Der Frust am Arbeitsmarkt

Marvel Moon schrieb:
Die Menschlichkeit wird in unserer Welt leider weit hinter die finanziellen Aspekt und Vorteile gestellt. Wer einmal das Geld gerochen hat kann eben nicht mehr genug davon bekommen...

Dazu ein kleines Zitat :
Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation,
und es ist mir gleichgültig, wer die Gesetze macht!
;)


Was mich an der allgemeinen Situation der Jugendlichen schockiert hat, ist die Tatsache dass ich beim Nachdenken, wen ich alles kenne der zwischen 16 und 25 ist, das mir von etwa 15 Personen nur 2 eingefallen die nicht Arbeitslos sind (also bei uns im Dorf)
 
@Bea: Dein Beispiel hinkt gewaltig, gerade die Gastronomie Branche sucht Deutschlandweit knapp 200.000 Festanstellungen die sie nicht besetzen kann, weil die Leute sich zu fein dafür sind, bzw nicht genug Elan haben sind sich auch flächendeckend zu bewerben. ( Das ist frei zitiert nach dem Sprecher des BW-Gastronomieverbandes, hab ich vor knapp nem Monat im TV Gesehen.

@Sora: Wie viel Bewerbungen hast du denn raus gehauen ?
N Kollege von mir hat in pro Monat zwischen 150 und 200 Bewerbungen raus gehauen und ende des 2ten Monats seiner Bewerbungsphase war er trotz schlechten Noten untergebracht.

Bei mir sieht es aus wie bei Kuyu, in meinem Freundeskreis ist keiner arbeitslos, alle fanden nachmehr oder weniger Anstrengung ne Arbeit, weil sie ihren Hintern hoch bekommen haben, die sind zum Teil sehr weit weg gelandet, meinten aber das sei es ihnen wert.

Beziehungen helfen klar, aber du kommst auch in Konzernen wie der BASF oder Daimler Crysler unter ohne Vitamin B, jedoch hilft es natürlich, net umsonst bauen sich viele LEute Beziehungen auf, da Diese mehr wert sind als gute Noten o.Ä.
ICh selbst schaue schon ne ganze Weile, dass ich kontakte knüpfe für die ZEit nach dem Studium und es klappt auch bissher ganz gut.
Kontakte zu knüpfen steht jedem frei, das ist nun halt mal auch und war auch immer ein Teil der Bewerbung, und diese Möglichkeit hat jeder.
 
@Tomm Lucas Ja ist klar. Du kannst also von meiner Schreibweise auf meine Arbeitskraft schliessen. Und das ich mir den Arsch aufgerissen habe für Weiterbildungen ist dir aber wohl entgangen. Machen ja auch nur Leute, den alles egal ist. Super Menschenkenntnis!


Aber Hauptsache mal wieder was geschrieben, auch wenn es absoluter Durchfall ist.

:rolleyes:

Und Im Ausland sind deutsche Handwerker sehr beliebt, und werden auch teils gesucht. Gerade im Handwerk! Wurde mir erst vor 5 Monaten angeboten .
Und warum? Weil die deutschen Handwerker immer noch die bestausgebildeten sind. Auch wenn nach deiner Meinung nach das nicht stimmt.

Aber wie schon geschrieben. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich

Meine alte Baufirma will mich sogar zurück haben, weil ich GUT fürs Arbeitsklima bin. Habe immer noch sehr viel Kontakt zu meinen alten Arbeitskollegen. Nen Spassmacher bin ich ! Ja! So schauts aus ! Spass mach ich ! Is gut fürs Arbeitsklima !

Argh, jetzt hab ich schon wieder viel zuviel zu diesem Schwachsinn geschrieben. :eek:

Traumtänzer ³
 
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Marvel Moon schrieb:
Also wer behauptet das wir in Deutschland wenig gutes Fachpersonal haben hat z.B. schonmal garkeine Ahnung von der Handwerksbranche. Wir haben mehr qualifiziertes und teures Personal auf dem Arbeitsmarkt als den Firmen lieb ist.
Nur sind viele Firmen nicht bereit eine solche Fachkraft auch zu bezahlen und kommen mit zum Teil beleidigenden Gehältern auf die Menschen zu, nur um sich ein Jahr später ihr hohes Gehalt nochmal erhöhen zu können.
Fakt ist aber das wir sehr viele alte Facharbeiter haben, welche drohen auszusterben, da sich die meisten Kiddies zu fein für einen Beruf sind wo sie sich dreckig machen müssen oder mal einen Schramme davon tragen.
Wenn wir nicht aufpassen herrscht in vielleichtl 10 Jahren ein Mangel an Fachkräften im Handwerk, doch momentan ist dies noch kein Thema. Wenn sich die Arbeitgeber nicht am durchaus vorhandenen Personal bedienen wollen können unsere Fachkräfte auch nichts dafür.

