Das Kinojahr 2006

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Wie gewohnt sind noch ein paar Nachzügler aus dem Vorjahr auf meiner Liste (braucht sich also niemand beklagen :p ), weil ich manche erst auf DVD gesehen habe (einige Filme waren in den deutschen Kinos auch kaum zu sehen....):

Die Topfilme:

1. Casino Royale
Von der ersten bis zur letzten Minute ein hervorragender Actionthriller und in meinen Augen die Überraschung des Jahres. Ich hätte nicht gedacht, daß man noch einmal einen derart guten Bond drehen kann. Keine dumpfe Action, endlich kein überzogener Gegenspieler mit Privatarmee, handgemachte FX statt CGI-Overkill. Einer der besten Filme der Reihe.

2. Das Meer in mir
Beeindruckendes Drama aus Spanien. Kitschfrei, erstklassige Dialoge und Schauspieler. Vor allem Hut ab vor Hauptdarsteller Javier Bardem für diese geniale Darstellung.

3. Haus aus Sand und Nebel
Eine Geschichte, in der es kein Gut und Böse gibt. Dieser Film zeigt Menschen und ihre Standpunkte, die ihrer Meinung nach die richtigen sind. Für den Zuschauer ein ständiger emotionaler Wechsel zwischen Mitleid, Sympathie und Abneigung. Ben Kingsleys beste Rolle seit Jahren, vor allem gegen Ende des Film läßt es einem den Atem stocken.

4. Station Agent
Ein leises Drama, nicht ganz ohne Witz. Weil den Film eh kaum keiner kennt: Der kleinwüchsige Fin erbt ein Grundstück mit einer alten Bahnstation, wo er Ruhe finden will. Mehr oder weniger freiwillig freundet er sich mit der labilen Olivia und den wenig erfolgreichen Hot-Dog Verkäufer Joe an.

5. L.A. Crash
Erstklassiges und raffiniert gemachtes Drama, da muß ich nicht viel sagen.

Die sehr guten Filme:

- V für Vendetta
Natalie Portman? Comicverfilmung? Action? Blockbuster? Kann das alles zusammen gutgehen? Ja! Eine der großen Überraschungen des Jahres. Solide, dunkel gehaltene Comicverfilmung, sehr ästhetisch in Szene gesetzt. Natalie Portman kann also doch in großen Blockbusterproduktionen gut spielen.

- The Hills have Eyes
Wirklich gelungenes Remake des Klassikers von Wes Craven. Ein atmosphärisch dichter und harter Schocker, derzeit die klare Nr.1 was Survival-Horror angeht.

- Hostel
Gut, die erste halbe Stunde des Films hätte man ein wenig kürzen können und die Darstellung der Slowakei ist schon überspitzt. Aber ansonsten kann sich dieser Film sehen lassen. Hostel wurde vor allem wegen dem Härtegrad bekannt (und der Film ist wirklich so ziemlich das härteste der letzten Jahre), aber schlimmer als die Folterszenen ist eine ruhige Szene des Film. Die wirklichen Abgründe zeigt Hostel in der Szene, wenn Hauptfigur Paxton auf einen Kunden trifft, sich zur Tarnung ebenfalls als Kunde ausgibt und sich die beiden Unterhalten....

- Running Scared
Dunkler Thiller voller Abgründe. Ähnlich wie in Sin City eine Welt, in der es viel Schlechtes und wenig Gutes gibt.

- Die Tiefseetaucher
Vielleicht besser bekannt als ?The Life Aquatic? (bzw. ?The Life Aquatic with Steve Zissou?). Eine nicht ganz alltägliche Komödie von Wes Anderson (?The Royal Tenenbaums?) voller skurriler Situationen und exzentrischen Figuren. Keine Mainstreamkomödie mit platten Witzen!

- Sideways
Drama/Road-Movie mit Witz: Weinliebhaber Miles (Paul Giamatti) unternimmt eine Reise durch die Weingebiete Kaliforniens. An seiner Seite ist sein Freund Jack (Thomas Haden Church), ehemaliger Star einer schon lange abgesetzen TV-Serie, der nun als Werbesprecher arbeitet und noch mal etwas erleben will, bevor er heiratet. Exzellente Schauspieler, ein (zu Recht) mehrfach preisgekröntes Drehbuch, mal emotional, mal brüllend komisch.

- Capote
Interessante Geschichte, grandiose Leistung von Philip Seymour Hoffman.

- Kiss Kiss, Bang Bang
Witzig, erfrischend, toll gespielt.

- Hotel Ruanda
Packendes Völkermord-Drama. Geheimtipp.

- Ein ferpektes Verbrechen (der Film heißt wirklich so)
Pechschwarze Komödie aus Spanien, hierzulande nur wenig bekannt. Auch gut gespielt.

- Inside Man
Raffinierter Thriller, Clive Owen wieder in Bestform.

- Oliver Twist
Überzeugende Verfilmung (die wievielte es auch sein mag....), gut besetzt, sehr schöne Ausstattung.

- Wenn Träume fliegen lernen
Auch sehr überraschend, Top-Besetzung.

- Transamerica
Klasse Roadmovie, hervorragend gespielt von Felicity Huffman.

Die guten Filme:

- München
Nach dem ekelhaft schmalzigen ?The Terminal? endlich wieder ein besserer Spielberg.

- The Devil?s Rejects
Quasi die Fortsetzung von ?Haus der 1000 Leichen? (den man für das Verständnis des Films nicht kennen muß), aber deutlich besser. Dreckiger Horrorfilm mit einigen ziemlich kranken Situationen.

- Lord of War
Interessante und interessant gefilmte Waffenhändlergeschichte.

- Der ewige Gärtner
Nicht das beste Drama des Jahres, aber immer noch ein ziemlich gutes.

- Flug 93
Dialoglastig, nur wenige FX und kein patriotischer Müll!

- Fluch der Karibik 2
Der Film braucht ein paar Minuten, um in die Gänge zu kommen und hat auch ansonsten hin und wieder Längen. Schöne Designs, aber es machen sich bereits die ersten Verschleißerscheinungen bemerkbar.

