Coruscant

Coruscant-Orbit- leichter 720er Frachter " Amaryllis " - Bailee und Nderim (NPC)

Der Landeanflug auf Coruscant war ein Spiessrutenlauf. Zum gefühlt eintausensten Mal übermittelte Bailee die Kenn-Nummer des Frachters und wurde damit nur zum nächsten Offizier durchgestellt, der auch noch seinen Senf dazu geben wollte.


"Lass uns die Fracht abwerfen und wieder heimfliegen"

Schlug ihr Kollege ihr vor, worauf sie ihn genervt ansah.

"Nderim, stell dich nicht so an. Die Leute da unten brauchen die Medikamente und du kannst nachher behaupten, dass du zumindest indirekt geholfen hast."

Der andere Nautolaner sah sie an und blinzelte einmal.

"Wenn ich nicht mehr lebend von diesem verfluchten Planeten runter komme, bringt mir das Wissen auch nichts mehr."

Bailee äffte sein gejammer nach und grinste dann.

"Weisst du, vielleicht haben die Viren ja auch sowas wie guten Geschmack. Dann lassen sie dich eh in Ruhe."

Warum hatte ausgerechnet Nderim das andere lange Stäbchen gezogen, dass sie für diese Aufgabe ausgewählt hatte.

"Da fragt man sich wirklich, warum ausgerechnet du an Land gekrochen bist. Wie hast du das gemacht?"

Das war gemein. Um die erste Entwicklungsphase ihrer Spezies zu überleben brauchte es nicht nur einen guten Überlebenstrieb sondern eben auch eine gehörige Portion Glück. Und einige hatten so viel Glück, dass es alle anderen Mängel ausglich. Das Produkt so einer ungleichen Talentverteilung sass nun neben ihr in dem kleinen Frachter und guckte überaus unglücklich zu dem grauen Planeten runter, der ihr Ziel war. Bevor Bailee ein weiteres Kommentar über ihren Kollegen loslassen konnte, meldete sich die Flugkontrolle und gab ihnen grünes Licht für die Einreise.


"Na vielen Dank"

Nderim sah aus, als würde man ihn jetzt zur Exekution führen. Und wer konnte schon sagen, ob er damit nicht sogar richtig lag. Der ängstliche Blick des anderen brachte Bailee dazu, nun doch mal nett zu werden.

"Nderim. Wir landen, laden aus und dann machen wir hier sofort die Schotten dicht, ok? Wir haben genug Nahrung für 6 Monate an Bord und soweit ich weiss hängen wir hier "nur" drei Wochen , bevor die uns wieder raus lassen. Aber sieh es mal so: 3 Wochen nichts tun...bei 100% Lohn. Und Gefahrenzulage kassierst du auch noch für jeden einzelnen Tag hier. Wenn du nach Hause kommst, kannst du erstmal nen halbes Jahr in die Ferien gehen, ohne dir Sorgen machen zu müssen. Und eigentlich fangen die Ferien ja schon heut Abend an, sobald das Schiff leer ist. "

Gut, Nderim würde sich wohl kaum entspannen, solang er sich innerhalb der Atmosphäre dieses Seuchengebiets aufhielt. Aber da musste er jetzt durch. Als die Koordinaten der Landeplattform durch kamen, steuerte er nur mit zögern auf den Stadtplaneten zu.


"Wir werden sterben. Wir werden sterben. Wir werden sterben. Wir sind tot...."

Nderim betete diese Worte, bis die Landeplattform in Sicht kam. Bailee lachte in sich hinein und ging Richtung Rampe, noch bevor die Amaryllis aufgesetzt hatte. Das Gerät für die Lieferbestätigung in der Hand, legte sie den Finger an die Kontrollen der Rampe.


"Ich an deiner Stelle würde jetzt die Luft anhalten. Vielleicht ist das Virus ja doch über die Luft übertragbar."

Der männliche Nautolaner sah sie einen Moment lang schockiert an und holte tatsächlich noch einmal tief Luft, um ihr dann mit aufgeblähten Wangen raus zu folgen. Bailee bemühte sich, nicht zu lachen. Wie lange er wohl die Luft anhalten konnte?

"Hallo? Ich hätte hier ne Lieferung für den Jedi-Orden? "

Nderim bekam unterdessen eine immer dunkler werdende Hautfarbe und fing an, ungeduldig von einem Fuss auf den anderen zu treten. Bailee war das relativ egal. Wenn er so blöd war und alles glaubte, was man ihm sagte....dann war er selber schuld.

Coruscant-Jedi-Tempel-Lieferrampe- leichter 720er Frachter " Amaryllis " - Bailee und Nderim (NPC)

 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattformen – viel Gewusel und 4O-77

Wie viel schlimmer konnte es denn noch kommen, fragte sich Vieroh. Angesichts seiner Untauglichkeit für seine eigentliche Kernfunktion als Medidroide hatte man ihn auf Coruscant ohnehin praktisch nur zur Vorsortierung der Patienten eingesetzt. Nun schien es, dass er auch diese Aufgabe nicht zur Zufriedenheit der Jedi erfüllt hatte, denn seit geschlagenen 128.576 Standardsekunden war er für die Entgegennahme des medizinischen Nachschubs zuständig und jede einzelne verging langsamer als die davor. Vierohs einziger Aufmunterung war, dass er immer noch hier sein würde, wenn jedes einzelne organische Wesen bereits am C-Virus zugrunde gegangen war. Nicht, dass er sich das wünschte. Es würde keine beruhigenden Ölbäder mehr geben und wahrscheinlich würde ihm nach dem zu erwartenden Zusammenbruch der Versorgungsnetze über kurz oder lang die Energie ausgehen, bis ihn jemand, vielleicht erst in Jahrtausenden, reaktivieren und sicherlich für eine noch demütigendere Aufgabe einsetzen würde.

Eigentlich hatte Vieroh Heimweh nach Lianna und ganz sicher vermisste er Ly'fe, seinen Meister. Eines Tages würde er sich einfach an Bord des nächsten Kuriers schleichen und zurückfliegen. Wenn er denn schleichen könnte, dafür quietschten seine Gelenke viel zu sehr und der Astromech piepte, dies wäre eine Folge des Schlurfens.

Wieder traf ein Frachter ein, nachdem ganze 4.174 Sekunden lang Ruhe geherrscht hatte. Heraus stiegen zwei Nautolaner, wovon das weibliche Exemplar (Bailee) eine gelbliche Hautfarbe hatte und das männliche eine, die es Vierohs Biodatenbanken zufolge bei Nautolanern gar nicht gab. Der Droide legte einen internen Job an, die Datenbanken entsprechend zu ergänzen. Das Weibchen übernahm das Sprechen und verkündete, dass sie eine Lieferung hatte. Dabei sah sie Vieroh nicht direkt an, was sicherlich ein Zeichen mangelnder Wertschätzung war. So waren die organischen Wesen eben. Solange man funktionierte, nahmen sie einen nicht wahr und wenn man kaputt ging, landete man direkt auf dem Schrottplatz oder schlimmer noch, in der Schmelze.


»Willkommen auf Coruscant, Galactic City, Triple Zero, Juwel der Kernwelten. Nur auf Mustafar kommen Sie der Hölle noch näher,«

Verkündete Vieroh mit ausdrucksloser Stimmmodulation.


»Ihre Lieferung ist schon 8.372 Sekunden überfällig, was hat Sie aufgehalten? Als Medizindroide ist es zudem meine Pflicht, Sie darüber zu informieren, dass Atmung eine lebenswichtige Körperfunktion ist.«

Hierbei sparte der Droide aber nicht an missbilligendem Tonfall.


»Ich muss die gelieferten Waren kontrollieren,«

Fuhr Vieroh fort und schlurfte ohne auf eine Einladung zu warten die Rampe hinauf. Dort ließ er sich die Waren zeigen und verglich sie mit der Lieferliste, die man in seinen Speicherkern geladen hatte.


»Wundbandagen: sind vollständig. Bactapflaster: vorhanden. Antibakterielle Bettwäsche: ebenfalls da. Nur der Ersatz für meine schmerzenden Dioden auf der linken Seite ist wieder nicht dabei. Leider stehen diese auch gar nicht auf meiner Liste,«

Hakte er jeden einzelnen Punkt laut ab und meinte schließlich:

»Ich stelle fest, dass die Lieferung komplett ist. Den Empfang muss allerdings ein Heiler bestätigen, sobald Sie die Waren in das Vorratslager gebracht haben, dazu bin ich nicht befugt.«

Den letzten Punkt hatte sich Vieroh gerade erst ausgedacht, denn er hatte keine Lust, Verladedroiden zu rufen. Dafür fühlte er sich viel zu deprimiert.


Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattformen, die ›Amaryllis‹ – Nderim (NPC), Bailee und 4O-77
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Lieferrampe- leichter 720er Frachter " Amaryllis " - Bailee, 4O-77 und Nderim (NPCs)

Sie hatte nicht lange warten müssen, als ein Med-Droide auf sie zu kam und sie mit wenig Elan begrüsste. Bailee grinste deswegen und neigte zum Dank einfach kurz den Kopf. Gab es eigentlich auch Anti-Depressiva für Droiden? Vielleicht sollte jemand sowas mal erfinden. Sie stupfte ihren Partner an, der immernoch die Luft anhielt. Eine respektable Leistung, wenn man so drüber nachdachte.

Nderim, wenn du reden würdest, würdest du dich mit diesem Droiden hier prima verstehen. Er scheint genauso optimistisch zu sein wie du. "

Als der Droide allerdings eine lächerliche Verspätung von 8.irgendwas Sekunden monierte, stemmte Bailee die Hände in die Seiten.

"Hey, Blechmann. Hast du vielleicht gesehen, dass hier bis vor 5 Sekunden noch ein Schiff stand? Wo hätte ich landen sollen? Obendrauf? Und wenn dir das alles zu lange dauert, dann motz bei den Sesselfurzern im Orbit und sag denen, dass die ihre Kaf-Pausen mal verkürzen sollen. "

Das der Droide an Nderim gewandt noch drauf hinwies, dass Atmung wichtig war, gab ihm in Bailee´s Augen aber wieder einen Pluspunkt.

"Wo er recht hat, hat er recht, Nderim. Wie du siehst, leb ich auch noch. Also..."


Sie stellte sich vor ihren Kollegen und drückte ihm auf die sicherlich bereits schmerzenden Wangen. Dem Nautolaner entwich die restliche Luft aus dem Mund und ihm blieb nichts anderes übrig, als zu atmen.

"Bailee. Wenn ich wegen dir sterbe, dann.."

"...bist du tot. Genau wie wenn du nicht atmest. "

Damit lies sie ihren Kollegen stehen und folgte dem Droiden in den Frachter. Der begann die Ware auseinander zu pelzen und monierte lediglich fehlende Ersatzteile für sich selbst.

"Kann dir denn überhaupt was weh tun? Oder gibts da lediglich ne Fehlermeldung? Und wenn die Teile ersetzt werden sollten, kommen die Ersatzteile sicher nicht zusammen mit medizinischem Equipment. Eher mit Technischem. Denkst du nicht?"

Das sie die Kisten selbst ausladen sollte, war jetzt nicht wirklich ein Problem für Bailee. Nicht jeder konnte sich Droiden leisten und wenn sie hier schon Med-Droiden für den Wareneingang abstellten, erwartete die junge Nautolanerin nicht viel. Sie schnappte sich eine der Kisten und nickte Richtung Rampe.


"Zeig mir, wo das Zeug hingehört. "

Forderte sie den Droiden auf und sah dann zu Nderim.

"Schnapp dir das Wäschezeug. Ich hab keine Lust auf Rückenschmerzen."

Ihr Kollege grummelte irgendwas von körperlicher Anstrengung und der schnelleren Verteilung von Krankheitserregern im Körper. Aber damit kam er auch nicht um die Arbeit herum. Nach der zweiten Kiste wandte sie sich doch nochmal an den Droiden.


"Wenn die anderen Schiffe ihr Zeug auch so ausladen mussten....Warum regst du dich dann über 8 Sekunden Verzögerung auf? Auf diese Art dauert das alles halt ein bisschen länger. Habt ihr keinen Transportschlitten für sowas, dass wir nicht 100 mal hin und her rennen müssen? Irgendwas handliches? Dann können wir auch rechtzeitig wieder Platz machen für den Nächsten. Und die Person zum Unterschreiben sollte bis dahin auch hier gewesen sein. Ohne OK mach ich die Landeplattform nicht frei. "


Sie erwartete nicht, dass ein Med-Droide Ahnung von Arbeitsorganisation in der Form hatte. Aber vielleicht lernte er ja dazu und die nächsten Lieferanten würden den Zeitplan des Droiden einhalten können.

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[Coruscant - Jedi-Tempel - In der Kantine] Ganner, Siva, Varan

Während Siva so über die Macht sprach kam Ganner nicht umhin leicht zu schmunzeln. Erklärungen wie diese hatte er früher oft gehört. Sogar von seinen Kindern, die es immer unglaublich spannend fanden was Mama tat. Was sie konnte, was sie wusste....

Der folgenschwere Satz war bereits davor gefallen. Er war geeignet dafür zu lernen, was er wissen musste um weiter zu machen. Es war ihm immer bewusst gewesen, die Bestätigung war ihm trotzdem wichtig. Die Macht... was genau das am Ende wirklich war musste er selbst herausfinden... sie war sein Mittel zum Zweck, mehr nicht. Nein nicht war, würde es sein. Zumindest hoffte er dass. Dann kehrte er gedanklich wieder zum Gespräch zurück. So wie Ganner über seine gefühlsmäßige Untauglichkeit sprach, viel bei Ganner der Groschen.

"Ich habe schon häufiger gehört das es solche Arten von Persönlichkeitsstörungen gibt, bin bisher jedoch niemandem begegnet der sie wirklich hatte. Bei den Marines gab es Einheiten die nur aus Soldaten mit Psychologischen Eigenheiten wie deiner bestanden. Unfähig zu fühlen. Irgendwie ist es interessant. Korrigiere mich wenn ich falsch liegen sollte aber die Art wie Menschen auf emotionaler Ebene reagieren oder untereinander interagieren erschließt sich dir nicht?

Eigentlich hätte ich früher drauf kommen können, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und Siva, hier hatte ich bisher wenig Kontakt mit Jedi, meine Erfahrungen liegen einige... Jahre zurück."


Ihre nächste Frage überrumpelte ihn etwas. Er verschluckte sich am Essen und musste kurz husten. Unbewusst hatte sie einen Nerv getroffen.

"Warum ich hier bin... ich habe jemanden hier auf Coruscant gesucht aber leider nicht gefunden. Ebenso wenig wie Anhaltspunkte auf den weiteren Verbleib der Person. Naja und hier im Tempel, ich habe im Moment kein wirkliches Ziel und die arbeiten hier lenken ab."

Er nahm einen kräftigen Schluck Wasser um etwas gegen die trockene Kehle zu tun.

