Druckenwell

Carth Talon

Zivilist
Druckenwell
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[ Infos zum Planeten: Druckenwell (engl.) | Druckenwell (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]​

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Namhafte Lokalitäten

Il Avali – Druckenwells Kapitale orientiert sich in seinem Erscheinungsbild größtenteils an den bekannten Metropolen, die man entlang des Corellian Run finden kann. Hier gehören Wolkenkratzer und große Komplexe genauso zum allgegenwärtigen Stadtbild wie breite Häuserschluchten und massive Brücken für den Fuß- sowie Flugverkehr. Durch riesige Reklamewände und holografische Werbung, die manchmal die Größe ganzer Häuser einnehmen kann, scheint die planetare Hauptstadt Tag wie Nacht hell erleuchtet zu sein.
Orbitalwerft – In Druckenwells höheren Orbit kreisen mehrere kleinere Anlagen um den Planeten. Diese bieten jedoch nicht nur Platz für das zentrale Dock, welches Schiffe bis Korvettengröße fassen kann, das dazugehörige Materiallager und kleinere Hangars für Versorgungsshuttles, sondern auf manchen Ebenen findet man auch Büroräume, Unterkünfte für die Werftarbeiter und jeweils eine Cantinas. Einen besonders hohen Lebensstandard bieten die Produktionsstätten jedoch nicht. Sie sind rein auf Funktionalität ausgelegt.

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Besonderheiten

Durch seine besondere Lage konnte Druckenwell über die Jahrtausende einen ansehnlichen Reichtum anhäufen und gilt - insbesondere aus militärischer und wirtschaftlicher Sicht - als eine Schlüsselwelt im weitläufigen mittleren Rand. Denn nicht nur eine der größten Handelsrouten der Galaxie, der Corellian Run, läuft durch das Druckenwell-System, sondern diese wird darüber hinaus auch noch von der etwas kleineren Reena Trade Route gekreuzt.

Die rasche Versorgung mit allerhand Wirtschaftsgütern, die durch diese Gegebenheit gewährleistet ist, ermöglichte es der lokalen Wirtschaft mit den Jahrhunderten eine eigene Kleinstwerft aufzubauen, die seit dem Beitritt zur Neuen Republik sogar Militärtechnik bis zur Größe von Korvetten produzieren kann. Des Weiteren förderte das republikanische Militär den Bau mehrerer Sternjägerproduktionsstätten, um den während der Militäroffensive "Republic Dawn" angewachsenen Bedarf an Kriegsgerät schneller bedienen zu können. Außerdem unterhält der Rüstungskonzern BlasTech einen Produktionsstandort nahe Il Avali.


Stand: Beitrag #7, 02.12.2019
Aiden Thiuro
 
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Druckenwell - Auf dem Weg zum Raumhafen - Carth Talon

In seiner besten Uniform saß Carth Talon in einem Speedertaxi. Bald schon würde er auf der Brücke seines eigenen Schiffes stehen und befehle erteilen. Zu seiner rechten und seiner linken ragten eine Fabrik nach der anderen auf und aus unzähligen Schloten stieg der dunkle Smog hervor. Dieser Anblick war ganz anders als die weiten der corellianischen Steppen, in der seine Familie lebte. Der Gedanke an seine Frau und seine Tochter schmerzte sehr, hatte er sie doch lange Zeit nicht mehr gesehen, oder etwas von ihnen gehört. Seit der imperialen Besetzung Corellias, um genau zu sein. Doch auch das würde sich bald ändern. Er selbst würde dafür sorgen, obwohl ein einzelnen Kanonenboot wohl kaum etwas ausrichten konnte gegen die gesamte imperiale Flotte und der imperialen Armee, welche mit ihren republikanischen Pendants um die Kontrolle über den Planeten und das System rang.
Endlich kam der Raumhafen in Sicht und er konnte auch sein erstes eigenes Kommando in Augenschein nehmen. Auf dem Stahl der Aussenhülle spiegelte sich die Sonne, während Carth immer näher kam. Am Eingang zum militärischen Abschnitt des Raumhafens stieg Carth aus dem Speeder. Er passierte die Sicherheitsstationen und dann war es soweit. Er stand vor der Rampe, die ihn in das innerste des Schiffes bringen würde. Vorsichtig setzte er einen schritt auf die Rampe. Es war ein tolles Gefühl, auch wenn er schon mehr fach ein Schiff bestiegen und verlassen hatte, so war dieser Schritt doch etwas besonderes. Er war der Kapitän des Schiffes, er trug die Verantwortung über die vielen Leben, welche auf diesem Schiff stationiert waren. Die Besteigung der Rampe schien eine Ewigkeit zu dauern, dann war es jedoch geschafft. Vor ihm öffnete sich eine Schleuse und ließ ihn ein. Durch die weißen Gänge, die sich im eröffneten, gingen die Mannschaften, um letzte Vorbereitungen für den Start zu treffen.
Als er vor der Brückentür stand, atmete er einmal tief ein und aus, bevor er eintrat. „Achtung.“ schallt es ihm entgegen. Stolz blickte er sich auf der Brücke um. Alle Anwesenden waren ihm zugewandt und salutierten vor ihrem neuen Kommandanten. Er genoss den Anblick eine Sekunde lang, dann erwiderte er: „Rühren.“ Augenblicklich stieg der Geräuschpegel wieder an, als sich die Männer und Frauen wieder an ihre Arbeiten machten. Ihre Stimmen wurden nur regelmäßig von dem leisen Piepsen der Computerkonsolen unterbrochen. Dann kam ein blonder Mann auf ihn zu. „Cmdr.. Ich bin Lt.Cmdr. Maran Madine, ihr XO.“, sagte er und salutierte. „Schön sie kennenzulernen. Ich heiße Carth Talon.“, erwiderte Carth und reichte ihm dabei die Hand, „Wie ist die Lage?“ Carth XO begann daraufhin mit seinem Ausführlichen Bericht. Im Anschluss daran stellte er Carth die übrigen Offiziere vor.
Nach einigen Minuten war Maran mit seinen Ausführungen und den Vorstellungen fertig und das Schiff war bereit aufzubrechen. Nachdem alle Stationen volle Bereitschaft gemeldet hatten, gab Carth das Signal. Die Triebwerke liefen warm und mit einem weiteren Kommando wurden sie gestartet. Mit einem leichten Ruck stieg das Kanonenboot vom Boden auf und flog immer schneller werdend in Richtung All.