Ich sehe das ähnlich. Das Problem rührt aber nicht nur daher, dass sich viele Kiddies zu schade für die (schmutzige!) Arbeit sind. Es gibt heute schlicht weg zu wenig Lehrstellen. Viele Handwerksbetriebe bilden heute ganz bewusst keine Lehrlinge mehr aus. Zum einen, weil die Ausbildung zu teuer kommt, zum Anderen, weil die Jungen Leute von heute nicht unbedingt die nötigen Qualifikationen für den Beruf mitbringen, d.h. nicht mehr ausreichend rechnen können, noch das Schreiben genügend beherrschen. Das soll jetzt kein Angriff auf die Jugend sein. Aber es ist nunmal eine traurige Tatsache, dass das Bildungsniveau in den letzten Jahren gesunken ist. Kommt hinzu, dass die Arbeitsmoral von heute nicht mit der, vor 30 Jahren gleichgesetzt werden kann. Ein anderes Problem ist, dass Lehrlinge nach der Ausbildung in vielen Fällen nicht vom Lehrbetrieb übernommen werden. Eine andere Arbeit finden sie nicht. Da stellt sich schon die Frage, warum man da als Arbeitgeber noch in Lehrlinge investieren soll, die doch nur als "Arbeitsloser" enden? All diese Überlegungen tragen dazu bei, dass viele Betriebe heute keine Lehrstellen mehr ausschreiben. Und damit kommt logischerweise auch kein neuens Fachpersonal in den Arbeitsmarkt. Marvel Moons Sorge, dass das Handwerk ausstirbt ist berechtigt und sollte uns allen zu denken geben.

Fragt sich, wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken. Ich meine, es müsste eine gesetzliche Vorschrift geben, die Handwerks-, Industrie- und Dienstleistungbetriebe ab einer gewissen Grösse verpflichtet, Lehrlinge auszubilden. Oder aber, Betriebe die das noch tun sollen steuertechnisch begünstigt werden. Nur wenn wir in unsere Jugend investieren, können wir den fortschritt sichern. Wenn wir jungen Menschen - wie in diesem Beispiel Soraya Amidala - daran hindern, sich beruflich zu etablieren, dann berauben wir uns unserer Zunkunft. Aber das ist vielleicht der Preis, den man in einer "Geiz-ist-Geil-Gesellschaft" zahlen muss.

Gruss, Bea
 
Zuletzt bearbeitet:
@Trix:

Dieses GEsetz gibt es bereits, nicht ausbildende BEtriebe müssen Strafgebühren bezahlen,...., Lehrstellen gibt es ja meistens ( fast ) genug, das Problem ist, dass sehr viele Betriebe nur Ausbilden und nicht übernehmen.
 
@Thrawn Das genug Lehrstellen gibt bezweifele ich aber sehr stark. Deswegen haben auch viele Jugendliche nicht mal einen Ausbildungsplatz.
Ich nehme auch mal das deine Freunde fast alles Studenten sind , für die ist meistens auch kein Problem einen Job zu bekommen.
 
Grundsätzlich bin ich mit Tomm einer Meinung. Dass es zu wenig Arbeitstellen gibt, kann man wohl nur behaupten, wenn man den Geburtenrückgang ausser acht lässt. Tatsache ist doch, dass sich viele einfach nicht eingestehen können oder wollen, dass sie nicht qualifiziert sind... zumindest nicht für die Art von Job, die sie sich vielleicht vorstellen. Damit meine ich nicht mal den Abschluss von Ausbildungen oder Weiterbildungen, sondern Charakterzüge wie Disziplin, Einsatzfreude, Enthusiasmus, Flexibilität...
Beispielsweise ist in Österreich die Jugendarbeitslosigkeit so hoch wie noch nie. In meinem Bundesland gab es letztes Jahr geschätzte 300 jugendliche auf der suche nach einer Lehrstelle. Was ich jedoch aus Gesprächen mit Vertretern der Arbeiter - und Wirtschaftskammer weiß ist, dass rund 290 offene Lehrstellen zur Verfügung stehen. Ihr könnt euch sicher die drei ??? vorstellen, die da auf meiner Stirn aufgeleuchtet sind...
Die Gründe, warum diese Lehrstellen nicht besetzt werden sind:
- Die Bewerber können nur schlecht lesen und schreiben
- Die Bewerber können - aus welchen Gründen auch immer - ihren Geburtsort nicht verlassen
- Die Bewerber sehen aus wie Anhänger irgendeiner dieser GOA(???) Bands, die sich während ihrer Konzerte ins Gesicht spucken

