Despayre (Horuz-System)

Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - vor Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi

Serenerty blickte ihn einen kurzem Moment als Takeshi erklärte, dass sie stets so schöne Wort finde, in ihr sogar eine Poetin stecke. Dies war das erste Mal, dass sie so etwas gesagt bekam und es klang doch recht schön. Takeshi deutete in seinen Raum hinein, bat sie herein und Seren, folgte dieser Aufforderung. Etwas, was sie im Grunde nicht getan hätte, wenn sie diese Träume, diese Erinnerungen nicht beschäftigen würden. Doch taten sie es und sie wollte hören, hören was er sagte, ob er bestätigte oder verneinte und ob er ergänzte. Sie trat ein und sah sich kurz um. Eine schlichte hölzerne Couch mit aus vier Querbalken verbundene Beine, einer Lehne, bei der zwei breit, lange nach außen gekrümmt Armlehnen von abführten. Auf dem Holz war eine breite weiße Polsterung befestigt, so dass man darauf würde sogar schlafen können wenn man wollte. Ein Tisch stand vor der Couch, ebenso schön und schlicht geschwungen wie der Tisch. Die Räumlichkeit war schlicht und dennoch mit Stil gefüllt. Sie schien zu ihm zu passen. Langsam folgte sie ihm zu der Couch und ließ sich darauf nieder.

Takeshi erklärte, dass er sich noch gut daran erinnere. Dass sie sich täglich dort getroffen hatten. Ihre Beine ins Wasser gestreckt hatten um Kühlung zu erhalten und er ihr Blumen ins Haar gesteckt hatte. Erinnerungen, die auch sie kannte. Sie hatten sich geküsst als ob es kein Morgen gegeben hätte und sie hatten sich nicht lösen wollen. Es waren Erinnerungen, die in ihr erwacht waren, die ihr noch immer vor Augen geisterten.

Seine dunklen Augen kehrten zu ihr zurück und Serenety erwiderte diesen Blick, der etwas magisches an sich hatte, sie in seinen Bann zog. Wie sehr musste er doch leiden, wie sehr musste es ihm nach ihr verlangen. All die Jahre so getrennt von einer Liebe zu sein musste erschreckend für und qualvoll zugleich für ihn gewesen sein. Sie konnte ihm nachempfinden, wusste wie er sich fühlen musste und dennoch wurde ihr eines klar, nämlich dass sie vielleicht jene Frau von damals sein mochte, aber ihre Gefühle für ihn andere waren. Zwar konnte sie nicht leugnen sich zu ihm hingezogen zu fühlen, doch dies traf auch auf ihren Vorgesetzten zu, dennoch liebte sie ihn nicht. Dafür kannte sie ihn zu wenig und außerdem, gleich welcher Mann er damals vielleicht gewesen sein mochte, sie lebten in der jetzigen Welt, in einer Welt, die Real war und sie gehört gewisslich nicht zu der Sorte Frau, die sich so schnell verliebte. Vielleicht würde sie ihn irgendwann lieben können, vielleicht aber auch nicht, dies konnte sie jetzt noch nicht sagen. Dennoch würde sie darauf achten müssten, dass er dies nicht erfuhr, denn sie wollte nicht wissen, was dann geschehen würde.

Sie musste ehrlich zu sich selbst sein und wenn sie es war, ihre Gefühle durchforstete, dann erkannte sie, dass sie ihn nicht würde lieben können. Nicht jetzt! Er mochte sie lieben, zumindest war er dieser Ansicht auch wenn sie das Gefühl hatte, dass noch etwas anderes dahinter steckte, etwas, was er zu verbergen suchte. Sie wollte nicht in ihn eindringen, denn sie wusste, dass er, wenn sie dies tun würde, seine andere Seite zum Vorschein bringen würde. Eine Seite, die angefüllt war mit Hass, einem tiefen Hass, der woher er auch immer zu rühren schien gefährlich war. Sie wollt ihn nicht provozieren, noch ihm einen Grund dazu geben sich wirklich anzugreifen auch wenn er beteuerte dies nicht tun zu wollen. Doch im Zorn konnte viel geschehen, sehr viel und sie war nicht bereit dazu ein solches Risiko einzugehen.

Sein Hass war stark und wenn er zum Vorschein kam würde ihn nichts halten können. Zu gern hätte sie gewusst was jenen Hass hervorgerufen hatte, warum er bestand und doch wollte sie ihn nicht fragen, denn dies hätte nur dazu geführt, dass er einen neuerlichen Grund gefunden hätte ihr etwas anzutun. Zwar konnte die Exotin sich währen, aber ein Mann, der sich seinem blanken Hass hingab konnte trotz allem zu einer ungeahnten Gefahr werden und unberechenbar. Dies hatte er ihr schon bewiesen. Ein weiteres Mal wollte sie dies nicht erleben müssen. Somit blieb ihr nichts anderes übrig als mitzuspielen, etwas, was sie hätte durchziehen sollen anstatt dagegen zu gehen. Aus Fehlern lernte man bekanntlich und nun wo sie wusste woran sie war, würde ihr dieser Fehler nicht noch einmal unterlaufen.


„Eine Poetin hat mich noch niemand genannt. Ein Kompliment, welches sehr nett ist.“


Sie lächelte kurz und senkte dann die Lieber, ehe sie ihn erneut ansah.

„Ein Duft von Frische lag in der Luft, welches sich mit dem Wasser vermengte. Gleichzeitig mischte sich der Geruch nach…“,
sie hielt kurz inne und schloss die Augen,“ nach einem leichten Parfüm, welches von dir stammte. Wir waren glücklich, überglücklich. Jene Momente waren die schönsten überhaupt in unserem Leben und wir schwuren uns, dass sich nichts und niemand zwischen uns stellen sollte. Ich war noch so jung, jünger wie ich jetzt bin als wir uns kennen lernten.

Es war ein warmer Morgen, ein sehr warmer als wir uns das aller erst mal sahen. Ich suchte meinen Lieblingsplatz auf, eben dieser Fluss. Als ich ankam hörte ich das rauschen und so schritt ich ans Wasser, zog die Schuhe aus und glitt mit den Füßen hinein. Du musst mich eine Weile beobachtete haben, schweigend wie gebannt. Ich sang mit einem Vogle um die Wette. Ein Lied welches mir wieder in den Sinn kommt.“


Sie hatte noch immer die Auge geschlossen als sie davon erzählt. Die Bilder liefen an ihrem geistigen Auge vorüber, so als ob es Real wäre. Erinnerungen die erwachten und sich ihren Weg bahnten.

„Irgendwann bemerkt ich, dass ich beobachtet wurde und ich drehte mich. Zwischen zwei Bäumen, nicht weit vom Ufer entfernt standest du, auf deinem Gesicht ein Ausdruck, der deutlich machte, dass du fasziniert warst. Ich verharrt und sah dich nur an. Es dauerte einen Moment, ein scheinbar schier endloser Moment ehe du herab kamst. Es war jener Blick, der mich verzauberte.“

Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Blickte in seine dunklen Augen, die sie beobachteten. Langsam schüttelte sie den Kopf. Wie hatte sie so etwas vergessen können!? Und dennoch, dennoch war dies nicht mehr die Realität, sondern die Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die weit weit zurück lag. Eine, die so nie wieder existieren würde, den die Zukunft würde eine andere sein. Sie war nicht mehr das Mädchen aus jener Zeit, denn ihre Gefühle waren andere.

Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi
 
[ Hyperraum | nach Despayre (Horuz-System) | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit Brückencrew und Sec. Lt. Thrass ]
Durch eine kräftige Erschütterung, welche das gesamte imperiale Schiff erfasste, reduzierte sich der farbenprächtige Kanal als erstes auf ein riesiges Bündel aus langgezogenen weißen Streifen. Schnell zerfielen diese Streifen in kleine Punkte, die auf dem schwarzen Samt des unendlichen Alls von Zeit zu Zeit sogar kurz aufleuchteten. Grazil war die „Pandora“ nach einem zweistündigen Flug aus dem noch recht unerforschten Hyperraum in den realen Raum zurückgekehrt. Dem relativ alten Victory-Kreuzer, der sich mit seiner dunkelgrauen Lackierung kaum vom Hintergrund abhob, folgte auf den Fuß ein zweites Schiff, die „Umbra“. In der weiten Ferne drehte sich der giftgrüne Planet Despayre seine einsame Runde um den gelben Stern Horuz. Gemächlich suchten sich die zwei Kriegsschiffe einen geeigneten Anflugvektor auf den fremden Zielplaneten.

„Horuz-System erreicht, Cpt. Murata, erklang plötzlich die eifrige Stimme des Navigators und riss den schweigsamen Kommandanten aus seinen schwermütigen Gedanken.

Flüchtig sah Toji auf. Der Blick seiner braunen Augen glitt rasch zu dem oliv-grauen Offizier, der in dem linken Graben zu seinem Vorgesetzten ehrfürchtig aufsah. Mehrere Mannschaftsmitglieder, die zur besseren Unterscheidung eine sehr hellgraue Uniform trugen, fixierten weiterhin die zahlreichen kleinen Bildschirme. Ansonsten herrschte auf der ganzen Brücke der „Pandora“ achtungsvolle Stille – außer bei bestimmten Befehlen, welche die anwesenden Offiziere ihre Stationen gaben. Toji ließ die komplette Situation einen Moment auf sich wirken. Seine Gedanken waren während des ganzen Flugs stets bei der entführten Serenety gewesen. War sie noch am Leben? Ging es ihr gut? Konnte er ihr wirklich helfen? Ein paar Zweifel hatten versucht seinen Geist zu vernebeln, doch bisher hatte seine Liebe zu der jungen Akaji dieser Beeinflussung erfolgreich widerstanden. Erneut unterdrückte Toji einen Seufzer, welcher im Begriff war ungehindert über seine Lippen zu gleiten.


„Ensign, behalten Sie den Kurs bei“, wies Toji an und richtete dabei seine Aufmerksamkeit auf das große Panoramafenster. „Jedoch sollten Sie die derzeitige Geschwindigkeit um weitere drei Prozent reduzieren. Lassen wir der „Umbra“ den Vortritt.“

'… damit sie ihre Sonden aussenden kann', fügte der Kommandant insgeheim hinzu. Dann bestaunte er wie der graue Vindicator-Kreuzer – das Schiff von Cpt. Slayer – an seinem Kriegsschiff langsam, ganz langsam vorbeizog. Kilometer für Kilometer wuchs die Distanz zwischen den zwei schon sehr alten Kreuzern, bevor sich die Entfernung nach einigen Minuten endlich fixierte. Mit jeder Sekunde kamen sie dem gefährlichen Despayre näher und näher. Gleichzeitig zeigten sämtliche Sensoren im restlichen System kein Lebenszeichen. Ein Zeichen dafür, dass in diesem Fall sowohl die „Pandora“ als auch die „Umbra“ allein waren. Eventuelle Störungen der heimlichen Operation reduzierten sich damit auf einen Wert, der mathematisch gegen Null ging. Toji notierte auch diese Information völlig beiläufig mit einem schlichten Nicken in Richtung Lt. Kaine. Allmählich kehrten alle Gedanken zu Cpt. Slayer, einem Sith und zudem – laut imperialen Protokoll - seinem Vorgesetzten, zurück. 'Kann ich ihm wirklich trauen?', fragte er sich zum wiederholten Male. Automatisch legte sich seine Stirn in tiefe Falten. Er kam ins Grübeln.

„Mehrere Viper Probe Droiden wurden von der „Umbra“ abgeschickt“, meldete Lt. Kaine, nachdem man eine sichere Umlaufbahn von Despayre erreicht hatte.

„Sehr gut…“, murmelte der schwarzhaarige Exot und wandte sich im Anschluss sofort mit lauterer Stimme an seinen provisorischen ersten Offizier, Lt. Cmdr. du Telac. „Lassen Sie die Bodentruppen für deren Wehrübung. Des Weiteren möchte ich Sie danach noch sofort unter vier Augen sprechen, Lieutenant Commander.“

„Jawohl, Captain“, entgegnete der blonde Hüne mit seiner Bassstimme.

Im Anschluss schallten einzelne Anweisungen in kräftigem Befehlston über die große Brücke. Ganz ruhig beobachtete der Kommandant das hektische Treiben. Männer in oliv-grauen Uniformen gaben in einem Abstand von wenigen Sekunden neue Befehle an die hellgrauen Mannschaftsmitglieder. In diesem kurzen Moment konnte Toji die Effektivität dieser Besatzung erahnen. Flüchtig kam ihm die Frage in den Sinn, ob seine „Pandora“ für eine Schlacht gerüstet war. Konnte er sich auf die Pflicht, die ein Angehöriger der imperialen Flotte verspüren sollte, wirklich verlassen? Konzentriert ging er mit seinem gewohnten Blick von einem Anwesendem zum nächsten. Bei ihnen konnte er sofort eine ganze Palette an ehrenvollen Eigenschaften, darunter Pflichtbewusstsein und Loyalität, sehen. Kurz schöpfte der junge Flottenoffizier neue Hoffnung. Plötzlich bemerkte Toji wie sich ihm mit riesigen Schritten Count Mareik du Telac näherte. Das blonde Haar wehte leicht beim Gehen, denn der junge Graf hatte auf die übliche oliv-graue Mütze, welche dessen Uniform komplettiert hätte, verzichtet.


„Sie wollten mich sprechen, Sir?“, fragte der Hüne von Had Abbadon mit gedämpfter Stimme. „Mit Verlaub: mir erschließt sich nicht ganz was wir im Horuz-System wollen.“

„Die Bodentruppen werden einige ihrer Gerätschaften testen...“
, antwortete Toji recht trocken, dabei sah er den anderen Offizier ernst an. „Außerdem vermutet Cpt. Slayer auf Despayre eine Terrorzelle mit einem gewissen Gefahrenpotenzial, welche ausgeschaltet werden muss.“

„Ich... ich verstehe, Sir“
, murmelte der blonde Adlige und strich sich über das breite Kinn. „Nur wie bringen Sie sich ein, Captain?“

„Zusammen mit Sec. Lt. Thrass und dessen Enterteam werde ich den Sith in diesem einen Szenario mit aller Kraft unterstützen“, erklärte der Kommandant weiterhin sehr formal. „Sie werden für etwa die nächsten drei Tage das Kommando über die Brücke erhalten. Bleiben Sie mit dem Schiff immer im Orbit. Außerdem will ich ständig eine ComLink-Verbindung zur „Pandora“ haben. … Nun muss ich erst einmal zur Musterung der Navy-Trooper. … Ihre Brücke, Lieutenant Commander.“

Damit verließ der schlanke Exot die Brücke. Mittlerweile schlug sein Herz immer lauter. Mit jedem einzelnen Schritt kam er den Entführern und der möglichen Befreiung näher. Erneut kamen ihm die wahrscheinliche Lage Serenetys unfreiwillig in den Sinn. Im Gehen straffte Toji flink die oliv-graue Uniform, die er durch seinen Dienstgrad trug. Die schwarzen, polierten Stiefel – auch ein Teil seiner derzeitigen Militärkleidung - klackten bei jedem Schritt laut auf dem harten Boden. Regelrecht starr war nun der Blick auf den fernen Turbolift gerichtet. Trotzdem hielt sich der Kommandant mit dem Rennen zurück, denn hin und wieder kam ihm auf diesem Weg ein einfacher Crewman entgegen. Er war auf diesem großen Kreuzer anscheinend nie allein. Doch damit hielt sich der muskulöse Murata in diesem Moment nicht auf. 'Thrass wartet schon auf mich...', spornte er sich an und ließ die letzten Meter hinter sich. Zischend öffnete sich die Tür zum Turbolift.

…​

Navy-Trooper. Die meisten kapitalen Schiffe hatten diese Soldaten, die direkt zur imperialen Flotte gehörten. In ihren schwarzen Uniformen unterschieden sie sich stark von der restlichen Mannschaft auf dem Schiff, denn diese war immer in diverse Grau-Nuancen gekleidet. Dazu hatten diese paar Navy-Soldaten eine fundierte Kampfausbildung genossen. Meist nutzte man diese Truppen in einem hitzigen Gefecht zur Abwehr von Enterangriffen oder um selbst einen Angriff dieser Art vornehmen zu können. Nun standen sechs Soldaten – darunter der blaue Chiss Thrass als Anführer – regungslos in einer Reihe vor dem imperialen Kommandanten. Starr war deren Blick auf einen wahlloser Punkt in der Ferne gerichtet. Während Toji einem nach dem anderen gründlich in Augenschein nahm, war keine einzige Muskelbewegung bei diesen Soldaten in Schwarz zu sehen. Ruhig ging der exotische, trainierte Flottenoffizier zurück zu dem blauhäutigen Navy-Trooper. Auf dessen Lippen konnte man kurz den Anflug eines Lächelns sehen. Unwillkürlich hob der Kommandant leicht eine Augenbraue in die Höhe. Behielt seine Kritik jedoch für sich.

