Entwicklungshilfe nach Afrika - wofür?

Ic denke nämlich, das HAUPTPROBLEM ist, dass wir gar nicht wissen, wie die Afrikaner denken und sie deswegen "westlich" behandeln - das kann nicht funktionieren

Bea hat dazu mal geschrieben, daß man sich überhaupt nicht einmischen sollte, zumindest am Anfang eines anderen Threads.

Ich persönlich denke ja, daß die Afrikaner gar nicht so weit denken können und wollen, wie wir, weil sie es einfach nicht gewohnt sind, über Jahrzehnte zu planen. Da geht es nur um das hier und jetzt, man will möglichst viele Nachkommen haben, um sich zu ernähren und läßt sich wahrscheinlich auch so den Spaß am Sex nicht verbieten. Ich glaube kaum, daß man in irgend einer Armutszone Afrikas einen Menschen finden wird, der sich Gedanken darüber macht, ob es richtig ist, was passiert oder nicht.

die Hauptschuld für die schlechte Lage in Afrika

@SenatorLeiaOrgana: Ich glaube, keiner von uns weiß, was da unten wirklich los ist. Weißt du es?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das soll kein Vorwurf sein, es interessiert mich nur einfach.

(Diese edit-funktion scheint auf diesem Computer überhaupt nicht zu laufen.)
 
Da es in diesen Ländern keiner Sozialversicherungen gibt,sind viele Kinder für diese Menschen die einzige Alterssicherung.
Und diese Menschen bekommen meist nichts von der Endwicklungshilfe ab,weil vieles in dunklen Kanälen verschwindet.
Ich erinnere mich da an die Hungersnot in Äthiopien
Anfang der 80er Jahre.Im Land herrschte der Hunger,die ganzen Welt spendete.Aber das Regime feierte seinen Jahrestag mit einer Militärparade,und kaufte für 500 000 Dollar Whisky.
Oder der Krieg Äthiopien gegen Eritrea,um ein wertloses Stück land vor 2 Jahren,der Miliarden von Dollar kostete.Und das,obwohl beide Länder zu den Ärmsten der Welt zählen.
Wer für soetwas Geld hat,der benötigt auch keine Hilfe.
Meiner Meinung nach zahlt Deutschland zuviel Endwicklunglhilfe,und kontrolliert zuwenig die sinnvolle Verwendung der Selben.
 
Für mich wäre das Bestechung und Verschwendung. Daür möchte ich meinen Teil der Entwicklungsgeldern nicht ausgegeben sehen.

Ich weiß nicht, ob ich dir das irgendwie begreiflich machem kann, aber ich sehe das als sehr positiv an, wenn man so ein überkommenes System fördert, weil nur so die Mentaliät am Leben bleibt, die dieses Land ausmacht. Würde man z.B. Äthiopien in ein zweites Deutschland umfunktionieren, und es gibt Leute, die etwas solches vorhaben, ("Brain Drain" (was so viel heißt wie : Auswanderung der Intelligenzia)). Dann würde Äthiopien auch am Ende an den gleichen Problemen erkranken wie Deutschland es tut. Wenn man ein Land im Grundsatz so läßt, wie es von Anfang an gewesen ist, wird es irgendwann in der Lage sein, einem selbst zu helfen.

Also nochmal Klartext: Ich finde die Entwicklungshilfe für Afrika sehr wichtig, ich weiß zwar nicht, wie sie eingesetzt wird, aber ich halte es für Blödsinn, jedes Land dieser Erde in ein Industrieland umwandeln zu wollen. Die Informationsgesellschaft oder das, was von ihr übrig geblieben ist, hat auch ihre Nachteile und das wissen wir alle. Ewig kann es so nicht weitergehen. Es wird ewig so weitergehen, also laßt es uns analysieren, um das schlimmste zu verhindern.
 
@Soraya:
sry, aber das war totaler Bullshit!

An der sch**ß Situation in Afrika sind einzig und allein die sch**ß Industrie-nationen mit ihrem sch**ß Imperialismus schuld!
Auch wenn dieser offiziell nichtmehr existiert, herrscht auf der welt doch noch so ziemlcih das, was man Anfang des 20. Jahrhunderts als "Dollarimperialismus". Die Staaten sind zwar eigentich mehr oder weniger eigenständig, aber och von dn Industrieländern (damals als Herrenland bezeichnet) abhängig...

