Europäischer Aberglaube als Exportartikel

Die normalen Blutungen werden imo nicht behandelt, aber da kann narumi-chan bestimmt mehr sagen.
Ich habe leider keine Ahnung von Geburtsheilkunde, wo Blutungen aufhören normal zu sein und anfangen behandlungsbedürftig zu sein. Ich bin angehende PTA mit grossem Wissensdurst.


Ein Mittel zur Behandlung ist Methergin. Mit Bella Donna meinst Du doch sicher die Tollkirsche oder? Der darin vorkommende Wirkstoff Hyoscyamin hat wie Methergin krampflösende und vasokonstriktive Wirkungen, also alles was man mit Methergin erreichen will.
Dabei aber auch einen Haufen unerwünscht, nicht lebensbedrohliche (bei geringer Dosierung), Nebenwirkungen.
Da man bei wildwachsenden Pflanzen nie genau weiss wieviel Wirkstoffe sie enthält kann man auch nicht genau abschätzen wieviel man davon braucht um eine therapeutische Wirkung zu erreichen und wann es zuviel wird. Bei der Tollkirsche besonders gefährlich, die krampflösende Wirkung aber gleichzeitig Übelkeit und Erbrechen unterdrückt, was eine mögliche Vergiftung dann noch verstärkt. Allerdings verwendet man die Inhaltsstoffe der Tollkirsche sehr vielfältig in der Pharmazie.

@ icebär
Das ehrenamtliche Engagement dieses Vereins für gut zu befinden, weil die staatliche Entwicklungshilfe nicht ausreicht find ich sehr grenzwertig. Das Geld und die Arbeit was dieser Verein in die "Weiterbildung" in Homöopathie der Hebammen in Afrika steckt kann man auch dazu verwenden, die Hebammen Lesen und Schreiben beizubringen oder weiterführendes anatomisches und geburtshilfliches Wissen. Nicht jede ehrenamtliche Arbeit ist gleich gut.

@MrDeifel
wie Crimson schon gemeint hat, steckt hinter der Antroposophie viel mehr als nur die Walddorfschule und Demeter. Das von Rudolf Steiner erdachte Konzept strozt nur so vor einer tiefbraunen, rassistischen Esoterik.
 
@Batou
Es geht hier nicht darum jemanden für dumm, unmündig oder sonstwas zu halten oder hinzustellen.
Es geht darum das den Menschen da unten geholfen werden soll. Und zwar ordentlich und nicht mit Naturheilverfahren die

a.) vielleicht sogar schlechter sind als das was sie eh schon haben

und

b.) bei Ihnen Hoffnungen wecken die gar nicht erfüllt werden können.

Es ist einfach nicht richtig mit irgendwelchen Homoöpathischen Mitteln Menschen zu behandeln deren Genesung danach ein Glücksfall ist. So was nenne ich nämlich für dumm verkaufen.

Naturheilverfahren können wir uns in unserer Wohlstandsgesellschaft vielleicht erlauben. Aber die Leute da unten brauchen medizinische Basisversorgung. Das halte ich für viel wichtiger.

Und nochmal: In Sachen Naturheilkunde könnten wir vielleicht eher was von denen lernen statt ihnen unsere vor die Haustür zu karren.
 
@ icebär
Das ehrenamtliche Engagement dieses Vereins für gut zu befinden, weil die staatliche Entwicklungshilfe nicht ausreicht find ich sehr grenzwertig. Das Geld und die Arbeit was dieser Verein in die "Weiterbildung" in Homöopathie der Hebammen in Afrika steckt kann man auch dazu verwenden, die Hebammen Lesen und Schreiben beizubringen oder weiterführendes anatomisches und geburtshilfliches Wissen. Nicht jede ehrenamtliche Arbeit ist gleich gut.

Sorry, aber ich finde es einfach nur befremdlich, wie hier einem Verein vorgeschrieben werden soll, was er mit seiner Zeit und seinem Geld zu tun hat. Dann erwarte ich hier auch mal ein wenig Konsequenz: Schnapp dir das Vereinsregister und sag allen, die deiner Ansicht nach keinen vernünftigen Zweck verfolgen, was sie zum Verbessern der Welt gefälligst zu tun haben!
 