„Eine schlagfertige Truppe, Second Lieutenant“, kommentierte Toji die Musterung. „Wir haben für diese Mission einen Sanitäter, einen Sprengstoffexperten und einen Scharfschützen. Die restlichen drei Soldaten dienen zur Unterstützung.“

„Mit einer größeren Gruppe dürften wir im Gelände auffallen, Sir“, entgegnete der Chiss mit kühler Stimme. „Dazu dürfte die Wehrübung die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen...“

„Richtig, richtig...“, reagierte der Kommandant der „Pandora“ mit einem leichten Nicken. „Für den kurzen Flug zum Planeten nehmen wir eines der vier Angriffsshuttle. In genau zehn Minuten treffen wir uns im Hangar.“

Thrass sowie dessen fünf Untergebene salutierten augenblicklich. Danach verließen die sechs Navy-Trooper den Trainingsraum. Einige Sekunden wartete Toji – genoss diesen Moment förmlich. Dann ging er zu seinem persönlichen Quartier, denn er wollte für diese Mission sein scharfes Schwert, das man ihm bei seinem letzten Besuch auf Onderon geschenkt hatte, mitnehmen. Irgendwie fühlte er in dieser Sache eine alte Rivalität aufkommen. Fremde Gefühle wallten am Rand seines Bewusstseins immer wieder auf – Emotionen, die er überhaupt nicht ergründen konnte. Er schälte sich schnell aus seiner Uniform, streifte sich eine provisorische Rüstung über und griff im Anschluss nach dem alten Schwert, das versteckt in einem Kasten lag. Seit seiner raschen Abreise von Onderon hatte er diese antike Waffe nicht mehr betrachtet oder in die Hand genommen. Es lag für einen Moment schwer in der Hand. Trotzdem hatte er schnell das richtige Gefühl für diese Klingenwaffe. Dann verließ er fix sein Quartier und machte sich auf den Weg zum Hangar. Die Abreise stand kurz bevor.

[Horuz-System | Despayre | VSD II „Pandora“ | auf dem Weg zum Hangar | allein ]
 
Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi

Während sie in diesen Räumlichkeiten saß, auf einem Planeten, dessen Vegetation keine Freundliche war und darauf wartete von ihm eine Antwort zu erhalten, wurde ihr klar, dass alles, was in den letzten Stunden und Tagen geschehen war, der Wahrheit entsprach. Dass jene Dinge, die er ihr erzählte nicht erlogen waren, denn ansonsten würden diese Erinnerungen nicht zurückkehren. Dass sie unter Verschluss geblieben waren, nicht an die Oberfläche gedrungen waren hatte vielleicht etwas mit der Momentanen Situation zu tun. Logisch betrachtet, war sie die ganze Zeit über angespannt gewesen, stets auf den Beinen und ständig am arbeiten. Ruhephasen hatte es nicht wirklich gegeben. Hinzu kam, dass sie und ihr Vorgesetzter fast ständig einen gewissen Schlagabtausch führten, der oft darin endete, dass sie sie ihm alles erdenklich an den Hals wünschte nur nichts Gutes. Dies war nicht das einzige, denn auch ihr Vater, der stets mit ihr in Verbindung stand wollte auf dem laufenden gehalten werden und dann war da noch die ganze Misere mit eine Verlobung, die sie nicht guthieß, welche ausgerechnet mit einem Mann war, denn sie verachtete, weil jener zu der Sorte gehörte, die man durchaus als Frauenheld bezeichnen konnte und für die Moral ein Fremdwort war. Darüber hatte sie sich sehr lange aufgeregt und es hatte sie gekränkt, wobei sie stets der Ansicht war ihren Vorgesetzten eher zu hassen als ihm irgendwelche anderen Gefühle entgegen zu bringen. Dennoch hatte seine kleine Affäre sie maßlos gekränkt, besonders nachdem sie erfahren musste, dass sie auch noch mit ihm Verlobt war. Serenety gehörte nicht zu der Sorte Frau, die sich mit so etwas einfach abfinden konnte, zumal es ihre Erziehung niemals zugelassen hätte. Ebenso erschreckend war die Tatsache, dass Toji nicht viel von den alten Sitten zu halten schien, welche so tief in ihr verwurzelt waren. Seine Erziehung war im Grunde keine wirkliche. Sein Vater war früh gestorben und seine Mutter war in ihrer Trauer ein Stück weit überfordert gewesen. Durch ihre Vater wusste sie jedenfalls, dass Tojis Mutter die Erziehung ihres Sohnes nicht gänzlich übernommen hatte und dies hatte der Großvater bei einem Gespräch auf Onderon bestätigt. Warum konnte es sich bei Takeshi nicht um Toji handeln? Irgendwie wäre ihr dies lieber gewesen. Denn eines war sicher, für Takeshi empfand sie nichts, rein gar nichts und sie war sie ebenso sicher, dass sie für ihn nie etwas empfinden könnte. Nicht nachdem sie wusste was er für ein Mensch war. Ehrlich war er nicht, nicht gänzlich, denn er verschwieg ihr gegenüber etwas. Dieses Gefühl ließ sie einfach nicht los, es wurde sogar noch stärker.

Was Toji anging, nun sie mochte sich von ihm vielleicht angezogen fühlen, so als ob es eine gewisse Verbindung zwischen ihnen gab, die nicht zu erklären war, aber auch ihn wollte sie nicht an ihrer Seite wissen, denn dazu waren sie zu verschieden. Gleich was Daichi und andere Familienmitglieder auch denken mochten. Ihre jetzige Situation konnte sie leider nicht veränder und dennoch wäre es ihr weit aus lieber hier jemanden anderen vor sich zu haben. Ganz erklären konnte sie diesen Wunsch auch nicht, zumal er alles andere als Vernünftig klang. Dennoch, es wäre weit aus angenehmer gewesen, den im Gegensatz zu Takeshi war Toji nicht so unberechenbar. Wenn sie diese beiden Männer miteinander verglich, dann hatten sie nicht sehr viel Ähnlichkeit miteinander. Zumindest optisch betrachtet nicht. Was ihre Art anging mochte es vielleicht kleine Dinge geben, bei denen sie sich glichen, besonders wenn es um den Scharm ging, welche beide besonders gut ausspielen konnten. Beide entstammten dem gleichen Volk und bei beiden hatte sie das unangenehme Gefühl des kennens. Ein Gefühl, welches höchst unangenehm war. Doch das schlimmste bei alle dem waren die Augen dieser beiden Männer. Dunkle braune Augen, welche versuchten in ihre Seele zu schauen. Augen, die sie an etwas erinnerte, etwas, was wohl mit der Vergangenheit zu tun haben musste. Konnte Toji jemand aus der Vergangenheit sein? War es möglich, dass auch er schon einmal gelebt, sie sich gekannt hatten!? Möglich war alles und vielleicht würde dies auch erklären, warum seine Augen ihr so vertraut vorkamen. Doch wenn dem so war, warum konnte sie sich an nichts erinnern!? Weshalb erinnerte sie sich nicht? Dies konnte sie nicht erklären. Vielleicht gab es Gründe dafür und vielleicht musste sie nur lang genug warten um zu erfahren weshalb dem so war.

Es gab viel, was man vergleich konnte bei diesen beiden. Aber nichts, nichts war so auffallend wie diese Augen, bei denen sie das Gefühl hatte verflogt zu werden. Was den Rest anging unterschieden sie sich sehr stark voneinander, besonders wenn es um das Äußere ging. Takeshi war durchaus attraktiv, aber wenn es um jene gegangen wäre, hätte Seren sich wohl eher für Toji entschieden, dies hieß wenn sie zu jener Sparte von Frau gehört hätte. Zum anderen war ihr Vorgesetzter doch ein wenig Sympathischer von seiner Art her, wobei es hier natürlich genug an ihm auszusetzen gab. Besonders sein Gebaren und seine Arroganz waren Serenety verhasst. Takeshi war hingegen zu gespalten und er besaß einen starken Hang zu Gewalttaten. Sollte sie die beiden wirklich noch länger miteinander vergleichen!? Am Ende würde nicht viel Gutes übrig bleiben. Wobei eines doch deutlich passte, denn sowohl Takeshi als auch Toji behauptete sie zu lieben. Eine Gemeinsamkeit, die wahrlich eine Ironie war. Sie mochte ihrem Entführer glauben, dass er sie liebte, aber bei Toji tat sie dies nicht. Warum nicht!? Weil alles in ihrem inneren sagte, dass er kein Mann von Ehre war, selbst wenn der Rest etwas anderes behauptete. Sie konnte ihm einfach nicht glauben und sie wollte es auch nicht.

Jetzt wo sie Zeit hatte darüber nachzudenken, sich gewisse Dinge zu verinnerlichen, wurde sie das Gefühl nicht los, dass die Zukunft etwas merkwürdiges mit sich bringen würde. Etwas, womit sie vielleicht nicht rechnen würde. Eine Eingebung, die sie überkam und die sie ebenso wenig erklären konnte wie ihre Gabe zu fühlen. Vielleicht würde dies keiner können oder aber es gab eine Erklärung dafür, die sie bisher nicht gefunden hatte. Serenety sah ihn noch immer an, betrachtete sein Gesicht und seine Züge im einzelnen, wobei ihr auffiel, dass eine gewisse Strenge darin lag aber auch etwas anderes, etwas, was ihr nicht ganz gefiel. In seinen Zügen lag eine gewisse Tücke, welche für einen Leihen nicht zu erkennen war. Die Exotin hielt für einen Moment inne, in diesem Gesicht war einiges zu lesen, wenn man sich darauf konzentrierte, bewusst danach Ausschau hielt. Dies hatte sie zuvor nicht getan, weil sie viel zu beschäftigt gewesen war, sich ihn entweder vom Leib zu halten, über die Entführung aufzuregen oder aber durch sein Verhalten geschockt zu fühlen. Nun, wo sie hier saß, darauf wartete, dass er die richtigen Worte fand, konnte sie jene Studien aufnehmen, die doch so einiges zu Tage förderten. Was dabei im Detail an die Oberfläche kam, war alles andere als wenig. Für jemanden wie Serenety, die Psychologie studiert hatte, sich darin auskannte verbarg sich in einem Gesicht, einer Mimik oder einer Körperbewegung, gleich wie unbedacht sie auch sein mochte, doch jede Menge. Faszinierend war dies durchaus, für andere womöglich uninteressant. Für Seren jedenfalls förderte dies einiges zu Tage und so wusste sie mittlerweile doch, wie sie mit ihm umgehen musste ohne Angst haben zu müssen, dass er umschlug und sie womöglich sogar verletzte, wenn nicht gar tötete. Zwar hatte er verdeutlicht, dass er dies nie tun würde, doch dies glaubte sie ihm nicht. Nicht bei seiner unberechenbaren und höchst aggressiven Ader, die jegliche Handlungen übernehmen konnte und bei der das Gehirn abgeschaltete wurde. Eine Mixtur, die man durchaus als Toxisch bezeichnen konnte. Nicht nur, sie war es! Sie konnte von Glück reden dies noch erkannte zu haben und zwar früh genug, denn ansonsten würde sie womöglich schon bei ihren Ahnen verweilen, darauf wartend widergeboren zu werden. Eine durchaus erschreckende Vorstellung, denn immerhin hing man trotz allem an seinem Leben und jenes Leben war Serenety doch zu kostbar als dass sie es einfach wegwerfen wollte.


Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi
 
Horuz System • VIN Umbra • Brücke • Slayer, Brückencrew

Rau dröhnend schoben die großen Triebwerke das 600 Meter lange Schiff der Vindicator-Klasse durchs geräuschlose All, auf den kleinen unbedeutenden Planeten zu, der sich groß auf Slayers Monitoren abbildete. Mehrere Dutzend Drohnen entkamen ihrer Gefangenschaft im Inneren des Stahlkolosses und steuerten zielsicher durch die Atmosphäre auf die Oberfläche des Planeten Despayre zu. Sie folgten einem Signal, das Slayer zu den Entführern gebracht hatte und tasteten mit ihren sensiblen Instrumenten jeden Millimeter der dortigen Umgebung ab. Bereits nach einer halben Stunde kämen die ersten hochauflösenden Bilder in den Kommandozentralen der Umbra und Pandora an.

Major Forw trat neben seinen Kommandanten, bereit die ihm unterstellten Sturmtruppen der imperialen Armee in die Schlacht zu befehlen. Nach vielen Massenschlachten war es eine wohlwollend aufgenommene Abwechslung wieder einmal den Beweis anbringen zu können, dass die Sturmtruppen mehr bieten konnten als grobe Zerstörungsgewalt, dass sie auch präzise und lautlos zuschlagen konnten. Slayer jedenfalls erwartete nichts weniger von Truppen, die an Bord eines Raumschiffs dienten anstatt in großen Truppentransportern als Teil einer Invasionsarmee auf ihren Einsatz zu warten.


"Was für einen Eindruck haben Sie von Lt. Thrass, Sir?
Werden er und die Sicherheitskräfte dem Druck gerecht werden?"

Slayer kannte die Aversionen, welche Angehörige der imperialen Armee gegen die Navy-Soldaten der Flotte hegten. Er selbst wollte ebenfalls nicht das Risiko eingehen auf kampferprobte Sturmtruppen zu verzichten, nur um Kompetenzstreitigkeiten zwischen Armee und Flotte entgehen zu können. Major Forw hatte nie seine Befehlsgewalt angezweifelt, er und seine Truppen hatten sich stets gut in das Schiff integriert. Doch war es bislang auch noch nicht zu vielen Ereignissen gekommen, bei denen er auf ihre Fähigkeiten zurückgreifen musste. Im Gegenzug mochten Sturmtruppen von dem Vorurteil verfolgt sein, dass sie für eine Befreiungsaktion womöglich zu aggressiv ausgebildet worden waren und Navy-Soldaten dem Profil einer kleinen, wendigen, leisen Einsatztruppe besser gerecht wurden. Letztlich bestanden beide Einheiten, unabhängig ihrer Einordnung in die imperialen Organisationsstrukturen, aus Individuen, die Slayer auf seiner Seite wohlüberlegt selektiert hatte und entsprechend ihres Lebenslaufs und individuellen Fähigkeiten für geeignet genug erachtete.

Er ist ein Chiss und wird als solcher ehrenvoll in den Kampf ziehen.
Ich zweifle nicht an Captain Muratas Crew. Mir bereitet eher die Nähe des Captains zur Zielperson Sorgen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob sein Urteilsvermögen ungetrübt bleibt, sollte es auf dem Planeten zu kritischen Situationen kommen.
Allerdings bezweifle ich, dass wir ohne ihn die Genehmigung für die Mission erhalten hätten und müssen daher das Risiko eingehen.

Ich erwarte jedenfalls von Ihnen, dass Sie Captain Murata im Auge behalten. Sollte er infolge emotionaler Verwirrtheit die Mission gefährden, haben Sie Erlaubnis alles Notwendige zu tun, um das Missionsziel zu sichern.


"Alles Notwendige? Meinen Sie etwa..."

Major Forws Muskeln spannten sich merklich an als Slayer das Gespräch in eine Richtung lenkte, die der Karriere und den Prinzipien von Ehre und Loyalität des Soldaten zuwider laufen könnten, sein Augen starrten noch unbeweglicher und verspannter ins Leere als man es von ihm gewohnt war, wie versteinert wirkte seine Miene.

Benutzen Sie Betäubungsgeschosse.

...

Dieses Gespräch hat so nie stattgefunden.
Und es war selbstverständlich rein hypothetischer Natur. Captain Murata ist ein Offizier des Imperiums, ich will glauben, dass man nicht Kapitän eines Victory-Kreuzers werden kann, ohne seine Emotionen im Griff zu haben.


"Sir, wir empfangen die ersten Bilder der Drohnen"

Slayer nickte und studierte gemeinsam mit Forw und Lockley die Aufnahmen, die sie empfangen hatten. Sie kamen alle zu demselben Ergebnis. Ein mitten in der Natur liegendes Anwesen musste der Unterschlupf der Entführer sein.


Befreiungstrupp zum Hangar, Fähre A und B Startbereit machen.


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Im Hintergrund wirbelte das Landemanöver der Lambda-Fähre Slayers Laub fremdartiger Bäume vom Boden auf und wehte durch die Baumkronen, die sich wie unter einem Sturm beugten, Bäume, die seiner Einheit einen effektiven Sichtschutz bieten würden. An einem kleinen Fluss war bereits Minuten vorher eine andere Fähre gelandet, aus der ein mit heruntergekommenen Lumpen getarnter Crewman ausstieg und ein halbes Dutzend Putzdroiden zu dem Anwesen führte, das schon bald von seinem Captain infiltriert werden würde. Die Droiden hatten keine Sprachausgabe und doch konnte er ihre Nervosität, oder was er für diese hielt, an ihrem unsteten Vorankommen spüren. Droiden waren nicht einfach nur Maschinen, nicht für einen Ingenieur, nicht für ihn. Sie waren wie Tiere, nicht intelligent, aber mit der Zeit entwickelten sich ihre Programme weiter, wenn man sie nicht ständig löschte, entwickelten Instinkte und eine einmalige Weise mit der Umwelt zu interagieren. Für ihn waren die Putzdroiden wie Haustiere. Und jetzt musste er sich von ihnen lösen.

Ein Überwachungsdroide sprang aus der Tür des gigantischen Besitztums. Eine unverständliche Stimme klang in einer unbekannten Sprache aus dem augenförmigen Objekt.