„Kurs Richtung Corellia setzten.“, sagte Carth, nachdem das Kriegsschiff die Atmosphäre des Planeten verlassen hatte. Der Pilot, ein Sullustaner namens Sian Tumb, steuerte das Schiff zum Sprungpunkt. Nach einer kurzen Wartezeit beschleunigte schließlich das Schiff und sprang. Durch das Sichtfenster der Brücke starrte Carth noch kurz auf den wabernden Hyperraum, dann zog er sich zurück in sein Quartier.

Im Hyperraum nach Corellia - "Ascension" - Carth Talon
 
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Ziemlich missgelaunt nippte der breitschultrige Werftarbeiter Ulas Gyll an seinem etwa halbvollen Glas rodianischen Ale. Da das Gesöff schon kurz nach dem Ausschank schal schmeckte, glaubte er eher, dass es sich in Wahrheit um nichts anderes als huttischen Urin handelte, den man auf dem sehr nahen Herkunftsplaneten, Rodia, irgendwie loswerden wollte und deshalb schleunigst an diese recht gottverlassene Cantina im Druckenwell-System weiterverkaufte. Nun schenkte ein unfreundlicher Kellnerdroide das abgestandene Zeug an die übermüdete Arbeiterschaft der Werften aus und machte so das schnelle Geld. Denn beschweren würde sich diese Kundschaft beim Betreiber, der „zufällig“ mit ihrem Arbeitgeber verwandt war, nicht, wollte man seinen Job – und damit den sicheren Lohn – behalten. Somit kam man lieber nach jeder überstandenen Schicht in diese ranzige Cantina, bestellte sich sein Ale, spülte es ohne Murren herunter und versuchte damit der Arbeit für zwei, drei Stunden zu entfliehen.

Ein blauer Dunst hatte sich allmählich ausgebreitet – oder gehörte schon immer zum Grundinventar der Cantina. In Dauerschleife zeigte ein flimmernder Bildschirm die abenteuerlichen Highlights der letzten Podracer-Saison im neutralen Mid Rim, während sich die verschwitzten Gäste an den vielen Tischen sowie am Tresen selbst lautstark unterhielten. Surrend bewegte sich der Kellnerdroide vor und wieder zurück, nahm Bestellungen auf, servierte Getränke und versuchte mit seiner mechanisch verzerrten Stimme einen lebendigen Barkeeper zu imitieren. Gyll hasste diese „Illusion“. Dennoch fand man den stämmigen Menschen jeden Tag am Tresen sitzend – genau gegenüber vom Eingang – und sein abgestandenes rodianisches Ale missgelaunt schlürfend. Und genauso saß ihm jeden Tag sein Vorarbeiter, ein beleibter Houk, mit höhnischem Grinsen gegenüber.

