Serenety
kleine Raubkatze
Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - vor Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi
Serenerty blickte ihn einen kurzem Moment als Takeshi erklärte, dass sie stets so schöne Wort finde, in ihr sogar eine Poetin stecke. Dies war das erste Mal, dass sie so etwas gesagt bekam und es klang doch recht schön. Takeshi deutete in seinen Raum hinein, bat sie herein und Seren, folgte dieser Aufforderung. Etwas, was sie im Grunde nicht getan hätte, wenn sie diese Träume, diese Erinnerungen nicht beschäftigen würden. Doch taten sie es und sie wollte hören, hören was er sagte, ob er bestätigte oder verneinte und ob er ergänzte. Sie trat ein und sah sich kurz um. Eine schlichte hölzerne Couch mit aus vier Querbalken verbundene Beine, einer Lehne, bei der zwei breit, lange nach außen gekrümmt Armlehnen von abführten. Auf dem Holz war eine breite weiße Polsterung befestigt, so dass man darauf würde sogar schlafen können wenn man wollte. Ein Tisch stand vor der Couch, ebenso schön und schlicht geschwungen wie der Tisch. Die Räumlichkeit war schlicht und dennoch mit Stil gefüllt. Sie schien zu ihm zu passen. Langsam folgte sie ihm zu der Couch und ließ sich darauf nieder.
Takeshi erklärte, dass er sich noch gut daran erinnere. Dass sie sich täglich dort getroffen hatten. Ihre Beine ins Wasser gestreckt hatten um Kühlung zu erhalten und er ihr Blumen ins Haar gesteckt hatte. Erinnerungen, die auch sie kannte. Sie hatten sich geküsst als ob es kein Morgen gegeben hätte und sie hatten sich nicht lösen wollen. Es waren Erinnerungen, die in ihr erwacht waren, die ihr noch immer vor Augen geisterten.
Seine dunklen Augen kehrten zu ihr zurück und Serenety erwiderte diesen Blick, der etwas magisches an sich hatte, sie in seinen Bann zog. Wie sehr musste er doch leiden, wie sehr musste es ihm nach ihr verlangen. All die Jahre so getrennt von einer Liebe zu sein musste erschreckend für und qualvoll zugleich für ihn gewesen sein. Sie konnte ihm nachempfinden, wusste wie er sich fühlen musste und dennoch wurde ihr eines klar, nämlich dass sie vielleicht jene Frau von damals sein mochte, aber ihre Gefühle für ihn andere waren. Zwar konnte sie nicht leugnen sich zu ihm hingezogen zu fühlen, doch dies traf auch auf ihren Vorgesetzten zu, dennoch liebte sie ihn nicht. Dafür kannte sie ihn zu wenig und außerdem, gleich welcher Mann er damals vielleicht gewesen sein mochte, sie lebten in der jetzigen Welt, in einer Welt, die Real war und sie gehört gewisslich nicht zu der Sorte Frau, die sich so schnell verliebte. Vielleicht würde sie ihn irgendwann lieben können, vielleicht aber auch nicht, dies konnte sie jetzt noch nicht sagen. Dennoch würde sie darauf achten müssten, dass er dies nicht erfuhr, denn sie wollte nicht wissen, was dann geschehen würde.
Sie musste ehrlich zu sich selbst sein und wenn sie es war, ihre Gefühle durchforstete, dann erkannte sie, dass sie ihn nicht würde lieben können. Nicht jetzt! Er mochte sie lieben, zumindest war er dieser Ansicht auch wenn sie das Gefühl hatte, dass noch etwas anderes dahinter steckte, etwas, was er zu verbergen suchte. Sie wollte nicht in ihn eindringen, denn sie wusste, dass er, wenn sie dies tun würde, seine andere Seite zum Vorschein bringen würde. Eine Seite, die angefüllt war mit Hass, einem tiefen Hass, der woher er auch immer zu rühren schien gefährlich war. Sie wollt ihn nicht provozieren, noch ihm einen Grund dazu geben sich wirklich anzugreifen auch wenn er beteuerte dies nicht tun zu wollen. Doch im Zorn konnte viel geschehen, sehr viel und sie war nicht bereit dazu ein solches Risiko einzugehen.
Sein Hass war stark und wenn er zum Vorschein kam würde ihn nichts halten können. Zu gern hätte sie gewusst was jenen Hass hervorgerufen hatte, warum er bestand und doch wollte sie ihn nicht fragen, denn dies hätte nur dazu geführt, dass er einen neuerlichen Grund gefunden hätte ihr etwas anzutun. Zwar konnte die Exotin sich währen, aber ein Mann, der sich seinem blanken Hass hingab konnte trotz allem zu einer ungeahnten Gefahr werden und unberechenbar. Dies hatte er ihr schon bewiesen. Ein weiteres Mal wollte sie dies nicht erleben müssen. Somit blieb ihr nichts anderes übrig als mitzuspielen, etwas, was sie hätte durchziehen sollen anstatt dagegen zu gehen. Aus Fehlern lernte man bekanntlich und nun wo sie wusste woran sie war, würde ihr dieser Fehler nicht noch einmal unterlaufen.
„Eine Poetin hat mich noch niemand genannt. Ein Kompliment, welches sehr nett ist.“
Sie lächelte kurz und senkte dann die Lieber, ehe sie ihn erneut ansah.
„Ein Duft von Frische lag in der Luft, welches sich mit dem Wasser vermengte. Gleichzeitig mischte sich der Geruch nach…“, sie hielt kurz inne und schloss die Augen,“ nach einem leichten Parfüm, welches von dir stammte. Wir waren glücklich, überglücklich. Jene Momente waren die schönsten überhaupt in unserem Leben und wir schwuren uns, dass sich nichts und niemand zwischen uns stellen sollte. Ich war noch so jung, jünger wie ich jetzt bin als wir uns kennen lernten.
Es war ein warmer Morgen, ein sehr warmer als wir uns das aller erst mal sahen. Ich suchte meinen Lieblingsplatz auf, eben dieser Fluss. Als ich ankam hörte ich das rauschen und so schritt ich ans Wasser, zog die Schuhe aus und glitt mit den Füßen hinein. Du musst mich eine Weile beobachtete haben, schweigend wie gebannt. Ich sang mit einem Vogle um die Wette. Ein Lied welches mir wieder in den Sinn kommt.“
Sie hatte noch immer die Auge geschlossen als sie davon erzählt. Die Bilder liefen an ihrem geistigen Auge vorüber, so als ob es Real wäre. Erinnerungen die erwachten und sich ihren Weg bahnten.
„Irgendwann bemerkt ich, dass ich beobachtet wurde und ich drehte mich. Zwischen zwei Bäumen, nicht weit vom Ufer entfernt standest du, auf deinem Gesicht ein Ausdruck, der deutlich machte, dass du fasziniert warst. Ich verharrt und sah dich nur an. Es dauerte einen Moment, ein scheinbar schier endloser Moment ehe du herab kamst. Es war jener Blick, der mich verzauberte.“
Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Blickte in seine dunklen Augen, die sie beobachteten. Langsam schüttelte sie den Kopf. Wie hatte sie so etwas vergessen können!? Und dennoch, dennoch war dies nicht mehr die Realität, sondern die Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die weit weit zurück lag. Eine, die so nie wieder existieren würde, den die Zukunft würde eine andere sein. Sie war nicht mehr das Mädchen aus jener Zeit, denn ihre Gefühle waren andere.
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