Ich bringe die bestellten Putzdroiden.

Der Ingenieur hob einen gefälschten Kaufvertrag vor das künstliche Auge, das einige Minuten nicht zu wissen schien wie es darauf reagieren solle, in seiner Datenbank fand sich kein Vermerk über neue Putzdroiden oder dass die alten beschädigt wären. Schließlich öffnete sich das Schott und ein stämmiger Sicherheitsoffizier stellte sich vor ihn und verlangte eine Erklärung. Er hatte noch nie einen dieser Exoten persönlich getroffen, eine seltene Variation unter den Menschen. Er bestand darauf bezahlt zu werden, schließlich sei er von weit angereist, nur um dieses Droidenmodell abzuliefern. Der Sicherheitsoffizier schnaubte und kontrollierte den Vertrag. Der IGD verstand es Verträge überzeugend zu fälschen und auch wenn kein IGD-Agent an Bord der Umbra war, man lernte so einiges, wenn man schon einmal mit einem zusammengearbeitet hatte. Letztlich gelang es ihm nach einigem Durcheinander den hochgewachsenen Exoten von dessen Richtigkeit zu überzeugen, so dass die Droiden das schwere Schott überqueren durften....


Horuz System • Despayre • Oberfläche
 
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Er hatte ihn ganz vergessen, den Duft, die Frische, wie sich das Wasser anfühlte als es sie leise plätschernd passierte. Die Erinnerungen wurden mit Eindrücken angefüllt, die es wieder mit Leben füllten. Alleine dafür musste er ihr dankbar sein. Er konnte Sie wieder vor sich sehen, als wäre es erst gestern gewesen, ihre Stimme war hell und ... immer wenn sie aufgeregt gewesen ist räusperte sie sich, wenn das Wasser kalt war stellten sich ihre Nackenhaare auf, sie lächelte und wurde rot wenn sie wieder einmal bemerkte wie er sie beobachtete und wie sehr sein Herz schlug. Vieles an der Art war so viel anders gewesen als bei jener Frau, die jetzt neben ihm saß. Die Offizierin sprach immer mit fester Stimme, sie hatte etwas distanziertes an sich, als schottete sie sich vor etwas ab. Nichts konnte ihr wirklich nahe kommen. Die Frau seiner Erinnerungen war viel offener, es steckte mehr Leben in ihr, sie war nicht ganz so ober-korrekt in jeder ihrer Bewegungen und doch respektvoll gegenüber ihren Traditionen, eben noch jung.

Und ich halte mein Versprechen. Nichts stellt sich zwischen uns. Nicht einmal die Zeit.

Aber es war Zeit vergangen. War er selbst denn noch dieselbe Person? So voller Idealismus und Energie war jener Mensch gewesen, der da einst am Flussufer gestanden war, der Sie beobachtete und sich in ihrer Stimme verlor. Und jetzt? Die Suche war ermüdend, die Liebe in seinem Herzen unerträglich. Er konnte nicht mehr länger warten, er wollte mehr, auch mehr als damals. Wie viel länger musste er denn warten? Wie viel länger musste er in Einsamkeit leiden? Hatte nicht auch er ein Recht darauf geliebt zu werden? War seine Liebe denn nicht genug? Sie liebten sich! Das musste doch genügen.

Diese Augen sind noch immer hier und sehnen sich nach dir.
Ich sehe dich an, ich höre deine Erzählung und mich verfolgt die Erinnerung.
Dieser Fluss, er hat mich mein Leben lang nicht mehr los gelassen. Du und ich, wir können endlich vollenden, was dort begann.
Wir können wieder das alte Lied singen, wieder jung sein.


Er brauchte sie. Ohne sie war er verloren und das Leben wertlos. Es gab nur zwei Möglichkeiten wie sich sein Wagnis entwickelte. Sein Herz flehte danach, dass sie jetzt, nach Rückkehr der Erinnerungen, genauso empfand, dass sie ihn jetzt nicht mehr wegstieß und endlich ihren angestammten Platz an seiner Seite einnahm. Aber wie er sie anschaute, wie die Zeit still verging, krochen Zweifel in ihn. Vielleicht verheimlichte sie ihm etwas. Was wenn sie nur mit ihm spielte! Schon damals war ihnen kein glückliches Ende vergönnt gewesen. Der Krieger trug daran Schuld, aber vielleicht, vielleicht auch sie, vielleicht hatte sie es nie wirklich ernst mit ihm gemeint, es nur als Spiel gesehen, sein Herz mit Absicht zertreten. Und tat es nun mit Freuden wieder! Sie saßen schweigend beisammen, er brachte die eine Frage einfach nicht hervor. Liebe mich!

Schließlich getraute er sich, leise kroch die Stimme aus ihm hervor und schwang sich aufstrebend nach oben.


Bitte ... sag mir, dass es dir genauso geht.
Ich liebe dich so sehr.

Sag mir, dass du NICHT nur mit mir spielst!


Er wollte ihre Haut fühlen und er wollte sie endlich zu seiner Frau machen. Sein ganzes Leben wäre sinnlos, wenn es für sie nur ein Spiel wäre. Das konnte nicht sein. Sie musste ebenso für ihn empfinden. So gut konnte Niemand schauspielern. Er kannte sie zu gut.

Seine Hände fuhren nervös über das Polster, aber seine Augen waren ganz bei ihr. Nach dem, was geschehen war, was über ihn gekommen war, traute er sich nicht sie anzufassen. Auch jetzt war die Geduld sehr dünn, eine Uhr tickte, die ihm Sekunde für Sekunde sagte, wie lange er schon wartete, dass er schon lange genug gewartet hatte, dass es langsam an der Zeit war. Daher berührte er sie nicht, obwohl sich alles danach sehnte. Seine Augen schwärmten nach ihr, sie war Sein Universum. Er wollte auch ihres werden. Aber was, wenn sie die Blase platzen ließ?


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Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - mit Serenety​

Deutlich konnte sie fühlen, dass sie Erinnerungen in ihm weckte, welche nicht mehr so deutlich waren wie einst. Erinnerungen, die bei einer Frau haften blieben. Serenety hatte das Gefühl den Duft der Natur zu riechen, ebenso das Rauschen des Wassers zu hören und wie jenes Geräusch sich mit den Vögeln vermischte. Es waren so viele Eindrücke, die auf sie einströmten, dass sie nicht alle von ihr allein sein konnten. Aus irgendeinem Grund empfand sie nur zu deutlich was er empfand. Es waren nicht nur ihre Gefühle, ihre Erinnerungen, die durch ihren Geist jagten, es waren auch die seinen. Gleich wie erstaunlich dies war, wie erschreckend vielleicht sogar, es war so. Ein Meer aus Wellen, die herangetragen wurden durchströmten ihren Körper und fassten nach ihrem Herzen. Eine Welle folgte der nächsten, durchströmte sie und erschütterte alles, bis in Tiefen der Tiefen. Was geschah hier? Warum konnte sie all dies Fühlen? Weshalb bemächtige etwas ihr innerstes so sehr? Konnte ihr geheimnisvolle Gabe so viel? War sie in der Lage weit mehr zu erspüren als sie bisher geglaubt hatte oder war dies nur möglich, weil sie etwas mit Takeshi verband!? Einen Moment dachte sie darüber nach und ihr wurde klar, dass sie diese Erfahrung schon öfter gemacht hatte. Bei jeder Schlacht war es so gewesen, die sich im All ereignet hatte, nur das jene Gefühl stets von Grauen erfüllt gewesen war, denn das Leid anderer zu fühlen schnürte ihr oft die Kehle zu. Sie wusste nur nicht wie sie jene Gabe lenken konnte. Zwar halfen ihr die Übungen ihres Volkes, aber trotz allem konnte sie jene nicht abschalten. Hier war es ähnlich, nur dass sie völlig anders waren, dass jene Gabe ihr etwas zeigte, ihr etwas deutlich machte, was weitaus tiefer ging. So tief wie…, einen Moment stockte sie. Wie bei ihrem Kuss mit Toji, der alles in ihr verändert hatte. Der etwas in ihrem inneren geweckt hatte, ohne dass sie es verstand. Seit diesem Kuss hatte sich etwas in ihr verändert, seit diesem Abend auf Bastion an jenem See und dennoch konnte sie nicht erklären was es war.

Sie hörte seinen Herzschlag, so als ob sich kein anders Geräusch in diesem Raum befand, während die Gefühle weiter über sie hinweg fluteten, sanft und verspielt. Als er anfing zu sprechen hatte sie das Gefühl, dass ihre eigentliche Welt erneut verschwand. Er sprach davon sein Versprechen zu halten, damit sich nichts zwischen sie stellen würde. Nicht einmal die Zeit sollte dies fertig bringen. Seine Stimme war warm uns sanft und dennoch war so viel Zeit vergangen. Zeit, die er nun gewinnen wollte. Zeit, die er auskosten wollte, weil sie ihm verloren gegangen war. Zeit, die trotz allem nicht zurückgeholt werden konnte, gleich was geschehen würde.

Seine nächsten Worte ließen ihr Herz einen Moment höher schlagen. Worte, die so voller Liebe über seine Lippen kamen, dass sie das Gefühl hatte ihn für einen kurzen Moment nicht zu kennen. Zumindest nicht so, wie er sich zuvor gegeben hatte. Er sagte dass jene Augen noch hier waren und sich nach ihr sehnen würden. Er sprach davon sie zu sehen, ihre Erzählungen zu hören und von den Erinnerungen verfolgt zu werden. Alles was er sagte drang mit den Wellen wogen um woge in ihr Herz und sie hoffte, dass dies alles bald Enden würde, ehe sie es nicht mehr ertragen konnte. Sie war bisher nur einmal in eine ähnliche Situation wie diese gekommen, nämlich als Toji ihr seine Liebe gestanden hatte und dies hatte sie damals mit Zorn erfüllt. Hier war es etwas anderes, es war eine völlig andere Situation, vielleicht wäre jene mit Toji ähnlich verlaufen, wenn er sie nicht so tief verletzt hätte. Serenety schloss für einen Moment ihre braunen Augen.

Wieder durchfluteten sie neue Gefühle, Gefühle die erneut von ihm ausgingen und stark waren. Warum nur musste sie all dies ertragen? Weshalb all dies fühlen? Welchen Sinn hatte dies, wo sie doch wusste, dass sie ihn nicht liebte. Gleich was geschehen würde, ihr Herz würde nicht dass seine werden, denn es war bereits vergeben ohne dass sie es wusste. Dann wechselten die Gefühle und sie spürte Zweifel, auch jene gingen von ihm aus und als sie die Augen öffnete und ihn ansah wollte er wissen ob es ihr genauso ging. Er gestand ihr erneut seine Liebe und wollte von ihr hören, dass sie nicht mit ihm spiele. Er riss sich zusammen sie nicht zu berühren, sie nicht zu küssen und dennoch fühlte sie nur zu deutlich, dass er nichts mehr wollte als dies. Er wollte eine Antwort, eine ehrliche Antwort und Seren wusste, dass sie ihm jene nicht geben konnte. Wenn sie ihm die Wahrheit sagte, ihm sagte, dass sie ihn nicht liebte, würde sie niemals lebend hier heraus kommen. Log sie aber und erklärte ihm dass sie ihn liebe, würde er ihr sobald der die Wahrheit erfuhr mit Hass begegnen und jener würde übermächtig sein. Gleich was sie tat, wie sie sich verhielt, es würde letztlich damit enden, dass der Hass ihn gänzlich zerfressen würde.

‚Oh Toji, warum nur bist du nicht hier?‘ Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Vorgesetzten, dessen Gesicht in diesem Moment so klar und deutlich vor ihr schwebte, dass sie das Gefühl hatte ihn wahrlich zu sehen. Was würde er in einer solchen Situation tun? Warum sie sich dies fragte war ein Rätsel, ebenso warum sie ausgerechnet jetzt an ihn dachte und dennoch würde sie es nicht leugnen können. Sie versuchte sein Gesicht zu vertreiben, schaffte es jedoch nicht gänzlich, denn seine Augen blieben zurück und Serenety focht einen neuerlichen Kampf aus, bei dem sie sich fragte warum.

Ihr Blick traf Takeshis Augen, der sie voller Sehnsucht ansah, fast flehentlich und sie wusste nicht was sie sagen, was sie ihm antworten sollt. Er brachte sie in eine Situation, die sich so nicht erwartet hatte und die ihr fast jegliche Chance zu einer vernünftigen Handlung ließ. Hin und her gerissen zwischen all dem würde sie trotz allem einen Weg finden müssen, einen, der ihr helfen würde. Denn wenn sie keinen Fand, würde sie sich verlieren und dies für ewig. Etwas, was Angst machte.


„Ich, ich weiß nicht was ich sagen soll. Dies alles überwältigt mich. Es ist wie ein Traum, der auf einmal Wirklichkeit geworden ist. Er erfasst mich und zieht mich mit sich. Ich fühle so vieles und weiß nicht was es bedeutet. Leben wir in der Wirklichkeit oder doch in einem Traum?“

Einen Moment sah sie ihn an und dieser Moment war ein Fehler. Es war ein Moment, der alles erneut verschob und ein Chaos hinterließ, ein Moment in dem sich Toji erneut in ihren Kopf schlich und sich diesmal gänzlich festsetzte.

„Ich spiele nicht, denn ich habe nie gelernt zu spielen. Du möchtest so viel Takeshi von dem ich nicht weiß ob ich es geben kann. Alles in mir ist in einem Aufruhr und ich habe das Gefühl als ob, ich weiß nicht ganz wie ich es erklären soll.“

Sie sah ihn an und dennoch sah sie nicht nur ihn, sondern auch jemanden, denn sie noch sehr viel besser kannte.


„Liebe ich dich? Ich weiß es nicht, denn was ich fühle verwirrt mich.“

Dies entsprach der Wahrheit. Sie log nicht, hielt nur einen gewissen Teil zurück. Doch erklären konnte sie wirklich nicht was gerade in ihr vorging, denn es hatte nicht mit ihm allein zu tun und genau dies erschreckte sie so sehr. Gleichzeit verwirrte sie es über die maßen.


Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - mit Serenety​
 
[ Horuz-System | Despayre | Urwald | Lichtung | mit fünf Navy-Troopern (darunter Sec. Lt. Thrass) ]

Idyllische Ruhe. Zärtlich umspielte der Wind die kniehohen Gräser, welche die riesige Lichtung auf dem nördlichen Kontinent von Despayre – mitten in einem tropischen Regenwald – beherbergte. Es war eine abgeschottete Lichtung. Fern von jeglichem Lärm und irgendwelcher Zivilisation – oder nur deren Überreste. Hier jagten kleinere gefiederte Tiere durch die Lüfte, um die winzigen Insekten fressen zu können. Im Schatten der gewaltigen Bäume, die eine natürliche Grenze zum eigentlichen Wald darstellten, hatten im selben Moment unterschiedliche Tierarten Schutz vor der prallen, heißen Sonne gesucht. Leise schnaufend lagen sie in dem saftigen Gras und beobachteten in aller Ruhe ihre unmittelbare Umgebung. Gleichzeitig lag die gesamte Zeit eine erdrückende Schwüle in der Luft.

Plötzlich wurde diese friedliche Idylle zerstört. Sechs humanoide Gestalten in Rüstungen, welche an die grüne Umgebung angepasst waren, beraten die abgeschottete Lichtung. Behutsam und sehr leise stapften zwei von ihnen als Vorhut durch das ziemlich hohe Gras. Nach einigen Metern kamen dann drei weitere Personen und die letzte Gestalt bildete allein die Nachhut. Keiner sprach ein Wort. Nur über schnelle Handzeichen unterhielt man sich, während sich die ausdruckslosen Helme ständig von links nach rechts, von rechts nach links drehten. Jeder von ihnen hielt außerdem eine Schusswaffe in den Händen. Nach ein paar Sekunden der Beobachtung hätte ein Anwesender festgestellt, dass es sich in diesem Fall um eine imperiale Einsatzgruppe handelte.


„Noch zwei Kilometer“, meldete ein Soldat der kleinen Vorhut. „Lebenszeichen, die auf anwesende Feinde schließen lässt, sind noch nicht vorhanden. Bloß primitives Getier.“

„Dann weiter...“, knurrte eine zweite, durch das Funk verzerrte Stimme – Sec. Lt. Thrass.

Kurz keuchte Toji. Seit zwei Stunden war die Einsatztruppe der „Pandora“ nun schon auf dem recht gefährlichen Planeten Despayre. Nach einer knappen Absprache mit Cpt. Slayer, welcher mit seinen Leuten ebenfalls an der Befreiung teilnahm, hatten sich die beiden Flottenoffiziere für eine ziemlich altmodische Taktik – „die Zangenbewegung“ – entschieden. Man wollte durch mehrere Seiten einen Zugang zum Unterschlupf der unbekannten Entführer erhalten, nachdem man diesen Zufluchtsort in kürzester Zeit eingekesselt hat. Einen Augenblick sah sich der exotische imperiale Offizier um. Sein Schweiß floss in rauen Mengen von der Stirn in Richtung Kinn. Unter dem schweren Helm, den der Kommandant der „Pandora“ auf hatte, staute sich allmählich die Körperwärme. Erneut keuchte Toji, während er dem trainierten Anführer seiner Sicherheitstruppen schwerfällig folgte. Ein weiteres Mal kreisten seine Gedanken um Serenety sowie deren derzeitige Lage. Kamen sie rechtzeitig? Langsam verschwand die kleine Einsatzgruppe wieder Mann für Mann im tropischen Wald von Despayre.