Sorry, aber ich finde es einfach nur befremdlich, wie hier einem Verein vorgeschrieben werden soll, was er mit seiner Zeit und seinem Geld zu tun hat. Dann erwarte ich hier auch mal ein wenig Konsequenz: Schnapp dir das Vereinsregister und sag allen, die deiner Ansicht nach keinen vernünftigen Zweck verfolgen, was sie zum Verbessern der Welt gefälligst zu tun haben!

Wer spricht von "vorschreiben"? Kritik muß aber gestattet sein, e.V und Ehrenamt hin oder her, zumal ein eingetragener Verein auch steuerliche Vorteile genießt.


Ach und genau deshalb war sie in der NS Zeit verboten

Nicht alles, was in der NS-Zeit verboten war, zeichnet sich dadurch automatisch als demokratisch und freiheitlich gesinnt aus. Steiner hat beim Zusammenbasteln seiner Lehre sehr viel von der russischen Okkultistin Helelna Petrova Blavatsky übernommen, und diese faselte ungehemmt von Herrenrassen und "primitiven Naturvölkern", deren Untergang bereits "karmisch" beschlossen und notwendig sei, für den Aufstieg der Menschheit als solcher. Solche Ansichten fanden auch Eingang in Steiners Lehren. Aber auch ohne die rassistische Komponente weist die Anthroposophie viele menschenverachtende Züge und Ansichten auf, die mit einer freiheitlichen Grundordnung nicht zu vereinbaren sind. (Stichwort Behinderte = minderwertige Trottelinkarnationen z.B., wie weiter oben erwähnt)

C.
 
@Icebär
Versuchst du eigentlich mit Gewalt einen Streit vom Zaun zu brechen oder ist das wirklich deine Meinung? Hier wird doch nur Kritik an den Methoden eines Vereins geübt und nicht an Vereinen oder dem Ehrenamt selbst. Ich finde deine Posts hier sehr befremdlich vor allem die Art, der Ton und die Weise wie du hier vorgehst ist meiner Erachtens nur Provokativ.
 
Nicht alles, was in der NS-Zeit verboten war, zeichnet sich dadurch automatisch als demokratisch und freiheitlich gesinnt aus. Steiner hat beim Zusammenbasteln seiner Lehre sehr viel von der russischen Okkultistin Helelna Petrova Blavatsky übernommen, und diese faselte ungehemmt von Herrenrassen und "primitiven Naturvölkern", deren Untergang bereits "karmisch" beschlossen und notwendig sei, für den Aufstieg der Menschheit als solcher. Solche Ansichten fanden auch Eingang in Steiners Lehren. Aber auch ohne die rassistische Komponente weist die Anthroposophie viele menschenverachtende Züge und Ansichten auf, die mit einer freiheitlichen Grundordnung nicht zu vereinbaren sind. (Stichwort Behinderte = minderwertige Trottelinkarnationen z.B., wie weiter oben erwähnt)

C.

Naja ich hab auch nie behauptet Anhänger der Antroposophischen Lehre zu sein. Ich glaube nur an die Heilwirkung der Antroposophischen Medizin, weil ICH sie am EIGENEN Leib erfahren habe. Und somit ist es für mich nichts Schlechtes, was von vielen, die vermutlich sich damit nichtmal tiefer befasst haben oder Erfahrungen gemacht haben, einfach als etwas abegestempelt wird, was keine Daseinsberechtigung hat.
 
Hier wird doch nur Kritik an den Methoden eines Vereins geübt und nicht an Vereinen oder dem Ehrenamt selbst.

Mal darüber nachgedacht, dass Kritik an kostenfreier Hilfe (egal, wie diese jetzt erstmal aussehen mag) reichlich unangebracht ist? Das einzige Argument, welches hier tatsächlich aufgefahren wird, ist: "Die benutzen Hokus-Pokus, das kann auf keinen Fall gut sein!" Und es ist befremdlich, einem Verein vorzuwerfen, dass er genau das tut, wozu er gegründet wurde. Ich kann auch zum Dackelzüchterverein gehen und sagen, dass mir dressierte Blindenhunde viel sinnvoller erscheinen, aber die Dackelzüchter werden mir dann berechtigterweise den Vogel zeigen.

