Dresden

Horatio d'Val

Ritter der Kokosnuss
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Dresden

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Länge: 90 min, 16:9
Regie: Roland Suso Richter
Buch/Autor: Stefan Kolditz
Kamera: Holly Fink
Musik: Harald Kloser
Darsteller: Anna Mauth - Felicitas Woll
Robert Newman - John Light
Alexander Wenninger - Benjamin Sadler
Carl Mauth - Heiner Lauterbach
Pfarrer - Wolfgang Stumph
Magda Mauth - Katharina Meinecke
Eva Mauth - Susanne Bormann
Maria Goldberg - Marie Bäumer
Simon Goldberg - Kai Wiesinger

Dresden im Januar 1945: In der vom Krieg bislang kaum versehrten prächtigen Elbmetropole künden die Flüchtlingstrecks aus dem Osten vom Näherrücken der Front. Auch wenn die Nazi-Propaganda ungerührt vom "Endsieg" tönt, sollen die wenigen in der Stadt verbliebenen jüdischen Mitbürger noch eiligst deportiert werden. Eine unbestimmte Anspannung liegt in der Luft.

Grausamer Alltags des Krieges
Das grausame Gesicht des Krieges erfährt auch die junge Anna Mauth (Felicitas Woll), die sich als Krankenschwester am Martin-Luther-Krankenhaus um die täglich wachsende Zahl an verwundeten und schwerverletzten Frontsoldaten kümmert. Sie fühlt sich hingezogen zu dem Oberarzt Alexander Wenninger (Benjamin Sadler), der seine Kollegen während des Fliegeralarms in den Luftschutzkeller schickt und mit Annas Hilfe tollkühn weiter operiert.

Anna, die ihr Medizinstudium wegen des Krieges aufgegeben hat, imponieren Alexanders ärztliche Kompetenz und Entschlossenheit. Mit seinem Heiratsantrag stellt er sich eher unbeholfen an. Anna ist verletzt, dass Alexander bereits das Einverständnis ihres Vaters, des Klinikchefs Carl Mauth (Heiner Lauterbach), eingeholt hat, sagt aber dennoch ja.


Absturz bei Dresden
In England konzentrieren sich unterdessen die Planungen des Bomberkommandos der britischen Luftwaffe zunehmend auf die Städte im Osten Deutschlands. Stalins vorrückender Roter Armee soll geholfen, der Krieg noch schneller siegreich beendet werden.

Auf dem Rückflug von einem Nachtangriff auf Magdeburg wird der Lancaster-Bomber des englischen Piloten Robert Newman (John Light) abgeschossen, als einziges Mitglied der Besetzung kann Robert sich retten. Schwer verletzt schlägt er sich durch nach Dresden, wo er Nahrung und Verbandszeug zu finden hofft. Dort begegnet ihm Anna und hält den stummen Fremden, der sich in den Kellergewölben der Klinik versteckt, für einen deutschen Deserteur.

Zögernde Annäherung
Annas Bedürfnis, dem verletzten Mann zu helfen, siegt über ihr Misstrauen und ihre Angst. Heimlich versorgt sie ihn mit Essen und pflegt seine Wunde. Was sich Anna noch nicht eingestehen mag: Robert hat etwas in ihr berührt. Ohne ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, fühlt sie sich von ihm als Frau verstanden und akzeptiert.

Zuspruch erhält sie von einem Pfarrer der Dresdner Frauenkirche (Wolfgang Stumph), an den sie sich Rat suchend wendet. Aber die Verlobungsfeier hat Annas Mutter (Katharina Meinecke) längst geplant, und Roberts Geständnis, einer der verhassten englischen Piloten zu sein, bringt Annas Gefühle noch einmal völlig durcheinander. Nur Annas Kollegin und beste Freundin Maria (Marie Bäumer) ahnt, was die junge Frau bewegt.


Die Bombennacht
Inzwischen sind die britischen Planungen für den nächsten großen Luftangriff abgeschlossen. In zwei nächtlichen Angriffswellen will Vice Air Marshal Arthur Harris (Christian Rodska), der Chef des Bomberkommandos, die neben Berlin wichtigste Großstadt im deutschen Osten in Brand setzen: Dresden.

