Doping-Razzia bei Österreichs Biathleten
Italienische Fahnder durchsuchen Unterkunft
Die italienische Polizei hat am späten Samstagabend eine Doping-Razzia im Quartier der österreichischen Biathleten durchgeführt. Das bestätigte das Internationale Olympische Komitee (IOC). "Das IOC kann bestätigen, dass unangekündigte Doping-Tests bei österreichischen Biathleten und Langläufern durchgeführt worden sind", hieß es in einer Pressemitteilung.
Hintergrund der Aktion waren Informationen des IOC, dass Österreichs bis einschließlich der Winterspiele 2010 in Vancouver von Olympia-Teilnahmen ausgeschlossene Ex-Cheftrainer Walther Mayer sich in der privaten Unterkunft aufhalten sollte.
Die "Blutbeutel-Affäre"
"Aufgrund seiner Verwicklung in Blut-Manipulationen in Salt Lake City 2002 ist es für das IOC eine Verpflichtung, Doping-Kontrollen bei Athleten durchzuführen, die unter seinem Einfluss stehen könnten", heißt es in dem IOC-Statement weiter. Der Skandal um Mayer hatte vor vier Jahren als so genannte "Blutbeutel-Affäre" für Schlagzeilen gesorgt.
Vor der IOC-Bestätigung der Kontrollen hatte bereits der Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees für Österreich, Heinz Jungwirth, gesagt: "Es gab einen Dopingverdacht, und die Sportler mussten sich einem Dopingtest unterziehen."
Umstellt und durchsucht
Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wurde das angemietete Privathaus der österreichischen Athleten in San Sicario auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Turin von den Carabinieri umstellt und durchsucht.
Die Betreuer und das Personal durften die Räume während der Durchsuchung nicht verlassen, während die Sportler wenige Stunden nach ihrem Wettkampf zur Dopingkontrolle nach Sestriere gebracht wurden. In der Einzel-Verfolgung über 12,5 km am Samstag war Christoph Surmann als Siebter bester Österreicher gewesen.