Wenn es ein nächstes mal gab… Schnell schüttelte die Twi´lek den Kopf und vertrieb den Gedanken in das hinterste Eck ihres Bewusstseins. Es war nicht besonders förderlich so zu denken.

Gerade als Bru-Th die Werkstatt betrat und sie aufforderte ihm zu folgen, fiel ihr Blick auf ein altes Buch. Dem Titel nach zu urteilen schien es Informationen über Lichtschwerter zu enthalten, im Idealfall sogar eine Anleitung zum Bau. Allerdings war nun sicher nicht die Zeit die Vermutung zu überprüfen. Schnell schob sie es in ihre Tasche, wobei sie ihre moralischen Bedenken außen vor ließ, bevor sie Bru-Th auf den Gang hinaus folgte.


Coruscant – Jedi-Tempel - Werkstätten – Säulengang mit Bru-Th, Blaine und Sturmtruppen
 
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[Coruscant | Zentrum | Jedi-Tempel, Gang vor der Werkstatt] Bru-Th, Blaine, Ryoo, Sturmtruppen

Zwar spürte auch Blaine die Druckwelle der Granate, doch explodierte sie zu weit außerhalb der gefährlichen Reichweite, so dass er sie nur noch als starken Gegendruck wahrnahm und seine Augen aufgrund der ihm entgegen geschleuderten Staubmassen schließen musste. Außerdem lieb der Zabrak stehen, denn auch wenn er die Positionen und Geschosse seiner Gegner primär durch die Macht wahrnahm, brachte ihn dieses unerwartete Handeln seitens der Sturmtruppen doch so weit aus seiner konzentriert geradeaus laufenden Angriffsbahn, dass er es für besser hielt, erst einmal stehen zu bleiben. Schließlich konnten einer Granate weitere folgen.
Dass Bru-Th weiter vorne gestanden und daher erwischt worden war, lenkte Blaines Aufmerksamkeit nicht von seinen Zielen ab (oder besser gesagt davon, als Ziel selbst die Blastergeschosse abzuwehren), denn nach wie vor spürte er die Präsenz seines Meisters in der Macht und sie war keinesfalls schwächer geworden.
Vorsichtig öffnete der Zabrak die Augen zu dünnen Schlitzen als er einen Moment später glaubte, dass sich die dicksten Schwaden leget hätten, während er sich seitlich gegen die Wand presste, als er zu seiner rechten einen schmalen Vorsprung durch einen Torbogen ausmachen konnte.

Staub und Dreck, den der Einsturz der jahrhundertealten Deckenteile gelöst hatte, rieselte stetig herab, wollte und wollte jedoch nicht zur Ruhe kommen, denn noch immer herrschte rege Bewegung im Gang und immer wieder sorgten ihre Luftzüge und die Einschläge der Lasergeschosse für neue Wirbel.
Den Schutz der Staubnebel nutzend gab der Zabrak sich einen Ruck und verließ seine Deckung. Je länger er dort blieb, desto weiter konnten die Imperialen vorrücken und sein Meister würde mit Sicherheit nicht mehr lange auf sich warten lassen. Weder dieser noch die Twi’lek – Frau (wenn sie denn kämpfen konnte, doch einen Blaster trug sie ja immerhin bei sich).
Blaine widmete sich voll und ganz der Abwehr – was sich als viel schwieriger erwies, als er angenommen hatte, denn das Feuer der Sturmtruppen verebbte nicht ein einziges Mal und all ihre Läufe schienen primär auf ihn gerichtet - wusste jedoch dass es unklug war, sich zu lange an einer Stelle aufzuhalten. Zwar stand er alles andere als still, doch kam er auch nicht weiter vorwärts, sodass er im Begriff war, sich doch wieder hinter den Torbogen zurück zu ziehen, als jedoch ein zweites Lichtschwertsurren zu seinem ertönte. Bru-Th!


„Endlich!“

knurrte der junge Iridorianer halblaut und, ohne es je zugeben zu wollen, sehr erleichtert, obwohl tatsächlich kaum Zeit vergangen sein konnte. Die Situation jedoch trieb ihn seiner Grenze immer näher, so dass es ihm schlicht wie eine Ewigkeit vorgekommen war, auf ein Zeichen seitens seines Meisters zu warten. Immerhin, auch wenn man leicht einen anderen Eindruck gewinnen konnte, hatte der Zabrak weder vor ohne ihn und die Twi’lek zu verschwinden noch sich der Gegnermassen allein zu stellen. Die Druckwelle der Granate hatte Bru-Th erwischt, doch nicht einen Moment zweifelte sein Padawan daran, dass er dem feindlichen Feuer nicht lange alleine würde standhalten müssen. Doch solange es nötig war, würde er sich nicht zurückziehen und zulassen, dass sein Meister Fokus der Blasterschüsse wurde, solange dieser womöglich gar nicht abwehrbereit war.

