Ehrenmord

Horatio d'Val schrieb:
. Allerdings - und das ist der Dreh- und Angelpunkt - hat jegliches Systems seinen Wert verloren, wenn man anderen Menschen ihnen fremde Definitionen von Moral und "Ehre" aufzwängen will.

Du übersiehst hier,daß man hier keinem Fremden eine Definition aufzwingen wollte,sondern es ging um eine Person,die in dieser Welt und in diesem Kulturkreis aufgewachsen ist.
Daher kann ich nicht erkennen,wo das System seinen Wert verloren haben soll.



Horatio d'Val schrieb:
.Wie ich schon geschrieben habe - du aber interessanterweise in keinster Weise darauf eingegangen bist (!) - hat sich eine Frau entschieden, eine Gemeinschaft zu verlassen. Niemandes Ehre wurde dadurch gekränkt außer die des männlichen Teiles der Familie weil ihre Wille nicht durchgesetzt wurde. Das hat nichts mit Ehre zu tun.

Ich bin auf das Thema eingegangen und habe auch meine Sicht der Dinge erklärt.
Die Frau hat ohne Not und ohne zwingenden Grund die Treuepflicht gebrochen.
Sie hat damit dem Ehrempfinden dieser Menschen großen Schaden zugefügt.
Deine Ansicht der Lage kann genauso als subjektiv bezeichnet werden,wie die Meine.


Horatio d'Val schrieb:
Das sind übrigens die gleichen Männern, die mit Begeisterung eine Frau nach der anderen durchficken und diese Frauen dann anderorts als Nuten beschimpfen. Selber schon so etwas mitangesehen (also das beschimpfen ;) ).

Mit dem Beschimpfen haben sie m.E. wohl auch zum großen Teil recht.
Jedoch habe ich hier ebenfalls schon ein paar Mal erklärt,daß ich persönlich der Meinung bin,daß die Frauen dieser Kulturen ebenfalls ein Recht auf die Einhaltung der Treuepflicht haben.

Horatio d'Val schrieb:
Du begehst hier einen kapitalen - meines Erachtens nach schon katastrophalen Fehler (auf das eigentliche Threadthema bezogen) - du setzt Ehre gleich mit einer deutlich sadistisch geprägten, auf reine Dominanz und Kontrolle bezogenen Unterdrückung. Weil die Personen, die die Entscheidungsgewalt haben, hier zu ihrem eigenen Vorteil Definitionen festgelegt haben, um Kontrolle zu erhalten.

Dann machst Du aber den selben katastrophalen Fehler,den ich mache,denn Du
würdigst ein in Jahrhunderten gewachsenes Wertesystem ab,nur weil es nach Deinem Gusto sadistisch geprägt ist.


Horatio d'Val schrieb:
Und ich möchte dann in der Tat mal deine Entscheidung erleben, wenn plötzlich das gesellschaftliche Tradition ist, was deinen persönlichen Wertevorstellungen nicht entspricht.

Das passiert mir doch ohnehin schon jeden Tag.
Wo gibt es denn in unserer Gesellschaft noch Wertvorstellungen und Traditionen ?
Ich muß auch jetzt schon jeden Tag mit Menschen "verkehren",die mir im Grunde genommen zutiefst Zuwieder sind.Ob es die Kreatur ist,die in meinem Bezirk ein S/M-Studio betreibt, und der ich leider auch noch Auskunft geben muß,wenn sie was fragt,oder die tablettensüchtige Nachbarin,mit der ich mit das Stockwerk teilen muß,oder EK hier.All diese Leute und ihre Ansichten sind mir zutiefst zuwieder,und doch muß ich mich mit ihen abgeben.
Leider kann ich mein Haus nicht mit einem Sperrgürtel umgeben,mit einem Minenfeld,Stacheldraht und MG-Stellungen.



