Die Feminisierung von "Star Wars"

Vor allem wird sie in dem Interview auch selbst danach gefragt. Also sie wird vom Interviewer direkt auf starke Freuenrollen in SW angesprochen.
Ist doch schön wenn man diese Tradition fortsetzt, GL hatte das damals mit ANH auch losgetreten. Ironischerweise wird das dann von den Femenismus Kritkern der heutigen Ära, die sich GL zurückwünschen und das neue SW verteufeln, glatt übersehen.
 
Wer keinen Bock auf diese Reflektion der gesellschaftlichen Entwicklung hat, der kann ja auch zum Aktionkino der 80er Jahre greifen, da findet man vllt. ein passenderes Frauenbild, das zum eigenen Geschmack passt.
Wenn gar nichts mehr geht, greift man zur Polemik oder wahlweise zum Zynismus.

Wer das nicht möchte, dem lege ich nahe auch starken Frauen in Filmen eine Chance zu geben, denn sie sind tatsächlich die Vorbilder der Mädchen von heute und zum Glück die Ablösung des sich anbiedernden Duckmäuschens.
Ich gebe starken Frauen in Filmen generell eine Chance, wieso auch nicht? Bin ich Sexist oder was? Ein Frau kann beispielsweise genauso eine Leader-Rolle annehemen wie ein Mann. Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.

Zu sagen ich bin kein Frauenhasser, aber bitte kein Feminismus in Star Wars (um es auch mal überspitzt darzustellen), passt nicht zusammen. Ich empfinde mich als Feminist und argumentiere auch dementsprechend.
"Nur ein Sith kennt nichts als Extreme." Seit wann ist Feminismus = Feminismus? Was hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun, wenn in einem abendfüllenden Spielfilm plötzlich alle Frauen stark, schlau und witzig sind, so wie es Frau Clarke impliziert? (Den Film müssen wir natürlich noch abwarten) Es geht ganz einfach nicht um die "Angst ums eigene Geschlecht" oder andere Albernheiten. Es geht um eine einigermaßen repräsentative Darstellung der Wirklichkeit. Gut, es ist in dem Fall ein Märchen und man ändert statistische Verhältnismäßigkeiten, aber wieso denn derart mit dem Holzhammer? Wieso es ständig betonen, Frau Kennedy? Genau wie in den USA: Der Anteil dunkelhäutiger Personen beläuft sich gewissen Statistiken zufolge auf etwa 12%. Bei einem einigermaßen realitätsgetreuen US-Film der auf amerikanischem Boden (welcher nicht gerade Harlem o.Ä. ist) spielt, sollte dafür demnach etwa jeder Zehnte Darsteller ein Afro-Amerikaner sein, um nicht (gewollt) diskriminierend zu wirken. Ich bin großzügig: Jeder Neunte! Aber das reicht nicht, denn die Realität soll der Meinung vieler nicht dargestellt werden, sondern eine Art Traumwelt (ganz wertfrei gesprochen!), wo jede(r) Fünfte dunkelhäutig ist. Wenn es darum geht, Aufgaben und Rollen fair zu verteilen, bin ich der Erste, der sagt: "Macht es gewissenhaft und gleichberechtigend!" Aber wenn - rein hypothetisch ausgedrückt - in einem New Yorker Action-Streifen (welcher keinem Afro-Milieu und keiner Afro-Szene zuzuordnen ist) "zufälligerweise" 15/20 Darstellern dunkelhäutig sind und diese 15 alle bei "den Guten" sind und die 5 anderen Darsteller ein weißes Verbrecher-Komplott zeigen...dann kann man das so zeigen. Aber dann müsste man sich auch die Vorwürfe des Rassismus vorwerfen lassen dürfen. Ich las heute ein Pre-Review zu 'Black Panther', wo stand, dass man "den Spieß rumgedreht habe" und "diesmal die Weißen den stereotypischen Bösewicht stellen" und "diesmal nur die schwarzen Rollen komplex geschrieben" seien. Aha, also gleiches mit gleichem, richtig? Na, wunderbar. Mit Rassismus auf Rassismus antworten. Ach, das ist nur "Spiegel vorhalten"? Gut, okay. Aber wem ist damit geholfen? Ich finde, es hat keinen Stil, gleiches mit gleichem zu beantworten. Das ist ein Revanche-Denken, dass ich so einfach nicht nachvollziehen kann. "Die Kerls hatten in den 80er-Jahren krasse Äktschn-Kanten, also zeigen wir es denen mal mit unnatürlich vielen führungsstarken und cleveren Frauen." So denke ich halt nicht, weil die vierte Wand doch etwas hochsensibles ist. Mir ist das derart heilig, weil ich selbst (Kurz-)Filme drehe und die Message hinter einem Werk nicht ins Gesicht gepfeffert bekommen möchte. Und jetzt müsste es einem als Leser doch dämmern: Ich bin auch kein großer Fan der testosterongeschwängerten 80er-Knaller! Was denkt sich der ein oder andere: "Oh - das hätte ich jetzt nicht gedacht"? Na, das liegt ja auch nicht fern, denn der eigentliche Beißreflex kommt von Verteidigern dieser revanchistischen Entwicklung.


