Der Werbespot einer Gewerkschaft

Mal von mir ein Wort zu Ver.di.
Wie ich hier schon mehrmals erwähnte,arbeite ich bei der Post.Unsere ehemalige Gewerkschaft,die schon nicht viel taugte, ist in Ver.di aufgegangen.
Aber was Ver.di angeht,die sind wirklich ads letzte.
Die haben jetzt einen sogenannten "Beschäfftigungspakt" mit der Post AG abgeschloßen,der tausende Arbeitsplätze kostet,und der vielen Mitarbeitern schmerzhafte Lohneinbrüche beschert.
Ich arbeite bei der größten Postniederlassung im Rhein-Main Gebiet.
der Betriebsratsvorsitzende (natürlich von Ver.di.) fährt einen Audi A4 mit Tankkarte auf Unternehmenskosten, als Dienstwagen.So jemand kann doch nur gekauft sein, oder ?
Wir bei uns auf dem Zustellstützpunkt sagen nur noch : Ver.di-----Verdammt dilletantisch.
 
Nun, wenn in den letzten 3 Jahren mehr als 100.000 kleine und mittelständische Unternehmen (die hierzulande die Hauptlast der Ausbildungsplätze stellen) Pleite gegangen sind, dann braucht man sich nicht wundern, wenn viele Leute keinen Job oder eine Lehrstelle finden.

Mal abgesehen, daß es mit der Qualifizierung nicht zum besten steht. Ich hab beruflich hin und wieder mit Bewerbungsschreiben zu tun und was ich da manchmal zu sehen bekomme läßt mich glauben, daß unser Schulsystem bei PISA noch viel zu gut abgeschnitten hat.

Unsere staatliche Bürokratie und Regulierungswut ist daran auch nicht ganz unschuldig:
Große Konzerne leisten sich Experten, die für sie die günstigen Alternativen oder Schlupflöcher finden, während die kleinen und mittleren Unternehmen hilflos Finanzamt, Sozialkassen und Gewerkschaften ausgeliefert sind.

Besonders obszön finde ich das Verhalten der Gewerkschaften: Während bald 5 Millionen Menschen keinen Job haben veranstalten diese Umverteilungs-Prediger einen Aufstand, wenn es um die Streichung eines Urlaubstages oder 2 Stunden Arbeit die Woche mehr geht als ob das Geld dafür vom Himmel fällt.
 
Ich finde Suizid an sich nicht unbedingt schlimm (auch wenn den meisten meine Meinung nicht gefällt)...
... aber das auf diese Weise in einem werbespot darzustellen, das ist einfach hirnrissig!

Es gibt viele,die ne menge Absagen bekommen haben.... und dadurch vielleicht auf solche Gedanken kommen... ich find die Werbung einfach nur zum Kotzen!
 
Die Werbung ist der absolute größte Scheis.

Die von Verdi sind doch alle krank.

Jugendfroscher haben selber gesagt das die Werbung eher dazu verleitet zu Suizid.

Und der Großeteil der Jugendlichen der befragt wurde findet das gleiche.

Also und wenn die Werbung für Jugendliche ist. Dann würd ich sagen haben die von Verdi absolut scheise gebaut.

ich bin dafür das die Werbung Inidziert wird. Wegen Suizidverherlichung.

MFG Kyp
 
Total krank, dieser Werbespot! Suizid ist einfach ein Thema, das man nicht einfach zwischen ne Audi-Werbung und nen Maggi-Werbespot setzen kann! Bei uns im Ort ist erst letzten Freitag ein Mädchen vor ein Auto gesprungen... ich versuch mir grad vorzustellen, was in ihr vorgehen würde, wenn sie im Krankenhaus Fernsehn guckt und dieser Schwachsinn gezeigt wird...
Ich finde es einfach geschmacklos, was und wie Ver.di sowas zeigt!
 
Aus gegebenem Anlaß schiebe ich den Thread nochmal nach oben!

Nachdem ich den "Werbespot" einmal gesehen habe, habe ich eine eMail an ver.di geschrieben, in dem ich mitteilte, daß ich das ganze für "...geschmackloser, unverantwortlicher und unverschämter..." halte.

Es hat mich vollkommen überrascht, daß heute in meiner Mailbox eine Antwort der Gewerkschaft zu finden war!
Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

Antwort-Mail von ver.di
vielen Dank für Ihre Nachricht. Erlauben Sie uns bitte an dieser Stelle
etwas genauer auf die Hintergründe zu unserem Clip einzugehen.

