Crosscurrent = Gegenwind

Naja Fehlgriff denke ich nicht, er wird wohl seine Gründe für diesen Versuch gehabt haben. Finde es nur komisch, dass keine Ysama(die Machtblocker) anwesend waren oder habe ich das überlesen
 
Es ist interessant, dass dieser Thread in den letzten Tagen eine kleine Renaissance erfahren hat. Ich hatte mir selbst vor einigen Wochen vorgenommen, den Roman doch mal zu lesen, und bin damit gestern fertig geworden.

Zunächst ein paar Worte zum Cover: Es ist immer schön, wenn LFL/Del Rey mal von den Einpersonenphotoshopmonstrositäten absehen und ein ordentliches Gemälde in Auftrag geben. Mein einziges Problem mit dem Cover ist eines, das ich ihm nicht unbedingt vorwerfen kann: Ich habe 'Jedi Academy' nicht gespielt, wusste daher nicht genau, wie Jaden Korr ausschaut, und bin davon ausgegangen, dass er der Jedi auf dem Cover ist. Kurz vor Schluss war ich dann etwas verwirrt, weil a) so eine Szene mit Jaden nicht im Roman vorkommt und b) irgendwann doch mal von seinen kurzen Haaren die Rede ist. Wer denkt denn schon, dass zwei Nebenfiguren prominent das Cover zieren könnten?
(Das Titelbild zu 'Riptide' hatte ich zwar bestimmt vorher mal gesehen, aber irgendwie ausgeblendet oder nicht mit Jaden in Verbindung gebracht.)

Dass ich ein paar Wochen gebraucht habe, um die Lektüre abzuschließen, hatte vor allem einen Grund: Paul S. Kemp, das war schon nach den ersten Seiten klar, ist kein sonderlich begabter Stilist. Die Syntax ist simpel und gleichmäßig gehalten, Dialoge sind fernsehspielartig aneinandergereiht, und das Vokabular ist unflexibel. Es kommt nicht selten vor, dass eine Wendung ein paar Absätze später 1:1 oder nur leicht abgewandelt wiederholt wird, als hätte der Autor ausprobieren wollen, wo sie am besten passt, und dann vergessen, eine Verwendung wieder zu löschen. Es gibt auch einige Begriffe/Phrasen, die alle paar Seiten vorkommen, was ziemlich nervtötend ist, wenn es einem mal auffällt ("Force-augmented" bzw. "augmented with the Force" z.B.). Die Actionszenen, vor allem die zu Beginn des Romans, sind wenig mitreißend, wobei ich komischerweise die Raumschlachten als besser geschildert empfand als die direkten Kämpfe.
Oft sind stilistische Schwächen ein Symptom dafür, dass man es nicht mit einem talentierten Schriftsteller zu tun hat. Das ist hier aber nicht der Fall. Auch wenn mir neben dem Schreibstil noch einige andere Dinge nicht gefallen haben: Kemp hat bei der Entwicklung seiner Figuren durchaus gute Arbeit geleistet und hat ein stellenweise beeindruckendes Gespür für Motivik und Symmetrien. Wenn er denn nur abwechslungsreicher schreiben könnte...



Letztendlich ist 'Crosscurrent' ein passabler Roman, der den Leser zu unterhalten weiß, aber eben auch nicht mehr als das. Einige Dinge bereiten mir Unbehagen, aber das ist eine persönliche Reaktion, die sicher von vielen anderen Lesern nicht geteilt wird. Den Nachfolger werde ich lesen, der kommt ja jetzt auch demnächst raus, aber von Kemps TOR-Geschichten lasse ich erstmal die Finger.





lightside1985 schrieb:
Ebenso die Erwähnung der versteckten Sith von Darth Krayt hatte zumindestens in diesem Buch keinerlei Auswirkungen und blieb ein wenig wie ein loser Faden im Hintergrund. Eventuell wird dieser Teil im zweiten Buch über Jaden Korr mit Sinn gefüllt, in diesem Buch allerdings bleibt es ein Rätsel warum sie vorkommen.
Deren Auftauchen dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass sie nun mal zu dieser Zeit bereits existieren und Del Rey nicht so tun möchte, als täten sie es nicht. Eine langsame Vorbereitung der Legacy-Comics. War ja in LotF auch schon so. Ich fände es zwar sinnvoller, wenn sie jeden Kontakt mit der Außenwelt vermeiden würden, damit die Jedi nicht auf sie aufmerksam werden können, aber naja...
 
Es ist interessant, dass dieser Thread in den letzten Tagen eine kleine Renaissance erfahren hat. Ich hatte mir selbst vor einigen Wochen vorgenommen, den Roman doch mal zu lesen, und bin damit gestern fertig geworden.

