Deutsche Bürokratie

@ DJ Doena: die Karre hab ich meiner Mutter geklaut *gg*

@Gunni: naja ... zum Antrag auf Einbürgerung gehört ein wenig mehr, als nur das Bestehen eines Deutschtestes und den müssen soweit ich weiß nur diejenigen machen, die ihre Einbürgerung nicht auf Grund von Herkunft beantragen, aber da gebe ich keine Garantie für ... Auf jeden Fall brauchst du einen Grund, der da wäre zB du bist in D-Land geboren und deine Eltern arbeiten hier schon mindestens 8 Jahre am Stück, oder du bist staatenlos, oder Asylbewerber, oder halt du stammst aus Gebieten, die mal zu Deutschland gehörten und deine Vorfahren wurden als Deutsche geboren, verloren aber die Staatsangehörigkeit, weil besagtes Gebiet an einen anderen Staat fiel.

@tear: nunja, Du hast teilweise Recht, aber halt auch nicht ganz *gg* Ich hab nach meinem Studium meine Ausbildung nicht abgeschlossen und auf dem Amt sagte man mir, dass ich für höchstens 5 Jahre eine Aufenthaltsgenehmigung erhalte (es sind eigentlich insgesamt 4: die erste für 3 Monate, dann 2 für je 2 Jahre und eine für 1 Jahr) Dann ist aber meine Ausbildung noch nicht abgeschlossen, die dauert nämlich etwas länger ... Außerdem muss man für das 2te Staatsexamen Deutscher sein (sagt zumindest der Studiberater und der muss es ja wohl wissen, oder ?). Is halt alles etwas komplizierter .... *seufz*
 
Was die Staatsbürgerschafft angeht, dass das doch so schwer ist, hab ich nicht gedacht. Hab mal von einem deutschen Konsul gehört, dass eigentlich jeder, der in direkter Linie nachweisbare deutsche Vorfahren hat (Vater, Großvater, Urgroßvater...ob es weiter geht, weiß ich allerdings nicht) auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat (nicht erst beantragen , sondern nur seinen Pass und Staatsbürgerschaftsnachweis einfordern muss). Aber nun, die deutsche Bürokratie ist immer wieder für neue Überraschungen gut...

Zum Thema polnische Einheiten:
Meines Wissens haben es einige Einheiten der poln. Armee 1939 mit ihrer Ausrüstung hinter die ungarische, bzw. rumänische Grenze geschafft. Eine davon könnte u.U. diese besagte Einheit sein. Allerdings hatten diese Einheiten nicht lange ihre Ausrüstung und wurden, sofern sie es nicht bis zur polnischen Botschaft schafften und nach Frankreich ausreisten, interniert.

Diese sogn. Einheit könnte auch der Rest einer versprengter Einheit oder einer bereits gebildete Partisanengruppe gewesen sein. Wenn es noch später war, u. U. sogar eine Einheit der poln. Heimatarmee (Untergrundarmee).

Oder er ist zu einer Zeit ausgebrochen, in der Polen noch nicht vollständig besetzt war...

Kommt halt darauf an, wann der Großvater ausgebrochen ist und geschnappt wurde
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Furia Lynn
@tear: nunja, Du hast teilweise Recht, aber halt auch nicht ganz *gg* Ich hab nach meinem Studium meine Ausbildung nicht abgeschlossen und auf dem Amt sagte man mir, dass ich für höchstens 5 Jahre eine Aufenthaltsgenehmigung erhalte (es sind eigentlich insgesamt 4: die erste für 3 Monate, dann 2 für je 2 Jahre und eine für 1 Jahr) Dann ist aber meine Ausbildung noch nicht abgeschlossen, die dauert nämlich etwas länger ... Außerdem muss man für das 2te Staatsexamen Deutscher sein (sagt zumindest der Studiberater und der muss es ja wohl wissen, oder ?). Is halt alles etwas komplizierter .... *seufz*
Ich kenne mich damit nicht so sehr aus, aber wenn man für das zweite Staatsexamen Deutscher sein muß.....werden dann die ganzen ausländischen Austauschstudenten dafür eingebürgert?!?!?! ;)

Und was deinen Freund bei Bund angeht - ich habe damals die gleiche Erfahrung gemacht. Die Leute konnten kein Wort Deutsch (und grundsätzlich sowieso nicht, wenn sie denn was tun sollten, was sie nicht mochten), aber bekamen bildlich gesprochen vor der Einreise schon ihren Paß.
Ein Kumpel hat es mal schon süffisant ausgedrückt, als wir bei einem Spazierganz durch die Kaserne nicht ein Wort Deutsch gehört haben:
"...Die Russen haben den kalten Krieg doch noch gewonnen..."
:rolleyes:
 
*löl* der Spruch von Deinem Kumpel gefällt mir Horatio ^^

Naja ... Austauschstudenten bleiben meistens nur ein oder 2 Semester und schließen ihr Studium dann in ihrem Heimatland ab. Sonst wären es keine Austauschstudenten, sondern "normale" ausländische Sudenten im Grundstudium.
 
