Fehler im System ??

Revan

Firefly/Serenity - Liebhaber ^^
Um es kurz zu fassen.

Auf der Realschule neben meinem Gymnasium hat sich ein 15-jähriger erhängt.
Als Grund wird gesehen, dass er die Versetzung nicht geschafft hat.

Nun kommt meine Frage:

War es die Schule schuld ?
Oder waren es die Eltern schuld ?
Oder gar seine Freunde?

Was hätte man tun können bzw. was kann man tun um so etwas zu verhindern ?
Sitzen bleiben abschaffen? Psychologische Förderung?

Ein verzwicktes Thema...
 
wie waers erstmal die schuld bei dem toten jungen zu suchen und nicht erstmal bei allen anderen. schliesslich hat der typ sich selbst erhaengt.
ausserdem ist es unmoeglich jetzt wirklich was dazu zu sagen was einem weiter bringt, da man nichts ueber ihn und sein umfeld sagen. vielleicht hat ja ein lehrer dafuer gesorgt das der junge nicht weiter kommt. oder natuerlich hat der junge immer nur geschwaenzt und wenn er mal da war, hat er nie in der schule ausfgepasst. da ist es doch das er sitzengeblieben ist.

und was ich noch dazu sagen will. man kann nicht alle schuetzen. es ist einfach nicht moeglich.
 
Ich frag mich nur wieso man wegen einer dummen Nichtversetzung in DEM Alter auf die kommt sich zu erhängen und das durchzieht. Ich kann das einfach nicht verstehen. Die Eltern suchen jetzt die Schuld bei der Schule, weil die Schule angeblich viel u spät gesagt hat, dass der Junge die Klasse nicht packt (was auf der Realschule verdammt schwer ist).
 
Revan schrieb:
Ich frag mich nur wieso man wegen einer dummen Nichtversetzung in DEM Alter auf die kommt sich zu erhängen und das durchzieht.

Das liegt schon am derzeitigen System, würde ich sagen. Heute muß man vor allem eins: Leistung bringen und funktionieren, und wer das nicht kann, ist weg vom Fenster.
Das ist zumindest das, was von den Medien und der Gesellschaft größtenteils vermittelt wird. Man MUSS einen guten Schulabschluß machen, um einen guten Job zu bekommen, man MUSS einen guten Job bekommen, um Geld zu verdienen, man MUSS Geld verdienen, um ein tolles Auto zu fahren und eine tolle Wohnung zu haben, man MUSS ein tolles Auto und eine tolle Wohnung haben, um eine tolle Frau zu bekommen, usw. usf.
Sensiblere Typen sind einem solchen Streß auf Dauer nicht gewachsen, und verzweifeln dann eben an schlechten Noten und "Ehrenrunden". Kommen dann vielleicht noch ein schlechtes häusliches Umfeld und/oder Streß mit den Klassenkameraden, z.B. wegen nichtvorhandener Markenklamotten dazu, kann das beim ein oder anderen schon zu solchen Kurzschlußreaktionen führen.

C.
 
Crimson schrieb:
Man MUSS einen guten Schulabschluß machen, um einen guten Job zu bekommen, man MUSS einen guten Job bekommen, um Geld zu verdienen, man MUSS Geld verdienen, um ein tolles Auto zu fahren und eine tolle Wohnung zu haben, man MUSS ein tolles Auto und eine tolle Wohnung haben, um eine tolle Frau zu bekommen, usw. usf.

C.

Das unterschreibe ich sofort, denn genau so ist es, ist echt zum Kotzen wie oberflächlich die Welt doch geworden ist. Oder war sie schon immer so?
 
Yoda1138 schrieb:
Das unterschreibe ich sofort, denn genau so ist es, ist echt zum Kotzen wie oberflächlich die Welt doch geworden ist. Oder war sie schon immer so?

Ja, die Welt ist oberflächlich....na und?

Noch lange kein Grund, sich aufzuhaengen. Und Leistung bringen, ist nunmal das A und O im Leben, man arbeitet und bringt Leistung, UM zu Leben und um ÜBERLEBEN zu koennen. Das ist in unserer Luxusorientierten Gesellschaft genauso wichtig wie bei noch unentdeckten Dschungelvölkern Südamerikas.

Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und wer meint, sich das Leben nehmen zu muessen, der soll das eben tun, solange er andere damit keinen Schaden anrichtet, ist da ja nichts dagegen einzuwenden.

Trotzdem würde ich sagen, dass nicht die Schule, sondern vielmehr die Erziehung ( wobei man in diesem Fall eher wohl von nicht vorhandener Erziehung sprechen kann ) schuld ist.
 