Ich glaube es ist gar nicht schlecht wenn du genauer sagst was du mit diesen Messages meinst, bzw Beispiele nennst die dich stören und warum.
Es stört mich, wenn man aus einer potenziell stilistisch wie narrativ wie aus einem Guss erscheinenden Geschichte einen Mischmasch erzeugt, der weder Fisch noch Fleisch ist. Grundsätzlich mag ich Genre-Mixes, aber hier hat man vor allem in ein und den selben Szenen zu viel haben wollen. Mystik/Epik und Komödie beißen sich halt ein Stück weit. Reys "Könntest Du Dir bitte etwas anziehen?!" wäre da als Beispiel zu nennen. Authorität/Bedrohlichkeit und Komödie beißen sich ebenso ab einem gewissen Grad. Zu Hux schrieb ich ja neulich schon etwas in einem Thread. Im Netz stand neulich ein Begriff namens "Zielgruppenbingo". Ich erachte den zwar als etwas polemisch, aber er trifft es eigentlich gar nicht schlecht. Hier was für den, da was für die und hier bekommt der und der auch noch was, damit er sich freut. Wenn man Marmelade unter Spaghetti Bolognese mischt, schmeckt es letztlich weder nach Marmelade noch nach Spaghetti Bolognese. Irgendwie schmeckt es nach beidem, aber groß freuen kann man sich da eigentlich nicht, denn weder hat man eine tolle Marmelade zubereitet, noch eine tolle Spaghetti Bolognese. Es gibt immer wieder kulinarische Exoten, die auf sowas stehen, aber dem Mischen und Panschen sind in meinen Augen auch Grenzen gesetzt und vor allem: Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl ist aber gleichbedeutend mit sich-Zeit-nehmen. Und wo wird sich bei Lucasfilm großartig Zeit genommen? Ich bin nicht in der Hollywood-Szene drin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da zählen ganz andere Dinge.

Aus R1 z.B. hat mir sehr gut gefallen, dass man die Rebellen auch teilweise grau dargestellt hat. Was aber halt auch unvermeidlich Parallelen zur Realität zulässt. Aber aus der Imersion reißt mich sowas nicht. Ich begrüße sowas sogar. Das macht das Universum auch irgendwie greifbarer.

Mir hat das auch gut gefallen! Ich nenne ja hier im Forum auch allgemein (ziemlich) oft Dinge, dir mir bei den neuen Filmen sehr gut schmecken. Aber auch hier möchte ich Fingerspitzengefühl und Kreativität. Wie wäre es denn zum Beispiel mal mit einer starken Zabrak-Frau, um an das Thema mit einem weicheren Übergang heranzutreten? Da kann man sogar eine berühmte Mime nehmen und ihr kleine Hörnchen drankleben. Oder eine Twi'lek-Frau von Bedeutung? Videospiele wie die 'Jedi Knight'-Reihe haben das spitzenmäßig hinbekommen, gleichberechtigend und gleichermaßen glaubwürdig Charaktere einzuführen. Da gab es sogar zwei überaus ernstzunehmende weibliche Antagonistinnen! Sogar bei 'Rebels' funktioniert es ja besser als in den neuen Filmen. Dann frage ich mich: warum? Alles ganz schön diskriminierend gegenüber den Aliens, hm? Wie nennt man das dann? "Human-Rassismus"? Alles alienartige schön isolieren? Wehe, wenn die mal eine Lobby hier auf dem Planeten Erde haben! Die ziehen Lucasfilm die Ohren lang! ^^
 
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Wenn gar nichts mehr geht, greift man zur Polemik oder wahlweise zum Zynismus.


Ich gebe starken Frauen in Filmen generell eine Chance, wieso auch nicht? Bin ich Sexist oder was? Ein Frau kann beispielsweise genauso eine Leader-Rolle annehemen wie ein Mann. Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.


"Nur ein Sith kennt nichts als Extreme." Seit wann ist Feminismus = Feminismus? Was hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun, wenn in einem abendfüllenden Spielfilm plötzlich alle Frauen stark, schlau und witzig sind, so wie es Frau Clarke impliziert? (Den Film müssen wir natürlich noch abwarten) Es geht ganz einfach nicht um die "Angst ums eigene Geschlecht" oder andere Albernheiten. Es geht um eine einigermaßen repräsentative Darstellung der Wirklichkeit. Gut, es ist in dem Fall ein Märchen und man ändert statistische Verhältnismäßigkeiten, aber wieso denn derart mit dem Holzhammer? Wieso es ständig betonen, Frau Kennedy? Genau wie in den USA: Der Anteil dunkelhäutiger Personen beläuft sich gewissen Statistiken zufolge auf etwa 12%. Bei einem einigermaßen realitätsgetreuen US-Film der auf amerikanischem Boden (welcher nicht gerade Harlem o.Ä. ist) spielt, sollte dafür demnach etwa jeder Zehnte Darsteller ein Afro-Amerikaner sein, um nicht (gewollt) diskriminierend zu wirken. Ich bin großzügig: Jeder Neunte! Aber das reicht nicht, denn die Realität soll der Meinung vieler nicht dargestellt werden, sondern eine Art Traumwelt (ganz wertfrei gesprochen!), wo jede(r) Fünfte dunkelhäutig ist. Wenn es darum geht, Aufgaben und Rollen fair zu verteilen, bin ich der Erste, der sagt: "Macht es gewissenhaft und gleichberechtigend!" Aber wenn - rein hypothetisch ausgedrückt - in einem New Yorker Action-Streifen (welcher keinem Afro-Milieu und keiner Afro-Szene zuzuordnen ist) "zufälligerweise" 15/20 Darstellern dunkelhäutig sind und diese 15 alle bei "den Guten" sind und die 5 anderen Darsteller ein weißes Verbrecher-Komplott zeigen...dann kann man das so zeigen. Aber dann müsste man sich auch die Vorwürfe des Rassismus vorwerfen lassen dürfen. Ich las heute ein Pre-Review zu 'Black Panther', wo stand, dass man "den Spieß rumgedreht habe" und "diesmal die Weißen den stereotypischen Bösewicht stellen" und "diesmal nur die schwarzen Rollen komplex geschrieben" seien. Aha, also gleiches mit gleichem, richtig? Na, wunderbar. Mit Rassismus auf Rassismus antworten. Ach, das ist nur "Spiegel vorhalten"? Gut, okay. Aber wem ist damit geholfen? Ich finde, es hat keinen Stil, gleiches mit gleichem zu beantworten. Das ist ein Revanche-Denken, dass ich so einfach nicht nachvollziehen kann. "Die Kerls hatten in den 80er-Jahren krasse Äktschn-Kanten, also zeigen wir es denen mal mit unnatürlich vielen führungsstarken und cleveren Frauen." So denke ich halt nicht, weil die vierte Wand doch etwas hochsensibles ist. Mir ist das derart heilig, weil ich selbst (Kurz-)Filme drehe und die Message hinter einem Werk nicht ins Gesicht gepfeffert bekommen möchte. Und jetzt müsste es einem als Leser doch dämmern: Ich bin auch kein großer Fan der testosterongeschwängerten 80er-Knaller! Was denkt sich der ein oder andere: "Oh - das hätte ich jetzt nicht gedacht"? Na, das liegt ja auch nicht fern, denn der eigentliche Beißreflex kommt von Verteidigern dieser revanchistischen Entwicklung.