Schon kurz nach seiner Ankunft hatte er vereinzelte Gerüchte gehört, die man (hinter vorgehaltener Hand) über diesen Nichtmenschen sagte. Angeblich hatte er, während die Streitkräfte der Republik das System vom Imperium „befreiten“, seinen eigenen Vorarbeiter sowie einige andere Imperiale in einer bunkerartigen Sektion erschossen und dann mit loyalen Kollegen eine Revolution gestartet. So hatte er einen kleinen Teil der Werft an die „Befreier“ aushändigen können und seine Reputation als geheimer „Demokrat“ gesichert. Herzlos war der dicke Houk – insbesondere gegenüber Menschen, da diese, seiner Meinung nach, alle Unterstützer des Imperiums waren. 'Früher hätte ich diese Kerle gnadenlos eingebuchtet', dachte Gyll abfällig und erinnerte sich daran, dass sein eigentlicher Name Norin Leikvold war und er als „Operative“ für den Imperialen Geheimdienst arbeitete. Mit „früher“ meinte der stämmige Mensch, der selbst nach nichtmenschlichen Maßstäben keine Schönheit war, seine Zeit bei den „Imperial Sector Rangers“. Damals – vor seinem unglücklichen Unfall – hatten er und seine bewaffneten Ranger-Kollegen in solchen Cantinas Razzien durchgeführt und dabei ganz besonders die „undschuldige“ Kundschaft aufs Korn genommen.

Doch bevor Leikvold alias Gyll weiter in solchen Erinnerungen schwelgen konnte, erhob sich der Houk auf einmal, schlürfte zu dem Menschen und lehnte sich mit seinem ganzen Körpergewicht lässig gegen den Tresen.
Gyll, hab' geseh'n, dass deine Fehlerquote ganz schön hoch is. Hab' das mal aus öko... aus önom'sch'n Gründ'n dem Chef gemeldet...“ Sein Grinsen wurde breiter. „Spar'n und fleißg arbeit'n solltest du in den nächst'n Tagen...“

Danach ging er wieder lachend zu seinem Platz zurück. Grimmig ballte Leikvold die linke Hand zur Faust. Jedoch machte ihm mal wieder die Technik einen Strich durch die Rechnung. Während man beim „großartigen“ Imperium die Streitkräfte mit den neusten und besten Prothesen ausstattete und anschließend wieder an die Front schickte, speiste man den Rest mit Ausschussware ab. Darum war die linke Hand des kräftigen Menschen, die ein mechanisches Imitat der Marke L-hand 980 war, mit ausreichend Fehlern und Störungen behaftet. Bei ihm hatte man kein High-Tech verwendet, weil er kein Sturmtruppler oder wenigstens hochrangiger Offizier war. Obwohl seine Laune schon vorher (scheinbar) den tiefsten Punkt erreicht hatte, sackte sie in diesem Moment noch etwas tiefer. Dafür machten sich just in dieser Sekunde brennende Schmerzen in der verlorenen Hand. In Gedanken sagte er sich: 'Irgendwann … irgendwann erwische ich dich allein, Mistkerl. Und dann halte ich dir einen Blaster ins Gesicht...'


| Mid Rim :: Doldur-Sektor :: Druckenwell-System || Kleinstwerft :: Cantina || Norin Leikvold (alias Ulas Gyll) und andere Arbeiter |
 
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| Mid Rim :: Doldur-Sektor :: Druckenwell-System || Kleinstwerft :: halbfertiger GR-75 :: Außenhülle || Norin Leikvold (alias Ulas Gyll), hier und da Droiden |

Behäbig ging Norin Leikvold, alias Ulas Gyll, in einem schützenden Raumanzug über das massive Metall der löchrigen Außenhülle eines halbfertigen Transporters der GR-Fünfundsiebzig-Klasse. In der Schwerelosigkeit sorgte ein komplizierter Mechanismus aus winzigen Elektromagneten an den Sohlen dafür, dass der massige Mensch nicht in die Leere davon schwebte. Gleichzeitig schützte ihn der klobige Raumanzug vor der eisigen Kälte – oder der brennenden Hitze – des Alls. Flink sausten ein paar Droiden an dem hässlichen Werftarbeiter vorbei. Er ignorierte sie genauso wie den schönen Ausblick auf das nahe Druckenwell, das scheinbar über ihm thronte. Nein, sein Blick hatte sich auf eine kleine Gruppe fixiert. Sie waren sein Ziel. Wie Leikvold trugen sie ebenfalls Raumanzüge, um die tödliche Umgebung fern zu halten.

Einzelne, zusammenhangslose Gesprächsfetzen drangen zeitweilig durch den rauschenden Funk an sein Ohr. Die Männer, ebenfalls arme Arbeiter der hiesigen Kleinstwerft, sprachen über die üblichen „Männerthemen“: Gleiter, Frauen, Sport. Selbstverständlich konnte man in dieser einfachen Runde keinerlei hochtrabende Wortwechsel erwarten, aber darauf hatte es Leikvold in diesem Augenblick auch nicht abgesehen. Seit zwei, drei Tagen hatte sich in seinem Kopf ein Plan entwickelt. Langsam hatte er sich mit der Umgebung vertraut gemacht, hatte heimlich die Schichtpläne studiert und stand nun vor der Umsetzung seines „genialen“ Plans. Denn der muskulöse Kerl, der in Wahrheit für den Imperialen Geheimdienst arbeitete, hatte inzwischen genügend Informationen über die gegnerischen Bewegungen im System gesammelt. Nun sollte er (im kleinen Rahmen) die Konstruktion einzelner Schiffe sabotieren.