Anna, hin und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Robert und ihrer Familie, weiß nichts davon, dass einige tausend Kilometer entfernt im Süden Englands knapp 800 Lancaster-Bomber starten und die Stadt nur wenige Stunden später in ein Flammeninferno verwandeln werden. In dem von unzähligen Bomben entfachten Feuersturm werden Anna, Robert und Alexander mit allen Bewohnern Dresdens eine ganze Nacht lang verzweifelt um ihr Leben kämpfen ...

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Ich bin irgendwie erstaunt, daß über diesen Fernsehfilm noch keine Thread eröffnet wurde - dieser Fernsehfilm wurde ja allgemein mit Spannung erwartet und mit reichlich Vorschußlorbeeren versehen. Da mich Reportagen und Filme mit dem 2. Weltkrieg als Hintergrund interessieren, habe ich mir einfachmal die Zeit genommen und mir diese deutsche (TV-)Produktion angesehen. Den Inhalt - falls ihr nicht eingeschaltet habt - könnt ihr ja der obigen Zusammenfassung entnehmen.

Mein persönliches Fazit fällt leider negativ aus. Die Vorschußlorbeeren waren bis auf wenige Ausnahmen größtenteils unbegründet. Eine durchschnittliche, vorhersehbare Liebes- und Schicksals-Story, überwiegend stereotype Charaktere aus der Schublade und mitunter gelangweilte Schauspieler bzw. durchschnittliche, heruntergespielte schauspielerische Leistungen. Herausragend waren durch die Bank weg keiner - wenn nur stellenweise und nicht die ganze Rolle ausfüllend. Die Darstellungen während und nach dem Bombenangriff wurden allerdings sehr gut eingefangen, ebenso die Atmosphäre. Die Trickeffekte hingegen waren mehr als annehmbar, daß beziehe ich sowohl auf Großeinstellungen (der Bombenangriff) als auch im Detail (z.B. Verwundete). Für eine TV-Produktion sehr angenehm anzusehen.

Seiner Rolle als "Doku-Fernsehfilm" wurde "Dresden" überhaupt nicht gerecht. Dafür waren zu wenig historische Details und Informationen eingefügt und wenn auch nur grob angerissen. Da habe ich deutlich mehr erwartet.

Persönlich würde ich dem Film auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (sehr gut) eine 5 oder 6 geben. Stellenweise eine 7, wiederum in anderen bezügen nur eine 4 - also wirkliche einfach nur durchschnitt. Wie fandet Ihr den Film, sofern ihr ihn gesehen habt? Was hat euch ge- bzw. missfallen?
 
So schlecht fand ich ihn jetzt auch wieder nicht (Bewertung: 7 von 10!). V.a. die Schauspieler haben mich bei dieser deutschen Produktion tatsächlich mal überzeugen können (Felicitas Wolf ;) ). Auch die Bombardements hatten es ganz schön in sich!!
Zum Schluss hab ich mich allerdings schon fragen müssen, weshalb hier ein mit ?Schindlers Liste? vergleichbares Ende gewählt wurde. Bei der Neueinweihung der Frauenkirche habe ich unweigerlich an die Kranzniederlegung der hinterbliebenen Juden denken müssen. Das zeugt nicht unbedingt von Einfallsreichtum :rolleyes:
 
Was mir gefallen hat ist, das sie stellenweise echte Filmaufnahmen eingebaut haben.
Nicht so gefallen hat mir, das es sich hauptsächlich um eine Liebesgeschichte zwischen 'Gut und Böse' ging und die eigentliche Bombennacht eher so in den Hintergrund gerückt ist.
 
Ich habe mir gestern mal den zweiten Teil mit einem Auge angesehen, und festgestellt, daß meine Prognose gestimmt hat: Rosamunde Pilcher mit Bombenkrieg.

