Die FSK hat 700 Filme als "nicht feiertagsfrei" eingestuft...

Es geht nicht um arbeitsfreie Feiertage, sondern um die öffentliche Zurschaustellung bestimmter Filme an s.g. stillen Feiertagen wie z.B. Karfreitag.

Warum darf ich als Bürger dieses Staates in Bochum am Karfreitag den Film "Das Leben des Brian" in einem Kino nicht schauen, ohne mit einer Geldbusse belatet zu werden? Ich zwinge doch niemanden, ebenfalls mit zu gucken. http://religionsfrei-im-revier.de/

Wenn du parrallel dafür eintritts, dass du auch am Karfreitag ganz normal (ohne Zuschläge) arbeiten gehen darfst, würde ich dich ja verstehen.

Aber einerseits "frei wegen der Kirche" haben wollen und andererseits sich über "bevormundung durch die kirche" beschweren, passt in meinen Augen nicht zusammen.
 
Bevor es hier zu albernem Kirchen-Bashing kommt, ein kleine Hinweis:

Der Volkstrauertag ist KEIN kirchlicher Feiertag, sondern ein staatlicher. Da es aber ein stiller Feiertag ist, gelten die Regeln wie Tanzverbot und auch das Sendeverbot analog.
 
Wenn du parrallel dafür eintritts, dass du auch am Karfreitag ganz normal (ohne Zuschläge) arbeiten gehen darfst, würde ich dich ja verstehen.

Aber einerseits "frei wegen der Kirche" haben wollen und andererseits sich über "bevormundung durch die kirche" beschweren, passt in meinen Augen nicht zusammen.


Zufälligerweise trete ich ua. für das von Dir genannte Recht ein.

Niemand zwingt Dich ins Kino zu gehen, niemand darf mich (oder meine Kumpels) daran hindern. Das ist doch ziemlich einfach.

Bevor es hier zu albernem Kirchen-Bashing kommt, ein kleine Hinweis:

Der Volkstrauertag ist KEIN kirchlicher Feiertag, sondern ein staatlicher. Da es aber ein stiller Feiertag ist, gelten die Regeln wie Tanzverbot und auch das Sendeverbot analog.

Es geht um Karfreitag.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es geht um Karfreitag.

Nein, es geht um Filme, die "nicht feiertagsfrei" sind:

Patrick Breyer von der Piratenpartei Schleswig-Holstein hat eine Liste mit 700 Titeln veröffentlicht, die die Pfeifen von der FSK seit 1980 als "nicht feiertagsfrei" eingestuft haben. In der Liste sind nicht nur harte Männerfilme sondern auch Kinderfilme...

Man darf die Filme also an stillen Feiertagen nicht zeigen -> und dazu gehört Karfreitag GENAUSO wie Volkstrauertag! Und der Volkstrauertag hat mit der Kirche nun mal nichts zu tun ...
 
Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass man gewisse gesellschaftliche Protokolle durchaus beibehalten kann. Es stört mich nicht im Geringsten, wenn manche Filme an manchen Tagen nicht vorgeführt werden dürfen.

Man muss in diesem Land mit allen möglichen Dingen leben, wie z.B. Staus, Streiks, Demonstrationen, Straßenkarneval, verpflichtende Wahlwerbespots im Fernsehen, Kirchengeläut, Sirenen-Probealarmen, Gülle auf Feldern, Viehzeugs auf der Straße und und und...
Ist es echt ein Problem, an einer handvoll Tage auf bestimmte Filme zu verzichten? Außerdem gibt es da noch eine andere Lebenswirklichkeit in Form von Streams und DVD/BR/VHS-Playern.
 
Man darf die Filme also an stillen Feiertagen nicht zeigen -> und dazu gehört Karfreitag GENAUSO wie Volkstrauertag! Und der Volkstrauertag hat mit der Kirche nun mal nichts zu tun ...


Ok, ich bin ein Teil des (Wahl)Volkes und stehe zu staatlichen Gesetzen und sonstigen staatsbezognen Regeln.