Horatio d'Val schrieb:
Wie bei der jungen Frau, der man eine vorgefertigte Wertevorstellung hinstellte und sie diese ablehnte. Sie entschloß sich, die Gemeinschaft zu verlassen und den Kontakt abzubrechen.

Und hat dafür die Quittung bekommen.



Horatio d'Val schrieb:
Ihr redet beide davon, daß es moralische Werte gibt, die innerhalb der Gemeinschaft zwingend einzuhalten sind. Wer innerhalb dieser Gemeinschaft gegen die Werte verstößt, gehört bestraft.


Soweit auch korrekt.
Allerdings habe ich auch erwähnt,daß es auch einen Grund geben kann,das die Treuepflicht nicht mehr gegeben ist.
Nur sehe ich persönlich in diesem Fall keinen Grund,der die Frau berechtigt hätte,dermaßen gegen alle Regeln zu verstoßen.



Horatio d'Val schrieb:
Die Gruppierungen, über die wir hier reden, haben sich dazu entschloßen, der deutschen Gemeinschaft beizutreten und hier zu leben. Laut eurer eigenen Argumentation haben sie sich nun genauso an diese Werte zu halten, wie es vorher von Mitgliedern ihrer eigenen Gemeinschaft abverlangt wurde!

Hora,entweder hast Du meine Post nicht gelesen,oder ich weiß auch nicht,was Du bezweckst.Ich habe mehr als einmal geschrieben,daß aus strafrechtlicher Sicht der Täter verurteilt werden muß.Wenn ich auch aus moralischer Sicht ein gewißes
Verständnis für ihn aufbringe,so hat er doch gegen ein in der BRD bestehendes Gesetz verstoßen,und muß dafür bestraft werden.


Horatio d'Val schrieb:
Dies verlangt ihr gar nicht. Nein, ihr entschuldigt es sogar, indem ihr Ausreden und Entschuldigungen für ihr Verhalten sucht und diese mit Ehre und Moral begründet.

Aus dieser Sicht der Dinge,zumindest was den moralischen Aspekt angeht,habe doch zumindest ich keinen Hehl gemacht.Warum nennst Du mich dann einen Heuchler ?


Horatio d'Val schrieb:
Das ist heuchlerisch.

Und jetzt noch mal im Klartext :

Ich persönlich bringe für die Täter ein gewißes Verständnis auf,unter anderem deswegen,da das Opfer aus meiner Sicht einen nicht unerheblichen Anteil der Schuld an diesem Drama trägt.

Ich spreche ihn nicht Strafrechtlich frei, aber moralisch trägt er nicht die Alleinschuld.

Und ja, ich bin der Meinung,daß es Gründe geben kann,wenn auch die Ausnahme,
in denen das Ehrgefühl über dem Leben des anderen stehen kann.


Habe ich mich jetzt ganz klar und verständlich ausgedrückt ?
Bestehen noch Fragen,dann stelle sie bitte.

Und vorallem Anderen,ist das Sigma des Heuchlers durch meine Antworten von meinem Schild genommen ?
 
Darth Mund schrieb:
Derjenige, der meint, er könne sich frei entscheiden, kann dies auch nicht beweisen. Beispiel: Ein Mensch geht nach der Arbeit zu Fuß nach Hause. Er hat eine Vielzahl an Möglichkeiten wie er handeln kann. Er könnte Weg A oder Weg B einschlagen, mit dem Bus oder Taxi fahren, ein Auto klauen, gar nicht nach Hause gehen, sondern in die Stammkneipe gehen und sich zusaufen usw.. Je nachdem wie er sich entscheidet, kann er nachträglich nicht mehr überprüfen, ob er sich hätte anders entscheiden können, da der Zeitpunkt zum Entscheiden nicht wiederholt werden kann, weil er einmalig ist und nun in der Vergangenheit liegt.