Doch jetzt, mit der Sicherheit im Rücken, wagte Blaine sich weiter vor… und musste den Griff seines Lichtschwertes mit einem Mal geradezu umklammern, um ihn nicht los zu lassen. Der darauf folgende, allerdings erstickte Schrei drückte Überraschung aus, weniger Schmerz, denn erst im zweiten Moment spürte Blaine das scharfe Pochen, welches mit einem Mal in seiner rechten Schulter wütete. Er war getroffen worden! Seines Zeichens jedoch Iridorianer ließ er sich nicht davon aufhalten, nur sein Griff wurde noch ein bisschen fester. Zu sehr nahmen Angriff und Verteidigung seine Sinne in Anspruch, um den Schmerzäußerungen seines Körpers auch nur eine einzige weitere Sekunde zu widmen, solange dieser ihm noch nicht durch Schwindel, Schwäche und Schwärze vor Augen signalisierte dass sich seine Kraft dem Ende neigte – doch genügten die vergangenen schon:

Blaine Oaton sah sich der weißen Rüstung eines Imperialen gegenüber, durch die Macht realisierte er dies ungleich schneller als mit seinen Augen, jedoch durch die Verletzung so weit abgelenkt, dass er eine weitere Sekunde benötigte, um dem tatsächlich glauben zu können. Dann jedoch, viel zu schnell für den Nicht-Machtbegabten, hob er seine Waffe und stieß die orange pulsierende Klinge durch die massive Rüstung des Sturmtrupplers. Blaine hatte einen festeren Widerstand erwartet, doch die gebündelte Energie des Lasers schnitt durch sie - und den menschlichen Körper – hindurch, als bestünden sie aus Tach-Schleim. Der Geruch versengten Fleisches und der Rüstung drang beißend in die Nase des Zabrak.
Es war nicht Blaines Absicht, seinen Gegner zu töten, doch befand sich dieser nun einmal in seinem Weg und musste weichen. Darüber, dass er soeben ein Leben ausgelöscht hatte, dachte der Iridorianer nicht nach. Es war ihm nicht einmal bewusst, als er den in sich zusammen sinkenden Körper des Sergeants zur Seite drängte, um sich so daran vorbei schieben zu können. Längst wurden Blaines Sinne von einer neuen Gefahr in Anspruch genommen, denn durch einen Seitengang rückte bereits Verstärkung nach…


[Coruscant | Zentrum | Jedi-Tempel, Gang vor der Werkstatt] Bru-Th, Blaine, Ryoo, Sturmtruppen
 
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Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang - Bru-Th - Blaine - Ryoo - Sturmtruppen


Der durch die Explosion der Schockgranate aufgewirbelte Staub legte sich nur langsam. Die Sicht war immer noch schlecht und selbst die Lichtschwerter erhellten das finstere Gewölbe des Ganges nur unzureichend, was Bru-Th mit einem leicht gereizten Seufzer kommentierte, als er den letzten Soldaten mit einem Machtstoß derart feste gegen die Wand drückte, dass dieser das Bewusstsein verlor und stöhnend zu Boden ging.

"Jetzt aber raus hier ... und nicht bummeln",

brüllte Bru-Th in Richtung von Blaine und Ryoo, denn aus einem Seitengang war bereits weiteres Fußgetrappel zu hören, was zwangsläufig die Verstärkung sein musste. Und mit dieser wollte sich der große Corellianer heute nicht anlegen. Während Blaine bereits die Treppe erreicht hatte und dort ungeduldig wartete, hechteten Bru-Th und seine ehemalige Schülerin über die Trümmerreiste und die zusammengesackten Soldaten, die sich teilweise noch immer am Boden wandten. "Ihr hattet die Wahl", rechtfertigte er sich leise, auch wenn er wusste, dass die vieljährige Ausbildung und der harte Drill den Männern kaum eine Wahl lies. Vermutlich wären sie vor dem Tempel erschossen worden, wenn sie geflohen wären, dachte der junge Jedi Meister und eilte schließlich als erster die Treppe hinauf, nicht ohne Blaine einen anerkennenden Blick zu zu werfen.