Leistung musste man schon immer erbringen um zu überleben. Früher sogar mehr als Heute (zumindest in unseren Regionen).
Ich beschäftige mich ja im Studium mit solchen Dingen.
Was ich sagen kann ist folgendes:
Ich glaube dass man die Leute heute efektiv unter mehr Druck stellt. Ok es war schon früher so das ein Industrieller oder Arzt als etwas besser galt als ein Arbeiter. Der Unterschied war aber folgender. Wer als Arbeiter/Bauernkind geboren wurde der hat auch eine solche Karriere gemacht. Wer aus reichem /adligem Haus kam eine entsprechend solche. Das war halt Schicksal und für viele wars dementsprechend ok auch wenn sie darunter gelitten haben. Fakt ist, dass es auch heute im abgeschwächter Form immer noch so ist. (Gibt ja mittlerweile auch einiges an Studien). Die Differenz zu früher ist aber folgende. Heute ist der Mensch freier hat mehr möglichkeiten (so sagt man) wer das nicht nutzt ist ein Versager oder nicht der Intelligenteste. Man redet den Leuten solchen Mist ein, dass sie alles erreichen können wenn sie nur wollen (das geht halt häufig einfach nicht). Dann ist man halt schnell mal der Looser.
Was nützt Dir viel Geld/Prestige? Nichts. In 200 Jahren wird sich niemand mehr an Anwalt XY oder Artz YZ erinnern. Viele versuchen durch ihren Beruf etwas besonderes zu werden. Auf lange Sicht ist das aber sinnlos.
Was war das Leben früher. Geboren werden/Arbeiten/sterben. Ist auch heute noch so. Nur begreifen das viele einfach nicht. Und Geld alleine hat noch nie und wirklich nie glücklich gemacht.
 
Zunächst einmal unterschreibe ich die Ausführungen Heulläufers.

Revan schrieb:
Nun kommt meine Frage:

War es die Schule schuld ?
Oder waren es die Eltern schuld ?
Oder gar seine Freunde?

Was hätte man tun können bzw. was kann man tun um so etwas zu verhindern ?
Sitzen bleiben abschaffen? Psychologische Förderung?

Ein verzwicktes Thema...

In der Tat. Gerade deshalb erscheint es mir müßig bis sinnlos, über speziell diesen Einzelfall zu urteilen, da mir schlicht weitere Hintergrundinformationen fehlen.
"Ehrenrunden" nun allerdings abzuschaffen, wäre sicherlich ein großer Unfug. Ist zwar makaber, doch der Straßenverkehr wird auch nicht eingestellt, weil es hin und wieder Unfalltode zu beklagen gibt. Von einem traurigen Einzelfall sollte nicht auf ein ganzes "System" geschlossen werden. Ich sehe das Problem primär in der Erziehung, doch dies ist ein anderes Thema.
 
Sicher ist er erst einmal selber schuld,denn er hat sich aufgehängt.
Um jetzt noch Schuld zuzuweisen müßte man den Schüler und sein Umfeld selber kennen.
 
Heulläufer schrieb:
Ja, die Welt ist oberflächlich....na und?

Noch lange kein Grund, sich aufzuhaengen. Und Leistung bringen, ist nunmal das A und O im Leben, man arbeitet und bringt Leistung, UM zu Leben und um ÜBERLEBEN zu koennen. Das ist in unserer Luxusorientierten Gesellschaft genauso wichtig wie bei noch unentdeckten Dschungelvölkern Südamerikas.

Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und wer meint, sich das Leben nehmen zu muessen, der soll das eben tun, solange er andere damit keinen Schaden anrichtet, ist da ja nichts dagegen einzuwenden.

Trotzdem würde ich sagen, dass nicht die Schule, sondern vielmehr die Erziehung ( wobei man in diesem Fall eher wohl von nicht vorhandener Erziehung sprechen kann ) schuld ist.

OMG, gefällt dir das etwa so?? Was ist denn das für ein System, in dem man Tag für Tag gegen seine Mitmenschen konkurieren muss? Das ist doch mal wieder typisch kapitalistisches Denken. Luxusorientiert..... Wie das schon klingt...

Um beim Thema zu bleiben: Ich kenne zwar die Geschichte von dem Jungen nicht, aber ich würde die Schuld nicht auf die Erziehung alleine schieben. Durch den verdammten Erfolgsdruck in der Schule hat man keine Chance mit schlechten Noten oder schlechtem Abschluss weiterzukommen (Selektion)

Ich verstehe das schon, wenn der Junge kein Bock mehr auf den Schulstress und ganzen Erfolgsdruck hat. Ein Selbstmord war wahrscheinlich etwas...voreilig aber wenn er mit seinem Gesellschaft nicht klarkommt....
 
