Warum muss man sich hier auf Erbschaftsanspruch so versteifen? (So kommt es jedenfalls rüber)
Verliert eine Herrschaftsstrucktur nun den Status Imperium, weil sein Imperator nicht ordnungsgemäß abgelöst wurde? Ich glaube nicht.
Tut sie auch nicht. Sie tut es nur dann, wenn das beherrschte Volk den Herrscher nicht anerkennt. Genau das ist auch bei der Nachfolge der Knackpunkt. Wenn der Nachfolger es schafft seine Macht zu behalten und niemand ihn absetzen kann, dann bleibt auch die Struktur beim Alten (es sei denn, der neue Machthaber ändert was).
Nicht anders funktionierte es im guten alten Imperium Romanum unter der Zeit des Prinzipats.
Augustus war zwar der erste Kaiser, aber er hat seine Nachfolge nie so selbstverständlich gelöst. Er hat niemals offiziell einen Nachfolger präsentiert. Er konnte es auch nicht, denn die Machtfülle, welche ihm das Kaiseramt ermöglichte, war ihm vom Senat Roms gegeben worden, sie war also Personengebunden. Nur der Senat vermochte es, diese Gewaltfülle auch einem eventuellen Nachfolger zu übertragen. Das war ja der Sinn von Augustus' Taten, er hatte offiziell die Republikanische Ordnung wiederhergestellt, welche durch die Bürgerkriege (Sulla, Ceasar, Pompeius und Mark Anton) gestört worden war. Das heißt offiziell brauchte er den Senat, eben als Alibi, dass alles so wie in der guten alten Zeit lief. Als er starb, musste sein tatsächlicher Nachfolger erst durch den Senat wieder die kaiserlichen Amtsgewalten bestätigt bekommen. Es hätte also jederzeit anders kommen und der Senat ihm dies verweigern können (Versuche gab es zwar, aber sei scheiterten, als sich einige Machtstrukturen änderten). Aber die Führung des Imperiums durch einen starken Mann, den besten der Römer (eben den Princeps) hatte sich bewährt und war allgemein vom Volk anerkannt. Man wollte also nicht mehr darauf verzichten und so blieb das Kaiserreich erhalten. Wenn also jemand da war, der dem ehemaligen Kaiser einigermaßen nahe stand (sei es politisch, oder verwandschaftlich), hatte der bei dessen Tod die besten Aussichten, auch vom Volk und Senat Roms anerkannter neuer Kaiser zu werden. Selbst Militärs konnten sich so später die Macht des Kaisers aneignen, eben in einer Zeit als der Senat zwar noch für die Übertragung der Macht zuständig war, aber das Militär als Staat im Staate existierte und seine eigenen Leute an die Spitze brachte.
Und ähnlich sehe ich das beim Imperium in SW. Auch da kommt es eben darauf an, wie sehr die "Untertanen" das Amt noch anerkennen. Sobald dann einer da ist, der von allen Seiten als Tauglich gesehen wird und es schafft die wichtigsten Teile des Staates hinter sich zu bringen (was sicherlich vor allem das Militär sein dürfte), kann er sich ebenso Imperator nennen und ist es dann auch. Ob er das in allen Teilen des einstigen Palpatineschen Imperiums ist, wäre noch eine andere Frage (sicher nicht, da ihn die NR nie anerkennen würde). Selbst dafür gibt es Beispiele in unserer Geschichte des römischen Reiches, man denke nur an die Herrscher des Gallischen und Britischen Sonderreiches im 3. Jhd.. Auch sie nannten sich in ihrem Gebiet Augustus (prägten sogar Münzen damit) und Rom konnte das für einige Zeit nicht verhindern, ebenso wenig wie kurzzeitig eine Kaiserin nichtrömischer Abstammung im Osten des Imperium Romanum.