Death Note: Netflix Realverfilmung

Darth_Seebi

ganz böser Sith
Ist schon ein Weilchen her, da eroberten L und Light als eine Art japanische Moriaty und Sherlock Holmes die Herzen der Anime Zuseher. Produziert vom Regisseur von "Attack on Titan" hieß es Leute via Death Note Eintrag killen und sich gegenseitig im Duell "wer ist schlauer?" zu schlagen. Die Serie gehört sicherlich zu den besten Animes aller Zeiten (Platz 2 auf Anime-Search und eine Imdb Wertung von 8,9).

Kein Wunder also, dass es bereits schon vor Ende des Animes eine erste japanische Realverfilmung als 2-Teiler (über den nichts mit dem Anime zu tun habenden 3ten Film soll besser der Mantel des Schweigens gebreitet werden
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) gab. Diese hielt sich großteils sehr nahe am Anime (nicht nur bei der Handlung auch der exzentrische L wirkt wie aus dem Manga / Anime entsprungen). Einzig das Ende weicht dann (hat man alles GoT die Vorlage überholt) stark ab, ist allerdings IMO besser als dort.

Ls Tod war zwar ein WTF, aber die Handlung der ersten zwei Drittel des Animes nochmals mit neuem Ermittlungs-Gegner zu erzählen, war auch nicht das Wahre.

Nun hat auch Hollywood Blut geleckt und will seinen Teil vom Death Note Kuchen abbekommen. Schade, dass Netflix nicht auf eine ganze Serie, sondern auf einen Film gesetzt hat. Brauchte man in Japan noch 2 2-Stünder für die Story, wird man diesmal mit nur knapp über 1,5 Stunden abgespeist.

Klar, dass es in dieser Zeit kaum bis gar nicht zum epischen Geistes-Duell kommen kann. Einzig gegen Ende zeigt Light alias der Massenmörder Kira etwas von seinem Genie (und das gegen Misa, die diesmal sein Vamp-artiger Love-Interest anstelle von verliebten Stalker-Gig sein darf, anstelle von L). Wobei ich hier nicht verstehe, warum Misa überhaupt etwas im Death Note schreiben darf, gibt es hier keine Verleih-Regel.

Schade, dass für L als Hommage kein Japaner gecastet wurde (dabei kommt er anfangs sogar aus Japan). Dafür muss ganz nach aktuellem Hollywood-Klischee ein Afroamerikaner herhalten. Optisch passt er allerdings recht gut und es wurden einige seiner Motten übernommen. Allerdings kein Vergleich zum L aus der Japan-Verfilmung (kann sich dank des fehlenden Duells auch kaum entfalten).

Dank dem höheren Budget sehen die Girigami (oder in unserem Fall nur Rhyok) weitaus besser als bei der ersten Verfilmung aus. Wirklich gut aber leider immer noch nicht und der Kopf ist klar CGI. Allerdings hat Rhyok diesmal auch nicht sooo viel Screentime, übernimmt viel seiner Funktion im Anime nun Misa.

Dafür wird zu Beginn sehr viel gesplattert. Anstelle von Herzinfarkten wie im Anime gibt es diesmal "Final Destination" artige kreative Tode. Schade, dass man auf FSK18-Blutoper anstelle des eigentlichen Kerns setzte.

Hieße der Film jetzt nicht "Death Note" wurde ich für die 1,5 Stunden eigentlich recht gut unterhalten. Von dem her finde ich den Verriss des Films bei den meisten Kritikern übertrieben. Da man sich allerdings unter "Death Note" klar etwas anderers erwartet gibt's trotzdem nur

5/ 10 Punkten (zumindest besser als "Der dunkle Turm, der nicht nur nichts mit der Vorlage gemein hatte sondern auch noch saulangweilig war)!
 
Ich weiß noch nicht ob ich mir die US-Version anschauen werde, so wirklich interessiert bin ich eigentlich nicht. Ich kenne die japanischen Realfilme, die ich wirklich gut fand. Zwar sind die FX größtenteils recht flau und einige Darsteller rein schauspielerisch etwas gewöhnungsbedürftig, aber Inszenierung und Stimmung überzeugen einfach. Allerdings halte ich die Vorlage für zu japanisch um sie für das US-Mainstreampublikum anpassen zu können, ohne zu viel zu zerstören.

Jedenfalls habe ich die Trailer auf deutsch und englisch gesehen, und war schon hier sehr enttäuscht von der Synchro. Im Original wird Ryuk von Willem Dafoe gesprochen, der sich in den Trailern recht beeindruckend anhört. In der deutschen Synchro hat er so eine 08/15 Synchronstimme.... hmpf....
 
Ich bin auch von der Serie nur semi-begeistert gewesen, so dass ich einer Neuinterpretation an und für sich ja positiv gegenüberstand aber so richtig umgehauen hat es mich nicht. L hat mich positiv überrascht, zumindest zu einem Teil. Ich hab in ihm schon den L aus dem Anime gesehen, zumindest bis er anfing sehr emotional zu werden und zum Ende. Ich halte einen Schwarzen dennoch für eine Fehlbesetzung oder zumindest diesen, einfach weil sein Schlafmangel nicht richtig rüberkommt. Zwar erkennt man denke ich, dass der Schauspieler hier sowas wie Augenringe hat aber man kann es doch leicht übersehen, so dass es kein Wunder ist, dass man dem Zuschauer deutlich sagen muss, dass er nur sehr wenig schläft. Auch wenn er also einen guten Job macht, ich denke wenn man das Gefühl hatte PoC besetzen zu müssen, wäre Light die viel bessere Wahl gewesen.