Man sollte sich wirklich mal darum kümmern, dass es den Menschen mal halbwegs gut geht. Und dabei dürfte dann mal net so genau auf's Geld geachtet werden! Aber, ein Dollar/Euro ist ja für einen Staat um einiges mehr wert als ein Mensch....

Zum Sex:
Was würdest du sagen, wenn man zu dir sagt, du darfst netmehr f*cken?


So, und jetzt können mich die Leute, die es sonst auch so gern machen, zusammensche*ßen ;)
 
An der sch**ß Situation in Afrika sind einzig und allein die sch**ß Industrie-nationen mit ihrem sch**ß Imperialismus schuld!


Es gibt in jedem Industrieland einen Staatspräsidenten oder Bundeskanzler, Verteidigungsminister, Außenminister, und so weiter. Die haben zwar auch ihre Berater, aber dennoch treffen die die Entscheidung, wenn ein Krieg geführt wird. Wenn das ganze dann noch zur eigenen Bereicherung stattfindet, spricht man von Imperialismus.

Nein, es läuft was ganz anderes. Die Industrie-Gesellschaft hat sich mitsamt ihrem großen Quantor namens sturem Fortschrittsglauben, selbstständig gemacht und nun versuchen ausgewanderte Afrikanische intellektuelle ihre Heimat in einen Tech-Park zu verwandeln. Der Grund dafür ist, daß angeblich die Schere zwischen Arm und Reich auseinanderklafft.

Dabei wäre die Lösung so einfach: Den Afrikanischen Staaten eine Infrastruktur und alles nötige zum Leben zu geben (und das ist nicht einfach, das ist mir auch klar) und sie ansonsten mit ihrer Mentalität sich selbst zu überlassen.

Wenn man zu viele Ideen für ein Land auf einmal hat, kommt am Ende irgendwas raus, nur keine Kultur. (Man sieht an den heutigen Medien in unserem Land schon, wie schnell eine Kultur zusammmenbrechen und zur Schrottfabrik werden kann.)

In Deutschland wohnt die neue Generation industriekranker Straßenkrieger. In Afrika liegt eine neue Chance.
 
@Anakin_Eastwood: Hast du meinen Post auch wirklich genau gelesen? Wenn ja, warum bist du anscheinend der Meinung, dass die Großfamilien an der Misere schuld wären? Das würde mich allerdings wundern, da du einerseits von der Wichtigkeit der Erhaltung der afrikanischen Lebensweise sprichst.

Original geschrieben von Anakin_Eastwood
.... ich sehe das als sehr positiv an, wenn man so ein überkommenes System fördert, weil nur so die Mentaliät am Leben bleibt, die dieses Land ausmacht.
Sicher, korrupte Regierungen zu unterstützen wird sich bestimmt sehr positiv auf die Entwicklung des Landes auswirken.:rolleyes:



Original geschrieben von Anakin_Eastwood
.... Dann würde Äthiopien auch am Ende an den gleichen Problemen erkranken wie Deutschland es tut.
Falls Äthiopien JEMALS zu einem Industriestaaten werden sollte, so würde es immer noch eine gewaltige Verbesserung gegenüber dem derzeitigem Zustand dieses Landes darstellen. :rolleyes:

@Anakin _Eastwood: Korrigiere mich bitte, falls ich dich in einigen Punkten missverstanden haben sollte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Anakin_Eastwood
Lese Dir deinen Post noch einmal ganz langsam und ganz genau durch......

*1 Sekunden*

*2 Sekunden*

*3 Sekunden*

.....

.....

aber ich sehe das als sehr positiv an, wenn man so ein überkommenes System fördert,
Alles beim Alten lassen? Keine Veränderung? Auch nicht zu positiven?
Wow...eine mutige Theorie

Dann würde Äthiopien auch am Ende an den gleichen Problemen erkranken wie Deutschland es tut
Tja, aber die Leute hätten was zu essen..... :rolleyes:

Wenn man ein Land im Grundsatz so läßt, wie es von Anfang an gewesen ist, wird es irgendwann in der Lage sein, einem selbst zu helfen.
Und da kommen wir wieder zum ersten Zitat.....es bleibt alles beim alten, nichts wird geändert. Das Volk hätte gar nicht die Kraft, irgendwas zu erneuern. Es würde beim alten Status Quo bleiben.
 
