Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn


Ian stellte gerade etwas in den Schrak, nein, er wollte gerade etwas in den Schrank stellen, als ein leises ‚Hey‘ ihn fürchterlich zusammen zucken und das Datapad beinahe zu Boden fallen ließ. So wirbelte der Dunkelhaarige herum, das Pad beinahe als ein zu werfendes Geschoss bereit und ging sofort in eine abwehrende Position – und erkannte erst dann Eowyn.
Du bist es,“ kam es erleichtert, als er das Datapad wirklich in den Schrank legte. „Schleichst dich einfach an,“ lächelte er schlussendlich, als er einen Schritt auf sie zumachte, ihr den Arm um die Seite legte und ihr einen kurzen Kuss gab. „Ich hab was zu Essen geholt. Wenn du noch duschen magst, wärm ich das derweilen auf.“

Als Eowyn eine Weile später aus der Dusche kam, trug sie keine Jedi Robe. Hatte er sie, abgesehen von ihrer Schlafkleidung jemals in Zivil gesehen? Nein, das hatte er nicht, zumindest nicht seit Va'art und dieser Mond... Nun, da war es im doppelten Sinne zweitrangig gewesen, was sie getragen hatte. Schmutz und Schweiß waren dort schließlich ihre ständigen Begleiter gewesen.
Jetzt trug sie eine Stoffhose, ein dunkelblaues Shirt
und offene Haare. Ian musste sie einen Moment lang ansehen, er ein großes Lächeln auf seinem Gesicht erschien. „Das solltest du öfter tragen, wenn du mich fragst,“ auch wenn das vielleicht kein direktes Kompliment war, so musste doch in seinem Blick und in seiner Stimme liegen, dass sie ihm gefiel.

Schließlich setzte er sich an den Tisch, auf dem das dampfende Essen wartete. „
Wie war dein Tag?“, wollte er wissen, denn viel gesehen und gesprochen hatte Ian Eowyn heute nicht. Sie waren nach dem Frühstück ziemlich bald getrennte Wege gegangen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
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[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva

Es dauerte noch einen kurzen Moment bis sein Kopf den Vorschlag der Zabrak vollständig verarbeitet hatte. Nein einfach so restlos etwas löschen... da brauchte es jemand mit den entsprechenden Kenntnissen. Wenn dieser jemand Ahnung hatte dann hatte er wahrscheinlich auch selbst keine Spuren hinterlassen. Keine Spur von sich und keine Spur von den Logdateien. Er war etwas verwirrt als Siva die Hand auf das Terminal legte und sich zu konzentrieren schien. Was zum Henker versuchte die Frau da? Konnte man mit der Macht jetzt auch Daten abzapfen und im eigenen Kopf speichern. Das wäre mal eine Fähigkeit die Ganner als absolut nützlich einstufte. Dem fruchtlosen Gesicht zu urteilen hatte was auch immer Siva versucht hatte zu keinem wirklichen Ergebnis geführt wie sie auch bestätigte und ihren Mechanischen Freund wieder heran winkte, der sich sogleich daran machte mehr aus dem nichts zu zaubern, beziehungsweise überhaupt etwas her zu zaubern das mehr war als garnichts. Ohne jegliche weitere Gefühlsregung starrte Ganner dem Droiden über die Schulter. Warum er nicht hoffen konnte oder nicht wollte oder wie auch immer wusste er nicht. Auch wenn er mit dem was der Droide da tat leider nicht komplett etwas anzufangen wusste, wurde auch ihm klar, dass auch die Maschine langsam ans Ende ihrer Protokolle zu kommen schien, denn ihr tippen wurde über die Zeit langsamer, bis es schließlich aufhörte und der Droide sich umdrehte.

"Der ursprüngliche Datensatz lässt sich nicht wiederherstellen. Es scheint so als habe jemand neben den eigentlichen Daten auch die Zugriffsprotokolle und das Dateisystem zuerst gelöscht und dann solange erneut überschrieben bis er alles was der Schiffscomputer je enthalten hat komplett entfernt hatte. Für ein solches Verfahren ist ein absoluter Profi notwendig, zudem müsste ein Jedi per ID-Sequenz eine solche Löschung zusätzlich wie bei allen Ordensschiffen freigeben, etwas was hier unzweifelhaft geschehen ist. Sir, Ma'am ich kann ihnen leider nicht mehr sagen. Falls sie noch etwas brauchen rufen sie mich erneut."

Eine leichte Verbeugung und das Stück Metall war verschwunden. Wie alles an dem Ganner je gehangen hatte. Seine ganze Motivation, sein Ziel, die letzten Jahre seines Lebens für... nichts. Er hatte seine Kinder ewig nicht gesehen und war einer Wunschvorstellung nachgejagt, er hätte nicht einmal beschreiben können was in ihm vorging. Er torkelte leicht zurück fand eine Wand und ließ sich an dieser hinabgleiten bis er saß. Still und regungslos den Boden fixiert. Es dauerte ein wenig, ob Sekunden oder gar Stunden wusste er nicht bis auf einmal etwas aufploppte von dem er niemals gedacht hatte es auszusprechen. Sie hingen quasi vor seinen Augen und in diesem Moment hätte er jeden Strohhalm gegriffen so unwirklich er auch erscheinen mochte. Es war etwas das Siva gesagt hatte, man könne andere Personen aufspüren, sie durch die Macht fühlen, wenn ein starkes Band existierte. Vielleicht konnte er das lernen. Vielleicht konnte er Joreen auf nun ja ihre Art und Weise finden. Auf die Art und Weise die zum Beispiel die Jedi benutzten. Was hatte er zu verlieren? Ohne sich selsbt wirklich unter Kontrolle und ohne aufzusehen, die Stimme eher ein Hauchen, keineswegs kraftvoll mehr durchzogen von Trauer und Verzweiflung sprach er es aus.

"Kannst du mir das beibringen von dem du eben gesprochen hast."

Ein tiefer Atemzug.

"Kann man lernen andere Personen durch diese spezielle Art von Band aufspüren, dass ich nicht verstehe? Kann ich das lernen, nein kannst du mich lehren? Mir zeigen wie ich es anstelle damit jemanden zu orten? Ich bin hier hin gereist um Antworten zu finden... nur waren hier keine... also brauche ich..."

Ein weiteres Mal atmete er gegen Tränen, Frustration und Trauer an, dann schaute er hoch und sah die Zabrak direkt an.

"...Hilfe."

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Verblüfft hob Eowyn eine Augenbraue. Ian reagierte sehr... schreckhaft auf ihre Begrüßung. Ja, ich bin es nur, keine Sorge... ich hab noch kein wildes Nexu im Tempel herumstreunen sehen. Aber wenn du mich so begrüßt... Sie grinste und zuckte mit den Schultern. Ich schleiche nicht. Das ist mein ganz normaler Gang, behauptete sie und wich Ian ein kleines bisschen aus, als er näher kam, um sie zu umarmen. Vorsicht... ich habe trainiert, ich will nicht wissen, wie ich rieche...
Ian hatte Essen geholt? Erst jetzt sah sie die liebevoll arrangierten Teller, die auf dem Tisch standen. Ihr Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. Du bist mein strahlender Held... genau das, was ich jetzt brauche. Ja, ich verschwinde ganz schnell... so kann ich nicht mit dir an einem Tisch sitzen. Sie gab Ian einen gehauchten Kuss auf die Nasenspitze, schnappte sich aus dem Schrank einen neuen Satz neutrale Kleidung und verschwand im Bad.

Ian starrte sie an, als sie aus dem Bad kam, und Eowyn fürchtete einen Moment, er würde sie auf die ungewohnte Kleidung ansprechen. Das tat er - aber auf eine Art, die ihr sogar helfen würde.
Dein Wunsch ist mir Befehl, antwortete sie grinsend und deutete eine leichte Verbeugung an. Wenn Ian dieser Stil gefiel - war das nicht die beste Ausrede, ab sofort eine Änderung ihres Kleiderschrankes anzugehen? Ohnehin würde sie das ein wenig aktiv tun müssen, denn allzu viel besaß sie nicht mehr außerhalb ihrer Jedikleidung.
Sie setzte sich an den Tisch und beantwortete, während sie das Essen inspizierte, Ians Frage.

Nichts besonderes. Eowyn zuckte mit den Schultern. Eine Besprechung mit Jedi-Kram und etwas mehr Training... Sie grinste schief und sah zu Ian auf. Ich habe das heute einfach gebraucht. Das lief doch bisher ganz gut. Wenn Ian nicht viel nachfragen würde, dann würde sie auch nicht ins schwimmen kommen. Und du?
Das Essen am Tisch dampfte im Gegensatz zu vorhin, wie sie nun bemerkte, und Eowyn bekam plötzlich ein schlechtes Gewissen.
Entschuldige... sagte sie betreten und sah zu Ian. Ich habe die Zeit vergessen... ich hätte dir Bescheid sagen sollen. Du hast auf mich gewartet... Aber... Die Nachricht, ein gemeinsames Essen... Eowyn runzelte die Stirn. Ihr Gedanke vorhin war lediglich ein Scherz gewesen. Hatten sie tatsächlich irgendeinen Jubilämstag? Hatte Ian Geburtstag? Nein, das wusste sie, dieser lag noch in der Zukunft... Fragend und noch betretener sah sie Ian an. Es war regelrecht peinlich, nachzufragen, aber noch peinlicher wäre es, irgendetwas vergessen zu haben... Es tut mir wirklich Leid, ich muss das jetzt fragen... habe ich etwas vergessen? Haben dieses Essen und die Nachricht vorhin irgendeine Bedeutung? Es tut mir Leid, wenn ich nicht auf dem Laufenden bin... Sie konnte ihre Gefühle im Griff haben und auch ihre Worte, ihren Körper aber konnte sie noch immer nicht perfekt kontrollieren. "Perfekte Körperbeherrschung"... Pah. Diese Technik war niemals perfekt, stellte Eowyn fest, als sie spürte, dass ihre Wangen rot wurden.

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn


Ian tat, als bemerke er nicht, wie sein Erschrecken Eowyn nicht nur auffiel, sondern sie zu erstaunen schien. Sie hatte ja keine Ahnung, wie schreckhaft er früher gewesen war. Die meisten Ängste hatte Ian überwunden. Aber dunkle, enge Räume? Das plötzliche Auftauchen einer Person, in seinem Rücken? Egal wie sehr Ian sich bemühte, gegen diese Ängste anzukämpfen, sie waren ihm derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sie vermutlich niemals würde ablegen können. Es war schon schwer genug, auch heute noch, nicht jedes Mal zusammen zu zucken, wenn eine Hand sich in die Nähe seines Gesichtes bewegte und nicht zu hundert Prozent sicher war, dass diese Geste gerade in einem schönen Moment stattfand…

Sein Wunsch war ihr Befehl? Ian zog beide Brauen in die Höhe. „
Sag das nicht zu laut,“ grinste er. „Wenn ich über deine Kleidung bestimme…“ Vermutlich hätte Ian dann nicht einmal wirklich große Ansprüche gehabt. Vielleicht würde er sie eines Tages darum bitten, mit ihm auszugehen, damit er sie im Kleid sehen konnte. Allerdings war momentan einfach nicht die richtige Zeit, einen solchen Wunsch zu formulieren. Es war das eine, einen gemeinsamen Abend zu verbringen, aber etwas völlig anderes, den Tempel wirklich zu verlassen um einen besonderen Ort aufzusuchen. Wenn der Brief kam… Ian musste unwillkürlich lächeln. Wenn der Brief kam und wenn sie endlich etwas gegen das Virus getan hatten, was wirklich dauerhaft war, würde er Eowyn ausführen. Und bis dahin stellte er sich einfach vor, wie sie in einem Kleid aussah.

