Die PT heute

Das Problem ist. GL wusste selbst nie genau an wen die Filme adressiert sein sollten, so kam es mir jedenfalls vor.
Da bekam er berechtigte Kritik wegen Jar Jar Binks. Im zweiten Teil reduziert er seine Rolle dann drastisch, baut aber stattdessen eine extrem alberne Szene mit C-3PO ein.

Und dann RotS: Im selben Film wo wir einen verkokelten Anakin zu Gesicht kriegen und die Ermordung von Kindern thematisiert wird sehen wir mit die albernsten Szenen der ganzen Saga, wo man sich schon fragen muss: Sollte diejenigen, die sich von den ersten 20 Minuten von RotS angesprochen fühlten, tatsächlich die selben sein wie diejenigen die die zweite Hälfte und das Finale "toll" finden sollten?
 
Das Problem ist. GL wusste selbst nie genau an wen die Filme adressiert sein sollten, so kam es mir jedenfalls vor.

Er wusste es nicht nur nicht selbst, er hat da vermutlich nie drüber nachgedacht. Man muss dazu wissen, dass Lucas diese Filme ja nicht für die Fans oder sonstwen gemacht hat sondern in erster Linie für sich selbst und für sein kreatives Schaffen. Für Lucas bedeutet Star Wars etwas anderes als für uns. Für Lucas ist Star Wars vergleichbar wie ein Sandkasten oder eine Spielwiese oder ein Haufen Legobausteine. Und er machte damit was ihm gefällt. Deswegen nahm er auf die OT-Vorgaben auch keine Rücksicht weil es seiner Vorstellung von Kunst widerspricht, sich ein Korsett anzulegen oder anlegen zu lassen. Daran hat er auch keinen Spaß. Er hat mehr Spaß daran, neue Dinge zu erschaffen, ungeachtet iwelcher Regeln. Diese Aussagen kamen sinngemäß von ihm selbst. Ich glaube es war in einem Interview zu Strange Magic. Im Gegenzug dazu, kommt er dann aber mit Kritik nicht klar. Ich denke, Lucas ist es generell zu wider, dass man Kunst mit gut oder schlecht bewerten kann und das davon auch abhängt, ob man überhaupt Kunst machen kann. Der Hollywood Rebell von damals ist er eigentlich immer geblieben. Das er damit erfolgreich war, da kann er eigentlich nichts für. Und das Hollywood es ihm dann nachahmte, auch nicht. Er war ja in der Hinsicht nie ein Antikapitalist. Er war nur dagegen mit Kapital Ideen abzutöten anstatt sie aufblühen zu lassen. Deswegen halte ich den Vorwurf, er sei das geworden, was er einst verabscheute, auch für falsch.

Der zb. oft gesagte Satz, dass Lucas sein eigenes Universum oder seine Fans nicht mehr verstehen würde, resultiert aus der einfachen Tatsache, dass Lucas eine ganz andere Beziehung zu Star Wars hat als wir alle. Nicht nur weil er der Schöpfer ist sondern halt auch weil er eine eigene Definition davon hat was Kunst ist, wie ein guter Film sein muss usw.

Also dass die PT filmisch gesehen auf Groschenromanniveau daherkommt war ihm egal und vllt kann er das nichtmal nachvollziehen. Und gleiches gilt für die Erwartungen, die Fans an die PT stellten. Das Einzige was für ihn jemals gezählt hat ist, dass es aus seinem Herzen kommt. Und das er dafür soviel Kritik und Hass erntete, machte ihm ja bekanntlich schon immer zu schaffen. Vermutlich weil er das genauso wenig verstand, wie wir seine Sicht auf Star Wars verstehen.

Edit

Ich glaube das große Missverständnis lag einfach darin, dass er glaubte, die Leute wollten "sein" Star Wars sehen. Während die Leute davon ausgingen, dass er ihr Star Wars verwirklichen würde. Und keiner hatte damit gerechnet, dass das Verständnis von Kunst und Star Wars so arg auseinanderdriften würde.

