Ehrenmord

ich hab da nur eine meinung: ******** man, wir sind hier in good old germany...die haben sich -egal ob amis oder türken- hier anzupassen!!! und wenn sich eine junge frau verliebt spielt die hautfarbe, einstellung zu gewissen dingen etc keine rolle!!! liebe ist was schönes und kein grund eine frau noch dazu dann seine eigene schwester zu ermorgen, um die "familienehre" herzustellen...dadurch ist nur ein menschenleben ausgelöscht worden und eine liebe zerstört worden...gratulation. wie verbohrt und stur sind diese menschen eigentlich? ich kann sowas nicht verstehen.
ihr höre von vielen türkischen frauen, dass sie gerne mehr freiheit hätten, sich so zu kleiden und zurecht zu machen, wie sie wollen, aber entweder wollen das die brüder nicht oder der vater...hm...ich bin sowieso der meinung, dass religion und diese ganze kulturscheisse überbewertet wird.
 
SiLL schrieb:
Auch wenn ich mit deinem sonstigen Beitrag uebereinstimme und dir auch sicher keinen Rassimus vorwerfen moechte ;), muss ich doch kurz mal Kritik aeussern, da das Ausgangsthema "Ehrenmord" bzw. inzwischen Kulturkreis Tuerkei doch erheblich mit Grundsatzfragen zusammen zu haengen scheint.
Ich hätte ein Problem, wenn ich Rassist wäre - nicht nur mit dem Freund meiner Schwester, sondern - viel, viel schwerwiegener - ich würde in meiner Stammkneipe kein Bier mehr kriegen (oder haben wollen)! :D


SiLL schrieb:
30 Jahre Knast fuer Alle waere sicher eine effektive und einfache Loesung. Im Endeffekt ist dass aber das gleiche Grundprinzip wie Rassismuss: Eine bestimmte Gruppe von Menschen (auch wenn es in diesem Fall meinetwegen nur fuenf Beteiligte sind) "ueber den Kamm scheren" und sagen, das wird gemacht. Jeder wurde durch verschiedene Bedingungen zu dem, was er ist und jeder hat verschieden Anteile an der Tat.
Wer ist mehr schuldig? Der, der den Mord absegnet bzw. in Auftrag gibt oder der, der die Tat letztenendes Ausführt? Ich sehe da keinen großen Unterschied, beides ist moralisch und menschlich eindeutig verwerflich. Wenn beide Personen den Mord (bleiben wir einfachhalber mal beim "Ehrenmord") wollen, sanktionieren und fordern, darf man keine Diskussion über die Schuldschwere führen, denn das führt an der eigentlichen Sache vorbei, entschuldigt und verharmlost. Etwas makaber und ziemlich ausschweifend gesagt hätte man dann dem Auftraggeber des Völkermordes im 2. Weltkrieg und den Aufseher in einem KZ unterschiedlich bestrafen sollen? Warum?
Ich rede nicht von Sippenhaft, sondern um die Verantwortung, die Menschen einerseits für ihre Taten und auch für die Menschen in ihrer Umgebung haben und übernehmen müßen!

Natürlich gehen wir rechtsstaatlich mal davon aus, daß es zu einem Prozeß kommt, in dem die Tat und ihre Planung bewiesen sind.


SiLL schrieb:
In einer Gerechtigkeit MUSS das beruecksichtigt werden.
Hier definierst Du leider falsch. Im aktuellen Recht wird so etwas (leider) berücksichtigt, aber Gerechtigkeit ist es, wenn auch der Urheber für die Tat gleichermaßen bestraft wird.

SiLL schrieb:
Ganz zu Schweigen davon, dass dann jegliche anderen Faelle in Verbindung mit Mord und Anstiftung mit 30 Jahren bestraft werden muessten, oder wie willst du das sonst zu Papier bringen? Ich mein ein extra Gesetz fuer Ehrenmord?
Ja, ein extra Gesetz wäre meiner Meinung nach angebracht. Denn diese Art von Mord ist (meiner persönlichen Meinung nach, die jetzt nicht in eine objektive Bewertung miteinfließen soll) noch verwerflicher als ein Mord aus reiner Habgier. Beim Ehrenmord geht es schlichtweg um die Kontrolle über die Selbstbestimmung anderer Mensch, über Intolleranz und Dominanz. Und ich bin sehr intollerant gegenüber Intolleranz (was ein blöder Satz ;) ).
Es gibt also sehr wohl Unterschiede innerhalb einer Tat, sei es nun Mord oder ein Raub.

SiLL schrieb:
Wie abscheuliches das auch sein mag, damit wuerde die Praxis einer bestimmten Kultur mit mehr Haerte bestraft, als vergleichbare Graeultaten anderer Kulturen (zum Beispiel unserer). Also muesste es wohl ein allgemeins Gesetz sein.
Du greifst hier den Punkt "Härte gegenüber einer anderen Kultur auf....und was ist mit "unserer" Kultur?
Wir sind uns einig, daß der Aspekt eines "Ehrenmordes" - auch wenn es vielleicht in anderen Kulturen Sitte ist - verwerflich und verbrecherisch ist. Wieso redest Du dann von "Härte" gegenüber einer anderen Kultur? Diese Art von Mord ist Mord und sollte entsprechend bestraft werden?

SiLL schrieb:
Es ist also vertretbar, die allgemeine Rechtssprechung zu kritieren. Dies aber im Bezug auf eine bestimmte Tat zu tun, ist fuer die Praxis zwecklos und hat mit Gerechtigkeit nicht viel zu tun.
Warum nicht? Das verstehe ich jetzt nicht....

SiLL schrieb:
Solche Gedanken (auch wenn ich dass von dir natuerlich nicht erwarten wurde :D ) fuehren im schlimmsten Fall zur Selbstjustiz. Gerechtigkeit funktioniert nur, wenn es nicht immer gerecht ist. Klingt paradox, ist in der Praxis aber so.
Dann ist es keine Gerechtigkeit - dann ist es recht. Gerechtigkeit ist allumfassend und erreicht man keine 100%, kann man nicht von Gerechtigkeit reden.
 
Horatio d'Val schrieb:
Wer ist mehr schuldig? Der, der den Mord absegnet bzw. in Auftrag gibt oder der, der die Tat letztenendes Ausführt? Ich sehe da keinen großen Unterschied, beides ist moralisch und menschlich eindeutig verwerflich. Wenn beide Personen den Mord (bleiben wir einfachhalber mal beim "Ehrenmord") wollen, sanktionieren und fordern, darf man keine Diskussion über die Schuldschwere führen, denn das führt an der eigentlichen Sache vorbei, entschuldigt und verharmlost. Etwas makaber und ziemlich ausschweifend gesagt hätte man dann dem Auftraggeber des Völkermordes im 2. Weltkrieg und den Aufseher in einem KZ unterschiedlich bestrafen sollen? Warum?
Ich rede nicht von Sippenhaft, sondern um die Verantwortung, die Menschen einerseits für ihre Taten und auch für die Menschen in ihrer Umgebung haben und übernehmen müßen!
Und eben diese Verantwortung wiegt unterschiedlich schwer. Warum wird ein Handtaschenrauber weniger hart bestraft, als jemand der einen ganzen Laden ausraeumt? Warum wird jemand, der einen Mord veruebte, weniger bestraft, als jemand, der fuenf Morde begang? Weil jeweils die persoenlichen Schandtaten schlicht und ergreifend groesser waren. Ich denke dabei sind wir uns einig. Somit ist das Prinzip unserer Rechtssprechung, umso haerter zu bestrafen, so schlimmer die Tat ist (und ja, natuerlich gibt es irgendwo eine Ausnahme, aber das soll jetzt nicht das Thema sein...). Das ist das Grundprinzip, welches in meinen genannten Faellen ja mehr als nachvollziehbar ist.
Nun haben wir den Anstifter und den Moerder - wer hat mehr Schuld? Natuerlich der Moerder! Aber warum? Weil es einfacher und (prinzipiell) weniger Ueberwindung kostet, als die Tat dann wirklich auszufuehren. Es kostet weniger Ueberwindung schnell nach einer Handtasche zu greifen, als einen ganzen Laden auszurauben. Ein Mord kostet weniger Ueberwindung, als fuenf. Das ist das Prinzip. Und Prinzipien dieser Art muessen stets befolgt werden. Gerechtigkeit bassiert auf konstanten Prinzipien.


