[Fiction] Einladung Zum Tanz (au/eu)

waaaaaaaaah *G* du bist... einfach... gemein *G* DAS GEFAELLT MIR *muahahhahahahha* und neeein man baut ja nieeee Familienmitglieder bewusst oder unbewusst in Storys ein *husthust*
 
Ich bin ja immer der Meinung gewesen, dass wenn Palpatine verheiratet gewesen wäre, er niemals zum Imperator hätte werden können, da ihn vorher seine Schwiegermutter einkassiert und einen Kopf kürzer gemacht hätte :D :D :lol

Verwandtschaft...da brauchst Du keine Feinde mehr...:braue :braue

Kapitel 16


Sie lösten sich voneinander. Meriss war bereits wieder im Gebäude verschwunden und hatte sie allein gelassen. Mon fragte ihn, ob ihr Vater gerade ?
?Ich befürchte, ja?, antwortete er murmelnd.
Sie gingen hinunter in das Esszimmer. Muriel und Meriss warteten auf sie, der Tisch war gedeckt worden, das Essen aufgetragen.
Obwohl sie freundlich waren zu ihm, spürte er doch die Eiseskälte, mit der sie ihn bedachten. Er spürte den ?Temperaturunterschied? sofort, als er das Esszimmer betreten hatte, beschloss aber, es sich nicht anmerken zu lassen.
Sie aßen gemeinsam, dann entschied sich die Familie, einen Spaziergang am Strand zu unternehmen. Er trug nichts zu diesem Vorschlag bei.
Er war nicht gerade in der Position, etwas zu entscheiden. Er war zwar nun ein Angehöriger, stand aber in dieser Familie als Angeheirateter an unterster Stelle.
Das kannte er schon.
Er hatte schon so oft an der unterster Stufe einer Leiter gestanden, nach oben hinauf geblickt und beschlossen, eines Tages ganz oben zu stehen.
Dieses Mal hatte er nicht wirklich das Bedürfnis danach, eines Tages das Familienoberhaupt zu sein.
Er hatte ihre einzige Tochter, ihr sogar einziges Kind geheiratet. Und Mon erwartete sein Kind.
Wunderte es ihn so sehr, dass sie ihn nicht wirklich herzlich aufnahmen und als Sohn willkommen hießen?
Es sprach so viel gegen ihn: Er war in ihrem Alter, etwa 30 Jahre älter als Mon, er war mächtig, würde kaum Zeit für Frau und Kind erübrigen können?und er hatte mit der Schwangerschaft die Karriere ihrer Tochter mehr oder weniger ruiniert.
Nun, es zu einer Schwangerschaft kommen zu lassen, bedarf es nach wie vor zwei Personen!
Dabei hatte er Mon ganz offiziell versichert, dass dem nichts im Wege stünde, würde sie weiterhin im Amt bleiben. Selbst die Regierung von Chandrila hatte Mon Mothma gebeten, Senatorin zu bleiben. Solange sie ihren Beruf vom Privatleben zu trennen wüsste.
Mon und er hatten erst gestern bewiesen, dass dem so war: Sie hatte sich komplett gegen einige seiner Notstandsvollmachten ausgelassen und war wieder auf Konfrontationskurs gefahren.
Muriel nahm sich ihrer Tochter an, Meriss hielt ihn etwas zurück. Sein Schwiegervater wollte ihn also allein sprechen. Sie kannten einander seit einigen Jahren.



Meriss sprach erst, als seine Tochter und seine Frau weit genug vorausgegangen waren, als dass sie in Hörweite waren. Palpatine wusste, worum es gehen würde. Das war auch nicht schwer zu erraten: Um Mons Karriere, ihre Zukunft.
?Ich weiß, worauf Ihr abzielt, Meriss?, begann er, um seine Kooperations- und Redebereitschaft zu signalisieren.
?So??
?Eure Tochter wird ihre Karriere nicht zurückschrauben müssen wegen dem Kind.?
Ich werde aber alles unternehmen, hinter den Kulissen, damit sie es tut!
?Und wie soll das möglich sein, Palpatine??
Gut, nun die offizielle Version, die er stets so gern vortrug. Ganz im Sinne der Republik, ganz im Sinne Palpatines, nicht ganz im Sinne Sidious?.
?Ich werde nicht mehr lange in Amt und Würden, nicht mehr lange Oberster Kanzler sein. Meine Karriereleiter ist zuende. Ich werde mich um unser Kind kümmern und Mons Karriere tatkräftig unterstützen.?
?Würdet Ihr?? Meriss schien ihn mehr zu durchschauen, als ihm lieb war. Sein Schwiegervater, der einst sehr freundlich und offen zu ihm gewesen war, bevor er seine Tochter geheiratet hatte, trug sein Misstrauen offen zur Schau.
?Ja, würde ich. Und das weiß sie auch! Zumal,?so wird mir nicht langweilig.?
?Langweilig??
?Ich denke da an das besondere Beispiel von meinem Vorgänger Valorum. Seit seiner Amtsaufgabe sieht er überall Intrigen gegen sich und seine damalige Politik.?
?Und Ihr wollt Euch dann als Hausmann betätigen??
? ?Hausmann? ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich werde schon noch öffentlichen, ehrenamtlichen Ämtern nachgehen, sofern sie mit Allem zu vereinbaren sind.?
?Gut.?
Etwas der Eiseskälte in der warmen Sonne wich. Sollte er Meriss Mothma von sich überzeugt haben? Vielleicht ein ganz kleines Bisschen?
Aber, wenn Mon ihm schon diese wunderbare Rolle des treusorgenden Ehemanns abnahm, der in Zukunft ihre Karriere unterstützen würde, warum sollte er nicht ebenso die werten Schwiegereltern davon überzeugen können.
Gut, sollten seine Pläne eines Tages ihre Erfüllung erlangen, würde er sie genaustens beobachten müssen. Und sollten sie auch nur im Geringsten gegen ihn opponieren,?er hätte da schon einige Ideen.
Gut verschlossen in seinen privaten Aufzeichnungen. In seinen Plänen. In seinen Gedanken. In einigen, sich in der Vorbereitung befindlichen Gesetzesanträgen.
Eines Tages würde er über Alles und Jeden bestimmen und verfügen können.
Mon war nur durch Zufall, durch einen unglücklichen Umstand zur Königin auf dem Schachbrett geworden. Ihre Eltern hingegen waren, wie der Rest der Wesen, der Regierung, der Gesellschaft, lediglich Bauern.
Man würde sie entbehren können!
Meriss wechselte von sich aus das Thema und versuchte auf die private Schiene zu gelangen. Er fragte Palpatine über die Hochzeit aus, über ihre näheren Zukunftspläne, das Baby betreffend.
Fragen, die er beantworten konnte.
Fragen, die Mon sicherlich auch ihrer Mutter beantworten konnte, musste.
Brav einstudiert. Abgesprochen. Aber noch längst nicht beschlossen.
Er behielt es sich vor, etwaige Änderungen vorzunehmen.
Und das würde er gewiss tun.
Ein oder zwei.
Grundlegendes.
 
Kapitel 17


Er war wirklich froh, den Anstandsbesuch bei seinen Schwiegereltern überstanden zu haben. Muriel, ihre Mutter, hatte ihn nach wie vor misstrauisch mit Blicken bedacht, Meriss hingegen taute auf und hatte sich ganz gut mit ihm verstanden.
?Du kennst doch die Mär von der bösen Schwiegermutter, oder, Cos? Jetzt hast du auch eine Solche.?
?Ich hätte vielmehr eine Schwiegermutter, die mich nicht als Verführer ihrer ach so kleinen Tochter ansieht.?
?Sagte sie dir das??
?Nein, aber das sagte ihre Blicke?, er warf vorsichtig einen Blick in sein Arbeitszimmer in der Wohnung. Nur um festzustellen, dass dort bereits ein Haufen von Notizen lag, Post und einige Datenkassetten. Wenn er mal zwei Tage nicht in Coruscant weilte?
Er würde sich gleich wieder der Politik widmen. Mon hatte schließlich auch erwähnt, dass sie etwas zu tun habe.




Die Reaktion der Gesellschaft und des Senates waren äußerst gemischt. Die einen hatten ihnen überschwenglich gratuliert, die anderen äußerten sich nicht dazu. Das Loyalistenkomitee, dem Mon angehörte, war sehr überrascht gewesen, da Mon so gar nichts von einer Beziehung erzählt hatte, so zumindest Mon.
Er durfte es selbst erleben, als er eines Abends nach hause kam und das Komitee bei ihnen in der Wohnung tagte. Die Meetings gingen reihum, also war dies zu erwarten gewesen. Mon hatte es angekündigt.
Sie saßen im öffentlichen Salon, unter ihnen auch Organa und Amidala. Er trat ein, um ihnen einen guten Abend zu wünschen und um seine Frau zu begrüßen, die, aufgrund ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft, oft von zuhause aus arbeitete. Der Mediker hatte Mon geraten sich zu schonen, und ihr fast sogar Bettruhe verschrieben, nachdem sie neulich, gerade im 6. Monat, vorzeitige Wehen bekommen hatte. Natürlich hielt sie sich nicht wirklich daran.
Zumindest ist sie nun hauptsächlich zuhause, wir sind einen Schritt weiter. Möglicherweise findet sie Geschmack daran?sie könnte ja, theoretisch noch als Beraterin arbeiten. Sie gänzlich aus der Politik zu vertreiben, wäre eine Verschwendung ihrer Talente.
Eine Begrüßung aller Teilnehmer, ein Streichen über ihre kleine Babykugel. Er hatte kein Interesse, sich zu ihnen zu gesellen. Zumal Amidala und Organa die Chance nutzen wollten, um einige Sachen noch mit ihm zu besprechen. Er lehnte ab.
?Wir sprechen zuhause nicht über Politik?, erklärte Mon sofort, ?Das erhält den Hausfrieden.?
?Ich hätte morgen, gegen den Nachmittag, noch einen Termin frei?, meinte er bereitwillig und als ihm zugesagt wurde, wies er ihnen diesen Termin zu. Er zog sich in sein Arbeitszimmer zurück?um von dort gleich in seinen Feierabend zu gehen.
Gemütlich setzte er sich auf eine der Couchen im privaten Salon. Er konnte die anderen Wesen in der Wohnung spüren, manchmal hörte er leise Wortfetzen. Er las in einer DataPaddatei und ließ sich von einem Servicedroiden etwas zu Trinken bringen.
Langsam wurde es spät, die Müdigkeit übermannte ihn. Das Komitee tagte scheinbar noch immer. Er verlagerte sich erneut in sein Arbeitszimmer und arbeitete nun doch noch ein wenig.
Er hatte wohl oder übel diesem ganzen Arrangement zustimmen müssen: Der Feind im eigenen Haus. Offiziell unterstütze er das Komitee ja eigentlich?
Eigentlich wollte er seine Ruhe, einen ruhigen Abend.
Aber, nun, eigentlich war er nun als Wolf unter den Schafen unterwegs. Und das, ohne erkannt zu werden.
Ich mache mir stets meine Feinde zu Freunden. So bin ich besser im Bilde, sie sitzen zudem noch mit ihm Boot. Wenn sie mich attackieren, attackieren sie sich mit.
Mon saß sowieso nun zwischen zwei Stühlen. Sie musste zwischen Privatleben und Beruf unterscheiden. Er merkte, dass ihr das schwer fiel. Während er den Unterschied wusste, gelang es Mon nur schwer, die Politik hinter sich zu lassen und zuhause einfach nur seine Frau zu sein. Und Mon würde eher den Beruf aufgeben, als die Ehe zu gefährden. Sie wusste, dass sie als Alleinerziehende weitaus noch größere Schwierigkeiten haben würde. Zumal sie sich doch so wunderbar verstanden. Zumindest glaubte Mon das. Sein Plan ging langsam, ganz langsam auf.
Wie eine Blume, mit pechschwarzer Blüte. Sie blühte des Nachts, ungesehen. Sie brauchte nicht gegossen werden, sie nährte sich selbst.
Das Kind kam in etwas mehr als 12 Wochen, bis dahin hatte er noch Zeit, sich auf eine wirklich andere Situation umzustellen. Mit einem Baby tickten die Uhren anders.
Wie sollte er es handhaben, würde Sidious gefordert? Wenn Mon unterwegs war? Wenn er nicht weg konnte, da das Baby beaufsichtigt werden musste.
Es gab Momente, da sah er sich schon mit einem Kindersitz hinten auf dem Speeder durch die Versorgungstunnel in Richtung Hüttenstadt rasen, um Darth Tyrannus treffen zu können. Er hoffte, dass dies nur Befürchtungen, keine Visionen waren. Das Kind mit in die Einsatzzentrale zu nehmen, wäre vorerst kein Problem?.zumindest solange der Zwerg noch nicht einordnen konnte, was sein Vater da tat.
Es würde schwer werden, sehr schwer.
Aber es war nun einmal passiert.
Noch vor wenigen Monaten war allen in bester Ordnung gewesen, alles im Lot. Dann kam der Ball, dann Mothma, dann die Schwangerschaft. Es folgte die Ehe.
Er hatte einst Darth Plagueis angelächelt, als der ihm andeutete, dass das, was mit ihm geschah, Liebe, auch auf ihn, Sidious, treffen konnte. Jederzeit. Unerwartet.
Plagueis hatte triumphiert.
Hoffentlich schmorst du auch schön im Nexus, Meister. Im ewigen Chaos der Dunklen Seite!
Darth Sidious legte die Arbeit beiseite und versuchte sich zu entspannen. Etwas, nur ein paar Minuten.
Noch immer war das Komitee da. Ob er es wagen sollte zu lauschen?
Unnötig, ich erfahre es sowieso morgen. Ganz offiziell in meinem Büro.
Mon erzählte selten etwas von ihrer Arbeit im Komitee. Wenn sie schon schlecht Privat von Beruf trennen konnte, aber ihm von den Interna des Komitees zu erzählen, das konnte sie unterdrücken, verhindern, vermeiden.
Wann ging dieser Tag endlich zu Ende?
 