Es stört mich, wenn man aus einer potenziell stilistisch wie narrativ wie aus einem Guss erscheinenden Geschichte einen Mischmasch erzeugt, der weder Fisch noch Fleisch ist. Grundsätzlich mag ich Genre-Mixes, aber hier hat man vor allem in ein und den selben Szenen zu viel haben wollen. Mystik/Epik und Komödie beißen sich halt ein Stück weit. Reys "Könntest Du Dir bitte etwas anziehen?!" wäre da als Beispiel zu nennen. Authorität/Bedrohlichkeit und Komödie beißen sich ebenso ab einem gewissen Grad. Zu Hux schrieb ich ja neulich schon etwas in einem Thread. Im Netz stand neulich ein Begriff namens "Zielgruppenbingo". Ich erachte den zwar als etwas polemisch, aber er trifft es eigentlich gar nicht schlecht. Hier was für den, da was für die und hier bekommt der und der auch noch was, damit er sich freut. Wenn man Marmelade unter Spaghetti Bolognese mischt, schmeckt es letztlich weder nach Marmelade noch nach Spaghetti Bolognese. Irgendwie schmeckt es nach beidem, aber groß freuen kann man sich da eigentlich nicht, denn weder hat man eine tolle Marmelade zubereitet, noch eine tolle Spaghetti Bolognese. Es gibt immer wieder kulinarische Exoten, die auf sowas stehen, aber dem Mischen und Panschen sind in meinen Augen auch Grenzen gesetzt und vor allem: Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl ist aber gleichbedeutend mit sich-Zeit-nehmen. Und wo wird sich bei Lucasfilm großartig Zeit genommen? Ich bin nicht in der Hollywood-Szene drin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da zählen ganz andere Dinge.



Mir hat das auch gut gefallen! Ich nenne ja hier im Forum auch allgemein (ziemlich) oft Dinge, dir mir bei den neuen Filmen sehr gut schmecken. Aber auch hier möchte ich Fingerspitzengefühl und Kreativität. Wie wäre es denn zum Beispiel mal mit einer starken Zabrak-Frau, um an das Thema mit einem weicheren Übergang heranzutreten? Da kann man sogar eine berühmte Mime nehmen und ihr kleine Hörnchen drankleben. Oder eine Twi'lek-Frau von Bedeutung? Videospiele wie die 'Jedi Knight'-Reihe haben das spitzenmäßig hinbekommen, gleichberechtigend und gleichermaßen glaubwürdig Charaktere einzuführen. Da gab es sogar zwei überaus ernstzunehmende weibliche Antagonistinnen! Sogar bei 'Rebels' funktioniert es ja besser als in den neuen Filmen. Dann frage ich mich: warum? Alles ganz schön diskriminierend gegenüber den Aliens, hm? Wie nennt man das dann? "Human-Rassismus"? Alles alienartige schön isolieren? Wehe, wenn die mal eine Lobby hier auf dem Planeten Erde haben! Die ziehen Lucasfilm die Ohren lang! ^^

Mit dieser Darstellung deines Problems kann ich persönlich viel mehr anfangen, da du diesmal mehr ins Detail gegangen bist. Leider habe ich jetzt nicht die Zeit darauf zu antworten, werde dies aber morgen nachholen.
 
Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.

Scheinbar ja nicht, wenn sich mittlerweile sogar jemand die Mühe macht, eine eigene Schnittfassung von TLJ zu erstellen, in der weibliche Haupt- und Nebencharaktere gänzlich fehlen oder weibliche Führungspersönlichkeiten, männliche Offiziere nicht mehr degradieren. Im Übrigen habe ich gar kein Problem damit, wenn's nur noch starke Frauen in Star Wars gibt (ich will gar keine schwachen Frauen sehen, nicht in Filmen und nicht draußen, in der echten Welt) und auch die Forderung nach einer repräsentativen Darstellung der Wirklichkeit in fiktiven Werken finde ich sehr schwierig. Schränkt man das nämlich nur auf eine repräsentative Darstellung in puncto Rasse und Geschlecht ein, wird's fragwürdig, aber erweitert man es auf die gesamte Wirklichkeit, dürften bspw. nur noch 5-20% aller Schusswunden in Filmen tödlich enden. Alles andere wäre dann nämlich eher keine repräsentative Darstellung der Wirklichkeit von Schussverletzungen.
 