Horatio d'Val schrieb:
Hier definierst Du leider falsch. Im aktuellen Recht wird so etwas (leider) berücksichtigt, aber Gerechtigkeit ist es, wenn auch der Urheber für die Tat gleichermaßen bestraft wird.
Siehe oben.

Horatio d'Val schrieb:
Ja, ein extra Gesetz wäre meiner Meinung nach angebracht. Denn diese Art von Mord ist (meiner persönlichen Meinung nach, die jetzt nicht in eine objektive Bewertung miteinfließen soll) noch verwerflicher als ein Mord aus reiner Habgier. Beim Ehrenmord geht es schlichtweg um die Kontrolle über die Selbstbestimmung anderer Mensch, über Intolleranz und Dominanz. Und ich bin sehr intollerant gegenüber Intolleranz (was ein blöder Satz ;) ).
Es gibt also sehr wohl Unterschiede innerhalb einer Tat, sei es nun Mord oder ein Raub.
Da koennte ich dir vielleicht sogar zustimmen. Das ist aber nun mal subjective und die einzige subjective Meinung in der Rechtssprechung sollte es sein, dass kein Mensch einem Anderem schaden darf.

Horatio d'Val schrieb:
Du greifst hier den Punkt "Härte gegenüber einer anderen Kultur auf....und was ist mit "unserer" Kultur?
Wir sind uns einig, daß der Aspekt eines "Ehrenmordes" - auch wenn es vielleicht in anderen Kulturen Sitte ist - verwerflich und verbrecherisch ist. Wieso redest Du dann von "Härte" gegenüber einer anderen Kultur? Diese Art von Mord ist Mord und sollte entsprechend bestraft werden?
Wie bereits erwaehnt. An sich nicht falsch, aber zu subjektiv.



Horatio d'Val schrieb:
Warum nicht? Das verstehe ich jetzt nicht....
Ich hab mich da falsch ausgedrueckt. Kritik in bezug auf ein bestimmtes Gesetz oder eine bestimmte Handhabung von Regelungen ist sinnvoll. Nicht die einer speziellen Tat. Der Grund ist, dass - wie bereits - Rechtssprechung allgemein gehalten werden muss, um praktisch anwendbar zu sein. Regelungen fuer einen speziellen Fall (jeder Fall hat schliesslich im Endeffekt verschiende Umstaende) sind nicht vorgesehen.


Horatio d'Val schrieb:
Dann ist es keine Gerechtigkeit - dann ist es recht. Gerechtigkeit ist allumfassend und erreicht man keine 100%, kann man nicht von Gerechtigkeit reden.
Dann lass es mich so ausdruecken: So wird der Grechtigkeit am meisten genuege geatn. Sicher ist 100%ige Gerechtigkeit nicht moeglich. Also gehe ich - wenn ich dieses Wort nutze - stets von dem Versuch aus, sich der Grechtigkeit so nahe wie moeglich anzunaehern (natuerlich wie immer so, dass es auch praktikabel anwendbar ist).
 
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SiLL schrieb:
30 Jahre Knast fuer Alle waere sicher eine effektive und einfache Loesung. Im Endeffekt ist dass aber das gleiche Grundprinzip wie Rassismuss: Eine bestimmte Gruppe von Menschen (auch wenn es in diesem Fall meinetwegen nur fuenf Beteiligte sind) "ueber den Kamm scheren" und sagen, das wird gemacht.

Nur so ganz nebenbei, auf Mord steht Lebenslänglich. Nicht bis Lebenslänglich, sondern Lebenslänglich. Außerdem empfehle ich meine Erklärung für Bea zum Thema Rassismus :rolleyes:
 
Furia Lynn schrieb:
Nur so ganz nebenbei, auf Mord steht Lebenslänglich. Nicht bis Lebenslänglich, sondern Lebenslänglich. Außerdem empfehle ich meine Erklärung für Bea zum Thema Rassismus :rolleyes:
1. Das ist mir bewusst. Was du mir damit allerdings sagen willst, nicht.
2. Natuerlich ist das, was ich kritisiere, kein Rassimus. Ich sprach jediglich vom Grundgedanken, aus dem Rassismus wurzelte - ein "kleiner", aber ungeheuer wichtiger Unterschied.

EDIT: Kleiner Tip am Rande: Les dir meinen Beitrag doch noch mal gaaaaanz langsam durch. Und vielleicht soger noch ohne bereits vorher ein Urteil gefaellt zu haben. Das waere klasse.
 
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SiLL schrieb:
1. Das ist mir bewusst. Was du mir damit allerdings sagen willst, nicht.
Ich schätze mal was Furia und Horatio dir vermitteln wollen ist Folgendes:

Ist der Mörder weniger schuldig an der Tat, oder ist der Auftrageber weniger schuldig?

Neben dem Opfer sind beide zwingend erforderlich, dass diese Tat zustande kommt.

Ich kann hier auch keine Quantitätsanalogie sehen wie in deinem Beispiel mit dem Ladendieb und dem der den ganzen Laden ausräumt.

Die Zahl der verübten Verbrechen ist ja nicht "gestiegen" sondern die Zahl der Täter.

Eine Analogie käme nur dann zustande, wenn wir einen hätten, der den Laden ausräumt und einen weiteren, auf dessen Wunsch dies passiert.

Auch in der Analogie sehe ich keinen Grund einen weniger hart zu bestrafen als den anderen.

Sill schrieb:
2. Natuerlich ist das, was ich kritisiere, kein Rassimus. Ich sprach jediglich vom Grundgedanken, aus dem Rassismus wurzelte - ein "kleiner", aber ungeheuer wichtiger Unterschied.
Erläutere nochmal bitte näher, wo der Grundgedanke im Rassismus wurzelte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Talon Karrde schrieb:
Ich schätze mal was Furia und Horatio dir vermitteln wollen ist Folgendes:

Ist der Mörder weniger Schuldig an der Tat, oder ist der Auftrageber weniger schuldig?

Neben dem Opfer sind beide zwingend erforderlich, dass diese Tat zustande kommt.

Ich kann hier auch keine Quantitätsanalogie sehen wie in deinem Beispiel mit dem Ladendieb und dem der den ganzen Laden ausräumt.

Die Zahl der verübten Verbrechen ist ja nicht "gestiegen" sondern die Zahl der Täter.

Eine Analogie käme nur dann zustande, wenn wir einen hätten, der den Laden ausräumt und einen weiteren, auf dessen Wunsch dies passiert.

Auch in der Analogie sehe ich keinen Grund einen weniger hart zu bestrafen als den anderen.


Erläutere nochmal bitte näher, wo der Grundgedanke im Rassismus wurzelte.
Die Analogie drueckt sich in der theoretischen, noetigen Ueberwindung aus. Moeglicherweise habe ich darauf nicht stark genug hingewiesen. Diese Ueberwindung drueckt wiederum den theoretischen Hang aus, gegen Gesetze zu verstossen, dem wiederum dementsprechend Rechnung getragen werden muss.