Was ich auch noch weiß: In Deutschland werden ca. 20. 000 Ingenieure gesucht. Gleichzeitig sind aber auch 65.000 ohne Beschäftigung. Wem auch hier wieder die drei Fragezeichen aufleuchten, dem seien die Gründe für diese Situation gesagt: Keine deutschlandweite Mobilität, keine Reisefreudigkeit, zu alt um sich einzuarbeiten, keine Englischkenntnisse, keine Kentnisse der Betriebswirtschaftslehre... trotz aller Berufserfahrung also nicht ausreichend qualifiziert. Darüber kann man jetzt natürlich frustriert sein, aber schließlich ist es Aufgabe der Jobsuchenden, die Anforderungen des Arbeitsmarktes zu erfüllen. Und das war früher - zumindest sagen das die Erzählungen meiner Eltern - genauso schwierig wie heute....

Walter
 
Die Erzählungen meiner Eltern sagen da aber was ganz anderes.
Es gab Zeiten, da konntest du von der einen Firma raus/kündigen und dann bei der nächstbesten gleich wieder Anfangen.
Fakt ist, ich weiss es selbst aus eigener Erfahrung, dass es für Schulabgänger mit "normaler" Bildung sehr schwer ist ne Lehrstelle zu finden.
Und mal ganz Ehrlich, den gelernten Beruf führt man sowieso nicht bis ans ende seibnes Berufslebens mehr aus. Diese Zeiten sind vorbei.
Dennoch sollte man seine Ausbildung bzw. den Weg der Ausbildung sehr genau überlegen, weil es schon die Zukunft mitgestalten kann oder wird.

Ich hab in den drei Jahren, in denen ich nach der Schule Arbeitslos war, fast täglich 20-30 Absagen bekommen. Und es mangelte nicht an meiner Bildung, Kompetenz oder der Qualität der Bewerbung.
Ich weiss es selbst von meinem Ausbilder und von einem Personalchef einer kleineren Firma, der mit meinen Eltern befreundet ist, wie schwer es für die Firmen ist, aus den hunderten von Bewerbern einen rauszufischen, der das Glück haben soll dort zu arbeiten.
Auch die Firmen haben es schwer.
Überlegt euch mal Ihr habt eines Morgens 300 Bewerbungen aufm Tisch liegen und sollt die alle objektiv beurteilen und bearbeiten. Spätestens nach der 20-zigsten hätte ich keine Lust mehr.

Und der Spruch, wer Arbeit sucht der findet auch, zieht dermassen von überhaupt nicht.
Wenn ich sowas hör könnt ich schon jemanden denn Dünndarm durch die Nase ziehen, weil es teilweise schon fast unfähr und fies ist.

mfg
 
:angry Willkmmen in der Realen Welt :angry

Ich war anfang des Jahres für fünf Monate Arbeistlos, da ich bei meinem alten Arbeitgeber wegen unzumutbaren Verhältnissen gekündigt habe.

Ich bin weder faul noch sonstwie nicht in der lage zu Arbeiten, ich habe in meinen 25 Jahren wo ich Lebe meine Lehre als Einzelhandelkaufman abgeschlossen, habe mich Fortgebildet, hab meinen Handelsassistenten gemacht und bin Stellvertretende Marktleitung gewesen.

Als ich nun Arbeitslos geworden bin habe ich insgesamt 43 Absagen bekommen, mit der begründung das ich Überqualifiziert sei, und das hat mich etwas nachdenklich gestimmt, ist es in unserem Deutschen Lande ein Fehler sich Fortzubilden?