(ich will gar keine schwachen Frauen sehen, nicht in Filmen und nicht draußen, in der echten Welt)
Ich will schon schwache Frauen in Filmen sehen, aber eben auch starke. Genau wie ich schwache und starke Männer sehen will. Einen Grund, eines oder beide Geschlechter ausschließlich auf starke Rollen festzulegen, sehe ich überhaupt nicht. Noch besser wären Männer und Frauen, die sowohl Stärken als auch Schwächen haben (richtige Schwächen, nicht nur sympathische Spleens, die den Überhelden etwas nahbarer machen sollen). Stereotype (positive wie negative) sollten selbst in einer Gut-gegen-Böse-Geschichte wie Star Wars eher die Ausnahme sein, finde ich.
 
@Nomis-Ar Somar
Ich denke, du interpretierst hier etwas zu viel hinein. Zunächst mal hat der Interviewer von Entertainment Weekly direkt nach diesem Thema gefragt und Emilia Clarke hat dazu etwas gesagt, was ja vielleicht einfach ihr Eindruck/ ihre Meinung ist. Also kann das wohl keine Begründung für die Feminisierungsvorwürfe an Disney/LF sein. Aber selbst, wenn wir mal davon ausgehen, dass das ganze Interview von Disney/LF geschrieben wurde, ist die tatsächliche Aussage bei weitem nicht so problematisch, wie du sie interpretierst.

Clarke sagt, dass jede Frauen in Han Solos Leben "für sich selbst einsteht, Mut, Fertigkeiten, Intelligenz und Witz hat." und du schreibst:
Man hat bei den Männern stets Scheitern gesehen und die Frauen sollen jetzt alle schlau, stark und witzig sein?
Clarke sagt nicht "alle Frauen", sondern "alle Frauen in Han Solos Leben" und dabei bezieht sie sich ja auch nur auf die (erwähnenswerten) Frauenrollen in diesem einen Film. Mehr weiß sie ja auch nicht über Han. Was spricht dagegen, dass es unter all den Männern in der Galaxie welche gibt, in deren Leben nur solche Frauen eine Rolle spielen? Muss denn jeder mindestens eine schwache Frau in seinem Leben haben?

Clarke sagt auch nicht, dass die Männer nicht dieselben Eigenschaften hätten oder dass die Frauen nicht scheitern könnten. Darum sehe ich da keinen Widerspruch zu den vorherigen Männerrollen.

Das wirkt so, als ob sich kleine Mädchen einreden sollen, dass sie alle stark sind und keine Schwächen haben - quasi unschlagbar sind.
Dass jemand Stärken hat, heißt nicht, dass er keine Schwächen hat oder gar unschlagbar ist. Zumal die Eigenschaften, die Clarke aufgezählt hat, gar nicht so außergewöhnlich sind. Wie viele Menschen, mit denen etwas anzufangen ist, haben denn keine Intelligenz? Oder keine Fähigkeiten, keinen Mut usw.? In meinem näheren Umfeld gibt es niemanden (egal ob Mann oder Frau), über den man nicht dasselbe sagen könnte, was Clarke hier über die Frauen in Han Solos Leben sagt. Und gleichzeitig kenne ich niemanden, der keine Schwächen hat oder unschlagbar ist. Zudem leben die Menschen, die ich kenne, unter relativ normalen Umständen. Bezüglich Solo muss man ja eigentlich fragen: Wie viele Menschen, die in der zwielichtigen Umgebung überleben, in der Han Solo aufgewachsen ist, haben keine Intelligen, Mut usw.?
Clarke sagt nicht, dass diese Frauen Genies oder Alleskönner sind, sondern nur, dass sie positive Eigenschaften haben(, die die meisten normalen Menschen aufweisen). Hier die Aussage "Frauen/Mädchen haben keine Schwächen und sind unschlagbar" hineinzuinterpretieren, ist meines Erachtens sehr weit hergeholt.

Die Beschreibung, die Clarke hier abgibt, trifft ja auch auf die Männer der bisherigen Filme zu. Über Han Solo kann man auch sagen, dass er für sich selbst einstehen kann und Mut, Intelligenz, Fertigkeiten und Witz hat. Und jemand, der die Filme nicht kennt, könnte dadurch den Eindruck haben, Han sei unschlagbar. Aber nein - trotz seiner Stärken kann auch er mal in Carbonit eingefroren werden und muss dann gerettet werden. Warum sollte dasselbe nicht für die im Interview angesprochenen Frauen gelten können?
Jetzt könnte man sagen, dass Clarke ja hätte sagen können: "Alle Frauen und Männer im Film haben diese Eigenschaften." Aber sie wurde nicht nach Frauen und Männern gefragt. Und bei männlichen Charakteren gelten diese Eigenschaften als normal, während sie den Frauen in Filmen lange Zeit verwehrt wurden. Ob die heutige Situation es immer noch verlangt, zu betonen, wenn ein Film starke Frauenrollen hat, darüber lässt sich vermutlich streiten, aber wegen solcher Aussagen wie in diesem Interview von einem Hype zu sprechen und Politisierung vorzuwerfen, ist meines Erachtens übertrieben.