"Ich war lange nicht mehr an einem festen Ort für mehr als einige wenige Wochen, es ist noch etwas ungewohnt und ich neige dazu zu arbeiten um nicht mit, naja solchen Dingen auseinander zu setzen." ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf der ihn grinsen ließ, zudem lenkte er das Thema wieder etwas von sich weg. "Das sie dich naja prüfen müssen Varan kann ich mir mehr als nur gut vorstellen. Am Ende beißen sie sich noch die Zähne an die aus. Aber der sportliche Teil deiner Polizeiausbildung wird dir hier wahrscheinlich helfen. Wenn ich dich so ansehe kann ich mir dich kaum meditierend irgendwo vorstellen."

Was er sagte meinte er auch so. Die Formulierung hinkte etwas aber was sollte man machen... solange er nicht mehr von sich erzählen musste. Nicht jetzt zumindest. Erst zuende essen.

[Coruscant - Jedi-Tempel - In der Kantine] Ganner, Siva, Varan
 
Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes

Brennen, Stechen, Ziehen. Elise wusste nicht, wie sie es beschreiben sollte, denn gefühlt war es alles davon an jeder Stelle. Die Mission lief noch nicht mal lang und schon war sie körperlich ganz schön mitgenommen. Angegriffen von einem wilden, zähnefletschenden Monster und angeschossen von einem verdammten Riesen-Schnellschussblaster. Doch die Alderaanerin wäre nicht sie selbst, wenn sie sich davon hätte unterkriegen lassen, ihr Stolz hätte das niemals zugelassen. Und vor Meister Janson zeigen wollte sie es erst recht nicht. Dieser bedankte sich für die Rettung, was den, um es politisch korrekt auszudrücken, oberen Bereich zwischen Hals und Bauch mächtig anschwillen ließ.

Ein winzig kleiner Moment des Stolzes konnte sie sich leisten, bevor sie sich selber wieder einredete, dass Stolz keine passende Eigenschaft für Jedi war. Aber was solls, musste sie ja keinem erzählen. Sie brauchte sich diesmal auch nicht weiter davon abhalten, denn das Taten die netten Herrschaften, die der Meinung waren dem Gespann aus Padawan und Jedi-Rat die Flinten vor die Nase halten zu müssen. Die Padawan sah ihre letzte Stunde schon geschlagen, Wes musste sich die Schulter verletzt haben, so verunglückt wie er auf dem Boden lag. Eli selber musste sich eine Rippe zumindest angebrochen haben, denn das Stechen im Brustbereich war durch Atmen nicht wegzubekommen. Dann tat Wes etwas unerwartetes, wodurch er von seinem Schützling deutlich verwirrte Blicke erntete, die Stirn war bis zur Unkenntlichkeit in Falten gelegt.

"Meister, was tut ihr da?"

Die Gangster lachten, als Wes ihnen versuchte einzureden, dass sie das nicht tun wollen. Der Blick der Alderaanerin schwankte zwischen dem Rat und den Gunnern.

»Nein, wirklich. IHR WOLLT DAS NICHT TUN

Nun sah der Grünschnabel die Hand, die der Jedi-Meister hob. Ein Geistestrick, wie spannend! Die Padawan fixierte nun die Opfer, um herauszufinden, wie sie darauf reagierten, was mit ihnen passierte. Wieder merkte sie ein Stechen in ihren Rippen, was sie kurz schnauben ließ, doch sie konzentrierte sich auf das entstandene Bild.

Mit weit aufgerissenen Mund schaute sie den Gangstern dabei zu, wie sie ihr Blaster anstandslos auf den Boden legten und sie ihnen zuschoben. Eli riss sofort einen an sich, da sie ihr Lichtschwert erst suchen musste, und zielte entschlossen auf die beiden Kontrahenten.

»IHR WOLLT ECHTE GENTLEMEN SEIN UND DER BEZAUBERNDEN ELISE AUFHELFEN, NICHT OHNE IN EUREN EIGENEN WORTEN ZU BETONEN, WIE HINREISSEND SIE HEUTE AUSSIEHT. IHR WOLLT EUCH VON IHR FESSELN LASSEN UND IHR WOLLT UNS SAGEN, WAS SO BESONDERS AN DIESER TASCHE IST.«

Fesseln? Eli zog die rechte Augenbraue hoch und grinste kopfschüttelnd zu Wes, als ein Muskelpaket von einem Typ ihr hoch half. Sie riss die Schlaufe der Tasche ab und in zwei, um danach die Hände der beiden zu fesseln und sie nach vorn zu schubsen. Beide landeten auf den Knien.

"Wie lange hält das?"

Fragte Eli Wes neugierig. Die letzte Frage hatten sie allerdings nicht beantwortet.

"Er hat euch gefragt, was so besonders an der Tasche ist!"

Neugierig hob auch sie die Hand leicht, nur um zu bemerken, dass sie natürlich nicht konnte, was Wes da tat. Verlegen schaute sie zu ihm. Erneut richtete sie die Schusswaffe auf die beiden Soldaten.

Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Garten –Talery und Okin

Es freute Okin, dass Talery ihm zu seiner Leistung gratulierte. Er konnte es zwar bei weitem noch nicht gut, aber es war zumindest ein kleines Erfolgserlebnis. Er konnte jetzt kleine Sachen einfach zu sich herholen ohne selbst zu laufen. Das war ja schon etwas. Auch wenn nur eine Kleinigkeit. Aber er konnte es meistern. Und das war ja erst sein erster Unterrichtstag. Er würde bestimmt noch deutlich besser werden mit der Zeit.

Auch Talery wies ihn daraufhin, dass es er erst ganz am Anfang der Ausbildung stand und dass es nicht schlimm sei, wenn er etwas noch nicht konnte. Es fiel dem jungen Coruscanti schwer, dies zu akzeptieren. Insbesondere da er um seine Ziele zu erreichen nicht nur sehr mächtig werden musste, sondern dies auch noch möglichst schnell schaffen musste, weil das Virus nicht darauf warten würde, bis er langsam und gemächlich zu einem Jedi-Meister herangereift war. Jedoch musste er dies wohl oder übel ertragen. Immer wenn er darauf bestand, dass etwas schneller vonstatten zu gehen hatte, erzielte er einen Misserfolg und machte eher Rückschritte als Fortschritte.

Er musste also darauf vertrauen, dass Talery ihm erstmal den richtigen Weg wies. Dem Psychologen war auch nicht entgangen, dass sie nun sehr häufig das Wort „ wir“ verwendete. Vermutlich erhoffte sie sich dadurch zu verdeutlichen, dass sie nun die Gemeinschaft sein könnte, die ihm im Moment fehlte. Okin war sich zwar nach den anfänglichen Streitereien noch nicht sicher, ob dies wirklich klappen würde. Aber er musste es zumindest versuchen. Er musste Talery vertrauen. Ohne sie konnte er nichts erreichen. Und so folgte Okin auch seiner Meisterin gespannt bei den Anweisungen für die neue Übung. Auch bei diesen Anweisungen bemerkte der Coruscanti die Bemühungen der Caamasi, die Beziehung zwischen ihnen zu verbessern und ihm Mut zuzusprechen.

„Wir werden Coruscant gemeinsam retten!“

Auch Okin griff nun gezielt das „wir“ und ein „gemeinsam“ auf, um Talery zu zeigen, dass auch er an einer Zusammenarbeit interessiert war. Bevor er jedoch mit der Aufgabe begang, hatte er noch eine kleine Frage an Talery, weil sie davon gesprochen hatte, dass diese Levitationsfähigkeit, an der sie gerade übten, für viele Einsatzbereiche geeignet sei. Bislang hatte er nur einen kleinen Stein ein paar Zentimeter verrücken können. Dies war zwar ein kleiner Erfolg, aber hatte für sich genommen noch keinen großen Nutzen in Bezug auf Coruscant. Solche kleinen Steine konnte er ja deutlich leichter auf herkömmliche Weise bewegen. Er konnte sich jedoch durchaus vorstellen, dass diese Fähigkeit sehr nützlich sein könnte, wenn man deutlich größere und schwere sowie mehrere Gegenstände gleichzeitig mit Hilfe der Macht bewegen könnte.

„Was wären denn mögliche sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, wenn man diese Fähigkeit besser beherrscht? Welche Grenzen gibt es denn dabei in Bezug auf Gewicht und Anzahl?“

Nach der Klärung seiner Fragen, machte sich Okin an die neuen Übungen, bei denen er den Stein über seiner Handfläche schweben lassen sollte. Okin versuchte wieder eine Verbindung zu dem Stein aufzunehmen und wie angewiesen sich vorzustellen, dass der Stein flog. Die Aufgabe stellte sich als schwieriger heraus als die erste. Beim ersten Versuch hob sich der Stein noch gar nicht wirklich. Beim zweiten und dritten Versuch fiel der Stein nach dem er sich gefühlt einen Nanometer hob wieder zurück. Doch wie bei der ersten Aufgabe versuchte Okin energisch immer und immer wieder die Aufgabe aus. Nach etwa zehn Versuchen, hob sich der Stein einen Zentimeter bevor er zu Boden fiel. Nach weiteren zehn Versuchen waren es schon zehn Zentimeter. Jedoch gelang es dem Coruscanti nicht, dass der Stein in der Luft schweben blieb. Sobald Okin ihn auf einer bestimmten Stelle halten wollte, fiel er sogleich wieder in die Hand zurück. Daher wand sich Okin an seine Meisterin:

„Wie schaffe ich es denn, dass der Stein in der Luft schweben bleibt?“

Coruscant, Jedi-Tempel – Garten –Talery und Okin
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattformen, die ›Amaryllis‹ – Nderim (NPC), Bailee und 4O-77

Humanoiden gaben sich selten die Mühe, einem Droiden gegenüber besonders höflich aufzutreten, und die Nautolanerin, die sprechen konnte (Bailee), war da offensichtlich keine Ausnahme. Vieroh verstand die Hintergründe nicht so ganz. Natürlich bestand die Möglichkeit, dass die genauen Hintergründe im defekten Teil seines Speicherkerns zu finden gewesen wären und er sich infolgedessen irrte, aber den Informationen zufolge, über die er noch verfügte, verbrauchte Freundlichkeit geringfügig weniger Energie als Unfreundlichkeit, das Verhalten der biologischen Lebensformen machte also eigentlich keinen Sinn. Zumal die Bioformen im Allgemeinen annahmen, dass Droiden keinerlei Gefühle besaßen – es machte keinen Sinn, sich einem Stück Blech gegenüber schlecht zu benehmen.

Nichtsdestotrotz – und auch das hatten fast alle organischen Wesen gemeinsam, von seinem Herrn Ly'fe vielleicht abgesehen – betrachtete sie Droiden offenbar als Problemlöser aller Art. Vieroh war nur ein zum Protokolldroiden zweckentfremdeter halbdefekter Medidroide, kein Pilotenmodell, was man ja in Gegensatz zu Humanoiden bereits an der Form der äußeren Hülle erkannte. Wieso wandte sie sich also mit einer Frage, wie sie ihr Schiff zu fliegen hatte, an ihn? Und warum hatte sie dies nicht vorher getan? Jetzt wäre es ohnehin zu spät gewesen, selbst wenn er gewusst hätte, wie man einen Frachter steuerte.


»Es tut mir leid, dass ich Ihnen bei Ihrer Frage nicht weiterhelfen kann. Ich kann ihnen aber raten, für die Zukunft einen spezialisierten Pilotendroiden hinzuzuziehen, diese können Ihnen sagen, wo und wie Sie Ihr Raumschiff zu landen haben. Die Kafgewohnheiten der Anflugkontrolle waren mir nicht bekannt – ich bedanke mich für Ihren Ratschlag, ich werde es beim nächsten Frachter einmal ausprobieren,«

Entgegnete Vieroh in völligem Ernst. Nur wenig später überraschten ihn beide der Nautolaner: zum einen konnte das Männchen doch sprechen. Zum anderen nahm das Weibchen ungewohnten Anteil an den Leiden des Droiden. Dadurch wurde sie ihm sogar ein bisschen sympathisch.


»Für Sie mag es eine Fehlermeldung sein, für mich sind es Schmerzen – das ist nur eine Frage der Perspektive. Ich weiß nicht in welcher Lieferung ich Dioden zu erwarten hätte, ich bin kein Logistikdroide, aber ich schätze in in einem Schiff mit Kunstfleisch oder Arm- und Beinprothesen?«

Für Vieroh war beides so ziemlich dasselbe. Da seine ramponierten Servos nur mehr mit circa zehn Kilogramm belastbar waren, beteiligte er sich am Ausladevorgang, indem er die kleinste aller vorhandenen Kisten nahm. Eigentlich müsste er dies ja überhaupt nicht tun, war seine Ansicht.

Die Nautolanerin war, wie sich sich herausstellte, ein steter Quell der Inspiration. Ein Transportschlitten, das war eine sehr gute Idee. Aber mit den 8.372 Sekunden hattte sie ihn offenbar falsch verstanden.

»Acht Punkt drei sieben zwei Sekunden sind zwei Stunden, neunzehn Minuten und zweiunddreißig Sekunden,«


Klärte Vieroh sie auf und freute sich, dass sein Arithmetikprozessor noch zu funktionieren schien.

»Ein Transportschlitten, das ist eine sehr gute Idee! Ich werde…


#FEHLER BEIM ZUGRIFF AUF SPEICHERKNOTEN#
#DETAILS FINDEN SIE IM FEHLERPROTOKOLL#
#SYSTEM WIRD NEU GESTARTET#«

Anschließend wurden die Photozeptoren des Droiden dunkel und die Gelenke schlaff. Einige Augenblicke lang rührte Vieroh sich nicht mehr.

Schmerz. Und Angst. Vieroh erinnerte sich an das, was eben passiert war. Die Fehler im Speicherkern wurden schlimmer. Wenn es so weiterging… Nein, nicht daran denken. Vieroh hatte Angst vor dem Tod, oder einem totalen Gedächtnisverlust, was so ungefähr dasselbe war. So wollte er nicht enden.


»Das… ist mir alles furchtbar peinlich,«

Erklärte er und sah, dass einer der Soldaten, die den Eingang bewachten, das Trauerspiel nicht länger hatte mitsehen können und gerade einen kleinen Transportschlitten brachte.


»Ich… rufe einen Heiler, der stellt die Empfangsquittung aus.«


Vieroh fühlte sich gar nicht gut.

Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattformen, die ›Amaryllis‹ – Nderim (NPC), Bailee und 4O-77
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – NPCs, Brianna

Jemanden in Trance zu versetzen war inzwischen ausgesprochene Routine und ging entsprechend schnell vonstatten. In der Theorie konnte man so eine große Anzahl Infizierter vor dem Virus retten, viel mehr als mit der Heilung, aber eben nicht permanent. Man konnte den Leuten auf diese Weise lediglich einen Aufschub verkaufen. Von Zeit zu Zeit mussten sie zudem ein wenig behandelt werden, wenngleich bei weitem nicht so intensiv wie gewöhnlich. Das Hauptproblem war aber, früher oder später musste man sie sich vornehmen, so wie der schöne Echani und seine hysterische Twi'lek-Angetraute, Briannas ‚Jugendsünden‘ als Heilerin auf Coruscant. Sie waren auch immer noch hier und belegten dringend benötigte Bettenkapazität, doch an keinem einzigen Tag war bisher Zeit dafür gewesen, sie sich vorzunehmen. Immerzu gab es dringendere, akute hereinkommende Fälle, so dass es nicht vermittelbar war, zwei Dauerpatienten, deren Zustand weitgehend stabil blieb, vorzuziehen. Mit etwas Glück gesundeten die Beiden alleine an der Trance, oder es gab eines Tages einen medizinischen Durchbruch. Wahrscheinlicher war aber, dachte Brianna, dass die Lage der beiden unvermittelt im allerunpassendsten Moment kritisch werden würde. Dass die Twi'lek am Morgen aufgewacht war, hatte der Echani schon völlig gereicht.

Beim Menschen vor ihr und Deife setzten sie die Heiltrance richtig ein, nämlich um das Virus zu stoppen und den Körper daran zu hindern, neue Krankheitserreger zu produzieren, während sie versuchten, ihn davon zu säubern. Schnell hatten sie den Mann soweit und erhielten so ein Bild, das sich zumindest nicht mehr groß änderte. Sie hatten kein bewegliches Ziel mehr vor sich und das war schon einiges wert. Brianna stürzte sich auf die Stellen im Organismus, in denen der Energiefluss sich kalt und bösartig anfühlte und kämpfte mit ihrer eigenen Kraft dagegen an. Deife, die Devaronianerin, hatte ihr eigenes geistiges Bild von der Heilung und bekämpfte das Virus auf ihre Weise. Gemeinsam schafften sie es, dass die Dunkelheit im Organismus des Menschen schwand, aber nicht ganz. Ruam und Kuka-Rouz, der kurzfristig für Talery und sie eingesprungen war, verabschiedeten sich, da die Schicht zu Ende war, Deife und Brianna aber machten weiter, nunmehr unterstützt von Brena, die ebenfalls ihre knappe Freizeit opferte. Zu dritt dauerte es nicht mehr lange, bis kein Anzeichen des Viruses mehr zu spüren war und obwohl jede von ihnen ganz genau wusste, dass dies allein noch rein gar nichts bedeuten musste. Trotzdem fühlte Brianna sich gut und sie wusste, dass es den anderen Heilerinnen genauso ging: von so gut wie tot bis nahezu geheilt in vielleicht einer Dreiviertelstunde war alles andere als schlecht.


„Gut gemacht, Mädels! Geht schon mal vor zum Ortolaner, ich komme gleich nach,“

Lobte die Silberhaarige ihre Kolleginnen.

„Du wirst doch nicht etwa noch weiterarbeiten?“

Fragte Deife missbilligend, Brianna schüttelte aber den Kopf.

„Nein, ich habe nur eben noch eine Kleinigkeit zu regeln.“


Wenn es in Saal 23 Fenster und natürliches Tageslicht gegeben hätte, hätte die Jedi-Ritterin gesehen, dass es bereits dunkel wurde. Hier hingegen wurden lediglich die Leuchtpaneele umgestellt, um den Patienten so etwas wie Tag- und Nachtrhythmus zu geben. Die Nachtschicht war auch längst hier, Brianna war die letzte, die von der Tagschicht noch hier war, außer Alvaba, die beide leitete und gerade ihre zweite Tagesbesprechung beendet hatte. Die Silberhaarige winkte Usara Chen, die als arkanische Abkömmling von weitem nicht ganz unähnlich aussah, abgesehen davon, dass sie eher schwächlich wirkte als muskulös wie Brianna. Der Eindruck trog allerdings ein wenig und als Heilerin hatte sie sie ohnehin als eine durchaus kompetente Kollegin kennengelernt.

„Usara, unser Patient sollte inzwischen ziemlich sauber sein. Ich schlage vor, du kümmerst dich gegen Ende deiner Schicht nochmals um ihn – denke nicht, dass du viel finden wirst. Wenn alles nach Plan läuft, kannst du ihn aus der Trance holen, so dass ich morgen abend sehe, ob er wirklich sauber ist. Mit etwas Glück ist er übermorgen schon ein Fall für die Droiden.“

Damit war gemeint, dass nur noch Nachsorge und Beobachtung nötig war. Messen konnte man die Infektion auch mit konventioneller Medizin, obwohl die Heilerinnen sich eher ungern alleine darauf verließen. Brianna prüfte lieber selbst mithilfe der Macht, ob die Blechkameraden übernehmen konnten.

Da Usara keine Einwände hatte, konnte die Echani-Jedi sich um ihren nächsten und letzten Fall für heute kümmern und diejenige wusste auch noch nichts von ihrem Glück. Sie hatte genügend Zeit gehabt, über die Worte von Deife nachzudenken – Brianna als Nachfolgerin von Alvaba? Als bloße Ritterin einen Saal zu leiten wäre eine große Ehre – für gewöhnlich war dies die Aufgabe von Jedi-Meistern. Weit mehr als die Möglichkeit, dass der Rat dies in Erwägung zog, der seine mangelnde Wertschätzung ihr gegenüber heute deutlich genug ausgedrückt hatte, bedeutete ihr, dass ihre Kolleginnen
dachten, es würde dazu kommen. Andere waren erfahrener als Heilerinnen und schon länger auf Coruscant als sie. Aber sie dachten, sie, Brianna, würde das Rennen machen.

Das Problem war nur, Meisterin Alvaba war der lebende Beweis dafür, dass diese Ehre alles andere als erstrebenswert war. Auch wenn sie als Heilerin eher eine ‚Reserve‘ war, die sie im Notfall hinzuzogen, war sie beide Schichten über im Dienst und schlief überhaupt nicht mehr, meditierte nur. Die Folgen der Belastung zeigten sich bei ihr noch stärker als bei Brianna oder allen anderen. Die Gefahr, dass sie ausfiel, war durchaus real und noch mehr als den Verlust an Schlagkraft für ihr Team fürchtete die Silberhaarige, in Alvabas Rolle schlüpfen zu müssen.

Konsequenterweise stand sie kurz darauf in der Tür zum winzigen Büro der Mirialan, wo diese gerade über irgendwelche Unterlagen brütete. Die Grünhäutige sah auf.


„Brianna? Gibt es ein Problem?“


Die 27jährige Ritterin zögerte einen Augenblick.

„Ehrlich gesagt ja… ich mache mir Sorgen um Euch.“

Die Überraschung war Alvaba anzusehen, aber nur einen Augenblick lang, bevor sie wieder gefasst und ausdruckslos wirkte wie eh und je. Doch alles an ihrer Körperhaltung sagte der Echani, dass sie dringend Erholung brauchte.


„Das rührt mich, aber es geht mir gut, danke.“

„Das stimmt nicht und das wisst ihr auch. Ich muss keine Heilerin sein, um das zu sehen. Vermutlich nimmt es jede andere auch längst wahr.“

„Brianna, Brianna… ich bin erfahren genug, um meine Grenzen zu kennen und zu wissen, wie weit ich gehen kann. Mach' dir keine Sorgen um mich. Deine Schicht ist vorüber und du bist aufgewühlt, ich spüre es. Versuche selbst ein wenig zur Ruhe zu kommen.“

„Mit Verlaub, Meisterin, Ihr kennt Eure Grenzen und ignoriert sie angesichts der Katastrophe und dem Druck, unter dem wir alle stehen. Wie lange könnt Ihr so weitermachen? Wir brauchen Euch, aber wir brauchen Euch gesund und intakt, nicht bloß einen Schatten der mächtigen Meisterin, die Ihr seit. Ich kann Euch nicht empfehlen, kürzer zu treten, weil ich weiß, dass Ihr dies nicht tun werdet. Aber ich kann Euch heilen, neue Kraft geben um weiterzumachen. Der Flimsikram wird auch danach noch hier sein, er läuft Euch nicht weg.“


Brianna hatte große Sorgen, zu weit gegangen zu sein und erwartete halb, mit deutlichen Worten aus der Besenkammer von Büro komplimentiert zu werden, aber nichts dergleichen passierte. Die grünhäutige Mirialan sah ihre Untergebene nur mit großen Augen an.


„Wir tun es hier an Ort und Stelle. Niemand muss davon erfahren, wenn Ihr partout keine Schwäche zeigen wollt. Die Leute glauben ohnehin zu wissen, was wir hier zu besprechen haben.“

Ob sie wusste, worauf Brianna anspielte, ließ sich die Jedimeisterin nicht anmerken. Sie ließ sich auch ohne große weitere Diskussionen auf ihre Meditationsmatte legen, welche die Echani schnell ausrollte. Viel Widerstand hätte die Frau dem Eindruck der Echani nach auch nicht mehr leisten können. Die eigentliche Heilung verlief schnell und reibungslos, verglichen mit den Überredungskünsten, die im Vorlauf nötig gewesen waren. Brianna war ein wenig überrascht, wie einfach ihr dies auf einmal vorkam, seit sie den täglichen Kampf gegen das C-Virus gewohnt war. Ihre Perspektive hatte sich da doch ganz erheblich verschoben und sicherlich hatte sie als Heilerin auch einiges hinzugelernt in diesem Stahlbad der Viruskrise.

„Danke. Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlt,“


Bekundete Alvaba, schüttelte sich kurz und lächelte. Brianna erwiderte es.


„Ihr seht auch viel besser aus. Freut mich zu hören, dass es sich auch so anfühlt.“


Irgendwo im Berg aus Flimsi piepte ein Datenpad. Die Jedimeisterin griff ohne nachzudenken danach und las die Nachricht.


„Ich muss jetzt leider gehen. Anscheinend gibt es auf einer der Landeplattformen Probleme mit einer Medikamentenlieferung,“


Seufzte sie und machte Anstalten, das Büro zu verlassen.


„Nein, wartet! Ruht Euch aus und setzt den Effekt nicht gleich wieder auf's Spiel. Ich sehe es mir auf dem Weg nach draußen schnell an, sicherlich ist es nur eine Kleinigkeit.“

Die Jedi-Ritterin verließ das Büro, nicht ohne dass sich Alvaba nochmals für die Heilung und die Unterstützung bedankte. Zufrieden mit sich machte sie sich sauber, schlüpfte wieder in die anthrazitfarbene Jedi-Robe und schritt zur besagten Landeplattform. Der Weg kam ihr kurz vor, denn ihr Körper gierte immer noch nach Bewegung und selbst ein kleiner Spaziergang war besser als nichts. Auch der frische Wind auf der Plattform war eine Wohltat. Sie fand einen kleinen, alten Frachter vor und zwei Nautolaner, zusammen mit Vieroh und den üblichen Wachen. Eigentlich sahen Medidroiden ja alle gleich aus, aber nicht dieser, und irgendwie wirkte er apathisch, soweit Droiden dies vermochten.

„Guten Abend,“

Begrüßte sie die Nautolaner, instinktiv hauptsächlich die Frau (Bailee) ansehend. Anschließend fiel ihr Blick auf die Kisten, der Aufschrift nach verschiedene medizinische Vorräte.

„Vieroh, was ist los? Warum hast du das Zeug nicht ins Lager gebracht?“

Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattform für Lieferverkehr – NPCs, Bailee und Brianna
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Lieferrampe- leichter 720er Frachter " Amaryllis " - Bailee, 4O-77 und Nderim (NPCs)

Den ersten Rat des Droiden ignorierte Bailee geflissentlich. Die meisten Schiffe der Firma, für die sie arbeitete, waren zu klein für mehr als 2 Personen. Selbst, wenn die 3. Person nur ein Droide wäre, der die Pilotenaufgabe übernahm. Und da manchmal wirklich mehr erforderlich war als sture Programm-Abläufe waren alle Insassen "Fleischlinge". Als der Droide seine Fehlermeldungen weiterhin als Schmerzen beschrieb, zuckte die Nautolanerin mit den Schulter.

"Umgekehrt könnte man es ja auch so sehen. Mit unseren Schmerzen will uns unser Körper ja eigentlich auch nur mitteilen, dass etwas nicht mehr so funktioniert, wie es sollte. Es ist also vielleicht wirklich das selbe. Unser Vorteil ist da aber: Wir können ne Schmerztablette einschmeissen. Bei dir würde das nicht so viel bringen. Aber dafür lassen sich deine Fehler meistens leichter beheben. Ersatzteile würde ich an deiner Stelle eher bei nicht-fleischlichen Lieferungen suchen. Bauteile, elektronisches Equipment, Computerbauteile. Eher so die Richtung. "

Sie lächelte ihn an, damit er die Hoffnung auf eine Restaurierung noch nicht aufgab. Dieses Lächeln erlosch allerdings, als der Droide sie aufklärte, dass mit den Zahlen hinter dem 8. keine Sekundenbruchteile gemeint waren. Bailee zeigte genervt auf den Himmel.

"Jaaa, und von der Zeit haben wir 2 Stunden und 31 Minuten mit den Schiffen im Orbit diskutiert. Oder meinst du, wir haben uns vorher noch in aller Ruhe den Planeten angeguckt? Ich sag dir eines: Gewöhn dich an solche Verzögerungen. Wie schnell oder langsam man da durch kommt, hängt von den Launen der Offiziere da oben ab. "

Nderim kam an ihnen vorbei und hatte eine Kiste mit Bettwäsche geschultert. Darum beteiligte sich auch Bailee wieder an der Arbeit. Der Droide schien von ihrer Idee mit dem Transportschlitten recht begeistert zu sein und sie hoffte, dass er ihren Vorschlag bald umsetzen würde. Doch leider wollte immernoch keine Glücksträhne beginnen. Die Photorezeptoren des Droiden erloschen kurz und er sackte in sich zusammen. Ein System-Absturz bei einem Droiden? Klar wusste Bailee, dass es sowas gab. Aber dann war etwas ganz sicher defekt und offensichtlich hatte dieser Droide schon eine ganze Weile keine Wartung mehr erfahren. Auf der anderen Seite...warum genau machte sie sich einen Kopf um diesen Droiden? Seine Fehlfunktionen waren doch nun wirklich nicht ihr Problem, wenn er sie nicht gerade blöd anmachte wegen einer Verspätung, die nichtmal in ihrem Einflussbereich lag. Nach seinem Neustart entschuldigte er sich für den Ausfall und Bailee winkte ab.

"Kein Problem. Kannst ja nichts dafür. Aber du solltest dir dringend jemanden suchen, der dich mal wartet. Bevors schlimmer wird. "


Eine der Wachen brachte unterdessen tatsächlich einen Transportschlitten und Nderim riss ihm eben jenen aus der Hand. Bailee sah ihrem Kollegen stirnrunzelnd hinterher, ebenso wie die Wache.

"Er schiebt Panik wegen der Seuche. Das ihm sein Theater nichts bringt , hat er noch nicht begriffen."