ich sag nur Desperate Housewife... Bezueglich Family...


meine Degus sehen mich grad an wie ein Bantha auf Killersticks weil ich mich hier grad in die Ecke schmeiss... Palps mit Schuerze am Herd... Beim Babyschwimmen... Hab Erbarmen LOOOOOOOOL
 
Ahm,...das sollten wir dem Kind nicht antun...:D ...der kann doch auch 100% nicht kochen!!!!!!!!!!:D :D



Kapitel 18


Das Leben spielte sich ein, zwangsläufig musste es das ja. Es war viel zu tun. Das Baby kam bald, sein ganzes Leben veränderte sich gerade. Seine Wohnung auch.
Das Baby würde im Zimmer neben ihrem Schlafzimmer sein Reich bekommen. Mon hatte hierbei das Regiment übernommen und nahezu allein die Einrichtung des Zimmers übernommen.
Er hatte sich lediglich immer über den neusten Stand informieren lassen und war brav jeden Abend in diesem Zimmer gewesen.
Mons Bauch wuchs von Tag zu Tag, sein Unbehagen über die Gesamtsituation ebenfalls. Er fühlt sich nicht unbedingt unwohl, eher emotional überfordert.
Erstmalig.
Es war zuviel für ihn.
Er gab es nicht zu.
Nein, unmöglich.
Das Baby fühlen zu dürfen, war eine völlig neue Erfahrung für ihn. Da wuchs neues Leben in Mon. Manchmal erschreckte es ihn. Manchmal freute er sich unbändig darüber. Manchmal stimmte es ihn traurig.
Das Zimmer schien komplett eingerichtet zu sein, wartete nur noch auf die Ankunft des zukünftigen Bewohners. Seine Frau schwirrte umher und blickte in jeden einzelnen Schrank.
?Suchst du etwas??
?Nein, ich versuche herauszufinden, ob auch wirklich alles da ist.?
?Sieh auf deiner Liste nach?, schlug er vor. Mon hatte diese Liste vor Monaten angefertigt. Sie beinhaltete all die Dinge, die das Baby benötigte. ?Wenn du alle Punkte dort durchgestrichen hast, ist alles vorbereitet.?
?Es sind alle Punkte durchgestrichen??
?Also??
?Fertig.?
Endlich! Nun kann endlich Ruhe einkehren?zumindest bis unser Baby da ist.
?Haben deine Eltern einem Besuch zugesagt??, fragte er interessiert, obwohl er eigentlich hoffte, dass sie nicht zu Besuch kämen, um Mon Bestand zu leisten während der letzten Tage vor der Niederkunft. Dabei war es seine Idee, sein Vorschlag gewesen, dass stets jemand bei ihr war.
Wenn er schon nicht bei ihr sein konnte, aufgrund seiner Arbeit als Oberster Kanzler.
Mon hatte sofort an ihre Eltern gedacht.
Nun?er hatte gute Mine zum bösen Spiel gemacht.
Mit Meriss verstand er sich recht gut, mit Muriel weniger. Und das würde sich auch in Zukunft nicht wesentlich ändern.
Aber zumindest war dann jemand bei ihr!
Mon war vorerst in eine Art Mutterschutz gegangen, ihre Stellvertreterin saß für sie im Senat, Mon hingegen arbeitete von zuhause aus. Sie hatte sich ein kleines Arbeitszimmer eingerichtet.
Er konnte sich zurückhalten, dort ein wenig herum zu schnüffeln.
?Ja. Sie kommen nächste Woche und bleiben bis ich wieder auf dem Damm bin.?
Welch wage Beschreibung! ?Auf dem Damm? beinhaltet alles von dem ersten Aufstehen nach der Geburt bis hin zur vollkommenen körperlichen Genesung etwa sechs Wochen nach der Niederkunft!
?Gut, dann lasse ich passende Räumlichkeiten herrichten.?



Er konnte wieder einmal nicht schlafen. Wie so oft in den letzten Wochen, Jahren. Mon lag neben ihm, er konnte ihren Atem hören. Sie schlief. Tief und fest. Die Schwangerschaft zerrte an ihren Kräften. Sie wirkte zerbrechlich, müde, erschöpft.
Ihr Bauch war zu einer richtig hübschen Kugel angewachsen. Und darin wuchs ihr Kind?sein Kind.
Er berührte vorsichtig ihren Leib. Er streichelte darüber. Das Baby bewegte sich etwas, wahrscheinlich schlief es. Oft trat es, wenn es wach war. Ein sehr aktives Kind. Gesund und munter.
Es war ein Wunder.
Ein reines Wunder.
Nur durch eine Abfolge von Begebenheiten geschehen, die, wären sie über einen längeren Zeitraum geschehen, niemals dazu geführt hätten, dass es entstanden wäre.
Ob er stolz war, Vater zu werden?
Ja, natürlich. Selbst ein Sithlord war nicht gefeit vor Gefühlen, die in solch einer Situation aufkamen. Er musste lediglich aufpassen, dass sie seine Handlungen nicht beeinträchtigten.
Sein alter Meister hätte ihn in so einer Situation mit Sicherheit etwas schadenfroh angegrinst, aber gleich auch darauf hingewiesen, das Kinder die Zukunft waren.
Möglicherweise auch die Zukunft des Ordens.
Das schob er von sich. Er würde niemals sein Kind als seinen Schüler akzeptieren.
Niemals!
Eine viel zu enge emotionale Bindung würde er damit eingehen. Und das war sehr gefährlich. Gefährlich für beide Seiten. Für dem Meister, wie für den Schüler.
Nur durfte natürlich auch kein Talent brach liegen bleiben?er würde sich zu gegebener Zeit damit beschäftigen.
Mon kuschelte sich unbewusst an ihn. Er hatte sich an ihre Nähe, ihre Wärme und ihre Zärtlichkeit gewöhnt. Er mochte es sogar. Er würde es schmerzlich vermissen, wenn die Zeiten sich ändern würden.
Er spürte, dass ihn von Tag zu Tag, von Minute zu Minute mehr mit ihr verband.
Er bewegte sich auf gefährlichem Terrain. Auf emotional gefährlichem Terrain.
Dennoch sträubte er sich immer mehr dagegen, dieses Terrain zu verlassen. Im Gegenteil: Er wollte bleiben.
Sich gegen Gefühle zu wehren, ließ ihn hart werden.
Zugegeben: Er mochte sie durchaus?sehr, das Baby liebte er sogar. Es war seine kleine Familie. Seine Frau, sein Kind, sein Heim.
Es war schwer für ihn, sich dies einzugestehen. Aber es war notwendig. Mit seinen Plänen brachte er nun auch seine Familie in Gefahr. Er hatte weitere Maßnahmen ergreifen müssen, damit Mon bloß nicht hinter seine Geheimnisse kam.
Obwohl?? Würde sie ihn jetzt noch verraten, ihn an den Jedirat ausliefern? Den Vater ihres Kindes? Ihren Mann?
Durchaus hatte er die Möglichkeit es ihr zu gestehen schon einige Male durchgespielt, es aber immer wieder von sich geschoben. Der Zeitpunkt war noch zu früh, viel zu früh. Es musste noch viel mehr passieren, damit Mon nicht wollte, dass sie ihn verlor. Dass sie ihn, den Sith, in seinem Vorhaben die Republik zu stürzen und den Jedirat zu vernichten, unterstützen würde.
Und dazu bedurfte es nur dreier Worte, die aber sehr gewichtig waren. Aber sie mussten aus ihrem Mund kommen. Und viel schlimmer, er musste ihr gleichermaßen antworten.
?Ich liebe dich!?
 
Respekt, du schreibst wirklich sehr gut, deine Geschichte lässt sich super lesen!
Ich wollte immer schonmal wissen, wie es wohl im Inneren von Darth Sidious aussieht, wobei ich mich ehrlich gesagt nur schwer an den Gedanken vom zukünftigen Imperator als Ehemann und Vater gewöhnen kann.
Aber naja, warum eigentlich nicht? :verwirrt:

Klasse finde ich ja diesen Absatz hier:

Es gab Momente, da sah er sich schon mit einem Kindersitz hinten auf dem Speeder durch die Versorgungstunnel in Richtung Hüttenstadt rasen, um Darth Tyrannus treffen zu können

Ich stell mir gerade Dookus Gesicht vor, wenn sich Sidious mit dem Baby auf dem Arm mit ihm trifft. :konfus:
 
@Darth Sol: Danke schön! Ich hoffe, es wird Dir auch weiterhin gefallen.

Und so geht's weiter im Text....:D



Kapitel 19


?Kannst du nicht schlafen??
Sie war wach?
?Die Debatten verfolgen mich selbst in den Schlaf. Und was ist es bei dir??
?Hunger.?
Hunger? Na wunderbar. Heißhungerattacken.
?Und worauf??, er versuchte interessiert zu klingen, während Mon schon vorsichtig aus dem gemeinsamen Bett kletterte. Ihr Bauch war unübersehbar angewachsen. Bis zur Geburt würde es nicht mehr lange hin sein, vielleicht noch zwei oder drei Wochen. Dass das Baby pünktlich auf Termin geboren würde, hielt er für unwahrscheinlich, sehr unwahrscheinlich. Aber zumindest hatte er sich geschworen, und es bereits in seinem Büro angekündigt, dass er sich einen Tag nach der Geburt des Babys ?frei nehmen? würde, um alle wichtigen Amtsgänge selbst zu tätigen, und um sich ganz mit seiner kleinen Familie zu beschäftigen.
Seine junge Frau kehrte einige Minuten später zurück, mit einem Tablett voller Nahrungsmittel. Einige Male hatte er sich dazu verleiten lassen, aus vorgegaukelter Loyalität, mit ihr des Nachts Heißhungerattacken zu zelebrieren. Und wie viele andere werdende Väter hatte er etwas zugenommen?aus ?Loyalität? und "Souveranität".
?Magst du??, fragte sie, als sie zurück ins Bett kletterte und es sich so richtig gemütlich machen wollte.
?Heute nicht, Mon, aber ich wünsche dir einen guten Appetit.?
Er sah ihr gerne beim Essen zu, denn wenn sie aß, ging es dem Kind auch gut. Er streichelte vorsichtig ihren Bauch. Das Baby war mittlerweile auch etwas aktiver; es war aufgewacht und trat gelegentlich gegen Mons Bauchdecke.
Ein seltsames Gefühl.
So winzig, und doch so allmächtig!
Das Baby würde sehr machtsensitiv sein. Er schirmte es bereits jetzt ab. Das war das Beste. Bevor die Jedi?
Ein Baby zu bekommen, ein Machtsensitives noch dazu, war gefährlich für einen Sith. Da hatte es Plagueis schon leichter gehabt: Dessen Sohn war praktisch machtblind gewesen. Soweit Palpatine wusste, war aus dem Jungen auch etwas Anständiges geworden. Er hatte ihn vor einigen Jahren zufällig wieder gesehen. Der inzwischen erwachsene junge Mann hatte ihn nicht erkennen können. Wie denn auch? Er war stets verhüllt gewesen, und der Junge war selten bei ihren Treffen zugegen gewesen.
Dieses Baby hingegen barg eine Gefahr für die Jedi?, aber auch für ihn!



