Die Stella-Awards

Horatio d'Val

Ritter der Kokosnuss
Im ganzen Trouble um Oscar, Grammy und Berinale geht ein alljährlicher kleiner Award ganz unter, von dem die meisten von euch allerdingswohl schon gehört haben (wenn auch nicht namentlich):

Stella-Award

Einmal jährlich zeichnet Journalist Randy Cassingham in Colorado Fälle wie den der Namenspatronin aus - Stella Liebeck (ihr wißt schon, die mit dem Kaffee bei McDonnells :D ;) ) aus und veröffentlicht sie auf seiner Homepage.
Hier die besten 8. dieses Jahres:

  1. Tödliche Verletzung
    Die eindeutige Gewinnerin der True Stella Awards 2003 ist die Stadt Madera in Kalifornien: Eine Polizeibeamtin der Stadt hatte einen verhafteten Ruhestörer mit Handschellen auf den Rücksitz ihres Polizeiwagens gesetzt. Als der Mann mit den Füßen gegen die Autofenster trat, wollte die Beamtin ihn mit ihrer Betäubungspistole ruhig stellen. Versehentlich griff sie aber ihre Dienstwaffe, die an der anderen Seite ihres Gürtels steckte, und schoss - der Verhaftete war sofort tot.
    Mit den - berechtigten - Schadenersatzforderungen der Angehörigen will Madera die Stadtkasse aber nicht belasten. Die Stadt verklagte deshalb den Hersteller der Betäubungspistole. Die Polizistin treffe schließlich keine Schuld, eine Verwechslung der Waffen könne jedem Beamten einmal passieren.

    Der Kommentar von Kolumnist Randy Cassingham: "Ein feiger Versuch, die Verantwortung für die eigenen, schlecht ausgebildeten Polizisten abzuschieben!"
  2. Streundender Hund von Gott gesandt
    Platz Nummer zwei geht an Doug Baker in Portland, Oregon.
    Nach Bakers eigener Aussage führte göttliche Vorsehung ihn zu einem streunenden Hund. Der 45-Jährige investierte 4000 Dollar in Medikamente und Behandlungen, um den Rüden wieder aufzupäppeln. Als Baker eines Tages mit seiner Freundin ausging, engagierte er einen Hundesitter, um das göttliche Tier bewachen zu lassen. Der wiederhergestellte Hund büchste aus und Baker schaltete Anzeigen, um sein geliebtes Tier wiederzubekommen. Seine Firma ging bankrott, weil er seine ganze Zeit in die Suche investierte, er machte seiner Freundin keinen Heiratsantrag, weil er den Hund als Boten des Trauringes vorgesehen hatte, schließlich engagierte er Tierpsychologen und Wahrsagerinnen, die ihn zu seinem Hund führen sollten. Nach zwei Monaten Suche kam Baker auf die Idee, das Tier dort zu suchen wo es verloren ging - und fand es auch.

    Daraufhin verklagte er den Hundesitter und verlangte 20.000 Dollar für die Kosten der Suche, 30.000 Dollar für seinen Verdienstausfall, 10.000 Dollar für den vorübergehenden Verlust des Hundes und 100.000 Dollar für seelische Grausamkeit. Das Urteil steht noch aus.
  3. Zwangsdiät im Lagerraum
    Platz Nummer drei geht an Wanda Hudson in Mobile, Alabama.
    Nachdem die 44-Jährige durch Zwangsvollstreckung obdachlos geworden war, lebte sie in einer Lagerhalle. Dort wurde sie eines Tages von einem Wächter in einer Kammer versehentlich eingesperrt. Hudson behauptet, zu dem Zeitpunkt nicht geschlafen zu haben, dennoch schrie oder klopfte sie nicht, als der Aufseher die Tür verschloss. Hudson verbrachte 63 Tage eingesperrt, überlebte nur knapp und verlor in dieser Zeit die Hälfte ihres Gewichts.

    Sie verklagte den Wächter wegen Fahrlässigkeit auf 10 Millionen Dollar. Obwohl das Gericht während des Prozesses feststellte, dass Hudson zu fast 100 Prozent an ihrem Schicksal Schuld trug, sprach es ihr trotzdem ein Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Dollar zu.
  4. Schweigen des Opfers erkauft
    Platz Nummer Vier geht an David Hanser.
    Der 70-Jährige war einer der ersten katholischen Priester, die wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurden. Im Jahr 1990 schloss er einen Vergleich mit einem seiner Opfer ab. Hanser erkaufte sich für 65.000 Dollar das Schweigen des Opfers und seiner Familie und verpflichtete sich, nie wieder mit Kindern zu arbeiten. Das Opfer fand jedoch später heraus, dass Hanser den letzten Teil der Abmachung ignorierte und appellierte an die Kirche, Hanser von seinem Posten zu entfernen.