Okay nochmal eben was von mir.
Ich habe absoluten Müll gepostet weiss ich selber, aber ich bin heute komplett unzurechnungsfähig also bitte einfach mir verzeihen.
Nächstesmal schreibe ich keine POst um Sachen zu verarbeiten versprochen. Lg Bina
 
Und da kommen wir wieder zum ersten Zitat.....es bleibt alles beim alten, nichts wird geändert. Das Volk hätte gar nicht die Kraft, irgendwas zu erneuern. Es würde beim alten Status Quo bleiben.

Kann schon sein, daß die wirkilch nicht die Kraft haben... Andererseits, wieso soll man jedes Land zu nem Industriestaat machen? Wenn die Entwicklung so weit fortgeschrittten ist, daß es möglich wäre, könnte man das Land doch sich selbst überlassen...

Aber du hast schon recht, vielleicht schaffen die gar nicht, was aufzubauen. Dazu braucht es erst erfahrene Fachmänner aus anderen Ländern. So war das hier in Europa ja auch, als die Manufakturen von Frankreich in England eingekauft wurden.


Ich habe absoluten Müll gepostet weiss ich selber, aber ich bin heute komplett unzurechnungsfähig also bitte einfach mir verzeihen.

Ich bin dir dennoch dankbar, denn jetzt weiß ich, daß ich nicht der einzíge bin, der manchmal unzurechnungsfähig ist.
 
Ich finde die Sache mit den Patenschaften richtig gut. Da weißt du wenigstens was mit deinem Geld passiert. Und du hilfst nicht nur deinem Patenkind sondern der ganzen Familie und dem Dorf. Das gute daran ist auch, dass diese Entwicklungshelfer mit den Einheimischen arbeiten und nicht irgendwelche europäischen Firmen zB. Wassertanks bauen lassen. So lernen die Einheimischen wie sie sich selbst helfen können. Und als Spender bekommt man alle paar Monate ne Zeitung was mit dem Geld alles erreicht wurde.
 
Jeder Euro / Franken zählt

@ an SorayaAmidala

Erneut kommt ein Thread von dir ins Gespräch, dem jede fachliche Kompetenz fehlt. Aber item: Du bist noch jung und vermutlich nie in Afrika gewesen.

Z.B. fehlt mir hier ganz klar der Vermerk auf die hohe Kindersterblichkteit, die einmal durch Unterernährung gegeben ist, zum anderen durch diverse Kankheiten. Ein ganz grosses Problem ist Aids. Von der WHO werden Zahlen herumgereicht, dass in gewissen Gebieten bis zu 80 % der Einheimischen HIV-positiv oder an Aids erkrankt sind.

Aber ich will hier lieber von meinen Erfahrungen berichten.
Ich bin seit 10 Jahren Mitglied der Solidaritätskommission meiner Heimatgemeinde. Diese ist für die Unterstützung von gemeinnützigen Projekten im Inn- und Ausland verantwortlich. Unserer Kirchgemeinde unterstützt seit vielen Jahren ein Hilfsprojekt im westafrikanischen Staat Ghana, eines der ämeren Länder Afrikas. Politisch ist dieses Land relativ stabil. Trotzdem fehlt es an Annehmlichkeiten. Ein grosses Problem ist die Wasserversorgung. Ein anderes die mangelnde Hygiene, die wiederum mit dem Bildungsmangel in Zusammenhang steht. Wo diese Faktoren zusammen kommen, kann man sich leicht ausrechnen, dass ein solches Land von ganz grossen gesundheitlichen Problemen erschüttert wird. Da tut finanzielle Unterstützung und westliches Know How dringend Not.

Christliche Missionare haben mitten im Urwald von Ghana, genauer gesagt in Agogo, ein Spital eingerichtet, dass heute zu den modernstes des Landes zählt. Wenn ich modern sage, dann heisst das, dass es Betten gibt, fliessendes Wasser, Strom und ein Dach überm Kopf. Mehr nicht.

Eine Bekannte von mit, die in der Nachbarschaft wohnt, hat vor vielen Jahren in diesem Spital eine Schwesternschule eingereichtet und dort über viele Jahre hinweg Krankenschwestern und Hebammen ausgebildet (dafür trägt sie heute als einzige "weisse" Frau den vom König des Landes verliehenen Titel "Mother Queen"). Das war dringend notwendig, weil es diesem Spital an minimalsten hygienischen Vorschriften mangelte, die Patientensterblichkeit extrem hoch war.