Ich habe mich nochnicht einmal als stell. Marktleitung beworben, sondern als normaler Einzelhandelskaufmann, aber nein nix geht!!!!!!

Ich hatte bis vor meiner Arbeitslosigkeit noch vorgehabt den Betriebswirt in der Abendschule zu machen, aber nach dieser Erfahrung habe ich Abstand davon genommen, da es immer wieder passieren kann das ich Arbeitslos werde, und je mehr Qualifikationen ich habe, um so schwerer ist es neue Arbeit zu finden.

Leider ist es im Handel schon soweit gekommen das die Firmen lieber nur noch 430? Kräfte einstellt als auch nur einen ausgebildeten Kaufmann, und da denke ich wieder warum ich überhaupt eine Lehre von drei Jahre gemacht habe wenn es doch nix bringt.

Leider sin die Deutschen so verwöhnt, das sie immer mehr Service für immer weniger Geld haben wollen, und das geht nicht, wenn IHR Beratung, Service usw in unseren Märkten in Deutschland wollt, dann gebt auch mal 50ct mehr aus, und sagt nicht immer " das muss auch billiger gehen" wenn kein Geld reinkommt, kann auch nix in Service usw. gesteckt werden, und das ist das Problem in Deutschland.

Denkt auch mal drüber nach was Ihr so macht, und schimpft nicht immer nur über unsere Politiker, der kleine Mann (und Frau) ist das Volk, und nicht die reichen Säcke die an der macht sind.

Sorry musste das mal los werden!!!!!!!!

Mfg
Mich
 
Tja,was ich hier lese ist zum größten Teil leider wahr!
Wir sind eben eine Dienstleistungsgesellschaft,unsere wirklich guten Zeiten sind vorbei (trotzdem waren wir auch 2004 Exportweltmeister!). Wir verzeichen zwar ein kleines Konjunktur-plus,allerdings ist die Situation aufm dem Arbeitsmarkt nicht besser.Solange es in Europa(zumindest in der EU) nicht einheitliche Regelung und Gesetze gibt,was Firmen und Vorschriften (Abwässer,Arbeitszeiten,Steuern,Umwelt usw.), angeht sehe ich persönlich keine Besserung.


Mag jetzt richtig blöde klingen aber es kann doch nicht sein,dass nur ein Krieg uns, aus dieser be****** Wirtschaftslage retten kann?!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Region geht gerade den Bach runter. Höchste Arbeitslosenquote in Oberfranken, Besserung ist fraglich. Wenn ich mal auf Jobsuche gehen muß, dreht sich mir jetzt schon der Magen um (obwohl, schlechter kann es kaum noch werden....). Ein großer Nachteil ist die Grenznähe zu Tschechien, so holen sich viele Arbeitgeber tschechische Arbeitskräfte, die für weniger Geld arbeiten. Zum Beispiel gibt es hier ein Pflegeheim, in dem der Großteil des Personals aus angelernten Billigkräften aus Tschechien besteht. Auch in anderen Bereichen (Verkäuferinnen, Friseurinnen.....) kommen immer mehr Grenzgänger zu uns.

Früher hatten wir hier viel Porzellanindustrie, die mittlerweile so gut wie am Ende ist. Die meisten Werke haben längst geschlossen, weil zu viel Billigware aus China nach Deutschland kam.

Und was die Anforderungen angeht, scheint so manch potentieller Arbeitgeber unter Realitätsverlust zu leiden. Kürzlich blättere ich durch die Tageszeitung, und da wollte jemand für seinen Ausbildungsplatz als Dachdecker ausdrücklich einen Abiturienten..... :rolleyes:

Crosis schrieb:
Mag jetzt richtig blöde klingen aber es kann doch nicht sein,dass nur ein Krieg uns, aus dieser be****** Wirtschaftslage retten kann?!!!

Vielleicht denkt Mr. Bush irgendwann ja mal, wie hätten Massenvernichtungswaffen. Es gab schließlich mal die Theorie, Deutschland hätte an Atomwaffen gearbeitet.....
 
Foxfire schrieb:
Leider sin die Deutschen so verwöhnt, das sie immer mehr Service für immer weniger Geld haben wollen, und das geht nicht, wenn IHR Beratung, Service usw in unseren Märkten in Deutschland wollt, dann gebt auch mal 50ct mehr aus, und sagt nicht immer " das muss auch billiger gehen" wenn kein Geld reinkommt, kann auch nix in Service usw. gesteckt werden, und das ist das Problem in Deutschland.