Ich finde im übrigen auch, dass es eigentlich überhaupt nicht passt, dass Han lediglich starken Frauen begegnet ist. In Episode IV hat er auf mich den Eindruck eines selbstgefälligen Machos gemacht, der mit den wenigen Frauen, denen er bisher begegnet ist, alles machen konnte, was er will und jetzt zum ersten Mal von einer resoluten Leia Paroli bekommt und sich in ihre Standhaftigkeit verliebt. Das ist um einiges glaubwürdiger. Aber nein, alle sind stark und dass Leia gegenüber diesen vielen starken Frauen fast schon schwach erscheint, hat wohl den Funken überspringen lassen. Sorry, aber das ist so ein Schwachsinn in meinen Augen.
Auf dich hat er so gewirkt, also ist es Schwachsinn, ihn anders darzustellen? Denkst du, dass alle Mensch so sind, wie sie auf dich wirken? Oder, dass es nicht möglich ist, sich in einen Menschen zu verlieben, der denen ähnelt, die das bisherige Leben geprägt haben?
Wenn dir etwas nicht gefällt und du es gerne anders hättest, kannst du das natürlich sagen, keine Frage. Aber wenn du etwas als Schwachsinn beschimpfst, nur weil es nicht so ist, wie du es gern hättest oder weil du es nicht nachvollziehen kannst, dann provozierst du damit natürlich eine ebenso starke Gegenreaktion und aus der Diskussion wird ein Streit. Und ich unterstelle mal, dass Streit nicht das Ziel ist, oder?

Was nun die Glaubwürdigkeit angeht, würde ich eher die von Clarke beschriebene Variante bevorzugen. Ich denke, der Macho der schwache, unterwürfige Frauen gewohnt ist und sich dann in eine Frau verliebt, die stark ist und sich nichts gefallen lässt, ist wohl eher ein Klischee. Zu so einer 180°-Drehung kommt es wohl nur, wenn man mit den vorherigen Frauen/Männern schlechte Erfahrungen gemacht hat aber nicht erkannt hat, wo das Problem liegt, sodass man einfach so weiter gemacht hat, wie man's gewohnt war. Und dieser ganz anderen Person begegnet man dann nur durch Zufall. Sowas gibt es auch, es ist also nicht unrealistisch. Aber es ist wohl nicht wahrscheinlicher als dass sich ein Mann, der selbstbewusste Frauen gewohnt ist (und mit diesen positiver Erfahrungen gemacht hat), sich auch in eine solche Frau verliebt.

Außerdem fällt mir da Hans Bemerkung ein, nachdem Leia den Müllschacht aufgeschossen hat. So ungefähr: "Entweder bring ich sie um oder ich verliebe mich noch in sie." (im Englischen "...to like her") Das meint er wohl noch nicht ernst aber es klingt für mich nicht wie die Reaktion eines echten Machos, der zum ersten Mal mit einer starken Frau konfrontiert wird.

Und jetzt werde ich mal grob: Die sollen einfach die Klappe halten und die Filme drehen. Ständig so ein politisierter Stuss.
Was ist daran politisiert? Es wird doch nur beschrieben, was für Frauen in dem Film vorkommen und gesagt, dass das gut dazu passt, was später passiert. Es ist ja nicht so, als hätte sie zum Kampf gegen das Patriarchat aufgerufen.

man will zu viel und es zu vielen Recht machen. Ein Film für die Comedy-Freunde, für die Kinder, für die (starken) Frauen, für die Männer, für die Nostalgiker, für die Überraschungsjunkies und natürlich für alle Ethnien und Religionen der Welt. Ja ja, "alle unter einem Dach", ne?.

Eieiei, ich realisiere gerade, wohin das wirklich driften könnte die nächsten Jahre. Es bleibt also dabei: 'Star Wars' könnte so geil sein, aber die Macher stehen sich selbst im Weg...
Kann schon sein, dass man in den Filmen zu viele Zielgruppen bedienen will. Aber was hat das mit der Feminisierung von Star Wars und diesem Zitat über die Frauen in Solo zu tun? Das sind vollkommen verschiedene Themen. Dass die Frauenrollen in Solo so sind, ist doch kein Beleg dafür, dass zu viele Zielgruppen bedient werden. (Starke) Frauen sind ja keine kleine Randgruppe, die man mit Gewalt in eine Geschichte quetschen muss. Und sie stehen auch nicht im Widerspruch zu den Interessen der anderen Zielgruppen. Der Film eignet sich durch starke Frauen nicht weniger für Männer, Kinder, Comedy-Freunde usw. Höchstens ein Teil der Nostalgiker könnten dadurch vielleicht etwas weniger bedient werden. Aber sonst sind weder starke Frauenrollen noch ihre Erwähnung in einem Interview das Resultat davon, dass man es zu vielen recht machen will.
 
Jeder so, wie er's mag. Das ein Held stark ist, bedeutet ja nicht, dass er frei von Schwächen ist.
Jupp - aber wenn es nach mir geht, muss nicht jede Frau in dem Film gleich in der Riege der Helden spielen. Ich möchte nicht beim Anblick eines weiblichen Charakters sofort wissen, dass es sich schon aufgrund des Geschlechtes höchstwahrscheinlich um eine starke Persönlichkeit handelt. Das wäre eine plumpe und langweilige Vereinheitlichung. Es kann ja auch nicht jede(r) ein(e) Held(in) sein. "The Incredibles" lehren uns: Wenn alle super sind, dann ist niemand mehr super.

Übrigens nervt es mich gewaltig, dass nach wie vor so ziemlich jede Frau in so ziemlich jedem Film und jeder Serie körperlich attraktiv sein muss. Dass sich so Vieles um Äußerlichkeiten und Sexappeal dreht, hat für mich auch wenig mit guter Darstellung glaubhafter, starker weiblicher Charaktere zu tun. In männlichen Rollen findet man viel öfter entweder durchschnittliche oder sogar regelrecht hässliche Typen, die trotzdem (oder gerade deshalb) starke Personen verkörpern. Solange nicht der Schritt geschafft ist, dass sich auch Frauen unabhängig von ihrer Schönheit und körperlichen Perfektion als Helden etablieren können, muss von Feminisierung bei SW oder sonstwo überhaupt keine Rede sein.
 