Unser Spot ist nicht zur Mitgliederwerbung gedacht. Vielmehr wollen wir
durch den Spot auf die Lage am Ausbildungsstellenmarkt aufmerksam machen und
diese wieder in die öffentliche Diskussion bringen. Weiterhin wollten wir
durch unseren Spot keineswegs den Eindruck erwecken, das wir den Sinn des
Lebens auf eine Ausbildungsstelle oder die Arbeit reduzieren wollen.
Vielmehr ist unsere Auffassung das Bildung und Arbeit eine Möglichkeit zur
Entfaltung der Persönlichkeit bietet. Gerade aus diesem Grunde liegt uns die
Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt und insbesondere die aktuelle
dramatische Situation ganz besonders am Herzen.

Deshalb war es für uns wichtig, mit einem provokativen Spot zum einen auch
nochmals den betroffenen Jugendlichen vor Augen zu führen, dass nicht nur
sie als Einzelperson keinen Ausbildungsplatz finden, sondern in Deutschland
weit über 150.000 betriebliche Ausbildungsplätze fehlen. Zum anderen wollten
wir deutlich machen, dass sich hinter der Ausbildungsplatzstatistik nicht
nur eine anonyme Masse befindet, sondern es sich um konkrete, einzelne
Persönlichkeiten handelt.
Der Spot selbst wurde nur kurze Zeit im Fernsehen ausgestrahlt und wird -
wie von Anfang an geplant - nicht mehr gezeigt.

Die Diskussion die wir anstoßen wollen ist nicht die Diskussion über die Art
und den Stil des Videos, sondern die seit Jahren bestehende katastrophale
Lage am Ausbildungsmarkt. Politik und Wirtschaft haben es in der
Vergangenheit versäumt, ihrer gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen
Verantwortung gerecht zu werden.

Bis heute wurden Hunderttausende Jugendliche und junge Erwachsene durch die
kurzfristige ökonomische Perspektive der Wirtschaft bewusst um ihre Zukunft
betrogen.

Warteschleifen, kurzfristige Aktionsprogramme sowie halbherzige Aufrufe von
Seiten bestimmter Politiker doch bitte mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung
zu stellen haben zu keiner Verbesserung der Situation am Ausbildungsmarkt
geführt.
Insgesamt ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze gegenüber dem
Vorjahr um 39.484 zurück gegangen, die der betrieblichen sogar um 40.965.
Gleichzeitig ist die Zahl der gemeldeten BewerberInnen gegenüber dem Vorjahr
um 8.178 angestiegen, so dass derzeit insgesamt ca. 235.000 betriebliche
Ausbildungsplätze (Vergleichszeitraum des Vorjahres: 185.221) fehlen.
Insgesamt haben die Arbeitgeber in den letzten 2 Jahren ca. 86.000
Ausbildungsplätze und damit jeden sechsten betrieblichen Ausbildungsplatz
vernichtet!

Auch uns geht es darum Jugendlichen für ihr zukünftiges Leben eine
Perspektive zu eröffnen und sie auch durch Bildungsarbeit zu befähigen, ihre
eigene Situation zu verändern und auch für eine gerechtere Gesellschaft zu
sorgen. Wichtig ist jedoch auch, dass junge Menschen die Möglichkeit
erhalten an den gesellschaftliche Prozessen in diesem Lande zu
partizipieren. Hierfür ist jedoch auch die Einbindung in die Arbeitswelt
eine wichtige Voraussetzung.
Nach unserer Auffassung bleibt dabei die Umlagefinanzierung die einzige
Möglichkeit kurzfristig und nachhaltig die Situation am Ausbildungsmarkt zu
verbessern und nicht eine weitere Generation in die berufliche, ökonomische
und gesellschaftliche Perspektivlosigkeit zu entlassen!
Zu der eMail ansich:
Ich finde es überaus positiv und wirksam, daß überhaupt geantowortet wird und dann auch noch der Absender (also ich) direkt und mit Namen angesprochen wird. In der (bekannten) Service-Wüste Deutschland ist das nicht gerade selbstverständlich (ich warte immer noch auf die Antwort meines Mobiltelefon-Betreibers - seit August :rolleyes: ).

Zum Inhalt der Antwort:
Das die Gewerkschaft auf Mißstände hinweisen und klar machen wollte, daß sich hinter den ansonsten anonymen Zahlen durchaus Individuen und Schicksale befinden, sollte jedem klar sein.
Genauso sollte einem aber auch klar sein (wie in diesem Thread ja schon häufiger erwähnt wurde), daß der Film über eine Grenze hinausgegangen ist.
Schocken, wachrüttel....ja.
Geschmacklos und unsensibel sein...nein.
 
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