Auch wenn Rassismus nicht der Hauptbestandteil meines Denkansatzes ist und auch keineswegs ein direkter Teil meiner Kritik, ok:
Menschen haben es gerne einfach. Wo Einfachheit herrscht, gibt es klare Grenzen, klare Dinge die schlecht sind, klare Dinge die gut sind. Das heisst, man kann sich von seinen Gedanken herr klar auf etwas einrichten. Und das gefaellt den Menschen. Das gefaellt mir, dir, jedem. Und BITTE versteht mich jetzt nicht falsch. Dieser Drang zur Einfachheit muss keineswegs zu Rassismuss oder chronischer Engstirnigkeit reichen. Er kann sich auch nur in den kleinsten, unwichtigsten Bereichen des Lebens austoben. Und die menschliches Psyche ist zu klompex, als dass man nicht an irgend einen Beispiel zeigen koennte, dass das nicht immer 100%ig greift. Also bitte keine Kruemelkackerein.
Das man zum Beispiel einen Lieblingsyoghurt hat, ohne wirklich versucht zu haben, alle fuer einen leicht erlangbare Yoghurtarten zu testen, ist ein Ausdruck des Dranges nach Einfachheit. Der schmeckt nun mal sehr gut und das reicht. Damit ist er mein Lieblingsyoghurt. Es ist keine schlimmer Sache, nicht unbedingt den wirklich besten Yoghurt herausgefunden zu haben. Und es ist schliesslich
einfacher. Kein Problem also.
Uneindeutigkeit frustiert den Menschen. Aktuellstes Beispiel: Die Ungewissheit, welche Partei als Regierung wirklich die Beste ist.
Rassismus kann als so eine tolle Sache sein, weil es alles schoen vereinfacht: Ich bin gut, der ist bloed. Ich gehoer zur tollen Rasse, der zur bloeden. Klare Grenzen. Man weiss wohin, mit seinen Hass. Man steht auf der Sonnenseite des Lebens. Yihaaa, ein hoch auf die Einfachheit und Eindeutigkeit!
Horatio forderte nun fuer alle 30 Jahre Haft. Klare Grenzen, mehr Einfachheit. Das war meine Verbindung zum Rassismus. Nicht mehr und nicht weniger.
Im Uebrigen begruesse ich jede Kritik zu meiner These (sofern sie denn auch konstruktiv ist und nach genauem Lesen der vorrangegangenen Beitraege erfolgt), da ich bestimmt nicht glaube, die Weissheit mit Loeffeln gefressen zu haben. Ich hatte kurz Angst, dass dieser Eindruck entstehen koennte. :D
 
SiLL schrieb:
Die Analogie drueckt sich in der theoretischen, noetigen Ueberwindung aus. Moeglicherweise habe ich darauf nicht stark genug hingewiesen. Diese Ueberwindung drueckt wiederum den theoretischen Hang aus, gegen Gesetze zu verstossen, dem wiederum dementsprechend Rechnung getragen werden muss.
Bei einem Kapitalverbrechen, dass gegen die Grundsätze der Verfassung verstößt und in jedem Fall aus niederen Beweggründen statt findet, sollte man nicht unterscheiden wenn du mich fragst.
 
@Sill
Du redest hier von der unterschiedlichen Wertigkeit der Schuld bei diesem Verbrechen - der unterschiedlichen Wertigkeit ob man Täter oder Auftraggeber ist. Dieser Ansatz ist meiner Meinung nach absolut falsch und äußerst bedenklich. Denn unabhängig davon, wem du jetzt eine höhere Wertigkeit einräumst, du gibst dieser Person damit eine "Entschuldigung", eine Verharmlosung seiner Tat oder seines Ansatzes. Eine Ausrede.
 
Horatio d'Val schrieb:
@Sill
Du redest hier von der unterschiedlichen Wertigkeit der Schuld bei diesem Verbrechen - der unterschiedlichen Wertigkeit ob man Täter oder Auftraggeber ist. Dieser Ansatz ist meiner Meinung nach absolut falsch und äußerst bedenklich. Denn unabhängig davon, wem du jetzt eine höhere Wertigkeit einräumst, du gibst dieser Person damit eine "Entschuldigung", eine Verharmlosung seiner Tat oder seines Ansatzes. Eine Ausrede.
Ich habe jediglich dargestellt, weshalb meiner Meinung nach korrekt ist, nach der persoenlichen Schuld anstat des allgemein entstanden Verbrechen zu bestrafen. ich verstehe nicht, was daran falsch ist. Noch verstehe ich, was daran ausserst bedenklich ist. Ich betrachtete es nicht als Verhamlosung, wenn man sich ueber die noetige Ueberwindung eines Verbrechers Gedanken macht, die fuer das Verbrechen theoretik noetig waere. Es ist nur der Versuch einer objectiven Sichtweise. Was Objectivitaet und Subjectivitaet im Recht betrifft, hab ich ja bereits Stellung zu bezogen.
Koentest du dein Problem naeher erlaeutern?
 
Ich eitler Pfau zitiere mich mal selber ;)
Horatio d'Val schrieb:
Etwas makaber und ziemlich ausschweifend gesagt hätte man dann dem Auftraggeber des Völkermordes im 2. Weltkrieg und den Aufseher in einem KZ unterschiedlich bestrafen sollen? Warum?
Konstruieren wir mal ein Beispiel (wieder Ehrenmord):
Das Familienoberhaupt oder der "Stammesrat" legt fest, daß eine junge Frau aufgrund ihres nicht genehmen Verhaltens getötet werden muß. Man beauftragt ihren Bruder. Dieser geht nun hin und tötet die Frau.

Frage: Wer ist "mehr" Schuld, wer ist (sind) der (die) Hauptverantwortliche(n) für diese Tat?

Die eigentliche Täter? Weil er das Verbrechen nicht hätte begehen müßen (dann hätte man vielleicht eine andere Person beauftragt)? Oder der Auftraggeber, der mit seinem Verhalten und seiner Entscheidung einem Mord den Anschein(!) einer moralischen legitimierten und gerechten Sache gegeben hat?

Du hast geschrieben
Ich habe jediglich dargestellt, weshalb meiner Meinung nach korrekt ist, nach der persoenlichen Schuld anstat des allgemein entstanden Verbrechen zu bestrafen.
Definiere deine Vorstellung von "persönlicher Schuld", denn das erscheint mir doch recht schwammig forumliert. Persönliche Schuld trifft beide, Auftraggeber wie Ausführender.

Es darf in diesem Beispiel des Ehrenmordes keine Unterscheidung geben - sei es in der Tatfestellung oder in der Möglichkeit der persönlichen Schuld. Denn egal wer nun was gemacht hat, alles zielt nur auf einen einzigen Punkt hinaus:
Einen Menschen aus niederen Beweggründen zu töten.
 
SiLL schrieb:
1. Das ist mir bewusst. Was du mir damit allerdings sagen willst, nicht.

Du wusstest das ? Jetzt echt? Warum haste dann in einem vorherigen Post geschrieben, dass einer, der einen Mord begangen hat weniger hart bestraft wird, als einer, der 5 begangen hat? Nochmal ganz langsam zum mitlesen: eine unterschiedliche Bestrafung ist nur möglich, wenn im Gesetz ein Ermessensspielraum bezüglich der Strafe festgelegt ist. Auf Mord steht lebenslänglich. Da ist es sch*** egal ob der 1 Mord, 5 Morde oder 50 Morde begangen hat. Er kriegt LEBENSLÄNGLICH. Der einzige Unterschied ist die mögliche Sicherheitsverwahrung. Die hängt aber nicht von der Anzahl der Morde ab.

SiLL schrieb:
2. Natuerlich ist das, was ich kritisiere, kein Rassimus. Ich sprach jediglich vom Grundgedanken, aus dem Rassismus wurzelte - ein "kleiner", aber ungeheuer wichtiger Unterschied.

Der Grundgedanke des Rassismus ist jemanden wegen seiner HERKUNFT zu diskriminieren. Wegen seiner Hautfarbe. Wegen seiner Muttersprache. Wegen dem was er IST. Nicht wegen dem was er tat. Wo wir herkommen, das können wir nicht ändern, was wir tun und lassen, das können wir jedoch selber beeinflussen.

SiLL schrieb:
Ich habe jediglich dargestellt, weshalb meiner Meinung nach korrekt ist, nach der persoenlichen Schuld anstat des allgemein entstanden Verbrechen zu bestrafen. ich verstehe nicht, was daran falsch ist. Noch verstehe ich, was daran ausserst bedenklich ist. Ich betrachtete es nicht als Verhamlosung, wenn man sich ueber die noetige Ueberwindung eines Verbrechers Gedanken macht, die fuer das Verbrechen theoretik noetig waere. Es ist nur der Versuch einer objectiven Sichtweise. Was Objectivitaet und Subjectivitaet im Recht betrifft, hab ich ja bereits Stellung zu bezogen.

