[Doku] Inside Deep Throat

Nomi

Legende
Offizielle Website
deutsche Website
Imdb
Trailer

Start: 11. August
Genre: Doku
Originalname: Inside Deep Throat
Land/Jahr: USA 2005
Regie: Fenton Bailey, Randy Barbato
Darsteller: Linda Lovelace, Harry Reems, Erica Jong
Länge: 90 Min.
FSK: ab 16


Zu einer Zeit, als der US-Präsident den Blowjob noch nicht offiziell als "kein Sex" deklariert hat und bevor der Videorekorder den Pornofilm in die Wohnzimmer brachte.
Gerard Damianos Traum war es, Filmemacher zu werden. Am 12. April 1972 hatte am Time Square in New York sein kleiner, von Amateuren gedrehter Film Premiere. Der Film über eine Frau, die herausfindet, dass sich ihre Klitoris im Rachen versteckt, wurde der profitabelste aller Zeiten. Mit dem Arbeitstitel "Sword Swallower" wurde er für 22.000 Dollar gedreht und soll 600 Millionen Dollar eingespielt haben. Vor allem wegen dem Skandal, den er auslöste, war Deep Throat, wie der Film schlussendlich hiess, in aller Munde. Deep Throat wurde zum sozialen Phänomen.
Inside Deep Throat rekapituliert die Herstellung von Deep Throat und zeigt, was aus dessen Star, Linda Lovelace, wurde. Er analysiert den Skandal, den der Hauptdarsteller Harry Reems ins Gefängnis bringen sollte und die Auswirkungen des Films auf die Pornoindustrie und die Politik in Amerika.


idtp.jpg

Wenn schon mal ein Dokumentationsfilm im Kino kommt, muß man ihn auch anschauen :rolleyes:
Ich habe Deep Throat nicht gesehen, aber die Doku dazu ist auf jeden Fall sehenswert.
Sehr unterhaltsam und witzig im Stile von Michael Moore.
 
:eek: Holt Heugabeln und Fackeln, ein unkeusches Machwerk!!!
Verbrennt sie! Verbrennt sie!
Nee im Ernst: wollte mir den Film auch ansehen, aber bestimmt net im Kino :konfus: ....solche Filme kuckt man zuhause :D WIll mir aber vorher auf jeden Fall noch den Ausgangsfilm Deep Throat ansehen.
 
Nomi schrieb:
... war Deep Throat, wie der Film schlussendlich hiess, in aller Munde.


Ja das kann ich mir gut vorstellen, das er das war ^^ Im Spiegel gab es vor einigen Monaten genau hierzu einen Bericht. Der Film war wohl der skandalöseste, aber gleichzeitig auch bestbesuchste derartige Film ^^ Schon konfus. Und das Publikum zog sich durchs Spektrum hindurch. Er wurde selbst auf noblen Feiern gezeigt. Es trat nen richtigen Boom los. Er wurde sowas wie Kult. jeder musste ihn gesehen haben, damit er mitreden kann, denn angeschnitten wurde er auf abenden defintiv.


Ach ich würd den sehr gerne mal sehen ^^ also die Doku auch..aber das Original erst recht
 
Das war doch auch der Film, der am längsten (am Stück :braue) in den Kinos war...
Hab' aber weder die Doku noch den Porno gesehen. Mal schauen, wirklich vor hab' ich keins von beiden...aber "ein Kumpel" hat gemeint dass sich der Film (->die Doku :D) lohnen würde, da da wirklich krasse Sachen passiert sind (der Hauptdarsteller kam in den Knast, der Film wurde von der Mafia produziert, die ein Schweine Geld kassierten, da die "Schauspieler" so gut wie nicht bezahlt worden sind, etc.)...
 
Unterhaltsames Sittengemälde des Richard Nixon-Amerikas

Sex sells. Der 1972 für einen Apfel und einen Ei produzierte Pornofilm spielte so viel Geld ein, dass die Bareinnahmen ab einen gewissen Punkt nur noch gewogen wurden. An die 600 Millionen Dollar soll die Posse von einer Frau, deren Klitoris sich im Hals befindet und die sich deshalb nur, unter Ausschaltung des Würgreflexes, oral Befriedigung verschaffen kann, nach Schätzungen weltweit erwirtschaftet haben. Genaues weiß keiner, denn die Gelddruckmaschine befand sich in den Händen der Mafia.

Der Dokumentarfilm von Fenton Bailey und Randy Barbto zeigt auf unterhaltsamer Weise die herausfordernde Wirkung dieses heute zumindest in der nachgeborenen Bevölkerung nahezu unbekannten Filmes auf die amerikanische Öffentlichkeit und zeichnet die Biographien der damals Mitwirkenden nach.

Mit dem Kinostart entwickelte sich, aus heutiger Sicht, ein skurriles Ping-Pong-Match zwischen Ablehnern und Befürworten. Wütende Proteste auf Seiten der religiösen Rechten und Bekämpfung durch die republikanische Obrigkeit in der Nixon-Ära auf der einen, prominente Liberale und Sexualaufklärer auf der anderen Seite. Richter müssen sich in Verhandlungen über die weibliche Anatomie aufklären lassen, FBI-Beamte fordern "diese Kehle" durchzuschneiden, medienwirksam werden Filmkopien aus dem Verkehr gezogen, Aufführungsverbote durchgesetzt. Eine gigantische Werbemaschinerie für das Objekt der Auseinandersetzung. Und aus allen Gesellschaftsschichten strömen die Menschen in Massen in die Kinos. Spätestens als gar die New York Times den Film mit einer Rezension salonfähig macht und sich Jackie Onassis, neben anderen Prominenten, in den Reihen der Wartenden einreiht. Ein Blockbuster in Vor-Star-Wars-Zeiten.

"Deep Throat"-Regisseur Gerald Damiano, ein Damenfriseur aus New York, Hauptdarstellerin Linda Lovelace und Hauptdarsteller Harry Reems konnten aus dem finanziellen Reibach keinen Profit schlagen, wie teils amüsant, teils dragisch dokumentiert wird. Im Gegenteil, Harry Reems, musste sich wegen seiner Rolle vor Gericht verantworten, glitt in der Folge zeitweilig in den Drogensumpf ab. Die 2002 verunglückte Linda Lovelace klagte Jahre später, vor laufender Kamera vergewaltigt worden zu sein.

Mit einer Reihe von Prominenten als Zeitzeugen bildet der Film eine Epoche ab, die für gesellschaftliche Umbrüche, die sexuelle Revolution, aber auch gescheitert Träume stand. Die kurzfristige Hoffnung von Filmmachern, unabhängig von den klamaukigen "Deep Throat" mit Pornographie künstlerische Werke zu schaffen, wurde durch die Flut liebloser Videoproduktionen ein Ende gemacht.
 
Zurück
Oben