Die Tricks und die Darstellung der Bombennacht waren für eine TV-Produktion auf beachtlich hohem Niveau, die Handlung glich jedoch eher einem Groschenroman. :rolleyes:

C.
 
Crimson schrieb:
Ich habe mir gestern mal den zweiten Teil mit einem Auge angesehen, und festgestellt, daß meine Prognose gestimmt hat: Rosamunde Pilcher mit Bombenkrieg.

Die Tricks und die Darstellung der Bombennacht waren für eine TV-Produktion auf beachtlich hohem Niveau, die Handlung glich jedoch eher einem Groschenroman. :rolleyes:
Dann sei froh, daß Du denn ersten Teil Teil (über weite Strecken) nicht auch noch gesehen hast.... :braue
 
Ich habe nur den zweiten Teil gesehen, habe aber anscheinend bei Teil 1 auch nicht viel verpasst, denn das eigentliche Drama (d.h. die Bombardierung) war ja erst im zweiten Teil zu sehen. Das Liebesgeplänkel brauche ich nun nicht unbedingt, dennoch fand ich die Story relativ erträglich, da hatte ich nach Luftbrücke und Sturmflut Schlimmeres erwartet.

Die Bombenszenen waren schrecklich- einfach brutal! Vielleicht mögen ja nicht alle Details korrekt gewesen sein, bei dem Film ging es sicherlich mehr um die Emotionen und das Übermitteln der Botschaft: "NIE WIEDER".
Dieses Ziel hat der Film aber imho ganz gut erreicht- der Überlebenskampf war spannend erzählt und einige Szenen an der Grenze des Erträglichen. (Ich mag net unbedingt Splatter, daher fand ich den Lauterbach mit dem abben Bein ziemlich herb.) :eek:
(Bevor jetzt wieder alle schreien: "Was erwartest Du denn bei dem Thema?"- Natürlich müssen solche Szenen sein, das weiss ich auch, ist halt eben trotzdem net so mein Ding... ;) )

Die Blende hin zu den Feierlichkeiten um die wiedererbaute Frauenkirche fand ich gut- besser, als ein kitschiges "Pseudohappyend" mit Anna und ihrem Engländer.
 
Horatio d'Val schrieb:
Dann sei froh, daß Du denn ersten Teil Teil (über weite Strecken) nicht auch noch gesehen hast.... :braue

Ja, das dachte ich beim sehen gestern auch. Wenn es da eigentlich um den Angriff ging, und dieser erst in der zweiten Hälfte des zweiten Teils vorkommt, dann war ich wirklich froh, mir Teil 1 erspart zu haben. :kaw:

C.
 
ah, dresden...ich hab den Film nicht gesehen, hab aber damals beim casting mitgemacht, wurde aber nicht genommen, weil ich "optisch nicht zur rolle passe", hiess es...war halt nicht blauäugig und blond genug;) und zu alt...
auf jeden fall sollte ich einuíge Nonnen erschiessen und mich dann selber richten, allerdings war keine Kugel mehr übrig. Ich wollte nur wissen, ob es diese Szene in den Film geschafft hat und wie sie war, wenn sich jemand erinnert und sie mir beschreiben möchte, dann wäre ich sehr dankbar...
Vielen Dank im voraus
 
@General Michi: Ja, so eine Szene gabs- da waren so ein paar betende Leute in nem Bunker und ein Typ hat sie abgeknallt. Hatte das aber so verstanden, dass er sich dann nicht getraut hatm, die Waffe gegen sich selbst zu richtebn. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich nebenbei an meiner Hausarbeit gearbeitet habe und so nicht alles immer so genau verfolgen konnte.
 
Jiyuu schrieb:
@General Michi: Ja, so eine Szene gabs- da waren so ein paar betende Leute in nem Bunker und ein Typ hat sie abgeknallt. Hatte das aber so verstanden, dass er sich dann nicht getraut hatm, die Waffe gegen sich selbst zu richtebn. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich nebenbei an meiner Hausarbeit gearbeitet habe und so nicht alles immer so genau verfolgen konnte.
Die Szene spielte in einem Luftschutzkeller - in dessen unmittelbarer Nähe es brannte (ich meine, es waren Kohlen). Die alten, betenden Leute im Keller baten einen anwesenden Soldaten, sie zu erschießen. Sinngemäß mit den Worten "Erschießen sie uns. Sterben müßen wir eh, so geht es schneller."