Gleißendes Licht flimmerte kurzzeitig auf. Die Gruppe stopfte gerade routiniert das nächste Loch in der unfertigen Außenhülle des Transportschiffs. Mit jedem Schritt hörte der breitschultrige Mensch, den man hier nur unter den Namen „Ulas Gyll“ kannte, mehr von dem Gespräch, dass die Arbeiter nebenbei führten. Ein dreckiger Witz gelangte über den Äther zu ihm und zauberte unabsichtlich ein Schmunzeln auf sein grimmiges Gesicht. 'Solch einen Spruch hätte es auch bei uns gegeben', dachte er und bewegte sich weiterhin schwerfällig auf die Gruppe zu. Dabei verbannte er die aufkeimenden Erinnerungen an seine Vergangenheit – an die imperialen Sector Ranger. Wollte er erfolgreich sein, musste er in diesem Moment in seiner Rolle bleiben. Behäbig hob er die Hand zum Gruß als ihn die Runde bemerkte.


Gyll, hat man dich endlich aus der Cantina geschleift...“, empfing ihn einer der Arbeiter und lachte dreckig.

Ein zweiter setzte sofort nach:
„Ich glaube eher, man hat ihn gerade aus der 'herzlichen' Umarmung der Vullen gerissen.“ Gelächter. „Ein echtes Prachtweib, was Gyll?“

Unter dem Helm verzog sich die hässliche Fratze zu einem grimmigen Grinsen. Fast konnte er sich mit diesen armen Gestalten identifizieren. Doch sie standen auf der falschen Seite. Im Gegensatz zu ihm hatten sie ohne zu zögern das Imperium verraten und sich an die Brust der „Republik“ gedrückt und arbeiteten nun freiwillig (!) in deren Diensten. Landesverrat! Fahnenflucht! Tausende Begriffe fielen Leikvold bei diesem Gedankengang ein. Aber er war nicht ihr Richter. Seine Aufgabe bestand nicht darin ihren Verrat zu bestrafen – jedenfalls nicht primär. Denn zwei Personen sah er schon als Hindernisse bei der Umsetzung der erhaltenen Befehle. Zum einen sein Vorarbeiter, der ihn zuletzt in der Bar schikaniert hatte, und zum anderen dessen Stellvertreter. 'Man muss dem Ungeheuer den ganzen Kopf abschlagen', resümierte Leikvold und fühlte sich fast philosophisch. Sein Blick fiel auf die dritte Gestalt in der Runde.

„Wusste gar nicht, dass Brass dich heute eingeteilt hat, Gyll, knurrte die dritte Gestalt und gab über ein Datapad diverse Befehle an die Droiden in der Umgebung weiter.

Bevor er etwas erwiderte, grunzte der muskulöse Mensch hörbar in die Richtung des Stellvertreters.
„Hab 'n paar Überstunden zu machen...“

Kurz schwieg die Runde. Obwohl die großen, berühmten Werften von Sullust und Bothawui Monat für Monat modernste Technik und unzählige Droiden nach Druckenwell liefern ließen, hatte sich für die Belegschaft kaum etwas an der schweren Arbeit geändert. Das Imperium hatte sich kaum für die kleinen Produktionsstätten im System interessiert, doch die Republik schien momentan jede weitere Bezugsquelle für Kriegsgerät gebrauchen zu können. So finanzierte die selbsternannte Demokratie ihren derzeitigen Feldzug in den Core Worlds. Leikvolds Interesse für (intergalaktische) Politik war noch nie besonders groß gewesen. Jedoch beeinflussten solche Dinge nun seine Tätigkeit für seinen neuen – und zudem geheimen – Arbeitgeber: den Imperialen Geheimdienst. Somit musste sich sich zwangsläufig damit beschäftigen, wollte er (irgendwie) erfolgreich sein. Ziemlich zögerlich fuhren die beiden anderen Werftarbeiter mit ihrem Gespräch über Dies oder Das fort. Selbst der grimmige Stellvertreter schien allmählich Leikvolds Anwesenheit zu tolerieren.