Sag mal hast Du eigentlich eine geringfügige Ahnung vom Strafrechtssystem? Bei jeder Strafe kommt die "persönliche Schuld" zutrage. Es wird berücksichtigt ob das Opfer, das nach einem Autounfall achtlos am Straßenrand liegen gelassen wurde nicht mehr lebte obwohl der "Täter" glaubte das Opfer könne noch gerettet werden. Es kommt zutrage ob der Täter sich wegen irgendwas anderem geirrt hat. Bei Mittäterschaft kommt zutrage was vereinbart wurde. Allerdings erst im Strafmaß.

Es kommt ebenfalls zutrage ob der Täter ein "echter" Täter war oder "nur" ein Anstifter. Dies allerdings auch erst im Strafmaß. Wenn überhaupt. Denn wo ist bitteschön die Gerechtigkeit, dass jemand der einen Autragskiller anheuert nur um sich nicht die Finger schmutzig zu machen, oder nicht dieses Verbrechens angeklagt zu werden, nicht genauso bestraft werden soll, wie derjenige, der den Mord begangen hat. Hier haben wir aber wieder eine Besonderheit des Strafrechts. Der Auftragskiller hat aus niederen Beweggründen gehandelt (Geldgier). Der Anstifter muss aber eine der Voraussetzungen für Mord erfüllen, sonst ist er "nur" Totschläger.

Eine objektive Sichtweise ist gegeben, wenn man das persönliche weg lässt. Wenn also jemand heimtückisch eine andere Person tötet, dann kann er nicht deswegen weniger hart bestraft werden, weil er 2 Kinder zuhause hat oder meint, dass die Person, die er getötet hat, dies verdient hat oder was auch immer Du Dir unter "persönlicher Schuld" vorstellst. Alles andere wäre überaus bedenklich.
 
Horatio d'Val schrieb:
Wer ist "mehr" Schuld, wer ist (sind) der (die) Hauptverantwortliche(n) für diese Tat?
Die eigentliche Täter? Weil er das Verbrechen nicht hätte begehen müßen (dann hätte man vielleicht eine andere Person beauftragt)? Oder der Auftraggeber, der mit seinem Verhalten und seiner Entscheidung einem Mord den Anschein(!) einer moralischen legitimierten und gerechten Sache gegeben hat?
Definiere deine Vorstellung von "persönlicher Schuld", denn das erscheint mir doch recht schwammig forumliert. Persönliche Schuld trifft beide, Auftraggeber wie Ausführender.
[...] alles zielt nur auf einen einzigen Punkt hinaus:
Einen Menschen aus niederen Beweggründen zu töten.
Ich persoenliche definiere persoenliche Schuld nach der jeweils theorethischen Groesse der Ueberwindung zu dieser Tat. Und bevor ich mir nicht sicher bin, ob du die sich darum drehenden Beitraege ueberhaupt gelesen hast, bzw. noch im Kopf hast, werd ich da auch nicht weiter drauf eingehen. Ich hab irgendwie keine Lust alles dobbelt zu schreiben. Da ist nix schwammig. Wenn doch, zeig es mir bitte auf.
Und was den Stammesrat betrifft.. Das wuerde dann unter Volksverhetzung fallen. Dies ist bereits eine extra aufgefuehrte Straftat.
Einen Menschen aus niederen Beweggruenden zu toeten ist eine Gemeinsamkeit, aber auch keine. Je nach Standpunkt. Denn bei den einem gehts darum, den Wunsch dazu zu haben und zu versuchen, die noetigen Bedingungen herzustellen, und nur der andere tut es auch wirklich. Doch schon zwei ziemlich verschiedene Dinge. (siehe theoretisch noetige Ueberwindung)

Furia Lynn schrieb:
eine unterschiedliche Bestrafung ist nur möglich, wenn im Gesetz ein Ermessensspielraum bezüglich der Strafe festgelegt ist. Auf Mord steht lebenslänglich. Da ist es sch*** egal ob der 1 Mord, 5 Morde oder 50 Morde begangen hat.
Stimmt. War ein bloeder Fehler von mir. Tut auber auch im Endeffekt nichts zur Sache. Es macht nur deutlich, dass meine Sichtweise mit der der Justiz ebenfalls auseinander geht. Somit ist meine Ueberzeugung, dass man im Strafmass fuer Morde Spielraum lassen sollte.

Furia Lynn schrieb:
Der Grundgedanke des Rassismus ist jemanden wegen seiner HERKUNFT zu diskriminieren. Wegen seiner Hautfarbe. Wegen seiner Muttersprache. Wegen dem was er IST. Nicht wegen dem was er tat. Wo wir herkommen, das können wir nicht ändern, was wir tun und lassen, das können wir jedoch selber beeinflussen
Auch das weiss ich :D, aber da ist mir mal kein bloeder Fehler unterlaufen. Entweder du liesst wirklich nur Bruchteile von meinen Beitraegen, oder du willst mich nicht verstehen. Ich sprach von noch tieferen Grundgedanken, psychologischer Natur. Darauf bin ich aber bereits ausfuehrlicher eingegangen.

Furia Lynn schrieb:
Sag mal hast Du eigentlich eine geringfügige Ahnung vom Strafrechtssystem? Bei jeder Strafe kommt die "persönliche Schuld" zutrage. [...]
Denn wo ist bitteschön die Gerechtigkeit, dass jemand der einen Autragskiller anheuert nur um sich nicht die Finger schmutzig zu machen, oder nicht dieses Verbrechens angeklagt zu werden, nicht genauso bestraft werden soll, wie derjenige, der den Mord begangen hat.
Jehuu, ich bin mir nun sogar sicher, dass du nicht alles liest. Das immer die "persoenliche Schuld zutrage" kommt, ist auch gut so. Ich versuchte Anfangs schlicht und ergreifend diese (richtige) Sache des Rechts gegenueber Horatios Ansichten zu verteidigen, wobei ich dann auch eigene Gedanken einspielte, die nicht immer konform zum aktuellen Rechtssystem waren. Wenn du dieses Grundthema nicht erfasst hast und glaubst, ich wollte dem Recht vorwerfen, dass die Persoenliche Schuld nie zum Tragen kommt, hast du ein paar ganz wichtige Dinge total falsch verstanden. Um genau zusein, die gesamte Diskussion.

Einfach deshalb ist das gerechter, weil die (inzwischen meinerseits bestimmt zum fuenften mal aufgefuehrte) theoretische Ueberwindung, es anzuordnen, geringer ist, als es dann auch auszufuehren. Meistens wird diese Ueberwindung auch im deutschen Recht beruecksichtigt. Zum Beispiel bei meinem Vergleich, Laden-Handtaschendiebstall oder (ja, ich weiss dass es bei Mord nicht so ist, was fuer mich allerdings nicht richtig ist) zum Beispiel, ob jemand ein Maedchen bewusst eine Ohrfeige verpasst oder bewusst ihr beiden Beine bricht. Ich vergleiche solch sehr unterschiedliche Taten, damit auch wirklich jeder sieht, auf welche Basis ich hinaus will. Das Prinzip der Ueberwindung kommt staendig zum tragen, ob wir das nun immer auch wirklich wahrnehmen, oder nicht. Und Gerechtigkeit bassiert auf Gleichheit fuer alle. Da darf ein so wichtiges Grundprinzip keine Ausnahme sein.
Und waere toll, wenn ich mich nicht noch mal wiederholen muss, sonderen von mir bereits genannte Argumente direkt angegriffen werden. Wie es zum Beispiel Talon Karrde tat.