Eine Besprechung mit Jedi-Kram?
„Klingt, je nach den Umständen, sehr langweilig oder sehr anstrengend.“ Wenn sie ihm Anschluss etwas mehr Trainiert hatte, ließ das eher letzteres vermuten. „Hoffentlich hat das Training geholfen. Wenn du mehr darüber reden magst, nur zu.“ Er selbst… „Ich habe den ganzen Morgen und den Vormittag damit verbracht, zu Heilen.“ Mit mehr oder weniger Erfolg, wie Ian frustriert, lediglich in Gedanken zufügte. „Und dann auch ein … anstrengendes Gespräch gehabt. Duval hat sich auf meine Nachricht gemeldet…“ Jetzt war es doch heraus. „Aber ich glaube, für ihn dürfte es nicht weniger anstrengend gewesen sein.“ Ian hatte Lächeln wollen, stattdessen aber huschte ein düsterer Schatten über sein Gesicht. „Schon in Ordnung, wir waren nicht wirklich verabredet,“ winkte Ian ab. „Ich hab nicht direkt auf dich gewartet. Nur wollte ich nicht ohne dich anfangen.“ Gewartet hatte er heute nur auf Duval und der Blonde hatte ihn, das war sicher, absichtlich warten lassen

Eowyn errötete leicht, als sie fragte, ob das Essen und seien Nachricht einen Grund hatte und Ian runzelte kurz die Stirn. „Natürlich,“ behauptete er dann sehr ernst und ließ eine kurze Pause folgen, ehe er lächelte. „Es ist einfach, weil ich dich liebe.“ Eben noch gelächelt, wurde Ians Ausdruck dann aber doch wieder ernster. „Und ich möchte dir zumindest ein bisschen etwas zurückgeben können. Ich… es tut mir leid, dass meistens so wenig Zeit übrig bleibt. Ich weiß, dass es noch vieles gibt, über das wir sprechen sollten. Du, die Jedi, Winter.“ Sekunden sah er auf seinen Teller, beinahe verlegen, ehe er Eowyns Blick suchte. „Wenn ich dich zu kurz kommen lasse… Dann sag mir das bitte, Eowyn.“

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 106 - Sarid Horn, Rilanja Xulian, Zasuna Zahary, Levice Vajetsi. Major Kenoweth, NPC-Soldaten, NPC-Techniker]

Der gesichtete Verdächtige verfügte über ein großes kriminelles Netzwerk, dachte die Padawan bei sich, insbesondere, wenn man berücksichtigte, dass diese Erkenntnis sich nur auf die den Behörden bekannten Täter bezog. In diesem Fall schien er den Ermittlungen aber entgegenkommen zu wollen. Vor fast einem Standardjahr war ein Betrug aufgeflogen, dessen Täterkreis weder vollständig ermittelt, noch vollständig gefasst war. Eine auf die Beschreibung von der hinzugetretenen Soldatin passende Person gehörte dazu, von ihr existierte jedoch nur eine Phantombildzeichnung.
«Es passt jedenfalls zum Teil.« Levice wandte sich auf ihrem Sitzplatz um. Eine ihrer braunen Haarsträhnen machte sich erneut selbstständig und fiel ihr ins Gesicht, woraufhin Levice sie beiläufig zurückstrich.
»Jemand, auf den die Beschreibung passt - die Ohren scheinen das auffälligste Merkmal zu sein - ist schon früher in Erscheinung getreten, wurde bisher aber nicht gefasst. Es handelt sich um Betrugs- und Raubdelikte. Er war nie am Tatort anwesend, sondern scheint als Hintermann die Fäden in den Händen zu halten. Anhand von verschiedenen Aussagen wurde eine Zeichnung erstellt. Es scheint tatsächlich ein Lannik zu sein.« 'Der eigentlich nicht allzu schwer ausfindig zu machen sein sollte, aber er hält sich wohl gut versteckt.'

Levice überflog den Datenbankeintrag nach relevanten Informationen, als sie hörte, wie Meisterin Horn auf jemanden aufmerksam wurde, der die Ebene auf demselben Weg wie sie zuvor betrat. Als sie hörte, dass der Angesprochene auf eine Aufnahme im Orden hoffte, wandte sie sich schließlich interessiert um und spähte aus der großen Öffnung des Transporters hinaus. Vor den Lifttüren stand Meisterin Horn dem Mann gegenüber. Er war hochgewachsen und seine Gesichtszüge fein geschnitten. Die aus der leicht gelockten Haarpracht herausragenden, spitzen Ohren kennzeichneten ihn als Sephi. 'Womit er trotzdem nicht unserem Täterprofil entspricht.' gestattete sich Levice ein leichtes Lächeln. Der Neuankömmling wirkte weit älter als sie und überragte sie sicherlich auch beinahe um einen Kopf. Seine Haarfarbe musste ihn unter Sephi exotisch machen, die wenigen, denen Levice bisher begegnet war, hatten ausnahmslos schneeweißes Haar. Der Anwärter, der sich als Eriu Curum vorstellte, schien die von manchen Jedi weiterhin befolgten Gepflogenheiten bereits übernommen zu haben - oder seine ausnehmend höfliche Umgangsweise war Teil seiner eigenen Gesellschaft.
Levice kannte die Jedi-Rätin noch nicht sehr lange, aber vermutete, sie würde in ihrer sowohl tatkräftigen als auch resoluten Art das Angebot des Mannes, sie zu unterstützen, kurzerhand auf für ihn passende Weise annehmen.

[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 106 - Sarid Horn, Rilanja Xulian, Zasuna Zahary, Eriu Curum, Levice Vajetsi. Major Kenoweth, NPC-Soldaten, NPC-Techniker]
 
Coruscant- Jedi-Tempel- Bei Ortholaner- mit Brianna, Talery und diversen NPC-Jedi u.a. Deife und Brena

Brianna tat ihr wirklich leid. Die Jedi schien im Moment wirklich ne Pechstähne zu haben. Auf der einen Seite traf sie anscheinend wirklich nur auf die unhöflichsten und verantwortungslosesten Leute im Tempel. Auf der anderen Seite schien sie schon beinahe verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Schülerin zu sein und das bis jetzt offensichtlich erfolglos.

"Wenn hier nur so Puten rum rennen, vielleicht solltest du doch mal deinen Such-Radius erweitern. Vielleicht wirds ja doch ein Gockel."

Auch wenn die Jedi so auf weibliche Schüler fixiert war. Wenn es halt keine Schülerinnen gab und sie unbedingt jemanden ausbilden wollte, was blieb dann noch übrig? Brianna schimpfte weiter, dass sie der baldigen Meisterin ihrer Artgenossin mal was erzählen würde. Damit würde Brianna Miras Zukunft vielleicht ziemlich verbauen, wenn die zukünftige Lehrerin so vorwarnte. Aber wiedermal atmete Bailee tief durch. Das war nicht ihr Problem und sie musste sich deswegen nicht den Kopf zerbrechen. Zumindest schien sie die Aussicht auf neue Technik zumindest etwas aufzumuntern.

"Wir werden sehen, ob ihr das brauchen könnt. Mein Chef war aber ganz optimistisch. "

Sie grinste und leerte ihren Tee, während Brianna erklärte, wie die Patienten vorsortiert wurden. Das war zwar unschön aber in dieser Situation sicher notwendig. Bailee hing für einen Moment ihren Gedanken nach , während sich die Gespräche am Tisch um jenen Okin drehten, den sie nachher wohl in die Bedienung der Geräte einweihen würde. Seine Geschichte war wirklich nicht schön, aber Briannas Einschätzung setzte noch einen drauf. Sie ging wohl davon aus, dass dieser Okin dem Jedi-Orden irgendwann den Rücken kehren würde, sobald sich alle wieder beruhigt hätte. Und ihre Worte spiegelten ihre Stimmung wieder.

"Ich denke, die meisten haben einfach keine Vorstellung davon, was ihr hier leistet. Wie könnten sie auch. Aber tröste dich Brianna, ich werd davon erzählen. Und ich komm viel rum."


Das war wohl der einzige Weg, wie sie etwas für ihre Freundin tun konnte. Ein wenig ihre Arbeit anpreisen und von den Erfolgen der Jedi erzählen. Das war sicher nicht schlecht.

Talery
hingegen erzählte von ihren Pflegeprodukten und schlug vor, mal nach Kosmetika für Bailee zu gucken. Bailee nickte dankbar, glaubte aber nicht, dass Talery bei ihrer Suche viel Erfolg hatte. Bailee hatte einmal eine Creme ausprobiert. Ein einziges Mal. Danach hatte sie Tage gebraucht, um das fettige Geschmier von der Haut wieder runter zu bekommen. Das meiste zog nämlich einfach nicht ein. Für ihr Müsli hatte die gefiederte Jedi auch noch einen Verbesserungsvorschlag, den Bailee sicherlich mal beherzigen würde.
Nach dem Frühstück trennten sich ihre Wege erstmal wieder. Bailee kehrte auf den Transporter zurück, unterzog sich N´derims Reinigungswahn und wartete dann auf ihre Kollegen. Allzu lange musste sie zum Glück nicht warten. Das andere Schiff war grösser als das ihre, aber die Ladung war auch grösser. Der neue Bioscanner, der gegen den alten eingetausch werden sollte, war schon ein rechtes Geschütz. Zum Glück gab es geeignete Schwerlast-Gleitschlitten, die es relativ einfach machten, auch solche unhandlichen Klötze von A nach B zu bringen. Damit stand Bailee kurze Zeit später vor dem, was die Jedi hier als Medstation eingerichtet hatte. Der alte Bioscanner wurde auf einen zweiten Schlitten geladen, desinfiziert und zum Schiff zurück gebracht. Der Neue nahm dafür den freigewordenen Platz ein. Damit hatten ihre Kollegen ihren Part erledigt und Bailees Arbeit begann. Angeschlossen war das Gerät schnell, doch der Selbst-Check nahm etwas Zeit in Anspruch. Daten ratterten über einen externen Diagnose-Computer und Bailee hatte für den Moment nichts zu tun. Sie hatte jedoch nicht vergessen, dass sie jemanden in die Funktionen des neuen Scanners einweihen sollte. Suchend sah sie sich um und erblickte einen jungen Mann, der bei Talery stand. Fröhlich lächelnd ging sie auf das ungleiche Paar zu und blieb neben ihnen
stehen.

"Hi. Also, im Moment läuft noch ein Diagnose-Programm. Wenn alles gut läuft, kann ich danach die Einweisung machen. Bist du Okin? Dann nehm ich dich nachher mit rüber und zeig ..."


Sie hatte den Satz noch nicht zuende gesprochen, als ein Alarm vom Diagnose-Computer ausging. Bailee war mit wenigen Schritten am Gerät und überflog die letzten Einträge auf der Suche nach dem Fehler. Die scrollte so schnell , dass die Schrift zu verschwimmen schien , doch Bailee fand, wonach sie suchte. Sie warf den Diagnose-Computer hin , schnappte sich ihr Werkzeug-Set und ging dann langsam um den Bio-Scanner rum. Sie begutachtete ihn , als würde sie erwarten, dass irgendwo was brannte. Aber das tat es natürlich nicht. Gleichzeitig strich sie mit der Hand über das Gehäuse des Scanners, als würde sie Staub wischen. Auf einmal kniff sie die Augen zusammen und öffnete eine Wartungs-Klappe am unteren Ende des Gerätes.

"Unglaublich. Wie kann man nur so dämlich sein. "

murmelte sie vor sich hin.Es war ihr grad völlig egal, ob ihr jemand zuhörte oder sie für irre hielt, weil sie mit sich selbst redete. Kabel liefen fein säuberlich von oben nach unten und Bailee legte sich kurzerhand auf den Boden, um die Anschlüsse sehen zu können. Von den vorderen Anschlüssen wars offensichtlich keiner und Bailee löste die Klammern, die die Verbindungen stabilisierten, um die Kabel zur Seite nehmen zu können.

"Also, das ist schonmal Lektion Nummer eins. Wenns motzt, ist wahrscheinlich durch den Transport irgendwo irgendwas rausgerutscht. Und dieses Irgendwas liegt immer da, wo man am wenigsten dran kommt. "

Aber war das nicht irgendwie mit allem so? Bailee guckte in die Öffnung rein, sah das rausgerutschte Kabel zwar, aber nicht den Anschluss.

"Und ganz viel Spass macht es, wenn man das, was rausgerutscht ist, nichtmal sehen kann, weils so verbaut ist. Das ist wie bei den Gleitern, bei denen man den Motor ausbauen muss, um ne Lampe zu wechseln. Nur müsste man hier den halben Scanner zerlegen. Können die das nicht irgendwie wartungsfreundlicher bauen?"