Vor Episode 4 gab es noch keinen Lucas. Dann hat er seinen Film gemacht. Und jeder weiß (auch durch die SEs) das er damit eigentlich nie richtig zufrieden war. Aber egal, er hatte ihn gemacht und damit den Geist der Zeit getroffen. Dann kam das Geld und mit Empire und Jedi kam auch Kasdan und Kershner etc., dann kam das EU. Und all diese Dinge formten Bilder und unausgesprochene Regelwerke, Stilistiken oder Elemente, die für uns Star Wars heute ausmachen und definieren. Aber diese Dinge waren Lucas halt nie wichtig. Für ihn gings halt nicht um Raumschiffe und Lichtschwerter.

Ich denke, Star Wars war für ihn einfach eine Fantasywelt in der theorethisch alles passieren kann bzw. eine Plattform in der er sich austoben kann. Ungeachtet jedweder filmischer Gesetzmäßigkeiten und Hollywoodvorschriften. So ähnlich wie zb. Alice im Wunderland, Zauberer von Oz, Herr der Ringe, Harry Potter usw. Aber diese Freiheiten haben ihn die Kritiker mit ihren Erwartungshaltungen nach ANH dann halt eingeschränkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben. Reine kinderfilme mit Sicherheit nicht. Dafür ist zu viel Gewalt und gruseliges zu sehn. Filme für ein großes Publikum eben.

In Episode 1 ist nur Jar Jar gruselig. :D Die PT ist bei der Gewalt schon sehr entschärft worden. In ANH liegt der blutige Arm von Ponda Baba auf dem Boden, sowas sieht man in der gesamten PT nicht. Man sieht in TPM keinen Gungan sterben, in AOTC kämpfen auch nur Droiden gegen anonyme Klone und ROTS macht auch nicht viel anders. Die Prequels sind schon sehr auf Kinder zugeschnitten, viel mehr als die OT, TFA oder RO.
 
Wobei man dabei auch erwähnen muss, dass Filme in Deutschland anders gewertet werden, als in den USA. In den USA schaut man schon eher auf nackte Gewalt. In Deutschland achtet man dazu auchr auf Grundstimmung und Kontext.

Ich finde die OT kommt sehr moderat daher. Während die PT von ein extrem ins andere wechselt. Episode 1 ist eher ein Kindermärchen mit klassischen Narrativen. Episode 2 ist ein emotional-dramatisch gehaltener Familienfilm und Episode 3 geht schon sehr in die Erwachsenenrichtung.

Grundsätzlich folgt die OT dieser Entwicklungskurve ebenfalls. Aber es fängt nicht so extrem an und hört nicht so extrem auf.

Und von TCW kennen wir das ja auch. Das scheint Lucas also bewusst so gemacht zu haben.
 
In Episode 1 ist nur Jar Jar gruselig. :D Die PT ist bei der Gewalt schon sehr entschärft worden. In ANH liegt der blutige Arm von Ponda Baba auf dem Boden, sowas sieht man in der gesamten PT nicht. Man sieht in TPM keinen Gungan sterben, in AOTC kämpfen auch nur Droiden gegen anonyme Klone und ROTS macht auch nicht viel anders. Die Prequels sind schon sehr auf Kinder zugeschnitten, viel mehr als die OT, TFA oder RO.
Man sieht in TPM die Blutwolke, als Maul zerteilt wird.
Man sieht in AOTC Jedi sterben, man sieht Jango sterben, man sieht Boba um seinen Vater trauern.
Man sieht in ROTS einen Menschen bei lebendigem Leib verbrennnen.
 
Die PT ist bei der Gewalt schon sehr entschärft worden. In ANH liegt der blutige Arm von Ponda Baba auf dem Boden, sowas sieht man in der gesamten PT nicht. Man sieht in TPM keinen Gungan sterben, in AOTC kämpfen auch nur Droiden gegen anonyme Klone und ROTS macht auch nicht viel anders. Die Prequels sind schon sehr auf Kinder zugeschnitten, viel mehr als die OT, TFA oder RO.

Disneyfizierung.

Nachdem der Disneydeal über die Bühne ging, hatten viele Fans Angst vor der Disneyfizierung. Dabei gab es die mit den Prequels schon längst, viele haben es nur nicht bemerkt oder wollen es nicht wahrhaben. Die Prequels sind die Disneyfilme, die Disney nie gedreht hat. Mit Episode 1 hat George Lucas höchstpersönlich einen Film gedreht, der mit seiner familientauglichkeit und der extrem harmlosen Action weit mehr dem Disneyklischee entspricht als das, was Disney in den letzten Jahren selbst auf die Leinwand gebracht hat. Und wenn man sich z.B. die Disneyproduktion "John Carter auf den Mars" anschaut, scheint sich Disney selbst nicht mehr an solche Naivitäten wie die PT heranzutrauen.
 