- Brokeback Moutain
Der Hype (bzw. die Aufregung) ist übertrieben, aber ein ordentlich gespieltes Drama. Vor allem die erste Stunde und das Ende kann überzeugen. Einziges Manko: Wenn Heath Ledger knapp 40 sein soll und mit seiner 19jährigen Tochter spricht, wirkt es wenig überzeugend. Die Schauspielerin ist nur drei oder vier Jahre jünger als Ledger und man sieht es recht deutlich....

- Syriana
Schauspielerisch gut, hat aber ein paar Längen.

- Broken Flowers
Unterhaltsames Drama mit Bill Murray.

- Good Night, and good Luck
Schauspielerisch und auch optisch (komplett S/W) gut gemachter Film über einen Abschnitt der McCarthy-Ära.

- Behind the Badge
Südstaaten-Thriller mit Billy Bob Thornton. Absolut genialer Soundtrack.

- Ein ungezähmtes Leben
Die Story bietet zwar nichts Neues, aber es macht Spaß, Morgan Freeman in dieser Rolle zu sehen.

- Love Song für Bobby Long
John Travolta schauspielert glatt mal wieder!

Der Durchschnitt:

- Mission Impossible 3
Mit JJ Abrams auf dem Regiestuhl hätte ich mehr erwartet. Solider Actionthriller, aber mit gewohnt übertriebenen Stunts und technischen Spielereien. Eigentlich genau das, was mir an den letzten Bondfilmen nicht gefallen hat. Nett, aber nicht herausragend, am Ende zu übertrieben. Negativ: Tom Cruise steht zu sehr im Mittelpunkt. Pluspunkt: Philip Seymour Hoffman

- Königreich der Himmel
Fand ich nicht so gut, wie man oft hört. Orlando Bloom hätte zwischendurch mal einen anderen Gesichtsausdruck verwenden dürfen....

- The Descent
Nettes Horrorfilmchen, aber das Genre hatte 2006 besseres zu bieten.

Enttäuschungen:

- Deutschland. Ein Sommermärchen
Alternativtitel: Die Schweini und Poldi Show. Beide kommen zu oft zu Wort (Podolski-Interviews sind ohnehin ein Thema für sich....), während viele andere Spieler kaum Beachtung finden. Highlight: Jens Lehmann kritisiert Deutschlands größtes Schmierblatt und die Kolumnen zugunsten der Bayernspieler, ansonsten eher belanglos. Don?t believe the Hype.

- King Kong
Ich fand den Film zwar nicht schlecht, hätte aber mehr erwartet. Zu viele überflüssige Dinos und Viechzeug, ermüdende Sequenzen und insgesamt zu lang. Größter Schwachpunkt: Jack Black. Absolute Fehlbesetzung, schauspielerisch schlecht und überfordert, manchmal unfreiwillig komisch.

- X-Men - Der letzte Widerstand
Für eine Comicverfilmung noch passabel, aber im Vergleich zu den beiden Vorgängern und speziell dem zweiten Teil doch eine ziemliche Enttäuschung. Vor allem den einfallslosen Endkampf fand ich schwach, einige Charaktere wurden völlig verschenkt.

- Sakrileg
Ich habe den Roman noch nicht gelesen, aber er ist hoffentlich besser als der Film. Es mangelt an Spannung, der Film hat deutliche Längen und was des Rätsels Lösung ist, war mir ab dem Auftritt von Ian McKellen und seinen Erläuterungen klar. Immerhin war das die beste Sequenz des Films.

- Charlie und die Schokoladenfabrik
Gut: Der Film trägt die eigenwillige Handschrift von Tim Burton. Schlecht: Zu albern, zu kindisch, zu bunt.

- Arsene Lupin
Zu Beginn noch ganz gut, wird nach einer halben Stunde aber ziemlich langatmig. Der Hauptdarsteller hat mich auch nicht gerade überzeugt.

Die Flops:

- Hui Buh
Bei Freunden gesehen, flüchten konnte ich leider nicht mehr, niemand hörte meine Schreie, niemand hörte auf meine Warnungen.... nach ca. 20 Minuten per schnellen Vorlauf nach guten Szenen gesucht, aber keine gefunden (hab ich ja gleich gesagt!). Dann raus mit der DVD und für immer weg damit.

- Das Imperium der Wölfe
Mühsam konstruierte Story, da reißt auch Jean Reno nicht viel raus.

- Samurai Resurrection
Gähnend langweilig. Von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur öde.

- Die Insel
Die ersten 30 Minuten sind in Ordnung, dann wandelt sich der Film von der scheinbaren Zukunftsvision zum üblichen uninspirierten Actionfilm. Ein echter Michael Bay. Leider....
 
Ich glaube von 2006 werden mir nur

-Children of men
-Lord of War
-Hotel Rwanda
-Casino Royale

in Erinnerung bleiben. Fands ein schwaches Jahr und irgendwie hat das Highlight gefehlt.

achja....Borat fand ich auch noch gut.
 
Zunächst nummeriert, danach in Blocks jeweils alphabetisch.

1. Bee Season
Literarisch wertvoller Film, dem die Buchstabierveranstaltung nur als Erdung dient; im Kern steht eigentlich eine nicht ganz funktionierende Familie, und, wenn man will, die Geschichte um drei Menschen, die Gott suchen, und einen, der ihn gefunden hat.
2. Nanny McPhee
Unterstützt von, aber keineswegs allein getragen von Patrick Doyles großartiger Musik, weiß dieser Film in der Tradition von Mary Poppins auch durch seine überzeugenden schauspielerischen Leistungen (bis in kleinste Nebenrollen gut besetzt, u.a. mit Derek Jacobi und Angela Lansbury) und sein geistreiches Drehbuch zu bezaubern (auch wenn er etwas vorhersehbar ist).
3. Cars
Zwar nicht Pixars bester, aber dennoch mit unterhaltsamer Handlung und großartiger Technik aufwartend.
4. Oliver Twist
Brauchte die Welt noch eine Verfilmung dieses Romans? Ich weiß es nicht. Überflüssig ist diese Fassung aber nicht. Polanski stellt hier vor allem das Absurde heraus, konzentriert sich auf kleine, oft nur im Hintergrund ablaufende Zeugnisse menschlicher Verbohrtheit/Einfältigkeit. Kingsleys (den man nicht erkennt, wenn man nicht weiß, wer die Rolle spielt) Fagin löst sich etwas von der Vorlage, ist dreidimensionaler. Die Musik erfüllt ihren Zweck, hätte aber gerne stärkere Leitmotive haben dürfen. Stark fotographiert.

