[Donovia-System | Donovia Orbit | YT-1930 Frachter “Ghost”] Josey Guavera und Seth Lecersen alias Savan Thyne und Captain Hugh Samson auf der Marauder ›Interceptor‹ und die restliche Flotte der Black Sun (NPC’s)
Ungeduldig trommelte die zierliche, junge Frau mit den bernsteinfarbenen Augen und schokoladenbraunes Haar mit den Fingerkuppen auf die Konsole rechts neben ihr. Sie saß fasst kerzengerade und mit angespannten Gesichtszügen in dem für sie viel zu großen Sitz des Piloten. Nur noch wenige Minuten, bis der betagte und völlig überladene YT-Frachter 1930 „Ghost“ aus dem Hyperraum in das Donovia-System sprang. Die Reise oder vielmehr die Flucht von dem Planeten Esseles im Essesia-System, das tief im imperialen Gebiet lag, dauerte schon viel zu lange. Eine kleine Ewigkeit, wie Josey die junge Frau im Pilotensitz empfand. Sie wollte so schnell wie möglich diese verfluchte Fracht – die Hyperraumtechnologie für die Black Sun, die im Bauch und in den Gängen des Frachters ruhte, loswerden. Es sollte nur ein normaler Auftrag von der Black Sun werden. Es wäre an alles gedacht worden und man bräuchte sich keine unnötigen Sorgen machen. Einfach landen, die Fracht aufnehmen und dann wieder möglichst heimlich und ohne Aufsehen zu erregen verschwinden. Doch es kam alles ganz anders, als es geplant war. Sie mussten einen der „Ihren“ in diesem System zurücklassen. Das war alleine schon schlimm genug, doch war es für die kleine Schmugglerin eine wahre persönliche Katastrophe, denn denjenigen, den sie hatten zurücklassen müssen, hatte sich geopfert, damit ihnen die Flucht glückte – Avery Johnson – den Mann, den sie von ganzem Herzen liebte und den sie, koste es was es wolle, befreien wollte.
Mit verkniffenem Mund dreht Guavera den Kopf, um auf die Anzeige des Navo-Computers zu blicken. Noch 5 Minuten. Im Co-Pilotensitz saß Savan Thyne, ein Kunde, der ihren alten Frachter gechartert hatte, um eigentlich nur von Nar Shaddaa zum „The Wheel“ gebracht zu werden. Allerdings hatten weder er noch Guavera oder Johnson mit einem kleinen Umweg über das „Schmugglers Run“ und das Essesia-System gerechnet. Aber einen Auftrag der Black Sun lehnte man nicht so leichtfertig ab. Zumal die Credits stimmten. Kurz blieb ihr Blick auf Savan ruhen. Dieser Mann war ihr immer noch etwas suspekt. Doch hatte sich Thyne in der Zeit ihres Fluges nach Donovia als ein recht angehnehmer Reisebegleiter herausgestellt. Nach einem kurzen Knacken in den integrierten Lautsprechern erklang die leicht verzerrte computergenerierte Stimme, die die letzten Sekunden bis zur Rückkehr in den Normalraum herunterzählte. Ein kleiner Ruck ging durch den betagen Frachter und der typische „Tunnel“, der charakteristisch für den Hyperraum war, löste sich langsam auf, bis die Sterne wieder klar im Subraum zu erkennen waren. Die „Ghost“ hatte es geschafft. Sie waren im Donovia-System angekommen. Ein erleichterter Seufzer entwich Josey Lippen und sie erlaubte sich, sich ein wenig entspannter in ihrem Sitz zurückzulehnen.
„Willkommen im Donovia – System, Mr. Thyne.“
Kommentierte die kleine Schmugglerin mit einem leichten schiefen Grinsen ihre Ankunft in diesem System. Ihre Finger huschten nur so über die Konsole vor ihr. Hier und da drückte sie einen Knopf oder legte einen Hebel um. Mit einer doch recht zügigen Geschwindigkeit, trotz der Überladung, näherte sich die „Ghost“ dem Planeten. Josey hatte in der Zwischenzeit die Information über Donovia, soweit sie in der Legende der Galaxiskarte enthalten war, aufgerufen. Es handelte sich um einen sogenannten Minenplaneten, wo es die meiste Zeit zu regnen schien. Dojan, ihre R2-Einheit hatte den Subraum mit passiven und aktiven Sensoren gescannt und teile trällernd und piepend die Ergebnisse der Schmugglerin mit. Dabei hatte er leicht seinen Kugelkopf zu Guavera gedreht. Diese überflog die Übersetzung auf einem der kleinen Displays und nickte nur. Bis jetzt war weder eine Spur von der „Plan-B“ noch von der Black Sun-Flotte in diesem System vorhanden. ‚Hoffentlich haben sie alle es geaschafft‘. Denn auch wenn Avery sich „geopfert“ hatte, damit sie entkommen konnten. Die BS –Flotte hatte dabei auch nicht gerade eine kleine Rolle gespielt. Ohne ihre Hilfe, gerade der Jäger, wäre dieser kleine Ausflug doch etwas anders ausgegangen.