…​

Eine halbe Stunde später hatten sie eine steile Erhebung erreicht. Der Punkt war äußerst perfekt, um die Umgebung besser in Augenschein nehmen zu können. Langsam und sehr vorsichtig kletterte ein Mitglieder der Gruppe nach dem anderen zum höchsten Punkt. Manchmal konnte man auf dem sehr steilen Weg einem uralten Trampelpfad folgen. Oben brach ungestört das warme Sonnenlicht durch die dichten Kronen der Bäume, die an diesem Hang gewachsen waren. Nach einem flüchtigen Blick auf das weitläufige Tal suchte man sich einen sicheren Platz hinter einem grauen Felsen. In dem Tal erhob sich zwischen den gewaltigen Baumwipfeln ein Haus im Pagodenstil. Aus der Ferne konnte man dazu einen dünnen Zaun ausmachen, der großzügig um das Anwesen gespannt war. Thrass ließ seinen konzentrierten Blick über das riesige Gelände schweifen. Nachdem Toji schnaufend seinen Helm abgenommen hatte, folgte er dem Beispiel des Chiss'. Man schwieg für einen Augenblick. Ein paar Tiere erfüllten bloß mit ihrem animalischen Geschrei den Hintergrund.

„Laut den Angaben der Drohnen ist dies der Unterschlupf“, bemerkte Thrass und kniff beiläufig die roten Augen zusammen. „Sieht nur spärlich bewacht aus...“

„Mit dem Fernglas habe ich acht Wachtürme ausmachen können“, informierte der Scharfschütze seinen Vorgesetzten. „Für unseren Handlungsbereich kommen maximal zwei Türme mit je drei Posten in Frage, Sir.“

Der Chiss nickte kühl. Dann sah er zu dem schwitzenden Kommandanten. Toji blickte nachdenklich auf das Tal. Seine ganzen Bodentruppen waren bloß wenige Kilometer von ihnen entfernt. Sollte er sie doch einsetzen? Reichten sechs Leute für eine solche Aktion? Zweifel plagten ihn erneut. Er war sich noch immer nicht zu einhundert Prozent sicher. Schweigend und ganz behutsam nahm Toji den elektrischen Feldstecher von dem Scharfschützen entgegen. Kurz beobachtete er ebenfalls das große Gelände. Irgendwie kam ihm dieser extravagante Baustil bekannt vor. Aus dieser Entfernung konnte man das pure Gold von den schrägen Dächern blitzen sehen. Dazu stellte das sehr helle Braun einen starken Kontrast zu der grünen Umgebung dar. Ein tiefes Brummen floh aus Tojis trockener Kehle, bevor er das Fernglas wieder seinem Besitzer zurückgab. Nun kannte er endlich seinen Feind – eine Person aus seinem Volk. 'Mit diesem Anhaltspunkt kann ich arbeiten', dachte sich der Offizier. Nach einigen Minuten der Pause brach die Gruppe wieder auf.

„Im Südosten ist eine kleine Lichtung...“, meldete einer der Navy-Trooper. „Dort ist soeben eine Fähre gestartet.“

„Dann hat Slayer sein Manöver gestartet“, murmelte Toji und suchte sich einen Weg nach unten.

[ Horuz-System | Despayre | kurz vor dem Anwesen (Nordwesten) | mit fünf Navy-Troopern (darunter Sec. Lt. Thrass) ]
 
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Eigentlich wollte er doch gar keine Antwort auf seine Fragen. Es gab doch sowieso nur eine!

Er wollte nicht wieder verletzt werden. Ungerecht war die Welt, Niemand liebte so sehr wie er, Niemand verdiente Serens Liebe mehr als er. Sie musste sein werden! Wie konnte sie nur anders antworten? Er lehnte sich gegen die Lehne, sie schützte ihn vorm Umfallen. Wie sehr wünschte er sich, dass Seren es sein würde, die ihn vom Fallen schützte, an der er sich halten, heilen und seine Liebe ausschütten konnte.

Aber die Zeichen standen schlecht. Er konnte es spüren, er sah es in ihrem Gesicht. Es kamen ihm ihre Worte in den Kopf, die sie vor so langer Zeit gesprochen hatte. Brutale Worte. Vielleicht war es nicht der Wirt, vielleicht erweckte er mehr in ihr als er vor hatte. Schon ein Mal hatte sie sich verführen lassen, hatte sich und ihn beschämt, in dem sie sich zur Trophäe dieses Kriegers hatte machen lassen, der ihre Kultur nicht ehrte wie sie es taten, nichts verstand als den Krieg. Selbst als er genauso rücksichtslos geworden war, sich einfach zu nehmen, was er wollte, zu erobern anstatt zu bitten, würde er sie nicht bekommen?

Ihre Worte waren ausweichend. Sie verspottete ihn und seinen Intellekt! Glaubte sie er wusste nicht, dass sie versuchte ihn zu besänftigen, was ihre Worte wirklich bedeuteten? Sie hatte nicht gelernt zu spielen? Dafür spielte sie aber verdammt häufig mit seinem Herzen!

Sie wollte ihn demütigen.

Wieso tat sie ihm das an? Warum genügte er ihr nicht? Er konnte ihr die Welt anbieten! Es gab keine Grenzen, nichts, das er ihr nicht besorgen, nichts, auf das sie verzichten müsste. Er war ein Gott auf dieser Welt und er hatte genug Geld um sich einen ganzen Mond Untertan zu machen. Wer unter den Augen ihrer Götter könnte ihr denn mehr bieten? Wie konnte sie ihm das einzige verweigern, das er sich wünschte und nicht besorgen konnte? Wie konnte sie seine Liebe nicht erkennen, wie konnte sie ihn zurückstoßen und ihn in Einsamkeit zurücklassen? Sie war die einzige, die ihn retten konnte. Sie war das einzige, nach dem er sich wirklich sehnte! Er würde tun, was sie verlangte, wenn er dadurch nur sie bekäme. Was war es, das sie wünschte?

Seine Augen waren Blut unterlaufen als er mit zitterndem Kopf es wieder wagte ihr ins Gesicht zu schauen, seine Lippen waren aufeinander gepresst, er hatte die Luft angehalten und schnappte erst beim Sprechen nach neuer. Er versuchte verzweifelt den Eindruck von Beherrschtheit in seine Körpersprache zu zwingen, den Anschein von Lockerheit zu erwecken, aber seine kurzen Fingernägel schnitten ins Polster, der Rücken war steif und verkrampft.


Das ist keine Antwort.

Liebst du mich oder liebst du mich nicht!


Er konnte nicht akzeptieren, dass sie ihn wieder verletzte. Erwartete sie, dass er nicht blutete, wenn sie ihr Messer in sein Herz stach? Erwartete sie, dass seine Liebe einfach verging und er einfach weitergehen konnte? Dann würde er nicht wirklich lieben! In der Liebe gab es keinen Kompromiss, sie war absolut, sie war radikal, kannte nur Schwarz und Weiß. Er wollte sie nicht nur haben, er musste sie haben, er brauchte sie. Verleugnete sie seine Liebe, würde er sterben. Aber dieses Mal nähme es ein anderes Ende. Nimmer mehr schaute er nur blind zu wie sie fremden Eroberern in die Arme fiel, die nicht verstanden was wahre Liebe bedeutete, nicht ein Quäntchen so für sie brannten wie er es tat.

Ich werde Alles für dich tun!
Du bist mein Universum.


Zerstöre mich nicht, zerstöre nicht mein Universum. Tue dir das nicht an! Nehme die Liebe an. Du wirst glücklicher sein denn je zuvor, du wirst als Göttin leben, dir wird es an nichts fehlen. Sag nur Ja. Greif die Liebe. Bitte.
Oder ich werde dich zwingen!



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Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi

Tief in ihrem inneren brach eine Unruhe aus, die sie von Sekunde zu Sekunde verstärkte. Er schwieg noch und es schien als ob er innerlich einen Kampf focht, welchen er am Ende verlieren würde. Serenety hatte das Gefühl an einen Punkt zu gelangen, der ihr nicht mehr helfen würde. Ihr Studium würde ihr hier nicht weiter helfen. Weder ihre Psychologie noch sonst etwas. Nicht einmal der klare Verstand würd hier helfen, denn gleich was sie von sich geben, gleich was sie versuchen würde zu erklären, er würde es nicht verstehen, würde es nicht begreifen wollen. Er würde sich als Opfer sehen, ungeliebt und von ihr zurückgewiesen. Er würde sie hassen, dies war ihr nun klar. Sie würde zudem werden was er hassen würde, es gab keine anderen Weg. Gleich was sie sagen, selbst wenn sie ihm sagen würde, dass sie ihn liebte, er würde es nicht mehr glauben, denn er würde die Wahrheit erkennen sobald er auch nur versuchen würde sie zu berühren. Sie war keine Spielerin in solchen Dingen, sie hatte noch nie geliebt, sie hatte noch nie eine Beziehung zu einem Mann gehabt. Alles was sie wusste war reine Theorie und jene Theorie würde ihr nicht helfen, nicht in dieser Situation und nicht bei ihm. Sie war eine Gefangene, seine Gefangene und er, er würde jegliche Geschütze auffahren. Ihre Lage war aussichtslos, dies musste sie sich eingestehen. Sie hatte zwar nicht versagt, doch bei ihm gab es keine Vernunft, es gab nur dass was er fühlte, was er glaubte zu fühlen. Die Vergangenheit steckte in ihm, er hatte sie schon einmal verloren und dies wollte er um keinen Preis wieder. Doch warum hatte er sie verloren!? Was war geschehen? Dies wollte er und würde er ihr niemals sagen. Ihre Erinnerungen reichten nicht weit, was sie wusste war nur weniges. Einzelne Dinge, die ihn betrafen doch auch sie waren begrenzt. Sie waren verschüttet irgendwo tief in ihrem inneren und sie würden nicht einfach nach oben kommen. Er verlangte viel, sehr viel und sie war nicht bereit ihm all dies zu geben. Sie war nicht bereit sich ihm hinzugeben nur damit er glücklich wurde. Ja sie liebte ihn nicht, ihr Herz empfand nichts für ihn. Nichts was man als Liebe für jemanden bezeichnen konnte. Wie sollte sie ihn auch lieben, wo sie ihn nicht einmal wirklich kannte!? Er war im Grunde ein fremder für sie. Man konnte nicht verlangen zu lieben und ebenso wenig konnte man zwingen. Liebe musste wachsen, musste entstehen doch ging dies nicht von heute auf morgen. Sie war keine Frau, die sich verzaubern ließ, die sich hals über Kopf in jemanden verliebte, denn sie vielleicht nur wenige Stunden kannte. Solch eine Liebe wäre keine Wahre Liebe sondern nichts weiter als Verliebtheit, welche sich im Laufe der Zeit als falsch erweisen würde. Sie war nicht bereit so etwas einzugehen. Was also sollte sie tun!? Wie sollte sie vorgehen, wenn sie doch wusste, dass es keine wirklichen Weg gab!?

Sein Geist war krank, krank vor Hass, Eifersucht und anderen emotionalen Gefühlen. Doch warum war dem so!? Sie wusste es nicht, doch was sie wusste war, dass ihre Situation sich zuspitzte, dass sie gefährlich wurde. Ihre Gab ließ sie genug erkennen und dies bereitete ihr Sorgen. Selbst sein Gesicht zeugte von unterdrücktem Hass. Er riss sich zusammen, er kämpfte und dennoch würde er verlieren. Er würde scheitern, sich nicht weiter beherrschen können. Der Faden wurde schmaler, drohte nun bald zu reisen und Serenetys Lage wurde kritisch.

Seine Augen waren Blutunterlaufen als er sie ansah, es schaffte sie wieder anzusehen. Seine Ohnmacht war überstanden. Doch seine Kopf zitterte, seine Lippen waren zu einem Strich aufeinander gepresst. Er hatte den Atem angehalten. Ihr konnte er nichts vormachen, denn sie hatte mitbekommen, dass er verzweifelt versuchte den Eindruck zu erwecken, dass er sich Beherrschte, sich versuchte zu zwingen den Anschein von Lockerheit zu bewahren. Doch dies schaffte er nicht. Seine Nägel schnitten in das Polster, sein Rücken war steif und verkrampft. Seine Worten waren ein wenig gepresst, als er sie aussprach, da er nun wieder Luft holen musste. Nun wollte er wissen ob sie ihn liebe oder nicht und sie wusste, dass er kein Ausweichen akzeptieren würde. Serens Lage verschlechterte sich schlagartig. Was sollte sie ihm antworten!? Innerlich biss sie die Zähne zusammen. Er wünschte sich etwas was sie ihm nicht geben konnte, etwas was sie niemandem geben würde. Doch dies interessierte ihn nicht. Es ging nicht um ihr Wohl oder darum, dass sie ihn liebte, es ging um seine Befriedigung. Darum Gewissheit zu haben dass sie sein war, dass er sie nie wieder verlieren würde. Er betrachtete sie als Besitz, als Ware, nicht als Frau. Er wusste nicht einmal was Liebe war, denn wenn er dies gewusst hätte, hätte er sie gehen lassen. Er würde alles für sie tun? Sie war sein Universum? Schon einmal hatte sie dies gehört und es hatte sie wütend gemacht. Dieser Satz machte sie auch nun wütend. Sie war sein Universum… Glaubte er vielleicht was er da sagte! Ja er tat es, denn auf seine Krankhafte Weiße war sie es. Es spielte keine Rolle mehr was sie sagte, was ihm erzählen würde, er würde sie zwingen, rücksichtslos zwingen, die wusste sie nun. Ebenso gut konnte sie auch aufstehen und gehen, ihn einfach stehen lassen, doch dies hätte alles nur noch verschlimmert. Er hatte sie in eine Situation befördert, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Seine Taktik hatte funktioniert und sie war hineingelaufen. In diesem Moment ärgerte sie sich über sich selbst. Sie war dumm gewesen und nun würde sie dafür bezahlen. Einen kurzen Moment schloss sie die Augen, dann erhob sie sich, brachte ein wenig Abstand zwischen sich und ihm. Langsam trat sie an eines der Fenster, ihr Blick ging nach draußen, ein Stoßgebet zu ihren Ahnen, bei dem sie um Hilfe bat, entrang lautlos ihrer Kehle. Ihre Hände lagen ruhig an ihren Seiten, doch innerlich zitterte sie. Was jetzt kam würde vielleicht ihr Leben zerstören, doch dann war es so. Was auch sollte sie daran verändern, denn sie war hier allein. Sie konnte ihn angreifen ja, aber sein Sithbegleiter würde sie töten, also fiel dies aus. Anlügen wollte sie ihn auch nicht, denn sie war keine gute Lügnerin, man hätte es ihr sofort angesehen. Es blieb ihr also nur noch ihm die Wahrheit zu sagen und jene Wahrheit war es, die ihrem Leben ein Ende setzen würde.

Sie hatte sich im inneren schon damit abgefunden, dass nun alles enden würde, als sie etwas fühlte. Eine Veränderung! Serenetys Geist öffnete sich, sich schloss die Augen und dann fühlte sie es. Sie war nicht mehr allein! Sie war nicht mehr ohne Beistand. Jene Aura, sie kannte sie, hatte sei schon einmal gefühlt und sie würde sie stets widererkennen. Diese Dunkelheit kannte sie nur zu gut. Er war hier und mit ihm noch jemanden, jemanden denn sie ebenso kannte. Seine Aura war wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, die alles in ein helles Licht tauchte. Hoffnung kam in ihr auf. Nie hätte sie gedacht so glücklich zu sein wie in diesem kleinen Moment, indem sie jene zwei Personen fühlte, die hier waren und die ihr helfen würden. Ein Lichtblick welcher ihr nun half. Sie drehte sich vom Fenster fort, sah Takeshi an und strafte sich. Es war vorbei!


„Ich bin für dich nichts weiter als ein Subjekt deiner Begierde. Du weißt nicht was liebe bedeutet, denn wenn du es wüsstest würdest du mich gehen lassen. Wahre Liebe bedeutet alles zu ertragen, doch dies kannst du nicht. Dein Krankhaftes verlangen mich zu besitzen macht ich blind! Ich bin nichts weiter als eine Trophäe, welche du besitzen willst, selbst wenn dies bedeuten sollte mich zu zerstören. Lieber würdest du mich tot sehen als damit leben zu müssen dass ich dir niemals gehören werde. Du bist durchsetzt von blinder Eifersucht und von Hass.“


Sie sah ihn an. Ihre Stimme war ruhig.


„Du sagst du würdest alles für mich tun, du sagst ich sie dein Universum, doch du belügst dich selbst. Alles was zählt bist du, du und dein Glück und es interessiert dich nicht wie sehr andere leiden müssen. Es ist deine Ichsucht, dein Egoismus und Wahn, der dich glauben lässt, das Liebe nichts weiter ist als zu besitzen.“

Sie holte kurz Luft.

