Die Geisha

Jiyuu

Neu-Hessin
[FILM] Die Geisha

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Die Geisha
(Memoirs of a Geisha)
Historienfilm/Drama - USA 2005
144 Min. - Verleih: Warner
Start: 19.01.2006

Offizielle Seite:

http://wwws.warnerbros.de/memoirsofageisha/

Darsteller:

Sayuri- Zhang Ziyi
Direktor- Ken Watanabe
Mameha- Michelle Yeoh
Hatsumomo- Gong Li
General Tottori- Koji Yakusho

Na, das hat sich Hollywood ja wieder fein ausgedacht: 3 Chinesinnen spielen 3 Japanerinnen- Das ist Globalisierung! Aber ich will nicht meckern, ehe ich den Film nicht gesehen habe. Dafür freue ich mich zu sehr auf den Film, denn das Buch hat mir gut gefallen. Natürlich ist es eine Phantasiegeschichte, aber wenn man das weiß, darf man sich auch nicht über (eventuelle) historische Fehler aufregen. Es ist eben Hollywood, nicht Japan.

Wer geht noch rein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wieß noch nicht, ob ich die Zeit finden werde (da waren ja auch schon vorher einige Filme, die mich interessiert haben, im letzten Jahr, die ich mir jetzt nach und nach auf DVD zulegen muss, oder ausleien, je nachdem). Jedenfalls bin ich auch ziemlich gespannt drauf, könnte mal was anderes sein, als die sonst in der Traumfabrik üblichen Aktion-bis-alle-Teilnehmer-tod-sind-Schinken.
 
Ansehen werde ich mir diesen Film mit Sicherheit nicht,aber ich hätte da mal eine Frage :
Was ist eine Geisha eigendlich genau ?
Eine Dienerin ?
Eine Prostituierte ?
Eine Sklavin ?
 
Eine japanische (glaub ich; Edit: Steht ja im 1. Post^^... japanisch ist richtig ) Edelprostituierte. Das hatten wir letztes Jahr in Erdkunde. Wir haben sogar gelernt, dass es für die Männer eine Ehre ist mit so einer Frau verheiratet zu sein. Kann, ich persönlich, nicht verstehen.

EDIT2: K, Nomi wird Recht haben.
Wir haben ein Referat über die japanische Gesellschaft gehört und ich war nur beim 2. Teil da (also bei den Fragen zum Referat) und da kam es so rüber wie ich es gesagt habe, aber naja, kA...
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedihammer schrieb:
Ansehen werde ich mir diesen Film mit Sicherheit nicht,aber ich hätte da mal eine Frage :
Was ist eine Geisha eigendlich genau ?
Eine Dienerin ?
Eine Prostituierte ?
Eine Sklavin ?

Von jedem etwas ^^
eine Geisha wird in einem Teehaus angestellt. Der Besitzer bezahlt auch vorher die Ausbildung zu Geisha, die sie dann zurück bezahlen muß.
In erster Linie muß die Geisha, die Kunden im Teehaus bedienen. Aber auch unterhalten, durch singen oder sonstige künstlerische Darbietungen.

Soweit ich weiß, kann der Teehausbesitzer seine Geisha auch mit Kunden ins Bett schicken ^^

Ich werde mir den Film auf jeden Fall im Kino anschauen, die Story scheint mir recht interessant.
 
In den Cinemaxx Kinos zeigen sie den Film am 18.1 oder 19.1 als Ladys Night Aktion.
Ich weiß jetzt nicht ob das für alle gilt, hab halt nur ein paar durchprobiert.

mfg
colonelveers
 
@Jedihammer:

Geisha bedeutet wörtlich übersetzt "Künstlerin". Eine Geisha war natürlich in erster Linie dazu da, Männer zu "unterhalten", allerdings gehörte Prostitution eigentlich nicht dazu. In sofern ist es nicht korrrekt, von Edelprostituierten zu sprechen.

In der Edozeit (1600-1868) war Japan eine Ständegesellschaft, streng unterteilt in bushi= Kriegeradel(Samurai), Bauern, Handwerker und Kaufleute. Letztere hatten zwar am meisten Geld, waren aber am wenigsten angesehen. Also entwickelten sie ihre eigene Kultur, es entstand so etwas wie ein "Bürgertum" und eine Statdkultur. Dazu gehörten auch Vergnügungsviertel in den großen Städten wie z.B. das Viertel Yoshiwara in Edo (=das heutige Tokyo), oder die Viertel Gion und Pontocho in Kyoto. Literatur, Kunst, Malerei, Theater usw. erlebten eine Blüte, allerdings gab es natürlich auch einen Boom des Rotlichtmilieus. Unter den Prostituierten gab es verschiedene Ränge, die sogen. "yûjo" wraen die Höchstrangigsten, trugen reich verzierte kimonos und bedienten (natürlich) nur die reichsten Kunden. Sie sahen sich auch eher als "Kurtisane", nicht als *****... ;-)


maneku.gif


Der Unterschied zu den Geisha:

Geisha legen großen Wert darauf, nicht mit den yûjo verwechselt zu werden. Wärend yujo eben nur bestimmte "Dienstleistungen" erbrachten, war es Aufgabe von Geishas, Instrumente zu spielen, zu Tanzen und Männern Getränke zu servieren. natürlich kam es auch vor, dass mehr lief"- aber eben nicht offiziell.
Geisha sind daher eher "Gesellschaftsdamen, oder Eskorten, aber keine Callgirls.