Das Kommt da der Roman erst letzten Monat auf deutsch erschienen ist;)


Wie schon geschrieben gibts nur eins was mich am Roman Stört und das ist Jadens erstes LS, das er nicht haben dürfte. Es wurde deutlich in JKA Unwiederbringlich zerstört und die Teile unter Schutt begraben.
Und da ich nichts von der Macht Darstellung halte, die "Jacen" eingeführt hatte (Wo er schon längst auf den Falschen Weg war), bin ich froh das man langsam wieder zur alten Einteilung von Hell, Grau, Dunkel kommt. So war es von GL Gedacht und war im SW Universum Gang und Gebe, nicht nur bei den Jedi und Sith, sondern auch bei anderen Machtsesitiven Orden. Aber auch bei den Rakata und den Sith (Spezies). Ich finde es Positiv das Jaden, die neue Sicht von der Macht Kritisiert und nicht wie ein Schaff den anderen folgt.
 
von Wraith Five






Deren Auftauchen dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass sie nun mal zu dieser Zeit bereits existieren und Del Rey nicht so tun möchte, als täten sie es nicht. Eine langsame Vorbereitung der Legacy-Comics. War ja in LotF auch schon so. Ich fände es zwar sinnvoller, wenn sie jeden Kontakt mit der Außenwelt vermeiden würden, damit die Jedi nicht auf sie aufmerksam werden können, aber naja...

Auch in LotF fand ich sie völlig unnötig. Man führt doch auch nicht Dash Renda ein, nur damit man weiß, dass es ihn gibt, lässt ihn aber sonst nichts machen und erklärt es damit, dass es ja noch Bücher mit ihm geben wird. Meines Erachtens der größte Unfug den ich in letzter Zeit erlebt habe...

Kann mir jemand sagen, wie ich auch so einen fancy Spoiler-Button wie Wraith Five hinkriege, damit ich demnächst auch sowas schickes hinkriege?
 
Das Kommt da der Roman erst letzten Monat auf deutsch erschienen ist;)
Ist wohl wahrscheinlich. Aber trotzdem zufällig, weil ich meine Lektüre nicht vom deutschen Erscheinungstermin abhängig gemacht habe :).

Und da ich nichts von der Macht Darstellung halte, die "Jacen" eingeführt hatte (Wo er schon längst auf den Falschen Weg war), bin ich froh das man langsam wieder zur alten Einteilung von Hell, Grau, Dunkel kommt. So war es von GL Gedacht und war im SW Universum Gang und Gebe, nicht nur bei den Jedi und Sith, sondern auch bei anderen Machtsesitiven Orden.
  1. Mit Verlaub, du weißt nicht, was GL sich vor 20 Jahren mal gedacht hat oder was er heute denkt, und das lässt sich auch schwer feststellen, weil er in jedem Interview etwas anderes erzählt.
  2. Eine dritte "Farbe" Grau kann auf jeden Fall schonmal nicht Teil eines klassischen märchenhaft-dualistischen Systems sein und findet man übrigens in den Filmen auch nicht (wobei das natürlich Definitionssache ist). Was man da aber findet, ist die große Bedeutung, die Entscheidungen und daraus resultierenden Handlungen (gut wie böse) beigemessen wird. Und diese Bedeutung wird gemindert, wenn das Böse eine externe korrumpierende Naturgewalt oder Gottheit ist, statt jedem einzelnen Menschen innezuwohnen.
  3. Es gibt zumindest einige Machtorden bzw. -philosophien, die eben gerade nicht dualistisch denken. Die Potentium-Anhänger z.B. ("die Macht ist inhärent gut"), die Fallannassi ("die Macht ist unergründlich und wir folgen nur dem Strom"), die Aing-Tii ("die Macht hat viele unterschiedliche Aspekte"), die Zauberer von Rhand ("die Macht will Chaos und Zerstörung"), je nach Auslegung Kreia ("es gibt zwar Helle und Dunkle Seite, aber die Macht ist eine davon entkoppelte übergeordnete Instanz")... Alles vor Vergere.

Ich finde es Positiv das Jaden, die neue Sicht von der Macht Kritisiert und nicht wie ein Schaff den anderen folgt.
Tut er doch gar nicht. Jacen erwähnt er überhaupt nur im Zusammenhang mit der politischen Verwicklung der Jedi im Bürgerkrieg. "Die Macht ist ein Werkzeug" ist ein Spruch von Kyle Katarn, dem Jaden zu Beginn des Romans nicht so recht Glauben schenken will. Am Ende sagt er dann aber explizit ebenfalls, dass es Helle und Dunkle Seite nicht gibt (was aber unterschiedlich interpretiert werden kann, siehe unten).