Furia Lynn schrieb:
Eine objektive Sichtweise ist gegeben, wenn man das persönliche weg lässt. Wenn also jemand heimtückisch eine andere Person tötet, dann kann er nicht deswegen weniger hart bestraft werden, weil er 2 Kinder zuhause hat oder meint, dass die Person, die er getötet hat, dies verdient hat oder was auch immer Du Dir unter "persönlicher Schuld" vorstellst. Alles andere wäre überaus bedenklich.
Objectivitaet heisst nicht zwingend, dass man das persoenliche ausschliesst. Es kann auch bedeutetn, dass man einfach ALLE fuer den Fall relewanden Dinge einbezieht. Und im uebrigen wird es tatsaechlich beruecksichtigt, ob man meint, dass es jemand anderes verdient hat. Beispiel: Jemand erschiesst meine Frau und ich erschiesse deswegen ihn. Warum? Weil ich find, dass ers verdient hat. Moegliche Folge: Strafminderung.
 
@SiLL:

Langsam kann man dir auch vorwerfen, die Posts der anderen nicht gründlich genug zu lesen oder nicht verstanden zu haben.
Du gehst davon aus (deine theoretische Überwindung), das ein Mensch, der einen Mord in Auftrag gibt, weniger an Überwindung braucht dies zu tun, als derjenige, der den Mord nun ausführt. Strafrechtlich argumentier ich jetzt gar nicht, denn da ist dieser Aspekt schon lange wiederlegt, einfach indem Auftraggebener ebenso hart bestraft werden, wie der Ausführende.
Rein zum moralischen Standpunkt aus betrachtet, haut es aber ebenfalls nicht hin. Da ist ein Mensch, der hat den Gedanken jemanden umzubringen. Wenn du mal genau nachdenkst, ist dieser ernsthafte Gedanke eines Mordes und einer aktiven Suche nach einem Auftragskiller mit einer theoretischen Überwindungskraft sonders gleichen verbunden, die mit der des Auftragskillers nicht oder nur wenig vergleichbar ist. Der Mensch setzt sich intensiv mit dem bevorstehenden Tod des Opfers auseinander. Er jongliert die Gedanken förmlich hin und her. Und aus einer perversen Neigung heraus freundet er sich mit dem Gedanken derart an, das es schließlich zur Vergabe des Auftrages kommt. Und während dessen Ausführung er tiefe Befriedigung und ein schier unendliches Machtgefühl über andere hat. Wo da die Überwindung ist? Auftrgsmorde sind meißt keine sponatenen Morde(Affekte), da man die meißt selber begeht. Der Auftraggeber, sieht das Opfer, erkennt das Opfer als solches an und bestellt den Killer. In alle diesen Phasen würde ein gesunder Menschenverstand ins stocken geraten, von seiner Tat abkommen, den Fehler einsehen. Nicht derjenige. er zieht das knallhart durch, was für normale Menschen ein unglaublich hohes Potential an krimineller Energie bedeutet.

Und der Auftragskiller. Für den ist das eh routine. Sein Wesen ist vom winkenden Geld schon so vergiftet, das er die Menschen, die er erschießt, schon nicht mehr als solche wahrnimmt, sondern einfach nur als Auftrag und Arbeit, die erledigt werden muss. Es ist für ihn kein Mord in dem Sinne mehr, wo andere Hemmungen verspüren, sondern da wird nur noch abgedrückt und fertig ist

Betrachtet man das ganze so rum, weißt der Auftraggeber (der auch ein einmailger sein könnte) ein wesentlich höheres Maß an theoretischer Übwindung auf, als der Auftragsausführende, für den es nach dem ersten Mord zur routine wird.

So ich bin sogar noch weiter gegangen als die anderen, die dir auch nur versucht haben zu erklären, das die eine theoretische Überwindung nicht höher ist als die andere. Sprich deine Argumentation hinkt. Ich hab sie sogar ins negative verfrachtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sill schrieb:
Einfach deshalb ist das gerechter, weil die (inzwischen meinerseits bestimmt zum fuenften mal aufgefuehrte) theoretische Ueberwindung, es anzuordnen, geringer ist, als es dann auch auszufuehren. Meistens wird diese Ueberwindung auch im deutschen Recht beruecksichtigt. Zum Beispiel bei meinem Vergleich, Laden-Handtaschendiebstall oder (ja, ich weiss dass es bei Mord nicht so ist, was fuer mich allerdings nicht richtig ist) zum Beispiel, ob jemand ein Maedchen bewusst eine Ohrfeige verpasst oder bewusst ihr beiden Beine bricht. Ich vergleiche solch sehr unterschiedliche Taten, damit auch wirklich jeder sieht, auf welche Basis ich hinaus will. Das Prinzip der Ueberwindung kommt staendig zum tragen, ob wir das nun immer auch wirklich wahrnehmen, oder nicht. Und Gerechtigkeit bassiert auf Gleichheit fuer alle. Da darf ein so wichtiges Grundprinzip keine Ausnahme sein.
Dem Ansatz und der Logik dahinter folgend müsste jemand der dir eine Ohrfeige verpasst härter bestraft werden, als der, der dir die Beine bricht. Man kann ja schließlich davon ausgehen, dass ersteres 1000 mal weniger Überwindung benötigt. ;)
 
SiLL schrieb:
Ich persoenliche definiere persoenliche Schuld nach der jeweils theorethischen Groesse der Ueberwindung zu dieser Tat. Und bevor ich mir nicht sicher bin, ob du die sich darum drehenden Beitraege ueberhaupt gelesen hast, bzw. noch im Kopf hast, werd ich da auch nicht weiter drauf eingehen. Ich hab irgendwie keine Lust alles dobbelt zu schreiben. Da ist nix schwammig. Wenn doch, zeig es mir bitte auf.

Theoretische Größe? Wer legt diese theoretische Größe fest? Du? Schon mal daran gedacht, dass es bei der Unmenge an Straftaten und ihrer möglichen Begehung (Tun, Unterlassen, Täterschaft, Mittäterschaft, Anstiftung, Beihilfe) ein Unmenge theoretischer Größen der Überwindung geben wird? Zu jeder Straftat (und der Form ihrer Begehung) ungefähr so viele, wieviele Menschen Du befragst. Ist Dir das genug an Schwammigkeit?

SiLL schrieb:
Und was den Stammesrat betrifft.. Das wuerde dann unter Volksverhetzung fallen. Dies ist bereits eine extra aufgefuehrte Straftat.

Was hat Horas Beispiel mit dem Stammesrat mit Volksverhetzung zu tun? Bei dem einen geht's um einen Mord, bei dem anderen um die Verunglimpfung eines ganzen Volkes o_O

SiLL schrieb:
Einen Menschen aus niederen Beweggruenden zu toeten ist eine Gemeinsamkeit, aber auch keine. Je nach Standpunkt. Denn bei den einem gehts darum, den Wunsch dazu zu haben und zu versuchen, die noetigen Bedingungen herzustellen, und nur der andere tut es auch wirklich. Doch schon zwei ziemlich verschiedene Dinge. (siehe theoretisch noetige Ueberwindung)

Nach Deiner Auffassung müsste der Mafiapate mit 3 Wochen Knast wegkommen. Er hat ja nix, aber auch gaaaarnix selber gemacht, sondern immer nur seinen Leuten gesagt was sie tun sollen, oder vielleicht auch nur Andeutungen getätigt hat. Und ich glaube Du hast Dir nicht viele Gedanken über die Form der Anstiftung gemacht. Anstiftung ist das Hervorrufen eines Tatentschlusses bei einem anderen. Vereinfacht gesagt: Ich bestimme jemanden, dass er eine Straftat für mich begeht. Nicht nur, dass ich vorhabe eine Straftat zu begehen / begehen zu lassen, ich überrede auch noch eine Person dies zu tun.

SiLL schrieb:
Stimmt. War ein bloeder Fehler von mir. Tut auber auch im Endeffekt nichts zur Sache. Es macht nur deutlich, dass meine Sichtweise mit der der Justiz ebenfalls auseinander geht. Somit ist meine Ueberzeugung, dass man im Strafmass fuer Morde Spielraum lassen sollte.