Heute gibt es auch noch Geisha, aber nicht mehr viele, da sich kaum noch Menschen für traditionellen, japanischen Gesang und Musik begeistern können. Außerdem ist ein Abend mit Geisha und Maiko (das sind junge Lerngeishas, siehe Foto unten) sehr teuer- an die 4000 Euro!

Ich empfehle das Buch Geisha von Liza Dalby- die einzige westliche "Geisha", die es gegeben hat. Sie beschreibt ihren Arbeitsalltag, die Geschichte der Geisha usw.
Auch gut: "Die wahre Geschichte der Geisha" von Mineko Iwasaki, eine der berühmtesten Geishas Japans.

Hier ein Foto von Liza Dalby:

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Maiko (Lerngeisha):

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Früher war es wohl so, dass das "erste Mal" einer Lerngeisha an den Meistbietenden versteigert wurde, so wie es Arthur Golden in seinem Buch "Die Geisha" beschreibt. Der Roman (und dann wohl auch der Film) enthält sicherlich viele Klisches, aber ich fand die Geschichte trotzdem spannend und gut erzählt, daher werde ich mir den Film wohl trotzdem ansehen.
 
@Jiyuu

Zunächst einmal danke ich dir für die ausführliche Antwort.
Wen könnte ich fragen,wenn nicht Dich ?

Kann ich also eine Geisha so verstehen,daß ihre Dienste gelegendlich auch sexuelle Leistungen beinhalten,wenn dies auch nicht ursprünglich vorgesehen war ?
 
Ich werd den Film auf jeden Fall schaun. Mich hat die Vorschau schon interessiert und bin total gespannt wie er richtig ist.

Kritk oder sonstige Bermerkungen über den Film spar ich mir für danach auf :)
 
Jedihammer schrieb:
Kann ich also eine Geisha so verstehen,daß ihre Dienste gelegendlich auch sexuelle Leistungen beinhalten,wenn dies auch nicht ursprünglich vorgesehen war ?

Also, in dem Film "Shogun" geht ja auch der John Blackthorne (R. Chamberlain) mit einer Geisha inne Kiste, soweit ich mich zurück erinnern kann. Muss den Film gelegentlich mal wieder schauen.
 
irgendwie mag ich bezweifeln, dass der film was für mich ist, ja klar, der trailer zeigt einige nette aufnahmen.... ich bin von der japanischen gesellschaft fasziniert, aber da kann ich mein geld besser investieren ;) aber wer weiß ... vllt. wirds ja doch was ...
 
@Jedihammer:

Zumindest war es früher so, dass eine Geisha einje Art "Patron" ;) hatte. Dieser bezahlte ihre teure Garderobe und andere Ausgaben, (ein Kimono kann mehrere 10.000 Euro kosten, der Lebensstil einer Geisha ist daher schon aufwendig...) dafür war sie dann eben die Geliebte....

Warum wollten Männer eine Geisha? Nun ja, oftmals waren das sehr hübsche Frauen, die zusätzlich noch Witz hatten und schlagfertige Antworten geben konnten. (Die Durchschnittsjapanerin ist oftmals eher schüchtern).
Nun ja, ob das heute noch so ist, bezweifle ich. Geisha verkommen immer mehr zur bloßen Touriattraktion. In Kyoto kann man sich z.B. für 100 Euro zur Geisha stylen lassen- inkl. Perücke, Seidenkimono, weißer Schminke und den Plateausandalen... (Hab ich aber net gemacht, war mir zu teuer :braue )

Die Ausbildung einer Geisha ist übrigens sehr aufwendig (jahrelanges Tanz-,Gesangs und Instrumenttraining, dazu Konversationsunterricht und Teezeremoniestunden. Früher haben verarmte Bauern hübsche Töchter einer okiya (Teehaus mit "Geisha-WG") verkauft. Dem Mädchen wurde die Geishaausbildung finanziert, dafür musste es später einen Teil der Einnahmen der "Mutter" der okiya (meist eine ältere Ex- Geisha) geben. Erst, wenn alles abbezahlt war, waren sie frei. (Da hilft natürlich ein Patron schon...)
Trotzdem waren Geisha keine Sklaven oder Diener- wenn sie beliebt waren und zu vielen Partys gebucht wurden, verdienten sie sehr viel Geld, einige wurden später dann seöber Besitzerin eines eigenen Teehauses und waren somit erfolgreiche Geschäftsfrauen.