Original geschrieben von Furia Lynn
*löl* der Spruch von Deinem Kumpel gefällt mir Horatio ^^
Jupp, der war gut....und harmlos. :rolleyes:
Ehrlich gesagt war damals in der Kaserne eine ziemlich große Spannung zwischen den "Spätaussiedlern/Russlanddeutschen" (oder wie immer man die nennen will ;) ) und den "anderen".....
Sorry, wenn ich das so sage, arbeitsunwillig und faul, ganz zu schweigen von unverschämt - durch die Bank weg mit nur ganz wenigen Ausnahmen.

Original geschrieben von Furia Lynn
Naja ... Austauschstudenten bleiben meistens nur ein oder 2 Semester und schließen ihr Studium dann in ihrem Heimatland ab. Sonst wären es keine Austauschstudenten, sondern "normale" ausländische Sudenten im Grundstudium.
Wie gesagt, ich kenne mich damit nicht so aus, habe ja noch nicht mal Abi... :D
 
Und wie ist es weitergelaufen mit dem Amtsschimmel?
Nur mal zum besseren Verständnis. Du möchtest die polnische aufgeben und dafür die deutsche annehmen?
Oder sollen es beide sein?
Ich frag mich auch, wieso manche hier zwei Staatsbürgerschaften haben dürfen und andere wieder nicht :confused:
 
Noch geht's nicht weiter .....

Und ja, ich möchte beide haben. Warum manche 2 haben dürfen ... Logisch erklären kann ich Dir das auch nicht, aber manche Regionen waren nun mal über einige Jahrhunderte Spielball mehrerer Nationen. Um Schlesien haben sich alle gekloppt, der dortige Dialekt ist ein Mix aus Polnisch und Deutsch, und da hat wohl jemand gemeint, dass solche Leute (oder Russlanddeutsche, Sudetendeutsche und was weiß ich noch alles) zwei Staatsbürgerschaften haben dürfen, weil sie halt aus einer Region kommen, die mal zu dem Land und mal zu dem anderen gehörte. Vielleicht hat jemand gemeint es wäre ausgleichende Gerechtigkeit, keine Ahnung ...
 
Ich glaube, dann ist meine Erklärung besser :D

Es ist, wenn mich nicht alles täuscht, daß man die Staatsbürgerschaft der Eltern bekommt. Und wenn man im Ausland geboren wird, bekommt man diese Staatsbürgerschaft auch.
Also meine Großeltern sind beiderseits Deutsche. Meine Eltern jedoch in Polen geboren worden. Also haben sie damals beide bekommen
Da ich ebenfalls dort geboren bin, habe ich auch beide, während mein Bruder nur die deutsche hat, weil er schon hier geboren ist.
Aber Schlesien, da wollten alle hin. Preußen, Rußland und Österreich :rolleyes:
 
Alle wollten die Kohlevorkommen, die dort waren, bzw sind. "Damals", als die Kohle noch wichtig war. Jetzt will die Region auch keiner mehr *gg*

Und zu der Doppelstaatsbürgerschaft, da hab ich des so gemeint. Als Schlesien deutsch wurde, wurden die Leute deutsch, schwups Anspruch auf deutsche Staatsbürgerschaft enstanden. Als es wieder polnisch wurde und wieder ne Sammeleinbürgerung durchgeführt wurde, schwups, Anspruch auf die polnische. Hab mal wieder zu schnell gedacht :D Trotzdem ist das keine wirkliche Erklärung für Mehrstaatigkeit.
 
Nun, wenn die Eltern des Kindes jeweils eine andere Staatsbürgerschaft haben, und in diesen beiden Ländern das "Erbrecht auf die Staatsbürgerschaft" gilt, so hat das Kind automatisch zwei Staatsbürgerschaften. (In der Praxis läuft das meistens so, dass das Kind die Staatsbürgerschaft bekommt, in dessen Staat es lebt, die zweite muss meistens mit einem Antrag "bestätigt" werden.)