Daraufhin erschoß der Soldat nach langem inneren (und äußerlich anzusehendem) Kampf alle Anwesenden - hatte anscheinend aber nicht mehr die Kraft, sich selber zu richten. Eine der wenigen Szene im Film, die schauspielerisch und emotional sehr gut waren. Der Schauspieler hat mir hier sehr gut gefallen............
 
Ehrlich, cool, also, der Text war gleich, nur am Ende sollte ich mich selbst erschiessen, doch die Kugeln waren leer, als ich damals bei Casting war, da waren noch drei weitere anwesend, zwei davon hab ich durch zufall wiedergetzroffen, echt wahr, einer hatte lange blonde haare, er wurde es auch nicht und der andere schwarze haare und blaue augen, auch wenn das hätte gehen können, er wurde auch nicht genommen, der 4te junge war eigentlich ein engländer, er war 17 jahre alt und passte optisch, er wurde als einziger ein zweites mal rein gebeten, weil er wohl am anfang zu nervös war, meinte er selber, mir und den anderen war klar, das sie ihneiegntlich für diesen kleinen part haben wollten, und das er deshalb eine zweite chance bekam, wollte wissen ob er die kleine rolle dann auch bekommen hat, er war halt jung, blond (dunkel blomnd, wenn ich mich recht erinnere), passt die beschreibung? das casting war übrigens im juni letzten jahres, erstaunlich, das sie den film schon jetzt austrahlen, aber so ist das vllt bei tv-produktionen...
 
Ich habe sowohl den ersten, als auch den zweiten Teil gesehen und muß gestehen, dass ich sehr betroffen war.
Zugegeben, die Liebesgeschichte im ersten Teil fand ich arg konstruiert, dafür entschädigte der zweite Teil mit einer realistischen Darstellung der Bombennacht - und das ohne effektheischende Mittel, das ganze lief ja bis auf die Geräusche der Bombardierung recht leise ab - will sagen ohne grelle Musik und großes Geschreie, alleine die Bilder machten betroffen.
Was ich auch gut fand, war die Darstellung der Guten und Bösen: es gab nämlich keine, man konnte hüben wie drüben Gewisssenskonflikte erkennen, z.B. als der eine englische Offizier (oder welcher Rang auch immer) Skrupel hatte den Befehl zur Bombardierung von Dresden zu geben - der Schrecken des Krieges kam für mich voll rüber, es ging sogar so weit, dass ich dachte und sowas spiele ich hier auch noch im Rollenspiel :eek:

EDIT: mit der realistischen Darstellung meinte ich nicht die historische Korrektheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich fand den Film ziemlich mittelmäßig. Zwar wurde mit vielen guten Effekten und Realistischer Umgebung gearbeitet, doch die Liebesgeschichte nervte mich ein bischen. Sie war ziemlich vorhersehbar und wirklich spannend war es hinterher auch nicht mehr, wenn Robert mal wieder in irgendeine Gefahr geriet; man wusste sowieso, dass er es wieder überlebt.
Natürlich, der Schrecken des Krieges wurde gut rübergebracht, doch die Tatsache, dass die gesamte amerikanische Angriffswelle weggelassen wurde außer einer kurzen Erwähnung fand ich nicht in Ordnung. Es ist schon ein Unterschied, ob es nun 800 Bomber waren oder weit über 1000.
 
Da ich selber aus der unmittelbaren Umgebung von Dresden komme hab ich ihn mir natürlich angesehen. Aber allerdings war ich negativ überrascht. Die Liebesgeschichte wurde zu weit in den Vordergrund gerückt sodass das wahrlich dramatische sehr schlecht zur Geltung kam.