5-12:
- Children of Men
Technisch so nahtlos, dass es einem beim ersten Sehen fast nicht auffällt. Die Handlung verläuft ohne emotionsmanipulierenden Schnickschnack und in unberechenbaren Bahnen (was dem Film an der Kasse übel ausgelegt wurde).
- The Chronicles of Narnia I
Handwerklich gut gemachter, auch von den Kindern gut gespielter Fantasystreifen. Die CGI-Hintergründe sind mitunter allerdings recht offensichtlich gewesen. Liam Neeson hat eine tolle Stimme, aber zu einem Löwen passt sie nicht.
- Inside Man
Ungewöhnlicher, spannender, wendungsreicher Thriller, der trotz der Thematik einen Hauch Humor nicht vermissen lässt.
- Match Point
Drama, das von seiner genauen Figurenbeobachtung lebt. Letztendlich doch überraschender Schluss.
- North Country
Exzellente Darstellerleistungen, schöne Bilder, vielleicht etwas zu melodramatisches Drehbuch. Allerdings ist es etwas erschreckend, dass die wahre Begebenheit, auf der der Film basiert, noch gar nicht so lange her ist.
- Over the Hedge
Hat meine hohen Erwartungen erfüllt. Der erste gute Dreamworks-Trickfilm seit Prince of Egypt und Antz. Nicht auf Pixar-Niveau (das mit der eingeschworenen Truppe, die durch einen Außenseiter aufgemischt wird... haben wir das nicht schonmal gesehen ;)?), aber doch: gut. Keine Popkultur-Anspielungen, kein "lustiges" Rumgefurze. Humortechnisch drückt Over the Hedge nicht sehr auf die Tube, es ist mehr ein gleichmäßig über den Film verteilter Humorteppich. Und das ist gut! Endlich mal keine reine Aneinanderreihung von lustigen bzw. lustig gemeinten Szenen. Erst die Handlung, dann das Vergnügen.
- Scoop
Woody Allens Figur war mitunter zu albern und der Humor etwas altbacken. Dennoch eine sehr unterhaltsame und hervorragend fotographierte Schwarze Komödie.
- Stranger than Fiction
Stark gespielte Metafiktion.

13-17:
- Flushed Away
Wenn Pixar nicht total einbricht, ist das "Rattenduell" schon gewonnen. Flushed Away ist nicht schlecht, aber eben auch nicht mehr als gehobener Durchschnitt. Einige wirklich lustige Einfälle wie der Pantomimenfrosch machen die blöden Rülps- und Schritt-Gags (ganz zu schweigen von den Schnecken) nicht wett. Die Handlung an sich ist nicht gerade neu und speziell der romantische Aspekt kommt viel zu schnell und ist deshalb wenig glaubhaft (wie überhaupt der ganze Film ein paar Beruhigungstabletten gebrauchen hätte können).
- The Magic Roundabout
Ich habe die britische Version gesehen, nicht die amerikanische (Doogal) mit anderen Dialogen und Stimmen (aber schon seltsam, dass von den britischen Stimmen ausgerechnet Robbie Williams ersetzt wurde...). Gut so, scheint's; kein schlechter Film. Ja, die Handlung ist simpel, aber unterhalten wurde ich doch. Wie Lauras Stern ein Beispiel für einen Kinderfilm, der auch außerhalb der Zielgruppe genossen werden kann (freilich auf einer viel niedrigeren Ebene als die Pixar-Streifen). Der Film basiert auf einer französischen Serie, die in England offenbar Kult ist, sonstwo auf der Welt aber unbekannt. Ich habe mir ein paar Bilder angesehen; betrachtet man die Animation als Hommage an die Machart der Serie, ist die CGI-Umsetzung akzeptabel. Die Lieder waren etwas nervig, aber die Instrumentalmusik gut.
- Monster House
Gute Animation des Hauses, aber technisch seltsame Figurenbewegungen. Nette, ein bisschen altmodische Handlung; hatte was von den Kinderfilmen der 80er.
- Pirates of the Caribbean II
Der ganze erste Akt ist ziemlich misslungen. Erst nach der Kannibaleninsel fängt die Handlung so richtig an, und dann verbessert sich auch der Film, bis hin zum furiosen Finale mit mehreren Cliffhangern. Gemein, dass ich jetzt ein Jahr auf den Rest der Geschichte warten muss. Unschön: Schlechtes oder besser nerviges, da immergleiches Hintergrundgelärme. War Hansi wieder faul...
- V For Vendetta
Für Moore-Adaptions-Verhältnisse gut gemacht. Die Action hätte durchaus noch reduziert werden können. Hugo Weaving überzeugt nicht als körperlose Stimme (und die Körperbewegungen passen ab und an überhaupt nicht dazu).

18-22:
- The Ant Bully
Nicht so schlecht, dass das miserable Einspielergebnis gerechtfertigt wäre. Recht billige Animationen und die wenig innovative oder mutige Handlung haben da wohl nicht geholfen (beides war aus den Trailern herauszusehen). Auch gab?s das Thema schonmal besser (u.a. Nils Holgersson und A Bug?s Life). Aber die Musik ist gut und die "Ameisenkultur" inklusive Mythologie ein netter Einfall (wenn auch zu wenig daraus gemacht wurde).
- The Corpse Bride
Nicht Nightmare Before Christmas, aber nett, mit ein paar schönen Einfällen. Die erste Hälfte ist mir ein bisschen zu schnell, da hätte man mehr Ruhe reinbringen müssen.
- She's the Man
Sehr freie Shakespeare-Adaption, vorhersehbar und nicht ohne Mängel (miserable Musik z.B., und nach "europäischen" Fußballregeln haben die nicht gespielt), hat aber Charme.
- Valiant
Nicht herausragend, aber nett. Die Animation ist ein bisschen steif, aber ansonsten gar nicht mal so schlecht. Die Handlung ist freilich vorhersehbar (quasi Mulan mit Vögeln), aber auf ihrem Weg unterhaltsam, mit ein paar netten Gags.
- Wallace & Gromit, Curse of the Were-Rabbit
Nicht schlecht, hätte aber ohne die bescheuerte Liebesgeschichte besser funktioniert. Dass die Animation nur per Stop-Motion gedreht wurde, nehme ich den Machern nicht ab; da gab es einige Szenen, in denen meiner Meinung nach geschummelt wurde.