Siehe auch Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geisha
 
Filmkritik

So, ich hoffe, das hier zählt nicht als Doppelpost, da ja einige Tage seit meinem letzten Post vergangen sind. Ich habe mir den Film nun angesehen und hier ist mein "Urteil": :konfus:

Nun ja, in etwa war der Film so, wie ich gedacht und auch aus einigen Kritiken schon entnehmen konnte: Japan im Hochglanz- Popstkartenformat: Prächtige Kimonos, Folklore, Dramatik und Kitsch vom Feinsten.

Da ich das Buch bereits kannte, wusste ich, dass man nicht unbedingt ein realistisches Werk über das Leben einer Geisha erwearten kann. Also soll man sich auch nicht über die kitschigeAschenputtelstory und historische Ungereimtheiten aufregen. Hier wurde eben an Schmalz geklotzt, und nicht gekleckert. :braue
Dabei bleibt der Film seiner Romanvorlage weitgehend treu, ein paar Dinge wurden allerdings doch extrem in den Vordergrund gerückt, so z.B. das Wettbieten um Sayuris "erstes Mal". Dies trägt nicht gerade dazu bei, das Vorurteil, das Geisha Edelprostituierte wären, zu entkräften. :rolleyes:

Die Kimonos sind prächtig und toll anzusehen und auch die Hauptdarstellerinnen geben alles in allem gute Japanerinnen wieder. (Sind ja alles Chinesinnen...) Nur sind die Frisuren zwar sehr schön, aber keinesfalls authentisch. Eine Geisha trägt keine lustige Haartolle wie Michelle Yeoh als mameha, sondern die sogenannte shimada- Frisur, siehe hier:

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Nun ja, wahrscheinlich sind ihnen die Haarteile ausgegangen...:D

Zur guten Unterhaltung taugt der Film aber auf jeden Fall. Abgesehen von den bombastischen und atemberaubenden Bildern trägt auch John Williams' Musik zur richtigen Atmo bei. Schön, dass man einige japanische Künstler für Soli in koto (jap. Harfe), shakuhachi (Flöte) und natürlich shamisen (Saiteninstrument, DAS Instrument der Geisha) gewinnen konnte. Eine tolle Verbindung!

FAZIT: Kein authentisches Japanbild, aber nette Unterhaltung.
 
Ich habe mir heute den Film angeschaut.
Ich kenne leider das Buch (noch) nicht.

Ganz großes Kino ist es nicht, aber trotzdem beeindruckend und unterhaltsam. Die schönen Bilder und die perfekt dazu passende Musik, machen Die Geisha sehenswert.
Besonders die Tanz-Sequenz von Sayuri und die Szenen bei der Kirchblüte haben mir sehr gut gefallen.
:kaw:

Ich werde bei Gelegenheit (ich habe erst noch paar andere Bücher zum lesen) den Roman auf jeden Fall noch lesen...
 
Ich wollte mir den Film eigentlich auch ansehen, doch lief er bis ich mich versehen habe nur noch einmal täglich um 19.30 im kleinsten Kino- da kann ich ihn mir dann auch auf DVD ausleihen- schade eigentlich. Das Buch hätte ich auch gerne gelesen, doch ich finde es nicht mehr, obwohl es hier irgendwo noch sein muss laut meiner Mutter:confused: .
 
Jiyuu schrieb:
Dabei bleibt der Film seiner Romanvorlage weitgehend treu, ein paar Dinge wurden allerdings doch extrem in den Vordergrund gerückt, so z.B. das Wettbieten um Sayuris "erstes Mal". Dies trägt nicht gerade dazu bei, das Vorurteil, das Geisha Edelprostituierte wären, zu entkräften. :rolleyes:

Dem mit der netten Unterhaltung kann ich jetzt nur zustimmen, nachdme ich es heute hier in Münster geschafft habe mir den Film endlich anzusehen. (Vermutlich fliegt er morgen ganz aus dem Programm, da er eh nur noch einmal am Abend gezeigt wurde.)

Aber gerade diese Stelle interessiert mich dann doch. Ich meine, angeblich sollen die Geisha ja mitlerweile eher zu so einer Art "Zusatzausbildung" für Akademikerinnen im heutigen Japan mutiert sein... aber diese Stelle mit der Jungfräulichkeit einer Maiko (wie wirds jetzt nochmal geschrieben?)interessiert mich dann doch: Handelt es sich denn jetzt dabei um autentisches Brauchtum oder ist das eine föllig frei erfundene Sache, die hier im Westen aufgebauscht wird?
 
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