Das ist alles richtig und habe ich auch nicht bestritten. Ich schrieb ja, dass es im Roman gerade noch so mehrdeutig gehalten ist. Ich befürchte bloß, eben weil Jaden diese imperiale Theorie auch selber erwogen hat, dass das die Meinung des Autors ist und im Nachfolgeroman auch so präsentiert werden wird. Der eine Moment am Ende, wo Jaden die Erleuchtung hat, dass es keine Helle und keine Dunkle Seite gibt, sondern bloß helle und dunkle Wesen, lässt sich eben auch deterministisch deuten: von Geburt an eher dem Licht oder eher der Dunkelheit zugeneigt.
Ich hoffe, wie gesagt, dass Kemp in 'Riptide' meine Befürchtungen als lächerliche Panikmache zerschlägt.

Dieser Zeitpunkt gehört für mich auch noch in den von mir ja gelobten Unterweltabstieg. Ich meinte ganz konkret
die Klonkapsel mit Leichenteilesuppe
, die mir zu eklig war (die Haare ein paar Seiten vorher waren auch schon grenzwertig). Musste wohl sein, um dem Leser eine schaurige Pointe zu präsentieren, gefällt mir aber eben nicht.

Auch in LotF fand ich sie völlig unnötig. Man führt doch auch nicht Dash Renda ein, nur damit man weiß, dass es ihn gibt, lässt ihn aber sonst nichts machen und erklärt es damit, dass es ja noch Bücher mit ihm geben wird. Meines Erachtens der größte Unfug den ich in letzter Zeit erlebt habe...
Ich kann dir da nur zustimmen. Das war nur meine Vermutung über die Beweggründe LFLs.

Kann mir jemand sagen, wie ich auch so einen fancy Spoiler-Button wie Wraith Five hinkriege, damit ich demnächst auch sowas schickes hinkriege?
3b.
 
5000 Jahre, und Basic soll sich nur ein ganz kleines bisschen verändert haben? Das ist schwer vorstellbar. Massenmedien und eine einheitliche Schrift haben zwar normierenden Charakter, aber nicht unbedingt einen konservierenden (und die Aussprache sollte sich stärker verändern als die Schrift, vgl. Englisch in den letzten 500 Jahren).

Vorallem, da die einen noch antike Sith sind die halb ewig isoltiert gelebt haben ^^ meine technische Sachen glaube ich dass sie ungefähr gleich bleiben von Namengebung und der gleichen, aber Umgangssprache sollte wirklich etwas anders sein. Entsinn mich da an Darkstryder wo ein Rebellenteam ne antike Jedi findet und sie erst kein Wort verstehen weil sie einen so alten Basic Dialekt spricht. Oder an den Auszug im Hyperspace von den Eroberungen von Xim wo noch alle Welten anders hiessen.

- Es ist mehrmals die Rede von der Hitze, die Lichtschwerter an die Umgebung abgeben. Ich dachte, das tun sie gerade nicht?

Afaik schon. Anderseits wie sollten sie nicht? Meine es ist ein Blastergeschoss in Keulenform. ^^

Ich fühlte mich beim Lesen positiv an einen SW-Comic erinnert, in dem ein Mann auf die gleiche Weise mehrere hundert Jahre "altert"

HoloNet Life | 225-year Old Man's Secret? Time Dilation Meinst das hier vielleicht?
 
Afaik schon. Anderseits wie sollten sie nicht? Meine es ist ein Blastergeschoss in Keulenform. ^^
Wenn die "Hülle" die Klinge in Form hält, liegt es aber nahe, dass auch keine oder nur ganz wenig Wärme (= Energie) nach außen gelangt, solange sie nichts Festes berührt. Behauptet auch wookieepedia.

Ja, das habe ich auch gefunden und wird wohl die Hauptquelle sein (mit visueller Unterstützung von diesem und evtl. diesem Comic).
 
Ich hab das Buch jetzt endlich auch mal gelesen, nachdem es schon ziemlich lange im Regal verstaubte und fand es eigentlich ganz gut, bis die Tatsache, dass es imo das unlogischste Star Wars Buch ist, was ich kenne und sehr schnell geschrieben daher kommt, weil es einige Logikfehler gibt. Wie kommt zum Beispiel Khedryn Faal mit einem gebrochenen Arm und einer gebrochenen Nase durch den 30 Meter tiefen Aufzugschacht, den Jaden halt vorher mit der Macht runtergesprungen ist???!
 
Hab mich auch mal wieder dazu hinreißen lassen, ein Star Wars Buch zu lesen. Da auf Amazon ganz gut weggekommen und es damals das letzte Exemplar war, das sie noch hatten, habe ich einfach mal zugeschlagen.