Ich finde deine Posts hier sehr befremdlich vor allem die Art, der Ton und die Weise wie du hier vorgehst ist meiner Erachtens nur Provokativ.

Nein, ich bin nach wie vor extrem beeindruckt von der Tatsache, dass hier eine ganze Reihe an Verunglimpfungen für Leute ersonnen worden sind, deren einziges Verbrechen es ist, harmlose Leute zu sein, die sich aber sozial engagieren und dafür keinen Cent nehmen. Und das Homöopathie in der Dritten Welt jetzt wirklich katastrophale Folgen nach sich zieht ist genauso an den Haaren herbeigezogen, wie die vermeintliche Wirkung von Globuli. Du wirst mir hoffentlich also verzeihen, wenn ich eurer (zu großen Teilen einfach nur ungerechtfertigten) Kritik mit deutlicheren Worten einmal etwas zum Nachdenken verpasse. Vor allem hört es sich hier so an, als würde gleich die heilige Homöopathen-Inquisition über Afrika hereinbrechen.

EDIT:

Mal zur Verdeutlichung, was genau die HOG überhaupt tut:
‚Homöopathen ohne Grenzen‘ ist in verschiedensten Ländern weltweit in eigenen Organisationen vertreten. Ansatz der Projekte ist dabei Hilfe zur Selbsthilfe. Die Arbeit in Krisengebieten ist darauf ausgerichtet, Ärzte und anderes medizinisches Personal in der Homöopathie so auszubilden, daß es später von den Studenten selbst weiter gelehrt wird. Hierzu wird das Ausbildungsprogramm auf die Problematik vor Ort abgestimmt. So wurde z.B. in Bosnien die Behandlung von Traumata zunächst in den Vordergrund gestellt. In Honduras traf die Behandlung von Durchfallerkrankungen auf großes Interesse bei von uns ausgebildeten Mitarbeitern von Kinderdörfern. Durch AIDS und infolge des Hurrikan Mitch gibt es dort viele Waisenkinder. Auch die Folgen von AIDS und die psychische Situation der Kinder sind homöopathisch gut zu begleiten und zu unterstützen.

Ein weiteres Ziel der „Homöopathen ohne Grenzen“ ist die Erforschung von Behandlungs-möglichkeiten in Krisensituationen wie z.B. Mangelernährung.

Wesentlich ist für die gemeinnützige Organisation, nicht missionarisch tätig zu werden sondern nur auf Anforderung des betroffenen Landes Hilfestellung zu leisten. „Wir betrachten uns als Gäste in dem Land und respektieren die kulturellen Gegebenheiten soweit sie nicht grundlegenden Prinzipien unserer Charta wiedersprechen“.

http://ohnegrenzen.org/en/download/pressearchiv/pressemitteilung-juni-2003/

Klingt für mich eigentlich ziemlich bodenständig und vernünftig. Ist auf keinen Fall etwas, worüber ich mich jetzt aufregen müsste. Vor allem wird hier nicht der Anschein vermittelt, dass Homöopathie alles kann, dass Globuli Wundermittel seien und dass Homöopathie um jeden Preis in der Welt verbreitet würde. Das nimmt so ziemlich den meisten Kritikpunkten hier im Thread den Wind aus den Segeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, es ist doch aber recht zynisch in solchen Ländern Zuckerkügelchen zu verteilen und zu sagen, Alles wird gut.

Das in Ländern wo es an fachmedizinischer Grundversorgung fehlt und
wo Menschen an Krankeiten sterben die es bei uns nicht mehr gibt.
Wie wärs es den mit fliesend Waser und was zu Essen? Da könnte schon
einiges mit getan werden wo es kein Kügelchen oder Wässerchen dann bedarf.

Denn nach Holland oder Frankreich wollen die ja nicht, oder?
Geht es auch um etwas Prestige zu erlangen wie der große Bruder,
Ärzte ohne Grenzen, um hier zu Lande eine besser Lobby zubekommen?