Jetzt war sie richtig am schimpfen, während sie mit der Hand nach dem Stecker tastete.

"Warum immer ich. Warum bekomm immer ich die lausig zusammen gesetzten Geräte. Die Anschlüssen kann man befestigen, damit sowas genau nicht passiert. Warum machen die das nicht?"

Sowas nervte sie tierisch. Aber auf der anderen Seite war genau das der Grund, warum ihr Chef sie genau diese Arbeit machen lies. Sie fand meistens den Fehler und konnte ihn dann auch aller Wahrscheinlichekeit nach beheben. Aber es war frustrierend, weil die meisten dieser Arbeiten einfach unnötig waren. Irgendwie rutschte das Kabel dann endlich in ihre Hand und sie konnte alles wieder zusammen setzen. Mit ein bisschen Glück würde der Diagnose-Computer jetzt ruhe geben und sie konnte diesen Okin zeigen, wie er diesen Scanner so einsetzen konnte, dass er zur Not den Patienten analytisch bis auf seine Gen-Struktur runter aufschlüsselte und damit Viren, Bakterien und sonstige Keime ausfindig machen konnte. So gesehen war diese Technik wirklich toll. Wenn sie dann mal funktionierte.

Coruscant- Jedi-Tempel- Medizinische Abteilung, Saal 23 - mit Brianna, Talery und diversen NPC-Jedi u.a. Deife und Brena
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva

Auch der Blechkopf konnte nicht helfen, er sagte genau das, was Siva schon die ganze Zeit durch den Kopf gegangen war. Ganz, ganz toll. Aber wenn ein Jedi dieser Löschung zustimmen musste, war nicht das die Lösung? Herauszufinden, welcher da war? Eigentlich konnte das ja nur ein Rat sein und davon gab es nicht so viele. Wes Janson, Satrek Taphon, Chesara, Sarid Horn, Eleonore… Na ja, ein paar mehr waren da noch, wenn die Zabrak sich richtig erinnerte, aber ob einer von denen, so etwas zustimmte? Total unwahrscheinlich! Da würde niemand einfach zulassen, dass Daten gelöscht wurden. Also stimmet das, was der Droide da sagte, vielleicht gar nicht ganz. Ein Profi. Und ein Profi, der konnte auch dafür sorgen, irgendeine falsche ID anzunehmen. Aber so gar keine Spuren? Dann hatte wohl jemand mit der Macht gearbeitet. Denn sonst hinterließ alles, was man an Geräten machte, irgendwelche Spuren. Immer!

Ganner nahm das ganze sehr mit, eigentlich war das schon spürbar gewesen, aber jetzt wurde es noch deutlicher, denn der Mann taumelte zurück, bis er die sichere Wand im Rücken hatte und an der glitt er hinab, bis er saß. Oh weh, oh weh. Siva ging neben ihm in die Hocke und legte, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, ihre Hände auf Ganners Knie.

„Tut mir ehrlich leid, dass wir keinen Erfolg hatten,“ kam es dann aufrichtig, denn bevor sie etwas anderes sagte, musste doch wenigstens das gesagt werden!
„Man kann das lernen, aber das ist nicht so einfach und,“ es war schon verrückt, dass Siva, die sonst literweise Optimismus versprühte, mit einem mal so… so… so bedacht war, „das große Problem an der Sache ist, dass das Aufspüren anderer gut funktioniert, wenn sie sich in der Nähe befinden. Oder… na ja. So auf dem gleichen Planeten. Alles andere wird…“ Unmöglich. Das war ein trauriger Fakt, immerhin war die Macht nicht allmächtig, sonst hätte sie Allmacht gehalten. „Unrealsitisch.“ Das Wort klang immerhin nicht ganz so böse.

„Psychometrie kann uns auch helfen. Ich kann das aber noch nicht gut genug. Aber vielleicht jemand anderes? Das heißt, dass man einen Gegenstand berührt und so kurz seien Vergangenheit sehen kann, oder besser, das, was damit gemacht wurde. Es gibt bestimmt Meister dafür hier. Ich bin das selbst noch am Lernen, aber nur am Anfang.“ Und das half nun mal nicht weiter.
„Das Aufspüren kann ich dich lehren. Aber das ist keine einfache Aufgabe, schon gar nicht am Anfang. Und wie gesagt, es ist über Planeten hinweg eigentlich nicht nur unrealistisch, sondern beinahe unmöglich.“ Ja, schön. Da war es doch raus. Ganz viele Worte, die die Wahrheit an den zabrakschen Hörnern packte.
„Wir können mit einem Rat sprechen. Vielleicht kann einer von ihnen dir besser helfen.“ Einer von ihnen beherrschte die Psychometrie doch ganz bestimmt. Wenn sie Ganenr derweil lehrte, wie man Personen aufspürte… Lehren. Aber wenn sie Ganner etwas lehrte, machte sie das dann nicht irgendwie zu so was, wie einer … Nein, nein. Jemandem etwas zu lehren hieß nicht, ihn als Schüler zu nehmen. Ganz bestimmt nicht. Das war… dafür war sie noch gar nicht bereit. Und außerdem, außerdem war das lächerlich, Ganner war doch bestimmt älter als sie. Wenn sie jemanden, der eigentlich älter war als sie, etwas beibrachte: Lächerlich. Als würde Ganner so was lernen können. Ne. Wirklich nicht. Aber da blieb was ganz komisches zurück. Ein wirklich, sehr, sehr seltsames Gefühl. Aber das würde sie ignorieren! Es gibt keine Gefühle! So, basta.


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum – Elise, Markus, Alisah, Radan und Wes

Man konnte es ausgleichende Gerechtigkeit nennen. Für Wes war es aber das Wirken der Macht, dass Alisah just in dem Moment durch Radan abgelenkt wurde, als Elise ihren Geistestrick versuchte. Das war sozusagen als Ausgleich dafür, dass seine Neu-Padawan bei ihrer Vorführung etwas übertrieben und ihre Übungspartnerin ein bisschen bloßgestellt hatte. Lange währte der Zustand Alisahs nicht – alles andere wäre bei einem ersten Versuch auch eine Überraschung gewesen – und von außen war schwer zu sagen, wie stark sie genau von Elise beeinflusst worden war. Dennoch hatte es keinen Jedi gebraucht um zu zeigen, dass die Alderaanerin etwas erreicht hatte. Auch der Blick, den die Ex-Sith ihrer Übungspartnerin zuwarf, sprach Bände.

Alisah widersprach Wes und war der Ansicht, das Thema verfehlt zu haben und es stimmte leider irgendwo auch. Eine Demonstration eines simplen, einfachen Geistestricks hätte Elise mehr geholfen als diese kombinierte Technik. Allerdings glaubte Wes seiner Padawan, dass sie dies nicht aus böser Absicht getan hatte. Dementsprechend hätte der Jedi-Rat auch gehofft, dass dieses Eingeständnis die Spannungen zwischen den beiden Frauen verringern würde, doch mitnichten. Man sah es nicht nicht Elises hübschem Gesicht an, sondern auch der Art, wie sie ihren erwiesenermaßen durchtrainierten Körper versteifte. Sie mochte Alisah nicht und es machte ihr auch rein gar nichts aus, dass diese es merkte. Mit ihrer Reaktion auf das Eingeständnis ihres Gegenübers ließ Elise diese gewissermaßen konversationsmäßig im Regen stehen und von einer Jedi erwartete Wes eigentlich mehr Toleranz. Stattdessen ging das Gekabbel weiter, als wäre diese Übung wirklich ein Wettstreit gewesen. Es war schwer, sich vorzustellen, dass diese beiden Frauen nach momentanem Sachstand viel voneinander lernen konnten, und daran änderte auch der verkrampft wirkenden Handschlag und der Dank nichts. Wes hatte sich dieses Training mit zwei Padawanen, die er beide mochte, wahrhaftig angenehmer vorgestellt und er fand es schade, dass diese gar so schlecht harmonierten.


»Gerne und jederzeit wieder, Elise. Wenn du noch ein paar Mal übst, bekommst du sicher bald einen schönen Geistestrick zustande,«


Entgegnete Wes, nicht mehr in die Stimmung für fröhlich-lockere Flirts. Er verzichtete auf Manöverkritik, diese würde Elise sicherlich gleich von Markus zu hören bekommen. Zudem beeilte sich die junge Alderaanerin, auf Abstand zu Alisah zu gehen und daran wollte Wes sie sicherlich nicht hindern. Dass Elise die folgende Ansprache mithören konnte, war dennoch beabsichtigt und erwünscht.

»Du hast natürlich recht,«


Begann Wes und legte Alisah beruhigend die Hand auf die schmale Schulter. Es war besser, offen und ehrlich mit der ehemaligen Sith zu sein als ihr was vorzumachen, zumal diese ihn weit weniger enttäuscht hatte als Elise. Zugegebenermaßen war diese böse bloßgestellt worden, aber trotzdem.

»Um jemanden den Geistestrick beizubringen ist es nicht hilfreich, den mit einer Illusion zu garnieren, obwohl ich deine Art der Anwendung ziemlich geschickt finde. Es hat auch nicht gerade geholfen, die offenkundigen Spannungen zwischen euch zu entschärfen. Leider gibt es nicht wenige Jedi, die Vorurteile gegenüber bekehrten Sith haben, obwohl mir deine Worte zeigen, wie wenig du noch mit ihnen gemeinsam hast. Ein Sith würde nie derart offen zugeben, einen Fehler gemacht zu haben. Es ist schade, wenn die Aufrichtigkeit nicht honoriert wird. Manche können nun einmal nicht aus ihrer Haut, selbst wenn sie es versuchen,«


Diese Spitze ging nun eindeutig gegen Elise, obwohl Wes sie dabei nicht ansah.

»Du weißt ja selbst, dass etwas mehr Zurückhaltung im Nachhinein gesehen besser gewesen wäre. Aber einfach mal als Demonstration dessen betrachtet, was mit der Macht möglich ist, bleibe ich dabei: es war eine beeindruckende Vorführung.«

Es gelang dem Taanaber zu lächeln, trotz des faden Beigeschmacks, den die Unterrichtsstunde hinterlassen hatte. Die Erkenntnis, dass er sich in Alisah nicht getäuscht hatte war ihm wichtiger als jene, dass Elise leider auch nicht weltoffener war als viele andere. Die überaus liberale Politik des Rates in Bezug auf bekehrte Sith schmeckte nicht jedem, innerhalb wie außerhalb des Ordens. Ian Dice und Agent Duval waren auch so ein Fall, dachte er, wenngleich mit höheren Einsätzen…

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum – Elise, Markus, Alisah, Radan und Wes
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva

Er wollte nicht aufstehen, noch nicht, es war jedoch zumindest angenehm die ganze Sache einmal nicht alleine tragen zu müssen. Es machte das alles nicht besser, erträglicher aber irgendwo fühlte er sich wenigstens nicht komplett von der Welt alleine gelassen. Das es der jungen Zabrak leit tat, glaubte Ganner ihr, alles Mitleid der Welt änderte jedoch die Fakten nicht. Die konnte man mit Tatkraft verändern und Siva war wenigstens ehrlich als sie versuchte zu erklären was es mit der ganzen Aufspührerei auf sich hatte und auch wenn es vielleicht unrealistisch war, bevor er das nicht selber ausprobiert hatte würde er das niemals für unmöglich halten. Wenn es nicht so einfach war das direkt zu lernen dann würden sie eben bei Null anfagen, so einfach war das. Vielleicht war es die Inakzeptanz der ganzen Situation die Ganner im nächsten Moment erfasste, seiner Gefühlswelt war schließlich nicht zu trauen, aber Beschränkungen spielten einfach keine Rolle. Auch wenn er nochmal Jahre aufwenden musste, er würde nicht Ruhe geben bis er sich sicher seien konnte das es nicht funktionierte!