Was einem auffällt ist, dass in dem Buch ständig gekotzt wird. Ich glaub in allen anderen Star Wars Büchern zusammen, wird nicht so viel gekotzt, wie in diesem einen Buch. Was aber auch für das Buch bezeichnend ist, denn mir wurde bei der Lektüre auch ganz schlecht. Ich habe noch nie ein so unglaubwürdiges und unlogisches Buch gelesen.

Mir ist schon bewusst, dass man mit solchen Auftragsproduktionen als Schriftsteller nicht viel Geld verdient, aber muss man 300 Seiten in drei Tagen runtertippen und dann nicht mal kontrolllesen, um zu merken was für einen Unsinn man geschrieben hat. Holy Moly!
 
Buch nun auch gelesen.

Meinung: Naja.
Im Grunde konnte ich mich schnell mit den Charakeren anfreunden und sogar die Zeitreise machte irgendwie Sinn (wurde physikalisch kurz erklärt und passt mit der Zeitdilatation).
Kell hätte man imo sogar später noch ausbauen können.

Was jedoch rein subjektiv gar nicht ging: Lignan.
Dieses sorgte leider für die größten Stirnfalten während des Lesens. Immer wenn das Zeugs ins Spiel kam, wurden die Sith wahre Supermänner, was dann in einem imo völlig überzogenen Trashkampf mündete. Hier wäre es mir lieber gewesen, das Lignan wäre nach/durch dem/n Zeitsprung verbraucht gewesen. Dann hätte man vielleicht auch Relin nicht ganz so unglaubwürdig schnell die Gesinnung wechseln lassen müssen, um wild Leute abzuschlachten und eben letztlich diesen finalen "Superfight" zu ermöglichen.

Relin hält auf jeden Fall zwei beeindruckende Rekorde:
1. Derjenige Jedi, welche in der kürzesten Zeit (fast) zum Sith wurde (24h)
2. Derjenige Jedi, welche in der längsten Zeit (fast) zum Sith wurde (5.000 Jahre)


Dass ich ein paar Wochen gebraucht habe, um die Lektüre abzuschließen, hatte vor allem einen Grund: Paul S. Kemp, das war schon nach den ersten Seiten klar, ist kein sonderlich begabter Stilist. Die Syntax ist simpel und gleichmäßig gehalten, Dialoge sind fernsehspielartig aneinandergereiht, und das Vokabular ist unflexibel. Es kommt nicht selten vor, dass eine Wendung ein paar Absätze später 1:1 oder nur leicht abgewandelt wiederholt wird, als hätte der Autor ausprobieren wollen, wo sie am besten passt, und dann vergessen, eine Verwendung wieder zu löschen.
Dies kann ich nur so unterschreiben.
 
Joerschi schrieb:
Buch nun auch gelesen.

Meinung: Naja.
Trifft es auch für mich recht passend. Ein Einstieg bei dem ich mehrmals zwingen musste weiter zu lesen. Die Teile über die Sith, den alten Jedi und den Attentäter nicht lesbar. Dann Jaden, ok, nicht so schlecht, oh nur ein paar Seiten und schon wieder zurück zu den "Alten". Dann kommen die Schrotthändler ins Blickfeld und plötzlich begeistert mich das Buch wirklich, ich fiebere dem Zusammentreffen mit den "Alten" richtig entgegen und dann ach das ist nur ein neben Plot, der für Jaden eigentlich gar nicht relevant ist. Bei Jadens Weg in die Anlage kam dann noch einmal richtig Horrorstimmung auf, mehr als in den beiden Horror SW Bücher. Aber die Auflösung war dann wieder so abstrus das ich damit ebenso wenig damit anfangen konnte wie mit dem Ablauf der Ankunft der "Alten".

Wieso mache ich so eine großen Tamtam um etwas ("Zeitreise" und alte Sith im "Jetzt") um es dann in der neben Handlung ab zu handeln? Das ganze unter der Annahme das Jaden im Mittelpunkt stehen soll, wovon ich ausgegangen bin. Nachdem lesen des Buches kommt es mir so vor als hätte man zwei Geschichten die Überhaupt nichts miteinander zu tun haben zusammengeschrieben. Einmal Jaden und einmal die Geschichte um die "Alten".

Und dann strotzt da s Buch noch von so vielen "Was soll das denn" Momenten wie. Ein Kaleesh als Sith? Reihenweise Menschen im Sith-Imperium? Effekte von Lignan? Funktion eines Hyperrantriebs?, Entfernungen?, Bekannte Galaxis?, Größe eines Manteljägers?, etc.. Von der Sith-Jedi Klon-Geschichte unter Thrawn will ich erst gar nicht sprechen.

Wenn das Buch nicht einen wirklich guten Mittelteil und zwei wirklich interessant agierende Schrotthändler hätte könnte man das Buch vergessen, so reihe ich es irgendwo im untersten Mittelfeld ein.
 
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