Das Baby kam viel zu früh. Noch bevor Mon unter elterliche Aufsicht geraten kannte. Er war schon seit dem frühen Morgen im Büro gewesen, im Senat, als gegen Mittag der Anruf hereinkam. Sate Pestage hatte ihn entgegen genommen und hatte ihn auch weitergeleitet.
?Mon? Was ist denn??
Bitte sag jetzt nicht, dass dir bloß langweilig ist, Mon. Tu?s nicht!
?Mei?meine Fruchtblase ist geplatzt.?
Stille. Sein Atem stockte. Jetzt? Wie unpassend! Für in einer Stunde war eine der wichtigsten Debatten der letzten Zeit angesetzt worden und?
?Hast du Wehen??
?Ja??
Er schloss die Augen. So viel zur Planung! Er würde sofort nach hause fliegen müssen, um dafür zu sorgen, dass seine Frau auf die Medstation gelangte.
Also gut.
?Ich bin in wenigen Minuten bei dir, hörst du, Mon? Hast du schon die Hebamme benachrichtigt??
?Hm?beeil dich!?
Damit legte er auf, erhob sich aus seinem Sessel und verließ sein Büro,?zumindest versuchte er es. Er wies Pestage an, alle Termine für den heutigen und morgigen Tag zu verschieben. Sein Shuttle wartete an der Landebahn, so wie immer. Seine Leibgardisten, vier an der Zahl, begleiteten ihn.
Er wurde nervös, ohne, dass er es wollte. Er konnte es aber nicht verhindern. Das war sein erstes Kind und die erste Geburt, die er würde erleben dürfen. Er wusste aber noch immer nicht, ob er bei der Niederkunft anwesend sein würde, oder wollte.
Er war unsicher.
Seine Anwesendheit würde ihre emotionale Bindung zueinander noch weiter schüren. Eine Geburt verband schließlich. Besonders, wenn er dann das Baby erstmals im Arm halten dürfte?
Der Flug zurück nach Republica 500 schien ewig zu dauern, obwohl sie rasch vorankamen. Aber mit jeder Minute, die verstrich, wurde er unruhiger. Sie landeten auf der private Plattform und er rannte fast schon ins Gebäude. Warum er dies tat, wusste er nicht. Er war schon seit Jahren nicht mehr so gelaufen. Jetzt konnte er sein Alter regelrecht spüren.
Er betrat seine Wohnung und konnte Mon zuerst nicht finden. Dafür sah er einen Servicedroiden in der Küche, der offensichtlich eine klare, teilweise leicht rötliche Flüssigkeit aufzuwischen versuchte. Sie befand sich im Ankleidezimmer; sie versuchte, sich ihrer mit Fruchtwasser besudelten Kleider zu entledigen. Rasch trat er zu ihr und bot ihr seine Hilfe an.
?Wie lange hast du bereits Wehen??, wollte er wissen.
?Sie begannen mit seinem Treten, dann platzte??, sie zuckte zusammen, offensichtlich eine Wehe. Sie hielt sich an ihm fest. ?Sie waren gleich heftig?und kommen in kurzen Abständen.?
?Meinst du, du schaffst es bis in die Medstation??, fragte er sie besorgt, wirklich besorgt. Nicht gespielt, wahre Sorge. Um das Wohlbefinden des Babys, aber auch um das Ihre.
?Nein,??
?Ich bitte um eine Trage, einverstanden? Und dass medizinisches Personal uns begleitet.?
Mon nickte nur. Er griff nach seinem Comeinheit, die unter seinem Mantel verborgen war, rief die Medstation an und bot um Trage und medizinische Hilfe. Die Wehen seiner Frau seien zu stark, als dass sie selbst dorthin laufen könnte. Das Com landete wieder unter seinem Mantel.
Das alles entwickelte sich zu einem Alptraum. So hatte er ich das Ganze bei Weitem nicht vorgestellt.
Mon zitterte in seinen Armen, sie schien auch nicht zu wissen, was gerade geschah. Er führte sie vorsichtig ins Schlafzimmer und half ihr, sich auf das gemachte Bett zu legen. Erneut zuckte Mon zusammen, dann schrie sie. Der Schrei ging ihm durch Mark und Bein. Etwas schien nicht in Ordnung zu sein. Er spürte Panik?das Baby geriet in Aufruhr, es hatte Stress.
Mon winkelte die Beine an, öffnete ihren Schoß.
Was machst du da?!
Plötzlich fing sie an, den Saum ihres Kleides in Richtung Hüfte zu schieben. Er ahnte das Schlimmste! Das Baby?
?Mon? Nicht pressen!?
Er beugte sich zu ihr hinab, doch alles, was er hören konnte war ein erschöpftes: ?Es ist zu spät?ich spüre das Köpfchen in meinem Becken?!?
Nein??! Das Baby kommt... jetzt?!
 
waaaah bist du gemein... jetzt kriegt die da mitten aufm Gang das Kind... Wenn jetzt Palps auch noch umfaellt... *G*
 
Ach, das traut DER sich doch nicht, schließlich rauscht Schwiegermuttern doch bald an...:D :D :D :D :D ;)

Das wär jetzt auch mein 20. Kapitel (von 40 insgesamt).


Kapitel 20

Es lief ihm eiskalt den Rücken herunter. Nichts, was Mon betraf, oder seine kleine Familie betraf, schien nach Plan zu laufen.
Eher im Gegenteil: Er saß mit seiner Frau in der eigenen Wohnung fest. Sie in den Preßwehen, das Baby bereits auf dem halben Weg nach draußen.
Und, ...sie waren allein. Seine Leibgardisten, die draußen ihren Dienst schoben, zählte er nicht.
Die Hilfe, die er angefordert hatte, würde wohl zu spät eintreffen. Es sah ganz so aus, als würde Mon dort niederkommen, wo sie das Baby auch gezeugt hatten: In ihrem Bett!
?Hol schnell so viele Handtücher wie möglich,?bitte!?, flüsterte sie matt. Sie atmete ganz nach Vorschrift ihrer Hebamme, Schweiß ließ ihre Stirn glänzen. Sie musste Schmerzen ertragen, aushalten. Er nickte nur, stand schnell auf und suchte Handtücher zusammen. Er durchsuchte Schränke, fand aber zuerst nicht das Gesuchte.
Wo, verdammt noch mal, waren noch gleich?? Ah, da!
Die Gefühle, die plötzlich über ihn hereinbrachen, gefielen ihm nicht.
Überhaupt nicht!
Nicht im Mindesten!
Angst.
Besorgnis.
Panik?er spürte Panik in ihm anschwellen. Er wusste nicht, wie er ihr helfen konnte. Er hatte sich über die Jahre einiges an Wissen angeeignet, aber Geburtshilfe war nicht darunter gewesen!
Er versuchte, sich durch bewusstes Atmen zu beruhige. Es gelang ihm nicht wirklich. Diese Situation war zu extrem und lief gerade komplett aus dem Ruder. Er war überfordert.
Mon entledigte sich auf dem Bett gerade ihres Slips. Sie war ungewöhnlich ruhig geworden, atmete brav.
?Die Handtücher?, er befolgte Mons Anweisungen, legte ihr etliche der Handtücher unter, zog ihren Saum bis zur Hüfte hinaus. Deutlich erblickte er zwischen ihren weit auseinander klaffenden Schamlippen ein kleines Bisschen eines Kopfes.
Das Baby!
Bei der Macht?!
?Ich kann es sehen, Mon.?
Das darf alles nicht wahr sein! Bitte?
Plötzlich wurde es unruhig. Zwei der Leibgardisten ließen die Hebamme und jemanden vom Medteam durch. Die Hebamme erkannte, und sagte, dass ein Transport auf gar keinen Fall in Frage käme. Das Baby sei jeden Moment auf der Welt.
Er blieb. Er hatte jetzt schon so viel gesehen, dass er den Rest der Geburt ohne weiteres wegstecken würde. Mon schrie nicht mehr, sie stöhnte nur noch, hielt seine Hand. Ihre Finger waren mit den Seinen verharkt.
Die Hebamme übernahm da Kommando. Kurze Zeit später glitt das Baby aus ihrem Körper und schrie gellend. Die Hebamme säuberte das Neugeborene kurz und legte es dann seiner Mutter an die Brust. Die Eltern sollten das junge Leben begrüßen können.
Seine Frau weinte. Er wusste nicht, was er fühlen sollte.
Glück??
?Ein gesundes Mädchen. Gratulation, Eure Exzellenzen!?, meinte die Hebamme lächelnd zu ihnen.
Damit war auch klar, wie das Baby heißen würde: Lieda. Der Name war Mons Idee gewesen und er hatte ihn als passend erachtet.
Gut, also ?Lieda?.
Er starrte das Bündelchen Mensch an. Seine Tochter. Er hatte eine Tochter! Lieda. Das Mädchen blickte auch ihn an, fixierte ihn regelrecht. Er musste lächeln. Das gefiel ihm.
?Ich bin sehr stolz auf dich, Mon?, flüsterte er ihr zu und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Er war wirklich sehr stolz, schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass er Vater wurde! Er lächelte, musste auch in seinem Innern lächeln. Möglicherweise war er gerade so glücklich wie noch nie zuvor in seinem Leben.
Er spürte wie die Macht durch seine kleine Tochter floss, sie würde eines Tages, bei besonderer Förderung, sehr mächtig werden. Aber daran sollte er jetzt noch nicht denken. Kaum ein paar Minuten alt wie sie erst war. Gerade erst ihre ersten selbstständigen Atemzüge machend.
Mon beantwortete seinen Kuss, sie lächelte und weinte zugleich.
Die Kleine wurde gewaschen, dann auch wurde Mon gesäubert, das Bett abgezogen. Er landete vor der Tür.



Unschlüssig hatte er sich in sein privates Arbeitszimmer zurückgezogen. Er hatte sogar schon in seinem Büro angerufen. Pestage würde an diverse Holonachrichtensender die Mitteilung schicken, dass der Oberste Kanzler Palpatine und die Senatorin von Chandrila, Mon Mothma, soeben Eltern einer kleinen Tochter mit dem Namen ?Lieda? geworden waren.
Nun versuchte er, seine Schwiegereltern zu erreichen, die eigentlich übermorgen hätten eintreffen sollen. Um auf Mon Acht zu geben. Damit jemand bei ihr war, wenn?
Nun, das war jetzt nicht mehr nötig.
Meriss nahm an und erriet sofort, dass etwas nicht stimmte: ?Ist etwas mit Mon??
?Nun, ja?das Baby ist gerade eben zur Welt gekommen. Ihr und Muriel habt eine Enkeltochter, Meriss.?
?Das Baby ist schon da??
Sonst hätte ich euch freiwillig auch nicht angerufen! Zumal, wenn ihr übermorgen gekommen wärt??
?Ja, ein Mädchen. Kräftig und gesund. Ihr Name ist Lieda.?
Meriss und Muriel Mothma beschlossen, sofort nach Coruscant zu fliegen. Sie würden gegen Mitternacht auf Coruscant ankommen.
Kaum hatte er das Gespräch beendet, als auch schon die Hebamme eintrat und ihm ein Bündel in den Arm drückte. Seine Frau würde gerade gebadet, sagte sie, er könne sich derweil einwenig um das Töchterchen kümmern.
Darth Sidious lächelte, als er allein mit seiner Tochter war. Er würde ihren Midichlorianeranteil in den nächsten Tagen messen. Gewiss würde dieser sehr hoch sein.
Er blickte sie an, sie starrte aus blauen Augen zurück, seinen Augen. Gähnte müde, ballte die Händchen zu winzigen Fäustchen.
?Ich hoffe, meine Tochter, dass deine Geburt der einzige Anlass gewesen ist, der meine Pläne hätte beeinträchtigen können!?
Die Kleine verstand ihn nicht, dass wusste er. Sie war zu klein. Zu klein, um alles zu verstehen. Sie blickte ihn an, schloss die Augen. War zufrieden mit ihrer kleinen Welt.
Die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft.
Die Galaxis änderte sich von Tag zu Tag, minütlich, sekündlich.
In weniger als einem Jahr war sein Leben komplett auf den Kopf gestellt worden.
Ja, das Baby war eine Gefahr für ihn und den Orden der Sith. Gleichzeitig war es aber auch die Zukunft der Sith. Er wollte keine Visionen über Liedas Zukunft erhaschen, nein. Man würde sehen, was die Zukunft brachte. Aber was auch immer es sein würde, alles würde stets nach seinem Plan gehen.
Endlich wieder.
Hoffte er.
Wünschte er.