Im Falle der "deutschstämmigen" Polen bzw. der deutschen Minderheit in Polen wurde meines Wissens nach der Wende im Ostblock zwischen der BRD und der Republik Polen im Deutsch-Polnischen Vertrag (der jenige, der die Oder-Neiße-Linie regelt) das mit der Staatsbürgerschaft geregelt. Die "Deutschen" in Polen HABEN die deutschen Staatsbürgerschaft von Geburt an (müssen/mussten es aber zuerstdie Anerkennung einfordern) und können trotzdem ihre polnische Staatsbürgerschaft behalten. In diesem Vertrag wird also eine Ausnahme gemacht und von der BRD eine Doppelstaatsbürgerschaft geduldet.

In der Realität ist es natürlich nicht immer einfach...wie man an Furia Lynns fall sieht...

@Furia Lynn

Aber wieso du dich eigentlich auf die "Volkliste" berufst, verwundert mich doch etwas. Die war im Grunde nix anderes als rassemäßiger Nazischwachsinn, der nicht viel zu bedeuten hat, da in einigen Gauen Polen gezwungen wurden sich dort einzutragen bzw. einige Polen sich auch aus Opportunismus (ohne das jetzt werten zu wollen) dort eingetragen haben.
 
@Blackmore: Ja, die Volksliste war "Naziwahnsinn", aber Naziwahnsinn mit System. Du musstest um in der Volksliste eingetragen zu werden, die Deutschen in deiner Abstammung bis zur 4ten Generation nachweisen. Somit ist das für die heutige Überprüfung ein Hinweis in wie weit da Deutsche im Stammbaum zu finden sind (ich glaube ab 3/4 Deutsche in der Familie gabs die Volksliste 1, aber sicher bin ich mir da nicht).

Und ich beantrage eigentlich auch nicht die Staatsbürgerschaft, sondern die Ausstellung eines Staatsbürgerschaftsausweises. Es wird ja eigentlich, wie Blackmore gesagt hat, angenommen, dass ich die Staatsbürgerschaft besitze, dies nur nicht schriftlich bestätigt ist. Naja, mal gucken wie das wird, bin gerade dabei mich da rechtlich zu erkindigen, vielleicht gehe ich noch zum Ausländeramt vom Bürgeramt, die dürften da auch einige Infos haben ... Nehm ich an ...

Ich kann's ja immernoch mit nem Widerspruch und dann ner Klage vor dem VerwG versuchen :D :D :D

EDIT: Die Mehrstaatigkeit ist per Gesetz nicht verboten wird aber von den Behörden (ich nehme mal an in so manchen Ländern) nicht gern gesehen *das in einem Gesetzeskommentar zum Art 16, 116 GG und RuStAG gelesen hat*)
 
Zuletzt bearbeitet:
Treffen sich zwei Polen im Rathaus. Fragt der eine: "Was machst du hier?" darauf der andere: "Ich bin hier um meine Arbeitserlaubnis abzuholen." Der eine entgegnet: "Ich hab die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt, ich hol hier meinen deutschen Pass ab."
Nach einer Weile des Wartens, wird der jenige, der seinen Pass abholen will, aufgerufen. Er geht in das Büro und kommt fünfzehn Minuten später wieder raus. Da fragt der andere: "Na, hat alles geklappt?"
Daraufhin sagt der eine mit dem Pass "Halts Maul du Polacke!"

:D :D :D

Original geschrieben von Furia Lynn
@Blackmore: Ja, die Volksliste war "Naziwahnsinn", aber Naziwahnsinn mit System. Du musstest um in der Volksliste eingetragen zu werden, die Deutschen in deiner Abstammung bis zur 4ten Generation nachweisen. Somit ist das für die heutige Überprüfung ein Hinweis in wie weit da Deutsche im Stammbaum zu finden sind (ich glaube ab 3/4 Deutsche in der Familie gabs die Volksliste 1, aber sicher bin ich mir da nicht).