Hm ich glaube du hast das Prinizp des freien Willens und der Entscheidungsfreiheit nicht verstanden. Sicher kann man sich hinterher nicht rückentscheiden. Aber man hat AUF DEM Weg von A nach B die ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT was will ich tun: saufen, einkaufen, auto knacken, umweg gehen .. und und und. Das ist die Entscheidungsfreiheit. Das man dann auch mit den Konsequenzen leben muss, ist verständlich. Das gehört zur selbstbestimmung dazu. Aber du HAST erstmal die Wahl. Du warst ja schon beim Kuchen essen,bevor du den Kuchen gebacken hast mit deinem Beispiel ;)
 
@ newman und Sill
Wenn ihr diese Meinung wirklich vertretet, dann ist jede Diskussion überflüssig. Wennihr wirklihc in jedem Menschen lediglcih ein Produkt seiner Umwelt und seines Genmaterials sehen wollt so ist das euch natürlich frei gestellt, aber mit meiner Weltanschauung nicht zu vereinbaren. Es gibt wenige philosophische Ansätze die den Menschen so herabwürdigen, wie der Determinismus. Denn wenn man diesen Ansatz weiterspinnt, bedeutet es nichts anderes als das jeder Mensch ersetzbar ist, da er sowieso nur die Stelle in der Welt einnimmt die für ihn so "vorprogrammiert" wurde, und an der auch jeder x-beliebige andere Mensch stehen könnte.

@ Darth Mund
Du merkst ich verabscheue deterministische Lehren. Meist dienen sie sowieso nur als Entschuldigung für gescheiterte Existenzen und Verbrecher. Da es aber (Gott sei Dank) bis jetzt nur ein hauptsächlich philosophischer Ansatz ist - und wenn man den derzeitigen Stand der Neurobiologie bedenkt, wohl noch lange bleiben wird - steht es zum Glück jedem frei, sich diese Anschauung zu eigen zu machen oder nicht. Natürlich mit Ausnahme der Determinismus-Anhänger, für die steht es nicht frei, für die ist es vorherbestimmt....
 
Jedihammer schrieb:
Allerdings habe ich auch erwähnt,daß es auch einen Grund geben kann,das die Treuepflicht nicht mehr gegeben ist.
Nur sehe ich persönlich in diesem Fall keinen Grund,der die Frau berechtigt hätte,dermaßen gegen alle Regeln zu verstoßen.

Sie wurde von ihrer Familie gezwungen, einen Mann zu heiraten, den sie weder vorher näher kannte, geschweige denn liebte; ist das kein Grund?
Wie fühlt sich wohl eine solche Frau, wenn dieser Mann z.B. die "ehelichen Pflichten" einfordert? Meinst Du sie denkt dann allen Ernstes an eine "Treuepflicht" einem patirarchalischen Wertesystem gegenüber, welches sie in diese Lage gezwungen hat?

C.
 
Jedihammer schrieb:
Du übersiehst hier,daß man hier keinem Fremden eine Definition aufzwingen wollte,sondern es ging um eine Person,die in dieser Welt und in diesem Kulturkreis aufgewachsen ist.
Daher kann ich nicht erkennen,wo das System seinen Wert verloren haben soll.

Ich bin auf das Thema eingegangen und habe auch meine Sicht der Dinge erklärt.
Die Frau hat ohne Not und ohne zwingenden Grund die Treuepflicht gebrochen.
Sie hat damit dem Ehrempfinden dieser Menschen großen Schaden zugefügt.
Deine Ansicht der Lage kann genauso als subjektiv bezeichnet werden,wie die Meine.
Wie Du diesem Artikel aus dem Spiegel hier entnehmen kannst, hat ein Zeugin ausgesagt, daß das Opfer von einem ihrer Brüder geschlagen und höchstwahrscheinlich auch vergewaltigt wurde. Ebenso wurde sie von ihrem (damaligen) Ehemann verprügelt. Wie ich den Informationen nicht nur aus der Spiegel-Quelle entnehmen konnte, geschah letzteres "grundlos" (und das sehe ich jetzt Wertfrei). Hier haben wir schonmal einen verdammt guten Grund, die von Dir angesprochene Treuepflicht zu verletzten. Denn soweit ich weiß, ist Inzest oder die Gewalt gegen eine Frau ohne Grund nicht gerade eine legale Sache in diesem Kulturkreis.