"Dackel ohne Grenzen" kenn ich nun nicht, wird es wohl auch nicht geben, wird schon seinen Grund haben.


Nachdem was es da zu lesen gibt sollten sie sich Umbenennen in Psychologen ohne Grenzen.

Die Intension mag ja nicht verkehrt sein, nur sollte man hoffen das die Kompetenzen
nicht überschritten werden und kann man berechtigte Zweifel haben.
Jeder, der in die Praxis kam wurde behandelt,
egal ob es sich um direkte Kriegsfolgen oder schon länger bestehende chronische Erkrankungen handelte.
Ziel haben wir alle.........
 
Nun, es ist doch aber recht zynisch in solchen Ländern Zuckerkügelchen zu verteilen und zu sagen, Alles wird gut.

Und da dies sehr zynisch ist, wird das wohl auch kaum jemand machen. Ich möchte echt gerne mal wissen, wo dieses Argument überhaupt herkommt. Ich halte es nämlich für reine Übertreibung, dass den Homöopathen ihrem Selbstverständnis nach eine 100%ige Erfolgschance unterstellt wird und sie selbst auch felsenfest davon überzeugt seien.
 
Und da dies sehr zynisch ist, wird das wohl auch kaum jemand machen. Ich möchte echt gerne mal wissen, wo dieses Argument überhaupt herkommt. Ich halte es nämlich für reine Übertreibung, dass den Homöopathen ihrem Selbstverständnis nach eine 100%ige Erfolgschance unterstellt wird und sie selbst auch felsenfest davon überzeugt seien.

Wie Icebär schon in einigen Posts vorher erwähnt hat. "Homöopathisch begleiten" und "unterstützen" sind hier die Stichwörter zum Beispiel beim Thema AIDS. Keiner von den HOG tituliert sich selbst als Wunderheiler und Halbgott in Weiß, wie das schon so manch andere Ärzte gemacht haben.
Sie glauben an die ihrige Sache und wollen nur ihr Wissen weitergeben und nicht aufzwingen. Was ist da so schlecht daran?
 
Eine Frage zum Placebo-Effekt:
Wenn Kleinkinder ihre ersten Zähne bekommen, helfen Globuli in der Regel recht gut.
Nur wissen Kleinkinder ja nicht genau, was sie schlucken - tritt dann die Wirkung bei denen als Placebo-Effekt ein, weil die Eltern dran glauben, oder wie?:konfus:
 
Mal darüber nachgedacht, dass Kritik an kostenfreier Hilfe (egal, wie diese jetzt erstmal aussehen mag) reichlich unangebracht ist? Das einzige Argument, welches hier tatsächlich aufgefahren wird, ist: "Die benutzen Hokus-Pokus, das kann auf keinen Fall gut sein!" Und es ist befremdlich, einem Verein vorzuwerfen, dass er genau das tut, wozu er gegründet wurde. Ich kann auch zum Dackelzüchterverein gehen und sagen, dass mir dressierte Blindenhunde viel sinnvoller erscheinen, aber die Dackelzüchter werden mir dann berechtigterweise den Vogel zeigen.

Es wird aber auch kein Dackelzüchter hingehen, und seine dafür nicht trainierten Dackel in Blindenheimen als erstklassige Blindenhunde anpreisen, aber genau das tun die HoG's im übertragenen Sinne, wenn sie ihre "Heilkunde" in unterentwickelte Regionen tragen, in denen es an minimaler medizinischer Versorgung mangelt.