    Als nichts geschah, wandte sich die Familie an die Presse und wurde prompt von Hanser verklagt. Er forderte die 65.000 Dollar Entschädigung zurück, weil das Opfer seinen Teil der Abmachung gebrochen hat. Das Urteil steht noch aus.
  5. Sportstar im Knast
    Platz Nummer fünf geht an Cole Bartiromo in Mission Viejo, Kalifornien.
    Der findige 18-Jährige hatte bereits eine gute Million Dollar mit Aktienbetrügereien verdient, bevor er erwischt wurde. Nach seiner Verurteilung durfte Bartiromo nicht mehr im Baseballteam seines Colleges spielen. Er verklagte die Universität mit der Begründung, wegen des Verbots hätten Manager ihn nicht für eine Profikarriere entdecken können.

    Er fordert das Gehalt, das die Profiliga ihm gezahlt hätte, jetzt von seinem College: 50 Millionen Dollar. Das Urteil steht noch aus.
  6. Neuer Dreh für Fast-Food-Klage
    Platz Nummer sechs geht an Caesar Barber in New York City.
    Der 53-Jährige ist 1,50 Meter groß und wiegt 123 Kilo. Er verklagte die Fast-Food-Konzerne McDonald's, Burger King, Wendy's und Kentucky Fried Chicken wegen seiner Fettleibigkeit und Diabetes. Die Unternehmen hätten ihn nicht darüber aufgeklärt, dass Pommes und Burger ungesund seien.

    Das Gericht wies Barbers Klage zweimal ab und verbot ihm, den Fall ein drittes Mal einzubringen. Experten rechnen allerdings damit, dass seine Anwälte bald einen neuen Dreh für eine weitere Klageschrift finden.
  7. Vom Blitz getroffen
    Platz Nummer sieben geht an Shawn Perkins in Laurel, Indiana.
    Perkins war mit seiner Familie in einem Vergnügunspark in Ohio unterwegs. Als ein Gewitter aufzog, suchte sich der 44-Jährige keinen Unterstand und wurde vom Blitz getroffen. Selber Schuld? Höhere Gewalt? Keineswegs. Perkins verklagte den Park mit dem Argument, die Betreiber hätten die Touristen warnen sollen: "Besucher sollten sich nicht während eines Unwetters im Freien aufhalten." Das Urteil steht noch aus.
  8. Kraftprobe mit Kekskonzern
    Platz Nummer acht geht an Stephen Joseph in San Francisco. Der kalifornische Anwalt ist Vorsitzender einer Non-Profit-Organisation, die gegen künstliche, ungesunde Fette in Lebensmitteln kämpft.
    Um Publicity für den Verein und seine Ziele zu schaffen, griff sich Joseph den prominenten Kraft-Konzern heraus und verklagte ihn, weil der die Kunstfette in seine Kekse mischt. Die Aktion war so medienwirksam, dass Joseph den Fall schon nach 13 Tagen fallen ließ und nicht vor Gericht erschien.

    Cassinghams Kommentar: "Welche wichtigen Verhandlungen mussten wohl hinten anstehen, weil Joseph die Gerichte für seine Lieblingsbeschäftigung einspannte?"
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Original geschrieben von Jedihammer
Das alles erinnert mich an den Fall mit der Katze und der Microwelle.
Kennt den noch jemand hier ?

Da hat wer ne Katze in ne Mikro gesteckt, und als die Katze gestorben ist, hat er den Hersteller verklagt, weil er nicht gewarnt hatte. Jetzt sind die Warnungen drauf. Ist das die Geschichte, die du meinst?
 
Original geschrieben von Syal
Da hat wer ne Katze in ne Mikro gesteckt, und als die Katze gestorben ist, hat er den Hersteller verklagt, weil er nicht gewarnt hatte. Jetzt sind die Warnungen drauf. Ist das die Geschichte, die du meinst?


Genau den meine ich.
Und jetzt steht wohl auf jeder Microwelle in den USA : Bitte trocknen Sie Ihre Katze nicht in der Microwelle.

Echt krank die Amis.
 
Jaaaah... Amerika, das Land der unbegrenzten Mglichkeiten!!! :D

Und mit sowas werden dann Gerichtskapazitäten verschenkt, na Prost Mahlzeit.
 
das mit der mikrowelle war auf jeden fall ne katze und kein hund. warum steht sonst auf den ami-mikrowellen: keine katzen in die mikrowelle tun...
 
Original geschrieben von Darth CAS
das mit der mikrowelle war auf jeden fall ne katze und kein hund. warum steht sonst auf den ami-mikrowellen: keine katzen in die mikrowelle tun...

Spitze! Dann kann man ja immer noch einen Hund reinstecken und danach kräftig verklagen. Denn es steht ja nur drauf, dass man keine Katzen reintun soll... wie soll ich da drauf kommen, dass das auch für Hunde gilt? :D :D
 
Original geschrieben von Darth Arthious
Spitze! Dann kann man ja immer noch einen Hund reinstecken und danach kräftig verklagen. Denn es steht ja nur drauf, dass man keine Katzen reintun soll... wie soll ich da drauf kommen, dass das auch für Hunde gilt? :D :D

Haha, wie witzig! Wie wärs wenn man ein Baby da rein steckt, dass wäre doch noch witziger!
 