Schon mal geguckt was man alles machen muss um einen Mord zu begehen? So Leute gehören meiner Ansicht nach an den Galgen, Knast ist noch zu wenig. Wenn solche Leute weniger als lebenslänglich kriegen, dann gute Nacht...

SiLL schrieb:
Auch das weiss ich :D, aber da ist mir mal kein bloeder Fehler unterlaufen. Entweder du liesst wirklich nur Bruchteile von meinen Beitraegen, oder du willst mich nicht verstehen. Ich sprach von noch tieferen Grundgedanken, psychologischer Natur. Darauf bin ich aber bereits ausfuehrlicher eingegangen.

Du willst mir nicht wirklich erzählen, dass Du der Überzeugung bist, dass "Einfachheit" ein Grundgedanke des Rassismus ist... Und dass "Einfachheit" dazu führt, dass bestimmte Strafmaße für bestimmte Straftaten bestehen... Es ist sicherlich einfach den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Das ist aber sicherlich nicht das was sich diejenigen, die den Rassismus "erfunden" haben, dabei gedacht haben... Und glaub mir, es ist erst recht nicht einfach zu sagen ob eine Person eine bestimmte Straftat begangen hat oder nicht.

SiLL schrieb:
Jehuu, ich bin mir nun sogar sicher, dass du nicht alles liest.
Schon mal daran gedacht, das Du Blödsinn schreibst und deswegen keiner versteht was Du meinst?

SiLL schrieb:
Einfach deshalb ist das gerechter, weil die (inzwischen meinerseits bestimmt zum fuenften mal aufgefuehrte) theoretische Ueberwindung, es anzuordnen, geringer ist, als es dann auch auszufuehren. Meistens wird diese Ueberwindung auch im deutschen Recht beruecksichtigt. Zum Beispiel bei meinem Vergleich, Laden-Handtaschendiebstall oder (ja, ich weiss dass es bei Mord nicht so ist, was fuer mich allerdings nicht richtig ist) zum Beispiel, ob jemand ein Maedchen bewusst eine Ohrfeige verpasst oder bewusst ihr beiden Beine bricht. Ich vergleiche solch sehr unterschiedliche Taten, damit auch wirklich jeder sieht, auf welche Basis ich hinaus will. Das Prinzip der Ueberwindung kommt staendig zum tragen, ob wir das nun immer auch wirklich wahrnehmen, oder nicht. Und Gerechtigkeit bassiert auf Gleichheit fuer alle. Da darf ein so wichtiges Grundprinzip keine Ausnahme sein.

Nach Deiner Auffassung müsste jemand, der eine andere Person zum Mord anstiftet, milder bestraft werden, als eine Person, die nen Lippenstift im Kaufhaus klaut. Die Selbstausführung kostet immerhin um einiges mehr Überwindung, als das "bloße" Verleiten zu einer Straftat. Desweiteren hast Du etwas am Strafrecht nicht berücksichtigt. Den Unrechtsgehalt der Straftat an sich. Mord hat den höchsten Unrechtsgehalt, daher auch die höchste Strafe. Und da schon ein einzelner Mord, wie "unspektakulär" er auch sein möchte, hat soviel Unrechtsgehalt, dass er die höchste in Deutschland bekannte Strafe verdient. Und jeder, ausnahmslos jeder, der seine Fingerchen bei sowas im Spiel hat, hat genausoviel Unrecht auf sich geladen.

SiLL schrieb:
Objectivitaet heisst nicht zwingend, dass man das persoenliche ausschliesst. Es kann auch bedeutetn, dass man einfach ALLE fuer den Fall relewanden Dinge einbezieht. Und im uebrigen wird es tatsaechlich beruecksichtigt, ob man meint, dass es jemand anderes verdient hat. Beispiel: Jemand erschiesst meine Frau und ich erschiesse deswegen ihn. Warum? Weil ich find, dass ers verdient hat. Moegliche Folge: Strafminderung.

Dein Beispiel führt zu Selbstjustiz. Wenn ich jetzt den Totschlag in einem solchen Falle milder bestrafe, dann sinkt die Hemmschwelle für Selbstjustiz. Denn allem anschein nach ist das doch mehr oder weniger ok, wenn ich finde, dass jemand es verdient hat verprügelt zu werden. Das deutsche Strafsystem soll präventiv sein. Prävention erreicht man nicht indem man zeigt, dass das umbringen von Menschen nach eigenem Gutdünken weniger schlimm ist, solange man nur denkt, dass sie es verdient haben. Das endet in Selbstjustiz und Anarchie.
Die mögliche Strafmilderung ergibt sich in einem solchen Fall aus einer möglichen Begrenzung der Schuldfähigkeit.
 
Puuhh... das wird Arbeit. Ich weiss jetzt kommt ne Menge Text, aber ich habe mich diesmal wirklich bemueht, eventuellen Missverstaendnissen und Undeutlichkeiten vorzubeugen. Also versucht es ruhig mal genau durchzulesen.

Callista Ming schrieb:
Strafrechtlich argumentier ich jetzt gar nicht, denn da ist dieser Aspekt schon lange wiederlegt, einfach indem Auftraggebener ebenso hart bestraft werden, wie der Ausführende.
Mord: eine Straftat. Anstiftung zum Mord: eine Andere. Oder irre ich mich da? Ich hab nicht mitgekriegt, wo das strafrechtlich wiederlegt wurde, kannst du mir ein Zitat nennen? Ich bin ja in der Tat kein Jurastudent und greife auch oft auf meine eigene Meinung zurueck. Also muss man die Diskussion nicht hundert prozentig am aktuellen rechtssystem fest machen. Aber bin natuerlich interresiert mehr zu erfahren. Also wenn da nicht noetiger Weise ein Unterschied gemacht wird, BITTE ich darum es mir aufzuzeigen ;)
Callista Ming schrieb:
Der Mensch setzt sich intensiv mit dem bevorstehenden Tod des Opfers auseinander. Er jongliert die Gedanken förmlich hin und her. Und aus einer perversen Neigung heraus freundet er sich mit dem Gedanken derart an, das es schließlich zur Vergabe des Auftrages kommt. Und während dessen Ausführung er tiefe Befriedigung und ein schier unendliches Machtgefühl über andere hat. Wo da die Überwindung ist? [...] In alle diesen Phasen würde ein gesunder Menschenverstand ins stocken geraten, von seiner Tat abkommen, den Fehler einsehen. Nicht derjenige. er zieht das knallhart durch, was für normale Menschen ein unglaublich hohes Potential an krimineller Energie bedeutet

Und der Auftragskiller. Für den ist das eh routine. Sein Wesen ist vom winkenden Geld schon so vergiftet, das er die Menschen, die er erschießt, schon nicht mehr als solche wahrnimmt, sondern einfach nur als Auftrag und Arbeit, die erledigt werden muss. Es ist für ihn kein Mord in dem Sinne mehr, wo andere Hemmungen verspüren, sondern da wird nur noch abgedrückt und fertig ist

Mir scheint, du wiederlegst dich zum Teil selbst. Ich wiederhol fuer dich noch mal deine eigenen Worte: Auftraggeber --> "Jongliert die Gedanken foermlich hin und her" Moerder --> "die Menschen, die er erschiesst, schon nicht mehr als solche wahrnimmt". Damit hast du deine eigene These, das der Auftraggeber in der Regel noch verdorberner ist, wiederliegt. Oder? Du scheinst sie doch zu mindest auf eine Stufe zu stellen. Und was perverse Machtgefuehle usw betrifft: 1. seeeehr subjective und mit Sicherheit nicht allgemeingueltig und 2. Das kann ein Moerder etwa nicht haben? Aber okay, vorrangig gehts mir ja darum, zu verdeutlichen, dass der Moerder als "schlimmer" angesehen werden sollte, nicht dass er nur nicht harmloser ist.
Zuerst muss ich noch mal etwas klarstellen: Natuerlich muessen beide hart bestraft werden (ob mit der Todesstrafe, wie manche meinen, ist wieder eine ganz andere Diskussion). Es geht mir nicht und ging mir auch nie darum zu sagen: "Der Auftraggeber ist doch gar nicht so schlimm..." Selbstverstaendlich ist er das. Ich wollte nur zeigen, dass man auch bei den abscheulisten Dingen immer noch versuchen sollte zu differenzieren. Das ist fuer mich wahre und einigermassen objective Gerechtigkeit.