Ich bin jedoch kein Kirchenmitglied und lassen deren Regeln nicht für mich gelten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt drauf an. Wenn es einen gesellschaftlichen Konsens gibt, dann kann ich mich dem ruhig beugen. Bei den religiösen Feiertagen sehe ich den aber für manche Aspekte nicht und dazu zählen Tanzverbote oder Verbote von Filmaufführungen.
 
Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass man gewisse gesellschaftliche Protokolle durchaus beibehalten kann. Es stört mich nicht im Geringsten, wenn manche Filme an manchen Tagen nicht vorgeführt werden dürfen.

Man muss in diesem Land mit allen möglichen Dingen leben, wie z.B. Staus, Streiks, Demonstrationen, Straßenkarneval, verpflichtende Wahlwerbespots im Fernsehen, Kirchengeläut, Sirenen-Probealarmen, Gülle auf Feldern, Viehzeugs auf der Straße und und und...
Ist es echt ein Problem, an einer handvoll Tage auf bestimmte Filme zu verzichten? Außerdem gibt es da noch eine andere Lebenswirklichkeit in Form von Streams und DVD/BR/VHS-Playern.


Es stört Dich nicht, weil Du die Filme in Kino nicht sehen wilst. Wenn es aber jemand nunmal will?

Klar gibt es sonstige Probleme, die Du aufzählst (interessanterweise zählt für Dich auch Kirchengeläute mit dazu...).

Weiteres Beispiel: Hast Du z.B. die Sterbehilfediskussion verfolgt? Das Problem des Sterbenwollen-aber-nicht-dürfen kann auch für junge Menschen relevant sein, z.b. nach einem Unfall.
 
Dann muss derjenige erst mal schauen, ob er andere mit seinem Verhalten nicht stört, belästigt oder gar beleidigt. Das ist hierzulande nämlich regelmäßig die Begründung für bestimmte Verbote.

Du hast absolut recht.

Und deshalb verstehe ich nicht, wie eine Gruppe Menschen, die in einem geschlosseen Gebäude (Kino!) sich einen Film anschaut, andere Menschen irgendwie stören würde...

Wenn für diese andere Menschen (30 Pro. Katholiken in der Bevölkerung, z.B.) das simple Wissen um die Filmvorführung belästigend sein sollte, dann halte ich das für übertrieben und geselschaftlich irrelevant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht aber eben nicht nur um Kinos, sondern auch um Fernsehsender, die von diesem Verbot betroffen sind. Und das Fernsehen erreicht nun mal die GESAMTE deutsche Bevölkerung rund um die Uhr und zwar auch an den stillen Feiertagen.

Inhaltliche Kritik an der Liste an sich kommt hier allerdings zu kurz. Warum ist ein Film wie "Dogma" nicht auf der Liste? Den Streifen finde ich persönlich super, der sollte allerdings trotzdem nicht an einem stillen Feiertag in der Glotze laufen.
 
Dass mittlerweile mindestens ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands keiner Religion angehört (Quelle: http://www.zeit.de/2010/37/Atheismus-Empirie) und diese Menschen sich trotzdem von den christlichen Kirchen vervormunden lassen müssen, ist zumindest bedenklich.

Wenn für diese andere Menschen (30 Pro. Katholiken in der Bevölkerung, z.B.) das simple Wissen um die Filmvorführung belästigend sein sollte, dann halte ich das für übertrieben und geselschaftlich irrelevant.

Ähm - was denn nun? Ist jetzt ein Drittel der Bevölkerung ein ausreichendes Argument (wie Post 1 impliziert) oder "geselschaftlich irrelevant" (wie in Post 2)?
 
Ähm - was denn nun? Ist jetzt ein Drittel der Bevölkerung ein ausreichendes Argument (wie Post 1 impliziert) oder "geselschaftlich irrelevant" (wie in Post 2)?

Im ersten Fall will ein Drittel nicht über sich bestimmen lassen, im zweiten Fall will ein Drittel über den Rest bestimmen.

Aber gut, ich merke, ich werde gerade zum Sith.
Mach`s gut und danke für den Fisch.
 