23-26:
- Chicken Little
Mark Dindals schlechtester Trickfilm. Nicht miserabel, aber eben lange nicht so gut wie gehofft (und meine Erwartungen waren schon niedrig). Zudem gab es im Film keine Szenen, die eine traditionelle Machart nicht zugelassen hätten, im Gegenteil; die Zeichnugen waren bei Disney stets hervorragend, während die Computeranimationen von Chicken Little nicht gerade auf dem neuesten Stand der Technik sind. Es gibt ein paar nette dindalsche Einfälle, aber was nützt das, wenn die Haupthandlung so einfallslos ausgeführt ist? Die "Hollywood-Adaption", von der am Schluss ein Auszug zu sehen ist -- die hätte ich lieber in voller Länge gesehen...
- Dreamer
Der Film wird hauptsächlich von seiner Musik und von den drei Schauspielern Russell, Kristofferson und Morse getragen. Dass die Handlung nicht gerade realistisch ist, laste ich dem Film nicht an, aber das Drehbuch (Dialoge, Szenenabfolge) hätte schon etwas besser sein können (und das Schlussrennen zumindest gefühlt länger).
- Mission Impossible 3
Ich kenne die alte Serie nicht und weiß daher nicht, inwiefern Abrams' "Back to the Roots"-Vorhaben Erfolg hatte. Ich weiß aber, dass ich mir mehr von dem Film erwartet hatte. Besser als Teil 2, ja, aber das ist ja nun nicht so furchtbar schwer. Ist es gewollt, dass von tatsächlicher Spionage in dem Film kaum etwas zu sehen ist? Wo sind Szenen wie die im Computerraum in MI1? Hunts Diebstahl des Hasenfußes hätte sich dafür angeboten, aber der wurde ja gar nicht gezeigt. Mag so realistischer sein, aber nicht unterhaltsamer.
- Serenity
Ein akzeptabler Film, der aber nur im Zusammenhang mit der Serie funktioniert und im direkten Vergleich schwächer abschneidet als die meisten Folgen. Enttäuscht war ich von David Newmans Musik; generisches 08/15-Gedudel. Das kann der Mann sonst besser. Auch fand ich den Schnitt stellenweise furchtbar; nicht so sehr, wo geschnitten wurde, sondern wie: abrupt, dilletantisch.

27-31:
- Hoodwinked
Kann sich nicht entscheiden: zu wenige (zündende) Gags für einen Witzfilm, zu wenig Herz als dass ich berührt worden wäre, und als gekonnte Mischung zu wenig... gekonnt. Außerdem ist die Animation furchtbar schlecht. Immerhin, es gab ein paar gute Szenen...
- Open Season
Animationen wie aus einem (nicht sehr frischen) Computerspiel und eine sowieso nicht gerade frische (da formelhafte) Handlung.
- Sin City
Überschätzt. Ich mag die Comics, aber die direkte Übertragung funktioniert im Film oft nicht (besonders bei den Monologen; Willis klingt schon sehr gelangweilt). Der visuelle Stil ist am Anfang ganz nett, verliert aber schnell seinen Reiz. Die kontrastreichen Collage-Bilder waren störend; nur Grautöne wäre besser gewesen.
- The Wild
Besser als Madagascar (übrigens keine billige Kopie jenes Films; The Wild war einfach nur länger in Produktion), aber nicht viel. Fast alle Versuche, witzig zu sein, scheitern, und die ernsthafteren Elemente sind alleine nicht stark genug, den Film zu tragen.
- X-Men 3
Nicht ganz so schlecht wie befürchtet, aber man hätte wesentlich mehr draus machen können aus der durchaus interessanten Grundhandlung.

32-37:
- Ice Age 2
Ich fand ja schon den ersten Teil nicht besonders. Aber der zweite lässt ihn im direkten Vergleich wie ein Meisterwerk wirken. Die Animation ist besser, aber immer noch nicht zeitgemäß (hat man daran parallel zu Robots gearbeitet? die Animation des älteren Films ist viel besser). Die Handlung wirkt wie nach Schema F und mit Baukastenelementen zusammengestellt. Halbwegs überzeugen können höchstens die Szenen mit dem Nussliebhaber, aber davon gibt es viel zu wenige.
- Legend of Zorro
Der erste Zorro-Film mit Banderas war erfrischend und erfreulich altmodisch. Dieser hier ist unschön modern in seiner schlecht durchdachten Handlung, seinem infantilen Humor, seinem schlechten Drehbuch und seiner sinnfreien Aneinanderreihung unnötiger und nicht mal gut choreographierter Action.
- Mirrormask
Ungewöhnlich designter Film, der an seinen selten überzeugenden Spezialeffekten (die sind bei so einem Film halt schon wichtig) krankt und eine wesentlich gestrafftere Handlung gut vertragen hätte.
- A Sound of Thunder
Ich mag Bradbury nicht unbedingt, aber diesen halbfertigen Film, der es fertig bringt, eine ursprünglich halbwegs nachvollziehbare Zeitreisegeschichte dermaßen ad absurdum zu führen, hat er dann doch nicht verdient (zumal Sound of Thunder eine seiner besseren Kurzgeschichten ist). Und was haben Ben Kingsley und Armin Rohde in so einem Machwerk zu suchen?
- Ultraviolet
Ich weiß nicht, wie der Film aussah, bevor das Studio ihn dem Regisseur weggenommen hat, aber schlechter sicher nicht...
- Underworld II
Fängt bescheuert an und lässt kaum nach. Furchtbare schauspielerische "Leistungen". Einzig Derek Jacobi ist gut wie immer, was in diesem Film freilich wie ein Fremdkörper wirkt. Der erste Film war, gerade auch was die Handlung anlangt, wesentlich besser.
 