Ich persönlich empfinde "Der Feuersturm" (noch in schwarz-weiß) als die bessere Verfilmung der Bombennacht (und kurz davor/dannach),
 
Horatio d'Val schrieb:
Seiner Rolle als "Doku-Fernsehfilm" wurde "Dresden" überhaupt nicht gerecht. Dafür waren zu wenig historische Details und Informationen eingefügt und wenn auch nur grob angerissen. Da habe ich deutlich mehr erwartet.

Was hast Du erwartet ?
Doch nicht historische Korrekheit,oder ?;)
Wahrscheinlich hatten die Macher dieses "Werkes" selber nicht allzuviel historisches Hintergrundwissen.


Ich habe mir dieses Werk natürlich nicht angesehen(wundert das jemanden ? :D ;) ).

Zum einen weil ich mir niemals etwas ansehen würde,wo so etwas wie Felicitas Woll "mitspielt",zum anderen hätte mich die historische Ungenauigkeit wohl ins Grab gebracht.

Aber eine Frage hätte ich an die User,die es gesehen haben :

Wurden alle drei Wellen gezeigt ?
Auch die US-Amerikanische ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedihammer schrieb:
Wurden alle drei Wellen gezeigt ?
Auch die US-Amerikanische ?

Lies meinen Post. Die US- Amerikaner wurden vor dem Angriff einmal erwähnt, aber später wurde darauf nicht mehr eingegangen. Man hat nur Lancasterbomber gezeigt, die beiden britischen Wellen. Die zweite Angriffswelle der Briten wurde als 2. Staffel bezeichnet und Harris nicht einmal mit Namen erwähnt:rolleyes:
 
Lützow schrieb:
Lies meinen Post. Die US- Amerikaner wurden vor dem Angriff einmal erwähnt, aber später wurde darauf nicht mehr eingegangen. Man hat nur Lancasterbomber gezeigt, die beiden britischen Wellen. Die zweite Angriffswelle der Briten wurde als 2. Staffel bezeichnet und Harris nicht einmal mit Namen erwähnt:rolleyes:

Sorry,ich habe Deinen Post zu spät gelesen.
Die 3.Welle wurde also komplett ausgelassen.
Immerhin 450 US-Amerikanische Bomber vom Typ Flying Fortress.
Und als zweite Staffel bezeichnet ?Naja,deutsches Fernsehen eben.
Obwohl es nicht der Militär-Thread ist,es aber um die Bombardierung von Dresden geht,hier mal ein Auszug aus meinem Militär-Archiv :


Dresden

dt. Großstadt an der Elbe mit rd. 630 000 Einwohnern (1940). Die einstige sächs. Residenzstadt, wegen ihrer Schönheit und reichen Kunstschätze als "Elb-Florenz" gerühmt, wurde am 13./14.2.45 Opfer eines kombinierten Großangriffs der brit. und amerikan. Luftwaffen, 13 km² Fläche, darunter die histor. Altstadt mit architekton. Kostbarkeiten wie Zwinger, Schloss oder Hofkirche wurden total zerstört. Die genaue Zahl der Opfer konnte nie ermittelt werden, da Dresden zum Zeitpunkt des Angriffs mit Flüchtlingen aus Schlesien überfüllt war; mindestens 1,25 Mio. Menschen hielten sich in der Stadt auf. Die Leichen unzähliger namenloser Opfer wurden auf riesigen Rosten verbrannt oder in Massengräbern beigesetzt. Bis zum 6.5.45 waren 39 773 Tote identifiziert; amtl. Schätzungen sprachen von 135 000 Toten, inzwischen jedoch wurden die abschließenden Zahlen auf 40 000 bis 60 000 Opfer korrigiert.