Wow, die Piraten... echt auf der Höhe der Zeit mit einer investigativen Höchstleistung. :rolleyes:
Dieser Haufen hatte vielleicht am Anfang mal ein paar gute Ansätze, was Netzpolitik und Urheberecht im 21. Jh. angeht, ist mittlerweile aber wohl zu einem totalen Kasperverein verkommen.
Die Tatsache der Feiertagsfreigabe, bzw. deren Einschränkung bei bestimmten Filmen, ist weder neu noch sensationell und schon gar nicht etwas, worüber man sich in Zeiten von Internet, Streaming, DVD & Blu-Ray künstlich aufregen muss.

C.
 
Die Piratenpartei macht den Job, den ich von einer Partei erwarte, nämlich darauf hinzuweisen, dass es Dinge gibt die obsolet sind. Andere Parteien haben diese Dinge, die teilweise schon bei Einführung sinnbefreit waren, auf den Weg gebracht, gefördert und beibehalten. Also so wie ich das sehe, sind die Kaspervereine doch die Parteien, die Gelder und Arbeitskraft verschwenden und nicht die Piratenpartei, die das anprangert.

Ansonsten:
Einschränkungen und Verbote brauchen eine rationale Grundlage. Sie müssen sie natürlich nicht haben aber wenn man von diesem Grundsatz abweicht, landet man eben genau hier - bei Schwachsinn. Wenn das vorkommt, ist das immer eine Kapitulation der Vernunft und das sollte in einer Demokratie, zumindest eine die sich modern und freiheitlich schimpft, eigentlich nicht vorkommen. Angenommen in diesem Fall käme Dogma doch an einem stillen Feiertag im Fernsehen und angenommen jemand findet den Film tierisch doof, besonders an diesem Tag. Was dann? Nun, er hat eine Fernbedienung und kann umschalten. Das führt zu einem Grundprinzip, an das man sich normalerweise halten muss, wenn man vor einem Problem steht, nämlich erst mal zuschauen was getan werden kann um das Problem zu lesen. Der Staat sollte erst aktiv werden, wenn die unteren Ebenen keine andere Möglichkeit mehr haben. Das macht irgendwo ja auch Sinn, denn wenn jemand wie in diesem Fall doch einfach auf einen Knopf drücken kann um sein Problem zu lösen (oder den Knopf gar nicht erst betätigen muss), dann ist alles weitere überflüssig. Und überflüssige Investitionen von Zeit, Geld und Arbeitskraft, sowie Einschränkungen der Kunst oder Freiheit, gilt es zu vermeiden und sobald erkannt sofort zu beseitigen.

Wenn du parrallel dafür eintritts, dass du auch am Karfreitag ganz normal (ohne Zuschläge) arbeiten gehen darfst, würde ich dich ja verstehen.

Aber einerseits "frei wegen der Kirche" haben wollen und andererseits sich über "bevormundung durch die kirche" beschweren, passt in meinen Augen nicht zusammen.

Passt super zusammen, wenn man sich bewusst ist, dass man nicht wegen der Kirche frei haben will, sondern weil Freizeit gut für das Wohlbefinden ist. Man kann den Feiertagen auch einfach Nummern geben oder nicht-religiöse Bezüge alà Tag der Erdbeere. Die Kirche hat die Idee von Feiertagen und selbst die Tage an denen sie stattfinden ja selber nicht erfunden, sondern einfach nur übernommen also gibt es keinen Grund so zutun als hätte man das alles der Kirche zu verdanken und müsste obendrein sich auch noch an deren Regeln halten.
 
Guck mal einer an. Frei haben die Leute trotzdem noch den ganzen Tag.

Das war heute ein ganz blöder Zufall das ich das überhaupt erfahren habe.
Bei mir im Bezirkt wohnt ein Flottlilenarzt d.R. der Bundesmarine. Und der hat eine Kieler Tageszeitung abonniert. Und da stand das heute auf dem Titelblatt. Und mein erste Gedanke war das wir im Moment im PSW darüber sprechen:D
 
Übrigens sind es nur 666 (Teuflisch! :devilish:) Filme. Ich hab mal doppelte Titel und Schlüsselnummern aussortiert.

Das hätte eigentlich der Herr Breyer machen sollen, steht seine Partei doch angeblich für diversen Aufklärungskrempel und IT-Know-How.
 

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