Datenhändler

Mit der Argumentation "das können Leute später mal zu meinem Nachteil ausnutzen" kann man auch den Verkauf von Küchenmessern verbieten, mit denen kann man immerhin Leute verletzen und töten... Man muss schon unterscheiden was für welchen Zweck gesammelt wird und darf nicht alles über einen Kamm scheren.

Beim Missbrauch von Küchenmessern hast du eine Leiche im Zimmer liegen, das lässt sich nur sehr schlecht verbergen. Beim Missbrauch von Daten sieht das schon ganz anders aus und erscheint im ersten Moment auch nur wie ein Kavaliersdelikt. Na und, dann wurde eben jemand nicht eingestellt, weil dort irgendein kleines Detail stand, das dem Cheff nicht gefiel, bewirbt er sich eben wo anders. Die Gefahr ist erst präsent wenn aus einem kleinen Kavaliersdelikt eine Fließbandübertretung wird.

Doch wie man beim Musikdownload gesehen hat, der erste Schritt erst einmal getätigt, wird der zweite nur noch die Hälfte an Überwindung kosten.
 
Beim Missbrauch von Küchenmessern hast du eine Leiche im Zimmer liegen, das lässt sich nur sehr schlecht verbergen. Beim Missbrauch von Daten sieht das schon ganz anders aus und erscheint im ersten Moment auch nur wie ein Kavaliersdelikt. Na und, dann wurde eben jemand nicht eingestellt, weil dort irgendein kleines Detail stand, das dem Cheff nicht gefiel, bewirbt er sich eben wo anders. Die Gefahr ist erst präsent wenn aus einem kleinen Kavaliersdelikt eine Fließbandübertretung wird.
Im letzten Jahr gab es mindestens 3 Prozesse ohne Leiche aber mit Totschlags- bzw. Mordvorwurf, von daher wäre ich mir bei der Offensichtlichkeit auch nicht so sicher.

EDIT>:(Pilot: Einen Angestellten zu kündigen ist weitaus schwerer, als man es sich vorstellt, vor allem wenn es ein Betrieb ab einer gewissen Anzahl von Arbeitsplätzen ist (genaue Zahl fällt mir jetzt nicht ein, aber viel ist es nicht)
 
Jemandem mit einem Küchenmesser verletzen oder umzubringen ist zumindest definitiv Illegal und jemand der dazu in der Lage ist braucht schonmal eine deutlich geringere Hemmschwelle als "Otto-Normal" - nicht jeder ist in der Lage für ein Verbrechen dieser Art.

Daten zu speichern ist zu großen Teilen "grauzone" und wird von "Otto-Normal" mit Sicherheit auch nicht als "illegal" angesehen - eine niedrigere Hemmschwelle zum Sammeln oder Verwenden braucht er dafür nicht - das dürfte in etwa der gleiche Effekt sein wie bei den Tauschbörsianern denen es auch nicht wirklich "böse" vorkommt Urheberrechte zu verletzen und das obwohl sogar klar ist das es illegal ist.

Und mal ganz ehrlich, wenn ich Arbeitgeber wäre und mir eine Firma die Möglichkeit bietet "auf die Schnelle" mir ein Bild über die Bewerber zu verschaffen - wer würde das denn nicht nutzen ? Immerhin hängt mein Firmenerfolg&Klima und Geld, je nach zu besetzender Position, davon ab.

Der Bewerber bekommt ja nicht mal mit warum ich ihn nicht zum Vorstellungsgespräch einlade, hinsichtlich dem neuen Anti-Diskriminierungs-Gesetz ist das ja sogar eine elegante Lösung ohne mir groß Ärger einzuhandeln... Ups, ich sollte hier wohl niemand auf falsche Ideen bringen.
 
Im letzten Jahr gab es mindestens 3 Prozesse ohne Leiche aber mit Totschlags- bzw. Mordvorwurf, von daher wäre ich mir bei der Offensichtlichkeit auch nicht so sicher.

Rein medizinisch dürfte es kein Problem sein eine Messerwunde als solche zu identifizieren.

Wenn der Täter die Leiche dann allerdings unzugänglich verscharrt sind kriminelle Energieen ganz anderen Ausmaßes am Werke. Bei Taten dieses Niveaus hätte der Verbot von Küchenmessern keinen Einfluss auf den Mord gehabt. Wenn es jemand wirklich drauf anlegt und eine mit skrupellosem Mord vergleichbare kriminelle Energie aufweist, kann er auch jederzeit privat ein Detektiv auf die jeweiligen Personen ansetzen und so ebenfalls an die gewünschten privaten Daten gelangen.
 
EDIT>:(Pilot: Einen Angestellten zu kündigen ist weitaus schwerer, als man es sich vorstellt, vor allem wenn es ein Betrieb ab einer gewissen Anzahl von Arbeitsplätzen ist (genaue Zahl fällt mir jetzt nicht ein, aber viel ist es nicht)

Deswegen schrieb ich "wenn man sich nicht zu doof anstellt". Eine gute Personalabteilung hat Mittel und Wege jemanden zu kündigen ohne dabei gleich illegal zu werden. Natürlich muß man sich an gesetzlichen Kündigungsschutz halten, aber selbst der läßt ja das ein oder andere Hintertürchen offen.

Und wenn gar nix mehr hilft, schiebt man einem unliebsamen Angestellten eben einen Bleistift in die Jackentasche und schmeißt ihn wegen Entwendung von Firmeneigentum raus.

Das wird dann zwar eine Schlammschlacht, aber meißt haben Firmen die größeren Finanztöpfe und damit die besseren Anwälte. Und du weißt ja selber das oft der Recht bekommt der den besseren Anwalt hat. Und nicht der der tatsächlich Recht hat.
 
Das Problem ist aber, dass man schlecht Menschen Zugriff auf (mehr oder weniger) öffentliche Informationen verwehren kann, nur weil sie aus einer anderen Quelle kommen.

Verwehren kannst du sowas niemals. Aber man muss es den Leuten nicht besonders einfach machen. Wenn sich jemand zB regelmäßig Pornos aus der Videothek ausleiht, ist das auch öffentlich, sein gutes Recht und auch noch legal. Er wird von Leuten gesehen. Wenn er nun sone Art Happy Digits-Karte hat, damit er irgendwann nen Film geschenkt bekommt, ist das ansich ne gute Sache. Da er fachlich äußerst kompetent ist, ist er der Liebling von seinem Chef, evtl sogar selbst inner Führungsposition in einem Unternehmen, das ein gutes Image besitzt.
Nun ist es aber ein entscheidener Unterschied, ob sein Chef oder gar Konkurrenzfirmen "einfach so" mal seine Daten einschauen können oder ob irgendwer ihn zufällig treffen muss, um dem Chef und/oder den Konkurrenzfirmen die kleine Info zukommen zu lassen. Und auch wenn die Tatsache ansich legal ist, wird das sein berufliches Weiterkommen doch stark einschränken. Vielleicht hätte er den Job auch niemals bekommen, sondern der Typ, der sich Scheißevideos illegal ausm Netz zieht. Ungerecht, oder?
Das mag jetzt nicht das realistischte Beispiel sein, aber es gibt ne Menge Dinge, die Firmen als imageschädigend ansehen. Und Firmen, die auf ihr Image bedacht sind, informieren sich schon ein wenig (zb über google) über ihre Bewerber. Bilder, auf denen du augenscheinlich etwas zu wenig Blut im Alkohol hattest, können dann schon ein guter Grund dafür sein, dass du aussortiert wirst.
 
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