Mon lag erschöpft im Bett, gekleidet im weiten Nachthemd, die Wiege neben dem Bett. Die Hebamme hatte empfohlen, das Mädchen die ersten Nächte bei ihnen nächtigen zu lassen.
Ein praktischer Grund, denn so würde keiner von ihnen großartig aufstehen müssen. Mon sollte nicht aufstehen. Sie schien schwach zu sein. Auch in seinen Augen. Müde, kraftlos, matt.
Sie würde erst einmal etwas schlafen müssen.
Demnach fiel das Vergnügen das Empfangskomitee für seine Schwiegereltern zu spielen, zwangsläufig an ihn. Das war ihm nun unwichtig. Wichtiger war, dass sie sich rasch erholte und dass sich mit dem Kind alles einspielte. Denn je zügiger dies geschah, desto schneller waren Meriss und besonders Muriel wieder auf dem Rückweg nach Chandrila.
?Sie sind gegen Mitternacht hier?, er trat zu ihr und legte ihr Lieda in den Arm. Er gab ihr einen langen Kuss. ?Vielleicht solltest du bist dahin etwas Schlaf suchen.?
?Und was machst du derweil? Zurück in den Senat? Die Debatten??
?Ich bin entschuldigt. Ich hatte doch versprochen, mir frei zu nehmen.?
Schließlich hast du mir doch versichert, wie wichtig für so einen Winzling die ersten Tage wären!
Mon lächelte ihn offen an, öffnete dann mit leicht zittrigen Händen das Oberteil ihres Nachthemds und bot der Kleinen die Brust an. Mit Erfolg. Lieda begann zu Nuckeln. Zwar schoss die Milch erst in ein oder zwei Tagen ein, doch die Hebamme hatte ihr hierzu geraten.
?Cos??
?Ja??
?Ich befürchte?, ich liebe dich??
Er musste leise lachen, beugte sich zu ihr, streichelte ihre Wange, küsste sie warm. Sie hatte die drei Worte gesagt, laut und deutlich. An ihn adressiert. Zwar im Nachklang zur Geburt, aber?sie würde es nicht sagen, wenn sie nicht daran glaubte, davon überzeugt war, ihn tatsächlich zu lieben.
Das war gut, sehr gut.
Und nun?
 
Kapitel 21


Ja, was nun? Muss ich lügen? Lüge ich überhaupt?? Etwas zumindest?
?Ich liebe dich auch, Mon?, antwortete er flüsternd. Er gab ihr einen erneuten Kuss. Damit war klar, dass sich ihre Beziehung eine weitere emotionale Ebene nach oben gepuscht hatte. Sie hatten sich ihre ?Liebe? gestanden und so befürchtete er, dass sie in Zukunft zu dieser stehen würden.
Aber das würde auch etwas Gutes mit sich bringen: Er erschien schwach. Die Liebe zu einer Frau, zu seiner Familie, ließ ihn schwach und beeinflussbar aussehen. Obwohl dies absolut nicht zutraf!
Zugleich stieg sein Ansehen noch mehr, da es sich immer gut machte, eine kleine Familie zu haben.
Und dann auch noch mit Senatorin Mon Mothma. Der Senatorin, die sehr aktiv in der Opposition arbeitete und sich gerne Diskussionen leistete. Das ließ ihn nicht nachtragend erscheinen, und zeigte deutlich, dass man sehr wohl Privates von Beruflichen trennen konnte.
?Ich werde Meriss und Muriel heute Nacht abholen. Meinst du, dass du fit genug bist, sie zu empfangen??
?Ich denke schon?, antwortete sie.



Langsam wurde es Abend, dann Nacht. Einige Male war er leise ins Schlafzimmer gegangen und hatte nach seiner Familie gesehen. Die Hebamme schaute auch einige Male noch nach ihr und würde es auch in den nächsten Tagen tun. Mon schlief tief und fest, Lieda schlummerte selig in ihrer Wiege. Manchmal bewegte sich die Kleine im Schlaf.
Er hatte die Zeit genutzt, um seine Pläne etwas zu präzisieren. Bei einem Glas Wein. Zur Feier des Tages.
Er sah zum Chronometer im privaten Salon. Er musste sich bald auf den Weg machen, sie vom Chance Palp abzuholen. Einem Raumhafen, der seinen Namen trug.
Möglicherweise war seine Schwiegermutter dieses Mal freundlicher zu ihm. Jetzt, wo das Baby da war. Wahrscheinlich würde Muriel sich sofort in ihre Enkelin vernarren, Meriss sicherlich ebenso.
Er informierte sich, ob das Raumschiff, das seine Schwiegereltern nutzten, pünktlich eintreffen würde. Als dem so war, ging er erneut ins Schlafzimmer und weckte seine Frau.
Mon gähnte müde, war aber schon deutlich ausgeruhter. Sie schaffte es ins Bad, um sich etwas herzurichten. Ein Blick in die Wiege verriet ihm, dass Lieda ihre Augen geöffnet hatte. Sie war hellwach.
Er holte aus seinem Kleiderschrank im Ankleidezimmer einen warmen Mantel. Es wurde langsam wieder kühler. Nachts wurde es kalt.
Mon kam gerade aus dem Bad zurück, da zog er sich vorsichtig zu ihm. Wenn sie sich ihre so genannte Liebe schon gestanden hatten, so sollten sie sich auch so benehmen. Ein Kuss.
?Hast du Schmerzen??
?Nein, keine direkten. Eher eine Art Muskelkater. Aber das ist bald vorbei.?
Ein weiterer Kuss.
?Lieda ist wach?, bemerkte er, beide blickten in die Wiege. Die Kleine starrte ihre Eltern an. Dann begann sie zu weinen. Mon beugte sich über die Wiege und nahm Lieda auf den Arm. Die Kleine beruhigte sich.
?Ich bin bald zurück?, versprach er.
Musste er versprechen.
Vielmehr würde er lieber bei ihnen bleiben.



Das Schiff hatte doch ein paar Minuten Verspätung. Er wartete, bewacht von seinen Leibgardisten, in der fast leeren Wartehalle des Raumhafens. Nach Mitternacht landete dann das Schiff von Chandrila, die Passagiere trafen ein. Unter ihnen auch Meriss und Muriel Mothma.
Er begrüßte seine Schwiegereltern angemessen und sorgte dafür, dass das Gepäck seinen Weg in den Shuttle fand. Muriel schien aufgeregt zu sein, da sie ganz vergaß, ihn gelegentlich mit prüfenden Blicken zu bedenken.
?Wie geht es den beiden??, fragte sie sofort.
?Gut. Sie brauchte nicht auf die Medstation, ist also zuhause. Und die Kleine testet bereits ihre Stimmbänder.?
Muriel lächelte.
Seltsam. Er hatte sie noch nie richtig lächeln sehen, schon gar nicht in seine Richtung.
?Und die Kleine hatte es eilig??
?Sehr eilig! Mon musste im Schlafzimmer entbinden, da wir es nicht mehr zur Medstation geschafft hätten.?
Sie verließen Chance Palp und flogen mit dem Shuttle zurück zu Republica 500. Während des Fluges wurde er ausgehorcht. Das war sehr ungewohnt für ihn, aber er antwortete, soweit er antworten konnte. Er war froh, heilfroh, als sie endlich das Gebäude erreichten. Servicedroiden schwärmten sofort zum Shuttle, um das Gepäck zu entladen und in das Gästezimmer zu bringen.
Er hielt sich von nun an im Hintergrund.
Beobachtete. Analysierte.
Ein Wolf im Schafspelz.
Mon hatte sich heute komplett mit ihm eingelassen. Sie meinte, sie habe sein Herz geöffnet. Er hingegen wusste, dass ihm ihr Herz gehörte!
Ein Kreischen war zu hören.
Lieda!
Irgendetwas gefällt dem Würmchen nicht?ist sie womöglich nachtaktiv?
Er schluckte seine Bedenken hinunter und führte Meriss und Muriel zum Schlafzimmer.
Ungern allerdings.
Mon sollte liegen. Es war Nacht. Also?
Mon lag im Bett und fütterte das Neugeborene mit einer Flasche Milch. Sie blickte ihnen entgegen und lächelte. Meriss und Muriel begrüßten ihre Tochter. Umarmten, herzten sie.
Ihm wurde übel.
All die Herzlichkeit, die überschwengliche, auch sehr übertriebe Freunde.
Ein Baby bedeutete Freude, doch wie er sah, wie seine Tochter begutachtet und gemustert wurde, kochte Wut in ihm hoch.
Er zog sich kurz zurück, beruhigte sich.
Dass seine Schwiegereltern derart reagieren würde,?natürlich, aber so übertrieben? Er würde zu verhindern wissen, dass Lieda verhätschelt würde. Sie hatte ihn in dem Moment wieder zu ignorieren begonnen, da sie Mon und Lieda erblickten.
Mon und Lieda konnten nichts dafür. Ihnen wurde unfreiwillig viel Aufmerksamkeit zuteil. Das würde sich rasch legen.
Dann begann der Alltag.
Er spürte die Müdigkeit. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende. Morgen würde er alle Behördengänge absolvieren.
Er würde Meriss bitten, ihn zu begleiten. Da machte sich gut in der Presse und bei den Senatoren. Wenn er mit seinem Schwiegervater erschien. Den braven, treuen, pflichtbewussten Gatten mimte.
Manchmal war er das auch, er konnte es spüren.
Spüren, dass da mehr Gefühle für Mon waren, als er es wollte. Er verlor die Übersicht, den Einfluss?
Er wollte nur noch schlafen. Neben ihr liegen. Ruhe, Entspannung, Schlaf. Vielleicht noch einen Kuss, auf den Mund. Ein Gähnen von Lieda.
Was machst du nur mit mir, Mon? Und Lieda? Was macht ihr mit mir?
Er hörte, dass Mon nach ihm rief. Wunderte sie sich etwa, dass er sich zurückhielt? Er setzte seine Maske auf, lächelte glücklich.
Sidious unterdrückte seine Emotionen und ließ Palpatine ins Schlafzimmer treten, neben Mon Platz nehmen und ihren Worten lauschen. Sidious war froh, dass es spät war. Meriss und Muriel waren müde, sie zogen sich bald zurück. Das Schlafzimmer gehörte nun wieder ihnen. Lieda schlief selig in den Armen seiner Frau.
Alles war gut.
Jetzt blieb abzuwarten was geschah.
Sidious war unzufrieden. Palpatine hingegen war das glücklichste Wesen in der Galaxis.
 