Dieses Psychometrie-Zeug klang auch nicht schlecht, damit ließ sich dann ganz einfach einsehen wer am Schiff rumgepfuscht hatte, sie würden denjenigen suchen und wenn er nicht redete dann ... dann würde der ehemalige Soldat die Antworten eben aus dem Hacker oder was auch immer herausprügeln so einfach war das. Umso besser, während er sich an dem Gefühlszeug versuchte konnte Siva sich ja darauf konzentrieren diese Vergangenheitsprojektionen drauf zu bekommen. Die Idee einen Rat zu fragen ließ den Dreißigjährigen einen etwas missmutigen Gesichtsausdruck aufsetzen, er wollte nicht an irgendeinen alten Philosophen weitergereicht werden, den er erst davon überzeugen musste, dass ihm die ganze Sache auch wirklich wichtig war. Er wollte die Lösung des Problems JETZT in Angriff nehmen. Schließlich war auch die Junge Frau eine Jedi und sie kannte er jetzt bereits, wenn das Gefühle spüren zu den Basics gehörte war sie doch eigentlich genau so gut geeignet wie jeder höher dekorierte Robenträger.

"Nichts ist unmöglich, wenn man alles immer damit abtut hätte ich gleich von Anfang an den Kopf in den Sand stecken können. Wenn es schwierig ist direkt mit diesem Gefühlssonar anzufangen, dann eben zuerst die Basics und darauf aufbauend dann das andere und ich will nicht irgendeinen Rat aufsuchen und den er davon überzeugen das mir das wirklich wichtig ist. Ich habe keine Lust mehr immer rumgereicht zu werden... du kannst das doch auch, dann bist du doch genau so gut geeignet mir die eine Sache zu zeigen wie jeder andere hier oder nicht? Und während ich mich daran versuche diesen Dreh mit den Gefühlen herauszubekommen hast du doch mehr als genug Zeit um dich selbst darin zu üben diese Psychodings anzuwenden. So haben wir beide was davon, ich meine wenn du dein Jedizeug eh üben musst."

Mit einem Mal huschte ein Gedanke an früher durch seinen Kopf, wenn er mit einem dieser Jungspunde von Leutnants frisch von der Akademie gearbeitet hatte, die immer beweisen wollten wie viel mehr sie konnten und wussten. Tatsächlich hatte Ganner oft einiges an neuen Ideen mitgenommen und gleichzeitig der Neulingen ein wenig von der Ruhe abgegeben von der er heute so wenig besaß. Das Leben wieder in geregelte Bahnen lenken und endlich wieder an sich arbeiten, sich selbst auf Vordermann bringen... so langsam wurde es mal wieder Zeit dafür.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva
 
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Coruscant - Jeditempel - Nunabraterei - Sarid, Zasuna, Levice und Rilanja

Die Falleen stellte einmal mehr fest, dass die Art zu sehen, mit der ihre Padawan geboren war, eine große Herausforderung an ihr Vorstellungsvermögen stellte. Wahrscheinlich lag das nicht mal daran, dass sie es sich nicht vorstellen konnte, sondern dass sie sich zu viel vorstellen konnte. Sie war es gewohnt in “Systemen” zu denken die in Filmen zum Einsatz gekommen waren, und die Sicht anderer Wesen auf eine für Filmfreunde wahrnehmbare Art darzustellen war immer wieder versucht worden - durch Falschfarben oder Punktewolken oder Verzerrungen.
Die meisten Methoden lieferten einen unterhaltsamen Effekt, aber keinerlei Gefühl dafür wie es war so zu sehen - und mehr noch, wie es war damit aufgewachsen zu sein. Immerhin sollte Rilanja in der Theorie in der Lage sein auch so zu sehen - oder besser wahrzunehmen - wie Zasuna, aber wahrscheinlich würde ihre “machtlose” Sicht ihr das ziemlich schwer machen. Vor allem wenn sie so an die Sache heran ging damit einen Sinn durch einen anderen zu ersetzen, und nicht einen weiteren dazu zu gewinnen.
Das See-Beispiel war interessant, auch wenn ihr ein paar Punkte auffielen bei denen eine philosophisch veranlasste Person einhaken könnte. Beispielsweise bei der nötigen Bewegung vom Rand des Sees unter die Oberfläche. Das war schließlich nicht Teil einer üblichen Wahrnehmung, die darauf abzielte das abzubilden was die Welt einem Sinnesorgan entgegen warf.
Aber andererseits widersprach das schon dem Prinzip des Machtsehens, bei dem man das mit dem man sah selbst direkt manipulieren konnte…
Überrascht stellte die Geschuppte fest, dass die Padawan die abgehängten Paneele wieder an Ort und Stelle montiert hatte. Entweder war das eine einfache Übung, die Rilanja einfach bisher nicht als solches erschienen war, oder ihre Fähigkeit inanimierte Objekte zu sehen wurde besser.


Ich fürchte ich kann mir immer noch nicht vorstellen wie du siehst, Zasuna, und ich muss gestehen, ich meine, ich finde es faszinierend, also das du dich rein mit der Macht zurecht findest, ich meine ein Jedi könnte über Jahre trainieren und wäre wahrscheinlich nicht mal halb so gut wie du,

meinte sie, während sie immer wieder zwei Leitungen in die Hand nahm und versuchte sich darauf zu konzentrieren ob da etwas floss oder nicht. Sie konnte nicht mal sagen ob das Problem “Störgeräusche” waren oder eher die Tatsache, dass sie Keine Ahnung hatte wonach sie suchen sollte…

Was ich mich allerdings frage… Wieso sind natürliche unbelebte Objekte für dich einfacher als, also, unnatürliche? Ich meine alles um uns herum war mal natürlich, wurde dann aber verändert und umgebaut, umgearbeitet und so weiter...

Sie fand ein Kabel, das anders war als die anderen - nicht in der Macht, aber in ihrer grünen Hand. Es war warm, und führte von ihnen aus gesehen tiefer in die Wand hinein. Neugierig betastete sie das Paneel auf der anderen Seite des Hohlraumes, und spielte mit der Idee mit dem Lichtschwert ein Guckloch einzubauen.

Was ich mich frage… Gibt es irgendwo einen Punkt, wo ein Stein kein Stein mehr ist sondern zu sehr bearbeitet, als das du ihn sehen kannst? Wenn ich ihn schmelze, und mit Additiven versehe, und umrühre, und dann als irgendwas gieße, also, sagen wir als chices Wandpaneel, macht das dann für dich einen Unterschied? Oder siehst du beides gleich? Ich frage mich wo die Trennung ist, was deine Wahrnehmung angeht... Immerhin besteht Technik zum Großteil aus natürlich vorkommenden Stoffen, ich meine sonst würden nicht so viele planetare Ressourcen ausgebeutet werden überall in der Galaxis, und meistens werden davon eher kleine Brocken verarbeitet als das sie wirklich eingeschmolzen werden oder so… Ich meine…

Was sie eigentlich meinte war, dass dieser Unterschied bei Zasuna wohl eher psychologisch sein durfte, angewöhnt und angeeignet, und nicht wirklich mit der Macht zu tun hatte. Natürlich hatte sie gleich das passende Gegenargument parat, denn immerhin glaubte sie - mit der mittlerweile üblichen Vorsicht bezüglich cineastischer Unsicherheitsbandbreiten - an Objekte, die mit der Macht verbunden waren, die sie nutzen konnten, und die von lebendigen Wesen kreiert wurden - Artefakte, Talismane, Holocrons, und vieles mehr.
Wenn also Machtbenutzer Macht in unbelebter Materie verankern konnten, irgendwie, war es damit auch möglich sie davon zu lösen? Konnten moderne Hersstellungsprozesse die Verbindung der Ausgangsmaterialien zur Macht schwächen? Wenn dem so wäre war das definitiv etwas, das man erforschen sollte…
Was sie tatsächlich sagte war allerdings…


Hier, dieses Kabel. Es ist warm, also wärmer als es sein sollte, ich meine das bedeutet wahrscheinlich, dass sie es als Verbindungsstrecke zwischen zwei oder mehreren alten Zentralen benutzen, und die Kühlung nicht ganz mithalten kann. Siehst du eine Möglichkeit dieses hintere Paneel auszubauen? Ich würde nur ungern das Lichtschwert benutzen…

Natürlich war auch die Macht eine Option. Aber einerseits war ein Loch leichter zu flicken als verbogene Armaturen an der Wand, und andererseits würde sie es nicht wundern, wenn die Miraluka einen Geistesblitz hätte auf den sie selbst nicht gekommen wäre.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - Sarid, Zasuna, Levice, NPCs und RIlanja
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn nahm einen Bissen von ihren Nudeln. Gar nicht übel - besser als Lianna auf jeden Fall. Vermutlich eher letzteres... antwortete Eowyn wahrheitsgemäß. Und ja, ich denke, ein kleines bisschen hat es durchaus geholfen... Zumindest so sehr, dass sie nicht sofort mit dem Kopf gegen die Wand rennen wollte, um die letzten Stunden zu vergessen. Aber nein... Eowyn winkte ab. Mehr erzählen? Nein. Sicher nicht. Irgendwann mal vielleicht. Aber nicht jetzt. Sie lächelte leicht. Ja, irgendwann mal vielleicht... nur wann? Das war die große Frage. Je später, desto übler würde er ihr nehmen, dass sie es verschwiegen hatte. Und wenn zu früh, dann... Eowyn wusste nicht genau, was dann alles geschehen konnte, was geschehen konnte, wenn sie es Ian jetzt erzählen würde... da waren zu viele Szenarien. Aber keines gefiel ihr. Kein einziges.
Sie hasste es, Ian nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Aber es war wie vorhin, wie vorhin in diesem alten Meditationraum, den sie einst so geliebt hatte. Sie hatte die Wahl zwischen zwei Krankheiten, zwischen zwei Lösungen, die beide nicht gut waren. Und erst die Zeit würde zeigen, ob sie sich richtig entschieden hatte. Oder, ob es überhaupt eine richtige Wahl hatte geben können.

Wie vermutet, hatte Ian die Zeit mit Heilen verbracht. Dann aber... Duval. Das kam so unerwartet, so plötzlich, dass Eowyn sich an einer Nudel verschluckte und zu Husten begann, schließlich nach ihrem Glas Wasser griff, während ihr die Tränen in die Augen stiegen und dann die Wangen hinabliefen. Für Duval war es nicht weniger anstrengend gewesen, hatte sie das gerade richtig verstanden mit ihrer halben Aufmerksamkeit? Im Stillen gratulierte sie Ian dazu. Wenigstens einer hatte Rückgrat bewiesen... wenn schon nicht sie, dann wenigstens er. Wenigstens einer hatte es diesem Wurm schwergemacht.
Bevor ihr Hustenanfall so weit verebbt war, dass sie Ian antworten konnte, fiel ihr Blick auf das dampfende Essen, und der Agent war für einen Moment vergessen. Natürlich? Natürlich hatte all das einen Grund? Sie hatte wirklich etwas vergessen? Stang, wie konnte sie?
Ians Lächeln konnte sie nicht erwidern. Schon
wieder hatte er sie auf den Arm genommen. Weshalb gelang ihm das immer wieder bei solchen Gesprächen? Irgendwann würde sie ihm nicht mehr glauben, das hatte er davon! Sie war versucht, ihm das zu sagen, doch schon sprach Ian weiter, schaute ernster. Diese Schuldgefühle... sie hatte sie schon öfter gehört. Aber was verlangte er von sich? Einen 48-Stunden-Tag? Und selbst dann würden seine Prioritäten da liegen, wo auch die ihren wären, wenn sie das Talent dazu besitzen würde.
Sie legte die Gabel ab und ergriff sanft Ians Linke.

Du brauchst mir doch nichts zurückgeben. Ich bekomme von dir mindestens genauso viel, wie du von mir. Sie lächelte leicht. Ich habe doch auch nicht viel Zeit. So ist es leider, in diesen Mauern... Eowyn seufzte. Es war nun einmal so. Das war das Leben eines Jedi - etwas, das Ian immer seltsam fand, und doch steckte er selber schon längst mittendrin. Wenn es dir wichtig ist... dann werden wir die Zeit finden, auch wenn ich nicht genau weiß, was es darüber noch viel zu reden gibt. Winter war im Koma. Sie war hier bei den Jedi, und bald nicht mehr, auch wenn Ian noch nichts davon wusste. Und selbst wenn nicht... viel zu besprechen gab es da nicht...
Wir werden das schon hinbekommen, Ian. Zuversichtlich sah sie ihn an. Sie mussten einfach. Sie mussten das hinbekommen...