Dass jede Frau körperlich attraktiv sein müsste ist denke ich eher subjektive Wahrnehmung, in Serien und auch Film gibt es dauernd Frauen die nicht so attraktiv sind oder auf andere Art, nur eben in den Hauptrollen sind es zumeist eben jüngere Frauen (und nicht selten sehr schlank und flach), was allerdings bei den Männern auch nicht anders ist. Die letzten drei Star Wars Filme gab es doch auch keinerlei weibliche Person mit Sexappeal (was nicht zu verwechseln ist mit es gäbe keine attraktiven Schauspielerinnen). Clarke ist die aller erste und einzige Frau in vier Filmen dann, die allem Anschein nach einige Szenen hat in der ihre Attraktivität betont ist. Alle anderen sind genau das, durchschnittlich. Und ich denke es tut den Filmen eher nicht gut, wenn sie derart betont Attraktivität vermeiden (gilt btw. für beide Geschlechter, weswegen ich die Kylo oben ohne Szene auch alles andere als unangemessen fand) als wenn Frauen nur dann "stark" oder ihre Darstellung als "fortschrittlich" gewertet werden kann, wenn sie nicht anziehend sind (außer wenn einen halt das Gesicht gefällt). Selbst bei Qi'ra klingt das im Interview eher als ob sie das eben nur tut, weil sie es muss und nicht will, was noch gar nichts über den Film am Ende aussagen muss aber einen befremdlichen Eindruck auf mich macht. Als ob Menschen, egal ob Frauen oder Männer, nur für andere aber nie für sich selbst gut aussehen könnten oder wollen würden.
 
Wenn gar nichts mehr geht, greift man zur Polemik oder wahlweise zum Zynismus.
Da ginge noch einiges, aber das ist eine Facette meines Humores, die ich nicht abstellen kann oder will, soll aber nicht bedeuten, dass ich die nur bemühe, wenn mir die Argumente ausgehen. Ein ernst gemeinter Kern steckt aber schon in meiner Aussage. Filme und Sehgewohnheiten haben sich in der Tat weiter entwickelt. Wer die aktuelle Entwicklung nicht mag, kann tatsächlich zu anderen Filmen greifen oder anders gesagt, man muss Star Wars nicht mögen, nur weil es Star Wars ist. Und wenn einem die Richtung, in die man zur Zeit geht, nicht gefällt, ist man ja nicht gezwungen Star Wars zu konsumieren. Es gibt andere gute Filme da draußen.

Ich gebe starken Frauen in Filmen generell eine Chance, wieso auch nicht? Bin ich Sexist oder was? Ein Frau kann beispielsweise genauso eine Leader-Rolle annehemen wie ein Mann. Vor allem heutzutage sollte es doch wohl normal sein, dass man das als Zuschauer (in den meisten Fällen) auch abkauft.
Sehe ich auch so und halte ich auch nicht für sexistisch.