Jedihammer schrieb:
Mit dem Beschimpfen haben sie m.E. wohl auch zum großen Teil recht.
Jedoch habe ich hier ebenfalls schon ein paar Mal erklärt,daß ich persönlich der Meinung bin,daß die Frauen dieser Kulturen ebenfalls ein Recht auf die Einhaltung der Treuepflicht haben.
Hierzu zwei Dinge - ist der Mann in dem Fall nicht auch das maskuline Äquivalent einer Schlampe/****? Wohl eindeutig ja. Woher nimmt er sich dann das recht, Frauen zu beschimpfen? Warum werden denn dann die Maßstäbe je nach Geschlecht anders gesetzt?
Und bezüglich des zweiten Teiles deiner Antwort verweise ich auf den Spiegel-Artikel oben.


Jedihammer schrieb:
Dann machst Du aber den selben katastrophalen Fehler,den ich mache,denn Du
würdigst ein in Jahrhunderten gewachsenes Wertesystem ab,nur weil es nach Deinem Gusto sadistisch geprägt ist.
Unser Wertesystem ist genauso alt. Evtl. könnte man vielleicht sogar sagen, daß das unsere älter ist. Du tust hier so, als wäre unsere Kultur erst mit der Gründung der BRD aufgekommen ;) . Dabei sind unsere (christlichen) Einflüße - die ich selbst als Atheist/Agnostiker nicht leugnen kann - bedeutend älter.
Und desweiteren definiere ich eine Gesellschaft über den Zusammenhalt und die Fürsorge füreinandere, was ich leider in der Gesellschaftform, über die wir hier mitunter diskutieren, lediglich für Teile der Bevölkerung geben sehe. Nämlichen den Männlichen, während der weibliche Teil durch Schikane und Regeln mit durchaus sadistischer Prägung unterdrückt wird, um die dominante Rolle erster zu festigen oder zu halten.

Jedihammer schrieb:
Das passiert mir doch ohnehin schon jeden Tag.
Wo gibt es denn in unserer Gesellschaft noch Wertvorstellungen und Traditionen ?
Ich muß auch jetzt schon jeden Tag mit Menschen "verkehren",die mir im Grunde genommen zutiefst Zuwieder sind.Ob es die Kreatur ist,die in meinem Bezirk ein S/M-Studio betreibt, und der ich leider auch noch Auskunft geben muß,wenn sie was fragt,oder die tablettensüchtige Nachbarin,mit der ich mit das Stockwerk teilen muß,oder EK hier.All diese Leute und ihre Ansichten sind mir zutiefst zuwieder,und doch muß ich mich mit ihen abgeben.
Leider kann ich mein Haus nicht mit einem Sperrgürtel umgeben,mit einem Minenfeld,Stacheldraht und MG-Stellungen.
Oh, es gibt eine Menge Werte in unserer Gesellschaft. Sie entsprechen nur nicht deinem Bild wie Werte auszusehen haben. Setzt Du dort evtl. so etwas wie sozialen Zusammenhalt und Treue ein, könnte man auch spitz behaupten, daß diese gesamtgesellschaftlich durch so etwas wie "Kapitalismus" oder "Individualismus" als neue Werte unsere Gesellschaft zu verstehen sind.