Die Wache schmunzelte und kehrte kopfschüttelnd auf ihren Posten zurück. Aus der selben Richtung tauchte einen Herzschlag später eine grosse Gestalt mit silbernem Haar auf ( Brianna). Es hatte etwas sehr majestetisches. Das Lichtspektakel der untergehenden Sonne war nahezu perfekt auf den Auftritt der Echani abgestimmt. Auf die Begrüssung antwortete Bailee nur mit einem allgemeingültigen

"Hallo."

Als die Jedi den Medidroiden dann allerdings fragte, warum er die Ware nicht verräumte, sah Bailee den Droiden lächelnd an. Eine Sekunde. Zwei. Nein, sie würde ihn nicht verraten, aber ihr Blick sagte deutlich >Du hast mich beschissen. Du weisst es. Und ich weiss es jetzt auch und werde es bestimmt nicht vergessen<.

"Wir haben ihm geholfen, damit wir schneller fertig werden. Durch die Kontrollen im Orbit sind sowieso schon alle Schiffe verspätet. Ausserdem ist mein Kollege nervös wegen dem Virus und möchte die Zeit bis zur Ausreiseerlaubnis im verschlossenen Schiff verbringen. "

Wie um ihre Aussage zu unterstreichen, hetzte Nderim mit dem vollgeladenen Transportschlitten an ihnen vorbei und vergaß dabei sogar, die Jedi zu begrüssen. Bailee konnte seine Panik inzwischen deutlich in der Luft riechen und das sollte was bedeuten.

"Ok, ich glaub, wir sind über das "Nervös" schon hinaus."

Als sie ihrem Kollegen nachsah, blieb der in der Eile gerade mit seinem Schlitten in der Eingangstür hängen. Durch den abrupten Halt des Schlittens wurde Nderim herumgerissen und landete erstmal auf dem Boden. Was er danach äusserte war zum Glück auf Anselmian, so das die Chancen gut waren, dass die Jedi es nicht verstand. Bailee hingegen verstand sein Gefluche sehr wohl und versuchte nicht zu lachen. Statt dessen hielt sie der Jedi die Empfangsbestätigung zum Unterzeichnen hin. Vielleicht war es wirklich das Sicherste, wenn man Nderim auf dem Schiff einsperrte. Bevor er sich noch ernsthaft weh tat.


Coruscant-Jedi-Tempel-Lieferrampe- leichter 720er Frachter " Amaryllis " - Bailee, 4O-77 und Nderim (NPCs)
 
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Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, Ian im Bad

Halb abwesend nickte Eowyn. Duschen... Füße... Sie begriff Ians Worte erst wirklich, als er schon durch die angrenzende Türe verschwunden war. Er hätte nicht gehen müssen, eine halbe Minute zu sammeln hätte ihr auch gereicht, aber andererseits war es vielleicht besser so.
Sie verstand nun, weshalb Ian sie für so wichtig hielt. Irgendetwas hatte sie in diesem Moment in ihm ausgelöst - doch wenn Eowyn selbst an ihre eigenen Erinnerungen in diesem Moment zurückdachte, dann war da nicht viel, was ihn besonders machte. Ja, sie hatte für einen kurzen Moment die Lage vergessen, in der sie beide sich befanden. Die Schönheit der Höhle, das Lichtspiel, das Wasser hatten sie dafür zu sehr in Beschlag genommen. Nichtsdestotrotz hatte sie nichts besonderes gemacht. Was war es gewesen, das Ian so umgehauen hatte? Es konnte schließlich nicht nur mit einer kurzen Handlung verbunden sein. Oder hatte das schon gereicht?
Sie verstand nun zwar,
wie Ian fühlte, aber das weshalb...
Eowyn ließ sich nun mit einem Seufzen komplett auf das Sofa fallen und blickte zur Decke. Es war die kurze Leichtigkeit gewesen, vermutlich. Bloß besaß sie diese einfach viel zu selten... Konnte Ian damit leben?
Blöde Frage. Momentan tat er das. Und sie brauchte sich auch keine Gedanken darüber zu machen, dass dies in Zukunft zu einem Problem werden würde, wirklich nicht. Dies war nicht die Zeit für Leichtigkeit, und wenn dieser Abschnitt vorbei war, dann würde ohnehin ein völlig anderer beginnen. Wo war nur die Zeit hin, in der sie noch hatte hoffen können, das alles gut endete?


Ian liebte sie. War das nicht das einzige, was zählte? Er hatte ihr gerade den ultimativen Liebesbeweis gegeben - wenn es so etwas wie den Beweis von Liebe überhaupt geben konnte. Und sie dummes Bantha machte sich Gedanken, ob sich dies in anderen Zeiten, die es ohnehin nicht geben würde, ändern würde, anstatt einfach einmal zu genießen. Es gab keine Garantie, niemals. Für nichts. Ian liebte sie, Punkt. Was wollte sie noch?
Frieden wollte sie. Frieden und Ruhe, Zeit... der Drang, mit Ian zu verschwinden, einfach abzuhauen, sich eine Zukunft auf irgendeinem kleinen, unbedeutendem Planeten aufzubauen, war noch immer in ihr, schwoll durch Ians Bilder und Gefühle noch einmal an. Tirahnn wäre dafür optimal geeignet... keiner würde vermuten, dass sie ausgerechnet auf ihrem Heimatplaneten verschwinden würde. Sie hatte der Galaxis bei der Macht genug gedient, sie schuldete ihr nichts mehr... Ein kleines Häuschen mit Garten... Nur sie beide, ein braunes Sofa und eine Musikanlage mit Holoprojektor... Eowyn hatte mittlerweile die Augen geschlossen. Die Vorstellung, sie sah es genau vor ihrem inneren Auge, war einfach zu paradiesisch. Zu wundervoll. Und außerdem unrealistisch, denn Ian hatte abgelehnt. Aus guten Gründen, ja. Er würde Coruscant außerdem niemals dem Virus überlassen, und sie... ob sie es könnte? Wirklich könnte?
Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Haltung wahren... Ian war schließlich nur nebenan. Sie durfte ihn nicht aufwühlen. Aber wie sollte all das enden? Sie schufteten von morgens bis abends, und dann, sollte das Virus jemals besiegt werden... Wo war die Zeit für sie beide? Die Zeit abseits von Heilungen und Mahlzeiten? Ians Vorschlag von einer Woche Auszeit war völlig unrealistisch. Sie würden sich beide niemals darauf einlassen. Aber wie sollte sie jeden Moment mit ihm genießen, ihn festhalten, wenn es nur so wenige wirklich kostbare Momente gab? Und wie musste es erst Ian gehen? Ian, der sich standhaft weigerte, die Jedi zu verlassen, obwohl er genau wusste, welches Schicksal ihm dadurch bevorstand. Duval hatte daran kaum Zweifel gelassen. Es war... oh, sie könnte Wände einschlagen vor lauter Verzweiflung...
Eowyn atmete einmal tief ein und aus, um zumindest einen Teil ihrer Gefühle hinauszulassen. Niemandem half es, wenn sie wieder panisch wurde und wenn ausgerechnet Ian sie wieder beruhigen musste. Kontrolle... Kontrolle.

Langsam löste sie die Spannung in ihren mittlerweile verkrampften Händen und nahm sie von ihrem Gesicht. Wo war nur ihr positives Denken? Der Glaube daran, dass alles gut gehen würde?
Der wurde wohl beim Angriff auf den Tempel ebenfalls zerstört... murmelte sie vor sich hin, während sie sich wieder aufrichtete. Es war zwar langsam geschehen... aber das war der Knackpunkt gewesen. Der Beginn einer langen Reihe von Ereignissen... Die Sith hatten ihr äußerlich so vieles genommen - aber sie hatten ihr auch einen Teil von ihr selbst gestohlen, einen inneren Teil, der ihr Wesen ausgemacht hatte. Und Ian wollte, dass sie die Sith nicht alle über einen Kamm scherte. Wie wunderbar einfach. Weil sie auch überhaupt keinen Grund dafür hatte... Ein Punkt, der hoffentlich in nächster Zeit nicht mehr zur Sprache kam.
Ihr wurde klar, dass sie schon seit einigen Minuten die Dusche nicht mehr hörte. Ian musste wohl fertig sein. Und dann? Würden sie wirklich die wenigen restlichen Stunden des Tages
nichts in Bezug auf das Virus tun? Wie konnten sie? Während um sie herum alle paar Minuten oder eher Sekunden wohl jemand starb? Oh, sie brauchte jemanden zum reden, so dringend - es gab so vieles, das sie nicht duchschauen konnte, so vieles, auf das sie eine Antwort brauchte - und das sie einfach nicht mit Ian besprechen konnte. Alles was ihn - und alles, was das Virus betraf. Ihre Mutter hätte einen Rat gehabt, sie hatte immer einen gewusst. Immer...

Sie kam nicht mehr dazu, viel darüber nachzudenken, denn Ian trat aus der Türe, seine Haare noch leicht feucht. Vorsichtig lächelte Eowyn ihn an. Na, wieder sauber? Ich hoffe, du erträgst mich trotzdem? Ihr Lächeln schwand ein wenig. Sie wollte die Stimmung nicht zerstören, aber es... es war so wichtig... Ian... es tut mir Leid aber... sollten wir nicht darüber nachdenken, das Wissen weiterzugeben? Oder jemanden anzuleiten? Anstatt... nichts zu tun... Hilflos sah sie ihn an.

Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Ian
 
Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes

Anscheinend war Elise nicht sonderlich mit der eigentlich so simplen Technik des Geistestricks vertraut. Markus musste ihr während der Ausbildung noch nichts in der Richtung gezeigt haben. Wes wusste, dass manche kampforientierte Jedi derlei Dinge als Zeitverschwendung ansahen, er verstand aber nicht,wieso sie es nicht lieber einfach erst einmal mit Höflich Fragen versuchten, bevor sie anderen gleich das Lichtschwert in den Bauch rammten. Fragen kostete ja schließlich nichts und die Nebenwirkung des vorzeitigen Ablebens des Betreffenden gab es auch nicht. Davon, dass es so ganz und gar nicht der Jedi-Weg war ganz zu schweigen. Deshalb lohnte es sich, in eine Alternative zum Kämpfen zu investieren und obwohl es im ersten Moment nicht danach aussah, fruchtete diese auch heute.

Jedenfalls nahm die junge Dame die Sache mit Humor und grinste, als der eine Kerl, ein ziemlicher Rübezahl, ihr aufhalf und sich ohne Gegenwehr genau wie sein Kumpan von der weitaus kleineren Frau fesseln ließ. Wes glaubte nicht, dass dazu noch in der Lage gewesen wäre - als er sich beim Aufstehen versehentlich auf die Lichtschwerthand stützte, schmerzte diese heftig. Wahrscheinlich hatte er sich nur das Gelenk verstaucht, nur half es ihm im Moment wenig.


Zumindest im Augenblick war jedoch wichtiger, dass die beiden mutmaßlichen Spione nicht alle von Wes' Anweisungen befolgt hatten. Zugegebenermaßen verlangte er gerade eine Menge Dinge auf einmal von ihnen, aber Elise zu komplimentieren sollte ja eigentlich nur einen sehr kleinen geistigen Schubs in die richtige Richtung erfordern. Deshalb hatte der Taanaber allen Grund zu hoffen, dass die beiden mit etwas Nachbohren auch mit der Bedeutung der Tasche erklären wurde. Deshalb musste er sich die Antwort auf Elises Frage vorerst verkneifen. Je weniger ihre beiden Gefangenen darüber wussten, wie ihnen gerade geschah, desto größer waren seine Erfolgsaussichten.

Elise bohrte wegen der Tasche nach, doch nicht mit einen eigenen Geistestrick, das hätte Wes unter den Umständen überrascht. Sie kopierte zwar seine Handbewegung auf hinreißend grazile Art, eine Machtanwendung konnte der Jedi-Rat dabei aber nicht spüren. Trotzdem, manchmal funktionierte sowas. Zu glauben, einem Geistestrick ausgeliefert zu werden war bisweilen genauso gut wie die Technik selbst. Bei den beiden fruchtete aber weder dies noch der Blaster, den Elise drohend auf die beiden richtete.


»IHR WOLLT UNS ERZÄHLEN, WAS ES MIT DER TASCHE AUF SICH HAT

Wiederholte Wes den Geistestrick, doch zu seinem Verdruss blieben die beiden stumm. Daher sah er sich gezwungen, die Gegenprobe durchzuführen, nicht dass er das nicht auch so getan hätte.


»AUSSERDEM HABT IHR DIE SCHÖNE ELISE VERGESSEN

Das funktionierte, wobei der kräftigere der beide zuerst sprach.


»Elise, äh, ihr seit, äh, bezaubernd. Eure… äh… Brüste… und… äh… Euer Hintern…«


Naja, ein Poet war ja nicht gerade an dem Muskelmann verloren gegangen. Er passte also ganz ins Klischee, zumindest schwieg er augenblicklich, als Wes eine wegwerfende Handbewegung machte.


»Elise, Euer Anblick ist wie jener der ersten Blume im Frühling von Naboo…«


Schon besser, befand Wes – im Griff hatte er die beiden jedenfalls. Zeit für einen neuen Anlauf. Er überlagerte den Anblick von Elise und ihm mit einer Version, die sie in derselben Kleidung zeigten, wie sie selbst sie trugen.

»SAGT UNS, WOMIT WIR ES MIT DER TASCHE ZU TUN HABEN, SONST IST UNSERE MISSION FÜR DEN IMPERATOR GEFÄHRDET

Leider zeigten die beiden auch auf diesen Versuch keinerlei Reaktion. Es gab also nur eine mögliche Konsequenz: Wes nahm sein geliehenes A295-Gewehr mit dem funktionierenden linken Arm vom Rücken und stellte dies unter leichten Verrenkungen auf Betäubungsmodus. Damit schickte er die beiden ins Land der Träume, was sich unter den gegebenen Umständen als reichlich schwierig erwies. Um sicherzugehen, verpasste er jedem eine weitere Ladung.

»War sowieso ein langweiliges Gespräch,«

Kommentierte der Jedi das Vorgehen. Als wäre nichts gewesen, holte er kurz Luft und lächelte Elise an.

»Markus hat dir den Geistestrick noch nicht gezeigt?«

Fragte er und holte gleich darauf für einen neuerlichen Vortrag aus.

»Mit der Betäubung ist jeder Effekt natürlich beendet. Ansonsten kommt es darauf an. Was du machst ist, du pflanzt so etwas wie eine Idee in den Verstand des anderen. Jedenfalls stelle ich es mir so vor, ich war nur sehr selten Ziel eines Geistestricks, oder Gedankentricks, wie er auch genannt wird. Ungefähr so lange dauert es auch, bis die Wirkung verfliegt, oder bis die Anweisung ausgeführt ist, es kommt ganz darauf an. Natürlich lässt sich diese verlängern, indem man die geistige Verbindung aufrecht erhält.«

Wes sah die beiden bewusstlosen Männer an.