Man sieht in TPM die Blutwolke, als Maul zerteilt wird.
Man sieht in AOTC Jedi sterben, man sieht Jango sterben, man sieht Boba um seinen Vater trauern.
Man sieht in ROTS einen Menschen bei lebendigem Leib verbrennnen.
Relevanter ist doch was man alles NICHT gesehen hat. ZB das Tusken Massaker in AotC. Was war ich damals enttäuscht als nach Anakins erstem Lichtschwerthieb der Cut kam.
Darth Mauls Zweiteilung hat man auch so entschärft dargestellt dass ich als 13 Jähriger damals im Kino nicht mal gecheckt habe dass da jetzt zwei Hälften den Schacht runterfliegen.
 
Ich habs damals im Kino nicht mal als 20-jähriger gecheckt :D
Da flog ne schwarze Masse den Schacht runter und das war's dann mit Maul.
Dennoch denke ich dass die PT einige Sachen gezeigt hat, die man vorher nicht sah. Gut, in der Höhle auf Dagobah wurde auch jemand geköpft, aber
in AOTC spiesste Yoda einen Klon mit dem Laserschwert auf. Das gleiche tut Maul auch mit Jinn, und man sieht wie er das Schwert aus ihm herauszieht (wobei ich mir immer schon dachte, durch das gewicht sackt Jinn nach vorn/unten und das Schwert müsste ihn eigentlich bis zur Haarspitze zerteilen).
Anakin zweiteilt einen Geonosianer (gut, bei CGI Kreaturen macht man vielleicht Ausnahmen, ebenso bei den 3 Viechern in der Arena), er köpft Dooku usw.
Generell werden in der PT mehr Gliedmaßen abgetrennt als in der OT, was mit der erhöhten Anzahl an Laserschwertern in der PT zusammenhängt.
Das war wahrscheinlich ein Grund für George, den Klonkrieg in einen Klon-Droiden-Krieg umzuändern. Nicht auszudenken welches Rating seine Filme bekommen hätten, müssten sich die Jedi durch Reihen von Klonen schnetzeln.
 
Ich weiß nicht, ob das hier schonmal gepostet wurde, aber ich fands gerade recht interessant. Nicht, dass ich dem Titel des Videos zustimme; für mich ist Lucas kein guter Regisseur (für den Ersteller des Videos übigens auch nicht). Ich finde aber die ganze "was können wir alles umkrempeln?" Sichtweise faszinierend.

Ich hoffe, das Video wird nicht zu einem "da seht ihr mal wie genial der Mann in Wirklichkeit ist" oder "da seht ihr mal wie viel Kacke der Typ fabriziert" Nexus ^^

Bei vielen der Shots wusste ich aber wirklich nicht, dass sie dermaßen verändert wurden o_O

 
Und dann RotS: Im selben Film wo wir einen verkokelten Anakin zu Gesicht kriegen und die Ermordung von Kindern thematisiert wird sehen wir mit die albernsten Szenen der ganzen Saga, wo man sich schon fragen muss: Sollte diejenigen, die sich von den ersten 20 Minuten von RotS angesprochen fühlten, tatsächlich die selben sein wie diejenigen die die zweite Hälfte und das Finale "toll" finden sollten?

Wobei ich sagen muss: Damals, als der Film rauskam und ich 14 Jahre alt fand, war ich da wohl so ziemlich genau in der Zielgruppe, denn ich fühlte mich weder für die erste Hälfte "zu alt" noch für die zweite Hälfte "zu jung". (Um einen kurzen Vergleich zu ziehen: Das war so etwa die Zeit, in der ich mich etwas zu alt fühlte, um noch exzessiv in Disney-Filme ins Kino zu gehen, aber mit Thrillern usw. noch nichts anfangen konnte.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, mich hat der Droiden "Humor" in den ersten 20 Minuten schon unangenehm an Episode 1 erinnert, und bei TPM kam ich mir schon als 13 Jähriger irgendwie verarscht vor.
 