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Kapitel 22


Lieda bestimmte von nun an den Tagesrhythmus. Mons, den seiner Schwiegereltern und seinen. Bereits in ihrer ersten Nacht auf Erden hatte sie um 0400 die gesamte Wohnung zusammen geschrien und war nur mit ganz viel Überredungskunst zu beruhigen. Mit viel Schmusen und einer Flasche Milch. Er hatte seine kleine Tochter füttern dürfen, Mon hatte den?Rest übernommen. Es fiel ihm schwer, dieses kleine Wesen dermaßen nah an sich heran zu lassen.
Er wusste, dass kleine Kinder instinktiv die Wahrheit wussten. Lieda würde spüren, wer und was er war. Das wollte er nicht.
Er erledigte am nächsten Tag alle nötigen Gänge, um seine Tochter registrieren zu lassen. Er wich Senatoren und Beratern aus, wollte möglichst allein sein. Sein Schwiegervater Meriss begleitete ihn und unterschrieb als Zeuge die diversen Urkunden.
Er wusste das spätestens morgen, wenn er wieder hinter seinem Schreibtisch saß, arbeitete und Pläne schmiedete, jeder nach Lieda frage würde, Erkundigungen einziehen wollte.
Wie es der werten Gattin gehe?
Und dem kleinen Töchterchen?
Er wusste, dass es ganz in der Natur der Wesen lag, neugierig zu sein und er wusste, dass er von nun an etwas offener sein musste. Sein Privatleben offerieren, zu einem gewissen Grad.
Vielleicht sollte er ein Holo von Lieda an die wichtigsten Presseagenturen reichen lassen? Dann würde einige Tage Ruhe herrschen? Würde Ruhe herrschen?



Er hatte die Anfragen und neugierigen Gespräche zähneknirschend zugelassen und auch in gewissen Maßen beantwortet. Er blieb solange wie nötig unter Wesen, dann zog er sich stets zurück, um allein zu sein.
Er freute sich, abends nach hause zu kommen. Plötzlich waren da zwei Menschen, die ihn erwarteten.
Er musste lächeln. Das neue Leben, mit Kind, gefiel ihm. Auch wenn sie nachts schrie. Auch wenn er nachts aufstehen musste, um seine Frau zu unterstützen. Auch wenn er am Morgen oft noch müde im Senat erschien.
Sein Ansehen war nun, als Familienvater, noch weiter angestiegen. Er war so populär wie noch nie. Er war gleichzeitig schwach und mächtig. Sehr mächtig. Der mächtigste Mann in der Galaxis?der sich nachts von seiner kleinen Tochter herumscheuchen ließ.
Er dachte nicht einen Moment daran, dass er anstelle einer Tochter lieber einen Sohn gehabt hätte. Nein, Lieda war hochgradig machtsensitiv, ihr Wert überstieg seinen bei Weitem!
Die Holosprechanlage schaltete sich ein, Pestage erschien: ?Eure Frau würde gerne zu Euch, Eure Exzellenz.?
?Lasst sie eintreten!?
Mon? Jetzt? Hier?
Die Geburt war noch keine Woche her, sie sollte sich schonen. Er hätte sich denken können, dass die Senatorin schnellstmöglich zurück an die Arbeit wollte. Es war noch nicht an der Zeit, sie zu bitten, das Amt aufzugeben, um sich nur auf Lieda zu konzentrieren. Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt, dass er mit ihr noch weitere Kinder zeugen könnte,?und dann musste Mon zwangsläufig aus der Politik den Rückzug antreten.
Seine Frau betrat sein Büro. Darth Sidious setzte die Maske ?Palpatine? auf, lächelte, freute sich, seine Familie zu sehen. Mon trug ein Bündel auf dem Arm, sie hatte Lieda dabei. Er stand von seinem Stuhl auf, umrundete den Schreibtisch und trat auf sie zu.
?Deine Mutter erlaubte dir das Aufstehen??, fragte er verwundert und gab ihr zur Begrüßung einen Kuss. Eine Neuerung seit dem ?Bekenntnis?.
?Der Mediker war da, auch die Hebamme. Alles ist in Ordnung, ich soll mich nur ein wenig schonen.?
Schonen war ein dehnbarer Begriff.
Du solltest zuhause bleiben! Du beginnst erneut, mir im Weg zu stehen, ?Schatz?!
?Und da hast du Lieda den Senat gezeigt??
?Mein Büro?, gab sie zu, ?Und dann dachte ich mir, wir könnten auch gleich bei dir vorbeischauen.?
?Ich freue mich über euren Besuch?, er nahm ihr das Bündel Kind ab und wiegte es. Lieda war wach und blicke ihn an, ?Hallo Lieda!?
?Meine Eltern werden heute Abend abreisen müssen?, erklärte Mon plötzlich, ?Es gibt Probleme im Stadtrat, meine Mutter soll vermitteln.?
Mein Dank gilt dem Stadtrat. Aber ich glaube nicht, dass sie sich zerfleischen würden, wenn Muriel fern blieb. Mein Dank gilt Meriss, dem es gelungen ist, mir Muriel vom Hals zu halten und mich nie mit ihr allein ließ. Mein Dank gilt Frau und Tochter?
?Das ist schade?, er log überzeugend.
Er verspürte Freude. Freude, nicht ständig beäugt zu werden, misstrauisch begutachtet zu werden.
Muriel konnte ihn noch immer nicht sonderlich leiden, doch konnte er nicht gegen sie vorgehen. Er hatte überlegt, sich seiner Schwiegermutter zu entledigen. Unfälle geschahen so schnell heutzutage. Aber das würde Mon noch enger an ihre Familie binden. Er würde um Muriel trauern müssen, um Mon zu halten. Und wer wusste denn schon, ob Muriel nicht eines Tages nützlich sein könnte. Ihm nützlich sein könnte.
?Aber wir können sie ja demnächst besuchen?, fügte er hinzu.
Mon nickte: ?Ich werde ab morgen langsam wieder in mein Amt zurückkehren. Ich habe gerade nachgesehen, wohin ich ihr Bettchen stellen könnte in meinem Büro.?
Mon wollte das tatsächlich durchziehen? Nun gut, dabei würde sie rasch an ihre Grenzen stoßen. Ihm sollte es recht sein.
Sidious ärgerte sich innerlich sehr. Warum nur hatte Chandrila Mon als Senatorin im Amt gelassen? Weil er es befürwortet hatte! Er der Regierung versichert hatte, dass Mon eine Heirat und ein Kind nicht einschränken würden, die richtigen Entscheidungen zu fällen!
Nun gut?
Er versprach pünktlich zu Verabschiedung seiner Schwiegereltern zuhause zu sein. Danach war sein Heim auch wieder sein Heim.



Nur zu gern hatte er sich bereit erklärt, auf seine Tochter Acht zu geben, während Mon noch zu einem Meeting des Loyalistenkomitees musste. Er konnte sie beaufsichtigen, während er in seinem privaten Arbeitszimmer noch diverse Arbeiten erledigte.
Dachte Palpatine.
Dann kam der Anruf für Darth Sidious?
Was nun? Lieda war bei ihm, sie war wach und beschäftigte sich mit den Klangkörpern des Mobiles, welches über ihr hing. Sie konnte schon lächeln und lachen mit ihren fast drei Monaten.
Er konnte sie nicht allein lassen oder einem Ammendroiden überlassen. Lieda hasste Ammendroiden und schrie dann immer solange, bis ein Elternteil sich erbarmte, zurückblieb, um sie zu beaufsichtigen oder mit ins Büro nahm.
Dann mußt du mich wohl begleiten, Engelchen.
Er hob Lieda hoch auf seinen Arm und ging mit ihr ins Kinderzimmer. Er zog ihr etwas Wärmeres an, wickelte sie in eine Decke und setzte sie in den Tragekorb. Ein Schnuller im Mund würde dafür sorgen, dass sie während der Übertragung still war.
Der Aufzug, der ihn in die geheimen Räume, tief versteckt in Republica 500, brachte, war schon immer da gewesen, hatte vor vielen Jahrhunderten als Lastenaufzug gedient. Bevor das Gebäude mehrere Male umgestaltet worden war. Niemand wusste mehr von diesem Aufzug, Pläne auf denen er eingezeichnet war, existierten nicht mehr. Dafür hatte er Sorge getragen.
Rasch setzte sich der Aufzug in Bewegung und sank die Stockwerke hinab in Richtung seines Zieles. Lieda war ruhig, sie schien aber alle Ereignisse genau zu verfolgen.
Unsinn, das bildest du dir ein! Sie ist erst 11 Wochen alt, was weiß sie über die Ereignisse, die um sie herum passieren? Nichts! Sie ist ein Säugling!
Es war noch früh am Abend, Mon würde nicht vor 2300 zurück sein. Hoffte er. Ansonsten war er mit Lieda spazieren gewesen.
Er war da, angekommen. Die Kommandozentrale. Die Attentäterdroiden registrierten ihn, sie bewachten etwaige mögliche Eingänge. Das Licht des Holoprojektors blinkte. Der Anruf.
Er stellte Lieda sanft ab und deutete ihr, brav zu sein. Dann nahm er den schwarzen Mantel von seinem Stuhl vor den Kontrollkonsolen, zog ihn über. Palpatine verschwand, Darth Sidious erschien. Lieda gluckste. Sidious drehte sich zu seiner Tochter um, machte ?pst!? und nahm das Gespräch an.
Lieda beobachtete ihn, er spürte es. Auch gut. Nichts ging direkt nach Plan, aber alles führte auf sein Ziel zu.
Was auch immer in der Zukunft geschah, Darth Sidious würde es lenken.
 
Meine Güte, ist Darth Sidious leichtsinnig, nimmt das Kind tatsächlich mit in die Kommandozentrale!
Was ist, wenn Liedas erste Worte nun "Darth Sidious", "Lord Tyranus" oder "Sith Lord" lauten, dann würde Palpatine ganz blöde aus der Wäsche gucken! :D
 
Er hofft wohl, dass diese Namen zu sehr zum Aussprechen sind!:D



Kapitel 23


Lieda war während der Rückfahrt im Aufzug selig eingeschlafen. Leise verließ er den Aufzug, der in der eigentlichen Wand weder zu sehen noch zu erahnen war. Man sah nicht einmal etwaige Fugen!
Mon war noch nicht zurück. Eine beruhigende Nachricht.
Für Lieda war es aber nun an der Zeit, ins Bettchen zu gehen. Er kannte seine Tochter. Um 2200 oder 2300 Standart würde sie erstmalig schreien. Später dann noch gegen 0300 oder 0400 Standart. Er hatte sich daran gewöhnt und tröstete sich mit der Tatsache, dass sie irgendwann, hoffentlich bald, durchschlafen würde. Es hatte Tage gegeben, da war er morgens fast über seiner Korrespondenz eingeschlafen und hatte sich mit koffeinhaltigen Tee aufgeputscht.
Vorsichtig trug er Lieda ins Kinderzimmer, zog ihr die wärmeren Kleider aus und machte sie bettfertig. Die Kleine erwachte, gähnte.
?Hast du Hunger, Kleines? Es gibt aber nur Flaschennahrung. Die Mama ist noch nicht wieder zuhause.?
Lieda schien das egal zu sein, sie hatte Hunger und ließ sich geduldig von ihrem Vater verköstigen. Er kümmerte sie gerne um seine Tochter, selbst Sidious war zufrieden. Sogar stolz.
Die Kleine ließ sich zu Bett bringen, schlief rasch ein, noch während die Spieluhr ihre Weise erklingen ließ. Er blieb eine Weile neben der Wiege stehen, blickte hinein.
In letzter Zeit hatte er häufig diesen einen Gedanken: Was wäre wenn??
Ja. Was wäre, wenn er sich geweigert hätte, mit Mon zu tanzen, sie nicht auf ein Glas Wein eingeladen hätte, nicht mit ihr spazieren gegangen wären, es nicht zum Kuss gekommen wäre, sie ihn am Sonntag im Büro nicht aufgesucht hätte, er sie nicht zum Essen eingeladen hätte, sie nicht den Weg in sein Bett gefunden hätten.
Hätte, wäre?und wenn schon. Es war passiert. Ohne das Ganze, würde es Lieda nicht geben. Er wollte sie nicht missen.
Niemand wollte das.
Weder Palpatine, weder der Kanzler, nicht mal Lord Sidious.