»Diese Leute sind, das kann ich nun mit Sicherheit sagen, keine dahergelaufenen Schläger. Ich nehme an, es handelt sich um Agenten des IGD, auf jeden Fall haben sie Training erhalten, geistiger Manipulation zu widerstehen. Ich denke, ich kann ohne übermäßige Selbstbeweihräucherung behaupten, dass sie sich mir anderenfalls kaum hätten verweigern können.

Aber sie konnten es nicht vollständig, wie du gesehen hast. Das macht zugleich eine weitere Eigenschaft des Geistestricks deutlich: je eher die Zielperson bereit wäre, die verlangte Handlung von sich aus durchzuführen, desto leichter fällt der Geistestrick. Dass sie dir Komplimente für dein entzückendes Äußeres machen, hätte wahrscheinlich jeder Padawan hinbekommen, Indoktrination hin oder her. Dazu braucht es keine große Überredungskunst, dazu, sich zu ergeben natürlich sehr viel mehr. Auffällig ist nun, dass sie sich eher von dir fesseln ließen als auszuspucken, was es mit dieser Tasche auf sich hat. Das bedeutet natürlich, dass der Inhalt sehr, sehr wichtig ist. Ich würde zu gern wissen, was sich darin befindet.«


Man konnte dem Jedi-Rat die Neugier ansehen, doch mit einer verletzten Hand unternahm er keine Versuche, die verschmorte Tasche mit Gewalt zu öffnen – es wäre ihm wohl auch nicht gelungen. Davon abgesehen gefährdete dies möglicherweise den Inhalt, verschließen konnten sie das Behältnis nicht mehr und obwohl es während der ganzen Zeit keine weiteren Fluchtversuche in ihrer Richtung gegeben hatte, war keineswegs gesagt, dass schon alles vorüber war.

Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes
 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Garten – Okin und Talery


Es freute die Caamasi, dass Nunaleder auf die explizite Verwendung des "wir" einging und es ihr gleichtat. Ihr lackierter Schnabel verzog sich zu einem warmen Lächeln. Es war definitiv ein gutes Zeichen, dass der braunhaarige Coruscanti, mit dem sie zusammen im Gras des Jedigartens saß auch Wert darauf legte ihre Gemeinschaft zu betonen. Wenn sie beide dieses Ziel vor Augen hatten und daran arbeiteten, dann würden sie es gewiss schaffen Lösungen für ihre Schwierigkeiten zu finden. Talery hatte selbiges mit ihrer eigenen Meisterin ja auch geschafft, mit der sie ebenfalls einige Meinungsverschiedenheiten ausgetragen hatte. Und was war daraus geworden? Heute waren sie gute Freunde und schätzten ihre unterschiedlichen Meinungen und Standpunkte. Selbiges wollte die junge Jedi-Ritterin auch für ihren Padawan. Wer weiß, vielleicht wurde aus ihm ja einmal ein Jedi, der sich sehr energisch für das einsetzte, was er als erstrebenswertes Ziel ansah. Talerys Aufgabe diesbezüglich war, ihm das passende Handwerkszeug und Wissen an die Hand zu geben und dafür war sie definitiv bereit Zeit zu investieren.

"Ja, das werden. Wir werden alles tun, was wir können, Okin! Aber dafür müssen wir aus dir auch einen Jedi machen, der mitanpacken kann. Mit der Macht als Verbündeten."


Seine folgende Frage zur Levitation beantwortete sie ihm auch gerne. Natürlich war das Bewegen eines kleinen Steins nichts, was Coruscant retten oder auch nur einen Kranken heilen würde. Aber es war ein Anfang es ließ sich vieles darauf aufbauen.


"Levitation ist eine sehr breit einsetzbare Fähigkeit. Wenn du sie einmal gut beherrschst kannst du z. B. verletzte Verbündete oder Zivilisten ohne technische Hilfsmittel aus Gefahrenzonen transportieren. Du kannst winzig kleine, schädliche Viren oder Bakterien aus einem kranken Organismus befördern, was die konventionelle Medizin nicht vermag. Du kannst im Kampf dein Lichtschwert damit lenken, etwas, was ich vermutlich kaum oder nie machen werde, aber es gibt genug Jedi, welche oft damit arbeiten. Außerdem kannst du natürlich Gegenstände zu dir holen oder woanders hin bewegen, Sprengkörper von dir oder anderen wegbewegen und vieles mehr. Aber eins muss dir dabei klar sein, die Macht ist keine Krücke, Okin. Sie ist nicht dafür gedacht, dass wir beispielsweise aus Bequemlichkeit damit ein Trinkglas zu uns her holen. Wir Jedi dienen und sind Unterstützung und Hilfe für jene, die sich nicht selbst helfen können. Das dürfen wir nie aus den Augen verlieren."


Dieser Zusatz war der Caamasi persönlich wichtig, denn es zeigte sehr deutlich wie die Jedi ihre Beziehung zur Macht sahen und auch die Philosophie ihrer eigenen Spezies war der der Jedi an diesem Punkt so ähnlich, dass allgemein vermutet wurde, dass die Jedi vor Urzeiten diesen Ehrenkodex von den Caamasi übernommen haben konnten. Deshalb brachte sie dies bereits zu einem so frühen Punkt der Ausbildung an. Natürlich würde Nunaleder in der nächsten Zeit viel üben müssen, auch Levitation. Aber dennoch schadete es nicht, wenn er sich dessen jetzt schon bewusst war.

"Grenzen hat die Levitation jedoch auch, da hast du Recht. Wenn du beispielsweise etwas hebst, musst du mit der Macht jene Kräfte ausgleichen, welche sonst noch auf diesen Gegenstand wirken. Bei dem ruhenden Stein also hauptsächlich die Gravitation Coruscants. Je größer oder je mehr die zu bewegenden Objekte sind, desto schwerer wird dies. Daher werden weder du noch ich jemals einen Planeten bewegen oder eine granze Flotte von Raumschiffen bremsen oder umlenken können und das ist auch besser so. Bei einem sich bewegenden Objekt musst du nämlich zusätzlich noch dessen eigene Bewegungsenergie kompensieren. Daher ist es gewöhnlich leichter ihn umzulenken als ihn komplett zum Stehen zu bringen. Du kannst es ja mal probieren, indem du versuchst einen fallenden Stein mit der Macht aufzufangen",

schlug sie vor. Aber noch war dies ja zu früh. Es blieb erst noch abzuwarten, ob er es nach seinen ersten Bewegungen auch schaffte den Stein schweben zu lassen, was durchaus anspruchsvoll war. Als sich der braunhaarige Padawan an diese Übung machte beobachtete die Caamasi weiterhin im Gras bei ihm sitzend seine Fortschritte. Diese waren durchaus zu erkennen. Nunaleder schaffte es immer wieder den Stein von seiner Handfläche nach oben zu bewegen, immer höher, aber eben nur kurz. Ein gleichmäßiges Halten fiel ihm noch schwer. Als er sie dann auf den Grund seines Scheiterns ansprach war es nicht schwer für sie das zu erklären.


"Eine kurze Bewegung erfordert einen kurzen Machteinsatz deinerseits, sprich deine noch junge Verbindung zur Macht und nicht zu vergessen deine Konzentration muss nicht lange aufrecht erhalten werden. Um das Schweben des Steins zu erreichen musst du einerseits deine Verbindung zur Macht lange genug halten können und zweitens über längere Zeit den gleichen Druck durch die Macht auf den Stein von unten nach oben aufrecht erhalten. Das ist schon schwerer als ein bloßes Anstupsen oder Herziehen, aber auch gewiss nicht unmöglich. Versuch es gleichmäßig und arbeite dich langsam noch oben. Eine Fingerbreite über deiner Handfläche wäre völlig ausreichend, denn es geht darum, dass du das Prinzip verstanden hast und auch anwenden kannst."

Das klang jetzt nach einer recht ausführlichen Erklärung. Dabei bemühte sich die Jedi es möglichst anschaulich für Okin zu erklären. Außerdem war klar, dass dieses Level an Konzentration für den noch ungeübten Padawan anstrengend und ermüdend war. Dennoch hoffte sie, dass er noch ein Weilchen durchhalten würde, denn sie wollte ihren freien Nachmittag so gut wie möglich nutzen.


Coruscant, Jedi-Tempel – Garten – Okin und Talery
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Eowyn

Als Ian unter der Dusche verschwand, war da noch immer dieses seltsame Gefühl von Rührung, dass sein Herz gleichzeitig unendlich schwer und unendlich leicht zu machen schien und als er sich mit beiden Armen an der Wand abstützte und das Wasser über seinen Kopf laufen ließ, versetzte er sich gedanklich noch einmal zurück auf Va’art, sah erneut wie Eowyn ihre Hand beobachtete und fühlte das gleiche. Es war verrückt, dass sein Körper reagierte wie in der Höhle. Erneut schien es, als stocke sein Herz und sein Atem und Eowyn war so sichtbar vor ihm, als entspräche das Bild nicht seiner Imagination, sondern der Wirklichkeit und Ian erlaubte sich, seine Gedanken auszuweiten und bereute für Sekunden, dass er sie nicht einfach mit unter die Dusche gezogen hatte und, dass der Moment nicht zuließ, sie einfach nachträglich zu rufen. Ob sie je die Gelegenheit haben würden, wenigstens einen Teil von dem zu erleben, was Ian sich vorstellen konnte? Ob da überhaupt die Möglichkeit war, die Zeit für sich auszuschöpfen, unabhängig um was genau es ging? Die Antwort war so ernüchternd, dass Ian trotz des warmen Wassers kalt wurde und so beeilte er sich, Dusche und Bad zu verlassen.

Zurück im Wohnbereich, saß Eowyn noch immer auf der Couch.

„Weißt du, auf Va’art hab ich dich viel länger ungeduscht und schmuddelig gesehen,“ erwiderte er auf ihren Kommentar hin und zuckte lächelnd mit den Schultern. Wie sie dann aber seinen Namen aussprach, ließ nichts Gutes verheißen und nur Sekunden später wurde ihr Lächeln schmaler, bis es ganz verschwand und ihr Blick hilflos wurde. Ian schoss durch den Kopf, dass es ihnen vergönnt war, auch nur einen einzigen Abend ohne den Gedanken an ihr Pflichtgefühl zu verbringen. Einen einzigen Abend. Hatte er sich unter der Dusche noch nach Momenten gefragt, kam die Antwort zu schnell und Ian sah Sekunden zur Seite. Was sollte er nun erwidern? Sie sollten heilen. Sie sollten ihr Bestes geben. Sie sollten alles geben. Da starben Wesen. Sie hatten heute geheilt. Sie hatten ihr Bestes bei Alisah gegeben. Sie hatten. Auf der anderen Seite… Ians Gesichtsausdruck veränderte sich, das Lächeln längst verschwunden, trat nun ein Ausdruck auf sein Gesicht, der seinen inneren Konflikt deutlich sichtbar machte. Es durfte keine andere Seite geben. Aber da war eine andere Seite. Und die Punkte auf dieser waren ebenfalls nicht rar.
„Eowyn, wenn jemand wollen würde, dass wir jemanden anleiten, man wäre längst auf uns zugekommen.“ Was Ian nicht wie einen Vorwurf, sondern wie eine traurige Tatsache aussprach.

Er war nicht der einzige Heiler, Eowyn war es ohnehin nicht und da war immer noch Chesara von der er gehört hatte. Mit keinem anderen Jedi hatte ein Gespräch stattgefunden, bis jetzt waren keine Informationen ausgetauscht worden. Wahrscheinlich richteten er und Eowyn zu wenig aus und waren nicht besser, als jeder andere beliebige Jedi-Heiler sonst.
„Ja, vielleicht sollten wir dennoch darüber nachdenken, unser Wissen weiter zu geben. Vielleicht sollten wir eine Versammlung einberufen, in der sich alle Heiler treffen und über das, was bisher getan wurde sprechen,“, antwortete er ruhig, nachdenklich. Vielleicht sollten sie direkt nach Bastion aufbrechen und Allegious zwingen, ein Gegenmittel preis zu geben. „Aber das ist nicht alles,“ und seine Stimme, sein Blick wurden ernst, intensiv, sicherer. „Das ist nicht alles,“ wiederholte er leise, aber nicht minder ernst. „Eowyn, ich, ich habe mir geschworen, dass ich meine Zeit nutzen werden, nicht nur dafür zu Heilen, nicht nur dafür, etwas ausrichten zu können, sondern auch für dich, für uns.“ Er hatte gesagt, dass er sie sah. Sie und ihre Bedürfnisse. War es ihr nun ein Bedürfnis, sich wieder in die Arbeit zu stürzen? Ian sah auf den Boden, ehe er die Augen schloss, nach Worten suchte.

„Ich kann nicht gehen, ohne noch wenigstens ein paar Dinge zu wissen. Ich meine, da ist noch so viel, dass ich wissen möchte. Winter, der Grund, weshalb du die Jedi verlassen hast und zurückgekehrt bist, deine Eltern…“ Da draußen tobte ein Virus und er machte sich Gedanken darum, Zeit mit Eowyn zu verbringen? Ian öffnete seufzend die Augen, er musste dem etwas entgegensetzen. Leise, aber er musste es sagen: „Ich habe nicht nur eine Verantwortung der Republik gegenüber.“ Denn wenn es diese Verantwortung gab, so war die Republik dieser selbst nicht nachgekommen. Die Tage in denen er ein Gefangener gewesen war, in denen er nichts hatte tun können – wären die Tage gewesen, die er hätte mit Eowyn nutzen – nein. Nein, nein, nein.
„Ich weiß, dass du Recht hast, aber da ist einfach eine andere Seite und ich kann nicht, ich weiß, dass es egoistisch ist, aber ich will nicht nur etwas für die anderen tun.Ein Abend im Vergleich zu einem ganzen Tag voller Arbeit scheint mir fair zu sein. Ein bisschen Zeit bevor ich… “ Sie wussten beide was er meinte. Sie wussten es. Und sie beide wussten, dass es um mehr ging, als einen Abend, dass es darum ging, dass wahrscheinlich bald alles enden würde. Va’art. Wieder kam es Ian in den Sinn und diesmal war es kein guter Gedanke daran. Auf Va’art hatte er auch deswegen nichts zulassen wollen. Denn er hatte gewusst, er hatte genau gewusst, dass ihre Zeit begrenzt sein würde. Ein gequältes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen.
„Irgendwie hab ich gehofft, dass es einfacher sein würde, Herz über Kopf siegen zu lassen.“ Aber in dieser Sache, in dieser Sache? "Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust und da scheint sogar ein zweiter Verstand zu sein. Sie alle wollen etwas anderes," gab er zu. Was er jetzt wirklich wollte war nicht sich wieder in die Arbeit zu stürzen, war nicht, irgendwen zu Heilen. Ja. Es war wichtig und es war das, was sie tagaus, tagein taten. Begonnen am Morgen, bis zum Abend, an dem mindestens Eowyn übermüdet ins Bett fiel. Selbst wenn das seine Strafe war - seine gesamte Zeit zu opfern - , es konnte nicht gleichzeitig die ihre sein. Es durfte nicht. Da waren zu viele offene Themen, da waren Dinge, in denen er sie noch unterstützen wollte, Dinge, über die er wenigstens mit ihr sprechen wollte und außerdem, außerdem waren da noch mindestens ein Dutzend Dinge, die er mit ihr tun wollte, bevor jede Gelegenheit dazu verstrichen war. Ein Besuch auf ihrem Heimatplaneten. Ein Jahrmarkt mit ihr. Das gemeinsame Lesen eines Buches. Ein gemeinsames Bad zusammen. Noch mindestens eine Kitzelattacke. Ein Abend, an dem sie nur sprachen, einer, an dem sie sich nur hielten. Einer, an dem sie nur nonverbal kommunizierten...