Jedihammer schrieb:
Soweit auch korrekt.
Allerdings habe ich auch erwähnt,daß es auch einen Grund geben kann,das die Treuepflicht nicht mehr gegeben ist.
Nur sehe ich persönlich in diesem Fall keinen Grund,der die Frau berechtigt hätte,dermaßen gegen alle Regeln zu verstoßen.
Siehe wiedermal meinen Verweis oben auf den Spiegel-Artikel. Wenn das Opfer von der gleichen Wertegemeinschaft, die von ihren deren Einhaltung verlangt, diese Treuepflicht nicht erfüllt sieht, warum sollte ausgerechnet sie sich immer noch daran gebunden fühlen? Und daraus resultieren (Verweis auf einige deiner kommenden Aussagen) trifft die Täter sehr wohl die alleinige Schuld für das Verbrechen. Denn Sie haben ihren Treueschwur verletzt und dem Opfer, aufgrund der "elitären" Prägung ihrer Gesellschaft , nicht die Möglichkeit gegeben, dafür Vergeltung zu verlangen - außer den "Verrat" an ihrem eigenen Treueschwur!!!!

Jedihammer schrieb:
Hora,entweder hast Du meine Post nicht gelesen,oder ich weiß auch nicht,was Du bezweckst.Ich habe mehr als einmal geschrieben,daß aus strafrechtlicher Sicht der Täter verurteilt werden muß.Wenn ich auch aus moralischer Sicht ein gewißes
Verständnis für ihn aufbringe,so hat er doch gegen ein in der BRD bestehendes Gesetz verstoßen,und muß dafür bestraft werden.

Aus dieser Sicht der Dinge,zumindest was den moralischen Aspekt angeht,habe doch zumindest ich keinen Hehl gemacht.Warum nennst Du mich dann einen Heuchler ?
Ok, sorry, ich hatte mich zusehr auf deinen Punkt "gewißes Verständnis" konzentriert. Da kann man (ich) schonmal durcheinander kommen, wenn man mit einem Satz auf zwei Leute antworten will. Worauf ich aber hinauswollte, war nicht die Bestrafung, sondern vielmehr die moralische Ignoranz der Täter während der Tat. Es wurde hier mitunter Verständnis für die Täter für die Täter eingefordert, da so etwas bei ihnen "Kultur" ist. Im Gegenzug aber wurde "unsere Kultur" als "arrogant" dargestellt, weil wir auf das gleiche Recht pochen.
Es hätte auf deutschem Boden gar nicht zu dieser Tat kommen dürfen.
Wer ist nun Arroganter?

Aber laß uns den Punkt abhaken. Ich glaube, wir reden hier unbeabsichtigt (!)aneinander vorbei.... ;)



Jedihammer schrieb:
Und jetzt noch mal im Klartext :

Ich persönlich bringe für die Täter ein gewißes Verständnis auf,unter anderem deswegen,da das Opfer aus meiner Sicht einen nicht unerheblichen Anteil der Schuld an diesem Drama trägt.

Ich spreche ihn nicht Strafrechtlich frei, aber moralisch trägt er nicht die Alleinschuld.

Und ja, ich bin der Meinung,daß es Gründe geben kann,wenn auch die Ausnahme,
in denen das Ehrgefühl über dem Leben des anderen stehen kann.
Und ich denke, hierbei unterscheiden wir uns grundlegend, auch wenn wir sonst etliche Gemeinsamkeiten haben. Ich glaube nicht daran, daß es irgendeine Art von "Ehre" gibt, dies es berechtigt, daß Leben eines Menschen zu nehmen. Wie Du vielleicht weißt, bin ich unter gewissen Vorraussetzungen und für bestimmte Taten ein Befürworter der Todesstrafe (anderes Thema). Aber ansonsten sollte das Leben unantastbar sein.
Alles andere ist keine "Ehre" oder "Ehrenrettung", sondern nur falscher Stolz.

Jedihammer schrieb:
Habe ich mich jetzt ganz klar und verständlich ausgedrückt ?
Bestehen noch Fragen,dann stelle sie bitte.
Im großen und ganzen ja. Danke.
Und im Augenblick habe ich keine weiteren Fragen.