Ich war dieses Jahr nicht sonderlich oft im Kino.
Gut fand ich eigentlich nur X-Men 3, Pirates 2, Ab durch die Hecke, Brokeback Mountain, Deutschland-Ein Sommermärchen, Borat und Jarhead...

richtig Schlecht fand ich diesen Film mit Kate Hudson, Owen Wilson und Matt Dillon. Der war anscheinend so schlecht dass mir der Name nicht mal mehr einfällt...

Edit: Ich du und der andere?
 
Es ist mal wieder so weit. Das Jahr neigt sich dem Ende und es wird Zeit, sich die Filme dieses Jahres nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Welche Filme haben überascht? Welche waren schlechter als erwartet? Ihr wisst schon ;)

Es zählen alle Filme, die dieses Jahr erschienen sind. Sei es im Kino, TV oder DVD...

Ich war letztes :braue Jahr nur zwei Mal im Kino. Nähmlich in Fluch der Karibik2
und in Borat. Beide Filme waren einfach nur der Hammer und haben mir sehr gut
gefallen. Ich wäre gerne in Deutschland- Ein Sommermärchen gegangen, aber das
hab ich irgendwie nicht gebacken bekommen und im Fernsehn habe ich ihn auch verpasst.
Aber ich versuch das auf jeden Fall nachzuholen.

mfg AC-1 Sentinel
 
1. Das Parfum
Noch nicht gesehen.

2. Goyas Geister
Kenne ich nicht.

3. Brokeback Mountain
Kein Interesse.

4. The Departed
Kenne ich ebenfalls nicht.

5. Apokalypto
Habe ich bisher nicht gesehen.

6. James Bond: Casino Royale
Interessiert mich, aufgrund der Berichte von Leuten die den Film gesehen haben, nicht wirklich.

7. Fluch der Karibik 2
Mal sehen wie der dritte Teil wird. Bei Filmen mit Open End muss man einfach den nächsten Teil gesehen haben um ihn abschliessend zu bewerten.

8. Ice Age 2: Jetzt tauts
Viel zu viel Scrat. Ansonsten nicht im geringsten so gut wie Teil 1. Da hätte man auf ne Fortsetzung verzichten dürfen. Beim ersten Teil gabs wenigstens noch ein Element das glaubhaft vermittelt hat das die wirklich nen Grund haben warum sie ihre Mission zu Ende bringen. Bei Teil 2 fragt man sich die ganze Zeit warum Sid nicht einfach auf ner Eisscholle zurück gelassen wurde oder warum sie ihm nicht sonst was angetan haben. Manis Freundin hat mich auch sehr genervt.

9. Das Sakrileg: The Da-Vinci-Code
War jetzt nicht wirklich so berauschend. Halt mal wieder Big Budget Kino mit ausgewählten Schauspielern. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist für mich schlichtweg ein Film der halt irgendwie nicht enttäuscht aber auch ned sonderlich überwältigend ist.

10. Mission: Impossible 3
Interessiert mich nicht.

11. Casanova
Völlige Fehlbesetzung, daher kein Film den ich sehen muss.

12. Eragon
Interessiert mich nicht im geringsten.

13. X-Men 3
Ich konnte weder mit Teil 1 noch mit Teil 2 was anfangen. Daher brauche ich den Teil auch nicht sehen.

14. Asterix und die Wikinger
Besser als Asterix in Amerika aber trotzdem nicht sonderlich berauschend.

15. World Trade Center
Interessiert mich nicht im Geringsten.

16. Borat
Sehr guter Film. Schlichtweg weil er komplett aus der Reihe fällt. Trotzdem ein Titel den ich kein zweites mal sehen muss.

17. V for Vendetta
Fand ich stellenweise einfach nur unglaublich langweillig.

18. Deutschland ein Sommermärchen
Interessiert mich überhaupt nicht.

19. Capote
War ja ganz nett an zu schauen. Tolle schauspielerische Leistung aber ansonsten nicht mein Ding.

20. Miami Vice
Mich konnte die Serie nicht vom Hocker reissen also werde ich den Film auch nicht sehen.

21. Hui Buh
Deutsches Big Budget Kino. Hui Hui da hat aber jemand viel Kohle ausgegeben. War ganz nett. Nichts besonderes. Für mich auch eher ein Kompromiss damit man den Film auch in Ländern verkaufen kann wo man Hui Buh nicht kennt. Ich bleib bei den Hörspielen.

22. Jarhead
Endlich mal ein Titel der es in meine DVD Sammlung geschafft hat. Dieser Film kommt zwar nicht an Full Metal Jacket ran aber in diesem Kinojahr eindeutig ein Top Film.

23. Superman Returns
gähn - wieder ein Titel der mich ned interessiert.

24. Over the Hedge
Wieder ein Film der mir bewiessen hat das ich Dreamworks Animation Filme nicht wirklich sehen brauche. Mich konnte der Titel nicht im geringsten vom Hocker reissen. Eigentlich war in dem Film eine einzige Szene gut. Sehr schade. Ich hatte mich wahnsinnig auf den Titel gefreut.

25. Cars
Ich weiss nicht wie Pixar das schafft aber die Jungs hauen mich mit jedem Film vom Hocker. Seit Toy Story nicht eine einzige enttäuschung.

26. 7 Zwerge
Wieder ein Titel der mir sonst wo vorbei ging.

27. Poseidon
Auch wieder ein Titel den ich nicht sehen muss.

28. Jackass 2
Ein Titel den weder die Menschheit noch Ausserirdische brauchen.

29. Saw 2
Saw fand ich sehr übel. Also brauche ich mir die Fortsetzung nicht geben.

30. Silent Hill
Fand ich jetzt sehr langweillig. Liegt vielleicht daran das ich die Spiele nicht kenne.

31. Hills have Eyes
Wieder ein Titel der mich nicht angesprochen hat.

32. Aeon Flux
Bei dem Film wäre ich fast eingeschlafen. Ich habs zwar bis zum Ende geschafft, überzeugt hat mich der Titel auf keinen Fall.