"Irgendwie hatte ich mir den Besuch hier anders vorgestellt. ... Ich sollte wegen dem Tempel mal mit dem Kanzler sprechen",

maulte Bru-Th, während er mit großen Schritten weiter noch oben eilte. Soweit ihn sein Orientierungssinn nicht im Stich lies, sollten sie wieder direkt in der Bibliothek landen, was nach einigen Metern dann auch zutraf. Die kleine Gruppe kam relativ schnell vorwärts, da sie kein Gepäck dabei hatten und leicht bekleidet waren. Doch hielt dies die Sturmtruppen nicht davon ab ihnen nachzusetzen. Noch bevor sie die Treppe verlassen hatten, donnerten wiederum Blasterblitze in ihre Richtung, was Blaine und Bru-Th sofort dazu veranlasste ihre Lichtschwerter zu aktivieren. Doch sie rannten weiter, hier und da einige Schüsse parrierend, die ihnen gefährlich nahe kamen.

Als sie die Bibliothek verlassen hatten, gedachte Bru-Th zunächst den Weg einzuschlagen durch den sie auch gekommen waren, doch ein blasterspuckendes E-Web-Nest versperrte den Gang und nur durch die Wahnsinnsreflexe, die die Macht ihm verlieh, konnte er noch so eben seinen Kopf zurück um die Ecke ziehen. Bru-Th fluchte, eine Eigenschaft, die er sich auch als Jedi nicht abgewöhnt hatte, auch wenn nur Personen, die ihn nicht gut kannten, darin einen Anfall von Verzweifelung entdeckten:


"Verdammt! ... Da gehts nicht weiter! Zurück wäre wohl auch der falsche Weg!"

Die Situation schien verzwickt, denn am anderen Ende der Bibliothek wurde es bereits hektisch. Nicht weniger als zwei Dutzend Sturmtruppen marschierten dort auf und auf deren Kommando würde wohl auch das E-Web-Nest nicht lange an seiner Position verharren. Wenige Momente noch und sie saßen zwischen all den Büchern und Schriften in der Zange. Allein schon der Gedanke, dass die uralten Weisheiten der Jedi einem unbedeutenden Schusswechsel zum Opfer fallen könnten, lies Bru-Th innerlich frösteln. Doch wie immer galt die Sorge des Jedi Meisters seinen Schutzbefohlenen und nach wie vor gehörte die junge Twi'lek dazu.

Einen Moment zu hadern gönnte sich der große Jedi noch, dann gab er die Richtung vor:


"Zum Haupausgang, dort!"

Die Idee war selten dreist, doch gab es im Moment keine andere Option. Durch die schlecht belüftete Cantina nach draußen zu gelangen ging nicht mehr und auch alle andere Geheimgänge - die sie natürlich noch hätten suchen müssen - hätte den Imps verraten, dass der Tempel nicht gänzlich von Jedi und anderen Individuen vergessen worden ist. Was also blieb, war mit großem Tamtam durch den Hauptausgang hinaus zu stürmen, um dann mit einer großen Portion Glück sich in die tieferen Schichten Coruscants und letztlich bis zur Fat Trader durchzuschlagen. Es war ein Himmelsfahrtkommando, doch das charakterischtische an einem Himmelfahrtskommando war eben, dass es die einzige Möglichkeit war. Bru-Th kniff entschlossen die Augen zusammen und stürmte auf den Eingang zu, keine Ahnung haben, was sich draußen befand. Er wusste nur, dass es dort nach draußen ging und er an Glück glauben wollte.


Coruscant - Jedi Tempel - vor dem Haupteingang (Tempelplatz) - Bru-Th - Blaine - Ryoo - viele Sturmtruppen
 
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TK- 154 würgte sich seine Lunge aus. Beinahe hätte er sich übergeben. Wie durch ein Wunder hatte er die Jedi überlebt! Wie war das nur möglich? Die Jedi hatten es wohl sehr eilig zu entkommen, verständlich. Irgendwie pappte er an der Wand, eine geheimnisvolle Macht hielt ihn in ihrem eisernen Griff, wie einen Gefangenen an die Wand gefesselt. Nur mühsam konnte er seinen Kopf drehen. Zu mehr war er nicht imstande. Hatten noch andere überlebt? Er konnte keinerlei Bewegung ausmachen. Die Jedi verschwanden an der Treppe, und dann fiel er auch schon wieder in Ohnmacht.


Das Einzige, das sich noch regte, war der Scanner von TK-154, der verlassen mitten auf dem Treppenaufgang lag, ängstlich um sein "Leben" piepend.


[Coruscant - Jedi Tempel - Werkstätten - Säulengang] - Bru-Th - Blaine - Ryoo - Sturmtruppen
 
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