Nerun schrieb:
OMG, gefällt dir das etwa so?? Was ist denn das für ein System, in dem man Tag für Tag gegen seine Mitmenschen konkurieren muss? Das ist doch mal wieder typisch kapitalistisches Denken. Luxusorientiert..... Wie das schon klingt...

Der Mensch ist eben ein Schweinehund. Wer versucht, seine Natur zu ändern, muss zwangsläufig scheitern. Nur Konkurrenz kann uns zu Leistungen anspornen.

Um beim Thema zu bleiben: Ich kenne zwar die Geschichte von dem Jungen nicht, aber ich würde die Schuld nicht auf die Erziehung alleine schieben. Durch den verdammten Erfolgsdruck in der Schule hat man keine Chance mit schlechten Noten oder schlechtem Abschluss weiterzukommen (Selektion)

Vielleicht kam der überhohe Druck, welcher den Jungen zu guten schulischen Leistungen bewegen sollte, aus dem Elternhaus. Liegt die Schuld dann bei der Schule? Wohl kaum.
 
Als erstes muss ich sagen, dass es schon traurig ist, dass dieser Junge mit dem Leistungsdruck nicht umgehen konnte und sich deshalb das Leben nahm. Aber man kann nicht sagen, dass es sein Fehler war und die Schuld niemandem zugeschoben weden kann. Es gibt immer noch Eltern, die ihre Kinder so stark fordern, so dass die Kinder nicht mehr damit klar kommen. Man muss ja gute Noten haben, vielleicht noch Klassen-, oder sogar noch Schulsprechersein und eine Mitgliedschaft in einem Sprotclub sein in dem man auch immer vorne mitmischen muss, damit die Eltern vor den Freunden prahlen können ("Ach unser Sohn ist Klassenbester und Schulsprecher. Im Tennisclub gewinnt er immer bla, bla, bla). Nein, bei mir ist das nicht so, meine Eltern sind zufrieden mit mir, ich habe erfolgreich die Lehre abgeschlossen und habe eine feste Stelle, mehr wollen sie nicht.

Es gibt aber noch eine andere möglichkeit:
Viele Jugendliche, sind nicht mehr Belastbar und geben schnell auf und möchten am liebsten nur im Ausgang sein. Sie klagen wenn sie überfordert sind mit den Hausaufgaben, aber statt sich hinzusetzen und mal VERSUCHEN die Aufgaben zu lösen und bei nichtverstehen der Aufgaben die Eltern oder Freunde zu fragen, sagen sie dann, dass es sowieso keinen Sinn haben würde sie würden es eh nicht verstehen. Sie packen dann ihre Aufgaben weg und gehen fort. Dann wundern sie sich, wenn sie mit dem Schulstoff nicht mitkommen und sitzenbleiben.

Dies sind nur Ausnahmen, es sind nicht alle so in beiden Fällen nicht aber es gibt beides leider nur allzu oft.
 
Remus schrieb:
Der Mensch ist eben ein Schweinehund. Wer versucht, seine Natur zu ändern, muss zwangsläufig scheitern. Nur Konkurrenz kann uns zu Leistungen anspornen.

Das verstehe ich nicht. Gerade die Konkurenz führt zu Demotivierung. Kann man das noch Zivilisation nennen, wenn man als normaler Mensch ständig seine Existenz behaupten muss? Zivilisation beruht für mich auf Gemeinschaft. Allein der Wille für eine zufriedene, glückliche Gemeinschaft ist Motivierung zum Arbeiten (miteinander - nicht gegeneinander )
 
Nerun schrieb:
OMG, gefällt dir das etwa so?? Was ist denn das für ein System, in dem man Tag für Tag gegen seine Mitmenschen konkurieren muss? Das ist doch mal wieder typisch kapitalistisches Denken. Luxusorientiert..... Wie das schon klingt...

Es mag mir zwar nicht gefallen, aber ich habe Augen im Kopf, mit denen ich meine Umwelt warnehmen kann. Und da siehts nunmal enorm nach Leistungsdruck und Konkurrenz aus.

Und warum führt Konkurrenz führt zu Demotivierung? Ist es nicht gerade der Wettstreit mit anderen, der uns zu unglaublichen Leistungen bringt?
Wenn es nicht nötig ist, besser zu sein als andere, dann wird der Mensch träge und begnügt sich mit dem, was er hat udn somit würden wir in der Entwicklung stehen bleiben.
 