„Nein ich liebe dich nicht Takeshi. Ich könnte dich niemals lieben! Weder jetzt noch in Zukunft, denn du bist nur darauf aus zu zerstören. Du würdest selbst mich zerstören, wenn dies bedeuten würde zu erhalten was du dir wünschst. Wie soll ich jemanden lieben, der zerfressen ist vor Hass und Eifersucht? Wie soll ich jemanden lieben, der in mir nichts weiter als eine Trophäe sieht, etwas womit er angeben, womit er Eindruck schinden will!?

Ich könnte niemanden lieben für den ich nicht mehr wert bin als ein schönes Geschmeide, welches bestaunt werden soll und sonst hinter einer dicken Glaswand gehalten wird.“


Sie stand noch immer am Fenster und mit jedem Wort wurde es ihr leichter. Sie hatte keine Angst mehr, weder vor ihm noch vor der Zukunft. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen, würde nicht aufgeben. Sie würde kämpfen, so wie sie es immer getan hatte.


„Ich werde mich zu nichts zwingen lassen, weder von dir noch von sonst irgendjemandem! Wenn du glaubst mich töten zu müssen, um Befriedigung zu erhalten dann tu dies, aber ich sage dir, dass du keine Befriedigung erhalten wirst. Weder jetzt noch in Zukunft.“


Sie stand da und sah ihn weiter an, darauf wartend dass er angreifen würde. Sie war bereit, bereit mit allem zu rechnen, darauf gefasst. Ihr Körper war gespannt, damit rechnend, dass jeden Moment etwas kommen würde und sie war froh, dass sie nur dieses Nachtgewandt trug, welches ihr die Chance ließ sich freier zu bewegen.


Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi
 


Horuz System • Despayre • Oberfläche • Slayer, Amy, Einsatzteam

Sie kamen im Sonnenuntergang, leise glitten sie unter den länger werdenden Schatten und dem aufgehenden Mond hindurch. Sie transportierten eine gefährliche Fracht, zwei Sith und sechs der tödlichsten Soldaten des Schiffs. Ein Hund stimmte in weiter Ferne heulend das Wehklagen um die kommenden Opfer ein. In stoischem Blau verharrte der Himmel, hatte noch nicht begriffen wie viel Blut es zu prophezeien galt. Wie Schatten schlichen sie herbei, wie Schatten wollten sie töten, schnell und unbemerkt.

Jeder bereitete sich im Flug anders auf die Aufgabe vor, der eine bevorzugte sich unter seinem Helm mit imperialer Marschmusik auf die bevorstehende Schlacht vorzubereiten, der andere studierte intensiv die Aufnahmen der Spionagedrohnen. Slayer bewegte sich nicht, ging in Gedanken die Bilder durch und versuchte einen guten Angriffspunkt zu finden. Das Gebäude war rundum gleichermaßen gut beschützt, Wachtürme waren in regelmäßigen Abständen aufgestellt und er rechnete nicht damit, dass diese unbesetzt blieben oder von Dilettanten belagert waren. Dafür hatte sich das bisherige Vorgehen der Entführer als zu professionell erwiesen. Er musste mit hochqualifizierten Gegnern rechnen.

Noch ehe die Fähre den Boden erreichte, stand die Luke offen und der mächtige Körper des Sith Warriors in der Luft, von Gravitationskräften nach unten gezerrt, bis er dumpf auf dem weichen Untergrund aufschlug und sein Kröper der Schwerkraft nachgab, indem sich auch seine rechte Faust in den Boden drückte. Das restliche Team seilte sich ab, die Fähre war binnen Sekunden leer und wieder auf dem Rückflug zur Umbra. Nur Instrumente mit einer Sensibilität wie sie nur die Militärs des Imperiums und der NR besaßen hätten dieses Manöver registrieren können.

Knisternd drang Tojis Stimme durch seine Ohrstecker. Sie bestätigten ihre Ankunft und dass die Kommunikation funktionierte. Dann einigten sie sich auf eine Standard-Zangenbewegung, ein altes aber bewährtes Manöver. Slayers Aufgabe bestand darin vom Westen in den äußeren Gebäudering einzudringen und alle Fluchtmöglichkeiten der Entführer zu eliminieren. Anschließend umkreiste man die vermeintlich im Kerngebäude angesiedelte Position des Entführers und ehe der Eingriff ins Zentrum des Anwesens geschah würde Slayers Team die Energieversorgung kappen. Schließlich sollte es für die Einheiten Tojis ein leichtes sein die übrig gebliebenen Zielpersonen auszuschalten. Jedoch teilte Slayer Forws Sorge, dass die Navy Soldaten nicht erfahren genug waren. Ihm wäre es lieber Toji kappte die Energieversorgung und sein Team liquidierte die Entführer. Jedoch hatte er den erfahreneren Techniker bei sich.


Ms. Skyrose, konzentrieren Sie sich ganz auf die Schatten.
Die Schatten sind eine reale, materielle Entität, die Sie berühren können, die Sie verschlucken kann.


Die Einsatztruppe schlich durch die dichte Vegetation des Planeten, die einst grünen Pflanzen waren in der Dunkelheit der Nacht grau geworden und dienten als perfekte Deckung. Susanne Joobp trennte sich auf Slayers Befehl hin von der Truppe und suchte sich eine höhere Position, von der aus sie die Wachtürme des Westens im Auge behalten konnte. Ihr hatte er das Vertrauen geschenkt und sie wusste, dass er damit ein Risiko einging, eine Motivation, von dessen Stimulus sich Slayer eine Steigerung ihrer Trefferquote erwartete.

Von Slayer sah man nur noch wie der breite, muskelbepackte Rücken in die Dunkelheit zweier massiver Bäume trat und als die hervorstechenden Schulterblätter in die Finsternis eintauchten empfing kein Auge mehr das Licht, das nunmehr vom Sith absorbiert wurde. Die Schatten der Nacht luden ihn ein und nahmen ihn auf, er trat, diese willkommen heißend, in das liquide Nichts, das seinen Körper umgarnte und bis in den letzten Winkel bestieg. Kalte Augen lugten aus dem Dickicht hervor, Sekunde um Sekunde näherten sie sich in bedachten Schritten dem Zaun.
Die Instinkte eines Killers waren wieder erwacht. Das Töten begann schon bald.


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Das war er also ihr erster Einsatz für den ehemaligen Feind, wobei es sowas wie einen Feind in Amys Augen nicht mehr gab, alles was zählte war das Ziel und wenn sie es auf der einen Seite nicht erreichen konnte so würde sie es auf der anderen sicher schaffen. Das Imperium hatte einen mächtigen Verbündeten, sie sah bei diesem Gedanken auf ihren Meister und ein schaudern lief ihr den Rücken runter. Alles war hier fokuierter, die Leute ernster und mehr auf ihr Ziel fokusiert. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen. Die Fähre ging auf Kurs zum Erdboden und die Luke öffnete sich, laut Plan würden sie sich abseilen und dann einen Weg durch die Vegetation bahnen. Noch bevor die Seile angebracht wurden sprang ihr Meister jedoch aus einer Höhe ab, die ihm alle Knochen brechen müsste und landete mit einer Wucht auf dem Boden, die ihre Spuren hinterlies. Amy stand der Mund halb offen, äusserst beeindruckend... Als sie daran dachte, das auch sie bald zu soetwas fähig wäregrinste sie wieder ihr verschmitztes Lächeln. JA es war die richtige Entscheidung.
Zusammen mit dem Rest des Teams seilte sie sich ab und kam sanft am Boden an. Sie würden die Energieversorgung kappen und damit dem anderen Team ermöglichen, ins Gebäude einzudringen um zu tun was getan werden musste. Dann sprach ihr Meister zu ihr.

Ms. Skyrose, konzentrieren Sie sich ganz auf die Schatten.
Die Schatten sind eine reale, materielle Entität, die Sie berühren können, die Sie verschlucken kann.


Und sofort sah, sie was ihr Meister meinte, er wurde förmlich von den Schatten absorbiert, oder absorbierte ER die Schatten? Auf jedenfall verschwand er und war nicht mehr aufzuspüren, nur ab und an kribbelte es sie, wenn sie sich konzentrierte und sie meinte ihn warzunehmen, nicht mit ihren Augen, doch als Präsenz, die wie eine Flamme aufloderte. Langsam näherten sie sich im Schutz des Dickichts ihrem Ziel und Amy kontrollierte noch einmal ihren Blaster. Bald würde es beginnen.

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Stille. Kein einziges Lebenszeichen. In einem Umkreis, der in seinem Durchmesser drei Kilometern maß, schien die wilde Natur von Despayre von Menschenhand gezähmt worden sein. Das Anwesen, das leicht unheimlich in diesem tropischen Wald stand, hatte sämtliche Tiere – außer ein paar Vögel und Kleintiere – vertrieben. Plötzlich bewegten sich ein paar riesige Farne in diesem recht finsteren Abschnitt. Mehrere Gestalten huschten schleichend durch das facettenreiche Grün, um dann schnell, sehr schnell Schutz in den dunklen Schatten zu suchen. Ihre grüngefärbten Rüstungen verschmolzen augenblicklich mit der unmittelbaren Umgebung. Nur mit Handzeichen verständigte sich die kleine Soldatentruppe untereinander. Weder die in ihren Helmen integrierten Funkgeräte noch die typische Unterhaltungsweise wurde in diesem heiklen Moment genutzt. Immer nach hundert Metern sah man sich äußerst behutsam um. Man stellte sich die Frage, ob man vom Feind schon entdeckt wurde.

Keuchend drückte sich Toji an einen harten Baumstamm. Knapp zwei Meter neben ihm schlängelte sich eine hellgrüne Schlange in Richtung der schattigen Farne. Konzentriert überprüfte der schlanke Flottenoffizier das volle Magazin seines schwarzen E-11-Blastergewehrs. Die reine Nervosität kam in ihm mit jedem weiteren Schritt in Richtung Anwesen mehr und mehr hoch. Zusätzlich behinderte ihn langsam das scharfe Schwert, das auf seinem Rücken lag. Flüchtig glitt sein Blick zu dem Chiss Thrass, der mit einem elektronischen Feldstecher die Umgebung sondierte. Mittlerweile hatte sich die imperiale Einsatztruppe auf zwei Kilometer dem feindlichen Grundstück genähert.
'Hoffentlich kommen wir rechtzeitig', dachte sich Toji und biss sich dabei ganz leicht auf die Unterlippe. Er war wegen der entführten Serenety noch immer in Sorge. Jedes Mal klopfte sein Herz besorgt, wenn der Kommandant der „Pandora“ plötzlich an sie denken musste. Leise gesellte sich ein Navy-Trooper zu ihm. Große Waffenkenntnisse besaß Toji nicht, doch er konnte bei diesem Kerl den anwesenden Scharfschützen erkennen.

Mars, schnappen Sie sich Ihr Scharfschützengewehr und gehen Sie mit Scout langsam in Richtung Osten auf knapp einen Kilometer vor“, zischte auf einmal Thrass' leicht verzerrte Stimme durch den Äther. „Dort schalten Sie lautlos den ersten Wachturm aus.“

„Roger, Leader, entgegnete der dünne Scharfschütze und machte sich gemeinsam mit dem anderen Soldaten auf den Weg.

Nach zwei Minuten waren sie schon in der finsteren Umgebung verschwunden. Nur hier und da sah man die diversen Wipfel der riesigen Farne und Büschel sich kurz bewegen. Eine Weile sah Toji den beiden bewaffneten Navy-Troopern nach. Er hielt in diesem Augenblick sogar kurzzeitig die dünne Luft an. Nahm ihn diese Sache so mit? Der Flottenoffizier schüttelte kurz ungläubig den Kopf, dann schlich er rasch zu dem schweigsamen Chiss. Thrass musterte weiterhin die Umgebung, indem er in diesem Moment unter einem Busch lag. Insekten krabbelten seelenruhig über seinen Körper. Dabei suchten sich diese Tierchen hin und wieder sogar einen Weg in dessen grüner Rüstung. Schweigend hockte Toji sich neben den erfahrenen Soldaten. Suchte mit seinen bloßen Augen das Grün ab. Doch sehr viel konnte er in dieser gefährlichen Natur nicht erkennen. Maximal ein paar Tierchen, die sich im Schatten bewegten, konnte er auf diese äußerst primitive Weise erspähen.


„Anscheinend haben die Entführer noch nicht viel von unserer Anwesenheit mitbekommen“, sagte der lauernde Chiss zu seinem Vorgesetzten. „Maximal die Wehrübung dürften sie gesehen haben.“

„Der Überraschungsmoment ist also auf unserer Seite?“, fragte der Flottenoffizier nach und gönnte sich schnell einen Schluck Wasser, bevor der anstrengende Marsch fortgesetzt wurde.

„Richtig, Captain“, entgegnete Thrass und nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck. „Darum müssen wir uns auch beeilen. Slayer wird keine Pausen einlegen – das konnte man ihm ansehen.“

Die paar gewechselten Worte hatten sich die beiden Männer zugeflüstert. Nachdem der Truppe kurz pausiert hatte, marschierte man weiter in Richtung Anwesen. Langsam lichtete sich der Wald. Mehr Sonnenstrahlen brachen durch das dichte Blätterwerk der gewaltigen Tropenbäume. Zudem breitete sich in dieser Gegend auch vermehrt das schlichte Gras aus. Von dieser ganz kleinen Änderung des Terrains ließ sich der Trupp trotzdem nicht von ihrem heiklen Vorhaben abhalten. Langsam kam die vierköpfige Einsatztruppe ihrem Ziel immer näher. Mit jedem Schritt schmolz die Distanz zwischen ihnen und dem Zaun, welcher das große Anwesen von der natürlichen Umgebung abgrenzte. Noch immer schien kein Alarm im Zielobjekt ausgebrochen zu sein. Anscheinend wog man sich weiter in Sicherheit. Die Entführer schienen ihren klitzekleinen Erfolg zu genießen – dieser eine Gedanken trieb Toji in diesen Stunden weiter an.

„Sind in Position, Leader, meldete sich auf einmal der Scharfschütze. „Ersten Posten haben wir im Visier. Feuererlaubnis?“

Thrass war bei diesen wenigen Worten in ein Rennen übergegangen. Leichtfüßig sprang er über die umgefallenen Baumstämme, die vom Moos überwuchert waren, und suchte sich schnell einen Weg durch die Farne. Toji und die drei anderen Soldaten folgten dem kaltblütigen Chiss. Noch ein paar Meter mussten sie hinter sich bringen, damit der zielende Scharfschütze sein Werk tun konnte. Nach etwa fünf Minuten reinem Rennen reduzierte die Truppe ihr Tempo abrupt wieder. Hinter einer sehr großen Gruppe an Farnen gingen die fünf Personen in Deckung. Dabei hielt sich Toji hinter den vier anderen Anwesenden zurück. Erneut lief ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht. Unter dem Helm hatte sich zum wiederholten Male eine echte Hitze aufgebaut. 'Noch knapp einen Kilometer', schätzte der Flottenoffizier. Gleichzeitig erteilte Thrass seinem Scharfschützen die Erlaubnis, damit die Posten ausgeschaltet werden. Mit Herzklopfen warteten die fünf Gestalten auf das Ergebnis. Sie rührten sich nicht. Plötzlich meldete der Scharfschütze den ersten Toten. Dann – nur zwei Sekunden später – den nächsten und im Anschluss auch den dritten toten Wachposten. Nun konnte Thrass den Befehl geben, dass die beiden Soldaten noch den anderen Wachturm unschädlich machen sollten.

„Weiter zum Zaun...“, erklang am Ende Thrass' Stimme über den Funk.

Man wartete noch zwei weitere Herzschläge, dann setzte sich die Gruppe erneut in Bewegung. Sehr behutsam bahnte man sich einen Weg zum Zaun. Toji umklammerte sein Blastergewehr. Sein Herz schlug mittlerweile nur noch in Rekordzeit. Seine Gedanken kreisten um die Sicherheitsmaßnahmen der Entführer. Schon bei der letzten Absprache mit Slayer und dessen Soldaten hatten sie vermutet, dass dieser Zaun unter Strom stand.
'Um diesen Punkt muss sich der Sith kümmern', beschwichtigte er sein rasendes Gewissen, während er weiter durch die Farne schlich. Immer mehr änderte sich die Umgebung. Die Reihen der Bäume lichteten sich allmählich. Dafür eroberte sich das Gras mehr und mehr den Lebensraum. Ging man vor einigen Kilometern noch über trockene Erde, rollte sich dem Flottenoffizier nun regelrecht ein grüner Teppich aus. Auf diesem Teppich wurden die Schritte noch besser gedämpft. Trotzdem konnten hielten sich die Soldaten an dieser Sache nicht auf. Dann waren sie endlich vor dem Zaun.

„Zweiter Turm ist ausgeschaltet, Leader, meldete der Scharfschütze.