Konnten die Jedi oder die Republik von ihm erwarten, seine
ganze Zeit nur für die Heilung einzusetzen? Musste er das selbst von sich erwarten? Hatte er nicht auch Verantwortung sich selbst gegenüber? Doch: Bestand nicht eben jene Verantwortung darin, alles zu geben, was in seiner Macht stand, um zu Heilen? Für sich allein gesehen sah die Sache anders aus. Er musste alles einsetzen. Mit Eowyn an seiner Seite wissend hingegen, ging es doch um mehr. Oder war sie, beziehungsweise ihre Beziehung nur ein Vorwand um seinen eigenen Egoismus zu rechtfertigen? Ohne sie wäre es nicht wichtig gewesen, Zeit für sich zu haben. Mit ihr war es anders. Mit ihr war alles anders. Im Endeffekt war Ian bei dem Thema, dass sich ständig wiederholte. Was war falsch, was war richtig? Falschrichtig.


Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Eowyn
 
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Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum

Es war wie ein aufwachen aus einem langen wunderbaren Traum, nur das da kein Traum gewesen war. Kein wunderbarer und zum Glück auch nicht einer jener Träume die sich in den letzten Jahren und besonders den letzten Wochen immer mehr verschlimmert hatte.
Alisah blinzelte in das sanfte licht der Zimmerbeleuchtung und kam langsam zurück in die Realität. Für einen kleinen Augenblick wusste sie nicht wo und wann sie war. Es fühlte sich nur einfach perfekt an und sie rekelte sich genüsslich bis ihre Erinnerung mit einem Schlag wieder da war. Kyran war ihr erster völlig bewusster Gedanke und sie streckte sofort ihre Fühler nach dem Kind aus. Er quengelte, schien verunsichert und ängstlich bis sie ihn in der Macht leicht berührte, wie sie es seit seiner Geburt nahezu immer getan hatte. Sofort wurde er wieder ruhiger und Alisah vermutete, dass er sie nicht wie gewohnt gefühlt hatte während sie in der Trance war und deshalb so unruhig gewesen ist.


Alles ist gut, Mama ist da.

Murmelte sie vor sich hin während sie sich aufrichtete und ihre Füße aus dem Bett schwang um auf zu stehen und zu ihm zu eilen. Allerdings setzte nahezu umgehend Schwindel ein. Alles drehte sich um sie und Augenblicke später musste sich Alisah resigniert zurück auf das Bett sinken lassen.

Später, ich komm später mein Schatz.

Flüsterte sie wie zuvor und übermittelte das äquivalente Gefühl an Kyran.
Erst als sie sicher war, das er sich wirklich beruhigt hatte, lies sie andere Gedanken zu.
Hatte es funktioniert?
Hatten Ian und Eowyn es geschafft?
Sie waren nicht hier. Aber wieso sollten sie auch neben ihr sitzen und ihr beim Schlafen zu sehen?
Wie lange hatte sie eigentlich geschlafen?
Und dann, fast wie ein Hammerschlag, traf sie der Gedanke, den sie seit Kyran's Geburt so weit von sich geschoben hatte. Wo war Radan? Er war damals aufgebrochen und sie war sich nicht mehr sicher aus welchem Grund. Aber es musste wichtig gewesen sein, sonst hätte er Kyran und sie doch nicht allein gelassen... Oder?...
Für einen Augenblick war ihr als würde ihr Herz zerspringen und eine Träne löste sich während sie sich auf die Seite drehte und zusammenrollte. Sie fühlte sich so einsam und sicher wären der einen Träne noch mehr gefolgt wenn sie nicht gehört hätte wie sich, just in diesem Moment, die Türe zu ihrem Zimmer öffnete und jemand eintrat. Schnell wischte sie die verräterische Nässe aus ihrem Gesicht und drehte sich zu der Person die da eingetreten war. Sie kannte sie nicht, zumindest hatte sie sie noch nicht bewusst wahr genommen. Die Person, wenn Alisah sich nicht irrte eine Adarianerin, hingegen schien nicht das erste Mal im Zimmer zu sein, gezielt ging sie zu Alisah und blinzelte kurz als Alisah sie direkt an blickte.


Sehr gut. Du bist wieder wach Anwärterin. Wir haben es uns schon gedacht als dein Kind sich endlich beruhigt hat.

Es geht ihm doch gut?

Warf Alisah ein, als Kyran erwähnt wurde. Sie hatte zwar bereits gefühlt das es so war, doch sicher war sicher.

Aber ja doch. Gut! Sehr gut! Er war nur etwas...

Kurz stockte die Adarianerin und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

...etwas ungehalten ... eine Zeit lang. Doch jetzt schläft er. Endlich!

Und das "Endlich!" klang ein bisschen zu erleichtert für Alisah's Ohren. Allein die Tatsache, dass die Pflegerin gleich weiter sprach und das Thema wechselte, hinderte Alisah daran etwas zu erwidern.

Dir geht es im Übrigen auch sehr gut! Wir haben die Werte schon mehrfach überprüft.
Eines der seltenen, kleinen Wunder, denn bis jetzt scheint es bei dir keinerlei Rückschläge zu geben.
Du brauchst also keinen Isolieranzug mehr und ...


Die Adarianerin las noch einmal vorsorglich in ihrem Datapad um Alisah auch ja nicht zu viel zu gestatten.

...Besuch ist wieder zugelassen. Außerdem darfst du dich, wenn du dich kräftig genug fühlst, frei bewegen.
Trotzdem wollen wir doch nicht übermütig werden.
Also überprüfen wir, alle zwei Stunden, die Blutwerte.


So schnell wie die Pflegerin die Spritze gezückt und ihr gefühlt 5 Liter Blut abgezapft hatte, konnte Alisah nicht mal Aua sagen. So blieb ihr nur einen leicht beleidigten Schnaufer von sich zu geben und zu akzeptieren, das die Frau nur ihren Job machte.

Soo, das hätten wir erst mal und in zwei Stunden bin ich wieder da. Dann solltest du hier sein. Oh, und das...

Mit den Worten legte sie Alisah eine Art Armband an.

...sagt dir wann es soweit ist und uns jederzeit wie deine Vitalwerte sind.

Damit schien die Visite beendet und ihr "Besuch" wandte sich Richtung Tür. Allerdings bevor sie diese hinter sich schloss drehte sich die Adarianerin noch einmal um und jetzt lächelte sie das erste Mal wirklich.

Ruh dich aus.

Und auch wenn Alisah das nicht vor gehabt hatte, so schlief sie einige Minuten später schon wieder tief, fest und vor allem Traumlos.


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabrater - Levice und Sarid


Sarid ließ sich ihre Nunabrocken schmecken während Levice auf ihre Fragen antwortete. Um sie herum war jedenfalls einiges los. Die Schlange an der Theke der Dresselianerin war nicht kürzer geworden, seit sie an ihrem Tisch saßen. Offenbar hatte der Nunabrater bereits einige Fan gewonnen. Allerdings war die Geschmacksrichtung, die sie hier anboten auch sehr universell. Es sprach viele verschiedene Spezies an, was man auch an der bunten Mischung an Lebewesen erkennen konnte. Von Twi'leks über Zabraks bis hin zu Sullustanern und natürlich Menschen saßen an den aufgestellten Tischen und es erklang in Folge dessen auch ein buntes Gewirr an Stimmen und Sprachen. Die überwiegende Anzahl davon war nach Sarids Empfinden Jedi, aber es waren gewiss auch viele Angestellte, Republiksoldaten und Zulieferer, denn trotz des Viruses brauchte die große Krankenstation hier viel Nachschub an Ausrüstung und Medikamenten. Selbst so banale Dinge wie saubere Bettwäsche und ausreichend Möglichkeiten, diese auch wieder sauber zu bekommen, musste importiert werden, da der Stadtplanet nur wenig selbst herstellte und Ressourcen, Rohstoffe und natürlich Nahrung seit je her von außen zukaufte. Daher konnte Sarid nur zu gut das Sprichwort nachvollziehen, welches ihre Padawan zitierte. Der Jedi-Rätin machte das Gewusel an Lebewesen nichts aus. Ihr hatte es im Gegenteil in der eher beschaulichen und ruhigen Basis auf Lianna nicht so gefallen. Der sich immer mehr füllende Jeditempel auf Coruscant war viel mehr nach ihrem Geschmack.

"Ja, man kann allem auch eine gute Seite abgewinnen, wenn man sich nur genau genug umsieht. Mit einer positiven Grundeinstellung durchs Leben zu gehen erleichtert vieles",


gab sie dem zitierten Meister Gavveli recht, auch wenn ihn die Corellianerin nicht wirklich kannte. Sie war nicht der Typ Jedi, der stundenlang in der Bibliothek umher schwirrte, um Dinge nachzulesen. Sie war eine Frau der Tat und zog es vor die Bibliothekare die nötigen Missionsinformationen für sie zusammenstellen zu lassen. Levice hingegen machte eher den Eindruck ein Denkertyp zu sein. Sie drückte sich sehr gewählt und ausweichend aus und gab wenig klare Antworten. Sie schien es viel mehr vorzuziehen schwammige Worte zu wählen als ob sie Angst hätte, dass sie sie auf eine Aussage festnageln würde. Gerade die Auskünfte der ein bisschen größeren Padawan bezüglich ihrer vorherigen Meister waren ein passendes Beispiel hierfür. Es bestätigte dennoch Sarids eigene Vermutungen, dass Levice noch lernen musste mehr ihren Gefühlen zu vertrauen und weniger kopfgesteuert zu handeln. Allerdings waren dies für eine Jedipadawan wie Levice keine unüberwindbaren Hindernisse. Es gab viel ungeeignetere Charakterzüge für eine angehende Jedi als die Neigung alles erst einmal durchdenken zu wollen und sich nicht Hals über Kopf in irgendwelche Abenteuer stürzen zu wollen. Daher war sie guten Mutes, dass aus der braunhaarigen, jungen Frau gewiss einmal eine gute und gewissenhafte Jedi werden würde.


"Nun, dann wollen wir die Ratschläge deiner vorherigen Meister selbstverständlich beherzigen. Als Jedi sehen wir ja die Macht selbst als unsere wichtigste Verbündete und genau durch Gefühle und Intuition bietet sie uns immer wieder Lösungsansätze oder Hinweise an, die wir selbst mit unseren beschränkten Sinnen sonst nicht wahrnehmen würden. Wir fühlen diese Hinweise, wenn wir ihr nur zuhören und dem Willen der Macht folgen. Hast du dies bereits einmal erlebt, Levice? Weißt du, wie sich das anfühlt?",


ging Sarid auf die Worte ihrer Padawan ein. Sie war gespannt was die Braunhaarige daraus machte. Dass sie bereits einiges von Shii Cho gelernt und sogar schon Grundzüge von Soresu kannte war angenehm. Solche Übungsstunden hatte die dunkelblonde Jedi schon so oft gegeben, so dass sie auch gerne mal darauf verzichtete. Dafür kam ihr aber noch eine andere Frage in den Sinn, mit welcher sie die alles andere als impulsive Padawan ködern wollte.


"Wie gefällt dir die abwartende Art zu kämpfen, wie es das defensive Soresu vorgibt? Es gibt viel aktivere Stile, die schneller zum Ende eines Kampfes führen oder die Stärken des jeweiligen Machtbenutzers betonen und demjenigen daher besser liegen. Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?"


Natürlich musste Levice als Padawan dies noch nicht alles 100%-ig für sich entschieden haben, aber es würde die Jedirätin nicht wundern, wenn diese sich darüber auch bereits Gedanken gemacht und vielleicht auch schon einiges nachgelesen hatte. Dass Levice von Anakin ein quasi echtes Lichtschwert bekommen hatte störte sie nicht. Ihr mittlerweiliger Ratskollege hatte gewiss seine Gründe dafür gehabt, sprich er musste ihre Lichtschwertkünste als durchaus ordentlich betrachten. Immerhin war Anakin selbst auch ein beeindruckender Lichtschwertkämpfer. Das einzige, was sie geringfügig wunderte war, warum er ihr nicht gleich ein tempeleigenes, echtes Lichtschwert auf Leihbasis zur Verfügung gestellt hatte, bis sie einmal ihr eigenes gebaut hatte. Aber dies war für den Moment nicht wichtig, Hauptsache sie konnte sich gegebenenfalls verteidigen. Daher nickte Sarid nur als die Padawan dies ansprach ohne weiter darauf einzugehen.


"Das heißt jedenfalls für mich, dass du bereits schon vieles in deiner Ausbildung gelernt hast. Meines Eindrucks nach bist du auch eine gute Beobachterin, so dass du durchaus eine Hilfe sein kannst, sollte Major Kenoweth morgen Neuigkeiten über den Verbleib unserer zwei Baudroiden haben. Glücklich bin ich nämlich nicht gerade über den Diebstahl, denn meinem Gefühl nach steckt da mehr dahinter. Die Frage ist nur, wann wir mit den Konsequenzen davon konfrontiert werden."


Es war schließlich immer möglich, dass Außenseiter irgendwelche Löcher im Sicherheitskonzept fanden oder Schwachstellen ausnutzten. Angesichts der vielen wertvollen Medikamente und Ausrüstung wäre dies im Moment äußerst ungünstig für die Jedi, wenn davon jemand etwas stibitzte. Außerdem wartete die Corellianerin irgendwo auch noch auf Rilanja und ihre Padawan. Diese mussten ja auch so langsam Schluss machen für heute - und Hunger bekommen. Sie war neugierig, ob diese beiden zusammen mit ihren Soldaten auf ihrer Ebene etwas Ähnlichem begegnet waren.



Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabrater - Levice und Sarid
 
.:: Coruscant | Vergnügungsviertel | Tierarztpraxis | Team Delta-1| mit den Sandpanthers, Arkadi und War ::.