Gemäß ihrer Programmierung – sowie der erhaltenen Instruktionen – schwebten auf einmal in aller Ruhe zwei Droiden zu der Gruppe. Sie hatten eine neue Metallplatte im Schlepptau, die sofort vom anwesenden Stellvertreter routiniert in Augenschein genommen wurde. Durch den Raumanzug war das folgende Nicken kaum zu erkennen. Die Lieferung war offenbar in Ordnung. Per Datapad wies der Kerl anschließend den Droiden neue Koordinaten zu. Danach wandte er sich etwas mürrisch an Leikvold und gab ihm zu verstehen, dass dieser ihn begleiten soll. Gemeinsam stapften sie langsam in die Richtung, die die Droiden kurz vorher genommen hatten. Zwei weitere Grüppchen konnte der stämmige Mensch auf der „oberen“ Außenhülle ausmachen. Sie waren also nicht ganz allein, aber gefährdete das seinen Plan? Musste er auf eine andere Gelegenheit warten? Im Gehen grübelte der Kerl, den man Ulas Gyll nannte, darüber nach.


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Im Vergleich zu den großen körperlichen Anstrengungen, die Norin Leikvold insbesondere am Ende hatte aufwenden müssen, trieb der leblose Menschenkörper eher unspektakulär durch das schwarze Nichts. Sah man einmal recht großzügig von den paar Schläuchen ab, die sich im Zweikampf gelöst hatten, deutete kaum etwas auf einen gewaltsamen Übergang ins Jenseits hin. Der bullige Kerl, der auf den hiesigen Werften bloß als „Ulas Gyll“ bekannt war, blickte schweigend dem Toten hinterher und in Gedanken bescheinigte er ihm kurz einen schnellen, fast schon wünschenswerten Tod gehabt zu haben. 'Vielleicht wird man ihn in zwei, drei Stunden sogar finden', mutmaßte er und wandte sich anschließend von dem treibenden Leichnam ab.

Ohne den kleinsten Funken Schuld in sich zu spüren, stapfte der hässliche Mensch, der wie alle, die draußen im All arbeiteten, einen Schutzanzug trug, zu dem Punkt zurück, wo er klitzekleine Wanzen platzieren wollte, da sich laut Lageplan unter ihm die Kajüte des Kommandanten befindet sollte und diese winzigen Abhöranlagen im Bedarfsfall – durch ihre künstliche Intelligenz – sogar zu kleineren Bewegungen in einem Zwei-Meter-Radius fähig waren. Begleitet von einem erschöpften Schnaufen beugte sich Norin nach unten, um die Wanzen unter der Hülle anzubringen. Irgendwie hatte ihn der Kampf doch mehr mitgenommen als er vorher angenommen hatte. Bisweilen konnte er sogar seinen Puls hören. Er schluckte.

Im Zweikampf mit Brass' Stellvertreter, Wargo Dan, hatte auf einmal seine linke Handprothese ihre „Macken“ bekommen. So hatte sich die Sache unbeabsichtigt in die Länge gezogen. Selbst jetzt, wo der Kerl tot durchs Nichts trieb und er sich um das zügige Anbringen der Wanzen kümmern musste, ärgerte er sich ungemein über die mangelhafte Technik, die man ihm gegeben hatte, nachdem er mit einer gehörigen Portion Glück eine Explosion überlebt hatte. 'Nur im Notfall sollte ich diesem Ding mein Leben anvertrauen', brummte der Imperiale und seine Fratze zeigte beiläufig seine vergilbten Zähne. Schwerfällig drehte sich der breitschultrige Mensch nach links und rechts. Durch den Anzug hatte er nicht die gewohnte Freiheit beim Umsehen.

Plötzlich schwirrte ein kugelförmiger Droide auf ihn zu. In piepsenden Binär sprach das Ding kaum eine Sekunde an. Glücklicherweise verfügte der massige Schutzanzug, der vom Entwickler speziell für die Werftarbeit entwickelt worden war, über die nötigen technischen Spielereien, damit Arbeiter und Droiden problemlos „kommunizieren“ konnten. So öffnete sich in Norins Helm von ganz allein ein Fenster. Winzige Zeilen, kaum lesbar für den alten Imperialen, tauchten mit jeder neuen Abfolge an nichtssagenden Pfeiftönen auf. Unwillkürlich verzog der Mensch das Gesicht. Offenbar rief man ihn in das Innere der Werften zurück. Unverzüglich! War sein Vorhaben etwa aufgefallen? Hatte die Systemsicherheit seinen Mord bemerkt? Instinktiv ballte der bullige Kerl seine mechanische Hand zur Faust. Gleichzeitig suchte er nach einem Fluchtweg.