Mit Ausnahme zweier US-Tagesangriffe, die 911 Menschenleben gefordert hatten, waren Dresden bis ins sechste Kriegsjahr schwere Bombenschäden erspart geblieben. Es hieß im Volksmund neidisch "Reichsluftschutzkeller". Viele Einwohner gaben sich daher der trügerischen Hoffnung hin, die alliierten Luftkriegsstrategen würden ihre Stadt als einen Hort der Kultur und der schönen Künste verschonen. Der brit. Luftmarschall Harris drängte jedoch bereits seit November 44 auf eine systemat. Zerstörung der letzten noch unversehrten dt. Großstädte, darunter auch Dresdens. Zu jener Zeit standen aber Angriffe gegen Industrie- und Verkehrsziele im Vordergrund der Stabsplanungen. Den Anstoß zur Vernichtung Dresdens gab schließl. Churchill. Angesichts des sowjet. Durchbruchs in Schlesien forderte er am 26.1.45 vor seiner Abreise zur Konferenz von Jalta Zerstörungsangriffe gegen die großen Städte Ostdeutschlands.

Als militär. Ziel war Dresden uninteressant: Es beherbergte zahlr. Lazarette; in Lagern am Stadtrand waren rd. 26 000 Kriegsgefangene untergebracht; die Flak war an die Ost-Front abgezogen worden, Schutzbunker für die Zivilbevölkerung fehlten weitgehend; Industriebetriebe von einiger strateg. Bedeutung waren auf den Zielkarten nicht verzeichnet. Der Angriff auf die überfüllte Flüchtlingsstadt sollte in erster Linie die Moral der Zivilbevölkerung treffen und zudem den Sowjets die Schlagkraft des RAF-Bomberkommandos demonstrieren.

Die RAF flog ihren verheerenden Flächenangriff nach dem Muster des Unternehmens "Gomorrha" gegen Hamburg Ende Juli 43: Eine erste Welle von 244 Lancaster überschüttete die Innenstadt mit Sprengbomben, die möglichst viele Dächer abdecken und Gebäude zerstören sollten. Zwei Stunden später erschien die Hauptstreitmacht von 529 Lancaster über dem Ziel. Ein Hagel von 650 000 Brandbomben entfachte einen Feuersturm, der mit Temperaturen bis zu tausend Grad durch die Straßen raste. Insges. warf die RAF innerhalb von drei Stunden 2978 t Bomben. Die Amerikaner stießen am nächsten Tag mit rd. 450 Flying Fortress nach. Offiz. Ziel waren Verschiebebahnhöfe, doch wurde Dresden wegen tiefer Wolkendecke blind bombardiert. Die Berichte von regelrechten Jagden auf schutzlose Flüchtlinge auf den Elbwiesen, unternommen angebl. von US-Begleitjägern mit Bordwaffen, blieben umstritten,obwohl sehr viele Überlebende davon berichten,daß US-Jäger die Opfer im Tiefflug in die Elbe trieben.
Die Stadt brannte drei Tage lang, die Aufräumungsarbeiten und die Bergung der Leichen zogen sich wochenlang hin. Die Schreckensnachrichten aus Dresden lösten nicht nur in Deutschland einen Schock aus, Korrespondenten aus den neutralen Ländern berichteten erschüttert über das Inferno, das alle bekannten Schrecken des Luftkriegs übertraf. Goebbels schlachtete die Tragödie der Stadt als Beweis für die blindwütige Rachsucht der Alliierten für seine Durchhaltepropaganda aus; in England regte sich öffentl. Kritik an der Strategie von Harris.

Dresden wurde am 15.2., 2.3. und 17.4. erneut von der US-Luftwaffe angegriffen, ehe die sowjet. 5. Gardearmee (Schadow) die Stadt am 8.5.45 einnahm. Auch nach dem Wiederaufbau seiner weltbekannten Kulturstätten wird Dresden immer zu den Namen gehören, die, beginnend mit Guernica, über Warschau, Rotterdam, Coventry bis hin zu Hiroshima, den sinnlosen Luftterror anklagen.
 
@general-michi
Der besagte Soldat war jung, ich schätze so zwischen 18 und 23 Jahren, aber sowohl vom Hauttyp als auch der Haarfarbe dunkel. Ebenso seine Augen, wenn ich mich recht erinnere, allerdings konnte man das schlecht erkennen.

