[Fiction] Der Schildträger

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Mal wieder habe ich mich hingesetzt, und angefangen, eine Geschichte zu schreiben, die ich, sobald sie fertig ist, auf meiner neuen Palpatine-der-Kanzler Seite veröffentlichen werde. Das erste Kapitel gibt's sozusagen als Vorabdruck hier:

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[c]Kapitel 1[/c]

Ein milder Windhauch strich durch die Allee von stolzen Santina-Birken, die über einen kleinen Hügel und einen Bach zu einer gepflegten, weiß getünchten Villa führte. Die Sonne hatte ihre lange Reise über das Firmament beinahe beendet, und stand nun blutrot über den fernen Sümpfen. Langsam fuhr eine Schwebersänfte über die Straße, bog über die Brücke und steuerte auf die Villa zu. Die Tür des Haupthauses öffnete sich und ein älterer Mann trat heraus. Er trug lange, schwarze Hosen, ein weißes Hemd und eine lange Robe, und schien der Verwalter des Anwesens zu sein. Zielstrebig trat er an die Sänfte heran, zog geschickt die Tür auf und half dem Insassen heraus. ?Seine Exzellenz freut sich, daß Ihr es vor Eurer Abreise geschafft hat, vorbeizusehen, Botschafter.? Der Fahrgast lächelte. Er war ein etwa 30järiger Mann mittlerer Größte mit mattem rotem Haar, das er in der traditionellen Mode seines Planeten trug. Gekleidet war er in edlen, roten Samt, mit einer schwarzen Schärpe um seine Taille. In seinen Augen brannte das Feuer der Jugend, seine Haltung war kraftvoll und aufrecht, kurzum sein ganzes Wesen strahlte aus, daß die Welt für ihn in Ordnung war. ?Ich danke ihm für die Einladung.?, sagte er freundlich. Der Verwalter machte eine angedeutete Verbeugung zum Haus. ?Wenn Ihr mitkommen wollt, Botschafter, ihr werdet bereits erwartet.?
Der als ?Botschafter? betitelte Mann folgte dem Verwalter über den Kiesweg und die Haupttreppe ins Innere des Hauses. Als er eintrat war sein Gastgeber bereits aus dem hinter dem Haus liegenden Garten aufgetaucht und nahm freudig seine Hand. ?Ich freue mich, alter Freund. Wie ich sehe, trägst Du schon die neuen Amtskleider. Ein glücklicher und großer Tag für unsere Welt, daß nun endlich auch wir im Senat vertreten sein können. Ich wünschte, Dein Vater hätte es noch erleben können.? Während er sprach, führte er seinen Gast langsam zur Hintertreppe. ?Ich hörte, Du reist erst morgen ab, also laß uns die wenigen verbleibenden Stunden auf Naboo nutzen.? Inzwischen hatten die beiden Männer die Tür zum Garten erreicht und traten nun durch sie hindurch. Lauter Beifall stürmte ihnen entgegen. ?Vivat Naboo, hoch lebe Botschafter Palpatine!? Palpatine lächelte strahlend und drehte sich vergnügt zu seinem Gastgeber um. ?Das wäre nicht nötig gewesen, Veruna.? Veruna klopfte seinem Freund auf die Schulter. ?Vielleicht bleibst Du auf Coruscant, da dachte ich, wir sollten Dich noch einmal an die Schönheit dieser Welt erinnern.? Er lachte. ?Wir kennen Dich, Palpatine. Du bist manchmal sehr vergeßlich.? Veruna lachte erneut laut auf und Palpatine stimmte ein. ?Komm, mein Freund, wir besorgen uns erst einmal etwas zu trinken.? Gemessenen Schrittes gingen sie die Treppe herunter und schlängelten sich durch die Menge hindurch. Mehrfach wurde Palpatine angehalten, um Glückwünsche entgegenzunehmen. Endlich erreichten die beiden Freunde die Bar und ließen sich auf zwei hochbeinigen Stühlen nieder. ?Seenlese, Spätsommer lieblich.?, sagte Veruna und kurze Zeit später kam der Barmann mit dem gewünschten Wein