Doch verhielten sich Sicherheitsbehörden so? Wären nicht schon längst irgendwelche Shuttles oder gar Korvetten aufgetaucht? Hätten ihn nicht Zero-G-Einheiten umstellen müssen? Zwar kannte sich Norin nur bedingt mit dem üblichen Vorgehen der Sicherheitskräfte Druckenwells aus. Aber da er in seinem „alten“ Leben Sector Ranger gewesen war, hatte er irgendwann ein Gefühl dafür bekommen wie eine Verhaftung laufen sollte – und musste. Und dieses Gefühl regte sich in diesem Augenblick kein bisschen. Es schien zu schlafen. Übertrieb seine Phantasie also? Er hörte der erneuten Abfolge an piepsenden Tönen, die durch seine Kopfhörer kamen, nicht zu, sondern musterte stattdessen den Droiden, der zu ihm gekommen war, ganz genau. Gehörte dieses Ding überhaupt zum Inventar des hiesigen Werftunternehmens? Sicher war sich der imperiale Agent auf einmal nicht mehr.

Eine Weile hatte Norin hin und her überlegt. Misstrauen gegen Intuition abgewogen. Schlussendlich hatte er sich – trotz einzelner Bedenken – dafür entschieden, dem Droiden zu folgen. Mit ziemlich behäbigen Schritten stapfte der Mensch, weiterhin eingepackt in einen massigen Schutzanzug gegen die lebensfeindliche, da unter anderem luftleere Umgebung, über die unfertige Schiffshülle. Sieben, acht Minuten brauchte der Mensch bis er den Zugang zum Dock sehen konnte. Wie hatte ihn dieses Blechding überhaupt finden können? Immerhin maß ein Transporter der GR-Fünfundsiebzig-Klasse in seiner Länge gut neunzig Standardmeter – und momentan war er nicht das einzige Lebewesen da draußen. Mindestens zehn oder fünfzehn Kollegen hatte er gesehen. Beschäftigt mit solchen Fragen ging Norin weiter, immer weiter. Eine Antwort hatte er noch nicht gefunden als er die Luftschleuse betrat. Zischend drang Luft in den abgeschotteten Raum. Geduldig wartete der Imperiale ab bis das grüne Licht aufleuchtete und er den Helm abnehmen konnte. Nachdem er (weiterhin stapfend) die Schleuse verlassen hatte, wollte er sich gerade umschauen als ihn plötzlich irgendetwas dumpfes am Hinterkopf traf. Obwohl der bullige Mensch hart im Nehmen war, fiel er sofort um...


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| Mid Rim :: Doldur-Sektor :: Druckenwell-System || ??? || Norin Leikvold |

Blut. Unverkennbar war der einzigartige Geschmack, der sich in seiner Mundhöhle gerade ungestört ausbreitete. Schmerzen hielten ihn unten, befeuerten aber zur selben Zeit genauso sein Bewusstsein und ließen ihn wissen, dass er wenigstens nicht tot war. Doch noch war der hässliche Riese einfach zu benommen, um seine momentane Lage genau zu analysieren. Wo war er? Was war passiert? Sein Gehirn konnte sich nicht einmal solche simple Fragen zu diesem Zeitpunkt stellen. Beinah schien es so als hätte ihm der eine Schlag auf den Hinterkopf, der ihn unverzüglich ausgeknockt hatte, für den Augenblick jegliche Denkleistung genommen. Nur langsam, ganz langsam schien sein Bewusstsein die Arbeit wieder aufzunehmen. So löste sich automatisch ein qualvolle Ächzen in seiner Kehle und glitt ungehindert über seine Lippen nach draußen.

Plötzlich drang eine säuselnde Stimme an sein linkes Ohr:
„Wie ich sehe sind Sie wach, Leikvold.“

Kam sie aus der Nähe oder aus der Ferne? Der muskulöse Mensch, der noch immer benommen am Boden lag, konnte diese Frage nicht beantworten. Beinah fühlte sich die Situation so an wie damals als ihn eine Explosion erwischt und die linke Hand abgerissen hatte. Schwerfällig öffnete der Mann, der nach allen möglichen Idealen keine Schönheit war, seine Augen, die so manchen Fremden eher an die eines scheußlichen Gamorreaners erinnerten. Konturen, bloß Konturen sah er. Doch mit der Zeit kehrte die Schärfe zurück. Träge rollte er sich auf den Rücken. Noch ein Ächzen stieß er dabei aus. Wo war er? Was war passiert? Das Blut, das er in seinem Mund schmeckte, kroch nun langsam in Richtung Kehle. Er hustete.

Erneut säuselte die Stimme:
Leikvold, stellen Sie sich nicht so an.“ Tadel schwang mit. „Sie haben eine Explosion überlebt und ächzen nun nach einem einzigen Schlag herum? So robust scheinen die Menschen wohl nicht zu sein, Ronto, was?“

Ein Grunzen.

„Wo... wo bin ich...?“, brachte Norin Leikvold brüchig und mit schwacher Stimme hervor.