Es war ein grandioser Auftritt gewesen, so unerwartet durch die Wand zu brechen. Höchst spektakulär zu wirken, war nicht im Sinne des Jedi-Meisters gewesen. Es war nur ein positiver Nebeneffekt seiner Tat, die er in diesem Moment für einen guten Schachzug gehalten hatte. Tatsächlich war Markus damit auch der Respekt der Kollegen noch gesichert, die ihn leicht verduzt anstarrten. Der Admiral gab einen neckischen Kommentar ab, dass er ausnahmsweise nicht böse darüber sei, dass man in der Jedi-Ausbildung offensichtlich keinen Wert auf Türen lege und gab dem Dunkelhaarigen damit einen Grund schelmisch vor sich hin zu lächeln. Auch Arkadi, der Geheimdienstler schien froh für das Einschreiten des Jedi und bedankte sich für die Unterstützung. Mark quittierte dies mit einem Nicken.
Als er den Blick schweifen ließ, fielen ihm die anderen auf. Imperiale irgendwo unter Trümmern und die eigenen Leute auf der anderen Seite des Raumes, scheinbar unversehrt. Zufrieden kletterte er über die Trümmerstücke hinweg zum Admiral, der mittlerweile eine Frau in dunkler Kleidung ausgemacht hatte und auf eine höchst unangenehme Art und Weise befragte. Er vermied den Blick in ihr Gesicht, als der Mann auf ihren Arm trat. Natürlich war der Corellianer nicht zimperlich mit derartigen Methoden. Zwar war er ein Jedi, aber als Wächter hatte er oft genug mit der gegnerischen Seite zu tun, sodass er wusste, wie schwer es war, vernünftig mit diesen Leuten zu reden. Diplomatie war hier fehl am Platz. Dennoch musste er es nicht noch genauestens mit ansehen. Es genügte, ihren Schmerz als kleine Wellen in der Macht wahr zu nehmen. Dabei merkte er jetzt erst, dass er empfindlicher auf derartige Wahrnehmungen reagierte. Seltsam! Finn verstaute beiläufig die Laserschwerter an seinem Mehrzweckgürtel, nur um irgendwie beschäftigt zu wirken. Es behagte ihm nicht, wie die Mission sich entwickelte. Sie hatten mehr Tote, als Hinweise auf irgendwelche geheimen Aktivitäten. So kamen sie nicht weiter. Die Dame schien auch nicht wirklich kooperieren zu wollen, wie sich zeigte, als sie dem Admiral gegen das Visier spuckte. In diesem Moment gab der das Verhör an Duval weiter. Dieser trat näher an sie heran und beäugte sie erst einmal. „Tut weh, oder?“ Markus verschränkte in gemäßigtem Abstand zur Situation die Arme vor der Brust und schwieg. „Das werte ich als Ja. Sie reden wohl nicht so gerne. Ist okay, ich kann auch mit Schreien arbeiten, damit komme ich gut zurecht. Womit Sie hingegen nicht gut zurechtkommen sind Ihr eingeklemmtes Bein und die Schusswunde...“ Der Agent stellte sich nicht schlecht an, denn die Fremde wurde zunehmends nervöser.

Mark hörte weiterhin zu, versuchte nun aber für sich selbst die Fühler nach Delta 2 auszustrecken. Wo waren sie? Was ging bei ihnen vor sich? Ging es Elise gut? Hatte Wes alles im Griff? Es war schwer dies alles festzustellen, wenn er keine Funkverbindung mehr zu ihnen hatte. Noch ehe er irgendetwas in der Macht ausmachen konnte, hörte er jedoch etwas, das seine Aufmerksamkeit doch wieder auf Duval und sein Verhör zog. "... und der Jedi hinter mir wird sich um Ihre Verletzungen kümmern. Vielleicht kann er sogar Ihr Bein retten und Ihre Kooperation bringt Ihnen Erleichterungen, aber...nun, die Uhr tickt.“ Der Jedi wird sie verarzten? Ach ja? Das war ihm neu. Vor allem da er kein Jedi-Heiler war, sondern Jedi-Beschützer. Seine Heilkünste glichen dem eines mandalorianischen Kriegers: Zähne zusammen beißen und über dem Schmerz stehen! Selbst bei sich selbst. Diese Skepsis gegenüber dem leeren Versprechen ließ er sich jedoch nicht anmerken. Es hätte nur die Authentizität des republikanischen Agenten gekostet und Mark riss sich keinen Zacken aus der Krone, wenn er das Versprechen einfach so im Raum stehen ließ.

"Alles was Sie mir androhen, wird mich sowieso nicht vor dem sicheren Tod bewahren. Uns alle!", sprach sie und schüttelte dabei den Kopf. "Coruscant ist eine tickende Zeitbombe und wir alle gehen früher oder später hier drauf!", keifte sie drauf los. Sie redete um den heißen Brei herum, versuchte vielleicht Zeit damit zu schinden. Warum tat sie das? Mark wurde wachsam. "Es ist überall! Ihr könnt es nicht sehen, aber es ist überall! Nicht nur die Lazarette sind voll davon. Der Tod holt uns alle."
Der Tod holt uns alle? Es ist überall! Der Jedi sah sich um. Sie sprach von dem Virus. Sie musste davon sprechen! Als er den Blick zurück zu ihr richtete, fiel ihm ein Zucken ihrer Gesichtszüge auf. Sie vermied in eine bestimmte Richtung zu sehen. Er konnte es an ihrer Mimik und dem Augenaufschlag erkennen. Der Jedi trat näher heran, legte den Kopf etwas schief.

"Was soll das heißen: Der Tod holt uns alle?"

Ein Hinweis, den sie jedoch nicht freiwillig gegeben hatte, sondern nur in dem Versuch, sie länger hier zu halten. Sie wusste, dass er ihr auf der Spur war und erneut schüttelte sie den Kopf.

"Es ist überall!!"

,wiederholte er ihre Worte und hoffte auf eine hilfreiche Reaktion ihrerseits. Sie schlug die Augen nieder und schüttelte weiterhin den Kopf. Markus sah zu War und nickte in Richtung ihres verletzen Beines. Sie mussten dem ganzen noch ein bisschen nachhelfen. Als dieser verstand, wandte er sich ihr wieder zu.

"Es ist überall! Das Virus? Der Tod?"

, fragte er erneut, erhob sich dann und überließ sie erneut Arkadi, während er selbst sich noch einmal umsah. Wohin hatte sie angestrengt nicht blicken wollen? Ein Wimmern ertönte, worauf er jedoch nicht mehr achtete. Stattdessen folgte er seinem Instinkt. Der Jedi-Meister bahnte sich einen Weg über die Gesteinsbrocken auf die andere Seite des Raumes. Er suchte nach etwas, wusste aber nicht wonach. Ein Blick zurück in ihre Richtung verriet ihm, dass sie ihm hinterhersah. Richtige Richtung! Er suchte die Wand ab, entdeckte aber nur einen Lüftungsschacht auf Bodenhöhe, der halb verdeckt war vom gebrochenen Mauerwerk. Ein weiterer Seitenblick zu der Imperialen. Sie blinzelte.

"Bingo!"

Mark ließ sich nieder und machte sich daran, das Gestein wegzuräumen.

"Was ist da drin? Habt ihr etwas versteckt? Oder ist da jemand hindurch ins Freie gelangt?"


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Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattform für Lieferverkehr – NPCs, Bailee und Brianna

Brianna blickte direkt in die Sonne, als sie ins Freie kam – ein sehr ungewohnter Anblick für die Heilerin, die bislang durch die langen Schichten recht selten das Tageslicht von Coruscant gesehen hatte. Okin würde natürlich an dieser Stelle augenblicklich einfließen lassen, dass es viele Wesen in der Unterstadt gab, die ihr ganzes Leben keine natürliche Helligkeit und Wärme erleben durften. Sicherlich würde er dabei auch nicht gelten lassen, dass sie und zwei andere Heilerinnen gerade Überstunden geschoben hatten, um einem Menschen von da unten das Leben zu retten, weil es nicht in sein Schwarz-Weiß-Weltbild passte. Brianna war froh, den Coruscanti einmal ein paar Stunden lang nicht zu sehen und erfreute sich an der Sonne, die ihr blasses Gesicht wärmte und sich in ihrem wie Perlmutt schimmernden Haar reflektierte.

Zugleich machten die Lichtverhältnisse es schwierig, Details im Gesicht der Nautolanerin (Bailee) auszumachen, welche den Gruß prompt, aber knapp erwiderte. Ein, zwei Sekunden lang während die Echani sich näherte, sah die galaktische Spediteurin Vieroh, den Droiden an, der keine Anstalten machte, ihre Frage zu beantworten. Brianna konnte nicht sagen, was hier vor sich ging und welcher Lapsus ihrem blechernen Helfer dieses Mal unterlaufen war, bis die Nautolanerin an seiner Stelle sprach. Scheinbar hatte Vieroh heute einen guten Tag gehabt und sich tatsächlich einmal nützlich gemacht.


„Meisterin Bailee ist eine wahre Freundin der Droiden, wenn ich das anmerken darf,“

Ergänzte Vieroh zu Briannas Verwirrung, denn der 2-1B redete nie positiv von einer organischen Lebensform, außer manchmal von seinem Herrn Ly'fe, den sie schon ab und an in der Lianna-Basis gehört hatte. Eine Fizzz war ja leider ein sehr aufdringliches Musikinstrument. Von Bailees Kollegen hatte er wohl nichts so Positives zu berichten, obwohl dieser einen besonders geschäftigen Eindruck machte. Der Eindruck trog aber wohl, den Worten der Nautolanerin nach – ‚nervös‘ war gar kein Ausdruck.


„Weiß er, dass das C-Virus nicht über die Luft übertragen werden kann?“


Fragte Brianna und eilte dem Mann hinterher, sowie sie das Krachen des Transportschlittens in Richtung des Tempeleingangs hörte. Durch die Kollision war der Nautolaner auf den Boden gefallen und auch einige der Pakete vom Wagen gepurzelt. Dabei stieß er irgendwas Unverständliches aus, was allerdings nicht sehr freundlich klang. Die athletische Jedi kümmerte sich nicht darum und reichte ihm die Hand und zog ihn mit nur einem kleinen Hauch ihrer Körperkraft zurück auf die Beine. Schnell hatte sie zudem die Pakete wieder eingesammelt.

„Vorsichtig mit den Dingern, okay? Wir wollen hier keine Unfälle riskieren, schließlich haben wir schon genug Patienten,“

Maßregelte sie den Mann auf dem Rückweg zu seiner Kollegin – das war etwas, was sie sehr gerne tat. An beide gerichtet fügte sie hinzu:


SO eilig haben wir es nun auch wieder nicht. Wir haben genügend Vorräte, um die üblichen Verspätungen kompensieren zu können. Ich bin Jedi-Ritterin Brianna Kae, und ich danke Euch für Eure Hilfe. Vielleicht könnt Ihr mir noch schnell dabei behilflich sein, die Waren ins Lager zu bringen? Als Gegenleistung lade ich Euch zum Abendessen ein. Wir haben hier einen agamarianischen Nunabrater, der sogar ziemlich gut ist. ER muss ja nicht mitkommen, wenn er nicht will.“

Bei diesen Worten sah die Echani-Jedi Bailees Begleiter an, bis sie Vierohs Stimme vernahm und sie glaubte schon nach zwei Worten zu wissen, worauf er hinauswollte.

„Eigentlich muss ich jetzt…“


Brianna fuhr ihn nicht ohne eine gewisse Schärfe in der Stimme über den Vokabulator.


„Oooh nein, du stiehlst dich jetzt nicht davon, während wir in unserer Freizeit deine Arbeit erledigen!“

Als ihr Blick zur Nautolanerin zurückkehrte, hatte die Echani bereits wieder ein Lächeln auf dem Gesicht.

„Also, was sagt ihr?“

Eine Begleitung beim Essen wäre durchaus willkommen. Brianna wusste ganz genau, dass ihre Kolleginnen beim Ortolaner sein würden, bei Talery und Okin. Deswegen hatte sie auch keine Lust, dort aufzukreuzen, obwohl gerne mit den anderen Heilerinnen zusammen gegessen hätte. Für den Agamarianer fehlte ihr aber eine Begleitung und alleine essen wollte sie auch nicht unbedingt. Die Jedi-Ritterin war inzwischen doch sehr daran gewöhnt, während der Ausbildung ihrer nun ehemaligen Caamasi-Padawan und auch davor als Schülerin von Kestrel immer in Gesellschaft gewesen zu sein. Sie musste die nautolanische Padawan wiederfinden und beschwatzen, ihre Schülerin zu werden – es war nicht schön, ganz alleine zu sein.

Coruscant, Jedi-Tempel – Landeplattform für Lieferverkehr – NPCs, Bailee und Brianna
 
[ Coruscant - Vergnügungsviertel - Tierarztpraxis - Team Delta 1 ] Arkadi, Markus, 4 Sandpanthers (NSC: John Grimes (Panther 1), Ed Sorrd (Panther 2), Mido (Panther 4), Vumap (Panther 5)) und War (Panther 7)

War hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete das Verhör aus sicherer Entfernung. Er war gerade so weit entfernt, dass er jedes Wort gut verstehen konnte und sich gleichzeitig außer Spuckweite von Miss Temperamentvoll aufhielt.

Eigentlich ging es ihm dabei aber darum, sein Gemüt etwas herunterzukühlen. Als er damit begonnen hatte die Frau zu befragen, war ihm schnell klar geworden, dass er die Sache zu emotional anging. Zwischen Folter und angebrachten Verhörmethoden war ein schmaler Grat. Die ganze Situation auf Coruscant hatte ihn sehr mitgenommen. Er war Feinde gewohnt, die er mit Laserkanonen beschießen konnte. Jeder Gegner konnte mit genug Feuerkraft und einer gescheiten Strategie bekämpft werden. Das war hier anders. Wie konnten Leute, die ein solches Massaker verursachten nachts überhaupt noch schlafen?

War hatte sich zurückgezogen, weil er höchste Gefahr gelaufen war den eben erwähnten Grat zu überschreiten. Ganz davon abgesehen war Arkadi sicher etwas fitter in Verhören. Und zudem durfte man als Kommandant durfte man seine Vorbildfunktion und Aufgaben als moralische Instanz nicht vergessen. Er musste die Rolle übernehmen, die anderen in ihre Schranken zu weisen, falls sie zu weit gingen.

Ein knistern seines in den Helm integrierten Comgeräts erforderte seine Aufmerksamkeit.


"Panther 7, Zug Alpha und Zug Beta befinden sich im Anflug. ETA 5. Erwarten weitere Anweisungen und Instruktionen. Major Helmsit Ende."

Major Helmsit stammte ebenfalls direkt von der DSD Nemesis. Den simplen Namen nach zu urteilen hatte er die zwei Züge schnell zusammengewürfelt, um ihnen zu Hilfe zu eilen. Er betätigte eine Taste auf dem Display auf der Innenseite seines linken Unterarms, um auf das Gespräch zu antworten.

"Panther 7 hier. Sie kennen das Zielgebäude. Das Gelände ist weitläufig von allen Seiten sichern. Am Hintereingang wird sofortige Unterstützung benötigt. Jeder Fluchtversuch unbekannter Personen und Fahrzeuge ist zu unterbinden. Der Waffengebrauch ist freigegeben. Keiner betritt den Gebäudekomplex ohne meine Anweisung. Achten Sie auf Überraschungen wie Sprengstofffallen. Befehle bestätigen. Panther 7 Ende."

"Klar und deutlich, Seven."