Mon kam wirklich erst recht spät zurück nach hause. Sie war müde, das konnte er sehen, als sie zu ihm ins Schlafzimmer kam. Sie verschanzte sich im Bad, kam schließlich im Nachthemd zu ihm, setzte sich auf das Bett.
?War Lieda brav??, fragte sie sofort.
Natürlich! Schließlich ist sie meine Tochter! Sie war still, als ich ?gearbeitet? habe.
?Nur das übliche Geschrei zur üblichen Zeit.?
Mon ging kurz ins Kinderzimmer, sah nach Lieda und wünschte ihr wahrscheinlich eine gute Nacht. Dann kehrte sie zurück und legte sich zu ihm. So wie sie sich nun jede Nacht zu ihm legte.
Es blieb nicht nur dabei. Wie so oft in letzter Zeit, kamen sie sich näher. Oft ginge es von Mon aus. Sie hatte ihn bereits in der Nacht nach ihrer letzten Nachsorgeuntersuchung zu verführen gewusst. Er hatte sich nur zu gerne darauf eingelassen. Wenn er schon verheiratet war, warum sollte er nicht auch den ehelichen Verkehr gutheißen und ausgiebig nutzen. Es genießen?
Dass sie verhütete, gefiel ihm nur minder. Sein Plan war, dass Mon zuhause blieb, sich aus der Politik fern hielt. Mit nur einem Kind wäre dieses Ziel utopisch, daher:
?Mon?, wir müssen uns wirklich mal darüber unterhalten.?
?Wir haben doch noch so viel Zeit, über weitere Kinder??
?Du schon, mein Herz. Ich nicht. Bedenke, dass ich auf die 60 zugehe. Außerdem, wenn ich aus der Politik aussteige, du allerdings deine Karriere weiterverfolgst, wäre eine Schwangerschaft in dieser Zeit fatal und würde das Ende bedeuten.?
?Du meinst also, wir sollten die Familienplanung etwas vorverlegen??
?Wenn Lieda Geschwister haben soll, dann schon.?
?Wir müssen dennoch noch ein paar Monate warten. Mein Körper hat Lieda noch nicht ganz überwunden.?
Er nickte, küsste sie vorsichtig. Zumindest schien sie dazu bereit zu sein. Er würde es sein. Nun, erstmalig in den Genuss der Vaterschaft gekommen, hatte er wirklich Gefallen daran gefunden.
Langsam ging er dazu über, ihren Nacken zu liebkosen und ihren Hals, seine Hände begaben sich auf Wanderschaft. Er konnte spüren, dass seine Frau sich entspannte, ihn zu streicheln begann. Sie halfen sich aus den Kleidern, erregten sich zunehmend, verwöhnten sich gegenseitig. Sie stöhnten auf. Er positionierte sich zwischen ihren geöffneten Oberschenkeln.
?Jetzt??
Sie nickte, brachte eine Antwort zustande: ?Jetzt??
Sie vereinigten sich, kosteten ihr Beisammensein aus, bis zum Höhepunkt. Erschöpft und unter Küssen sanken sie zurück in die Kissen und Decken, entspannen sich, genossen die abklingende Lust.
Das Comgerät piepte.
Sein Com.
Ein Seufzen auf beiden Seiten. Mon murmelte etwas von ?Nachtruhe einhalten?, er entwand sich aus ihren Armen und nahm das Gespräch an. Es war nichts wichtiges, nichts wirklich Wichtiges. Aber es bedurfte seiner Aufmerksamkeit. Sidious Aufmerksamkeit.
?Mein Herzchen?, wenn du wüsstest?
?Ich bin bald zurück?, flüsterte er ihr rasch zu. Ein letzter Kuss, dann schnell ins Bad. Duschen. Niemand brauchte zu wissen, wobei man ihn gestört hatte. Sein Privatleben ging niemanden etwas an. Es reichte doch völlig aus, wenn bekannt war, dass er verheiratet und Vater war. Was erwarteten sie denn? Dass er der Presse jede kleinste Einzelheit seines Privat- und Liebesleben offenbarte.
Niemals!



Seine Tochter war ein aufgewecktes Kind. Sobald sie sitzen konnte und eine größere Reichweite für ihr Handeln zur Verfügung hatte, begann sie, Chaos zu stiften. Datendiscs wurden zugespeichelt, Papier geknüllt, es wurde um die Herausgabe von Stiften gefeilscht, über die Zubettgehzeiten verhandelt.
Sobald Lieda zu krabbeln begonnen hatte, mussten einigen Dinge hochgestellt werden. Schränke wurden abgeschlossen oder provisorisch verklebt, da Lieda sie sonst ausgeräumt hätte. Sie baute Stolperfallen für ihre Eltern auf, in Form von herumliegendem Spielzeug.
Aber, sie schlief durch. Damit konnte Palpatine sich Bestens abfinden.
Ab und zu babysittete er seine Tochter, selbst in seinem Büro im Senat, selbst dann, wenn plötzlich doch noch ein Termin anstand. Lieda verhielt sich ruhig dabei. Sie krabbelte nur ab und an zu ihm und wollte auf seinen Schoss. Er ließ es gern zu.
Bald jedoch würde es zu gefährlich, ein Kleinkind mit in seine geheime Kommandozentrale mitzunehmen. Dann, wenn Lieda zu sprechen begann. Sie konnte schon recht gut lallen. Sie verstand ihre Eltern. Und setzte ihren Kopf durch.



Statt Hesperidium wurde es Chandrila.
Mon hatte lange gebraucht, ihn dazu zu überreden. Dass der erste Familienurlaub, sein erster, längerer Urlaub seit vielen, vielen Jahren überhaupt, nach Chandrila ging. In die Nähe der Schwiegereltern.
Da weitere schwere Krisenzeiten angebrochen waren, angeblich zu seinem Missfallen, musste er auch während des Urlaubs erreichbar sein und ständig Holokonferenzen abhalten. Er musste zwei seiner Berater mitnehmen.
Allein das genügte, um Mon davon zu überzeugen, nicht im Haus der Eltern unter zu kommen, sondern einige Häuser weiter. Also ein Urlaub für seine Familie, etwas Halbes für ihn.
Sie kamen am Abend an. Lieda quengelte, da sie müde war und ins Bett wollte. Mon kümmerte sich darum, er richtete mit seinen Beratern ein provisorisches Büro ein. Er hatte sich fest vorgenommen, nur wenige Stunden am Tag zu arbeiten. Nur das Nötigste. Das Wichtigste.
Schließlich hieß es, er sei in Urlaub. Seitdem er Familie hatte, nahm er es ernst, gewisse Freizeit oder freie Tage zu haben, um für Mon und Lieda da sein zu können.
?Schläft sie??, er sah Mon in der Tür stehen. Er war allein. Sie nickte nur, kam näher, setzte sich auf den Stuhl, gegenüber seinem Schreibtisch. Sie war still, ungewöhnlich still. Sie lächelte auch nicht. Vorhin, bei der Ankunft war sie noch fröhlich gewesen. Was war passiert?
Ich werde sie niemals endgültig verstehen lernen. Mon ist zu komplex! Zu vielschichtig?zu viel für mich. Und ich Trottel nahm an, sie sei im Grunde naiv! Wie konnte ich mich so dermaßen täuschen?
?Mon, Liebes, was ist geschehen??, er kam zu ihr, gab ihr einen Kuss auf den Mund. Sie antwortete nicht. Stattdessen nahm sie seine Hand, platzierte sie auf ihren Bauch.
Und dann?
?Ich bin wieder schwanger??


:braue :braue :braue :D
 
Kapitel 24


Absolute Stille.
Welch wundervolle Botschaft! Damit wärst du nun in absehbarer Zeit viel zu beschäftigt, um mir in politischen Dingen dazwischen zu funken, mein Liebes!
?Wirklich? Ist das ganz sicher??, er freute sich tatsächlich. Seine Frau hingegen schien nicht ganz so begeistert zu sein, ihr nun aufkommendes Lächeln war gequält.
?Ich habe soeben die Untersuchungsergebnisse von heute Morgen bekommen.?
?Du warst beim Mediker??
Sie nickte, seufzte: ?Ich hatte wieder diese ?Anzeichen?, wie damals bei Lieda. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht gerechnet, dass es wieder auf Anhieb funktioniert. Daher meine??
?Ich freue mich, Liebes!?, versicherte er ihr lächelnd, streichelte ihren flachen Leib. Er wusste es sofort: Das Baby, das seine Freu erwartete, war nur gering machtsensitiv. Sehr gering. Nun?auch gut. Lieda war machtsensitiv, ihre Geschwister brauchten es nicht zu sein. Darth Plagueis? Sohn war auch nicht machtsensitiv gewesen. Aus ihm war auch etwas geworden.
?Du machst mich sehr stolz?, fügte er hinzu, ?Sehr stolz!?
Er küsste sie vorsichtig, Mon umarmte ihn, kam zu ihm hoch. Lieda war 10 Monate alt geworden vor einigen Tagen, wenn das neue Baby kam, wäre sie gerade 1 ½ Jahre. Sie versuchten erst seit wenigen Wochen ein weiteres Kind zu zeugen. Es hatte tatsächlich, erneut, auf Anhieb funktioniert.
Muriel wird mich umbringen!
?Es ist gesund und munter?, antwortete Mon leise.
?Dann haben wir nun also etwas, womit wir deine Eltern überraschen können, hm??, er lächelte, ?Erinnere mich daran, dass ich abends nicht allein spazieren gehe. Deine Mutter könnte auf dumme Gedanken kommen.?
Mon grinste, musste lachen. Ihr Lachen war erfrischend, hell, freundlich. Sie gab ihm einen kleinen Kuss, neckte ihn dadurch. Sie massierte seinen Nacken mit leichtem Druck. Mon wusste, was ihm gefiel, was ihn erregte. Und offensichtlich wollte seine Frau, das freudige Ereignis in einer kleinen, privaten Feier zelebrieren. Im Schlafzimmer.
?Dann bekommt sie?s mit mir zu tun?, versicherte Mon ihm. Dann wurde sie noch etwas leiser, sie gurrte: ?Ich könnte etwas Gutes besorgen: Wein für dich, Saft für mich. Vielleicht auch Champagner??
Eine sehr verlockende Einladung,?wirklich?.
?Ich bin in einer halben Stunde bei dir. Einverstanden??, er streichelte ihre Wange.
Eine wundervolle Entwicklung. Seine Frau war erneut schwanger. Ein weiteres Kind war unterwegs.
Sie würde bald zuhause bleiben. Lieda war noch so klein, sie hangelte sich gerade erst an Möbelstücken hoch. Zwei kleine Kinder würde sie unmöglich im Büro beaufsichtigen können. Sie stand ihm nun nicht mehr im Weg. Das wäre auch zu schade! Immerhin war sie die Mutter seiner Kinder. Er schlief mit ihr, eine gewisse Art von enger Bindung hatte er zu ihr schon aufgebaut. Würde er sie beseitigen müssen, nun,?er würde sie wahrlich vermissen!



Der Strand und besonders der nasse, klebrige Sand gefielen ihr.
Mon hatte Lieda am Strand los gelassen. Die Kleine war sofort auf Entdeckungstour gekrabbelt, beaufsichtigt von ihrem Vater. Er war froh, für einen Moment seinen Schwiegereltern zu entkommen. Lieda schien nicht zu gefallen, dass sie verfolgt wurde. Sie murrte.
?Wollen wir ins Wasser gehen, Kleines??
Lieda blickte ihn aus blauen Augen an, gab Laute von sich. Er wusste, dass seine Tochter mit ihm zu kommunizieren versuchte. Bald würde sie die ersten Worte sprechen. Er war sich sicher, dass, wenn sie ihn zum ersten Mal ?Papa? nannte, er sofort in die Knie gehen würde. Vor Glück! Vor Überwältigung.
Vorsichtig zeigte er Lieda den Weg zum Wasser. Die Wellen waren kaum als solche zu bezeichnen. Es war nahezu windstill.
Er setzte sich in den Sand, entledigte sich seiner Schuhe und Socken. Krempelte seine Hose etwas höher. Lieda blickte ihn an, setzte sich zu ihm. Sie kicherte. Sie trug eine Art Badeanzug, damit sie ungehindert herumtollen konnte.
?Also? Wollen wir mal nachsehen, wie warm das Meerwasser ist??
Lieda jauchzte auf. Er nahm sie auf den Arm, trug sie in das seichte Wasser. Dort half er ihr beim Stehen, hielt sie an der Schulter, damit sie nicht umkippte. Das kleine Mädchen starrte auf die schwachen Wellen, die ihre Füßchen umspülten. So etwas kannte sie noch nicht. Er half ihr, ein paar Schritte zu machen.
?Sie läuft aber noch nicht allein, oder??
Er zwang sich, nicht zusammen zu zucken. Meriss stand neben ihm, am Strand, nicht im Wasser. Er sah hoch, seine Maske lächelte.
?Nein, aber es kann sich nur noch um wenige Tage oder Wochen handeln. Nicht wahr, Lieda.?
Lieda grinste und quietschte vor Vergnügen, klatschte in die Hände.
?Mon erzählte gerade, dass Lieda ein Geschwisterchen bekommt. Ich gratuliere.?
Ich hoffe, das meint Ihr ernst!
?Danke. So schnell haben selbst wir nicht damit gerechnet?, gab er zu. Die reine Wahrheit. ?Aber so ist unsere Familie demnächst komplett.?
?Also nur zwei Kinder??
?Das entscheidet Mon letztlich. Sie weiß, dass ich mich über jedes weitere Kind freue, aber sie ist es, die darüber entscheidet. Für mich grenzt es sowieso nahezu an ein Wunder, dass ich nun doch noch eine Familie gegründet habe.?
?Ich bewundere, wie Ihr und Mon mit dieser Doppelbelastung zu Recht kommt: Kind und Beruf. Aber wahrscheinlich kommt es dabei nur auf die richtige Organisation an.?
Palpatine nickte. In der Tat hatte Lieda zwei Babysitter, die auf sie abwechselnd Acht gaben, wenn Mutter und Vater im Senatssaal zugegen waren. Schließlich konnten weder Mon noch er das Kind mit auf den Platz nehmen. Gut, auf kleinen Festivitäten war Lieda schon oft zugegen gewesen. Dann hatte selbst er seinen offiziellen Platz verlassen und sich zu den Senatoren, insbesondere an die Seite seiner Frau gesellt. Dass er mit Mon als Familie auftrat, stärkte ihr Ansehen.
Das Seine wie das Ihre.
Er hatte schon munkeln hören, dass Mon als heiße Kandidatin für eine spätere Kanzlerschaft gehandelt wurde. Natürlich machte ihn das stolz, wobei er aber gleichzeitig wusste, dass Mon niemals Kanzlerin werden würde. Die Republik würde zu diesem Zeitpunkt nicht mehr existieren. Dennoch würde Mon hohes Ansehen genießen. Als Frau an seiner Seite!