Nochmal:
Homöopathie ist eine Lehre, die aus vorwissenschaftlicher Zeit stammt, und allen seither gewonnenen medizinischen Kenntnissen zum Trotz von ihren Anhängern nahezu unverändert angewandt wird.
Die Anwender oder besser die Anbieter der Homöopathie sind für gewöhnlich zu 100% von ihrem Tun überzeugt, dogmatisch in ihrem Denken und bilden nicht selten große Schnittmengen mit radikalen Pharma-Gegnern, Impfgegnern, AIDS-Leugnern und ähnlichen paranoiden Wirrköpfen. Hinzu kommt, daß viele derer, die Homöopathie betreiben medizinische Laien sind, denen es in Deutschland noch immer viel zu leicht gemacht wird, sich zum "Heilpraktiker" aufzuschwingen und fortan in eigener Praxis ein wenig Onkel Doktor zu spielen.*
Dass sich diese medizinische Irrlehere solange halten konnte, ist ironischerweise unserer hochentwickelten Zivilisation zu verdanken. Hier gehen Leute wegen Leiden zum Arzt (oder Heilpraktiker), die vermutlich in 80% der Fälle durch die körpereigenen Abwehrkräfte von selbst wieder verschwinden, egal, ob ich mir nun ein pharmazeutischen Produkt einwerfe oder eine homöopathisches oder gar keins und mich einfach 3 Tage ins Bett lege. Nun sollte ein guter Heilpraktiker allerdings wissen, wann er mit seiner Kunst am Ende ist, und seinen Patienten lieber zum richtige Arzt schickt, genauso, wie ein Arzt, der in seiner Praxis Homöopathika anbietet wissen sollte, wann er seinem Schutzbefohlenen den richtigen Stoff verschreiben muß. Zur Ehrenrettung dieses Berufsstandes muß man sagen, daß sehr viele das auch so handhaben, obwohl es gerade in Heilpraktikerkreisen immer wieder Fälle gibt, bei denen eine wirkungsvolle Therapie unnötig herausgezögert wird, oft sogar, bis es zu spät ist.
Wenn jemand nun nach Afrika oder ein sonstiges Krisengebiet oder Entwicklungsland gehe, um dort eine solche Irrlehre zu verbreiten, dann spricht das zum einen dafür, daß derjenige von der Sache ziemlich überzeugt ist, und seine Fähigkeiten möglicherweise arg überschätzt. Auf jeden Fall stellt sich aber das Problem, daß man nunmal nicht eben zu einem richtigen Arzt gehen kann, wenn die eigene "Heilkunst" an ihre Grenzen stößt, wie das in unserer Wohlstandsgesellschaft eben möglich ist. Genau da liegt dann der Zynismus, auch wenn das Tun der HoGs per sè keine zynische Intention aufweist.
Homöopathie bringt dort unten nichts, da es dort keine Wohlstands-Wehwehchen gibt, die man mit ihr behandeln kann. Es fehlt dort an sauberem Wasser, gesunder Ernährung, Impfungen, Malaria-Prophylaxe, eben an richtiger Medizin, um überhaupt erstmal einen gewissen Standard zu etablieren. Homöopathie ist für die Menschen dort unten im besten Falle nutzlos und im schlimmsten Falle geeignet, falsche Hoffnungen zu wecken, zu enttäuschen und für andere, wissenschaftliche Medizin aus dem Westen unempfänglich zu machen.
Und nochwas sollte man zu dem Ausgangs-Artikel wissen: In diesem geht es darum, daß eine Heilpraktikerin in Afrika Hebammen ausbildet, und mittels Homöopathie die Säuglingssterblichkeit verringern will. Das ist hochgradier Schwachsinn und in Deutschland käme die Frau dafür vermutlich in den Bau, da Heilpraktikern hierzulande Geburtshilfe und Gynäkologie gesetzlich untersagt sind. (außerdem Zahnmedizin und die Behandlung hochansteckender Viruserkrankungen, die geeignet sind, Pandemien oder Epidemien auszulösen).

durango95 schrieb:
Eine Frage zum Placebo-Effekt:
Wenn Kleinkinder ihre ersten Zähne bekommen, helfen Globuli in der Regel recht gut.
Nur wissen Kleinkinder ja nicht genau, was sie schlucken - tritt dann die Wirkung bei denen als Placebo-Effekt ein, weil die Eltern dran glauben, oder wie?

Genau! Kleinkinder spüren die erhöhte Zuwendung ihrer Eltern auch dann, wenn sie diese vielleicht noch garnicht bewußt warhnehmen können. Hinzu kommt noch die Erwartungshaltung: Ich hab dem Kind was gegeben, jetzt muß es besser werden, die bei den Eltern zu der Selbsttäuschung führen kann, das zahnende Kind wäre mit Globuli ruhiger als ohne, obwohl das vielleicht objektiv gesehen garnicht zutrifft.