Das was hier in so schöne Worte wie "Leistung bringen" verpackt wird, nenne ich schlicht schulische und berufliche Anarchie. Es geht nur darum, die anderen fertig zumachen, selbst zu überleben und so gut wie möglich da zu stehen. Auf den ersten Blick mag das gut aussehen, wenn jemand berufliche Karriere macht, eine sehr erfolgreiche Firma gründet und damit das Bruttoinlandsprodukt stärkt. Leider vergessen wir nur allzu oft, dass an dieser Spitze nur wenig Platz ist. Und dieser ist nicht automatisch für diejenigen reserviert, die auch tatsächlich Leistung bringen. Wir hören in der Boulevardpresse ständig von erfolgreichen Snobs, von ihren Spleenen und Macken; wir identifizieren uns mit diesen Leuten und vergessen darüber, dass wir selbst Individuen sind. Individuen, die in diesem System keine Chance haben. Wir müssen uns anpassen und mit Gegendruck auf unser Umfeld reagieren, um uns eine Existenz schaffen zu können. Dieser pure Egoismus kann doch wohl kaum zuträglich für ein gemeinschaftliches Zusammenleben sein, oder? Müssen wir in dem Glauben erzogen werden, dass wir in allem, was wir tun, der Beste sein müssen, um zu überleben? Oder das wir alles schaffen können, wenn wir nur hart genug arbeiten? Ein Bruchteil, der so denkt wird vermutlich auch eine solche Karriere hinlegen können, aber der ganze Rest sieht dann wieder tagtäglich im Fernsehen den Ort, wo sie nach ihrem anerzogenem Glauben nach sein müssten. Diese Menschen merken, das etwas nicht mit diesem System stimmt. Einige gehen daran kaputt, wie vielleicht dieser 15-Jährige Junge. Andere stellen sich auf die Barrikarden und werden als Randerscheinung von der breiten Masse völlig ignoriert. Wieder andere bekommen einen mittelmässigen Job und verlieren sich in völliger Teilnahmlosigkeit. Und die ganz großen Gewinner haben überhaupt keine Arbeit, sitzen zuhause rum und kassieren den Arschtritt der Nation, weil sie keine Mindestlohnjobs annehmen, sondern sich lieber aus der Staatskasse versorgen lassen, weil vielleicht auch noch ein paar Kinder da sind, um die man sich kümmern muß.

Vom Tellerwäscher zum Millionär.
God bless Germany...
 
Erstmal würde ich sagen das hat nichts mit unserer heutigen "Leistungsgesellschaft" zu tun, denn eigentlich sind wir heute im Gegensatz zu früher soweit, dass wir Leute denen wenig geglückt ist im Leben oder die krank geworden sind unterstützen im Gegensatz zu früher....Man kann natürlich früher nicht verallgemeinern denn es besteht ja aus etlichen Epochen, aber denken wir mal nach: Jäger und Sammler: Nicht genug Leistung= gefressen, Altertum: nicht genug Leistung: Verarmung, evtl. Hungertod oder Versklavung, Mittelalter: nicht genug Leistung: Verarmung evtl Hungertod, Gefängnis im Schuldturm oder Leibeigenschaft( fast Sklaverei); Industrialisierung: nicht genug Leistung: Verarmung, evtl. Hungertod, Kommunismus: nicht genug Leistung: kein Problem, aber der ganze Staat geht vor die Hunde... Kapitalismus( soziale Marktwirtschaft): nicht genug Leistung: Staat versorgt mit dem Nötigsten( bei uns sogar mehr), genausoviel wie Leut mit niedrigen Löhnen.... wie man sieht hat sich der Leistungszwang eher vermindert als zu wachsen. Die Frage ist einfach wo die Leistung verbracht wird. Außer bei den Topsportlern ist halt meistens die körperliche Leistung weniger wert als eine geistige Leistung...
Das mag jetzt hart klingen und ich kenne den Hintergrund nicht, aber ich würde sagen im Normalfall ist schon derjenige Schuld, der sich letzten Endes umbringt und niemand sonst.... natürlich gibt es Ausnahmen , aber das sind wie man schon aus dem Wort merkt Einzelfälle...