33. The Weatherman
Spricht mich ebenfalls nicht an.

34. München
Spricht mich auch nicht an.

35. Der rosarote Panther
Ich hab den Trailer gesehen und der hat gereicht.

36. The Fog
gähn, schon wieder ein Remake.

37. Snakes on a plane
Den Drehbuchschreiben gingen die Ideen aus also liessen sie irgendwelche Nerds Vorschläge in nem Forum machen. Hallo? Da ists doch schon fast klar das das ne Gurke ist!

38. Happy Feet
CGI Filme wurden nicht erfunden damit sich die Filmfirmen mit Filmen über Tiere übertreffen. Ich würde ganz gerne mal wieder einen CGI Film sehen in denen Tiere keine Hauptrolle haben!

39. Scary Movie 4
War Teil 3 nicht schon der Ultimative Beweis das diese Filmreihe mit Teil 2 schon entgültigt ausgelutscht war? Teil 3 hatte kein Drehbuch, was man dem Film auch ansieht wenn man Blind ist. Wenn Teil 3 schon kein Drehbuch hatte, was fehlte dann Teil 4? Viel bleibt da nicht mehr übrig.

40. The Fast and the Furios Tokio Drift
Im zweiten Teil fehlte bereits Vin Diesel. Im dritten Teil fehlte sogar Paul Walker. Dieser Film hätte auch wunderbar Pimp my Reisfresser heissen können.

41. Underworld Evolution
Die Sex Szene, DIE SEX SZENE! Ich glaube Matrix 2 ist seinen Titel als "Film mit der schlechtesten Sex Szene" entgültig los. Ansonsten fand ich den Teil nicht besonders prickelnd. Auch absolute Fans des ersten Teils haben sich angewiedert von Teil zwei abgewendet.

42. Der Teufel trägt Prada
Sehr tolle Film und dann kamm das traurige Happy End! Warum nur? Der Film wäre so gut gewesen und dann DAS HAPPY END!

43. Lord of War
Unfassbar das das meine trüben Augen noch mal erleben durften. Ein Film mit Nicholas Cage und ich war hingerissen. Mir hat dieser Titel sehr gut gefallen. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.

44. Dead or Alive
In der PS2 Version von Dead or Alive soll ein grosser Teil des Budgets für die realistische Bewegung der weiblichen Rundungen aufgewendet worden sein. Ich hab den Trailer gesehen und hatte irgendwie das Gefühl das das Wackelmops Gerücht war sein muss und das ein grosser Teil vom Budget, des Films, für die Animation der realistisch woppelnden Brüste draufgegangen sein muss.

45. Tierisch Wild
Lags daran das ich kräftig einem im Tee hatte als ich den Film gesehen habe oder das der Film wahllos von Szene zu Szene hechtet?

46. Hostel
Danke, kein Bedarf.

47. Mord im Pfarrhaus
Na ja, ein bisschen lasch würde ich sagen. Hatte ja ne Top Besetzung aber so richtig auftrumpfen konnte der Film jetzt leider nicht.

48. Zathura
Der Titel hats in meine DVD Sammlung geschafft. Er kommt auf keinen Fall an Jumanji ran. Schlecht ist er aber keineswegs.

Für mich eindeutig das schwächste Kinojahr seit Jahren. Ich hab selten so viele Filme nicht sehen wollen. Ich hab selten so wenig Geld für Kinokarten und für die Videothek ausgegeben.

cu, Spaceball
 
Ich (glaube, ich ) war zweimal im Kino.

Der eine Film war eine Art Horrorverschnitt, wo ich reingehen musste (hatte ne Wette verloren und ich hasse Horrorfilme, hab auch keine Ahnung mehr, wie das Teil hiess).

Der zweite Film war Fluch der Karibik 2. Obwohl viele sagen, der sei nicht so toll gewesen usw usw, habe ich eigentlich sehr gut gelacht und ihm mir schnell auf Scheibe geholt, als dieser im Dez rauskam auf DVD.
 
Meine Lieblingsfilme (Top 10) 2006:

1. Walk the Line
2. Good Night, and Good Luck
3. Departed – Unter Feinden
4. Das Haus am See
5. Inside Man
6. Sommer vorm Balkon
7. James Bond 007 – Casino Royale
8. Children of Men
9. Adams Äpfel – Gott ist auf meiner Seite
10. Eine unbequeme Wahrheit


Gut (in der Reihenfolge ihres Zuschauererfolges):


- Ice Age 2 – Jetzt taut‘ s auf
- The Da Vinci Code – Sakrileg
- Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders
- Der Teufel trägt Prada
- Das Leben der Anderen
- Cars
- Brokeback Mountain
- Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit
- Miami Vice
- Babel
- München
- Volver - Zurückkehren
- Jarhead – Willkommmen im Dreck
- Syriana
- The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen
- Little Miss Sunshine
- Lord of War - Händler des Todes
- Crank
- Scoop – Der Knüller
- VC Venus
- Flug 93
- Capote
- Apocalypto
- Die Rotkäppchen-Verschwörung


Eher durchschnittlich bis schwach (in der Reihenfolge ihres Zuschauererfolges):

Pirates oft the Caribbean - Fluch der Karibik 2, Deutschland, ein Sommermärchen. Liebe braucht keine Ferien, Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu manchen, Mission: Impossible III, Trennung mit Hindernissen, Klick, Elementarteilchen, Zum Ausziehen verführt, World Trade Center, Ein gutes Jahr, Hostel, Superman Returns, V wie Vendetta, Poseidon, Jede Sekunde zählt – The Guardian, Mord im Pfarrhaus, Marie Antoinette, Science of Sleep – Anleitung zum Träumen, Black Dahlia
 
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Eher durchschnittlich bis schwach (in der Reihenfolge ihres Zuschauererfolges):
... V wie Vendetta, ... Mord im Pfarrhaus,

"V For Vendetta" durchschnittlich bis schwach? Könntest du das vielleicht etwas näher erläutern? Der Film ist für mich ne klare 10/10 und einer der besten Filme des letzten Jahrzehnts. Hab den Film damals noch nicht gekannt, aber heutzutage wäre der Film klar Platz 1 meiner Liste der besten Filme 2006.