Die Stimme säuselte als Antwort:
„In Sicherheit … wenn man das so interpretieren möchte...“

Ein Lachen folgte darauf. Es klang schrill; weiblich. Der Mensch blinzelte. Erst jetzt dämmerte ihm, dass man ihn die ganze Zeit über nicht mit seinem Tarn-, sondern stets mit seinem richtigen Namen angesprochen hatte – und er hatte auch noch darauf reagiert! 'Anfängerfehler!', rügte sich der Mann als sein Gehirn mal kurzzeitig einen klaren Gedanken fassen konnte. Zwar war sein Körper derzeit noch nicht zu einer panischen Reaktion fähig, aber ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend spürte er auf einmal dennoch. Er blinzelte. Erinnerungsfetzen tauchten allmählich in seinem leicht ramponierten Bewusstsein auf. So sah er für einen Augenblick Wargo Dan, der leblos durch das All schwebte. Hatte er nicht diesen Kerl getötet? Da der bullige Norin in der Zwischenzeit ein bisschen zu Kräften gekommen war, richtete er sich nun schwerfällig auf. Kurz schüttelte er den Kopf, weil das Blut schlagartig in seinen Unterleib strömte. Ihm wurde schwarz vor Augen … aber er fing sich wieder.

Abermals säuselte die Stimme spöttisch:
„Sieh an, sieh an. Der Mensch rafft sich auf.“ Danach trat kurz eine Pause an. Schritte waren zu hören. Leikvold, kommen Sie zu sich!“

Norin schloss die Augen und öffnete sie einen Herzschlag später wieder. Plötzlich blickte er in ein blasses, menschenähnliches Gesicht. Hohe Wangenknochen, dezente Lippen und stahlblaue Augen fielen dem breitschultrigen Menschen dabei sofort auf. Erst auf dem zweiten Blick bemerkte er die beiden Fühler, die unscheinbar aus ihrem silbernen Kopfhaar ragten. Bei dieser Fremden konnte er also eine menschliche Herkunft kategorisch ausschließen. Der Name dieser Spezies war ihm an sich sogar bekannt. Jedoch er ihm in diesem Moment nicht ein. Irgendetwas mit B... – mehr konnte er an dieser Stelle nicht sagen. Süffisant lächelte ihn die Fremde an. Für eine Sekunde funkelten sogar die stahlblauen Augen, was Norin aber nicht beruhigte. Es förderte hingegen seine Nervosität.

Grazil richtete sich die Fremde wieder auf. Ihr Blick ruhte weiterhin auf dem Menschen.
Ronto, er scheint zu sich zu kommen. Halte dich bereit.“ Erneut das funkeln. „Operative, ich hoffe, Ihre Sinne sind soweit zurückgekehrt, dass Sie verstehen was ich Ihnen jetzt sage. Ich bin Junior Agent Lazerra und seitdem Ihre Berichte immer spärlicher ausfielen, bin ich für Ihre Überwachung zuständig.“

Überwachung? Das klang nicht gut. Norin erwidere den Blick. Instinktiv spannte er die Muskeln an, die sich unter dem groben Stoff seiner Arbeiterkleidung versteckten. Einst war er für die Imperial Sector Ranger tätig gewesen, weshalb er sich mit dem Überwältigen einer Person bestens auskannte. Doch die Dame, die einfache, legere Kleidung trug, war nicht allein mit ihm. Ab und zu hatte er aus dem Augenwinkel schon deren Beschützer ausmachen können: Ronto. Ebenso ein Kerl mit bulliger Statur. Bloß dessen Grunzen ließ ihn nicht unbedingt menschlich wirken. Während die Benommenheit weiter von ihm wich, versuchte er seine Umgebung etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Obwohl die Beleuchtung nicht gerade optimal war, konnte er schon einmal mit großer Sicherheit sagen, dass er nicht mehr auf der Kleinstwerft war. Dafür wirkte der Raum, wohin man ihn verschleppt hatte, zu klein und schmutzig. Mit der gewohnten Behäbigkeit, die sein schlichtes Wesen ausmachte, analysierte er nun doch seine Lage.

Die Fremde, Agent Lazerra, schien das nicht zu stören.
„Ihr törichte Aktion hat uns letztendlich zum Handeln gezwungen“, erklärte sie in aller Ruhe weiter. „Sie haben damit nicht nur Ihre Tarnidentität in Gefahr gebracht, sondern unsere ganze Observation! … Und normalerweise bestrafen wir das mit dem Tod.“ Wieder das unheimliche Lächeln. „Sie haben aber Glück, Leikvold. Zwar könnte Sie ein Gamorreaner im Schach bezwingen, denke ich, aber kräftige Mitarbeiter können wir gebrauchen. Es ist also entschieden wurden, dass man Sie versetzt. Ulas Gyll mag tot sein, Sie jedoch nicht. Willkommen auf der 'Rescue'.“

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| Mid Rim :: Doldur-Sektor :: Druckenwell-System || Frachter „Rescue“ :: Aufenthaltskabine || Norin Leikvold, Junior Agent Lazerra und ein gewisser Ronto |