Sie drückte noch einmal kurz seine Hand, dann griff sie wieder nach ihrer Gabel.

Aber komm schon... begann sie, nachdem sie heruntergeschluckt hatte. Was hatte Duval in petto für dich? So lange keine Meldung, und dann so plötzlich? Spöttisch fuhr sie fort: Hatte er etwa ein paar neue Geräte dabei, um wieder deine... Loyalität zu testen? Es war albern. Und lächerlich. Und am liebsten hätte sie die ganze Scharade sofort beendet... aber... das naheliegendste Szenario wäre, dass Ian zu Duval rannte, den Deal aufkündigte und sich in die Hände der offiziellen Gerichtsbarkeit begab.
Nein.
Sie musste warten.

Du weißt aber schon... Eowyn runzelte die Stirn. Ich wäre mitgekommen...? Sie musste das Spiel mitspielen.

Aber sie hasste das Spiel schon jetzt.


Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn


„Klingt ja nach einem sehr anstrengenden Gespräch,“ überlegte Ian, legte den Kopf schief und ließ es damit auf sich beruhen. Wenn sie nicht oder noch nicht darüber sprechen wollte, war das völlig in Ordnung. Manche Dinge brauchten eben ihre Zeit und Ian wusste, dass Reden über so manches noch einmal mehr Zeit in Anspruch nehmen konnte.

Die Erwähnung Duvals ließ Eowyn sich verschlucken und gerade, als Ian im Begriff stand, aufzustehen und ihr vorsichtig auf den Rücken zu klopfen, hatte sie ihren Hustenreiz schon wieder unter Kontrolle. Hatte Duval sich bei ihr gemeldet? Direkt nach dem Gespräch? War das das anstrengende Gespräch über Jedi-Kram gewesen? Ian hoffte nicht. Wenn Duval schon mit ihm so geredet hatte, wie würde er mit Eowyn sprechen? Würde er es überhaupt wagen, eine Jedi zu erpressen? Kaum vorstellbar. Außerdem hatte der Agent nach ihrem Gespräch nicht so gewirkt, als wäre er bereit, im Anschluss sofort ein zweites zu führen. Wie auch immer – Ian wollte an diesen Kerl nicht denken, auch wenn er ihn gerade selbst erwähnt hatte. Da gab es viel wichtigeres, über das er mit Eowyn sprechen wollte und zumindest etwas davon, sprach der Dunkelhaarige auch an.

„Es ist wichtig, Eowyn,“ meinte Ian dann. Sicher, sie hatten wenig Zeit, aber das bedeutete nicht, dass er darüber hinaus vergaß, dass Eowyn ebenfalls wichtig war. „Dein Fortgang von den Jedi, all das. Ich habe damals nicht viel dazu gesagt, aber ich habe es nicht vergessen“ Außerdem waren da noch immer ihre Ängste, gegen die sie symbolisch anzukämpfen versucht hatten. „Ich weiß, dass wir das hinbekommen,“ erwiderte er ihr Lächeln halb und drücke vorsichtig ihre Hand. „Nur will ich einfach nicht ständig, dass nur ich und meine Belange im Vordergrund stehen.“ Der Kampf gegen die Geister seiner Vergangenheit, der Kampf gegen das Virus… irgendwie stand ständig alles im Fokus, was irgendwie mit ihm zu tun hatte und das sollte sich ändern. Doch Eowyn lenkte das Gespräch zurück auf Duval und damit erneut auf ihn.
„Und ich dachte, du würdest ihn mögen, weil er mir ähnlich sei…“ Hatte sie nicht etwas in der Art gesagt? Seltsam, dass sie mit einem mal beinahe so sprach, als könne sie dem Agenten überhaupt nichts mehr abgewinnen. Ian legte seine eigene Gabel zur Seite und gegen seinen Willen bekam Ian beinahe etwas, das man als schlechte Laune hätte bezeichnen können – die sich in seiner Stimme niederschlug.
„Er hat mir gedroht und er hat versucht, mich zu erpressen. Dafür waren keine Geräte notwendig.“
Das Datapad, welches Duval ihm aufgezwungen hatte, levitierte Ian aus dem Schrank hervor und legte es auf den Tisch, vor sich.

„Er wollte, dass ich den NRGD über die Geheimnisse der Sith unterrichte und dass ich ihnen diese Informationen gebe. Nur ihnen.“ Kurz lachte Ian auf, bitter, ehe er fortfuhr. „Ich glaube, dass Duval sein Job nicht gut tut. Er meinte, dass der NRGD diese Daten irgendwann an die Jedi weiter geben würde, wenn sie ausgewertet wären. Ich glaube, er treibt seltsame Spielchen.“ Eine Galaxis ohne Dunkelheit. „Würde ich diese Informationen verweigern, würde er seine Meinung ändern. Dann hat er Tahiris Spieldose in die Hand genommen und es so aussehen lassen, als ließe er sie fallen. ‚Ich denke, wir verstehen uns‘, hat er gemeint.“ Ian schüttelte den Kopf, seufzte tief.
Er hat wirklich geglaubt, er könnte mich damit beeindrucken. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich sein Spiel nicht mitspielen werde und dass ich weiß, dass die Republik anders ist als er. Das hat ihn sehr wütend gemacht,“ ein kurzes Grinsen, „und ihn ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern lassen.“

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Quadrant 1120 / Laderampe / Vosh Tru’lek, Amran Kor, Tarius Jackson, Soldaten NSC​


Captain Durastahl bestätigte, dass Vosh’s Männer für die Aufklärung zuständig waren. Auch das es zu eventuellen Feuergefechten kommen könnte, aber er wollte kein Massaker hier haben. Als ob die Rangers hier Imperiale Methoden anwenden würden. Dann führte der temporäre Kommandant des Sergeant seine neuen Untergebenen zu einer ruhigen Stelle um ihnen endlich die Einsatzparameter mitzuteilen. Es ging also um mehrere Versorgungsdepots und entflohene Sträflinge. Schwerverbrecher, der Abschaum der Gesellschaft. Sergeant Tru’lek würde es obliegen die Gebäude auszukundschaften und Feindpräsenzen zu melden um dann den Feind in die Zange zu nehmen. Hier würde der Lieutenant mit den eisblauen Augen ins Spiel kommen. Solange sollte er mit seinen Mannen diesen Bereich hier sichern. Dann war das Briefing beendet und Vosh erhielt einen Datensatz. Er nickte den Beiden Offizieren zu und strich sich im davon marschieren das gesträubte Fell unter seinem Helm glatt. Dann betätigte er sein Com:

“Kath sammeln beim Vogel, wir haben neue Einsatzparameter. Tru’lek Ende.“

Sein Squad verließ seine Deckungen und kam zu ihrem Transporter, dieser Brachte sie in die Nähe des Zielgebietes. Während also das Fluggerät weiter in die Tiefen Coruscants glitt, setzt der Bothanische Sergeant seine Männer ins Bild. Hierzu nutze er dieselbe Holoaufzeichnung die ihm Captain Durastahl vorher gezeigt hatte. Er würde sein Squad in zwei Fireteams aufteilen und sich dann langsam von Zielobjekt zu Zielobjekt vor zuarbeiten. Er bedauerte es, dass sie weder Urbane Tarnkleidung noch mit Armorweave verstärkte Uniformen bekommen hatten. So etwas bekamen nur die Spezialkräfte.

Gut zwei Blocks vom Gebiet der Operation entfernt und einige Stockwerke höher wurde das Team um Sergeant Tru’lek abgesetzt. Und nun zählte es, man verteilte sich so, dass man die Häuserfront die auf der anderen Seite lag immer im Blick hatte. Wenn es um eine Ecke ging deckt einer nach vorne ab, einer nach hinten und einer zur Seite. Wenn es klar war lief der mittlere als erstes zur nächsten Deckung. Gab dann dieser Deckung wenn der Hintermann die Stellung wechselte und dann kam der Letzte der vorher der vorderste war. So arbeitete sich das Fireteam langsam auf ihr Zielgebäude zu. Ein fast komplett quadratischer Klotz aus Permabeton. Dieser hatte schon besser Zeiten gesehen und war schlecht beleuchtet. Hier unten waren die meisten Lichter defekt oder es war keine Energie für sie da. Vosh spähte durch sein Makrofernglas. Er konnte keinerlei Personen bei dem Zielgebäude entdecken, die Durastahltoren hingen schief in den Angeln. Der ganze Komplex wirkte verlassen. Der Bothaner strich sich das sich sträubende Fell an seinem Hals wieder glatt und bedeutete seinen Männern vorzurücken. Mit dem Blaster im Anschlag eilten die Soldaten der Neuen Republik auf das Gebäude zu.

Sie schafften es ohne beschossen zu werden bis zu den Toren, hier konnte man nun sehen, dass die Tore auf gesprengt worden waren. Im inneren war es finster, so dass die Soldaten Lumosstäbe einsetzen mussten um etwas zu sehen. Im Schein der Stäbe reihte sich Regal reihe an Regal reihe. In einigen der Gänge fanden die Soldaten zerstörte Lastendroiden. Und Graffiti waren an die Wände geschmiert.

Coruscant gehört uns Stand dort und Sterbt Republikschweine. Gleich daneben war ein Mann in der Uniform der Streitkräfte der Neuen Republik an den Füßen von der Decke gehängt worden. Private Firkin war bereits bei ihm, doch er schüttelte nur den Kopf. Die Männer die das angerichtet hatten, fanden die Soldaten nicht. Auch nicht die Medikamente, Waffen und Versorgungsgüter die hier lagern sollten.

Auch die beiden Nächsten Zielgebäude die der Sergeant überprüfte waren verwüstet und geplündert worden. Und so machte er bevor er weiter in das Operationsgebiet vordrang Meldung.


“Sergeant Tru’lek an Hauptquartier, ich übermittle ihnen die Koordinaten der Gebäude die wir bereits überprüft haben. Feindpräsenz, negativ. Versorgungsgüter, negativ. Die Privates Miller, Stone und Wallce sind als gefallen zu melden. Ich empfehle weiter Männer ins Gebiet zu entsenden. Der Feind verfügt vermutlich über ein ganzes Arsenal unserer Waffen. Ich setzte die Aufklärung mit Objekt Cresh fort. Tru’lek Ende.“

Nachdem der Bothaner im Funke eine ähnliche Meldung von seinem Corporal an das Hauptquartier vernommen hatte, bedeutet er seinen Männern abzurücken.


Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Operationsgebiet / auf dem Weg zu Objekt Cresh / Vosh Tru’lek, Fireteam Aurek​
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | mit Elise, Alisah, Radan und Wes ::.


Markus beobachtete als Außenstehender die Szene. Alisah demonstrierte ihr Können in Gedankenmanipulation und mehr noch, sie erzeugte eine komplette Illusion. Es war faszinierend, wie viel die junge Frau, die er noch als kleines, süßes, wildes Mädchen in Erinnerung hatte, in all den Jahren erlernt hatte. Damals, als sie und ihr Bruder noch Padawane gewesen waren und sie ihm um den Hals gefallen war, wenn sie sich getroffen hatten. Er hatte sich damals wir ein großer Bruder gefühlt. Dies war jetzt anders.