„Ersatzdroiden in Position“, informierte Thrass über eine allgemeine Funkverbindung Slayer. „Der Strom kann nun zugeführt werden.“

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Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi

Das Geschirr schepperte als die Kinder es in die Küche trugen, der große half seiner Schwester die Säuberungsmaschine zu erreichen und erklärte ihr wie sie zu bedienen war. Es war ein schöner Sommertag, den sie in ihrem Garten verbrachten. Die Vögel zwitscherten und nisteten in einem der drei Bäume, die sie zu ihrer Hochzeit gepflanzt hatten, sie scherzten und lachten den ganzen Tag. Kleine Lachfältchen zogen sich an ihren Augenwinkeln hin zur Schläfe, er hatte große Freude sie dabei zu beobachten wie geschickt sie die Früchte zwischen ihren Stäbchen zum Mund führte. Er musste sie dafür einfach küssen. Ihre Lippen hießen ihn jedes Mal willkommen und man konnte sie danach kaum noch voneinander trennen, die Diener machten sich schon darüber lustig. Für einen neuen Anbau planten sie, er sollte ganz individuell nach ihnen gestaltet werden, so hinterließen auch sie ihre Fußabdrücke im Anwesen seiner Familie, ein Schrein ihrer Liebe sollte es werden und diese für die Ewigkeit festhalten. Ganz sorgfältig suchten sie die Gardinen, die Teppiche und jedes Detail bis zum Türgriff aus und grübelten Stunden über Mustern und Farben. Und abends schliefen sie mit dem wolligen Gefühl den einen Seelenverwandten gefunden zu haben.

Es war perfekt.

Ständig zeigten sie einander ihre Liebe. Sie konnte gar nicht mehr davon ab ihm zu gestehen wie sehr sie ihn liebte und wie reich ihr Leben geworden war.


Ich liebe dich

flüsterte er in sich und zu ihr.

„Nein ich liebe dich nicht Takeshi. „

Eine Illusion zerklirrte und mit ihr sein ganzes Wesen. Seine ganze Welt drückte auf ihn und zerbröselte zwischen seinen Händen, eine Ohnmacht kletterte ihm in den Kopf und drückte ihm das Blut in den Schädel, dass er sich anfühlte als platzte er jeden Moment, sein Körper schien Tonnen schwer geworden zu sein, er konnte keinen Finger mehr rühren und der Brustkorb drückte schmerzhaft auf seine Innereien, das Herz drohte zu zerspringen.


„...,ich muss mit dir reden. Im Krieg ist etwas geschehen....“

Er konnte nicht einmal nach Atem schnappen. Nicht schon wieder! Sein ganzes Leben war umsonst und auch sein voriges. Die eine Vollendung blieb ihm verwehrt. Welches Monster hatte diese schreckliche Liebe in ihn gepflanzt, die sich wie ein Virus ausbreitete und nur Ablehnung erntete?


„Ich könnte dich niemals lieben! „

Und sie hatte Recht! Er war kein Krieger wie dieser Mann, er war ein Niemand. Er wollte sie nicht töten! Auch wenn sie es nicht verdiente zu leben. Aber er hatte jeden Lebensmut verloren, für ihn war die Zukunft verwirkt. Illusionen jagte er nach, einer besseren Zukunft, die es nicht gab. Er fühlte zu stark für einen Mann. Die Hoffnung war umsonst. Wie auch konnte er nur je glauben eine Zukunft zu haben, die für ihn etwas mehr bot? Es gab Menschen denen flog das Glück zu, ohne dass sie etwas tun mussten, aber wer nicht zu diesen gehörte, für den gab es keine Hoffnung, niemals. Warum einer Hoffnung nachjagen, die sich nie erfüllte? Wie seine Vergangenheit so auch die Zukunft. Er musste loslassen, vielleicht schenkte man ihm dieses Mal endlich das unendliche Schwarz, Frieden.

Er schloss die Augen.
Ein letztes Mal hörte er die Stimmen der lachenden Kinder, die niemals geboren wurden.
Ein letztes Mal fühlte er ihre Hände auf seiner Brust.









Keine Gerechtigkeit in dieser Welt.
Sie hatte die letzte Chance vertan ihm das Gegenteil zu beweisen.

Sie stach ihr Messer in ihn und sie konnte nicht einmal etwas dafür. Die Welt war so geschaffen, sie war nur ein schwaches Weib und als solches hatte sie kein Gewissen, verfiel automatisch den Falschen. Es lag in der Natur des Universums, in der Natur der Frau, dass ihm Gerechtigkeit verwehrt wurde, dass seine Liebe unerwidert blieb, auch wenn sie die Liebe aller Männer weit übertraf.

Ihre Hände ballten sich um die Hälse ihrer Kinder, quetschten auf seinen Hals ... und es gefiel ihr.
Ihr Lachen kehrte sich und nun erkannte er die Wahrheit. Sie lachte über ihn! Sie spuckte auf seine Liebe und verachtete ihn für seine Schwachheit.

Er war gestorben und wiedergeboren und wiedergeboren errichtete sich Takeshi.

Seine schäumende Wut zerschmetterte Sereneties Deckung und schleuderte sie zu Boden. Die antike Vase, die ihm einst so wichtig gewesen war, deren blaue Symbole die ganze Lebensgeschichte seiner Familie erklärten, zersplitterte an der Wand. Er warf die Couch um, dass sie auf die am Boden liegende Serenety fiel. Erst räumte er mit kräftigen Tritten das aufsplitternde Stück Holz zur Seite, dann als sie wieder frei lag brach sein Schuh Sereneties linke Rippe. Schrei nur! Hier hört dich Niemand!


Ich muss dich nicht töten.

Er lachte kurz auf und drückte sein Knie gegen ihren Hals, dass sie keine Luft mehr bekam und zu röcheln begann, die Faust prallte mit der ganzen Wucht seines Hasses auf ihren Kiefer, dass sie reflexartig eine Portion Blut spuckte.


Ich werde dich brechen! Nichts wird mehr von dir übrig bleiben. Aber du wirst leben. Und danach wirst du auch lieben.


Warum nachjagen, wenn man die Macht besaß es sich zu nehmen? Warum gerecht sein, wenn die Welt ungerecht war?


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Sie hörte sich atmen so still war es in diesem Moment, denn er schien vollends in seinen Gedanken vertieft zu sein. Gedanken und Gefühle, welche auch Serenety erreichten. Bilder die einer Welt entstammten, die nicht der Realität entsprachen. Es waren Träume, Wünsche, Hoffnungen, welche wie ein Band abliefen. Sie konnte nicht jedes einzelne Bild erkennen und dennoch hatte sie daran teil. Wie schon zuvor, war es hier ähnlich und wieder fragte sie sich wie dies sein konnte. Doch gleich wie sehr sie versuchte auch jetzt eine Lösung dafür zu finden, sie schaffte es einfach nicht. Er hatte sich die Zukunft so wundervoll ausgemalt, so unbeschreiblich, dass sie sich einen Moment fragte ob seine Liebe doch tiefer ging als sie dachte!? Bei diesen Bildern zumindest konnte man dies annehmen. Doch gleich wie wundervoll sie sein mochten, gleich wie viel Gefühl darin lag oder sonstiges, es waren Wünsche, die sie ihm nicht würde erfüllen können, denn dafür hätte sie ihn lieben müssen und genau dies tat sie nicht. Der Wunsch nach Kinder war etwas, was sie tief in ihrem Inneren vielleicht auch spüren mochte, doch sollte dies mit dem richtigen Mann geschehen. Er war es nicht. Was schlimmer weitaus schlimmer bei dem allem war, war, dass er sich dies alles zusammenspann und wenn dieser Traum platzte, wenn er wie eine Seifenblase einfach zerbracht, das Erwachen kam, er erkannte, dass dies alles umsonst, seine Wünsche niemals in Erfüllung gehen würden, dann wäre alles vorüber sein. In diesem Moment wünschte sie sich, dass er niemals erwachen würde, dass er niemals aus dieser Traumwelt zurückkehren würde und dennoch wusste sie, dass er dies tun würde. Wie er reagieren würde, dies konnte sie nicht mit Bestimmtheit sagen und dennoch sagte etwas tief in ihrem inneren, dass sie damit begonnen hatte ihr Ende herbei zu läuten. Doch dies war ihr gleich, denn sie wusste, dass Hilfe hier war. Dass man sie finden würde und wenn sie Glück hatte, dann kamen sie rechtzeitig hier an. Wenn nicht, dann würde sie sehen.

Dann geschah es, seine Illusion zerbrach wie ein Spiegel in tausend und aber tausend von Splittern, welche sich über den gesamten Boden ergossen. Seine Welt zerbröckelte, was er so sehr gehütete, so lange aufbewahrt hatte, verlor an Substanz. Sie fühlte wie eine Ohnmacht sich an ihn heranschlich, wie sie seinen Kopf erreichte und dort zu zudrücken versuchte, das Blut in seinen Schädel schwappen ließ, dass es sich anfühlen musste als ob jener Platzen wollte. Sie fühlte dies alles und sie wusste, dass ihre Worte ihn gänzlich verändern würden. Klar und deutlich sah sie dies noch ehe etwas geschah. Seine Wünsche verginge wie Schaumwogen, sie verschwanden, lösten sich auch und würden nie mehr gesehen werden. Die Bilder verschwanden, waren zerplatzt und nun wusste er, dass sie niemals Wahr, niemals in Erfüllung gehen würden. Für ihn war dies Ungerecht, so zumindest glaubte er und dennoch bedachte er nicht, dass sie ebenso eine Rolle spielte. Doch wie sollte er dies bedenken, wenn er stets nur ans ich dachte, wenn alles anderen ihn nicht wirklich interessierte!? Sie musste die Augen schließen um Halt zu finden als die grausamen Bilder in sie eindrangen, welche ihr den Hals zuschnürten, ihr Luft nahmen, dass sie glaubte zu ersticken. Es waren Bilder, welche jeden dazu gebracht hätten davon zu eilen, doch sie konnte es nicht. Wie als ob sie angewachsen wäre saß sie da. Versteinert und nahezu unfähig. Noch ehe sie irgendwie reagieren konnte, noch ehe ihr Geist gänzlich zurückkehrte schäumte seine Wut über, zerschmetterte ihre Deckung und schleuderte sie zu Boden. Schmerzen jagten durch ihren Körper. Eine antike Vase zersplitterte in tausenden Stücken an der Wand. Er warf in seinem Hass die Couch um, so dass Serenety, welche am Boden lag von ihr begraben wurde. Mit einem Tritt sorgte er dafür, dass das Stück Holz zur Seite flog, dann als sie frei lag brachte er seinen Schuh auf ihre linke Rippe. Der Druck darauf war gigantisch und dann spürte und hörte sie, wie jener Knochen brach. Serenety schrie auf als die Schmerzen durch ihren Köper jagten. Sie schloss die Augen. Die Schmerzen vergingen und doch würde dies nicht der einzige Anschlag sein.

Takeshi behauptete sie nicht töten zu müssen. Sehr wahrscheinlich wollte er damit sagen, dass er auch so erhalten würde, was er wollte. Seren sagte dazu nichts, sie konnte nicht, denn die linke gebrochene Rippe hatte eine ungünstige Stellung eingenommen. Kurz lachte er auf, dann drückte er sein Knie gegen ihren Hals, so dass sie keine Luft mehr bekam und röcheln musste. Sie hatte das Gefühl jeden Moment zu ersticken, erbarmungslos war er und Krank. Seine Faust prallte mit der ganzen Wucht seines Hasses auf ihren Kiefer. Sie spuckte Blut und doch war dies nicht alles. Zum einen hatte er sie gut getroffen zum andern allerdings schlecht. Ihre Zähne mochte er nicht beschädigt haben so aber ihren Kiefer als solches, der an einer Stelle bracht. Wieder jagten Schmerzen durch ihren Körper und diesmal liefen Tränen über ihre Wangen. Sollte dies Liebe sein!? Nein, dies war schier grenzenloser Hass, welcher alles übertraf was sie bisher von einem Menschen zu sehen bekommen hatte. Seine Worte machten ihr Angst, schnürten ihr Zusätzlich die Kehle zu. Er wollte sie brechen, wollte, dass nichts mehr von ihr übrig blieb und dennoch sollte sie leben. Danach sollte auch sie lieben. Wie Grausam er doch war!

Sie hatte das Gefühl als ob alles um sie herum auf einmal an Farbe verlor. Die Tränen des Schmerzes verschleierten ihren Blick, sie musste Schlucken und konnte es nicht wirklich, denn noch immer drückte er ihr die Kehle zu. Sie schloss die Augen, versuchte alles um sich herum abzuschalten und schaffte es nicht. Seine Brutalität allerdings verebbte nicht, sondern entfachte erst recht. Er ließ von ihrer Kehle, packte dann mit der Hand zu und hob sie Mühelos nach oben, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. Er brauchte nichts zu sagen, denn allein der Hass in seinen Augen genügte ihr um zu wissen, was er dachte. Er hasste sie, er hasste sie abgrundtief und er würde ihr dies zeigen. Er würde sie leiden lassen, bis sie winselte, bis sie um Gnade flehen würde und doch würde sie dies ganz sicher nicht tun. Dafür war sie zu Stolz.

Takeshis Augen sprühten vor Feuer. Sein Blick zuckte über ihr Gesicht. Höhnisch sah er sie an und dann warf er sie mit einem krankhaften Lachen gegen die Wand. Seren zarter Körper krachte gegen die Wand, wobei ein Teil von ihr die Kommode streifte. Wieder schoss schmerz durch ihren Körper und wieder hörte sie wie etwas brach. Die Wellen an Schmerzen die nun durch ihren Körper liefen und sich mit den anderen vereinten ließen sie aufstöhnen. Doch selbst dies ließ ihn kalt. Wieder trat er an sie heran und wieder sah sie nicht mehr als diesen Kranken Hass, welcher loderte und loderte. Seine Faust jagte erneut auf ihr Gesicht zu, doch diesmal höher. Seren fehlte die Kraft in diesem Moment ihr Gesicht gänzlich zur Seite zu drehen und so traf seine Faust zwar ihre Nase, aber seitlich. Sie brach. Serenety schrie, schrie vor Schmerzen bis ihr die Kehle weh tat. Ihr Schrei halte durch die Macht, schreckte jedes Lebewesen auf, welches empfindsam war. Doch all dies berührte Takeshi nicht, der gerade jetzt erst ein Gefallen daran fand sie zu quälen und so malträtierte ihren Körper. Übersehte ihn mit blauen Flecken und weiteren Brüchen. Sein nächster Schlag traf ihren Brustkorb und sie hatte Glück dass er ihr nicht den oberen Teil des Rippenbogens bracht, welcher die Lunge schützte. DA ihre Stimmte versagt hatte, schrie sie lautlos wobei sie nicht einmal wusste, dass ihre Schreie andere Personen erreichen würden.

Dies alles war ein Alptraum, ein grässlicher, widerwärtiger Alptraum, der dennoch Wirklichkeit war. Sie war eine Gefangene, eine Geisel und ebenso ein Opfer, welches geschunden würde. Wo er sie zuerst versucht hatte zu Vergewaltigen, vergewaltigte er nun ihren Geist, ihre Seele. Würd er es dabei belassen oder würde anders folgen!? Würde sie überleben oder würde sie letztlich doch sterben? Was hatte er noch vor? Sie wusste es nicht, sie wollte es nicht einmal mehr wissen. Im Geiste flehte sie nur um eines, darum dass Toji und Slayer endlich eintrafen, dass sie ihr endlich helfen würde. Mehr wollte sie nicht. Mehr verlangte sie nicht einmal. Alles, alles wäre besser als hier zu liegen und misshandelt zu werden.

Takeshi packte sie erneut, zog sie hoch, sah ihr ins Gesicht und grinste. Er ließ sie leiden, ließ sie dafür leiden, dass sie alles zerstört, dass seine Träume zerplatzt waren und er schien keine Grenzen zu kennen. In diesem Moment wünsche sie sich sie wäre tot um dieses Gesicht einfach nicht mehr ertragen zu müssen, um nicht mehr jene Schmerzen zu fühlen, die er ihr antat. Sie war eine Puppe, denn genau so behandelte er sie.


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Fahl verriet nur das Mondeslicht ihre einsame Anwesenheit über den Dächern des Hauses, das einer Stadt inmitten der bunten Wildnis glich. Viele Gefahren warteten dort draußen, Töne des Lebens einer bedrohlichen Tierwelt zauberten das Bildnis von Verfall in ihren Turm. Sechs Flügel breiteten sich aus und flatterten traurig zirpend durch ihr festes von Menschenhand geformtes Gebäude, das ihnen den Glauben an Sicherheit zurückschenken wollte. Ein lauter Knall ließ das Zirpen ersterben, der Ritt durch die Nacht endete, das tödlich giftige Insekt starb zwischen den Flächen zweier kräftiger Hände, noch ehe es seine Ladung in ihre Venen stoßen und ihren Turm okkupieren konnte. Er zuckte zusammen als ihm das bunte Getier vor die Augen gehalten wurde, welcher Wahnsinn hatte sie an diesen unheiligen Ort getrieben? Wankend lehnte er sich an das rigide Geländer, das es vermochte einen Moment das Gefühl von Stabilität zu vermitteln. Ein Gedanke an vertane Gelegenheiten, eine Karriere jenseits von Gewalt und eine liebende Frau, legten sich wie an jedem Abend in seinen Körper. Aber ein kleines Mädchen, eine Prinzessin in dieser verrückten Welt, war es, die ihm Kraft schenkte, ihr Bild, das er immer bei sich in der Tasche mit sich trug und vor sich sah wohin er auch ging, lieh ihm den Atem leben zu können, ihr wollte er eine bessere Zukunft schaffen.