Schlechte Hygiene und die massive Unterernährung, insbesonders das Fehlen eiweissreicher Nahrung rächen sich in Afrika mit ganz besonderen Krankheiten, die wir in Europa nicht kennen. Kinder mit riesengrossen Wasserbäuchen sind keine Seltenheit. Viel davon werden nicht älter als 5 Jahre. Aber auch die Erwachsenen tun sich schwer. Die medizinische Versorung erreicht gerade mal 30 bis 40 % der Bevölkerung. Für die anderen gibt es nichts ausser die Hilfe zweifelhafter Medizinmänner und der eigenen Familie.

Dank Spenden aus der ganzen Welt, ist es in Agogo gelungen, ein Spital mit einer sehr guten Augenklinik einzurichten. Patienten, die hier her kommen, sind nicht selten tagelang zu Fuss unterwegs, bevor ihnen hier geholfen wird. Würde die finanziellen Zuwendungen aus dem Norden ausbleiben, könnte das Spital seine Tore schliessen, den der Staat unterstützt das Gesundheitswesen nicht.

Ich selber war schon zweimal in diesem Spital. Ich weiss wie dringend in Afrika "unser" Geld gebraucht wird. Und wenn man mal gesehen hat, wie Menschen bei lebendigem Leib vor sich hinfaulen, weil sie nicht genug Milch und Eier und andere eiweissreiche Nahrung zu essen bekommen, dann gibt man gerne etwas von seinem hartverdienten Geld ab. Auch, weil diese Menschen sehr wohl zu schätzen wissen, was man für sie tut.

Die andere Seite der Medaille

Allerdings, und jetzt kommt die andere Seite der Medaille. Nur geben ist ebenso der falsche Weg, wie nichts zu geben. Denn Afrikaner sind leider ziemlich faul und bequem. Und darum ist diese Diskussion nicht überflüssig. Entwicklungshilfe führt in Afrika nur dann zum Ziel, wenn sie auf dem Grundsatz basiert: aktive Hilfe zur Slebsthilfe zu leisten. Man muss die Afrikaner dazu erziehen, den Karren selber aus dem Dreck zu ziehen. Man muss
ihnen zeigen, dass man Mülldeponien nicht neben den Wohnhäusern errichten darf, weil damit das Grundwasser verseucht wird, was wiederum als Trinkwasser aus dem Boden gepumpt wird. Und man muss ihnen zeigen, wie Maschinen und Geräte repariert werden, wiel die sonst einsam in der Landschaft verrotten, sobald sie nicht mehr funktionieren.

Man muss die Einheimischen gezielt fördern und dazu antreiben, Wissen an die Bevölkerung weiterzu geben. Dazu gehört auch das Thema "Familienplanung". Wo das nicht geschieht, versickert die Entwicklungshilfe im Sand, weil sie nicht nachhaltig ist...

Noch etwas ist wichtig in Afrika: Man muss sich mit den Häuptlingen solidarisieren und ihnen Tribut zollen. Man könnte auch sagen, man muss sie bestechen, sich ihren Goodwill erkaufen. Das kostet Geld. Aber dafür hat man einen Verbündeten, der wiederum dafür sorgt, dass mahnende Worte nicht ungehört im Volk verhallen.

Entwicklungshilfe in Afrika ist ein heikles Thema, das wirklich nur der versteht, der mal dort gewesen ist, auch weil man das Elend mit eigenen Augen gesehen haben muss, bevor man die brutalen Dimensionen begreift. Und die sind wirklich brutal. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.


mfg

Bea
 
Re: Jeder Euro / Franken zählt

Original geschrieben von Beatrice Furrer
Nur geben ist ebenso der falsche Weg, wie nichts zu geben. Denn Afrikaner sind leider ziemlich faul und bequem.

meinst du nich du übertreibst ein wenig wenn du sagst das afrikaner bequem und faul sind???

das wär genauso wenn man sagen würde arbeitslose sind faul denn die könnten sich ja ne arbeit suchen...
 
Re: Re: Jeder Euro / Franken zählt

Original geschrieben von Darth CAS
meinst du nich du übertreibst ein wenig wenn du sagst das afrikaner bequem und faul sind???