"Mord im Pfarrhaus" war IMO auch ne nette Krimi Komödie und mit sympathischsten Serienmörderin der Film Geschichte. Gebe ich ne 8/10.
 
Der Film hat einige Momente, die sich wahrscheinlich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt haben.

"With my hands around your neck ..."
 
Auch vierzehn Jahre später immer noch ein sehr unterwältigendes Kinojahr. Da ist praktisch kein Film dabei, den ich mehr, als einmal gesehen habe, sehe ich mal von X-Men 3 (besser ist der davon allerdings auch nicht geworden) ab.
 
@Darth_Seebi

Als ich vor vierzehn Jahren den Kinosaal verlassen habe, war ich vom Film enttäuscht. Ich empfand das, was ich gesehen habe, nicht glaubhaft und war verärgert über verpasste Chancen.

Die Wachowskis erzählen platt von einer lieben, netten Bevölkerung, die gemütlich im Familienkreis im heimischen Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzt oder mit Freunden und Bekannten im Pub. Diese Bevölkerung wird, so die Wachowskis, von ihrer faschistischen Regierung kontrolliert und manipuliert. Und dann kommt V und erweckt die Bevölkerung mit einer Rede einmal so aus ihrem Dornröschenschlaf. Und die gleichen Menschen, die wir vor den Fernsehern sitzend kennengelernt haben, die wissend über die Veralberung ihres Kanzlers lachten, greifen auf einmal zur Maske und gehen auf die Straße. Das passt nicht.

Eine Diktatur kann nicht aufgebaut werden, wenn ihre anfänglichen Maßnahmen zur Machtsicherung nicht auf das Wohlwollen größerer Teile der Bevölkerung stoßen. Es muss für diese Maßnahmen einen Rückhalt in der Bevölkerung geben, die Bevölkerung muss sich von den Maßnahmen Vorteile versprechen, um sie zu dulden. Diese Mitschuld der Bevölkerung interessiert die Wachowskis nicht.

Ferner vertritt der Film die Botschaft, dass Folter erlaubt ist, wenn er die Mittel heiligt. Da darf V einfach einmal so Evey entführen, in einem fiktiven Knast über Monate gefangen halten, psychisch und physisch foltern und alles ist gut, da sie ja so zur Revolte erzogen wurde. Mit gefällt dieser Gedankengang überhaupt nicht.

Sollte V tatsächlich Rechtsstaatlichkeit anstreben, untergräbt er dieses Ziel mit seinen Taten: Selbstjustiz, physische und psychische Folter.

Die Repräsentanten der Diktatur, der Kanzler, der Chef der Sicherheit, der Fernsehmoderator werden als platte Stereotypen präsentiert.

Positiv hingegen ist mir das Schauspiel von Portman und einiger Nebenfiguren, wie zum Beispiel den Ermittlern, in Erinnerung geblieben. Auch in den Dialogzeilen steckt natürlich auch so mancher Satz, über den man nachsinnen kann.
 
@Darth_Seebi
Die Wachowskis erzählen platt von einer lieben, netten Bevölkerung, die gemütlich im Familienkreis im heimischen Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzt oder mit Freunden und Bekannten im Pub. Diese Bevölkerung wird, so die Wachowskis, von ihrer faschistischen Regierung kontrolliert und manipuliert. Und dann kommt V und erweckt die Bevölkerung mit einer Rede einmal so aus ihrem Dornröschenschlaf. Und die gleichen Menschen, die wir vor den Fernsehern sitzend kennengelernt haben, die wissend über die Veralberung ihres Kanzlers lachten, greifen auf einmal zur Maske und gehen auf die Straße. Das passt nicht.

Eine Diktatur kann nicht aufgebaut werden, wenn ihre anfänglichen Maßnahmen zur Machtsicherung nicht auf das Wohlwollen größerer Teile der Bevölkerung stoßen. Es muss für diese Maßnahmen einen Rückhalt in der Bevölkerung geben, die Bevölkerung muss sich von den Maßnahmen Vorteile versprechen, um sie zu dulden. Diese Mitschuld der Bevölkerung interessiert die Wachowskis nicht.

Es ist doch so, dass Suttler die Bevölkerung mit dem angeblichen Virus-Terroranschlag verars**t hat. Deshalb hat man anfangs dessen Diktatur akzeptiert, weil der "Vorteil" angebliche Sicherheit dadurch war. Als die Wahrheit ans Licht kommt, wendet sich die Bevölkerung gegen Suttler. Sehe da keinen Logikfehler sondern ist IMO alles nachvollziehbar.

Ferner vertritt der Film die Botschaft, dass Folter erlaubt ist, wenn er die Mittel heiligt. Da darf V einfach einmal so Evey entführen, in einem fiktiven Knast über Monate gefangen halten, psychisch und physisch foltern und alles ist gut, da sie ja so zur Revolte erzogen wurde. Mit gefällt dieser Gedankengang überhaupt nicht.

Evy hat sich ja von V nach der Aktion abgewendet und kehrt erst am 5. November zurück. Dass Vs Aktion danach aber nicht mehr groß thematisiert wird, ist sicherlich ein Versäumnis, aber vielleicht der Comic-Vorlage anzulasten.

Sollte V tatsächlich Rechtsstaatlichkeit anstreben, untergräbt er dieses Ziel mit seinen Taten: Selbstjustiz, physische und psychische Folter.

V ging es vorrangig wohl um Rache. Evy und den anderen Revolutionären dürfte es am Ende eher um eine Wiederherstellung des Rechtsstaates gehen. V ist aber sicherlich ein grauer "Held", sofern man ihn überhaupt als Held bezeichnen kann. Nicht umsonst die sich durch den Film ziehende Allogie zum Grafen von Monte Cristo.