Ich bin mir sicher, jeder hatte mal jemanden in seinen Leben, den er nahezu hasste. Der einem dermassen auf den Sack ging, das einem bereits bei dessen ersten Saetzen das Blut in den Kopf schoss. Klar haette ihn niemand von uns toeten wollten oder toeten lassen. Man muss sich aber auch ehrlich fragen: Waehre man in Traenen ausgeborchen, wenn er doch durch irgend welche anderen Umstaende gestorben waere? Man ist sicher geschockt, ueberrascht, auf negative Art und Weise verbluefft. Die wenigsten wuerden einen Gedanken wie "Irgendwo ist es gut so" in ihrem Herzen erlauben. Aber so richtig traurig? Schwer zu sagen... Wenn man sich auf irgendwelchen "dubiosen" Websites rumtreibt, kann man schon einige Leute kennen lernen, die den Gedanken, eine bestimme Person umzubringen, nicht so schlecht finden. Die vielleicht sogar davon fantasieren. Wirklich tun wird es keiner oder nur ein minimaler Teil. Halten wir fest: Jemanden den Tot zu wuenschen ( ich mein wirklich zu wuenschen) ist einfacher, als ihn auch wirklich umzubringen. Ist ja auch logisch.
Was stimmt ist, das ein gezielter Auftrag noch einiges mehr an Ueberwindung kostet. Es stimmt, dass man in der Regel Fuer und Wieder abwiegen muss und sich mit diesem Gedanken auch auf eine bestimmte Art und Weise "anfreunden" muss. Doch trotz dieser verachtungwuerdigen Tat, trotz der sicher noetigen harten Bestrafung... Er sieht dem Opfer nicht in die Augen. Er hat nicht den Finger auf dem Abzug. Er ist nicht bereit zu morden. Er ist bereit Morde in kauf zu nehmen, sie zu billigen, sie als noetige Sache anzusehen, darauf hinzuarbeiten, dass einer geschiet. Ja und dies kann und darf nicht geduldet werden! Aber ... aber er bring im Endeffekt niemanden um. Er bezitzt immer noch einen gewissen Abstand zum Geschehen, kann es verdraengen, kann natuerliche auch perverse Freude haben, doch solche sehr persoenliche Dinge koennen nicht beruecksichtigt werden. Tatsache bleibt, er besitzt nicht die Kurage, den Mut, den Willen oder tut es auch einfach aus logischen Gruenden nicht. Ein Moerder besitzt dies alles und missachtet die groessere Chance einer Festmache. Er ist bereit offener gegen das Gestz zu verstossen. Er hat den Finger auf den Abzug und drueckt ab. Und deswegen ist seine noetige Ueberwindung groesser. Er muss immer noch eine groessere (theoretische) Ueberwindung beweltigt haben, um gegen dieses Gesetz zu verstossen und dem sollte Rechung getragen werden.
Beide gehoeren hart bestraft und doch je nachdem, was sie fuer eine Ueberwindung aufgebracht haben. Wie weit ihre Hemmschwelle bereits verschwunden ist. Und ich nutzte die ganze Zeit dieses laestige Wort "theoretisch", da die praktische Hemmschwelle, oder die praktische Ueberwindung, die aufgebracht wurde, natuerlich stets an anderen Punkten liegt.
Talon Karrde schrieb:
Dem Ansatz und der Logik dahinter folgend müsste jemand der dir eine Ohrfeige verpasst härter bestraft werden, als der, der dir die Beine bricht. Man kann ja schließlich davon ausgehen, dass ersteres 1000 mal weniger Überwindung benötigt.
Ich hab mir den angesprochenen Beitrag noch mal durchgelesen, weiss aber nicht, wie du auf diesen Schluss kommst. Ich wollte anhand der Ohrfeige und der gebrochenen Beine nur das Prinzip der Ueberwindung verdeutlich. Demnach kosstet eine Ohrfeige weniger Ueberwindung, als beide Beine zu brechen. Deswegen wird dass Brechen der Beine haerter bestraft. Waere meine Logik an diesem Beispiel falsch, muesste mehr Ueberwindung kosten, eine Ohrfeige zu verpassen, als beide Beine zu brechen.. :confused: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich so einen Stuss nicht von mir gegeben hab :D
Furia Lynn schrieb:
Theoretische Größe? Wer legt diese theoretische Größe fest? Du? Schon mal daran gedacht, dass es bei der Unmenge an Straftaten und ihrer möglichen Begehung (Tun, Unterlassen, Täterschaft, Mittäterschaft, Anstiftung, Beihilfe) ein Unmenge theoretischer Größen der Überwindung geben wird? Zu jeder Straftat (und der Form ihrer Begehung) ungefähr so viele, wieviele Menschen Du befragst. Ist Dir das genug an Schwammigkeit?
Ich fuehl mich zwar geschmeichelt, dass du mir die Aufgabe des Festlegens der Strafmasse zu gestehen willst, eigentlich ist dafuer jedoch die Gesellschaft zustaendig. Um genauer zu werden - bei einer Demokratie wie unserer - die Regierung. Und natuerlich ist diese Groesse immer unterschiedlich. Deswegen das Woertchen "theoretisch". Diese Theory bassiert auf dem Bild unserer Gesellschaft eines normalen Durchschnittsmenschen. Die Ueberwindung kommt zu trage, wie "weit vom Schuss ab" solch ein Mensch dann von dem angenommen Normalzustand sein wurde. Oder eben wie viel Ueberwindung er brauchen wuerde. Da koennen dann allerdings halt Faktoren wie Drogen, Krankheiten physicher oder psychischer Natur und noch andere Sachen die Endauswertung beeinflussen. Und nein, ich lege auch nicht den besagten Normalzustand fest. Ich ging aber einfach mal davon aus, dass dieser Normalzustand bedeutet: Man verstoesst nicht gegen Gesetze und schaedigt nicht andere Menschen.
Furia Lynn schrieb:
Was hat Horas Beispiel mit dem Stammesrat mit Volksverhetzung zu tun? Bei dem einen geht's um einen Mord, bei dem anderen um die Verunglimpfung eines ganzen Volkes o_O
Tja, ich find auch, dass das kein so gekonntest Beispiel war... Aber warum sich Horatio dafuer entschieden hat, Stammesraete irgendwelcher ehtnischen Gruppen einzubeziehen, musst du ihn schon selber fragen.
Furia Lynn schrieb:
Schon mal geguckt was man alles machen muss um einen Mord zu begehen? So Leute gehören meiner Ansicht nach an den Galgen, Knast ist noch zu wenig. Wenn solche Leute weniger als lebenslänglich kriegen, dann gute Nacht...
Wie bereits erwaehnt, gehoert die Frage um die Todesstrafe in ein anderes Themenfellt. Was "weniger als lebenslaenglich" angeht... Habe ich das irgendwo erwaehnt? Um die Sache klar auszudruecken: Noe.
Furia Lynn schrieb:
Du willst mir nicht wirklich erzählen, dass Du der Überzeugung bist, dass "Einfachheit" ein Grundgedanke des Rassismus ist... [...]Und glaub mir, es ist erst recht nicht einfach zu sagen ob eine Person eine bestimmte Straftat begangen hat oder nicht.
Das ist es sicher nicht. Aber wie die Todesstrafe gehoert das in ein anderes Themenfelt. Ich hab im Uebrigen auch nie das Gegenteil behauptet.
Was die Einfachheit betrifft, zetiere ich mich doch glatt mal selbst:
Ich schireb "Menschen haben es gerne einfach. Wo Einfachheit herrscht, gibt es klare Grenzen, klare Dinge die schlecht sind, klare Dinge die gut sind. Das heisst, man kann sich von seinen Gedanken herr klar auf etwas einrichten. Und das gefaellt den Menschen. Das gefaellt mir, dir, jedem. Und BITTE versteht mich jetzt nicht falsch. Dieser Drang zur Einfachheit muss keineswegs zu Rassismuss oder chronischer Engstirnigkeit reichen. Er kann sich auch nur in den kleinsten, unwichtigsten Bereichen des Lebens austoben. Und die menschliches Psyche ist zu klompex, als dass man nicht an irgend einen Beispiel zeigen koennte, dass das nicht immer 100%ig greift. Also bitte keine Kruemelkackerein.
Das man zum Beispiel einen Lieblingsyoghurt hat, ohne wirklich versucht zu haben, alle fuer einen leicht erlangbare Yoghurtarten zu testen, ist ein Ausdruck des Dranges nach Einfachheit. Der schmeckt nun mal sehr gut und das reicht. Damit ist er mein Lieblingsyoghurt. Es ist keine schlimmer Sache, nicht unbedingt den wirklich besten Yoghurt herausgefunden zu haben. Und es ist schliesslich
einfacher. Kein Problem also.
Uneindeutigkeit frustiert den Menschen. Aktuellstes Beispiel: Die Ungewissheit, welche Partei als Regierung wirklich die Beste ist.
Rassismus kann als so eine tolle Sache sein, weil es alles schoen vereinfacht: Ich bin gut, der ist bloed. Ich gehoer zur tollen Rasse, der zur bloeden. Klare Grenzen. Man weiss wohin, mit seinen Hass. Man steht auf der Sonnenseite des Lebens. Yihaaa, ein hoch auf die Einfachheit und Eindeutigkeit!"
Fazit: Doooooch, genau das will ich sagen. Du waerst ueberrascht, wie viel Uebel auf der Welt im Endeffekt darauf bassiert. Darauf nicht genug nachzudenken. Darauf sich von truegerischen Emotionen leiten zu lassen, schlicht und ergreifend, weil es einfacher ist (versteht mich nicht falsch, Emotionen sind ne tolle Sache, aber leider auch manchmal gefaehrlich...).
Furia Lynn schrieb:
Schon mal daran gedacht, das Du Blödsinn schreibst und deswegen keiner versteht was Du meinst?
Ob dus glaubst oder nicht, ich musste lachen, als ich das gelesen hab. Nicht schlecht gekontert, doch leider entbehrt der Spruch jediglichen, sachlichen Wert.
Furia Lynn schrieb:
Und jeder, ausnahmslos jeder, der seine Fingerchen bei sowas im Spiel hat, hat genausoviel Unrecht auf sich geladen.
Waerst du auch der Meinung, wenn (um ein sehr krasses Beispiel zu waehlen), jemand deiner gesamten Familie die Waffe an den Kopf haelt und sie nur ueberleben, wenn du jemand anderen erschiesst? Das ist diese typische Reduzierung auf das Simpelste, von der ich sprach. DAS ist fuer mich gefaehrlich. Einfach alle Kopf ab! So eine Einstellung ist menschenverachtend und bringt dich in eine gefaehrliche Naeh zur Einstellung des Moerders. Ich nehme nicht an, dass du je jemanden umbringst :D, aber solche Gedanken allein sind schon wirklich schlimm genug.
Furia Lynn schrieb:
Dein Beispiel führt zu Selbstjustiz. Wenn ich jetzt den Totschlag in einem solchen Falle milder bestrafe, dann sinkt die Hemmschwelle für Selbstjustiz. Denn allem anschein nach ist das doch mehr oder weniger ok, wenn ich finde, dass jemand es verdient hat verprügelt zu werden. Das deutsche Strafsystem soll präventiv sein. Prävention erreicht man nicht indem man zeigt, dass das umbringen von Menschen nach eigenem Gutdünken weniger schlimm ist, solange man nur denkt, dass sie es verdient haben. Das endet in Selbstjustiz und Anarchie.
Die mögliche Strafmilderung ergibt sich in einem solchen Fall aus einer möglichen Begrenzung der Schuldfähigkeit.
Der einzige Teil deines Beitrags, der (fuer mich) richtige und gute Argumente besitzt. Das sowas ne tolle Idee waere, hab ich allerdings gar nicht behauptet. :braue Ich wollte nur auf die Moeglichkeit des Falles hinweisen, den du als absolut abstruss verschriehen hattest. Ich habe diese Justiz allerdings auch wirklich nie vertreten. Im keinen Teil meiner Argumente. Mir fiel jediglich auf, dass sowas momentan tatsaechlich moeglich ist. Aber du hast recht, das ist keine Gerechtigkeit, in der man generell milder bestraft wird, weil man den Mord fuer gerechtfertigt hielt.
 