Leute, bei über 30 C im Schatten, was macht man am liebsten??

Nichts! - der Afrikaner ebenso
 
Re: Re: Jeder Euro / Franken zählt

Original geschrieben von Darth CAS
meinst du nich du übertreibst ein wenig wenn du sagst das afrikaner bequem und faul sind???

das wär genauso wenn man sagen würde arbeitslose sind faul denn die könnten sich ja ne arbeit suchen...
Es sollte doch hinlänglich bekannt sein, daß aus dieser Ecke gelegentliche Äußerungen dieser Art kommen.... :rolleyes:
 
Re: Re: Jeder Euro / Franken zählt

Original geschrieben von Darth CAS
meinst du nich du übertreibst ein wenig wenn du sagst das afrikaner bequem und faul sind???


Ich wünschte es wäre so, aber da kannst du jeden fragen der in Afrika Entwicklungshilfe leisten. Ob von Caritas, dem IKRK oder einer anderen Hilfsorganisation. Das ist aber weder abwertend noch böse gemeint, es bezieht sich lediglich auf die völlig andere Lebenseinstellung.

Die Schwierigkeit der Entwicklungshilfe besteht darum auch darin, dass man die Leute erst einmal dazu erzieht - im Sinne der Selbsthilfe - einen Spaten in die Hand zu nehmen, um damit etwa einen Acker zu bepflanzen. Viele haben schlicht weg keine Ahnung, wie das geht. Noch ist in den meisten Fällen Fällen gutes Saatgut vorhanden.

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, Afrikanern beizubringen, dass sie kein verseuchtes Brunnenwasser trinken dürfen. Sie tun es trotzdem, weil sie keine Ahnung von Hygienevorschriften haben und immer wieder ihre Müllberge direkt vor dem Haus einrichten. Hitze und Feuchtigkeit tragen ihres dazu bei, dass sich Koli-Bakterien und andere gefährliche Keime im Nu ausbreiten.

Kommt weiters hinzu, dass die Korruption in Afrika weit verbreitet ist, was auch wieder mit der Armut und dem tiefen Bildungsniveau zu tun hat. Hier arbeitet jeder in die eigene Hand, Solidarität ist ein Fremdwort. Man kann nicht einfach Geld nach Afrika schicken und meinen, es kommt den Ärmsten der Armen zu gute. Es wird von denen abgefangen, die es am wenigsten nötig haben.
Unsere Gemeinde hat vor zwei Jahren Zahlungen an das oben erwähnte Krankenhaus in Ghana gestoppt, weil uns fingierte Bauabrechnungen vorgelegt worden sind. Der lokale Augenschein hat unseren Verdacht dann bestätigt, wie auch immer wieder Versorgungsmaterialien aus den Depots gestohlen werden.

Da könnt ihr jetzt gerne wieder behaupten, die Furrrer spinnt oder erzählt hier Lügenmärchen. Aber es ist so. Wer in Afrika den kleinen Finger gibt, muss damit rechnen, dass die ganze Hand genommen wird. Das ist mit ein Grund, warum nachhaltige Entwicklungshilfe zu schwer zu gewährleisten ist. Weil hier so viele unerfreulichen Komponenten zusammen kommen.

Das ist in Südamerika und Südostasien aber nicht anders. Wenn ich zuerst den Zoll mit harten US-Dollars bestechen muss, damit eine Ladung Altkleider ans Ziel kommen, diese nicht von korrupten Geschäftemachern abgefangen und für eigene Zwecke missbraucht werden, dann ist das schon pervers. Nichts desto trotz ist das auch in Ghana traurige Realität. Und das sind Zustände, die man ruhig mal öffentlich anprangern darf, weil hier die Gutgläubigkeit und die Solidarität des spenden Volkes missbraucht wird.

Ich möchte das an einem Beispiel erläutern.
Zweimal pro Jahr schickt die das schweiz/deutsche christliche Hilfswerk "Basler Mission" unterstützt von Bund (Schweizer Entwicklungshilfe) eine Containerladung voll Hilfsmaterialien an das Spital in Agogo. Das sind in der Regel ausgemusterte medizinische Geräte, Sanitäranlagen und medizinisches Versorgungmaterial, das dafür von Spitälern aus der ganzen Schweiz und Süddeutschland gratis zur Vergügung gestellt wird.