"Träumst du wieder?"

"Irgendwie muss man diese Langeweile doch aushalten!"

Ein Grunzen war ihm Erwiderung genug, dann schwiegen sie wieder. Beide waren sie keine Männer des Wortes, sie waren ihrer Adleraugen wegen ausgewählt worden, nicht aufgrund ihrer rhetorischen Künste. Ob er je die Gelegenheit bekam für jemanden mehr zu sein?

Der Schädel ward lodernd aufgesprengt, Blutgefäße barsten und Nervenstränge wurden entzwei gerissen, das Gehirn zerfetzte unter der fiebrigen Hitze des Plasmastrahls. Zurück blieb eine leere Hülle, die am Geländer lehnte und von der Wucht der Attacke rückwärts nach hinten gerissen wurde, auf die hölzernen Dielen aufstieß, auf dass die laute Luftverdrängung die Ohren seines Partners betäubte. Noch ehe dieser aber um Hilfe rufen oder sich hinter schützender Deckung verbergen konnte lag auch sein Leib leblos und wild zuckend über die Leiche des ersten gekrümmt. Finale Energieentladungen entleerten den Körper von jeder elektrischen Lebendigkeit.
Hinter ein Zielfernrohr geklemmt weilte ein grünes Auge, zwei Schüsse, zwei Menschen.


"Wachturm 1 ausgeschaltet"



Schale Stimmen streiften Slayers Sinne, sinnfrei, sogar schicksalslos, suchend.
Schauerlich schluckte Sklaverei - Sinnbild Slayers schwarzer Schattenmächte - Seine sterbenden Seelen.

Schlagartig segelten schmerzerfüllte Schreie sengend scharf seitlich seines Seelenschiffs, scheinbar schon seit Stunden. Serenety!

In die Augenblicke des Schmerzes hatte Captain Murata hoffentlich keinen Einblick erlangt, wer mochte schon wissen welche Intensität Sereneties Fähigkeiten unter diesen wuchtigen Ausbrüchen erlangen konnten. Und wer konnte voraussehen wie ihr Captain nur bei der kleinsten Ahnung ihres Schmerzes reagieren würde, welch impulsive Neigungen sein Gehirn übermannen und seinen Körper hinrichten mochten, auf dass sie alle in Anbetracht ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit in große Gefahr gerieten. Slayer jedenfalls wollte es nicht sein, der ihn von der Entwicklung im Inneren des Anwesens unterrichtete. Ihm hingegen konnte kaum besseres als die Folter der Exotin widerfahren, hatte er nun doch eine Ahnung ihres Aufenthaltsortes, eine Richtung, zu der sie streben mussten, um sie zu befreien und noch wichtiger ihrem Peiniger das Leben aushauchen zu dürfen.
Weshalb rettete er sie überhaupt? Welche Bedeutung hatte dieses fremde Geschöpf für jemanden wie ihn? Wie viele Leben war eine einzige Person wert, zudem eine bloße Psychologin? An manchen Tagen ein ganzes Heer!

Das trockene Laub unter ihren Füßen knirschte als sie Schritt für Schritt dem elektrischen Zaun näher kamen, der als erstes Hindernis ihren Einbruch zu verhindern drohte. Slayer trat voran und zwischen dem Gestrüpp des dichten Urwalds hervor, das Chaos ungestümer Natur im Rücken zurücklassend. Hier hätte der Wachturm sie unweigerlich entdeckt, wenn noch Leben in ihm existiert hätte. So aber entdeckte er zwei Tode, die sich orientierungslos im Jenseits verfangen hatten und nahm sie auf in seine Welt der Finsternis. Doch vier Augen alleine waren kaum als einzige Sensoreinheit zu vermuten, darum aktivierten sie einen Störsender, der sie auch vor Bewegungsmeldern schützen würde, vorausgesetzt diese funktionierten auf Grundlage moderner, elektronischer Technologien.


Amy, bleib zurück. Der Zaun steht unter Strom.

Seine schwarzen Augen hielten die junge Adeptin davor ab in Flammen aufzugehen und am Rande der Natur Grillfleisch für hungrige Raubtiere zu werden. Sein Techniker drückte sich nach vorne, mit einer isolierten Zange bewaffnet, die keinen Strom auf ihren Träger übertragen konnte. Gezielt schnitt er mit ihr ein tiefes Loch in den Zaun.

"Auf der anderen Seite wird sich ein Schalter für die Stromzufuhr befinden."

Natürlich war der silberne Kasten von einer Wache beschützt und mit einem Passwort versiegelt. Eine Beute für den Mann, dem der Tod auf den Schritt folgte, dessen Handwerk in den Schatten bleiben musste, in ihrer größen Kunst gar niemals das Tageslicht zu sehen bekam. Nachdem sie sich durch das gitterförmige Gestrüpp aus Drähten hindurchduckten, legten sie ihre kräftigen Leiber mit dem Rücken an die nächst mögliche Hauswand, die für den Sith voll pulsierender Kräfte strotzte, und schlichen vorsichtig vorwärts oder in diesem Fall seitwärts. An einer Ecke hielten sie auf Befehl des Kapitäns inne. Ein eisiger Atemhauch quetschte sich gefrierend zwischen den Zähnen hindurch in die kalte Nacht hinein. Stählerne Muskeln harrten steif aus, sprungbereit wie eine Katze vor dem Angriff. Innerlich tickte die Uhr der relativen Zeit in gleichmäßig gesteuerten Abständen, bis Slayer die Order gab und sich die Distanz von Tick zu Tack verlängerte, sein linkes Bein ihn abdrückte und hinter der Ecke vorschnellen ließ. Vor sich hatte er die hintere Schädeldecke eines kurzhaarigen Wachmanns. Noch ehe das nächste Tack einen neuen Gedanken zuließ, hielt sein Arm die Schulter des Mannes gerade, schwang sich der zweite um den Kopf und zwei ruckartige Bewegungen brachen Den Axis, die Wirbelsäule riss, das Leben endete. Nie würde er erfahren, was ihn auslöschte. Slayer schleifte den Leichnam in eine unbeobachtete Ecke und überließ es Müller den Code zum Zaun zu knacken. Nur Minuten später konnte auch Toji Murata bedenklos den Zaun überqueren.


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Jahre des stillen Leidens, seine ganze Last und jede trockene Träne waren abgetragen, jetzt war es an einer anderen sein Leiden zu übernehmen. Lange genug war er demütig gewesen, lange genug gewartet und gesprochen, gedacht und geglaubt. Jetzt war genug! Endgültig genug! Sie wollte seine Liebe nicht? Dann bekam sie seinen Hass!
Tief rammte er ihn in sie hinein.
Fühle den Schmerz, er bedeutet, dass du noch lebst!

Leise lies er sie winseln, schaute ihr in das hübsch röchelnde Gesicht. Wie erbärmlich und klein ihr blutiger Mund plötzlich erschien, ganz ohne die herablassend distanzierte Art. Wo war ihr Stolz denn plötzlich geblieben und diese Arroganz, mit der sie ihn sonst immer abwies und ihn sich vor ihr erniedrigen ließ, sich zum Richter seiner Zukunft erhob? Jetzt wollte ER sie am Boden sehen und zu ihm aufblicken lassen, sehen wie sich ihre Schönheit auflöste und am Ende sie es war, die keiner mehr haben wollte.

Seine Fingerknochen trafen barsch auf ihrer Nase auf, die immer viel zu weit oben hing, sie brach unter herrlichem Knacken. Noch nie, so glaubte er, war ein rohes Geräusch wie dieses so wunderschön gewesen. Seine Entscheidungen fielen plötzlich einfach, als habe er eine große Last von sich geladen, den Stein der Zivilisation von sich gerollt und hörte endlich auf die eine Stimme, die wirklich war, urtümlich und direkt.

Ihr verunstaltetes Gesicht erregte ihn so sehr, dass er ihr noch weiter weh tun wollte, dem Hass neuen Brennstoff geben. Brenn, meine Schöne! Ja, das tat gut, wenn sie schrie, so laut und ehrlich war sie nie zuvor gewesen. Lügenschlange, jetzt erst zeigte sie reine Gefühle, verbarg sich nicht mehr hinter ausweichenden Platitüden und hinterhältigem psychologischen Geschwätz. Schrei für mich!

Mit zynischer Lust ließ er den Hammer seiner Faust ganz ungeniert auf ihre Brust niederfahren.
Zu schade, dass er ihre Schreie damit schon ausgelöscht hatte. Nach dem letzten Schlag verendete der Wohlklang und nur noch ein in Schreien verzerrter Mund und die Panik in ihren Augen erzählten von den Schreien, die sie auch jetzt noch auszuspucken versuchte. Wie nahe der Schmerz doch der Lust war! Ihre Fratze, verzerrt unter seinen brutalen Schlägen, hätte genauso die einer vor Erregung im Liebesakt sich wälzenden Frau sein können. Vielleicht bestand da keine Trennung. Erfahre mehr von meiner Lust! Spüre, was du aus mir gemacht hast. Spüre wie es mir ging!


Schau mir gefälligst in die Augen!

So tief wie meine Liebe war, so tief ist jetzt auch mein Hass.
Er zog ihren Kopf an den Haaren zu sich heran, bis sie direkt vor ihm war. Er leckte ihr das Blut vom Gesicht und spuckte auf sie. Mit den Knien schlug er ihr gegen den Unterleib, er zerrte sie wie eine Puppe über den Boden und störte sich nicht daran, wenn sie gegen Möbel stieß. Und er richtete seine süße Puppe aus, ließ sie vor ihm Knien und zu ihm aufschauen, ehe sie wieder unter der Wucht einer Ohrfeige zur Seite fiel. Er kroch ihr hinterher, beugte sich über die schlapp liegende Serenety, seine Hände krümmten sich um ihren Hals und drückten zu, er sah nicht und hörte nicht, ein Schleier aus roher Wut machte sich ihm Untertan. All sein Leid und seinen Hass drückte er ihr auf den Hals. Lustvoll küsste er ihr über die Augen während sie wild nach Luft schnappte. Doch noch ehe sie das Bewusstsein verlor, bevor sie sich dem rettenden Schwarz hingeben konnte, ließ er sie fallen und kalt auf dem Boden aufklatschen. Er trat ihr gegen das Schienbein und stand auf, ging zu einer Com-Anlage rechts neben der Türe.


Hallo?

Wo ist der Sith?

Dann sucht ihn!

Ich möchte, dass er das Ritual vorbereitet.


Er drehte sich zu seiner Geliebten um, zu der Schlange, die sein Leben zerstörte und jetzt genauso zerstört am Boden lag und sich in den Tod wünschte.

Begreifst du jetzt?
Du wirst mich lieben!


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Man überwand den sehr hohen Zaun, nachdem der Stromfluss unterbrochen war, indem der kräftige Techniker mit einer kleinen Drahtschere ein riesiges Loch in diese Hürde schnitt. Ein Navy-Trooper nach dem anderen kroch durch das Loch. Damit waren sie endlich in dem großen Anwesen. Schnell sah man sich um. Kein Lebenszeichen war in der unmittelbaren Umgebung auszumachen. Toji hielt immer noch sein schwarzes E-11-Blastergewehr in den Händen. Mittlerweile hatte seine Nervosität, die sich seuchenartig in seinem Körper ausbreitete, einen neuen Höchststand erreicht. Kurz biss sich der exotische Flottenoffizier ganz leicht auf die Unterlippe. Erneut überprüfte er das Magazin seiner modernen, präzisen Feuerwaffe. Plötzlich gesellten sich die anwesenden Soldaten zu ihm. Weiterhin schwieg die kleine Einsatztruppe die meiste Zeit. Dafür hörte Toji nun das eigene Herzklopfen noch mehr. Jeder Herzschlag glich einem kraftvollen Schlag auf einen harten Amboss.


„Fünf bewaffnete Männer bewachen die Westfront des Hauses“, meldete der Scout, nachdem er und der Scharfschütze wieder zur Truppe gestoßen waren, über Funk. „Jedoch fehlt uns ein Grundriss.“

Mars, halten Sie von diesem Punkt Ausschau nach weiterem Personal“, befahl Thrass und wies auf einen dichten Busch. „Der Rest wird sich vorsichtig dem Anwesen nähern.“

Die Antwort war bloß ein Klicken. Man wartete noch einen Moment, dann setzten sich die Soldaten und Toji in Bewegung. Klammheimlich schlich man von Busch zu Busch. In dem riesigen Anwesen schien man keinen Verdacht zu schöpfen. Ruhig gingen die Wachmänner ihre Runden. Niemand sah den kleinen Einsatztrupp näher und näher kommen. Anscheinend war das gesamte Personal die stete Ruhe, die zum Teil sehr idyllisch auf den Organismus wirken konnte, gewohnt. Die winzige Gruppe schlich nach einer kurzen Pause weiter. Immer wieder mussten sie auf den richtigen Augenblick, die ziemlich rar waren, warten, um schnell (und sicher) die nächste Deckung zu erreichen. Zum Schutz reichten den Soldaten diverse Büsche oder ein anschaulicher Pavillon. Toji folgte leise seinen Navy-Troopern. Dann gab Thrass ein Zeichen, denn nun hieß es warten. Man wartete schweigsam auf den richtigen Moment. Ungeduldig hielt Toji sein Blastergewehr in der Hand.

Plötzlich richtete sich Thrass mit seiner Art Maschinengewehr, einem Imperial Heavy Repeater, auf und eröffnete das Feuer auf zwei Wachmänner, die ihm ins Visier gelaufen sind. Augenblicklich sah Toji zwei andere Mitglieder seiner Einsatztruppe ebenfalls stehen. Einige rote Blasteblitze zischten nun mit rasanter Geschwindigkeit auf die beiden verdutzten Handlanger zu. Innerhalb kürzester Zeit lagen die beiden Männer tot auf dem Boden. Flüchtig (und leicht nervös) musterte Toji die restliche Umgebung. Auf einmal stürmten drei weitere Wachmänner zu ihren gefallenen Kameraden. Schnell schossen sie auf die fünf imperialen Eindringlinge. Brandheiße Blitze zischten im nächsten Moment über deren Köpfe hinweg. Erneut biss sich der Kommandant der „Pandora“ auf die Unterlippe. Man gab sich kurz Handzeichen, doch darauf achtete Toji nicht mehr. Der bisherige Griff um sein E-11-Blastergewehr wurde mit einem Mal fester. Er holte tief Luft, schöpfte neuen Mut und richtete sich dann in einer fließenden Bewegung auf. Blitzschnell erblickte er seine Gegner und eröffnete ebenso das Feuer. Sein Gewehr spuckte, nachdem er den Abzug betätigte, mehrere Salven roter Blitze.


„Ihr hindert mich nicht...“, knurrte er dabei.

Augenblicklich erhielt der exotische Kommandant die nötige Unterstützung durch seine fünf Navy-Trooper. Einer der drei Handlanger wurde sogar durch den Scharfschützen, der sich noch immer im Hintergrund aufhielt, fast lautlos ins Jenseits geschickt. Nach einem kurzem Schusswechsel war der erwartete Widerstand durch diese Wachleute endgültig gebrochen, denn alle fünf lagen am Ende tot auf dem Boden. Knapp gab Thrass seinen Soldaten ein paar Handzeichen und die Gruppe kam flink hinter der festen Deckung hervor. Mit großen Schritten erreichte man die Hauswand. Einige dunkle, gar schwarze Brandlöcher zierten nun die schneeweiße Fassade. Doch daran störten sich weder Toji, noch dessen bewaffnete Begleiter. Leise pirschten sich die sechs Gestalten zu einer Tür. Schritt für Schritt näherte man sich der altmodischen Tür. Mit einer flüchtigen Kopfbewegung konnte der recht junge Flottenoffizier erkennen, dass einer der Soldaten mehrere Blendgranaten zückte. Damit wollte die Gruppe schneller die eventuellen Feinde, die sich hinter der Tür befinden konnten, überwinden.


„In Position, Leader, erklang plötzlich die Stimme des Sprengstoffexperten.