Soweit ich mich erinnern kann waren damals auf den Microwellen als ich in Amerika war der Aufdruck drauf "Nicht geeignet zum trocken von Tieren" und noch 5 oder 6 weitere Hinweise, die nicht nötig wären, wenn an seinen Verstand nur 5 Minuten nicht auf Sparflamme laufen lässt. Jedenfalls habe ich noch ein paar Nominierungen:

STELLA-LIEBECK-PREIS


Zum ewigen Ruhm der 81-jährigen Stella Liebeck, die sich bei McDonalds
einen Becher Kaffee über den Leib schüttete und anschließend 4,5 Millionen $
Schadenersatz erhielt, weil sie nicht auf die Tatsache hingewiesen worden sei, dass der Kaffee heiß ist, wird nun jährlich der STELLA-LIEBECK-PREIS an diejenigen verliehen, die im jeweils vergangenen Jahr mit genialer Unverfrorenheit Schadenersatz gerichtlich forderten und erhielten.

Den 5. Platz teilen sich drei Kandidaten:

a) Kathleen Robertson aus Austin/Texas wurden von einer Jury
780.000 $ Schadenersatz zugesprochen, weil sie sich in
einem Möbelgeschäft den Knöchel gebrochen hatte, nachdem
sie über einen auf dem Boden herumkriechenden Säugling
gestolpert und gestürzt war. Die Ladenbesitzer nahmen das
Urteil gefasst aber ungläubig zur Kenntnis, da der Säugling
der Sohn der Klägerin war.

b) Der 19jährige Carl Truman aus Los Angeles erhielt 74.000 $
Schmerzensgeld und Ersatz der Heilbehandlungskosten, weil
ein Nachbar ihm mit seinem Honda Accord über die Hand gefahren
war. Mr. Truman hatte anscheinend den Nachbarn am Steuer des
Wagens übersehen, als er ihm die Radkappen zu stehlen versuchte.

c) Terence Dickson aus Bristol/Pennsylvanien versuchte das
Haus, das er soeben beraubt hatte, durch die Garage zu verlassen.
Es gelang ihm jedoch nicht, die Garagentür zu öffnen. Ins Haus
kam er ebenfalls nicht mehr, da die Verbindungstür zur Garage
in Schloss gefallen war. Mr. Dickson musste 8 Tage in der Garage
ausharren, denn die Hausbesitzer waren im Urlaub. Er ernährte
sich von einem Kasten Pepsi-Cola und einer großen Tüte Hunde-
futter. Das Gericht sprach ihm wegen der erlittenen seelischen
Grausamkeit 500.000$ Schmerzensgeld zu, zahlbar von der Einbruch-
Diebstahl-Versicherung des Hauseigentümers.

4. Platz

Jerry Williams aus Little Rock/Arkansas erhielt 14.500 $ Schmerzensgeld und die Heilbehandlungskosten zugesprochen, weil ihn der Beagle des Nachbarn in den Hintern gebissen hatte. Das Schmerzensgeld erreichte den geforderten Betrag nicht ganz, weil die Jury zu der Auffassung gelangte, Mr.Williams
hätte nicht über den Zaun klettern und mehrfach mit seiner Luftpistole auf den Hund schießen sollen.

3. Platz

Ein Restaurant in Philadelphia musste an Ms Amber Carson aus Lancaster/
Pennsylvanien ein Schmerzensgeld von 113.500 $ zahlen, weil diese im
Restaurant auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich das Steißbein gebrochen hatte. Auf dem Fußboden befand sich das Getränk, weil Ms. Carson es 30 Sekunden zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.

2. Platz

Kara Walton aus Clymont/Delaware stürzte aus dem Toilettenfenster einer Diskothek und schlug sich zwei Vorderzähne aus. Sie erhielt die
Zahnbehandlungskosten und 12.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Gestürzt war sie bei dem Versuch, sich durch das Toilettenfenster in die Diskothek zu mogeln und 3.50 $ Eintritt zu sparen.

Platz 1 (einstimmig)

Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist: Mr. Merv Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago MotorHomes musste ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch 1.750.000$ Schmerzensgeld bezahlen. Auf dem Heimweg von einem Football-Spiel hat Mr. Grazinski die Tempomatic seines Gefährts auf 110 km/h eingestellt und danach den Fahrersitz verlassen, um sich im hinteren Teil des Wohnmoblis einen Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam prompt von der Straße ab und überschlug sich. Mr. Grazinski begründete seine Forderung mit der Tatsache, Dass in der Betriebsanleitung des Wohnmobils nicht darauf hingewiesen
worden sei, dass man auch bei eingeschalteter Tempomatic den Fahrerplatz nicht verlassen dürfe. Der Hersteller hat - in Erwartung weiterer Trottel - inzwischen die Bedienungsanleitung geändert.


Wenn wundert da noch ein Präsident wie Georg W. Bush....?
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