Die Transportkosten dafür sind enorm und verschlingen 5-stellige Beträge. Damit allein ist den Afrikanern noch in keinster Weise geholfen. Ist die Ware mal dort, beginnt ein Tauziehen darum, wie die Ladung in den Busch kommt. Also müssen erst mal Bestechungsgelder dafür ins Spiel gebracht werden, dass die Ladung im Hafen von Kumasi ordentlich gelöscht wird. Der Zoll ist der nächste, der die Hand aufmacht. In der Zwischenzeit muss man damit rechnen, dass die Ware gestohlen wird, was leider immer wieder vorkommt. Also muss man auch noch Wachen anstellen, die den Container im Auge behalten. Die machen das auch nicht gratis. Bis die Ware dann endlich nach einem halben Jahr im Urwaldspital ankommt, hat man x Tausend Dollars für alte Bettwäsche, ausgedientes Operationsbesteck ein paar schrottreife Röntgenapparate und leere Bettpfannen investiert, die ein Bruchteil devon wert sind...

Klar, die Spenden werden im Spital von Agogo dringend gebraucht. Und sie sind auch sehr willkommen. Aber rentieren tut diese Entwicklingshilfe nicht. Weil der Aufwand dafür viel gross ist, wir uns diesen nur deshalb noch leisten können, weil die Schweizer-Regierung den Transport sponsert. Hört das auf, können wir keine Entwicklungshilfe mehr leisten. Das würde uns allen sehr weh tun. Denn wir wollen ja helfen. Aber, dass wir in Afrika Spendengelder und Kollekten für Bestechungsgelder einsetzen müssen, ist sicher nicht im Sinn der spendenen Bevölkerung. Aber anders geht es nicht.

Klar, wir könnten einfach das Geld nach Afrika schicken. Aber erstens gibt es keinen Handel für Spitalaccessoires. Noch weiss jemand wie man Geräte installiert und repariert werden. Die dortige Regierung rührt für die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems keinen Finger. Dass die Sterblichkeit in den letzten Jahren zurückgegangen ist, ist ausschliesslich das Verdienst westlicher Missionare, und Entwicklungshilfeorganistationen wie "Caritas",
"Medicines sans frontieres", dem IKRK und dem unermüdlichen
Einsatz von so kleinen Gruppen wie unserer Solidaritätskommission, die seit Jahren unentgeltlich viel Zeit und Mühe investiert, damit das Not und Elend der afrikanischen Bevölkerung wenigstens ansatzweise verbessert werden kann.

Ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, dass das ein Erfahrungsbericht
meiner Einwicklingsarbeit in Ghana ist. Mein Urteil bezieht sich nicht pauschal auf den afrikanischen Kontinent. Wenn jemand hier die gegenteilige Erfahrungen gemacht haben sollte, z.B. Hortaio d'Val, so steht euch das selbstverständlich frei, diese Aussagen zu widerlegen, oder Beispiele für das Gegenteil meiner
Einschätzung einzubringen.


mit freundlichen Grüssen

Bea
 
Re: Re: Re: Jeder Euro / Franken zählt

Original geschrieben von Beatrice Furrer
Ich wünschte es wäre so, aber da kannst du jeden fragen der in Afrika Entwicklungshilfe leisten. Ob von Caritas, dem IKRK oder einer anderen Hilfsorganisation. Das ist aber weder abwertend noch böse gemeint, es bezieht sich lediglich auf die völlig andere Lebenseinstellung.

Die Schwierigkeit der Entwicklungshilfe besteht darum auch darin, dass man die Leute erst einmal dazu erzieht - im Sinne der Selbsthilfe - einen Spaten in die Hand zu nehmen, um damit etwa einen Acker zu bepflanzen. Viele haben schlicht weg keine Ahnung, wie das geht. Noch ist in den meisten Fällen Fällen gutes Saatgut vorhanden.

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, Afrikanern beizubringen, dass sie kein verseuchtes Brunnenwasser trinken dürfen. Sie tun es trotzdem, weil sie keine Ahnung von Hygienevorschriften haben und immer wieder ihre Müllberge direkt vor dem Haus einrichten. Hitze und Feuchtigkeit tragen ihres dazu bei, dass sich Koli-Bakterien und andere gefährliche Keime im Nu ausbreiten.