Ich würde auch sagen, dass nur Konkurrenz und Neid einen Menschen anspornen können wirklich viel zu arbeiten, denn indem wir im Vergleich mit Anderen nicht so gut oder gerade gut abschneiden sehen wir uns entweder bestätigt oder auch nicht, aber in jdem Fall versucht man aufzusteigen oder oben zu bleiben und das führt zu Leistung. Um zu verhindern, dass man allzu schlecht abschneidet sucht man halt einfach nach anderen Vorzügen, die man hat z.B. mehr Freizeit weniger Stress, mehr Freunde o.Ä. und natürlich sind das auch gewisse Werte... Aber diese sind halt nicht wirtschaftlich und somit kann der Staat nicht auf ihnen aufbauen... Meiner Meinung ist das Einzige, was einen Menschen sonst noch zur Arbeit bringt reiner Überlebenswille, denn sobald das Überleben gefährdet ist, ist einem Menschen die Konkurrenz erstmal egal... Das einzige System , das nicht so aufgebaut ist, ist der Kommunismus und ich habe einige Geschichten gehört, wie es da zuging. Mein opa war in russischer Kriegsgefangenschaft und hat erzählt, er habe bei einem Bauern auf einem Feld arbeiten müssen und festgestellt,dass in der Mitte des Feldes gar nichts wächst und hat den Bauern darauf gefragt, warum er da nichts pflanzt... Der erwiderte nur er bekommt nur was für das Bestellen des Feldes und der Ertrag sei nachher egal. Das Bestellen werde zwar überprüft, aber der Prüfer habe gute Schuhe und kommt erst wenn das Korn hoch genug gewachsen ist(weiß net obs Korn oder Mais oder sonstwas war), also überprüft er, um seine guten Schuhe nicht schmutzig zu machen nur en Rand und deshalb kann ers sich erlauben nur den Rand zu bestellen....ich glaube daran wird schon deutlich, dass das System nicht funktionieren kann ;)
 
Nerun schrieb:
Das verstehe ich nicht. Gerade die Konkurenz führt zu Demotivierung. Kann man das noch Zivilisation nennen, wenn man als normaler Mensch ständig seine Existenz behaupten muss? Zivilisation beruht für mich auf Gemeinschaft. Allein der Wille für eine zufriedene, glückliche Gemeinschaft ist Motivierung zum Arbeiten (miteinander - nicht gegeneinander )

Nein, eben nicht.
Ich behaupte vollkommen wertfrei, dass Egoismus eben der Natur des Menschen entspricht. Stelle dir doch einmal ein System wie den Kommunismus vor und beantworte die folgende Frage ehrlich: Rackert sich Fritzchen Müller eher für ein gesichtsloses Massenkollektiv oder für sein eigenes Wohl ab? Der Mensch tut immer das, was für ihn am ertragreichsten erscheint. Logisch, dass sich aus diesem Denken heraus eine Ellenbogengesellschaft entwickelt hat.
 
Der Mensch ist immer noch Teil der Natur und in der Natur heissts nunmal Fressen oder gefressen werden...und dieses Prinzip ist nunmal leider nicht zu umgehen.
 
Remus schrieb:
Rackert sich Fritzchen Müller eher für ein gesichtsloses Massenkollektiv oder für sein eigenes Wohl ab? Der Mensch tut immer das, was für ihn am ertragreichsten erscheint. Logisch, dass sich aus diesem Denken heraus eine Ellenbogengesellschaft entwickelt hat.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin kein Kommunist. Ich weiß sehr wohl, dass dieses System versagt hat ( es beruht auch auf Kapitalismus und Warenwirtschaft nur auf den Staat konzentriert )

Wenn ich im Büro schaffe, arbeite ich doch auch für ein "gesichtloses Massenkollektiv". Ja, das mit dem "am ertragreichsten" ist von Thomas Hobbes, oder? Man sieht doch, ist dieses System fair und gerecht, wenn Leute wie Bohlen und Wasweisich ewig reich werden und vom Volk gehuldigt werden? Wenn das wenigstens funktionieren würde, dass wenn man viel arbeitet, auch viel dabei rauskommt.

Jeder kennt die hohe Arbeitslosenquote, aber die hat ja nur der Gerd zu verschulden! Nein, gegen die Arbeitslosigkeit hilft kein Harz, keine CDU/CSU keine FDP, usw.... Es gibt schlicht keine Arbeitsstellen mehr wegen Modernisierung , Billiglöhnern und "effizientmachens". Ich kenne viele Leute, die sich wirklich angestrengt haben und etwas erreichen wollten, aber dann keine Stelle bekommen haben. Andereseits kenne ich einige, denen alles von ihren Eltern "in den Ars*h geschoben" wurde. Das klingt schon logisch, mit dem "Fressen oder gefressen werden", doch gewinnt der Stärkere im Sinne der Herkunft und des "Mitläuferseins" (sry für den Begriff) nicht der Stärkere im Sinne des Fleißes IMHO....
 
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