Positiv hingegen ist mir das Schauspiel von Portman und einiger Nebenfiguren, wie zum Beispiel den Ermittlern, in Erinnerung geblieben. Auch in den Dialogzeilen steckt natürlich auch so mancher Satz, über den man nachsinnen kann.

Gerade die Dialoge finde ich genial. Wobei diese vermutlich eher aus dem Comic stammen denn aus der Feder der Walchowskis. Kenne das Comic zwar nicht, aber angeblich ist es fast ne 1:1-Verfimung.



Auch vierzehn Jahre später immer noch ein sehr unterwältigendes Kinojahr. Da ist praktisch kein Film dabei, den ich mehr, als einmal gesehen habe, sehe ich mal von X-Men 3 (besser ist der davon allerdings auch nicht geworden) ab.

Kann ich dank "V for Vedetta", "Das Parfum", "Goyas Geister", "Departed", "Apocalypto", "Casino Royale" usw nicht wirklich unterschreiben. 2006 war IMO ein sehr gutes Kinojahr. Allgemein mag ich die 2000er dahingehend. Die 2010er haben sich eher mit Serien ausgezeichnet (einzig der Abschuss mit 2019 war wirklich klasse).
 
Es ist doch so, dass Suttler die Bevölkerung mit dem angeblichen Virus-Terroranschlag verars**t hat. Deshalb hat man anfangs dessen Diktatur akzeptiert, weil der "Vorteil" angebliche Sicherheit dadurch war. Als die Wahrheit ans Licht kommt, wendet sich die Bevölkerung gegen Suttler. Sehe da keinen Logikfehler sondern ist IMO alles nachvollziehbar.

Aber ich bekomme doch mit, wenn auf einmal in meiner Familie, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, in meiner Nachbarschaft nicht systemkonforme Menschen verschleppt werden. Die Zahl muss gigantisch gewesen sein. Es werden ja endliche Gruppen thematisiert bzw. angedeutet. Und diese "Entfernungen" muss es von Anfang an gegeben haben. Alle Andersdenkenden, nicht mit der Staatsreligion konforme Menschen, Lesben und Schwule wurden entfernt. Und die Konformen haben dies geduldet.

Folter: Evey legt am Ende den Hebel um. Sie vollendet Vs Plan. Für mich wird hier schon für das Publikum die Idee transportiert, dass die Folter ihren Zweck erfüllt hat. Oder mit anderen Worten: Das für das Erreichen eines konkretes Ziel auch falsche Methoden okay sind, in dem Sinne von "Der Zweck heiligt die Mittel".

Viele Dialogzeilen werden wohl aus dem Comic stammen, den ich auch nicht kenne. Ein großes Thema bei den Vorberichten zum Film war damals die Distanzierung von Alan Moore zum Film. Als er das Drehbuch gelesen hatte, wollte er mit dem Projekt nichts mehr zu tun haben.

Der Film ist damals sehr kontrovers aufgenommen worden. Er hat das Publikum und auch die Kritiker gespalten.


@Darth_Seebi @Iceman

Es gab zwar sicherlich stärkere Kinojahre, aber mit dem Jahrgang 2006 war ich insgesamt zufrieden. Wie bei Darth_Seebi kamen für mich erst in den Folgejahren schwache Kinojahre. Viele tolle Filme laufen auch nur in den Arthouse-Kinos und Programmkinos. Für mich ist häufig für mein persönliches Kinojahr entscheidend, ob ich diese Filme mitbekomme oder ob sie an mir vorbeiziehen.
 
Die Wachowskis erzählen platt von einer lieben, netten Bevölkerung, die gemütlich im Familienkreis im heimischen Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzt oder mit Freunden und Bekannten im Pub. Diese Bevölkerung wird, so die Wachowskis, von ihrer faschistischen Regierung kontrolliert und manipuliert. Und dann kommt V und erweckt die Bevölkerung mit einer Rede einmal so aus ihrem Dornröschenschlaf. Und die gleichen Menschen, die wir vor den Fernsehern sitzend kennengelernt haben, die wissend über die Veralberung ihres Kanzlers lachten, greifen auf einmal zur Maske und gehen auf die Straße. Das passt nicht.

Die Vorlage erklärt die Zustände etwas drastischer. In Moores Comic kommt es zum Atomkrieg zwischen NATO und der Sowjetunion, bei dem Großbritannien allerdings nicht getroffen wird, da die Regierung zuvor alle amerikanischen WMD außer Landes schafft. In dieser postapokalyptischen Welt brechen Wirtschaft und Demokratie zusammen, woraufhin Norsefire an die Macht kommt und für "Ordnung" sorgt.
 
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Hat sich nicht Alan Moore bisher von jeder seiner Verfilmungen ("Watchmen", "From Hell" und "V for Vendetta") distanziert?

Folter: Evey legt am Ende den Hebel um. Sie vollendet Vs Plan. Für mich wird hier schon für das Publikum die Idee transportiert, dass die Folter ihren Zweck erfüllt hat. Oder mit anderen Worten: Das für das Erreichen eines konkretes Ziel auch falsche Methoden okay sind, in dem Sinne von "Der Zweck heiligt die Mittel".

Nur weil Evy den Schalter umlegt, heißt das nicht, dass sie mit Vs Vorgangsweise, sie entführt und gefoltert zu haben, einverstanden ist, sondern nur dass sie für sein Zeichen zur Zerstörung des Systems ist. Da finde ich den Schmatzer bedenklicher. Aber Frauen verlieben sich halt auch gerne mal in Bad Boys und das Stockholm Syndrom ist auch recht weit verbreitet.

Der Film ist damals sehr kontrovers aufgenommen worden. Er hat das Publikum und auch die Kritiker gespalten.

Der Film konnte auf Rotten Tomatoes 74 % der Kritiker überzeugen. Auf IMDB hat der Film 8,2/10 und liegt somit auf Platz 155 der Top250. Von dem her würde ich schon eher von einer positiven Resonanz sprechen. Was aber natürlich nicht heißen soll, dass der Film jedem gefallen muss.
 
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