"Nur ein Sith kennt nichts als Extreme." Seit wann ist Feminismus = Feminismus? Was hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun, wenn in einem abendfüllenden Spielfilm plötzlich alle Frauen stark, schlau und witzig sind, so wie es Frau Clarke impliziert? (Den Film müssen wir natürlich noch abwarten) Es geht ganz einfach nicht um die "Angst ums eigene Geschlecht" oder andere Albernheiten. Es geht um eine einigermaßen repräsentative Darstellung der Wirklichkeit. Gut, es ist in dem Fall ein Märchen und man ändert statistische Verhältnismäßigkeiten, aber wieso denn derart mit dem Holzhammer? Wieso es ständig betonen, Frau Kennedy? Genau wie in den USA: Der Anteil dunkelhäutiger Personen beläuft sich gewissen Statistiken zufolge auf etwa 12%. Bei einem einigermaßen realitätsgetreuen US-Film der auf amerikanischem Boden (welcher nicht gerade Harlem o.Ä. ist) spielt, sollte dafür demnach etwa jeder Zehnte Darsteller ein Afro-Amerikaner sein, um nicht (gewollt) diskriminierend zu wirken. Ich bin großzügig: Jeder Neunte! Aber das reicht nicht, denn die Realität soll der Meinung vieler nicht dargestellt werden, sondern eine Art Traumwelt (ganz wertfrei gesprochen!), wo jede(r) Fünfte dunkelhäutig ist. Wenn es darum geht, Aufgaben und Rollen fair zu verteilen, bin ich der Erste, der sagt: "Macht es gewissenhaft und gleichberechtigend!" Aber wenn - rein hypothetisch ausgedrückt - in einem New Yorker Action-Streifen (welcher keinem Afro-Milieu und keiner Afro-Szene zuzuordnen ist) "zufälligerweise" 15/20 Darstellern dunkelhäutig sind und diese 15 alle bei "den Guten" sind und die 5 anderen Darsteller ein weißes Verbrecher-Komplott zeigen...dann kann man das so zeigen. Aber dann müsste man sich auch die Vorwürfe des Rassismus vorwerfen lassen dürfen. Ich las heute ein Pre-Review zu 'Black Panther', wo stand, dass man "den Spieß rumgedreht habe" und "diesmal die Weißen den stereotypischen Bösewicht stellen" und "diesmal nur die schwarzen Rollen komplex geschrieben" seien. Aha, also gleiches mit gleichem, richtig? Na, wunderbar. Mit Rassismus auf Rassismus antworten. Ach, das ist nur "Spiegel vorhalten"? Gut, okay. Aber wem ist damit geholfen? Ich finde, es hat keinen Stil, gleiches mit gleichem zu beantworten. Das ist ein Revanche-Denken, dass ich so einfach nicht nachvollziehen kann. "Die Kerls hatten in den 80er-Jahren krasse Äktschn-Kanten, also zeigen wir es denen mal mit unnatürlich vielen führungsstarken und cleveren Frauen." So denke ich halt nicht, weil die vierte Wand doch etwas hochsensibles ist. Mir ist das derart heilig, weil ich selbst (Kurz-)Filme drehe und die Message hinter einem Werk nicht ins Gesicht gepfeffert bekommen möchte. Und jetzt müsste es einem als Leser doch dämmern: Ich bin auch kein großer Fan der testosterongeschwängerten 80er-Knaller! Was denkt sich der ein oder andere: "Oh - das hätte ich jetzt nicht gedacht"? Na, das liegt ja auch nicht fern, denn der eigentliche Beißreflex kommt von Verteidigern dieser revanchistischen Entwicklung.
Nun kommen wir von der eigentlichen Debatte um die Feminisierung etwas ab und holen das Thema Rassismus noch mit ins Boot. Das wird die Diskussion zwar nicht einfacher machen, aber du benutzt es ja als ein Beispiel für die Spiegelung der Realität in Filmen. Ich finde, du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, bzw. der Vergleich hinkt ein bisschen.
Lass es mich bitte erklären. Betrachten wir zunächst die Realität: Frauen sind in vielen Bereichen unserer Gesellschaft nicht gleichberechtigt, bzw. werden unterdrückt oder mißhandelt und dies auf Grund ihres Geschlechtes. Diese Realität wird in Star Wars nicht wiedergegeben. In der ST erleben wir ein (noch) utopisches Bild, Frauen übernehmen Führungsrollen auf Augenhöhe Männern und werden dabei von Männern angefeindet aus allen möglichen Gründen, aber sicher nie wegen ihres Geschlechtes. Mit Phasma hat man den Spieß sogar umgedreht. Dies ist in meinen Augen ein Pluspunkt für die Filme und wenn man so möchte auch eine politische Botschaft, die eher subtil ist (anders als Aussagen in Interviews, die sind meistens auf den Punkt gebracht, da man z. B. bei EW kaum Zeit aufbringt für ausführliche Antworten).
Bei Star Wars sehen wir nun Frauen, die ähnliche Rollen einnehmen, wie früher noch Männer, sie sind Heldinnen, Antagonisten und Führungspersönlichkeiten und erfüllen dabei diese Rollenbilder und sind dabei eben auch feminin. Das ist auch für Star Wars eine Neuerung, denn man kann nun erstmals von Repräsentanz der Frau in einem gleichen Verhältnis sprechen. Erstmals gibt es bei Star Wars ein 50/50 Verhältnis, was die Verteilung der Geschlechter angeht. In der OT war das noch katastrophal, da gab es nur zwei (!) in der Galaxie Leia und Mon, aber beide relativ starke Persönlichkeiten. In der PT haben wir also eine repräsentative Anzahl mit einer nicht repräsentativen Darstellung.
Die Frauen übernehmen nun auch Vorbilds- aber auch Identifikationsfunktion und um dies ging es bei Star Wars schon immer, er ist ein Heldenepos und nun mit einer Heldin und ja sie ist stark und ja sie meistert Probleme und ja sie hat Schwächen, all das finden wir auch bei Han und Luke der OT. Wir bekommen hier nicht die Realität präsentiert, wir bekommen Ikonen/Vorbilder/Heroen die den Wunsch wecken sollen: so möchte ich auch sein! Das hat bei kleinen Jungs damals in den 70er/80er Jahren gut funktioniert und das soll es auch heute noch, nur dass man eben auch Mädchen damit ansprechen will. Wenn man damit Mädchen suggeriert, dass sie stark sein können und dass sie den selben Stellenwert wie Männer haben begrüße ich das sehr. Und da ist es mir auch egal, ob man findet, dass Rey overpowered ist oder nicht, da zählt für mich die Botschaft.
Deine Befürchtung mit dem Bruch der vierten Wand teile ich,habe sogar mal einen eigenen Thread dazu erstellt. Das passiert aber durch vieles in den Filmen, bei mir z. B. durch das Setdesign oder die Erwähnung von Orangen oder Eastpak Rucksäcke. Wenn das bei dir durch Interviews getriggert wird empfehle ich dir, diese zu meiden, andere schauen deshalb keine Extras. Denn (wurde ja bereits gesagt) im Film ist man subtiler als in Interviews.
Ich hoffe ich konnte die Rassismusdebatte gekonnt umschippern.

Es stört mich, wenn man aus einer potenziell stilistisch wie narrativ wie aus einem Guss erscheinenden Geschichte einen Mischmasch erzeugt, der weder Fisch noch Fleisch ist. Grundsätzlich mag ich Genre-Mixes, aber hier hat man vor allem in ein und den selben Szenen zu viel haben wollen. Mystik/Epik und Komödie beißen sich halt ein Stück weit. Reys "Könntest Du Dir bitte etwas anziehen?!" wäre da als Beispiel zu nennen. Authorität/Bedrohlichkeit und Komödie beißen sich ebenso ab einem gewissen Grad. Zu Hux schrieb ich ja neulich schon etwas in einem Thread. Im Netz stand neulich ein Begriff namens "Zielgruppenbingo". Ich erachte den zwar als etwas polemisch, aber er trifft es eigentlich gar nicht schlecht. Hier was für den, da was für die und hier bekommt der und der auch noch was, damit er sich freut. Wenn man Marmelade unter Spaghetti Bolognese mischt, schmeckt es letztlich weder nach Marmelade noch nach Spaghetti Bolognese. Irgendwie schmeckt es nach beidem, aber groß freuen kann man sich da eigentlich nicht, denn weder hat man eine tolle Marmelade zubereitet, noch eine tolle Spaghetti Bolognese. Es gibt immer wieder kulinarische Exoten, die auf sowas stehen, aber dem Mischen und Panschen sind in meinen Augen auch Grenzen gesetzt und vor allem: Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl ist aber gleichbedeutend mit sich-Zeit-nehmen. Und wo wird sich bei Lucasfilm großartig Zeit genommen? Ich bin nicht in der Hollywood-Szene drin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da zählen ganz andere Dinge.