Kommt weiters hinzu, dass die Korruption in Afrika weit verbreitet ist, was auch wieder mit der Armut und dem tiefen Bildungsniveau zu tun hat. Hier arbeitet jeder in die eigene Hand, Solidarität ist ein Fremdwort. Man kann nicht einfach Geld nach Afrika schicken und meinen, es kommt den Ärmsten der Armen zu gute. Es wird von denen abgefangen, die es am wenigsten nötig haben.
Unsere Gemeinde hat vor zwei Jahren Zahlungen an das oben erwähnte Krankenhaus in Ghana gestoppt, weil uns fingierte Bauabrechnungen vorgelegt worden sind. Der lokale Augenschein hat unseren Verdacht dann bestätigt, wie auch immer wieder Versorgungsmaterialien aus den Depots gestohlen werden.

Da könnt ihr jetzt gerne wieder behaupten, die Furrrer spinnt oder erzählt hier Lügenmärchen. Aber es ist so. Wer in Afrika den kleinen Finger gibt, muss damit rechnen, dass die ganze Hand genommen wird. Das ist mit ein Grund, warum nachhaltige Entwicklungshilfe zu schwer zu gewährleisten ist. Weil hier so viele unerfreulichen Komponenten zusammen kommen.

Das ist in Südamerika und Südostasien aber nicht anders. Wenn ich zuerst den Zoll mit harten US-Dollars bestechen muss, damit eine Ladung Altkleider ans Ziel kommen, diese nicht von korrupten Geschäftemachern abgefangen und für eigene Zwecke missbraucht werden, dann ist das schon pervers. Nichts desto trotz ist das auch in Ghana traurige Realität. Und das sind Zustände, die man ruhig mal öffentlich anprangern darf, weil hier die Gutgläubigkeit und die Solidarität des spenden Volkes missbraucht wird.

Ich möchte das an einem Beispiel erläutern.
Zweimal pro Jahr schickt die das schweiz/deutsche christliche Hilfswerk "Basler Mission" unterstützt von Bund (Schweizer Entwicklungshilfe) eine Containerladung voll Hilfsmaterialien an das Spital in Agogo. Das sind in der Regel ausgemusterte medizinische Geräte, Sanitäranlagen und medizinisches Versorgungmaterial, das dafür von Spitälern aus der ganzen Schweiz und Süddeutschland gratis zur Vergügung gestellt wird.

Die Transportkosten dafür sind enorm und verschlingen 5-stellige Beträge. Damit allein ist den Afrikanern noch in keinster Weise geholfen. Ist die Ware mal dort, beginnt ein Tauziehen darum, wie die Ladung in den Busch kommt. Also müssen erst mal Bestechungsgelder dafür ins Spiel gebracht werden, dass die Ladung im Hafen von Kumasi ordentlich gelöscht wird. Der Zoll ist der nächste, der die Hand aufmacht. In der Zwischenzeit muss man damit rechnen, dass die Ware gestohlen wird, was leider immer wieder vorkommt. Also muss man auch noch Wachen anstellen, die den Container im Auge behalten. Die machen das auch nicht gratis. Bis die Ware dann endlich nach einem halben Jahr im Urwaldspital ankommt, hat man x Tausend Dollars für alte Bettwäsche, ausgedientes Operationsbesteck ein paar schrottreife Röntgenapparate und leere Bettpfannen investiert, die ein Bruchteil devon wert sind...

Klar, die Spenden werden im Spital von Agogo dringend gebraucht. Und sie sind auch sehr willkommen. Aber rentieren tut diese Entwicklingshilfe nicht. Weil der Aufwand dafür viel gross ist, wir uns diesen nur deshalb noch leisten können, weil die Schweizer-Regierung den Transport sponsert. Hört das auf, können wir keine Entwicklungshilfe mehr leisten. Das würde uns allen sehr weh tun. Denn wir wollen ja helfen. Aber, dass wir in Afrika Spendengelder und Kollekten für Bestechungsgelder einsetzen müssen, ist sicher nicht im Sinn der spendenen Bevölkerung. Aber anders geht es nicht.