Tja, das ist wohl so. Eine andere Sache ist, dass in Deutschland für den Lohn zuwenig gearbeitet wird. Vielleicht müsste man da auch wieder mal den Hebel ansetzen.

Eine Beipiel aus dem Alltag. Zur Zeit haben wir bei uns die Handwerker im Haus, da wir neue Gasleitungen bekommen. Es sind junge, nette Leute. Sie machen ihre Arbeit bestimmt gut, soweit ich das beurteilen kann. Die Leute fangen um acht Uhr an zu arbeiten. Das heisst, sie stehen um Acht Uhr bei uns auf der Matte. Dann wird erst mal Kaffee getrunken, eine Zigartette geraucht und ein paar Muffins oder eine andere Leckerei verdrückt.
Um zehn Uhr gibts Kaffeepause. Dann verköstigen wir die Handwerker mit einer deftigen Brotzeit. Um 12 Uhr machen die Jungs nochmals ein kurzes Päuschen. Um 15 Uhr verzupfen sich die Jungs in den Feierabend. So geht das Montag bis Donnerstag. Freitags wird nur vormittags gearbeitet. Und danach ist eh frei.

Wenn ich dann mit meinen Schwiegereltern darüber diskutiere, wie sie vor Jahren den Laden geschmissen haben, dann war es für einen Handwerker ganz normal, Samstags und Sonntags zu werken. Und Feierabend war auch nur dann, wenn die Arbeit getan war und der Kunde damit zufrieden war.

Ich weiss, es ist immer leicht, Anderen die Schuld für die Misere in die Schuhe zu schieben. Aber in diesem Fall muss man schon auch die Bestrebungen der Gewerkschaften hinterfragen, die Arbeitszeit immer mehr bei gleichem Lohn zu verkürzen.

Was es jetzt braucht, um aus der Misere zu kommen ist schon auch eine Art Krieg: Ein Krieg mit sich selbst! Wir müssen wieder lernen in die Hände zu spucken und dürfen uns nicht von der Arbeit abhalten lassen, auch wenn die Uhr bereits "Feierabend" geschlagen hat. Das Bildungsniveau muss wieder steigen. Gleichzeit braucht es aber auch mehr Solidarität seitens der Arbeitgeberschaft. Es muss wieder Usus werden, auch einem weniger qualifizierten Mitmenschen eine Chance zu geben: Denn, letztlich müssen wir ALLE etwas zu beissen haben. Und nicht nur diejenigen, die von den Qualifikationen her prädestiniert für einen Job sind. Anderweitig müssen wir bereit sein, viel Geld in den Sozialstaat zu investieren. Aber da scheitert die Zuwendung ja auch... :rolleyes:

Ich weiss, es ist jetzt ein wenig opfftopic. Aber wenn ich lese, was sich Herr Hartz bei VW geleistet hat, kann ich Hartz-Vier nicht mehr ernst nehmen.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
Tja, das ist wohl so. Eine andere Sache ist, dass in Deutschland für den Lohn zuwenig gearbeitet wird. Vielleicht müsste man da auch wieder mal den Hebel ansetzen.

Eine Beipiel aus dem Alltag. Zur Zeit haben wir bei uns die Handwerker im Haus, da wir neue Gasleitungen bekommen. Es sind junge, nette Leute. Sie machen ihre Arbeit bestimmt gut, soweit ich das beurteilen kann. Die Leute fangen um acht Uhr an zu arbeiten. Das heisst, sie stehen um Acht Uhr bei uns auf der Matte. Dann wird erst mal Kaffee getrunken, eine Zigartette geraucht und ein paar Muffins oder eine andere Leckerei verdrückt.
Um zehn Uhr gibts Kaffeepause. Dann verköstigen wir die Handwerker mit einer deftigen Brotzeit. Um 12 Uhr machen die Jungs nochmals ein kurzes Päuschen. Um 15 Uhr verzupfen sich die Jungs in den Feierabend. So geht das Montag bis Donnerstag. Freitags wird nur vormittags gearbeitet. Und danach ist eh frei.

W


Das ist aber schon ziemlich extrem. Denen würde ich in den Arsch treten, wenn die erst um 8 auftauchen, sich vollfressen, und um 15 Uhr schon Feierabend machen.
Ich kenne mich zwar im Hochbau nicht aus, aber ich glaube das sich das nur noch die wenigsten Firmen leisten können !