Sill schrieb:
Ich hab mir den angesprochenen Beitrag noch mal durchgelesen, weiss aber nicht, wie du auf diesen Schluss kommst. Ich wollte anhand der Ohrfeige und der gebrochenen Beine nur das Prinzip der Ueberwindung verdeutlich. Demnach kosstet eine Ohrfeige weniger Ueberwindung, als beide Beine zu brechen. Deswegen wird dass Brechen der Beine haerter bestraft. Waere meine Logik an diesem Beispiel falsch, muesste mehr Ueberwindung kosten, eine Ohrfeige zu verpassen, als beide Beine zu brechen.. :confused: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich so einen Stuss nicht von mir gegeben hab :D
Na, in deinem Beitrag war jetzt nicht so ersichtlich, ob der Überwindende schlimmer ist als der Nichtüberwindende^^. Naja, also das ist ja nun klar.

Aber jetzt drängt sich mir natürlich promt der Umkehrschluss auf: Jemand ist lange am gedanklichen Jonglieren, ob er dir eine Ohrfeige verpassen will, oder nicht. Ein anderer braucht nicht lange zu überlegen und bricht dir mal eben die Beine.
Hat denn jetzt der, der dir die Ohrfeige verpasst die härtere Strafe verdient? :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, Sill. Meiner Meinung nach schreibst Du wirren und unausgegorrenen Unsinn, deswegen ziehe ich mich aus der Diskussion zurück.

Allerdings:
Sill schrieb:
Waerst du auch der Meinung, wenn (um ein sehr krasses Beispiel zu waehlen), jemand deiner gesamten Familie die Waffe an den Kopf haelt und sie nur ueberleben, wenn du jemand anderen erschiesst? Das ist diese typische Reduzierung auf das Simpelste, von der ich sprach. DAS ist fuer mich gefaehrlich.
Was für ein absolut schwaches Beispiel. Wir reden hier die ganze Zeit davon, daß jemand die Erlaubniss bzw. den Auftrag (!!!!) zu einem Mord erteilt und jemand diesen Auftrag dann freiwillig durch führt. Und du gegenargumentierst hier damit, daß jemand zu einem Mord gezwungen werden soll?!?!?!?
Es sind ggf. mildernde Umstände, das sage ich ganz offen. Allerdings sind Voraussetzungen auch völlig anders. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.

Abschließend gehe ich nur noch einmal auf einen Satz von Dir ein:
SiLL schrieb:
Tja, ich find auch, dass das kein so gekonntest Beispiel war... Aber warum sich Horatio dafuer entschieden hat, Stammesraete irgendwelcher ehtnischen Gruppen einzubeziehen, musst du ihn schon selber fragen.
Ich habe geschrieben:
...Das Familienoberhaupt oder der "Stammesrat" legt fest,...
Scheiß auf ethnischen Gruppen, du hast hier vielzuviel hineininterpretiert. Es gibt einzelne Familienoberhäupter (quasi "Patriarchen"), allerdings gibt es auch - je nach Größe der Familie - eine Gruppe von Männern, die diese Funktion ausführen.
Oftmals legen diese eine Urteil bezgl. des "Ehrenmordes" als Vertreter und Oberhäupter der Familie fest und beauftragen und bestimmen Personen, die dieses Urteil ausführen.
Wieso du auf die Idee kommst, daß ich das an einer ethischen Gruppe festlege, ist mir fremd.

Ach, eine Frage noch von mir....wie alt bist?
 
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