Doch interessanter für ihn war das Verhalten seiner Schülerin. Elise war nun schon eine ganze Weile seine Padawan. Sie hatten eine Menge miteinander durchgestanden und kürzlich ihren ersten wirklichen Außeneinsatz durchgezogen. Thearterra war ein harter Einstieg gewesen, das mochte sein und damals hatte er sie noch vor allem möglichen schützen müssen, doch seither war eine Menge Zeit vergangen. Elise hatte gelernt, was ein Jedi lernen musste, um in der Welt und in der Rolle als Hüter des Friedens bestehen zu können und sie hatte sich gut geschlagen. Er wusste, dass er kein einfacher Lehrer mehr war. Früher mochte er der kumpelhafte Meister gewesen sein, doch hatten die Zeit und diverse Ereignisse ihn zunehmends verändert. Seine Methoden hatten sich geändert. Er hatte seine Padawan Disziplin gelehrt, harte Anforderungen an sie gestellt und sie zeitweise bis an ihre Grenzen getrieben. Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Sie hatte nicht aufgegeben, auch wenn es schwer gewesen war. Unter Schmerzenden Gliedern und Muskeln hatte sie einfach versucht weiter zu machen, selbst dann als die Heiler auf Lianna ihn bereits dafür gerügt hatten.
Kondition hatte sie. Die Grundtechniken des Schwertkampfes waren ihr ebenfalls geläufig, wenngleich sie diese noch ausbauen musste, um in einem echten Kampf bestehen zu können. Hierbei würde sie aber vielleicht einen anderen Jedi als Lehrer bevorzugen. Marks Techniken waren nichts für sie. Ataru war zu schnell, zu aufwendig und kampfeslustig für die schlanke Frau. Auf Dauer würde sie der Stil nur erschöpfen. Und Soresu konzentrierte sich zu sehr auf Verteidigung, als dass es Elise in den Anfängen des Lichtschwertkampfes hätte nützen können. Er war sich sicher, dass sie sich woanders besseren Input holen konnte, um ihre selbst erwählten Techniken zu verbessern.

Levitation funktionierte ganz gut. Sie hatten erst kürzlich zusammen dafür gesorgt, dass der Admiral nicht in einem Müllschacht zerquetscht wurde und ihn mit vereinten Mächten herausgeholt. Die Übung war schwer gewesen, vor allem da das Zielobjekt auf Dauer nicht hatte still halten können. Markus schmunzelte, als er sich diese Erinnerung zurück ins Gedächtnis rief. Dennoch hatte er gespürt, wie Elises Einsatz ihm tatsächlich hatte helfen können. Es war nicht mehr nur ein Versuchen, nein, sie tat was er von ihr erwartete.
Und so geschah es auch, dass sie sich trotz bestehender Antipathie gegen Alisah, dennoch versuchte, über ihren Schatten zu springen. Das 'Willkommen' in Richtung der Kontrahentin wirkte zwar etwas aufgesetzt, aber zumindest zeigte sie so ihren guten Willen, die Sache richtig anzugehen und Diplomatie zu zeigen. Gewiss, Markus war selbst kein Mensch von übermäßiger diplomatischer Fähigkeiten, doch ein gewisses Maß an Toleranz gehörte zum Jedi-Sein dazu und genau das erwartete er auch von seiner Schülerin. Sie enttäuschte ihn nicht. Sie hatte ihn lange nicht mehr enttäuscht, wenn er sich recht entsinnte. Mark wurde heiß. Ganz plötzlich, wie es schien. Sein Herzschlag wurde ihm bewusster. Seine Hände wurden schwitzig und er wischte sich kurz mit der Hand über Lippen und Kinn. Ihm wurde plötzlich klar, dass Elise bereits mehr zu einer Jedi geworden war, als es ihm lieb war. Er hatte zu Beginn Zweifel gehegt, ob diese Meister-Schüler-Konstellation überhaupt funktionieren konnte. Danach hatte er sich an sie gewöhnt und jetzt... Es wurde Zeit, sich von ihr zu trennen. Ein Schritt, den er gehen musste, um sich selbst ein Stück vorwärts zu treiben. Er konnte sie nicht ewig an sich binden und die Sache mit Caleb lag schon lange zurück. Aus Arkon war ein annehmbarer Ritter geworden, der sich gut zu verteidigen wusste und auch Elise würde er ziehen lassen müssen. Markus verschränkte erneut die Arme vor der Brust, als Wes sich Alisah widmete und Elise wieder an seiner Seite stand. Marks Blick war geradeaus gerichtet. Er versuchte einen Punkt auf der anderen Seite der Mauer zu fixieren.

"Wie fühlst du dich?"

, fragte er die Padawan in einem ernsten, aber keineswegs strengem Tonfall.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | mit Elise, Alisah, Radan und Wes ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Markus - Wes, Alisah und Radan

Noch immer hallten gemischte Gefühle in der Padawan nach, als sie sich wieder zurück an die Seite ihres Lehrmeisters begab. Sie hatte mit Alisah trainiert. Einer wie sie merkte fähigen und mit Fertigkeiten gesegneten Überläuferin. Die eine Seite Elis empfand Mitleid für die Reaktion Alisahs. Doch eine, und diese war im Moment die größere Seite, empfand Missgunst und Intoleranz. Das Thema würde sie noch ein Weilchen beschäftigen. Und immerhin war da ja noch dieser andere Überläufer, Ian, den sie vor der Coruscant Mission im Tempelgarten getroffen hatte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass die Begenung mit Alisah nicht die letzte dieser Art war.

Bei Mark angekommen, entspannte sie sich automatisch wieder. Es war ein Stück weit vertraute Umgebung, die Aura des Jedi-Meisters. Sie fuhr runter, beruhigte ihren Puls und atmete tief durch, sodass sie wieder zu der aufgeschlossenen und neugierigen Padawan wurde, die sie nun einmal war. Auch Wes bekam nun wieder ein Lächeln, das entschuldigend wirkten sollte. Er referierte offen über die Einstellung und Verhaltensweise der dunkelhaarigen Alderaanerin. Bis zu dem Moment, in dem Eli so geladen war, interessierte sie das auch nicht, doch als sie wieder Freund von Feind unterscheiden konnte, ging es ihr schon etwas nah. Immerhin hatte die Padawan auch mit dem Jedi-Rat in kurzer Vergangenheit ein nahe zu freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, dass durch aus vom gegenseitigen Lernen lebte. Wes gab ihr etwas ähnliches wie Mark, aber von Natur aus. Durch seine lockere Art und seine flachse Haltung konnte Eli sich von der Gegenwart trennen, wenn auch nur für einen sehr kurzen Moment und wenn auch nur ganz oberflächlich. Aber das alte Eisen würde sich in die Erinnerung der jungen Padawan einbrennen, dafür hatte er bereits gesorgt. Ein fast melancholisches Grinsen folgte, das, diffus blickend, niemandem im Raum galt. Die Schülerin war in Gedanken und rekapitulierte die Trainingssequenz, in der ihr doch tatsächlich die Worte der Ex-Sith wieder in den Sinn kamen.

'N Geistestrick der erkannt wird bringt dir auch nüscht.

Die Alderaanerin würde darüber nachdenken müssen, was sie anders machte. Dinge, die zu offensichtlich waren, konnte sie in Zukunft nicht wählen, obwohl sie durchaus stolz auf ihre Eingabe bei Alisah war. Punkt genau, als die gestandene Schülerin ihren Gedanken zu Ende gedacht hatte, sprach Markus zu seinem Zögling.

"Wie fühlst du dich?"

Sagte er schlicht und ernst. Die Padawan, die sich nun wieder vollständig beruhigt hatte, verschränkte reflexartig die Arme hinter dem Rücken, denn sie war sich sicher, dass sie gleich angezählt werden würde. Verdient, wohlgemerkt. Denn Sie hatte ihrem Meister nicht nur nicht alle Ehre bereitet, sondern sich auch noch während seiner Anwesenheit wie Rotz am Ärmel benommen. Sie bereute die Tat, seinetwegen noch mehr. Und sie war bereit dafür die Schelle zu kassieren.

"Es war eine interessante Erfahrung. Lehrreich, kompliziert und gewinnbringend." die Schülerin war sich nicht sicher, worauf die Frage abzielte. "Ich fühle mich ausgeglichen, fit. Wollen wir eine weitere Trainingseinheit einlegen?" Es war als würde man die Nadel im Heuhaufen suchen.

"Oder vielleicht etwas essen?"

In dem Moment lief die Padawan rot an. Etwas essen? Ernsthaft? Wie kam sie nur auf so eine blöde Idee? Sie beschloss aufzuhören etwas zu sagen und abzuwarten, worauf seine Frage abzielte. Immerhin war sie innerlich auf alles vorbereitet, sogar aufs Essen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Markus - Wes, Alisah und Radan
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Gedankenverloren sah Eowyn Ian an. Vielleicht war es tatsächlich wichtig... es war ihre Vergangenheit. Da war so viel, was Ian von ihr noch nicht wusste... genauso, wie sie so viel noch nicht von Ian gehört hatte. Sie jedoch wagte es eigentlich nicht, zu fragen - bis auf dieses eine Mal. Meistens wartete sie darauf, dass Ian von sich aus erzählte.
Also nickte sie schließlich und lächelte. Wenn Ian darüber sprechen wollte... dann würden sie es tun. Sie hatte außer mit Ian schon lange nicht mehr mit irgendjemandem über Winter gesprochen... es war fast, als hätte sie nie existiert. Und sie war schon lange nicht mehr bei ihr gewesen... Wenn all das vorbei war, dann sollte sie das vielleicht nachholen.

Oh Ian... Eowyn lächelte noch immer und schüttelte den Kopf. Es gibt hier doch nichts, was im Vordergrund steht. Das Leben ist das, was es ist. Es werden... Eowyn stockte. Selbst angesichts der Tatsache, dass Ians Freiheit bevorstand... würde es tatsächlich passieren? Entschlossen fuhr sie dann aber fort. Es musste einfach. Es werden andere Zeiten kommen. Sie waren sogar schon da... es gab schon Zeiten, da musstest du dich viel um mich kümmern. Ihr Zusammenbruch auf Va'art zum Beispiel.
Sie legte den Kopf schief.
Wir sind schon zwei... Mit ihren Problemen konnte man vermutlich ganze Bücher füllen.

Dir ähnlich? Verwirrt sah Eowyn Ian an. Entschuldige, daran kann ich mich nicht erinnern... Habe ich das? Sie überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. Nein, ich weiß wirklich nicht. Ich wüsste auch nicht, weshalb... Ich hielt ihn nach dem Gespräch eigentlich zwar für einen harten Mann, aber für grundsätzlich fähig, sich zu unterhalten... Allerdings für ähnlich mit dir? Nicht wirklich...
Dann aber erzählte Ian von seiner Unterhaltung, und die Stimmung im Raum wurde merklich dunkler. Eowyns Gabel erstarre mitten in der Luft, und sie musste ihren harten, fast schon wütenden Gesichtsausdruck bei der Macht nicht spielen. Was für eine Dungratte. Er hatte einen Deal mit ihr. Und versuchte dennoch, alles aus Ian herauszuholen, was ihm möglich war... ein Schuß ins Blaue.
Eigentlich hatte sie damit rechnen müssen... sie arbeitete jahrelang mit dem Abschaum der Galaxis zusammen... sie musste doch eigentlich einen erkennen, wenn sie ihn sah. Sie war selber schuld, weil sie in ihren eigenen Mauern noch immer so naiv und blind war.
Ihre Gabel wanderte noch voll wieder zurück auf den Teller, zischend atmete sie aus. Murglak...
Ich fasse es nicht. Sie schüttelte fassungslos den Kopf, sah Ian dann ernsthaft an. Ian, es tut mir Leid. Ich habe dich dazu gebracht, ihm eine Nachricht zu schicken. Ich konnte ja nicht ahnen... Wieder schüttelte sie den Kopf und nahm dann Ians Hand. Ich bin stolz auf dich. Dass du nicht auf ihn eingegangen bist... Im Gegensatz zu ihr selbst. Ja, Ian besaß Rückgrat. Sie wusste schon, weshalb sie ihn liebte.
Sie nahm die Gabel wieder auf.
Was für Spielchen meinst du? Und worüber seine Meinung ändern? Ist es denn etwa seine Meinung, die irgendwo zählt?, spottete sie. Ja, tatsächlich wusste sie nicht sicher, ob diese Sache auf seinem Mist gewachsen war, oder ob mehr dahinter steckte. Irgendwie konnte Eowyn sich beides nicht wirklich vorstellen. Beides war erschreckend... Alles, was heute geschehen war, war viel zu tiefblickend. War etwas, das sie so niemals hatte sehen wollen.
Das Essen war plötzlich irgendwie nur noch halb so gut. Vielleicht hätte sie nicht nachfragen sollen... oder später...
Was, wenn Duval die Spieldose wirklich hätte fallen lassen? Welch ein Idiot. Ob ihm klargewesen war, in welcher Gefahr er geschwebt hatte? Aber hatte Ian nicht noch etwas... ja richtig.
Woaf manft fu wif... Mmmm... Sie sollte vielleicht erst herunterschlucken. Entschuldige. Was meinst du mit dem Nähkästchen?