@Jedihammer
Amerikanische Soldaten oder Bomber waren den ganzen Film über nicht zu sehen. Zwar wurden die amerikanischen Bomber erwähnt, der Film endete aber am Morgen des 14.02.'45.
Fairerweise sei gesagt - der Storybezug (so schlecht die Story auch war) war eben deutsche Krankenschwester/englischer Patient (ich konnt's mir nicht verkneifen :D ) und daher denke ich auch, daß mit bedacht nur die schwersten Angriffe - die britischen Bomber bei Nacht - gewählt wurden.
Auch rein Filmisch hätte es vielleicht das Budget gesprengt, solche Szenen bei Tag zu drehen (sowohl die Bomber-Tricks als auch die Einschläge am Boden). Da dadurch die historischen Ereignisse nicht verfälscht wurden (sofern man sie überhaupt wahrnehmen konnte) kann ich damit leben.

Jedihammer schrieb:
Was hast Du erwartet ?
Doch nicht historische Korrekheit,oder ?
Wahrscheinlich hatten die Macher dieses "Werkes" selber nicht allzuviel historisches Hintergrundwissen.
Etwas mehr Hintergrundwissen oder Hintergrundereignisse habe ich erwartet, keinen Info-Overkill, so wie Du ihn immer betreibst! :p ;)
 
Horatio d'Va schrieb:
lEtwas mehr Hintergrundwissen oder Hintergrundereignisse habe ich erwartet, keinen Info-Overkill, so wie Du ihn immer betreibst! :p ;)

Wenn die Sender schon versagen,dann muß eben ich die Pflicht der Sender von Verberitung von Informationen eben übernehmen :D :D ;) ;) :D :D
 
@Jedihammer: Sehr interessant, dazu hätte ich noch ein paar Fragen:

1.
ls militär. Ziel war Dresden uninteressant: Es beherbergte zahlr. Lazarette; in Lagern am Stadtrand waren rd. 26 000 Kriegsgefangene untergebracht; die Flak war an die Ost-Front abgezogen worden, Schutzbunker für die Zivilbevölkerung fehlten weitgehend; Industriebetriebe von einiger strateg. Bedeutung waren auf den Zielkarten nicht verzeichnet. Der Angriff auf die überfüllte Flüchtlingsstadt sollte in erster Linie die Moral der Zivilbevölkerung treffen und zudem den Sowjets die Schlagkraft des RAF-Bomberkommandos demonstrieren

Wussten die britischen/amerikanischen Befehlshaber, wie viele Zivilisten/Flüchtlinge in der Stadt waren?


2.
Dresden wurde am 15.2., 2.3. und 17.4. erneut von der US-Luftwaffe angegriffen, ehe die sowjet. 5. Gardearmee (Schadow) die Stadt am 8.5.45 einnahm. Auch nach dem Wiederaufbau seiner weltbekannten Kulturstätten wird Dresden immer zu den Namen gehören, die, beginnend mit Guernica, über Warschau, Rotterdam, Coventry bis hin zu Hiroshima, den sinnlosen Luftterror anklagen.

Wieso hat man eine bereits komplett zerstörte Stadt nochmal angegriffen? Was sinnloseres gibts wohl gar nicht?!
Mal abgesehen davon, dass ich die Zerstörung Dresdens- wie auch anderer Städte- absolut sinnlos finde (bin jetzt kein Militärstratege, die werden schon ihre Gründe gehabt haben)- war doch eigentlich schon die zweite Welle überflüssig, oder? Die Stadt brannte bereits nach der ersten Welle lichterloh und war meines Erachtens hinreichend kaputt.:braue

3. Du hast den Film zwar nicht gesehen, aber es war zu sehen, wie die Bomber anfangs Zielmarkierungen (grüne und rote) abwarfen. was für ein Material war das? Phosphor?

PS: Felicitas Woll hat gar nicht schlecht gespielt, ich kannte die Schauspielerin asllerdings auch nicht aus anderen Rollen, daher fand ich sie hier auch nicht "fehl am Platz" :p Was missfällt Dir denn an ihr?
 
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