Klar, wir könnten einfach das Geld nach Afrika schicken. Aber erstens gibt es keinen Handel für Spitalaccessoires. Noch weiss jemand wie man Geräte installiert und repariert werden. Die dortige Regierung rührt für die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems keinen Finger. Dass die Sterblichkeit in den letzten Jahren zurückgegangen ist, ist ausschliesslich das Verdienst westlicher Missionare, und Entwicklungshilfeorganistationen wie "Caritas",
"Medicines sans frontieres", dem IKRK und dem unermüdlichen
Einsatz von so kleinen Gruppen wie unserer Solidaritätskommission, die seit Jahren unentgeltlich viel Zeit und Mühe investiert, damit das Not und Elend der afrikanischen Bevölkerung wenigstens ansatzweise verbessert werden kann.

Ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, dass das ein Erfahrungsbericht
meiner Einwicklingsarbeit in Ghana ist. Mein Urteil bezieht sich nicht pauschal auf den afrikanischen Kontinent. Wenn jemand hier die gegenteilige Erfahrungen gemacht haben sollte, z.B. Hortaio d'Val, so steht euch das selbstverständlich frei, diese Aussagen zu widerlegen, oder Beispiele für das Gegenteil meiner
Einschätzung einzubringen.


mit freundlichen Grüssen

Bea

...aber was hat das damit zu tun, dass Afrikaner faul wären?
 
Re: Re: Re: Re: Jeder Euro / Franken zählt

Original geschrieben von Senator LeiaOrgana
...aber was hat das damit zu tun, dass Afrikaner faul wären?


Sehr viel! Weil sich dieser Kontinent sehr wohl bewusst draüber ist, dass reichlich Entwicklungsgelder aus dem Norden und den anderen Indurstriestaaten nach Afrika fliessen. Je weniger aus eigenen Mitteln beigesteuert wird, desto reichlicher spriesst die
Hilfe.

Am besten zeigt sich das an der Siedlungspolitik. Warum glaubt ihr, haben sich weisse Siedler in Afrika niederlassen und riesige Farmen bewirschaften können: Weil sie das agrartechnische Know How und die körperliche Arbeit mitgebracht haben. Und genau diese Errungenschaft wird weissen Siedlern abspenstig gemacht. Die Schwarzen legen sich ins gemachte Nest, vertreiben die Weissen mit Schimpf und Schande. Die Regierung unterstützt dieses Treiben weitgehends.

Klar, das Land, auf dem die weissen Siedler zu Wohlstand gekommen ist, hat ursprünglich des Schwarzen gehört. Aber diese hätten es nie und nimmer geschafft, dass Land in eigener Regie urbar zu machen. Gleiches zeigt sich am Beispiel von Südafrika. Obwohl dort heute Gleichberechtigung herrscht, schlittert dieses land von einer in die andere Kriese. Und warum:
weil die sozialen Unterschiede dermassen frapant sind. Nicht überall zugegeben: aber vielerorts.

Ich habe landwirtschaftlich Projekte besucht, die mal mit Schweizer Entwicklungsgelder initiert worden sind. Kaum waren die Schweizer weg, sind die Felder verdorrt, weil sich niemand ausreichend darum gekümmert hat. Aus Faulheit und Interessenlosigkeit oder was auch immer für Grüden.

Wenn man Afrikaner ständig zur Arbeit antreiben muss, dann wirkt das auf die Dauer ganz schön öde, weil man kann nicht ständig hinter jedem her sein und erklären, wie was funktioniert.
Für einige von euch mag das nach Klischée klingen - ist es aber nicht. In ganz Afrika stagniert die Entwicklung. Es gibt keinerlei wirtschaftlichen Aufschwung. Stattdessen flüchten Schwarzafrikaner zuhauff in die Industrieländer, was verständlich ist, denn zuhause gibt es weder Brot, Arbeit noch einkommen.

Dass sind nicht selten die Arbeitskräfte, die dann im eigenen Land fehlen, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Aber genau dieses Unterfangen ist mit Arbeit verbunden, der man im reichen Westen durch die viel zu lasche Enwanderungspolitik aus dem Weg gehen kann.

In meinem Land sind afrikanische Zuwanderer nicht sehr geschätzt, u.a. weil sie im Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind. eben weil ihnen der Ruf anhaftet, faul und bequem zu sein. Das ist im übrigen nicht nur meine Einschätzung, sondern der überwiegende Tenor in meinem Land.


Mag sein, dass das in Deutschland anders ist.


mfg

Bea
 
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