Grunzend schaufelte sich der breitschultrige Mensch noch einen üppigen Löffel von dem nahrhaften Konzentrat. Es schmeckte fürchterlich fad, aber eine Wahl hatte man ihm nicht gelassen. Man hatte ihm das Zeug einfach vorgesetzt und da ihn der Hunger plagte, aß er. Dabei wanderte der wachsame Blick des ehemaligen Sector Ranger immer wider zwischen der unheimlich blassen Frau, Lazerra, und ihrem bulligen Kompagnon, ein Klatooinianer namens Ronto, hin und her. Obwohl man Norin aus dem massiven Container entlassen hatte, in dem zu Bewusstsein gekommen war, konnte er das Gefühl, weiterhin unter Beobachtung zu stehen, nicht abschütteln. Doch was sollte er tun? Sollte er randalieren? Sollte er sich irgendwie einen Blaster besorgen und dann den Frachter „Rescue“, auf dem er sich befand, gewaltsam übernehmen? Nein. Der hässliche Operative mochte kein Genie sein, aber dumm war deshalb trotz allem nicht. Stattdessen wartete der Imperiale lieber ab.

Lazerra, anscheinend der führende Kopf in dieser Unternehmung, brach erneut ihr Schweigen. Ihre sirenhafte Stimme drang erneut säuselnd an sein Ohr:
Leikvold, ich hoffe, Ihnen wird langsam die Tragweite Ihres Blödsinns bewusst.“ Seiner Meinung nach funkelten ihn ihre olivfarbenen Augen in diesem Moment scharf an. „Denn eine Person schmuggelt man nicht so einfach in oder aus einem feindlichen Sternsystem. Das ist kein Kinderspiel!“

Ronto brummte zustimmend, lehnte sich etwas nach vorn und zeigte seine kräftigen Hauer bewusst dem ehemaligen Sector Ranger.

Flüchtig schmunzelte die Junior Agent süffisant. Offenbar amüsierte sie sich köstlich. „Doch dieses Mal haben Sie Glück, Leikvold. Ich bin ein Profi – und Sie schulden dem Geheimdienst erneut Ihre aufrichtige Dankbarkeit.“

Gefälligkeiten – Nicht nur in der kriminellen Unterwelt, sondern offenbar auch im grauen Zwielicht interstellarer Staatenpolitik schien das die Währung für Loyalität zu sein. Doch hatte er letztendlich eine andere Wahl? Sollte er die Kooperation verweigern, würde man ihn einfach opfern. Was konnte er schon der Republik nennenswertes über den Imperialen Geheimdienst erzählen? Mehr als Borosk als „Ausbildungsstätte“ und die Kontaktmöglichkeiten seines Ansprechpartners wusste er nicht über diese fragwürdige Institution. Sein „Wert“ für die Gegenseite war also äußerst gering. Zu gering um das weitaus höhere Risiko ernsthaft in Kauf zu nehmen. Glücklicherweise kam für Norin Leikvold desertieren nicht in den Sinn. Mit Herz und Seele war der bullige Mensch ein Imperialer. Die Flucht zum Feind war für ihn also keine Option. Nickend – und von einem hässlichen Grunzlaut begleitet – ließ sich der ehemalige Sector Ranger auf das Ungewisse ein.

Plötzlich klopfte es an die Metalltür und bevor jemand reagieren konnte, trat kurz darauf ein dünner Bothan in ziemlich heruntergekommenen Klamotten ein. Beinah unwillkürlich zuckten dessen Nase und Ohren als er den Mensch erblickte. Norin konnte sogar spüren wie dessen aufmerksamer Blick für ein paar Sekunden auf seinem vernarbten Gesicht verweilten. Mit den Jahren hatte sich der Kerl, der auf Metellos das Licht der Galaxie erblickt hatte, daran gewöhnt. Er war keine Schönheit – und das war ihm bewusst. Deshalb entschied er sich dafür den Bothan schlicht zu ignorieren, noch einen Löffel an Brei erinnerndes Konzentrat in sich hinein und wartete weiterhin ab. Dumpf blickte er auf die Plastikschüssel. Derweil setzte der Unbekannte zum Sprechen an.


„Ma'am, man hat die 'Prosperity' für eine zufällige Zollkontrolle ausgewählt“, berichtete der haarige Kerl abgeklärt. „Sie sollten Ihre Ware also endlich in die Verpackung zurück tun und sich dann auf Ihre Posten begeben...“

Ruhig, ohne einen Hauch Hektik in Mimik und Gestik, entgegnete Lazerra unverzüglich mit leiser, säuselnder Stimme: „Seien Sie unbesorgt, Bwu'atu. … Ronto, kümmere dich darum.“ Danch fiel ihr Blick auf Leikvold. „Und Sie, Operative: Schlafen Sie gut...“

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