MrDeifel schrieb:
Wie Icebär schon in einigen Posts vorher erwähnt hat. "Homöopathisch begleiten" und "unterstützen" sind hier die Stichwörter

Begleiten und unterstützen kann ich aber nur, wenn es eine richtige Medizin gibt, die unterstützt werden kann, aber die ist in viele Gegenden Afrkas nunmal noch nicht oder nur rudimentär vorgedrungen.


C.

*Heilpraktiker kann in Deutschland jeder werde, der das 25. Lebensjahr vollendet hat, im Besitz eines Hauptschulabschlusses (!) ist und ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorweist. Zum Erlangen des Heilpraktikerscheins ist lediglich ein Multiple-Choice-Test beim örtlichen Gesundheitsamt abzulegen, in dem aber nur überprüft wird, ob der Probant eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt, und einige grundlegende anatomischen und hygienische Vorschriften verinnerlicht hat.
 
Kleinkinder spüren die erhöhte Zuwendung ihrer Eltern auch dann, wenn sie diese vielleicht noch garnicht bewußt warhnehmen können. Hinzu kommt noch die Erwartungshaltung: Ich hab dem Kind was gegeben, jetzt muß es besser werden, die bei den Eltern zu der Selbsttäuschung führen kann, das zahnende Kind wäre mit Globuli ruhiger als ohne, obwohl das vielleicht objektiv gesehen garnicht zutrifft.
Da muss ich aus Erfahrung widersprechen - die erhöhte Zuwendung ist vorher da, wenn man's mit Trösten und Beruhigen versucht, erhöht sich noch mal plus Erwartungshaltung, wenn man "richtige Medikamente" einsetzt, multipliziert sich im Fall erneut bei Misserfolg und erst wenn sie aussetzt, weil man z.B. lapidar alle paar Stunden Globuli verpasst und sich endlich nicht mehr drum kümmern muss, tritt Linderung ein.
Was die Objektivität betrifft - die lässt sich sehr gut in Geschrei messen. ;)
 
Persönliche Erfahrungen und Anekdoten ersetzen allerdings keine wissenschaftlichen Studien, und diese haben ziemlich sicher belegt, daß der Plazeboeffekt auch auf Kleinkinder und Tiere wirkt, oftmals sogar noch stärker als auf Erwachsene.
Ein schlüssiger Beweis für das Funktionieren der Homöopathie in der Form, wie es die Homöopathen gern hätten liefert die Wirkung bei Kindern jedenfalls nicht.

Die Seite hier setzt sich recht sachlich mit den Themen Homöopathie & Placeboeffekt auseinander:

Homopathie - nur ein Placebo-Effekt?

C.
 
@Icebär
Kritik an Jedweder Form der Hilfe auch wenn sie noch so kostenlos, selbstlos und ehrenamtlich ist muss auf jeden Fall erlaubt sein. Es kann nicht sein das jemand unter dem Denkmantel des humanitären Diestes alles machen kann was er will ohne das es anderen erlaubt diese Vorgehensweise zu kritisieren.

Wenn jemand kostenlose Kleidung und Nahrung Tonnenweise nach Afrika verschifft und dort kostenlos verteilt (ausgenommen Hungersnöte, Kriege und akute Katastrophenhilfe) dann mag das zwar durchaus einen humanitären Hintergrund haben ist aber für das dortige bisschen eigener Wirtschaft absolut verheerend. Deshalb sind solche Aktionen auch zu kritisieren und sogar anzuprangern.

Entwicklungshilfe muss immer Hilfe zur Selbsthilfe sein (das tut HOG in meinen Augen nicht grade) und wenn mir das was ein Verein dort unten macht nicht grade wirksam erscheint dann muss Kritik erlaubt sein. Ich ziehe meinen Hut vor jedem der sich da unten angagiert aber wenn er in meinen Augen das falsche tut dann muss ich das auch sagen können und tue das auch.
 
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