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Café]- Cris, Noa, Ray

Während Cris noch versuchte, sich auszumalen, welche Jobs Noa ihm wohl würde vermitteln können – besonders solche, die sie offenbar dazu veranlassten, spitzbübisch zu grinsen – war sie bereits wieder aufgestanden, um sich weiter mit Kuchen zu versorgen. Ray – die ihren übervollen Teller bereits vollkommen leer geräumt hatte – ließ es sich natürlich auch nicht zweimal sagen, noch ein wenig nachzulegen, sodass Cris mit seinem rhyscate und der Erkenntnis, dass Noa soeben das Abendessen abgesagt hatte, alleine blieb. Etwas ratlos war er, wann hier wohl der Zeitpunkt gekommen war, zu intervenieren – und dafür zu sorgen, dass seine Tochter auch noch irgendetwas Gesundes aß.

Interessiert wölbte Cris seine Augenbrauen, als Noa ihm berichtete, am nächsten Tag den Jedi-Tempel besuchen zu wollen. Ray war immer noch mit der Kuchenauslage beschäftigt.

„Man kann sich den Tempel bereits wieder ansehen?“

Ein wenig überraschte ihn diese Erkenntnis schon.

„Erstaunlich. Ich hatte fast vermutet, dass das Imperium eine ganze Tonne böser Überraschungen dort hinterlassen hat… Sprengfallen, manische Killerdroiden, Bohrrattennester… sowas halt…“

Er zuckte mit den Achseln.

„Aber dann wiederum haben sie den Tempel auch nicht schlicht und ergreifend gesprengt. Eigentlich seltsam.“

Was mochte wohl der Grund dafür gewesen sein, dass die imperialen Herrscher dieses sichtbarste aller Symbole des Ordens und damit auch der Republik vollkommen unbeschädigt gelassen hatten? War es eine Art Respekt gewesen? Hatten sie womöglich die Reaktion der Bevölkerung des Planeten gefürchtet? Oder war der simple Grund, dass sie den Tempel sehr gut für ihre eigenen Propagandazwecke hatten benutzen können – etwa, als sie zahllose Widerstandskämpfer (oder solche, die auch nur verdächtig waren) vor eben diesem Tempel öffentlich hingerichtet hatten?

Cris verdrängte diesen Gedanken. Er wollte jetzt nicht an das Imperium denken – das Imperium war nicht mehr hier. Noa allerdings schon – und Ray konzentrierte sich immer noch auf den Kuchen… Mit einem verschmitzten Lächeln beugte er sich näher an Noa heran und ergriff eine ihrer Hände.

„Geht’s dir gut?“, fragte er leise und küsste sanft ihren Handrücken.

„Das war jetzt alles ganz schön viel, was?“

Und wann waren sie das letzte Mal miteinander alleine gewesen? Für seine Begriffe war es zu lange her – nur wie mochte Noa das sehen?

Ray kehrte an den Tisch zurück und Cris ließ Noas Hand widerwillig wieder sinken. Der Teller seiner Tochter wirkte – wenn das überhaupt möglich war – noch voller als die Portion, die sie sich in der ersten Runde aufgetan hatte.

„Bist du sicher, dass das alles rein passt?“, fragte er sie skeptisch und fing sich als Replik einen nahezu mörderischen Blick ein. Offenbar war Ray bereits alt genug, um sich die frauentypische Abneigung für gewisse Gesprächsthemen angeeignet zu haben. Rasch hob er abwehrend beide Hände.

„Okay, okay… Hauptsache es schmeckt, nicht wahr?“

Er überlegte kurz.

„Wollen wir uns dann vielleicht morgen beim Tempel treffen? Ray würde den Tempel sicher auch gerne einmal sehen… zumindest von außen.“

[Coruscant, Mittlere Ebenen, Café]- Cris, Noa, Ray
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn

Ian hätte Eowyn gerne zugestimmt, aber das wäre einfach eine Lüge gewesen. In der ganzen letzten Zeit – eigentlich beinahe von Anbeginn ihres Aufeinandertreffens, war es meistens irgendwie um ihn gegangen.
„Weißt du, ich glaube, es geht mir weniger darum, mich in dieser Form um dich zu kümmern. Ich meine, es ist keine Frage, ob ich dich alleine lasse. Aber ich meine mehr, Eowyn. Ich will nicht ständig entscheiden müssen, ob die Schuld, die ich abzutragen habe und nie abtragen kann, größer sein muss, als alles andere. Ich will dich nicht ständig damit belasten, das ich zu wenig heile, dass schon wieder jemand unter meiner Hand gestorben ist und all diese Dinge. Ich..“, Ian suchte kurz nach Worten, ohnehin hatte er gerade sehr viele aneinander gereiht, „möchte einfach etwas anderes tun. Etwas für dich und auch wenn du sagst, dass ich das getan hätte.“ Fühlte es sich nicht so an. „Möchte ich nicht so egozentrisch sein und sich alles nur um meine Sorgen drehen lassen.“ Er lächelte schief, vielleicht sogar verlegen. „Verstehst du?“ Das Leben war außerdem vor allem auch das, was sie daraus machten. Es funktionierte nicht auf Dauer, dass ständig nur einer gab und nur einer nahm und Ian befürchtete, dass sie vielleicht auf diesem Weg waren. Oder er. „Ich kann kaum ausdrücken, wie dankbar ich dir noch immer für das letzte Gespräch, nein, den ganzen Abend bin, an dem ich,“ so viel geheult, „mich so habe gehen lassen.“ Ein kleines Essen, das nicht einmal selbst gemacht war, war da das Mindeste. Aber sie hatte recht: Es würden andere Zeiten kommen. Ian lächelte nun bestätigend. „Ja, irgendwie schon.“ Sie waren zwei besondere, irgendwie waren sie das wirklich.

„Feiner Kerl? Irgendetwas in dieser Art. Ich weiß es nicht mehr.“
Nur, dass Ian wieder besser auf sein Gefühl hören würde, wenn es ihn vor bestimmten Personen warnte. „Aber gut, wenn wir uns nicht ähnlich sind.“ Klang Ian eher erleichtert oder er froh? Sicher sagen konnte der Dunkelhaarige das nicht.

„Ich habe nicht einmal daran gedacht, auf ihn einzugehen. Ich… war nicht einmal wirklich wütend auf ihn. Auch nicht, als er nach der Dose gegriffen hat. Er spazierte einfach auf mein Schiff, er hat mich von oben herab behandelt, als wäre ich ein Stück Dreck.“ Eigentlich war es genauso gewesen, aber Ian konnte Duval all das nicht einmal verübeln. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin sicher, dass er so oder so auf mich zugekommen wäre. Und vielleicht… wird er noch mit dir sprechen und dann; Eowyn, bitte, lass dich von seinen dummen Warnungen nicht einschüchtern. Er blufft nur, denn in Wahrheit hat er kein bisschen der Macht, die er sich wünscht. Und sein dummes Gerede von einem Ort ohne Dunkelheit…“ Ian schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. „Er bemerkt gar nicht, dass diese Dunkelheit in seinem Herzen existiert.“ Machte das sie beide nicht vielleicht doch ähnlich? Spätestens bei dieser Erkenntnis verging auch Ian der Appetit und hätte er seine Gabel nicht schon längst bei Seite gelegt, hätte er das vermutlich ähnlich energisch wie Eowyn getan. Ich bin nicht wie er,“ sagte er dann laut und Eowyn würde kaum ahnen, dass er das viel mehr zu sich selbst sagte. „Ich bin nicht mehr so.“ Aber auch das stimmte nicht. „Ich habe niemandem auf diese Art gedroht.“ Stimmte das wirklich? Ians Blick glitt zur Seite, überlegend. Hatte er Iouna gedroht? Nein, nicht so, zumindest konnte er sich nicht erinnern.

„Er hat von Anfang an Spielchen gespielt. Ich sollte entscheiden, wann und wo wir uns treffen und er hat mich Stunden warten lassen, hat mein Schiff betreten, mir befohlen, mich zu setzen, hat einfach alles angefasst. Hat von ‚jemand‘ gesprochen, den meine Nachricht überzeugt hätte. Er hat mit mir gespielt. Von Anfang an. Ich würde meine Freiheit bekommen, auf eine Prozess würde verzichtet. Aber ich solle keinen Anlass geben, dass diese Entscheidung bereut werden könnte. Er…" Ian runzelte erneut die Stirn und schüttelte den Kopf, drückte Eowyns Hand ein wenig zu fest und ließ locker, als er es bemerkte. „Er hat sich verhalten, als wären da nur seine Regeln und er hat geglaubt, ich wäre feige genug, darauf einzugehen. Ich habe sein dämliches Datapad zu ihm levitiert und ihm gesagt, dass ich ein Spiel, dessen Regeln ich nicht kenne, nicht spielen werde. Das hat ihn wütend gemacht.“ Ian war zurück in genau jener Situation, sah Eowyn während dieser Erzählung nicht mehr an, wurde emotional. Bestürzt? Erschüttert? „Ich solle nicht zu lange warten, um Schritt mit der Zukunft halten zu können, um nicht zurück zufallen. Es klingt, als plane er irgendetwas. Als plane er etwas, dass nicht gut ist. Keine Dunkelheit mehr. Als wolle er das gesamte Imperium und seine Anhänger vernichten. Als wäre allein das Imperium für Gräueltaten verantwortlich. Duval ist verblendet! Er ist Allegious so ähnlich… Er hat behauptet, ich hätte Angst und würde erst jetzt verstehen, was ich allen anderen angetan habe. Die Republik verschone mich, weil ich wichtig sei, nicht weil ich es verdiene und er hat deutlich gemacht, dass das seine Meinung ist. Dass die Republik aber anders sei, als die Sith und das ich darauf zählen könnte, dass sie mich verschont.“ Und jetzt lachte Ian erneut. „Ich meine, er gibt mir kein offizielles Schreiben, er droht und erpresst mich, sagt, dass seine Meinung eine andere ist und spricht von der Republik. Von welcher? Von seiner?“ In der Zwischenzeit hatte Ian Eowyns Hand los gelassen, denn er benötigte beide, um zu gestikulieren. „Ich würde diesen Brief bekommen und ich würde Informationen geben. Dann kam die Drohung und am Ende habe ich diesem Mann klar gemacht, dass er mir zu viele Ähnlichkeiten mit Allegious hat und dass ich kaum glaube, dass er viel Entscheidungsbefugnis habe. Er war wütend und emotional und hat bestätigt, dass ich im NRGD und in der Republik Fürsprecher habe. Ich bin sicher, ich werde verschont, auch wenn ich nicht mit dem NRGD arbeite und nur den Jedi Informationen gebe. Seinen“, und er ließ seine Stimme so sarkastisch klingen, wie die Duvals, „Glückwunsch.“ Beinahe missmutig schob Ian seinen Teller nun noch ein Stück weiter nach hinten.

Er dachte, ich würde mich erpressen lassen. Er dachte wirklich, ich würde mich erpressen lassen, ihm in den Hintern kriechen und ihm dabei helfen, die Jedi und die Republik zu hintergehen.“

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn sah Ian weiter nachdenklich an. Ja, sie verstand irgendwie, was er meinte - obwohl sie glaubte, dass es weniger mit ihr zu tun hatte, als mit ihm selbst. Ich verstehe, dass du all das nicht willst... Und ich kann nicht leugnen, dass ein Leben ohne Sorgen sicher schöner wäre. Aber weißt du... sobald wir eine Lösung für dieses Virus gefunden haben... und das müssen wir einfach... dann wird alles anders. Ich verstehe doch, dass das gerade keine einfache Zeit ist. Wir müssen nur... durchhalten. Und du belastest mich nicht mit deinen Sorgen. Das tue ich doch auch nicht, wenn ich meine mit dir teile, oder? Sie lächelte schief. Wenn sie ihre Sorgen mit ihm teilte... verdammt. Du bist doch nicht egozentrisch. Das wärst du, wenn dir egal wäre, was um dich herum geschieht. Aber das ist es nicht.
Sie drückte seine Hand. Und dieser Abend ist nichts, wofür du dich bedanken musst. Im Gegenteil. Ich müsste dir danken, dass du so offen warst und mich eingelassen hast in deine Gedanken und Vergangenheit. Auch das ist nicht selbstverständlich. Sie ignorierte bewusst den Teil des "gehen lassens". Darüber zu diskutieren würde wohl kaum etwas bringen, und es gab viel wichtigeres.