Light selbst war.. nun ja, enttäuschend. Aber das teilt er mit seiner Anime Fassung. In beiden Versionen gefällt er mir nicht aber im Anime ist er besser, weil er nicht einfach ein typischer Loser ist mit typischer Loser Background Story. Ich denke es wäre erfrischender gewesen keine Teenie-Geschichte draus zu machen.
Zu mal sein super duper genialer Plan so gar nicht zum Rest des Films passt, in der er eben nicht als hellste Kerze auf dem Kuchen präsentiert wird, anders als im Anime, sondern als ziemlich normaler Junge mit Gottkomplex, der dann am Ende so einen schlauen Plan austüftelt? Abgesehen von einem Punkt, den ich im zweiten Spoiler erkläre.

Was mich an Anime wie Film gleichermaßen stört ist, wie einfach es das Death Note einem doch macht. Die Möglichkeit Selbstmorde reinzuschreiben oder im Falle Lights zu ermöglichen, dass sich die wichtige Seite, die ihn töten könnte, quasi selbst verbrennt war doch etwas sehr entgegenkommend. Genauso wie das Watari ja quasi schon ferngesteuert werden konnte. Es macht es für mich einfach etwas zu einfach und im Anime war das ja auch schon so als da der einzig wirklich intelligente, weibliche Charakter auf diese Weise rausgeschrieben wurde, weil der Autor gemerkt hat "oh shit, die hab ich jetzt zu schlau geschrieben". Der Anime hat das allerdings zumindest etwas wett machen können, in dem sich Light und L eben wirklich ein ziemlich intensives, geistiges Duell geliefert haben, wovon im Film nicht viel übrig geblieben ist.

Ganz allgemein empfinde ich den Film als etwas sehr konstruiert. Wataris ganze Existenz dient ganz klar nur für die eine Szene in der beinahe Ls Existenz preisgegeben wird und um anschließend L emotional aufzuwühlen. Wieso überhaupt diese Akten so leicht zugänglich und überhaupt noch existieren sollten ist schon fragwürdig und warum er selbst nicht wenigstens seinerseits einen Decknamen verwendet.. na ja.

Den Konflikt zwischen Mia und Light fand ich dagegen gar nicht schlecht, vor allem dass sie die FBI Agenten in den Selbstmord getrieben hat. Ich empfand es in der Anime Serie nie richtig, dass Light Gesetzeshüter tötet, so dass mir das hier deutlich besser gefallen hat.

Auch dass L überlebt und nicht stirbt, fand ich sehr gut. Denn wenn mir etwas an Death Note, neben dem Tod der Frau des FBI Agenten nicht gefiel, war es Ls Tod und das ganze Geplänkel im Anschluss. Dass L aber selbst zum Death Note greifen will.. na ja. Positiv dafür ist der einigermaßen runde Abschluss.

Zur Brutalität: Ich bin kein Fan davon, dass in den letzten Jahren irgendwie die Hemmungen gefallen sind. Selbst in Komödien hat man wenig bis keine Probleme mehr brutal Menschen um die Ecke zu bringen. Ich bin kein Gore-Fan und ich bin ganz, ganz weit weg davon, Zensur zu befürworten, weder erzwungene Selbstzensur, noch direktes staatliches eingreifen aber mich persönlich nervt ganz ehrlich dieser Splatter und reduziert für mich den Spaß.

Insgesamt fällt es mir ziemlich schwer den Film richtig zu beurteilen, da ich schon die Vorlage nicht wirklich gut finde und aus Frustration frühzeitig abgebrochen habe, mir ist echt ein Rätsel wie die Vorlage dermaßen (!) hoch in den Himmel gelobt werden konnte. Der Film wird dieser Vorlage nicht besonders gerecht, wirkt auf mich aber trotzdem ziemlich rund und ich denke, wer nicht in die Vorlage vernarrt ist, kann daran aufjedenfall seine Freude haben. Es ist ein interessanter Mystery-Thriller, ich denke das ist mein Fazit.
 
Ich finde den Film gut.
Mia konkurriert hingegen zu gut. Was mir eigentlich gefällt. Was mir nicht gefällt ist das Light ein schwächling und zu Softimäßig ist ,als in der Zeichentricksserie. Außerdem woher weiss sein Vater plötzlich das Light der Mörder ist. Nur der Grund der in Film genannt wird ist schwammig und gefällt mir nicht. Hingegen Ryuk ist interessant und man will mehr sehen. Von der Spannung her ist zwar nicht so gut wie in der Animeserie,aber man sieht gerne hin. Trotzdem ist der Anime wesentlich spannender das möchte ich gesagt haben.
Dafür ist die Story in Us-Film wesentlich simpler weniger ausgeklügelt was einerseits gut anderseits weniger spaß macht. Ich hoffe sie machen keine Fortsetzung ,weil der Film steht besser alleine da.
Fazit 7 von 10 Sternen
 
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