Ja, in der Theorie war das so, aber in der Praxis sah das manchmal anderst aus. Nach der Okkupation Polens wurde das General Gouverne Polen gebildet, das ähnlich wie eine Kolonie verwaltet wurde. Andere Gebiete, wurden in das deutsche Reich eingegliedert (Gebiete die vor 1918 deutsch, aber auch Gebiete die niemals zuvor zu Deutschland/Preußen gehört haben, wie Lodz, das in Litzmannstadt umbenannt wurde). Aus diesen eingegliederten Gebieten wurden einzelne Gaue gebildet, in dene auch die Handhabung mit der Volksliste unterschiedlich war. Der Befehl war, diese Gaue so schnell wie möglich Polenfrei zu machen. In einem Gau nahm es der Gauleiter genau und hat die Volksliste den Kriterien gemäß angewendet und die Polen (und die jenigen die sich nicht eintragen wollten) ins General Gouverne abtransportiert.
Es gab aber auch Gaue, in dem der Leiter einfach nur so schnell wie möglich eine passende Statistik wollte und hat dafür gesorgt, dass sich soviele Polen wie nur möglich eintragen, ungeachtet ihrer "Ahnenreihe". Das führte dazu, das Polen irgendwann gezwungen wurden, sich in die Liste einzutragen (von Androhung auf Enteignung bis hin zur körperlichen Gewalt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist an dem Witz viel wahres dran ... Vor allem diejenigen die in den 70er Jahren nach D-Land gekommen sind die meinen was besseres als die "normalen" Polen. Wir waren mal auf Urlaub mit Neckermann oder so, halt deutsche Rundreise und da war auch nen solches Ehepaar mit bei. Als die gemerkt haben, dass meine Mutter und ich aus Polen sind, die haben kein Wort mehr mit uns gesprochen und immer wenn wir in der Nähe waren haben die Deutsch geredet. Naja, wenn's gefällt ...
 
@ Furia Lynn

Na ja, auf irgend eine Art müssen die Leute sich doch besser stellen können. Bei den Deutschen sind sie meistens nur die "Polen", aber wenn Leute aus Polen da sind, dann müssen sie sich halt als "Deutsche" auf spielen.

Die Russlanddeutsche sind doch auch arme Schweine, da drüben in Russland bzw. Kasachstan sind sie die "******* Deutschen" und hier sind sie die "******* Russen". Die wissen doch auch nicht mehr, wo sie hin gehören...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir brauchst Du das nicht erzählen ;) In Polen war ich immer "die Deutsche" und in Deutschland war ich immer "die Polin". Aber ich hab's irgendwie geschafft zu keinem wegen seiner Nationalität herablassend zu sein.

Gerade DIESE Leute wissen am besten wie schwer es ist von anderen wegen seiner Herkunft runter gemacht oder gehänselt zu werden, aber die meisten lernen nichts daraus. Und das finde ich traurig.

Es ist nicht gerade berauschend nicht zu wissen wo man hingehört, aber man kann nicht eine Nation für das eigene Schicksal verantwortlich machen, vor allem wenn diese Nation selber ein ähnliches Schicksal erlitten hat.

Ok, es gibt Aussiedler, die wurden zur Ausreise praktisch gezwungen ( meine Tante wurde vom UB - Sicherheitsministerium, der polnische Zweig des KGB - dazu gezwungen gegen ihren Vater zu spionieren, da ist sie zusammen mit ihm abgehauen), aber es gibt auch diejenigen, die das ganz freiwillig gemacht haben und diese haben überhaupt kein Recht sich so gegenüber den Polen / Russen / Kasachen / Sonstwas zu verhalten. Damit zeigen sie, dass sie nicht besser sind, als die Leute, die sie so verurteilen, weil sie ja in ihrem Heimatland so unter Repressalien zu leiden hatten ... Es gibt schließlich auch noch Leute, die wurden von Behörden usw schickaniert und sind trotzdem im Land geblieben (mein Opa saß 1,5 Jahre im Gefängnis und musste Sachen über sich ergehen lassen, die ich nicht ein mal meinem schlimsten Feind zumuten würde, er musste später mit ansehen wie Leute, die nicht ein mal halb so qualifiziert waren wie er, viel höhere Posten erreichten, nur weil er nicht im Betrieb spitzeln wollte usw).

Sie sollen sich gegen die Leute wenden, die sie schlecht behandeln und nicht gegen Leute, die sie net ein mal beim Namen kennen ! Ich würde es nie wagen mir ein Urteil über eine Person zu bilden nur aufgrund ihrer Nationalität. Das nennt man Vorurteil.

Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge keinem anderen zu.

Oder um es mit den Worten der Bibel auszudrücken (sry für die evtl falsche Übersetzung):

Halt auch die andere Backe hin

*zum beruhigen Wäsche aufhängen geht*
 
Zurück
Oben