Jedihammer schrieb:
Und vorallem Anderen,ist das Sigma des Heuchlers durch meine Antworten von meinem Schild genommen ?
Erst in Hilders, wenn wir bei einem Bier zusammen sitzen und unseren kleinen Disput hier schmunzelnd Revue passieren lassen. :D :p
 
Crimson schrieb:
Sie wurde von ihrer Familie gezwungen, einen Mann zu heiraten, den sie weder vorher näher kannte, geschweige denn liebte; ist das kein Grund?

C.

Und wer gab ihr das recht,ihrem Ehemann den gemeinsamen Sohn vorzuenthalten ?


Horatio d'Val schrieb:
Erst in Hilders, wenn wir bei einem Bier zusammen sitzen und unseren kleinen Disput hier schmunzelnd Revue passieren lassen. :D :p


Ich sehe keinen Disput,sondern eine Diskusion,in der wir beide eine dermaßen Unterschiedliche Meinung haben,daß wir wohl keinen Konsens finden.
Mehr nicht.
Wenn alle einer Meinung wären,müßte man die Diskusion erfinden.

P.S.
Die Einladung zum Bier nehme ich an ;) :D ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Darth Mund schrieb:
@ Darth Mund
Du merkst ich verabscheue deterministische Lehren. Meist dienen sie sowieso nur als Entschuldigung für gescheiterte Existenzen und Verbrecher. Da es aber (Gott sei Dank) bis jetzt nur ein hauptsächlich philosophischer Ansatz ist - und wenn man den derzeitigen Stand der Neurobiologie bedenkt, wohl noch lange bleiben wird - steht es zum Glück jedem frei, sich diese Anschauung zu eigen zu machen oder nicht. Natürlich mit Ausnahme der Determinismus-Anhänger, für die steht es nicht frei, für die ist es vorherbestimmt....

Mir gefällt die Vorstellung keinen freien Willen zu haben auch nicht unbedingt, hat aber Gott sei Dank keine negativen Auswirkungen auf mein handeln.
Ich habe mir meine deterministisches Weltbild aber nicht nach Sympathie ausgesucht, sondern bin durch mein logisches Verständnis zu der Erkenntnis gekommen, dass es wohl nicht anders sein kann. Auch wenn, ich mich irren sollte. Dass der Schicksalsglaube als Entschuldigung für gescheiterte Existenzen und Verbrecher missbräuchlich dient, macht den Determinismus noch lange nicht unwahr, zumal er Verbrecher und gescheiterte Existenzen nicht besser stellt als sie sind. Sie erklärt vielmehr die Zusammenhänge anders ohne die Menschen moralisch zu bewerten.
Der Determinismus redet auch nicht von Vorherbestimmung, sondern von zwangsläufiger Entwicklung, was ein großer Unterschied zum Schicksalsglauben ist. Vorherbestimmung geht nämlich von einem Sinn in den Ereignissen aus, der Determinismus nicht.

So weit so gut.

@Jedihammer
Ich verstehe jetzt auch nicht so ganz warum die Frau eine Schuld an ihrem Schicksal trägt. Klar, sie hat ihren Tod mitverursacht, weil sie gegen eine wichtige Norm verstoßen hat. Aber hier von Schuld im Moralischen zu reden, halte ich für fraglich.
Du sagst selbst, dass es Ausnahmen gibt, die eine Verstoßen gegen die Treuepflicht erlauben. Ist diese Ausnahme nicht dann gegeben, wenn ein Mensch unter der Treuepflicht, die ihm/ihr sogar durch die Herkunft aufgezwungen wurde, extrem leiden muss? Sie wurde nie gefragt ob sie dieses Treueverhältnis eingehen möchte, sondern ist quasi hineingeboren worden. Sie hat unter diesem erzwungenem Treueverhältnis stark gelitten und wollte dem entfliehen. Meiner Meinung nach hat sie nicht zu unrecht gehandelt.
Also wenn Menschen, denen ich freiwillig oder unfreiwillig verpflichtet bin, Gewalt gegen mich anwenden und mir meine Freiheit nehmen und ich leiden muss, egal ob das einem Wertesystem entspricht oder nicht, fühle ich mich von jeglicher Loyalität entbunden. Dann steht meine Freiheit und Unversehrtheit über irgendeiner Norm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Horatio d'Val schrieb:
@SiLL