Sieht aber schon doof aus, wenn überall von schlechten Zeiten geredet wird, und dann hat man solche Handwerker im Haus. So wie die arbeiten würd ich mal gerne Urlaub machen :braue
 
Sieht aber schon doof aus, wenn überall von schlechten Zeiten geredet wird, und dann hat man solche Handwerker im Haus. So wie die arbeiten würd ich mal gerne Urlaub machen

Es kommt aber immer auch auf den Auftrag an,öffentlich oder privat. Das sind Unterschiede.
Dann ist auch noch zu beachten wie die Termine sind, auch ob der Handerwerksbetrieb nach diesem Auftrag arbeit hat.Da Cheffe ja auch dazu verplichtet ist Arbeit für seine Angestellten zu haben. Da wird dann schon mal gerne die Zeit etwas gestreckt.
Und zum anderen haben die Gewerkschaften zu viel die Finger im Spiel,wegen den Kosten,geregelte Stundenzahl am Tag.
Man kann eher zwei Woche normal arbeiten als eine Woche mit Überstunden,den das wird Teuer.

mfg
 
Wookie Trix schrieb:
Tja, das ist wohl so. Eine andere Sache ist, dass in Deutschland für den Lohn zuwenig gearbeitet wird. Vielleicht müsste man da auch wieder mal den Hebel ansetzen.

Ich weiss, es ist immer leicht, Anderen die Schuld für die Misere in die Schuhe zu schieben. Aber in diesem Fall muss man schon auch die Bestrebungen der Gewerkschaften hinterfragen, die Arbeitszeit immer mehr bei gleichem Lohn zu verkürzen.

Gruss, Bea

Liebste Bea..
Meine Arbeitskraft kann gar nicht teuer genug für meinen Arbeitgeber sein,denn das ist es letztlich was ich meinem Arbeitgeber verkaufe MEINE ARBEITSKRAFT.
Ich habe einen Vertrag mit meinem Brötchengeber geschlossen und unter anderem steht da drin das ich wenn ich auch nur 1 min. länger arbeite als meine tarifliche Arbeitszeit dann wird die bezahlt. Abgesehen von den Abgeordneten in Stadt und Landtagen kenne ich niemanden der für seinen Lohn zuwenig arbeiten muss. Im Gegenteil werden meiner subjektiven Meinung nach eine Menge Menschen für Ihre Arbeit verdammt schlecht bezahlt!
 
@Bea: Ich weiß zwar nicht, in welchem Deutschland du lebst, aber in dem Deutschland, das ich kenne, werden die Arbeitszeiten bei weniger Lohn verlängert!

@Backet: Es ist nicht die Schreibweise, sondern die Ausdrucksweise, die mich zu diesem Schluß führt. Wer sich schriftlich so äußert, tut das im Umgang sonst wohl ähnlich. ;)

Und wenn ich als Arbeitgeber mitbekomme, daß jemand in einem anderen Betrieb gekündigt hat wegen unzumutbarer Belastungen (wie auch immer diese im Einzelhandel aussehen mögen) werde ich denjenigen bestimmt nicht einstellen. Woher kann ich mir denn sicher sein, daß er nicht auch die Arbeit bei mir als unzumutbar ansieht? Also such ich mir gleich jemand anderes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomm Lucas schrieb:
Und wenn ich als Arbeitgeber mitbekomme, daß jemand in einem anderen Betrieb gekündigt hat wegen unzumutbarer Belastungen (wie auch immer diese im Einzelhandel aussehen mögen) werde ich denjenigen bestimmt nicht einstellen. Woher kann ich mir denn sicher sein, daß er nicht auch die Arbeit bei mir als unzumutbar ansieht? Also such ich mir gleich jemand anderes.

Zuerst einmal nicht wegen "unzumutbaren Belastungen" sonder Verhältnissen, GROßER unterschied, mal ne frage, was ist dein Beruf?
Ich habe bei meinem alten Arbeitgeber gekündigt weil versuch wurde mich für jeden Fehler haften zu lassen, es gibt auch ein schönes Wort dafür "mobbing".