Wie zum Beispiel die Sache mit Duval. Das hier war ein Minenfeld, und sie würde wirklich höllisch aufpassen müssen, dass sie nichts falsches sagte. Dieses... "Gespräch" schien wirklich furchtbar gewesen zu sein, aber dann... dann sprach Ian
sie an. Und was sie tun würde. "Dumme Warnungen" und "bluffen" - ja, vielleicht hatte Ian ja Recht. Aber was, wenn nicht? Ganz davon abgesehen, dass das einzige, was Duval momentan davon abzuhalten schien, Ian irgendwann persönlich anzugreifen, dieser Deal war. Sicher, er alleine würde Ian nichts anhaben können. Aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass er etwas würde organisieren können. Auch ein ehemaliger Sith war nicht unverwundbar. Sie... würde noch mehr über diese Sache nachdenken müssen. Es war alles so schnell gegangen, es war erst wenige Stunden her. Sie musste ihre künftigen Handlungen gut durchdenken. Alles gut durchdenken.
Aber erst einmal dieses Gespräch hinter sich bringen.
Eowyn schüttelte den Kopf.
Ich denke nicht, dass er noch mit mir sprechen wird. Dafür... gibt es keinen Grund. Im wahrsten Sinne. Nicht, wo er schon mit dir geredet hat. Auch Ian hatte er also von diesem "Ort ohne Dunkelheit" erzählt? Beinahe hätte sie sich verraten, hob jedoch nur eine Braue. Nach dem, was du mir erzählst, fürchte ich das auch... Duval war wirklich fanatisch. Und bemerkte nicht, wie die Dunkelheit sich langsam von innen in sein Herz schlich.

Dann aber schüttelte sie heftig den Kopf.
Nein, du bist nicht wie er. Nicht jetzt. Ian, du würdest niemals so... hinterhältig sein. Du hast nichts mit ihm gemeinsam, glaube mir das. Eindringlich sah sie Ian an. Ian und Duval? Früher, vielleicht. Eowyn konnte das nicht beurteilen. Vielleicht war Ian irgendwann wirklich so gewesen. Aber jetzt, heute? Nein. Niemals.

Jetzt aber begann Ian, haarklein von diesem Gespräch zu erzählen, und Eowyn hütete sich, ihn zu unterbrechen. Er erzählte so offen, wie sie es nicht erwartet hätte, und bei allen von Ians guten, stolzen, richtigen Reaktionen sah sie die ihre wenige Stunden zuvor vor sich. So anders. So falsch. So schwach... So feige. Es war gut, dass Ian irgendwann ihre Hand losließ, denn es fühlte sich so falsch an, dass er sie hielt, während sie hier saß, ihm so viel verschwieg - und sich so gegensätzlich
schlecht verhielt. Tränen traten ihr in die Augen, die sie nicht verhindern konnte. Sie machte alles falsch. Das hier war falsch. Aber sie durfte nichts sagen. Nicht jetzt, nicht so überstürzt. Sie musste ihre nächsten Schritte wohl überlegt machen, durfte nicht impulsiv handeln. Und sie war heilfroh, dass ihre Abschirung noch Bestand hatte.
Da hat er sich wohl geirrt, flüsterte sie schließlich und drängte die Tränen mit aller Macht dorthin zurück, woher sie gekommen waren. Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin. Und wie stolz. Hätte ich jemals noch einen Beweis für deine Aufrichtigkeit gebraucht... Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte ihn nicht gebraucht - aber vielleicht andere. Du hast so besonnen gehandelt. Und so richtig. Ich weiß nicht, was mit Duval nicht stimmt... aber nach dem, was du erzählst, hat er vielleicht wirklich etwas vor. Und sie sollte ihm dabei helfen? Nein. Ganz sicher nicht. Ich weiß nur nicht, was... Hilflos schüttelte Eowyn den Kopf. Wirst du... Sie zögerte. Wirst du jemandem davon berichten? Dem Rat? Wenn ja... dann würde sie noch einmal in sich gehen müssen. Sie würde sich überlegen müssen, ob sie sich ihm nicht anschließen musste. Jemanden wie diesen Agenten konnte man nicht frei herumlaufen lassen und ihn machen lassen, was immer er wollte - aber was, wenn Ian sich irrte? Was, wenn der NRGD hinter ihm stand? Er hatte gesagt, Ian hätte Befürworter - was aber noch lange nicht hieß, dass alle es guthießen. Was wollte die Mehrheit? Und was ging im Geheimdienst der Republik vor sich? Wo führte das alles hin?
Eowyn rieb sich verzweifelt die Stirn. Ihr Kopf platzte fast, das war zu viel - sie konnte nichts bedenken, was die ganze Republik verändern konnte. Das alles hatte mir ihr nichts zu tun... Und wenn doch? Sie schüttelte den Kopf.

Und was denkst du... Was von dem, was er gesagt hat, war wahr? Sie zögerte. Wüsste sie nichts von diesem Deal... sie würde es wissen wollen. Deine Freilassung...? War es nur ein Trick, oder steckt etwas dahinter? Fragend sah sie Ian an. Das Essen war völlig vergessen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Lagerraum- mit Devin und Leeam


Während sie die Kisten ins Regal räumten, erzählte Leeam ihr von der Vergangenheit der Zwillinge und wie sie zum Orden gekommen waren. Als der Bursche erzählte , dass er als Kind mal einen Turm Bauklötze umgeworfen hatte, ohne ihn zu berühren, lächelte die Jedi.

"Wahrscheinlich waren starke Emotionen im Spiel damals. Auf diese Weise werden meistens ungewollte "Ausbrüche" bei machtsensitiven Lebewesen ausgelöst. Ein Grund, warum ein Padawan immer zuerst mal lernt, seine Gefühle zu kontrollieren. "


Auch , dass es solche Vorkommnisse nicht oft gab, war normal.

"Und das ihr nichts bemerkt habt, ist auch nicht ungewöhnlich. Manche Lebewesen bemerken ihre Machtsensitivität nie oder sie haben das Glück, dass ein Jedi sie findet und fallen dann aus allen Wolken. "

Die Geschichten, wie die verschiedensten Lebewesen zum Orden gekommen waren, waren so vielfältig wie das Leben selbst. Aber dennoch wollte Derya behaupten, dass die meisten ihrer Ordensgeschwister eine ähnliche Geschichte hatten wie sie selbst. Auffällig als Kleinkind und auch in diesem Alter in die Obhut des Ordens übergegangen. Eigentlich war das eher wenig spektakulär, aber so war das nunmal.
Leeam merkte an, dass es gut war, dass es zumindest schonmal eine Heilung gab, bemerkte aber auch die immernoch hohen Opferzahlen.

"Ja, wir können viele retten. Aber immernoch sterben einfach zu viele. Und die Scharen, die sich vor dem Eingang zum Tempel sammeln, werden auch nicht weniger. Die Zahl der Neuinfektionen ist also immernoch hoch. Ich frag mich, wann das endet. "

Während Devin los zog um die letzten Kisten zu holen, bot Leeam an, die Geräte gleich zu montieren. Er erzählte auch, dass er nur dank seinem Bruder lesen gelernt hatte.

"Ihr müsst wirklich aus einer üblen Gegend kommen, wenn ihr euch gegenseitig unterrichten musstet. "


merkte sie behutsam an.

"Hier wird das anders sein. Ihr lernt in Gruppen, die von einem erfahreneren Jedi geleitet wird. Zumindest bis ihr euren eigenen Meister gefunden habt, der euch dann im Einzelunterricht vorran bringt. Manchmal schliessen sich auch mehrere Meister mit ihren Padawanen wieder zu Gruppen zusammen. Schliesslich entsprechen die Talente der Padawane nicht immer denen der Meister und es ist gut, wenn man während der Ausbildung auch noch von anderen lernen kann. "

Als Devin die letzten Kisten gebracht hatte, legten die beiden nochmal an Geschwindigkeit zu. Die Jungs waren wirklich voller Eifer auf die Krankenstation zu kommen und Derya hob abwehrend die Hände.

"Schon gut, schon gut. Ich bring euch zum Krankenflügel, wenn ihr da unbedingt hin wollt."

Sie schob die letzten Kisten mit Medikamenten auf einen kleineren Schlitten und wies dann ins Tempelinnere.

"Ich sag euch aber grad, dass ich da dort keine Aufgaben hab. Ich müsste euch dort also einem anderen Jedi überlassen. Ich bin nicht sehr talentiert im Umgang mit Kranken und bin eher dafür zuständig, Quartiere herzurichten und was halt sonst noch so gemacht werden muss. "

Wenn sich immer alle Jedi im Krankenflügel tummeln würden, wär dort sowieso kein Platz mehr für Patienten. Während sie die Neuankömmlinge durch die Gänge führen, ragte Leeam neugierig, wie die Patienten denn behandelt wurden und Derya zuckte verlegen mit den Schultern.

"Ich hab - wie gesagt- keinerlei Talente für die Heilung. Darum habe ich diese Aufgabe den Heilern überlassen und bin dem Krankenflügel aus dem Weg gegangen. Da ist genug Gerammel. Was ich hin und wieder mache ist das, was ich jetzt auch tun werde. Material und Personal bringen. Meine Kollegen werden sicher froh sein, wenn ihr ihnen helfen könnt. "

Natürlich interessierten sich die meisten nur für das , was im Krankenflügel passierte und nicht für das, was der Grossteil des Ordens sonst noch so machte. Und schon garnicht für die Personen, die dafür sorgten, dass die erschöpften Heiler sich irgendwo hinlegen und schlafen konnten. Derya kam nicht umhin, etwas grummelig zu werden. Die Leute taten immer so, als wären die Heiler die einzigen, die hier im Tempel arbeiteten. Dabei waren alle anderen Aufgaben mindestens genauso wichtig. Auf einmal kam es ihr beinahe wie eine ehrenvolle Aufgabe vor, den Baudroiden Aufträge zu erteilen und die Quartiere für zukünftige Bewohner herzurichten. Und das, obwohl sie vor noch nicht allzulanger Zeit gegrummelt hatte, als ein Meister ihr diesen Auftrag gegeben hatte. Dabei hatte der Sullustaner genau das gesagt. Das es eine ehrenvolle Aufgabe war, für das Wohl der Ordensgeschwister zu sorgen. Nur hatte Derya das damals noch ganz und garnicht so gesehen.
Nach ein paar Minuten erreichten sie die von Derya so gemiedene Quarantänezone. An einigen Bereichen waren Glasscheiben, hinter denen man ein paar Kranke sehen konnte. Das war wohl für die Angehörigen so eingerichtet worden, damit die ihre Verwandten sehen konnten, ohne ihnen direkt zu Nahe zu kommen. Die Personen, die dort in den Betten lagen, sahen aus wie tot. Doch Derya spürte, dass sie noch lebten.

"Keine Sorge, dass ist nicht das Leichenschauhaus. Die schlafen nur sehr tief da. Kommt mit, da vorne ist die Schleuse. "

Natürlich durfte keiner da einfach rein und raus marshieren. Es gab eine Kleiderordnung und und einen Desinfektionsbereich. Dennoch fühlte sich Derya hier sichtbar unwohl.

"Seid ihr sicher, dass ihr da jetzt gleich rein wollt? Ich könnte euch anbieten, zunächst in einen der Trainingsräume zu gehen. Wie ihr seht, sind die da drinne eh grad beschäftigt. Und ich denke, dass,was die machen, bekommt ihr eh noch nicht hin. "


Die Geräte könnten sie einem der medizinischen Techniker übergeben. Die konnten die sicherlich auch installieren und wenn es noch Fragen gab, waren die Jungs ja nicht weit weg. Neugierig sah sie von Devin und Leeam und zurück.

Coruscant-Jedi-Tempel- Gänge vor Krankenflügel- mit Devin und Leeam
 
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