Liedas Anwesendheit in der Macht wuchs von Tag zu Tag, von Minute zu Minute. Er wusste, dass es an der Zeit war, ihr erste, grundlegende Dinge bei zu bringen.
Er hatte Lieda auf dem Schoß sitzen, war mit ihr allein. Mon war mit ihren Eltern in der Stadt. Lieda blickte verwundert die vertrocknete Rose an, die ihr Vater in der Hand hielt, berührte sie.
?Sie ist alt, verblüht. Aber schau mal!?, er konzentrierte sich. Die Blütenblätter wurden wieder voller, das Rot der Blume erstrahlte wieder in der Sonne. Liedas Augen wurden groß. Der Blütenkelch öffnete sich. ?Jetzt ist sie wieder voller Leben.?
Die Blume begann vor seiner Tochter in der Macht zu schweben. Lieda streckte die Hand aus, die Blüte landete darin.
?Und jetzt du. Mach, dass die Blume fliegt. Sieh sie dir an, und stell dir vor, sie flöge herum.?
Lieda sah ihn an, sie verstand nicht.
Also,?ganz von vorne!
Er hockte sich auf den Boden und ließ Lieda sich setzen. In einigen Metern Entfernung lag Liedas bunter Ball auf der Terrasse. Das Mädchen würde ihn sehen können. Seine Tochter müsste nun lernen, erst einmal die Macht zu kanalisieren. Sie zu spüren.
?Möchtest du Ball spielen? Dann hol ihn dir!?
Lieda blieb sitzen. Sie sah erst ihn, dann den Ball an. Sie streckte die Ärmchen in Richtung des Balles aus. Erst geschah nichts. Sekundenlang. Dann, ganz langsam, setzte sich der kleine, bunte Ball in Bewegung, und rollte auf gerader Bahn die Terrasse entlang, um letztlich direkt vor Lieda stehen zu bleiben.
Er war am Ziel.
 
Kapitel 25


Sie hatte Zugang zur Macht. Er hatte selbst gesehen, wie der Ball direkt zu seiner Tochter gerollt war.
Ein wunderbarer Anblick.
Sein Stolz nahm überhand. Er hob seine Tochter auf den Arm, neckte sie, herzte sie. Seine kleine Tochter. Seine! Sein Kind! Sein eigen Fleisch und Blut?
Er setzte sich zu ihr auf den Boden und rollte ihr den Ball zu. Lieda kreischte vergnügt und rollte den Ball unbeholfen zurück. Eine Weile spielte er mit ihr, und zeigte ihr verschiedene, leichte Tricks mit der Macht. Lieda war fasziniert, konnte aber seine Tricks mit Leichtigkeit rasch imitieren. Die Jedi würden sich vorsehen müssen!



Ein Diner? Zu zweit? Auf der Terrasse?
Womit hatte er denn das verdient? Lieda war bei ihren Großeltern, so dass er nun allein mit Mon war. Das erste Mal seit Monaten. Seit Liedas Geburt. Jetzt würde es kein Schreien und Weinen geben, nichts würde einen von ihnen vom Tisch wegholen. Es würde keine Unterbrechung geben.
?Freust du dich nicht darüber??, kam plötzlich die Frage von Mon. Er musste wohl kein so glückliches Gesicht gemacht haben, als sie ihm davon erzählte, ?Musst du noch arbeiten??
?Nein, verzeih, ich war nur etwas überrascht?, er gab ihr einen Kuss ins Haar, streichelte ihre Wange. Natürlich war er überrascht. Der ganze Urlaub war voller Überraschungen: Ein weiteres Baby, Schwiegereltern, die sich über das neue Baby schon jetzt freuten und ihnen sogar einen freien Abend und eine freie Nacht schenkten.
?Ich dachte mir, da wir schon lange keinen Abend mehr ganz für uns hatten, dass wir?nun??, sie lächelte, ?Wir könnten ausgehen, oder einfach bummeln, spazieren gehen?was meinst du??
Innerlich seufzte er. Eigentlich hatte er mit dem Urlaub abgeschlossen. Dass sie nun tatsächlich entlastet wurden, und er einen Abend weniger seine Schwiegereltern ertragen musste, kam ihm sehr gelegen. Sehr gelegen.
?Dann lass uns nach dem Diner einen langen Spaziergang unternehmen, Liebes. Wir könnten durch die Stadt und dann am Strand zurück.?
Mon nickte. Sie aßen gemeinsam auf der Terrasse zu Abend. Es war warm, die Sonne schien. Das Gespräch verlief wie es zu erwarten gewesen war. Es ging um das Baby. Mon kündigte an, dass sie es dieses Mal genau so handhaben wolle, wie schon in der Schwangerschaft mit Lieda. Also würde sie bis zum 9.Monat arbeiten und dann bis etwa einen Monat nach der Niederkunft zuhause bleiben.
Offiziell, ihr gegenüber und ihren Eltern, begrüßte er ihre Entscheidung, inoffiziell hoffte er, dass es Mon mit zwei Kleinkindern bald zu viel würde.
Lieda allein war manchmal schon anstrengend. Besonders im letzten Monat, als sie zu zahnen begonnen hatte. Nächtelang hatte sie geweint und geschrieen, und ihren Eltern damit schlaflose Nächte beschert.
Ich werde auf keinen Fall zwei Kinder babysitten. Schon gar nicht im Büro!
Mon musste sich aus der Politik zurückziehen. Sie sollte es zumindest. Würde Chandrila überhaupt zulassen, dass die Senatorin von Chandrila erneut ein Kind bekam? So schnell nach dem Ersten? Möglicherweise würde Mon ja auch entlassen. Dieser Gedanke brachte ihn zum Lächeln, seine Maske auch.
?Was ist??, sie lächelte ebenso, besonders, als seine Hand auf ihrem Bauch landete, ihn streichelte.
?Ich habe nur an unsere kleine Familie gedacht, die so rasch größer wird.?
?Du wolltest ja, wenn Geschwister, möglichst bald.?
Er nickte: ?Es ist doch wunderbar, dass es geklappt hat.?
Ja, es hatte geklappt. Es funktionierte alles so, wie er es geplant hatte. Er konnte also doch eine Familie in seine Pläne mit integrieren.
Darth Plagueis hatte es auch gekonnt. Sogar meisterhaft. Frau, Sohn, Beruf, Sith. Alles unter einem Hut. Nur hatte Plagueis niemals derart in der Öffentlichkeit gestanden, Plagueis Frau auch nicht.
Mon und er standen beide in der Öffentlichkeit. Manche sprachen von ihnen schon als eine Art perfektes Paar. In der Rotunde der Senatsarena stritten und diskutierten sie auf das Heftigste, Privat schienen sie ein Herz und eine Seele zu sein, eine Familie.



Seine Leibgardisten waren in zivil, einige Schritte hinter ihnen. Sie waren gemütlich in die Stadt geschlendert. Arm in Arm. Mittlerweile machte es ihm nichts mehr aus, sich mit ihr zu zeigen. Innig zu zeigen. Sich wie ein liebender Ehemann zu verhalten. Schließlich musste er das auch. Mon hatte ihm gebeichtet, beichtete ihm immer wieder, wie sehr sie ihn liebe. Er hatte ihr geantwortet und antwortete ihr stets. Seit Liedas Geburt ging das nun schon so. Gefühlsduselei,?an sich. Aber manchmal gefiel es ihm auch sehr.
Er hatte noch nie jemanden gehabt, der sich um ihn bemüht hatte, der offen gesagt hatte, dass er ihn liebte. Noch nie. Selbst seine einstigen Beziehungen nicht, seine Affären erst recht nicht. Ein zweischneidiges Schwert. Mon kümmerte sich um ihn, war ein guter Gesprächspartner. Sie hatte ihm zugehört, wenn er mal wieder etwas zu klagen hatte. Zumeist über seine Arbeit,?wenn der Senat stur war, oder alles mal wieder an der Bürokratie scheiterte.
Eine gewisse, allerdings schwankende Zuneigung zu ihr war vorhanden. Es gab für ihn an manchen Tagen nichts Schöneres, als in einem warmen Bett auf zu wachen oder die Gunst einer schönen Frau zu genießen.
Manche Wesen registrierten sie, erkannten sie, doch man ließ sie in Ruhe, schaute ihnen nur nach. Die Geschäfte hatten noch geöffnet. Sie blickten sich die Auslagen an, schlenderten die Schaufenster entlang.
Plötzlich blieb er stehen.
?Mon, erlaubst du, dass ich dir etwas schenke??
Noch bevor sie antworten konnte, zog er sie bereits in den Laden. Ein Juwelier. In den meisten Fällen freuten sich Frauen doch, wenn ihnen Schmuck geschenkt wurde. Mon trug zwar relativ wenig Schmuck, und er hatte es auch noch nicht gewagt, ihr Schmuckstücke zu schenken, aber heute erschien ihm eine passende Gelegenheit, damit zu beginnen.
Wenige Minuten später besaß seine Frau ein Collier aus feinsten Coruscasteinen. Ein Bote würde das Schmuckstück noch am Abend vorbeibringen.
Wieder auf der Straße wusste seine Frau scheinbar nicht, was genau da gerade eben passiert war. Sie war sprachlos und scheinbar verwirrt.
?Ich weiß nicht, wie ich meinen Dank zeigen soll??
?Scht!?, er zog sich etwas näher, streichelte ihre Taille, ?Nicht weiter. Es ist mir ein Vergnügen gewesen, dir endlich mal etwas schenken zu dürfen. Schließlich bist du es doch, die diese ganzen Qualen durchstehen muss, die so eine Schwangerschaft mit sich bringt.?
?Danke für das Collier. Aber ich denke, etwas revanchieren kann ich mich schon?, sie lächelte sanft. Zweideutig. Ihre Augen glitzerten. Sie hatte nichts von sexuellem Inhalt gesagt, es gleichfalls aber gemeint.
Warum nicht?
Schließlich war ihm dieser Gedanken auch schon gekommen. Der Urlaub war bald vorbei, der Alltag präsent. Die Schwangerschaft würde bald schon in jedermanns Auge fallen. Es würde Gerede geben. So wie beim letzten Mal. Daran hatte er sich gewöhnt, schweren Herzens. Er mochte es dennoch nicht.
 