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Er genoss es, mit jeder Faser seines Körpers genoss er was er ihr antat. Es versetzte ihn in Erregung und genau dies war erschreckend. Nun erhielt er die Gelegenheit deutlich seine Macht zu demonstrieren und genau dies tat er. Er besaß die Macht, die Kraft und den Hass sie leiden zu lassen, sie zu vernichten wenn er wollt, denn Serenety war nicht mehr wirklich in der Lage etwas zu tun. Die Schmerzen die durch ihren Körper flossen, machten es fast unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen. Ihre Gebrochenen Rippen, die gebrochene Nase, aus welcher Blut floss und sich mit dem Blut vereinte, welches ihr aus dem Mund lief waren nichts im Vergleich zu dem, was er ihrer Seele antat. Diese Vergewaltigung, die er nun an ihr Vollzog war es, die alles in ihrem inneren zum brechen brachte. Er rammte all seinen Hass in sie hinein ohne Rücksicht auf Verluste. Es interessierte ihn nicht, welchen Schaden er hinterlassen würde noch interessierte ihn irgendetwas. Sie schluckte, schluckte das Blut hinunter welches sich in ihrem Rachen befand, doch ihr gebrochener Kiefer revanchierte sich mit schmerzen. Würd er irgendetwas an ihr unbeschädigt lassen!? Etwas worauf man schließen konnte wer sie überhaupt noch war!? Sie wusste es nicht und es war ihr gleich. In diesem Moment wurde alles nichtig und sie fragte sich, warum sie dies nicht vorhergesehen hatte. Doch jene Frage war umsonst. Vielleicht hatte sie es sogar gewusst, vielleicht hatte sie es geahnt und es trotz allem geschehen lassen, weil ihr klar war, dass es so geschehen musste.

Ihre Schreie verebbten. Einzig was noch zu spüren war, waren ihre Schmerzen und die Qualen ihrer Seele, doch jene erreichten nur zwei, von denen einer nicht einmal Machtsensitiv war.

Takeshis erregtes Gesicht genoss weiterhin. Er wollte sie noch mehr leiden sehen, dies wusste sie und dennoch würde sie ihm ihr Leiden nicht mehr so deutlich vor Augen führen. Mit jeder Sekunde die verstrich wurde sie stärker oder zumindest hatte es den Anschein danach. Er verlangte dass sie ihm in die Augen schauen solle und sie tat es, doch was er darin sah war keine Angst mehr sondern Wut und darin gleichfalls etwas anderes. Obwohl ihr Kiefer schmerzte brachte sie es fertig etwas zu sagen.


„Du wirst es sein, der letztlich verliert! Ich werde dich niemals, niemals Lieben, weder jetzt noch dann wenn ich widergeboren werden sollte!“


Ihre Augen funkelten ihn als er sie nach oben zog. Er riss dabei an ihren Haaren und schrie sie nicht. Einzig ihre Tränen zeugten von den Schmerzen. Takeshi leckte ihr das Blut vom Gesicht und spie sie dann an. Mit den Knien trat er ihr in den Unterleib, zerrte sie wie eine Puppe über den Boden und störte sich nicht daran, dass sie an den Möbeln hängen blieb. Welle um Welle an Schmerzen jagten durch ihren Geschunden Körper, welcher noch mehr geschunden wurde. Sein Knie hatte sie dazu veranlasst sich zu krümmen. Sie hatte die Augen geschlossen, schwieg, wimmerte nicht einmal als er sie quer durch den Raum zog. Sie würde überseht sein von Blutergüssen, von Schrammen und Schürfwunden, doch wäre dies nicht alles. Ihre gebrochenen Rippen wurden durch die grobe Behandlung nach innen gedrückt, stachen in Organa und verletzten sie zusätzlich. Was man oberflächlich noch nicht sehen konnte war, dass sie innere Verletzungen davon trug. Blutungen, die sich langsam bildeten. Takeshi richtete sie auf, so dass sie auf den Knien zu ihm aufschauen musste, ehe er sie mit einer Wucht schlug, dass sie zur Seite fiel. Sie blieb liegen, fast betäubt von diesem Schlag, als er ihr nachkroch, sich über sie beugte und mit seinen Händen ihre Kehle umfasste. Wieder drückte er zu. Sie fühlte, fühlte welcher Hass sich ihm erneut bemächtigte. Fühlte wie dieser Hass ihn durchrang. Aber sie hatte keine Angst mehr, oder vielleicht hatte sie jene doch noch.

Lustvoll küsste er ihr über die Augen während sie nach Luft schnappte. Ihre Kehle brannte, sie tat höllisch weh und sie hatte das Gefühl, dass er sie ihr gänzlich zerdrücken würde. Doch ihr wildes Luftschnappen bracht ihr nichts, denn langsam senkte sich die Dunkelheit über sie. Die Ohnmacht wollte sich ihrer bemächtigen und sie freute sich schon darauf von ihr umfangen zu werden, als er sie losließ, damit sie sich nicht retten konnte. Er ließ sie fallen, ließ sie hart auf den Boden aufklatschen, so dass sie erneut Schwärze umgab, doch jene Schwärze holte sie ebenfalls nicht in die Bewusstlosigkeit. Übelkeit stieg in ihr auf als er ihr gegen das Schienbein trat, dann aufstand und an die Tür glitt. Er rief den Sith herbei, verlangte dass jener das Ritual vollziehen sollte und dann dreht er sich zu ihr um. Takeshi wollte wissen ob sie nun begreife, doch sie blieb ruhig. Er behauptete noch einmal, dass sie ihn lieben würde, doch dies würde er niemals fertig bringe.

Serenetys Kehle entrang sich ein leises Lachen. Ihre Augen sprühten Feuer als sie ihn ansah. Sie sah geschunden und bemitleidenswert aus, ihr ganzer Körper schmerzte und dennoch, trotz all jener Qualen, vollbrachte sie es ihn anzusehen und zu sprechen.


„Niemals! Nicht einmal dein Sith wird dies schaffen. Du lebst in einer Welt der Illusionen, doch jene wird man dir nehmen! Schon bald wird man sie dir nehmen. Gleich ob ich leben oder sterbe, du wirst den Tot finden noch heute, noch hier!“

Sie sagte dies mit einer eisigen Überzeugung, die ihm in die Knochen dringen würde, sich dort festsetzen würden. Wieder schluckte sie Blut hinunter, während ein Teil aus ihrem Mund floss. Ihr Blick war auf ihn gerichtete und ihren Augen lag der pure Wille zu leben und ihm zu trotzen.

Sie würde ihm trotzen, er würde nicht siegen, er würde verlieren, gleich was er tun, gleich was er glauben würde, er würde scheitern. Er war nichts weiter als eine arme Seele, krank und verblendet. Sein Hass hatte ihn blind werden lassen, blind für die Realität und jene Realität würde es sein, die ihn schneller einholen würde als er glaubte. Nur noch ein klein wenig Zeit! Ein klein wenig, dies würde sie schaffen, dafür würde sie kämpfen und dann, dann konnte geschehen was wollte. Doch würde sie ihm nicht gönnen zu Triumphieren, niemals!


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Die Geliebte fest umarmt, hadernd und doch eins mit der Welt und dem Sein, das sie ihm verführerisch ins Ohr flüsterte. Nichts lieblicher als ihr Flirt, als ihre Finger ihm die Brust streichelnd, bis sich ihre Fingerknospen signierend hinab ins Herz hineinkrallten. Sie war ihm treu und ihr war er ergeben, beschenkte sie mit immer Neuem, konnte ihren unersättlichen Ansprüchen allerding nur kurz genügen. Denn eine wie sie musste man immer wieder und ohne Unterlass erfreuen, gewann dafür im Gegenzug die Unendlichkeit, eine Geliebte, die ewig währte und größer war als jede Existenz. In ihren Brüsten fand man die Abwesenheit der Sache, die falsch war im Universum und Leid in großen Krügen über die Welten der vielen Sterne träufelte. Frieden kannte kein Jedi beim Aufsagen seines Kodex, wenn er nicht zuvor ihre Lippen schmeckte, die Stille vom unsäglichen Streben, von den nie ruhenden Gedanken und Anstrengungen, die Abkehr von der Qual zu sein. Ihr war er gleicher als ihrem kurzweiligen Gegenpart und doch wanderte er nur im Auftrag, entfremdet von seiner Umwelt und den üblichen Motivatoren, die eine kurze Weile die Leere vergessen machten, obgleich den Fall zurück in die Wirklichkeit umso intensiver.

„Es ist also so weit."
"So einen Intellekt. Du hättest damit so viel sinnvolleres anstellen können..."

Das Ende kam, wehrte man sich dagegen oder wehrte man sich nicht, es machte keinen Unterschied, früher oder spätere hörte man und alles, das man kannte oder schuf, auf zu existieren und alles zuvor gewesene wurde von der Zeit niedergetrampelt. Eine sinnlose Aneinanderreihung an Ereignissen, von denen nur ein Bruchteil bewusst kontrolliert werden konnte, dann endeten die Szenen, in denen man Hauptcharakter war, und andere folgten, die anderer Menschen, von denen man nichts mehr mitbekam. Dieses triviale, abstoßende Spiel ging im Großen wie im Kleinen voran bis auch das letzte Stückchen DNS an sein Ende gebracht wurde und nur noch Lebloses zwischen viel Vakuum ein wenig Dynamik zeugte, aber auch nur auf begrenzte Zeit. Zurück blieb kein Flügelschlag sondern nur Vergessenheit und endloses Nichts. Das Leben war eine unendlich anmutende Kette, das aus dem Nichts kam, in Leere führte und von dem Nichts bestand hatte.

Heißes Plasma zerfetzte die linke Gesichtshälfte des Wachpersonals. Hinter dem Abzug starrten leere Augen auf die von Hitze entstellte Fratze eines hochgewachsenen, grünäugigen Hünen, dessen Eigengewicht ihn leblos nach hinten riss. Noch ehe er karg und lärmend auf den Fußboden hämmerte, fingen die kräftigen Hände des Kommandanten seinen Leichnam auf und geleiteten ihn in eine leere Abstellkammer. Mit ihm hatte er kein Wort gesprochen und als seine Seele dem Körper entglitt und Slayers Macht zu stärken begann fragte sich der ehemalige Killer, ob er überhaupt noch wahrgenommen worden war, der Geist des Exoten im letzten Moment begriffen hatte, was mit ihm geschehen würde. Oft war er dem gefährlichen und unprofessionellen Reiz eines letzten Gedankenaustausch erlegen, seine Opfer nicht nur zu töten sondern auch in ihre Welt einzutauchen. Die Gedanken waren klarer denn je, wenn das sichere Ende bevor stand. Lange hatte er damit gewartet, aber ironischerweise hatte kein einziges Gespräch je seine Mission gefährdet. Es war ein zartes Seil, auf dem man balancierte, man musste sehr gut einschätzen können, welches Opfer zu geschützt war, bei wem die Zeit zu knapp wurde, bei wem der Abstand nicht zu klein werden durfte, um ein Gespräch zu riskieren.


Wir sind ins Innere vorgestoßen!

meldete Slayer Toji und dessen Truppe, bei der er nur zu gerne einen seiner eigenen Leute platziert hätte. Ihm gefiel es nicht eine Situation nicht vollständig unter Kontrolle zu haben. Das war jedoch die unumgängliche Unsicherheit, die man akzeptieren musste, wenn man nicht mehr alleine arbeitete.

Die Türe hing nur noch in ihren Angeln und erweckte nicht mehr als den bloßen Anschein von Funktionalität. Benzin verfolgte die mit Sprengstoff beladenen Putzdroiden an seinem silbern umrandeten, ausklappbaren Holobildschirm und verwendete sie gleichzeitig als stille Spione, an Hand derer er die Positionen der Wachen markieren und den Aufenthaltsort der Stromversorgung ausfindig machen konnte.


"Vier Notfallgeneratoren"

Bei diesen stationierte er die Droiden und aktivierte ihre destruktive Fracht, sobald die Zeit reif war und die Hauptstromversorgung im Keller des Anwesens zerstört worden wäre sollten sie zünden. Sie schlichen durch die Gänge, ein jeder seinen Blaster schussbereit in den Händen haltend. Es waren noch viele Wachen vor ihnen und alle paar Meter eine Alarmtaste, die sie offenbaren konnte. Zuallererst mussten sie jedoch die Kameraüberwachung unbemerkt überwinden. Dafür mussten sie einen Weg finden das derzeitige Signal aufzunehmen und als möglichst geschickt geschnittene Endlosschleife ins System zurückzuspielen. Müller hing an den komplizierten Instrumenten und äußerte in regelmäßigen Zeitabständen über ein wütendes Grummeln sein Missfallen über viele misslungene Versuche.

Stimmen drangen aus unbestimmten Richtungen zu ihnen hervor, gefolgt von routinierten, gelangweilten Schritten. Die Zeit entwich, jeder kommende Schritt gefährdete ihre Verborgenheit. Slayer konnte sie nicht einfach töten, eine Kameraüberwachung deckte den ganzen vor ihnen liegenden Gang ab. Es mussten drei oder vier Wachen sein ... und mindestens zwei näherten sich.


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Zwei leblose Menschenkörper lagen auf dem teuren Parkett. Nur ziemlich schemenhaft waren diese beiden toten Gestalten in der vorherrschenden Dunkelheit zu erkennen. Im gesamten Anwesend war seit einigen Minuten sämtliches elektrisches Licht ausgefallen. Blitzschnell war ein Trupp aus sechs gepanzerten Personen in das Zimmer eingedrungen, hatte die beiden Menschen überrascht und ohne zu zögern eiskalt getötet. Schleichend verteilten sich die bewaffneten Störenfriede in dem Saal. Der Raum wurde sofort zum Rückzugspunkt in dem riesigen Haus auserkoren. Fast geräuschlos sicherte man schnell diese paar Quadratmeter ab. Dabei verständigten sich diese Eindringlinge bloß über ein reiches Arsenal aus Handzeichen – selbst in dieser schwarzen Finsternis.

Draußen – vom Korridor – hörte man laute Schritte. Das Wachpersonal verteilte sich blitzschnell im gesamten Haus. Trotzdem ließ sich der imperiale Trupp viel Zeit. Man ließ sogar in diesem Moment mehrere Minuten verstreichen, um sich der derzeitigen Lage wirklich sicher zu sein. Mit einem sehr lauten Herz, was unaufhörlich in seiner Brust schlug, lehnte sich Toji an eine der vier Wände. Sofort drang die Kühle durch die dünne Rüstung; durch die dünne Kleidung; durch die dünne Haut in seine einzelnen Fasern und Organe. Er musterte die beiden Leichen. Keiner – außer ihm selber – nahm im Augenblick eine Notiz von denen beiden. Konnte er da wirklich in ihre leblosen Augen sehen? Ihm lief auf einmal ein kalter Schauer über den Rücken. Er musste wegsehen.


„Wir teilen uns auf...“, unterbrach plötzlich Thrass' Stimme die vorherrschende Stille. „Das gesamte Haus ist einfach zu groß für uns sechs...“

„Haben verstanden, Leader
, reagierte einer der Soldaten augenblicklich.

Schon vor dem eigentlichen Missionsantritt hatten diese sechs imperialen Navy-Trooper das spätere Vorgehen im Anwesen besprochen. Der Scharfschütze beobachtete das Szenario als einziger Soldat die ganze Zeit aus der Ferne. Hielt dabei stets Ausschau nach weiteren Wachmännern. Nun machten sich die ersten beiden Navy-Trooper, die im Haus waren, auf den Weg. Leise öffneten sie die antike Tür und verschwanden in der Dunkelheit. Dann ließ man etwa zwei Minuten verstreichen, bevor die nächste Zwei-Mann-Gruppe den Raum auf leisen Sohlen verließ. Am Ende waren nur noch Toji und Thrass übrig. Schweigend spähte der blauhäutige Chiss in die schwarzen Gänge. Wachsam griff der Flottenoffizier nach seinem E-11 Blastergewehr. Danach richtete er sich auf schlich sich langsam zu dem Chiss. Leise knarrte das Parkett unter seinen Schritten, obwohl diese dezent gesetzt waren. Fix nahm dieser seinen Helm ab. Anscheinend hatten sie noch etwas Zeit.


„Ich hoffe, Captain, dieser Offizier ist den ganzen Aufwand wert“, sagte Thrass und füllte nebenbei das halbleere Magazin seiner Waffe auf. „Der Herr dieses Anwesens hat auf alle Fälle weder Kosten noch Mühen gescheut, um seinen Gefangenen hier einen goldenen Käfig zu bieten.“

„Lassen Sie das nur meine Sorge sein, Second Lieutenant Thrass, murrte sofort der Kommandant der „Pandora“ und blickte kurz zu dem Chiss. „Diese Entführer halten schlicht die imperiale Macht zum Narren. Das muss verhindert werden.“

Trotz der finsteren Dunkelheit konnte der trainierte Flottenoffizier plötzlich ein Schulterzucken bei seinem Gesprächspartner ausmachen. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, erhob sich der Chiss mit einer geschwinden Bewegung und verließ den Raum. Kurz biss sich Toji auf die Lippe, dann folgte er diesem bewaffneten Soldaten in die schwarze Finsternis. Über einen kleinen Knopf aktivierte der muskulöse Mensch vorher noch das Nachtsichtgerät in seinem Helm. Ein Surren war zu hören, dann hatte sich die gesamte Umgebung schlagartig in einen grünen Farbton getaucht. Weiterhin auf leisen Sohlen schlichen die beiden Eindringlinge durch das Haus. Sie hatten keinerlei Grundrisse von dem großen Gebäude, weshalb sie sich einfach auf ihr Glück verlassen mussten. Immer wieder sicherten sie diverse Räume, um das weitere Vorgehen in ganz kurzen Sätzen – und mit gedämpfter Stimme – abzusprechen. Irgendwie fühlte Toji, dass er sich Serenety allmählich näherte. Denn immer lauter schien sein Herz zu schlagen.

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