Ihr redet beide davon, daß es moralische Werte gibt, die innerhalb der Gemeinschaft zwingend einzuhalten sind. Wer innerhalb dieser Gemeinschaft gegen die Werte verstößt, gehört bestraft. Die Gruppierungen, über die wir hier reden, haben sich dazu entschloßen, der deutschen Gemeinschaft beizutreten und hier zu leben. Laut eurer eigenen Argumentation haben sie sich nun genauso an diese Werte zu halten, wie es vorher von Mitgliedern ihrer eigenen Gemeinschaft abverlangt wurde!
Dies verlangt ihr gar nicht. Nein, ihr entschuldigt es sogar, indem ihr Ausreden und Entschuldigungen für ihr Verhalten sucht und diese mit Ehre und Moral begründet.

Das ist heuchlerisch.
Erstmal um meinen Gefuehlen nach deinen Anschuldigungen freien Lauf zu lassen: Was? Was? WAS?! WAAAAAAAAAAS!?
Offenbar hast du einiges an meinen Aeusserungen falsch interpretiert.
Erstmal hatte mich die Gleichstellung mit Jedihammer verwundert, da ich nach dem Lesen seiner Beitraege doch sicher behaupten darf, in einigen Punkten gaenzlich anderer Meinung als er zu sein. Auch wenn ich es befuehrworte, dass er versucht sehr kritisch an unsere "Westliche Arroganz" zugehen (eine zunaechst kritische Einstellung ist in den meisten Faellen von Vorteil), kommt er jedoch fuer mich zu falschen Schlussfolgerungen. Aber okay, will ich mal antworten:
"Laut eurer eigenen Argumentation haben sie sich nun genauso an diese Werte zu halten, wie es vorher von Mitgliedern ihrer eigenen Gemeinschaft abverlangt wurde!" Sehr richtig. Gebt mir einen Stift, ich unterschreib den Satz sofort.
"Dies verlangt ihr gar nicht. Nein, ihr entschuldigt es sogar, indem ihr Ausreden und Entschuldigungen für ihr Verhalten sucht und diese mit Ehre und Moral begründet." Ausreden und Entschuldigungen... Ich erinnere mich noch, wie ich sagte, dass Taeter und Anstifter hart bestraft werden und mit "hart" mein ich auch wirklich hart. Ich schlug sogar noch die Moeglichkeit eines haerteren Strafmasses fuer Mehrfachmoerder vor... Das Problem ist, dass du jeden Versuch, die Beweggruende der Taeter zu suchen und zu verstehen und diese mit einwirken zu lassen, als "Ausrede" wertest.
Ich hingegen bezeichne dieses Vorgehen als den Anspurn, selbst in den schlimmsten Bereichen des Justiz, wo starke Emotionen herrschen und es sehr verlockend erscheint, einfach alle bis zum Lebensende einzusperren oder die Giftspritze zu verpassen - selbst dort, wo Menschen abscheulichstest Unrecht wiederfahren ist, ein Mindestmass an Objectivitaet und Gerechtigkeit auch zu Gunsten der Taeter einfliessen zu lassen. DAS ist in meiner Sicht wahre Gerechtigkeit, sich JEDER Seite zu widmen, ueber JEDE mit einem klaren Geist nachzudenken. Mir ist klar, dass jetzt wieder die Anschludigung "VERHARMLOSUNG" hinausposaunt wird, aber ich kann in diesem Fall nicht mehr tun, als es zu wiederholen: Harte Bestrafung: JA! Bestrafung ohne Differenzierung: NEIN! Todesstrafe: NEIN!
Zu Letzterem: Niemand sollte in eine angelbich aufgeklaerten Gesellschaft einen Anderen per GESETZ umbringen duerfen ... dann nutzt man die gleiche Methoden, wie das, was man eigentlich bekaempfen will. Und dafuer gibt es ein bereits verwendetes und tolles Wort: Rache. Und das Argument "Abschreckung" koennt ihr auch gleich wieder verwerfen. Jedes Land mit Exekutionen glaenzt durch selten hohe Prozentzahlen, wie viele aller Tausend Menschen schon eine Straftat begangen haben.
Talon Karrde schrieb:
Es soll also nicht nach Person und deren eigenen Überwindung geurteilt werden, sondern nach der Überwindung die nötig ist wie sie in irgend einem Buch festgelegt ist?
Würde mir gefallen... gäbe weniger Nährboden für Täterverhätschelung.
Wenn ein Mann zwoelf Kinder vergewaltigt und toetet, ist es bereits heute scheiss egal, wie er persoenlich damit klar kommt. Meine Idee ist nicht sehr weit von der aktuellen Praxis entfernt, wie man vielleicht zuerst glauben moechte.
Allerdings wuerden auch bei mir noch Dinge wie psychische Krankheiten, bewusstseinveraenderte Substanzen usw. einwirken... Schliesslich ist Differenzierung ebenfalls eine wichtige Sache in meinen Ueberlegungen.