Hier mache ich es kurz, dass war schon immer ein Grundpfeiler von Star Wars, nur dass man eben in der PT sowie und ST andere Aspekte betont als in der OT und diesem Umstand verdanken wir eben auch die Gleichstellung von Frauen in SW aber auch Jar Jar, die Ewoks, Porgs, aber eben auch Mythologieverwurstung, Ritter und Monster. SW war noch nie Bolognese, sondern ein vier Gängemenü.

Dann frage ich mich: warum? Alles ganz schön diskriminierend gegenüber den Aliens, hm? Wie nennt man das dann? "Human-Rassismus"? Alles alienartige schön isolieren? Wehe, wenn die mal eine Lobby hier auf dem Planeten Erde haben! Die ziehen Lucasfilm die Ohren lang! ^^

Guck mal, du kannst das mit der Polemik und dem Zynismus aber auch ganz gut oder ist das mein schlechter Einfluss? ;-)

(Das ist übrigens mein erster Beitrag, in dem ich das mit dem Multi-Zitaten per Handy hinbekommen habe, ich geh das jetzt feiern. Alaaf!)
 
Wenn man damit Mädchen suggeriert, dass sie stark sein können und dass sie den selben Stellenwert wie Männer haben begrüße ich das sehr. Und da ist es mir auch egal, ob man findet, dass Rey overpowered ist oder nicht, da zählt für mich die Botschaft.

Den ersten Satz unterstreiche ich, beim zweiten kommt für mich das eigentliche Problem zum Tragen. Rey schießt über das Ziel hinaus, so als würde man sagen, Frauen sind bisher zu kurz gekommen, also mache ich das mehr als wett indem sie dermaßen stark sind, dass sie nie scheitern, oder so minimal, das es unrelevant ist. Sie hat fast alles alleine geschafft, und teilweise sogar die, die sie eigentlich retten wollten, zusätzlich gerettet. Und diese Darstellung macht meiner Meinung nach die gute Absicht wieder kaputt, denn auch Heldinnen dürfen scheitern!
 
Den ersten Satz unterstreiche ich, beim zweiten kommt für mich das eigentliche Problem zum Tragen. Rey schießt über das Ziel hinaus, so als würde man sagen, Frauen sind bisher zu kurz gekommen, also mache ich das mehr als wett indem sie dermaßen stark sind, dass sie nie scheitern, oder so minimal, das es unrelevant ist. Sie hat fast alles alleine geschafft, und teilweise sogar die, die sie eigentlich retten wollten, zusätzlich gerettet. Und diese Darstellung macht meiner Meinung nach die gute Absicht wieder kaputt, denn auch Heldinnen dürfen scheitern!
Sehe ich ebenso wie du und ein Scheitern sehen wir ...
...in der Thronraumszene in TLJ in der Rey tatsächlich hilflos ist und vor dem op Snoke gerettet werden muss.
 
Und für mich fällt das unter die Rubrik minimalst, weil der Moment so ultrakurz ist und sie die gesamte Szenerie am Ende doch noch überlegen meistert, im Gegensatz zu
Lukes grandiosem Scheitern auf Bespin :-)
. So empfinde ich es, und bin leider nicht wirklich belehrbar :whistling:.
 
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Dafür scheitert Rey an ihrem Versuch Luke dazu zu bewegen sich der Rebellion anzuschließen. Luke wählt einen eigenen Weg, ein ähnliches Scheitern erfährt sie mit Kylo. Rey scheitert nicht im Schwertkampf sondern in Beziehungen. Bespin ist und bleibt aber auch eines meiner persönlichen Highlights und darf gern weiterhin unangefochten die beste SW-Szenen enthalten.
 
Was mich wirklich überrascht hat, die letzten ein, zwei Jahre und besonders jetzt mit TLJ ist, wie viele hart konservativ eingestellte Star Wars Fans es doch gibt. Was ich eigentlich für einen totalen Widerspruch halte als Fan von einem Sify Fantasy Universum. Hätte ich nie mit gerechnet.
 
Was mich wirklich überrascht hat, die letzten ein, zwei Jahre und besonders jetzt mit TLJ ist, wie viele hart konservativ eingestellte Star Wars Fans es doch gibt. Was ich eigentlich für einen totalen Widerspruch halte als Fan von einem Sify Fantasy Universum. Hätte ich nie mit gerechnet.

Die kamen leider nicht erst in den letzten ein, zwei Jahren zum Vorschein..
 
@Luther Voss Das ist gar nicht so überraschend, denn Star Wars kommt langsam in die Jahre und somit nimmt der Altersdurchschnitt auch etwas zu, da die Kinder aus den OT-Premierezeiten nun auch längst Erwachsene sind. Der Mensch im allgemeinen (bitte sehr mir die Verallgemeinerung nach) neigt mit zunehmendem Alter zu teilweise konservativen Verhaltensweisen. Das liegt in der Natur unserer Psyche und ist in abgewandelter Form sogar bei anderen Säugetieren zu beobachten, wenn es um Revierverhalten geht. Davor schützt dann auch das SiFi-Genre nicht. Selbstredend gibt es da Ausnahmen, aber die fallen nicht so stark auf.
 
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