Das zufriedene Grinsen auf seinem Gesicht blieb durch den Helm ebenso wie das Gespräch mit Helmsit vor den anderen verborgen. Lediglich die anderen Panthers, die sich mit ihren Coms ebenfalls im Flottenkanal befanden, waren auf dem gleichen Stand. Dass sie die Situation draußen gleich unter Kontrolle haben würden, war aber im Moment hier drinnen auch nicht relevant.

War ging zu Markus hinüber, der zwischen den Trümmern einen Schacht entdeckt hatte. Er würde nie verstehen, wie dieses Jedi-Zeugs funktionierte, dass man gerade das fand, was nicht gefunden werden sollte und die Gedanken durchschaute, die der andere auf jeden Fall verbergen wollte. Aber er hatte längst akzeptiert, dass es funktionierte. Nachdem er gleich mehrere Affären mit hübschen Jedi-Damen auf seinem Konto verbuchen konnte, wusste er das nur zu gut.


"Dem Gestank nach ist das jedenfalls kein Lüftungsschacht."

Das hatte er zumindest auf den ersten Blick vermutet. Vielleicht eine weitere Falle und nur der nächste Versuch, die eindringenden republikanischen Einheiten dem Virus auszusetzen. Informationen flackerten über sein Heads-Up-Display. Der Lageplan zu dem Gebäudekomplex war alles andere als detailliert, aber eigentlich blieb nur eine Vermutung um was es sich dabei handeln konnte.

"Es ist ein Müllschacht. Vielleicht finden wir da unten ein paar interessante Informationen."

Oder es war einfach nur die nächste Falle, die man ihnen gestellt hatte. Einen gewissen sarkastischen Unterton konnte er jedenfalls nicht unterdrücken. Natürlich war es möglich, dass man Beweismaterial auf die Art und Weise hatte entsorgen wollen. Wenn das Ganze an eine Müllpresse oder Verbrennungsanlage gekoppelt war, würden sie danach nicht mehr viel finden. Mit dem Kampfanzug anstatt ohne Schutz da runter zu gehen, war jedenfalls die empfehlenswertere Variante. Wer weiß, was in dem Müllschaft einer Forschungseinrichtung für biologische Waffen so alles befand. Jedoch war der Tunnel dafür vielleicht etwas eng.

"Fühlt sich von der Duftnote jemand angesprochen?"

Wenn Arkadi aus der Verletzten die Information herausholen konnte, was sie da unten finden würden, konnten sie sich den Abstecher vielleicht auch sparen. War schaltete nochmal auf den Comkanal von Delta 1 und 2.

"Delta 2, wo sind Sie und wie ist ihr Status? Wir haben hier vielleicht etwas gefunden."


[ Coruscant - Vergnügungsviertel - Tierarztpraxis - Team Delta 1 ] Arkadi, Markus, 4 Sandpanthers (NSC: John Grimes (Panther 1), Ed Sorrd (Panther 2), Mido (Panther 4), Vumap (Panther 5)) und War (Panther 7)
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - In der Kantine] Ganner, Siva, Varan

Den Scherz von Siva verstand Varan offenkundig überhaupt nicht. Seinen Kopf hatte er schief gelegt und sah sie forschend an, bevor er langsam abnickte. "Nehme dir die Zeit die du benötigst. " lächelte er wieder aufgesetzt vor sich hin. "Ich verstehe den Sinn von Nahrung die nicht dafür geschaffen wurde um Hunger zu stillen und dem Körper die Dinge zu geben die er braucht ohnehin nicht. Es fällt mir schwer Schönheit in Verschwendung zu finden." Die Aussage von Ganner hörte er sich aufmerksam an und verfolgte dann ihre Antwort. "Wie muss ich den Begriff 'Eigen- böse' verstehen?" fragte knapp als sie geendet hatte.

Die Aussage über sein Potenzial ließ er unkommentiert und lauschte der weitern Erklärung. Ab der Erwähnung mit Energie und Licht schien er es auch wirklich zu verstehen und nickte wie meist etwas steif ab. "Danke für diese Erklärung. " Auch die nächste Frage nickte er wieder ab. "Sie glauben es nicht. Es ist eine Tatsache. Sofern ich es richtig Verstanden habe besteht die Sorge, das ich Mitgefühl für Wesen nicht entwickel und es nur auf eine geistigen Ebene unter Umständen verstehen kann. Unabhängig von der Situation bleibt dieses 'Gefühl' was mir oft beschrieben wurde mir verwehrt. Ich kann mich nicht erinnern je Freunde, Wut oder Trauer gefühlt zu haben oder eher das was mir beschrieben wurde wie es sich anfühlt."

"Nun der Begriff der Störung erachte ich als unzutreffend. Es entsteht durch diesen Umstand kein Leid für mich, auch wenn es den Umgang mit anderen Wesen erschert erachte ich mich nicht als weniger Zufrieden als meine Mitmenschen. Korrekt. Das logische Prinzip ihrer Reaktion wurde mir bereits mehrfach erklärt, dennoch ist es abstrakt wie die Überlegung wie man mit einem zweiten Paar Arme umgehen würde im Kampf oder alltäglichem Leben. Es besteht eine logische Vorstellung, aber keine Möglichkeit der praktischen Umsetzung ohne die eigene Person zu verändern. " Nach dem Ganner wieder das Thema gewechselt hatte aß Varan wieder stumm weiter.

Das Verschlucken von Ganner führte bei ihm zu sichtlicher Anspannung und für einen ganzen Moment starrte er ihn forschend an. "Du solltest dein Husten überprüfen lassen. " flüsterte er halb und legte den Kopf schief. "Wenn ich dir bei der Suche helfen soll und es vom Orden keine Einwände gibt, wäre ich dazu bereits." Der schnelle Themen wechsel schien ihn für einen Moment zu überfordern, doch fasste er sich schnell wieder. "Davon ist auszugehen. Was Meditation begrifft kann ich mich mit dieser Übung gut anfreunden, doch habe ich meinen Frieden bereits im Herzen. Das schonen und schärfen der Sinne hingegen ist ein durchaus nützlicher Anteil in dieser Technik. "

[Coruscant - Jedi-Tempel - In der Kantine] Ganner, Siva, Varan
 
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[Coruscant-System | Coruscant | Vergnügungsviertel | Eingangsbereich der Tierarztpraxis | Team Delta-1| Lieutenant Arkadi Duval, War, Markus, 4 Sandpanthers (NSC)

Jede Befragung, jedes Verhör, war eine Gratwanderung, ein gegenseitiges Abtasten, bei dem beide Parteien versuchten, die Schwächen des anderen zu finden und auszunutzen. Arkadi hatte die im Rahmen der seiner Ausbildung bei der Armee Widerstandstechniken erlernt, mit denen die Preisgabe von Informationen verhindert werden sollte. Dazu zählten die Flucht in eine mentale Schutzzone und der Versuch, das Geschehen auszublenden, und zähes Schweigen, um keine Angriffspunkte zu bieten. Für die Spähtruppe, in der der blonde Mensch eingesetzt worden war, hatte stets das Risiko einer Gefangennahme durch das Imperium bestanden, ihre Einsätze hatten sie oft hinter feindliche Linien geführt. Aber erst beim Geheimdienst war ihm klar geworden, dass es so etwas wie vollständigen Widerstand eigentlich nicht gab. Früher oder später brach jeder. Nicht gänzlich, manchmal kaum merklich, aber mit der Zeit ließ die Konzentration nach, wurden die Sorgen stärker, sorgte die Isolation für Vorstellungen von kommenden Schrecken. Der NRGD hatte seinen Agenten eingetrichtert, so lange wie möglich keine Informationen preis zu geben, damit laufende Operationen nicht gefährdet wurden, und dann graduell und vorsichtig mit dem Verhörpersonal zu kooperieren und wenn möglich glaubwürdige Falschinformationen zu verbreiten. Denn jemand, der die Aussage komplett verweigerte, war nutzlos und wurde in der Regel exekutiert. Zeit gewinnen und das eigene Leben retten, ohne andere zu gefährden, so sah die Strategie aus. Angesichts der Brutalität der Verhörmethoden des Imperiums, die nicht selten dazu führte, dass ihre Opfer nur noch leere Hüllen waren, Schatten ihrer selbst, gab es unter nicht wenigen Agenten einen unausgesprochenen Konsens, dass man für den Fall des Falles immer noch einen Schuss im Blaster oder eine andere Möglichkeit des Suizids haben sollte, um der Gefangennahme zu entgehen. Man wusste schon den Methoden des Feindes, dem subtilen Brechen des Geistes durch den IGD, der die Angelegenheit meist sehr professionell und distanziert anging, und der ideologisch motivierten Brachialgewalt des ISB, dessen Mitarbeiter von Experten abschätzig „Knochenbrecher“ genannt wurden. Körperliche Schmerzen waren ein Teil des Prozesses, ja, aber nur Unterstützungsmaßnahmen für den mentalen Druck, den ein erfahrener Befrager aufbaute, um die Kooperation als das kleinere Übel erscheinen zu lassen.

Entsprechend ging Arkadi bei der verwundeten Imperialen vor. Der Tritt auf ihren Arm diente nur in zweiter Linie dem Zufügen von Schmerz, das eigentliche Anliegen war es, ihr die Bedrohung vor Augen zu führen, denn die Frau war schwer verletzt. In solchen Situationen gingen manche Lebewesen dazu über, die Aussicht auf den nahenden Tod völlig zu verdrängen, und wurde geradezu furchtlos und übermütig, entschlossen, auf keinen Fall zu kooperieren. Schmerz und die kühle, sachliche Schilderung der Lage sollten diesen Zustand verhindern. Arkadi wusste nicht einmal, ob Markus der Imperialen überhaupt helfen konnte, seinem Wissen nach verfügten nicht alle Jedi über Heilkräfte und selbst wenn der Jedi-Meister diese hatte und bereit war zu helfen, würde es der Frau wohl nicht mehr viel nützen. Aber auch das gehörte zu einem Verhör, der Bluff. Ob man nun vorgab, mehr für einen Gefangenen tun zu können, oder ob man den Eindruck erweckte, man wüsste bereits alles, es kam darauf an, glaubwürdig zu wirken. Meister Finn und Admiral Blade beobachteten das Geschehen, demonstrativ passiv. Es war wichtig, dass es einen zentralen Ansprechpartner gab, jemanden, der die Situation kontrollierte. Und nicht zuletzt würden die beiden wohl auch einschreiten, falls der Agent ihnen zu weit ging. Angesichts der Bedrohung für Milliarden Lebewesen war der ehemalige Soldat allerdings überzeugt, dass sie wie er bereit waren, die Grenzen des Akzeptablen auszudehnen. Und selbst wenn nicht, musste es zumindest zu wirken. Nicht war furchteinflößender als jemand, der zu allem bereit war...oder zumindest so wirkte.

Die Reaktion der verwundeten Imperialen fiel aufgeregt, geradezu hysterisch aus. Mit funkelnden Augen und sich schier überschlagender Stimme verkündete sie, dass sie alle dem Tod geweiht waren, und sprach davon, dass es kein Entkommen gab. Arkadi runzelte leicht die Stirn. Der Ausbruch wirkte zu gewollt, um wirklich echt zu sein. Da sprach nicht die nackte Panik, sondern ein gewisses Kalkül. Der Versuch, Zeit zu schinden? Markus schien einen ähnlichen Verdacht zu haben, der Jedi trat näher und fragte nach, was genau die Imperiale meinte, drängte sie zu einer konkreten Aussage und beobachtete ihre Reaktion. Arkadi verstand, was der Jedi-Meister vorhatte, und trat ebenfalls näher.


„Der Tod holt uns alle, ja. Aber manche früher als andere.“


Er erhoffte sich keine konkrete Antwort, sondern bloß eine mimische Reaktion, und die Imperiale tat ihnen den Gefallen und sah kurz zur Seite, was Markus alles gab, was er brauchte, der Jedi begab sich zu einer Wand und fand dort einen halb verdeckten Lüftungsschacht. Als er sich daran zu schaffen machte, blinzelte die Frau und hob leicht den Kopf, als versuche sie instinktiv, ihn davon abzuhalten. Was befand sich dort? Ein Versteck? Ein Fluchtweg? Admiral Blade gesellte sich zu Markus und verwies auf den Gestank, der aus dem vermeintlichen Lüftungsschacht kam, und der ehemalige Anführer der Forces of Hope erklärte, dass es sich um einen Müllschacht handelte. Arkadi ließ sich nichts anmerken, dachte aber intensiv nach. Es konnte ein Trick sein, um das Team gefährlichen Stoffen auszusetzen, aber das glaubte der Agent nicht. Der Geruch kam ihm bekannt vor..


„Isolationsverpackung. Sie riecht so, wenn sie mit bestimmten Flüssigkeiten zur Versiegelung in Kontakt kommt. Wird für Dokumente und Datenträger verwendet, um sie vor äußeren Einflüssen zu schützen. Der Geruch entsteht nur, wenn das Material erst kürzlich verpackt wurde..“


Meinte er ruhig, als ihm endlich klar wurde, woher er den Geruch kannte. Der NRGD nutzte in spezielle Flüssigkeiten getauchte Verpackungen, um sensibles Material wie Dokumente sicher zu transportieren. Der Gestank verschwand nach einigen Minuten wieder. Hatten sie Glück gehabt? Admiral Blade erkundigte sich über Funk nach dem Status von Delta-2, Arkadi hoffte, dass das Team keine weiteren Probleme gehabt hatte. Ihm fiel auf, wie die Imperiale wimmerte, ihr Atem ging nur noch flach. Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Der Agent hielt einen Moment inne, dann kniete er neben ihr nieder und sah sie eindringlich an, seine Stimme war ungewöhnlich weich und leise.


„Sie wissen, dass es zu Ende geht. Es stimmt, wir sterben alle, aber Sie können helfen, dass Milliarden andere Lebewesen es nicht müssen. Wenn der Virus weiter wütet, werden sie Unzählige so sterben wie sie jetzt. Unter Schmerzen, allein, verlassen. Qualvoll. Denken Sie an die Trauer der Familien. Es sind auch imperiale Welten betroffen. Selbst wenn Sie die Neue Republik noch so hassen...wollen Sie, dass Ihre eigenen Leute so leiden müssen?“


Die Imperiale, deren Augen halb geschlossen waren, neigte leicht den Kopf zur Seite, ihr Atem ging nur noch schwach. Arkadi spürte, dass seine Worte etwas bewirkten, doch noch rang sie mit sich. Sekunden verstrichen, dann griff sie schwach nach seiner Hand, das Sprechen bereitete ihr sichtliche Schmerzen.


„Forschungsdaten...Testergebnisse...wir...wir wollten...“

Flüsterte sie und holte rasselnd Luft. Das Leben wich aus ihr, schneller und schneller. Sie hatte nicht mehr viel Zeit.


[Coruscant-System | Coruscant | Vergnügungsviertel | Eingangsbereich der Tierarztpraxis | Team Delta-1| Lieutenant Arkadi Duval, War, Markus, 4 Sandpanthers (NSC), sterbende Imperiale (NSC)
 
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