@Darthmund
*wild in die Haende klatsch* Tolle Ausfuerungen. Hat teilweise genau meine Gedanken getroffen.
Natuerlich ist Determinismus keine tolle Vorstellung. Unsere Gedankenwelt ist viel zu sehr von Gefuehlen beeinflusst, als dass sie diese Vorstellungen schoen finden koennte. Wenn man aber annimmt, dass die zwei Grundsaetze der Logik (die nochmal nebenbei bemerkt bereits von unzaehligen, hochrangigen Wissenschaftlern bestaetigt wurden) "Alles hat eine Ursache" und "Nicht entsteht aus dem Nichts" sind, wenn man wirklich davon ausgeht, dass das wahr ist, was moderne Wissenschaften stets tuen, dann, allerdings auch nur dann, MUSS Determinismus wahr sein. Das ist 100% so klar, wie laut unserer Logik eins plus einx zwei ergibt. Das hat nichts mit der Fuegung in die Willenlosigkeit zu tun. Wer es jetzt noch nicht versteht, der kappiert es nun mal nicht und wird es, wenn er Pech hat, vielleicht auch nie kappieren.
Allerdings auch wahr ist: Wenn man diese Tatsache auf alles einfliessen lassen wuerde, haette das Leben jeden weiteren Sinn verloren.... Genau aus diesem Grund ist Determinismus nur mit Vorsicht zu geniesen. Eine Ethik, die darauf bassiert, ist eine Ehtik der Emotionslosigkeit und der Unmenschlichkeit.
@Loki: Rein aus der theoretischen Sicht stimmt es: Ein Mensch ist ersetzbar. ABER, bevor alle wieder ohne mal richtig nachzudenken ueber mich herfallen: Diese sachlich richtige Erkenntniss gilt es schlicht und ergreifend zu ignorieren. Klingt zu einfach? Ja das tut es, ist aber nun mal der einzige Weg, die Bedeutung von Leben und Emotionen zu erhalten, ohne die Wahrheit untergehen zu lassen. Man sollte sich ihrer bewusst sein, um Aufgeklaertheit vorran zu treiben. Muss sich aber auch bewusst sein, welche Konsequenzen ein Leben nach dieser Sachlage nach sich ziehen wuerde und dass diese Konsequenzen in jedem Fall zu vermeiden sind.
Eine wichtige Weissheit faellt mir da gerade ein: Die Wahrheit ist oft am schmerzhaftesten. Ihr seht, das ist sie tatsaechlich.
 
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