Guavera schaltete das Datapad mit der Frequenz von Johnsons Peilsender ein. Ein leiser monotoner Piepton erklang, der sich in einem ruhigen und langsamen Intervall widerholte. Wenn das hier nicht funktionierte, dann ... Ein kalter Schauer lief Josey über den Rücken und sie musste sich unwillkürlich schütteln. Daran wollte die junge Frau nicht denken und wischte mit einer Haarlocke auch dieser Gedanke beiseite. ‚Denk positiv. Genau. Positives denken ist hier wichtig.‘. Das erneute Trällern von ihrer R2-Einheit lenkte ihre Aufmerksamkeit von Display des Übersetzers zum Sensordisplay. Gerade war die Marauder-Korvette von Samson, gefolgt von der restlichen BS-Flotte in das System gesprungen. Mit einem erleichternden Brummen quittierte Josey deren Ankunft. Allerdings fehlte von der „Plan-B“ jegliches Zeichen. Das machte die Schmugglerin doch etwas nervös. Ein Knacken in den Lautsprechern verriet ihr, dass jemand Kontakt mit ihnen aufnehmen wollte. Es war Samson, wie ein Blick auf die Kommunikationskonsole verriet.
„Mr. Samson. Willkommen im Donovia-System. Ich hoffe Sie haben alles gut überstanden und Ihre Verluste halten sich in Grenzen. Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für Ihre Hilfe und Unterstützung bei dieser ... bei diesem Auftrag bedanken. Sobald die „Plan-B“ von Mr. Kerosine ebenfalls eingetroffen ist, wird die Fracht in die wartenden Schiffe der Black Sun umgeladen. Ihnen wünsche ich alles Gute bei der Rückreise. Guavera ende.“
Mittlerweile hatte sich die „Ghost“ dem Planeten so weit genähert, dass der Frachter von den Sensoren der Raumkontrolle erfasst wurde. Was ein blickendes Lämpchen an der Kommunikationskonsole aussagte, denn man versuchte mit der „Ghost“ Kontakt aufzunehmen. Nachdem umschalten auf diesen Kanal ertönte eine fiepsende männliche Stimme am anderen Ende und fragte nach dem Begehren und länge des Aufenthaltes auf Donovia. Josey, die sich beim Klang von diesem Stimmchen ein Lachen verkneifen musste, teilte dieser Person mit, was diese wissen sollte. Not more – Not less. Nun befand sich die „Ghost“ in den Reihen der ankommenden Frachter und Transportschiffe, die sich auf dem Weg auf die Planetenoberfläche befanden.
Begleitet wurde der alte Frachter beim durchstoßen der obersten Luftschichten mit den typischen Turbulenzen. Hier und Da musste Josey den Kurs korrigieren. Kaum das sie die ersten dunklen Wolkenschichten durchbrochen hatten, landeten schon die ersten Regentropfen auf dem Sichtfenster der Pilotenkanzel. Die zierliche junge Frau seufzte innerlich auf. Das Wetter passte perfekt zu ihrer gedrückten Stimmung. Immer weiter schraubte sich die „Ghost“ durch die Wolkendecken und näherte sich der ihr zugewiesenen Landebucht. Träge reagierte die Steuerung des Frachters auf die Kursänderungen, die von Guavera ab und zu durchgeführt werden mussten. Der Raumhafen von Donovia war zwar nicht besonders groß - eher mit Mos Eisley auf Tatooin zu vergleichen - doch herrschte hier ein Reges kommen und gehen. Die Schmugglerin steuerte die „Ghost“ durch die obere Öffnung der Hangerbucht AA-364. So sanft, wie es ihr möglich war, ließ Josey den Frachter aufsetzen. Erleichtert ließ sich die junge Frau in den Sitz zurückfallen und schloss für einige Wimpernschläge die Augen. Sie hatten es bis hierher geschafft. Guavera konnte nur hoffen, dass Hawke und Jack ebenfalls bald eintreffen würden, denn sie wollte so schnell es geht diese bescheuerte Fracht aus dem Bauch und die Gänge der „Ghost“ haben. Und sich schnellstens auf die Suche nach Ave machen und ihn befreien. Sie wusste zwar noch nicht so genau wie, aber das würde ihr schon einfallen, wenn es so weit ist.
„Mr. Thyne, ich glaube unsere Wege trennen sich hier. Die „Sunrise“ oder die „Dawn“ haben bestimmt noch ein Plätzchen frei für sie, um Sie zum „The Wheel“ zu bringen. Denn ich werde mich auf die Suche nach Mr. Johnson begeben und ihn befreien. Wenn Sie sich allerdings dazu entschließen sollten mich dennoch zu begleiten, können Sie das gerne tun. Sie sind herzlich willkommen. Je mehr Blaster wir haben um so besser ist es. Zwingen werde ich Sie allerdings nicht. Es ist also Ihre Entscheidung.“
Mit einem ernsten, entschlossenem und abwartenden Gesichtsausdruck schaute Josey mit festem Blick in die kybernetischen Augen von Savan und wartete auf seine Antwort. Dabei hatte sie sich mit ihrem Oberkörper leicht zu ihm gedreht und einen Arm fasst lässig über der Lehne hängen.
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