Ich bin bei meinen neuen Arbeitgeber mit Vollzeit eingestellt, jedoch Arbeite ich jede Woche min 45-52 Stunden, und die werden nicht bezahlt. Was die Leute nicht sehen ist das Wir im Geschäft 1,5 Stunden vor Ladenöffnung anfangen zu Arbeiten, und Abends min nochmal 45min im Laden sind, (für die nacharbeit). Es ist aber so das genau fünf minuten vor Ladenschluß ncomal die ganzen Leute reinkommen die den ganzen Tag nix zu tun haben, und sich dann noch aufregen das wir ja "schon" zu machen.

bevor man einen anderen Beruf von ober herab anschaut, erstmal informieren, dann texten
 
Ich bin Disponent bei der Bahn. Vorher war ich Lokführer. Unregelmäßiger Wechseldienst (sozusagen Schichtdienst, jedoch nicht im geregelten Dreischichtmodus, sondern mit Dienstbeginn und Dienstende zu jeder erdenklichen Uhrzeit) sind für mich nichts Besonderes, auch Wochenarbeitszeiten bis zu 55 Stunden und Schichtlängen von 12 Stunden sehe ich als normal an. Jetzt gerade komme ich von einer Nachtschicht. Außerdem betreibe ich noch ein kleines Nebengewerbe. Ich kenne also nicht nur die Situation als Arbeitnehmer, sondern auch die eines Selbstständigen Unternehmers.
Als Kunde interessiert es mich eigentlich herzlich wenig, wie lange die Angestellten bereits im Laden sind oder wie lange sie anschließend noch für die Abrechnung brauchen - Hauptsache, der Service stimmt. Und da erwarte ich eben auch, daß ich noch freundlich behandelt werde, wenn ich zwei Minuten vor Ladenschluß reinkomme. Als Lokführer endet die Fahrt schließlich auch nicht zwei Minuten vor dem Bahnhof.
Allgemein stelle ich aber immer wieder fest, daß jeder natürlich immer alles für sich in Anspruch nimmt an Service, wenn es darum geht, selbst Service zu leisten, sieht das aber schon wieder gaaaaanz anders aus. Bestes Beispiel die ewigen Debatten um das Ladenschlußgesetz: Einfach aufheben und fertig!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomm Lucas schrieb:
Bestes Beispiel die ewigen Debatten um das Ladenschlußgesetz: Einfach aufheben und fertig!

Okay, das mit dem Ladenschlußgesetz ist so eine sache, aber leider ist es so:
Als ich angefangen habe im Handel zu Arbeiten, wurde von 9- 18:30 und es waren fünf Leute im Markt, jetzt habe wir von 8-20 Uhr geöffnet, und sind nurnoch im schnitt drei Leute im Markt, weil die Öffnungszeiten immer weiter verlängert werden, aber durch den Sparkurs (immer alles billiger) bleibt kein Geld für Personal, wenn ich allso fast täglich 13,5 Stunden im Markt bin, und nur ne viertel Stunde Pause machen kann, weil zu wenig Personal da ist, dann finde ich sollten Wir alle mal nachdenke, kannst ja mal in den Tarifvertrag für Verkäufer reinsehen, dann wird dir vieleicht auffallen das der Handel total beschissen da steht.

Und bevor nun wieder kommt "brauchst ja nicht im Handel zu Arbeiten", ohne so Typen wie mich hättet Ihr garkeinen Service mehr in den Läden, aber ihr wollt ja immer alles billiger, deshalb werden nur ungelernte eingestellt, und so Dinosaurier wie ich (Ausgelernter Einzelhandelskaufmann) habe keine chance mehr.
 
Foxfire schrieb:
Wir alle mal nachdenke, kannst ja mal in den Tarifvertrag für Verkäufer reinsehen, dann wird dir vieleicht auffallen das der Handel total beschissen da steht.

Tja, im Handel wird man vielleicht schlechter bezahlt, aber dafür ist die Arbeit auch nicht halb so anstrengend wie besser bezahlte Jobs in der Industrie (das besser bezahlt ist natürlich auch relativ...). Der Handel hat dafür keinen Schichtbetrieb, im Normalfall keine schwere körperliche Tätigkeit zu verrichten und die Eintönigkeit ist im Vergleich zu Akkordarbeitern ja wohl auszuhalten.
Es mag eine für dich unangenehme Situation sein, aber die Annahme, dass es Einzelhandelskaufmännern am schlechtesten geht, ist auf alle Fälle falsch...

Walter
 
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