zurück. Veruna goß zwei Gläser ein und reichte eines an Palpatine weiter. Dann drehte er sich auf seinem Stuhl um und ließ seine Blicke über die versammelten Gäste schweifen. ?Morgen gehst Du also fort.?, fing er an. Palpatine wandte seinen Kopf zu ihm und nickte. ?Endlich Coruscant, nicht wahr??, fuhr Veruna fort. ?Wie lange träumst Du doch schon davon.? Palpatine lächelte. ?Mein ganzes Leben.? Veruna nickte. ?Dein ganzes Leben.? Veruna drehte sich zu Palpatine um und die beiden Freunde sahen einander lächelnd in die Augen. Schließlich schlug Palpatine ihm kameradschaftlich auf die Schulter. ?Komm schon, kein Grund traurig zu sein. Vielleicht bist Du schon bald König. Nach allem, was ich gehört habe, stehen die Chancen nicht schlecht.? Veruna nickte. ?Der König und der Botschafter. Wäre ein netter Titel für eine Komödie.? Palpatine lachte auf. ?Ich wüßte sogar schon, wer sie schreiben könnte.? Veruna lächelte. ?Torass?? Palpatine nickte und beide fingen an, aus vollem Hals zu lachen. Schließlich wurde Veruna wieder ernst. ?Versprich mir mein Freund, daß Du nie vergißt, woher Du kommst. Was ist die ganze Republik schon wert, verglichen mit einem Tag hier auf Naboo?? Palpatine verzog leicht den Mund und nickte dann. ?Ich werde es nicht vergessen. Ich verspreche es Dir.? Veruna atmete sichtlich erleichtert auf. ?Dann schlage ich vor, wir vergessen jetzt die ernsten Worte und stürzen uns ins Vergnügen.? Mit diesen Worten nahm er Palpatines Weinglas, stellte es zu seinem eigenen auf den Tresen und zog Palpatine dann mitten hinein in die Menschenmenge.
Als der Abend schon weit vorangeschritten, und die drei Monde an Naboos wolkenlosem Himmel aufgegangen waren, lehnte Palpatine sich an eine Balustrade auf dem großen Balkon der Villa und sah nach Theed hinüber, das fern am Horizont im Mondlicht glänzte. Morgen würde er es verlassen und vielleicht nie zurückkehren. Er würde alles aufgeben müssen, was er kannte, um einer fremden Republik und ihren bislang unbekannten Völkern zu dienen. Und doch war er glücklich, glücklicher als er es je zuvor gewesen war. Seit er als Kind das erste Mal nachts zu den Sternen emporgesehen hatte, hatte er gewußt, daß er sich ihrem Glücke verpflichten wollte. Und jetzt war die Zeit endlich gekommen. Palpatine atmete tief ein und ließ die Luft langsam durch den Mund entweichen. Endlich Coruscant!
?Was tust Du hier??, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihm. Palpatine wandte sich erstaunt um. ?Osana?? Die junge Frau lächelte ihn an. ?Hast Du geglaubt, ich lasse Dich einfach so gehen?? Sie trat auf ihn zu. ?Na, Herr Botschafter, haben Sie das gedacht?? Palpatine lächelte liebevoll. ?Ich wollte es uns leicht machen.? Osana trat noch einen Schritt vor und strich ihm mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand sanft über die Wange. ?Immer noch dem Gemeinwohl verpflichtet, was?.? Palpatine lächelte. ?Du kennst mich, so bin ich nun einmal.? Osana nickte. ?Ja. So bist Du nun einmal.? Behutsam zog sie Palpatine an sich und als ihre Lippen sich trafen, verblaßten die Bilder von Coruscant und allen Sternen der Republik vor seinen Augen.
Am nächsten Morgen hob eine einsame Fähre vom zentralen Landeplatz von Theed ab und trug Palpatine hinaus, durch die Weiten der Sterne auf das ferne Coruscant zu.

[Fortsetzung folgt auf <a href="http://www.palpatine-der-kanzler.de" target="_new">www.palpatine-der-kanzler.de</a>]
 
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