Naja, mich hat der Droiden "Humor" in den ersten 20 Minuten schon unangenehm an Episode 1 erinnert, und bei TPM kam ich mir schon als 13 Jähriger irgendwie verarscht vor.

Ok. Ich habe TPM halt mit 6 Jahren gesehen, da fand ich die Droiden toll (und eigentlich fände ich sie immer noch toll, wenn man diese "Dummheiten" nicht auf die angeblich besseren Droiden der Geonosianer übertragen hätte). Ich hatte wohl das Glück, immer mehr oder weniger genau in der Zielgruppe gewesen zu sein, als der Film dann neu rauskam. Ich weiß noch, wie wir in der Grundschule diese Szene zwischen Qui-Gon und dem Droiden nachgespielt haben. "Couroscant... öh... habe ich noch nie gehört... öh... ihr seid verhaftet" war damals wohl eine unserer Lieblingszeilen :D
 
Ist das überhaupt möglich ?
Weil ein Laserschwert eigenlich die Wunde kauterisiert(oder wie dieses Wort heißt)
Luke blutet ja auch nicht als Vader ihm die Hand abschlägt.
Da gibt es irgendso eine Erklärung im EU dass die Spezies von Ponda Baba (Aqualish?) einen offenen Blutkreislauf besitzt, glaube ich... ich würde annehmen dass es möglich ist, weil Wunde nicht gleich Wunde ist und nicht jeder Treffer immer den gleichen Schaden verursacht. Ich habe da nie ein Problem gesehen.
 
Johnsons Tweet ist doch ganz klar ironisch gemeint, allgemein auch an dem verwendeteten Smily zu erkennen. Und die Einleitung dass er den Anwalt des Teufels spielt, sagt doch auch alles. Er hat sich schon öfter positiv über die PT geäußert. Verstehe als nicht das es da zwei Sichtweisen gibt. Das mag vielleicht dem ein oder anderen PT Hater nicht passen, aber so ist es halt.
 
Tusken: Zu sehen wie Level 27 Anakin (grob geschätzt) Level 5 Tusken niedersäbelt wäre auch ziemlich langweilig und verharmlosend gewesen. Maximal wären es vielleicht ein oder zwei gewesen, dann Cut. Und was man sich da vorstellt ist vermutlich schlimmer.

Disneyfizierung: Das fing schon mit Episode VI an. Ewoks. Aber die stören mich nicht besonders. Die Variante mit Wookiees hätte ich gern gesehen, aber der Film wird wohl so bleiben wie er ist (naja, wahrscheinlich).

Bei der PT sah die Sache anders aus: CGI ermöglichte viel mehr "lustige" Szenen. Wenn alles erschaffen werden kann was man sich vorstellen kann, da geht schon was.
Ähnlich lief es doch auch bei Peter Jackson ab. Je weiter die Technik voran schritt und er Geld in die Hand bekam, desto komischer wurden die Filme. Wie das endet sah man im dritten Teil des Hobbit.

Und jetzt: Wie würde ein Star Wars Film von GL heute aussehen? Für die ersten zwei Teile der PT war ich ungefähr im richtigen Alter, bei RotS hat mich, auch beim ersten Kinobesuch, schon das ein oder andere gestört. Einige der Effekt sind ziemlich schlecht gealtert, aber das passiert. Wird heute produzierten Filmen auch passieren.
Dialoge, Schnitt und Entscheidungen bezüglich Charakteren und wie gewisse Szenen ablaufen. Das wäre auch mit fotorealistscher CGI geanu so.
Den finalen Lichtschwertkampf zu einer Super Mario Sequenz werden zu lassen war nicht die beste Entscheidung. Hätte es nicht so anfangen und in der Fabrik enden können...? Ich bin mir sicher, auch dort hätte es einen Tisch, Schemel oder dicken Teppich gegeben der Obi Wan einen Höhenvorteil gegeben hätte.
Der Film konnte bestimmt nicht alles sein was sich jeder Fan erhoffte, nicht mal FA war das, aber ein wenig mehr wär doch möglich gewesen.

Ich hab die Filme schon einige Zeit nicht mehr gesehen, aber AotC bleibt wohl mein Favorit aus der PT.
 
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