Kapitel 26


Zurück auf Coruscant kehrte der Alltag rasch ein. Überglücklich war seine Frau am Abend heimgekehrt, mit der überaus ?guten? Nachricht, dass sie auch weiterhin noch Senatorin von Chandrila blieb. Die Regierung des Planeten war mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Da Mon als etwaige Anwärterin auf das Amt des Obersten Kanzlers galt, in einigen Jahren zumindest, hatte Chandrila beschlossen, Mon Mothmas Karriere zu unterstützen. Und von Palpatine rechneten sie sich aus, dass der dann ehemalige Kanzler seine junge Frau in ihrer Karriere ebenfalls fördern und unterstützen würde.
Er würde Mon unterstützen?in der Kindererziehung. Er würde sich von Mon in politischen Dingen beraten lassen, schließlich wäre es eine wahre Schande ihr politisches Potenzial Brach liegen zu lassen.
Dennoch lächelte er bei der Nachricht, küsste sie, nahm sie in den Arm und sagte ihr, dass er sehr stolz auf sie sei. War er ja auch?, aber noch lieber war ihm, verabschiedete sie sich von der öffentlichen politischen Laufbahn und wurde ein Mitglied seines Stabes.
Das war ihm neulich in den Sinn gekommen. Er könnte sie bitten, für ihn zu arbeiten. Das konnte sie auch mit zwei oder mehr Kinder von zuhause aus erledigen. Er würde den passenden Zeitpunkt abwarten und ihr dann ein Angebot machen, welches Mon unmöglich würde ausschlagen können.
Er würde ihr recht bald beichten müssen, wer er war. Und was er war. Was er vorhatte. Wie er es vorhatte.
Es ging nicht mehr anders. Es sollte nicht mehr anders gehen.
Mon erwartete das zweite Kind, das gemeinsame zweite Kind. Sie waren seit über einem Jahr verheiratet. Glücklich verheiratet. Sie liebte ihn sehr. Sagte sie. Dass es stimmte, wusste er. Mon würde die kleine Familie nicht gefährden wollen. Mon würde nicht wollen, dass die heile Familienidylle zerbrach. Aber was genau wusste Mon über die Sith? Was wusste sie überhaupt über die Krisen, die den Senat heimsuchten?
Mon würde ihn nicht verlassen!
Sie liebt mich. Sie liebt Lieda und das Ungeborene. Es wäre töricht, mich zu verlassen, oder unsere ?glückliche? Familie zu zerstören. Sie wird wissen, was sie zu tun hat, wenn sie alles weiß. Schweigen. Sie wird schweigen!
Jetzt galt es nur noch, den passenden Augenblick abzuwarten.



Lieda machte ihre ersten Schritte an dem Tag, an dem sie 11 Monate alt wurde. Nicht überraschend für ihre Eltern, dennoch war es ein Ereignis Lieda so unsicher zwischen den Couchen im Salon tapsen zu sehen. Wie sie hinfiel, sich wieder hochzog und erneut lief.
Mon war genau wie er sehr stolz auf das Töchterchen. Sie herzte sie und half ihr dann, erste unsichere Schritte im Raum zu unternehmen. Er löste sie nach einer Weile ab. Lieda war begierig darauf, das Laufen zu erlernen. Sie lachte, lallte und zog sich immer wieder an Möbeln hoch.
Mon begann plötzlich zu weinen. Lieda sei schon so groß. Er konnte sie damit beruhigen, dass sie demnächst das Ganze ja erneut erleben würden. Außerdem würden Kinder immer so rasch älter und größer.
Er streichelte ihren flachen Bauch. Das neue Baby wuchs und wuchs, erfreute sich allerbester Gesundheit. Bald würde ihre erneute Schwangerschaft sichtbar. Bisher wusste bis auf die Regierung von Chandrila und Mons Eltern niemand davon. Man würde es ja sowieso sehen, warum also jedem erzählen?
Wann würde Lieda sprechen? Sie mit ?Mama? und ?Papa? ansprechen? Wohl recht bald.
Er beschloss, Lieda mit in sein Büro zu nehmen. Mon hatte ja noch zu tun mit dem Loyalistenkomitee. Sie konnte Lieda danach ja bei ihm abholen, da er weitaus länger im Senat bleiben würde als sie.



Ihr gefiel der weiche Teppich in seinem Büro. Es tat gar nicht weh, wenn sie hier über ihre eigenen Füße stolperte. Zumindest nicht wirklich. Nicht so sehr, dass sie weinen musste.
Manchmal krabbelte sie einfach nur herum, um ihr Spielzeug zu erreichen, das sie bereits verstreut hatte, oder um an Möbel zu geraten, an denen sie sich hochziehen konnte.
Ihre Hartnäckigkeit beeindruckte ihn sehr. Seine kleine Tochter wurde so schnell groß, jetzt lief sie also schon.
?Lieda? Komm mal zu mir!?, forderte er sie lächelnd auf, ging in die Knie und breitete seine Arme aus. Die Kleine sah ihn an und tappte dann auf ihn zu. Sie war ganz konzentriert darauf, nicht zu fallen. Schließlich aber erreichte sie ihn und ließ sich von ihm auf den Arm nehmen.
?Kannst du vielleicht doch schon sprechen, Kleines? Kannst du ?Papa? sagen??
Lieda kicherte. Sie konnte wohl mittlerweile verstehen, was er sagte. ?Oder?kannst du ?Mama? sagen??
Lieda zierte sich scheinbar. Er wurde das Gefühl nicht los, dass seine Tochter durchaus schon sprechen konnte, sich aber dieses Highlight für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben schien.
?Eure Exzellenz? Der Jedi-Padawan Anakin Skywalker wäre jetzt hier?, kam es aus der Sprechanlage auf dem Schreibtisch.
?Lasst ihn ein!?
Der junge Skywalker betrat sein Büro. Der Junge hatte Lieda noch nie zuvor gesehen, würde aber mit Sicherheit davon gehört haben. Also war Palpatine nicht überrascht, dass Anakin etwas irritiert wirkte. Der Padawan hatte nicht damit gerechnet, dass die kleine Tochter des Kanzlers da sein könnte.
?Darf ich dir meine Tochter Lieda vorstellen, Anakin?, meinte Palpatine lächelnd nach einer kurzen Begrüßung, ?Sie passt heute mal auf mich auf.?
Anakin grinste über den Scherz des Kanzlers und begrüßte Lieda mit einem ?Hallo?. Lieda blickte ihn interessiert an, lallte etwas.
?Sie ist ja schon so groß geworden.?
?Ja, leider?, er seufzte, ?aber zumindest hält sie uns jetzt nicht mehr die gesamte Nacht wach. Sie hat gerade zu laufen begonnen. Jetzt stellen wir alles in ihrer Reichweite höher, damit sie nicht mehr drankommt. Aber?erzähle mir doch von deiner letzten Mission??



Die Nacht war dunkel, passend für das, was er vorhatte: Mon die Wahrheit zu sagen. Die schonungslose Wahrheit.
Über sich, seine Vergangenheit, seine Zukunft, seine Pläne, seine Vorhaben, seine Motive, seine Hintergründe. Alles. Sie würde all das erfahren, was er bisher vor ihr hatte verbergen können.
Sie sollte es jetzt erfahren, da nun die rechte Zeit angebrochen war. Zwar lag die Erfüllung seiner Pläne noch in ferner Zukunft, doch in naher Zukunft lag das Problem, dass er seine Pläne in die richtige Richtung weisen musste. Und dazu wäre ein gewisser Rückhalt seiner Familie, wenn er denn nun schon eine Familie gegründet hatte, durchaus wünschenswert.
Lieda hatte ihren allabendlichen Terror ums Schlafengehen beendet, Mon saß gemütlich auf einer Coach im Salon und ergab sich einer Heißhungerattacke. Eigentlich war es sehr schade, nun erste Risse in die heile Familienidylle zu bringen. Aber es musste sein.
Es muss sein, Mon. Verzeih?
?Liebes,?hättest du ein paar Minuten für mich?, flüsterte er ihr zu, küsste ihr Haar ihre Wange, streichelte ihren Bauch, der nach wie vor flach war und es auch noch in den nächsten Tagen bleiben würde.
Aber in den nächsten Wochen würde das süße Geheimnis wachsen und?
...ich sollte beim Thema bleiben, mich nicht von sentimentalen und familiären Emotionen beeinflussen lassen. Dennoch, es geschieht. Ich kann es nicht verhindern. Es liegt mir viel an ihr, an unseren Kindern. Ich bin mir bewusst, dass ich mich in Gefühlen verliere, wenn ich mit ihr zusammen bin, dass ich sie auf meine ganz spezielle Art und Weise liebe?gewissermaßen?denke ich zumindest. Und ich weiß, dass ich ihr nun wehtun werde, ihr Herz brechen. Dennoch, ihr Herz gehört mir?ganz oder entzwei?das ist nun einmal mein Einsatz in diesem ?Spiel??
Ein mittlerweile sehr hoher Einsatz, wie er nun fand.
Dennoch, es war zu spät.
Viel zu spät?
 
och mennooooo du kannst doch net nach diesem Cliffhanger aufhoeren LOL *wissen will was die liebe Mon so dazu sagt* *G*
 
Kapitel 27


Mon küsste ihn, ließ ihn ihren Bauch streicheln.
?Ich glaube, es schläft?, verriet sie ihm flüsternd. Sie spürte es doch nicht schon etwa? Mon war Anfang des 4. Monats, soweit er wusste, würde sie erst in ein paar Wochen das Ungeborene spüren können. Tief in ihr.
Er setzte sich zu seiner Frau, ihr direkt gegenüber. Es fiel ihm schwer, sehr schwer. Sie sah ihn erwartungsvoll an. Sie hatte es sich gemütlich auf der Couch gemacht, saß dort sehr unkompliziert. Er tat es ihr gleich, nahm ihre beiden Hände, hielt sie in den Seinen. Er biß sich auf die Unterlippe. So schwer hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Wahrscheinlich war er ihr emotional schon viel zu nah.
?Wer glaubst du, dass ich bin??
Stille. Mons Lächeln erstarrte. Sie zuckte zusammen.
?Ich befürchte, ich verstehe deine Frage nicht ganz?, gab sie zu. Sie blickte ihn unsicher an, das Lächeln gezwungen.
?Ich denke schon, dass du meine Frage verstanden hast: Wer glaubst du, dass ich bin??
Mon schluckte hörbar. Sie war ihm eine Antwort schuldig, doch sie schwieg. Hoffte sie etwa, er würde sich mit einem Schweigen ihrerseits zufrieden geben und das Thema wechseln? Nein! Diese Frage stand jetzt zwischen ihnen und forderte eine Antwort.
Schließlich: ?Cos Palpatine, der Mann, mit dem ich verheiratet bin, der Vater meiner Kinder, der Mann, den ich liebe.?
Er seufzte. Die emotionale Schiene. Gut, es stimmte was sie sagte, aber?.
?Hast du jemals von den Sith gehört, Liebes??, fragte er nun. Mon atmete scheinbar auf. Glaubte sie etwa, er ändere gerade das Thema? Weit gefehlt!
?Ja, Meister Abu Rahn, ein alter Freund von mir, sagte, sie seien die Gegenspieler der Jedi. Sie benützten die Dunkle Seite der Macht und stifteten Unheil. Aber Rahn sagte, dass sie vor fast 1000 Jahren, während der Sith-Kriege ausgerottet worden seien.?
Er lächelte: ?Das stimmt so nicht ganz. Die Sith und die Jedi unterscheiden sich kaum im Gebrauch der Macht. Früher war es ein einziger Orden,?bis die Jedi begannen, die offensichtliche Selbstständigkeit den Sith zu neiden. Sie rotteten sie aus, Männer, Frauen?und Kinder. Unschuldige. Sie verfolgte sie aufgrund ihrer freiheitsliebenden Einstellung. Alle, bis auf einen.?
Das war zwar nicht wirklich gelogen, aber auch nicht wirklich wahr. Es hing halt alles vom Blickwinkel des Betrachters ab. Mon würde alles schlucken, was er ihr vorsetzte, ihr erzählte. Im Vertrauen, unter Ehepartnern, unter Liebenden.
?Du sagst, die Jedi hätten ihresgleichen, also die Sith, die wie sie die Macht nutzen, verfolgt??
??und abgeschlachtet, ja. Der wirkliche Unterschied zwischen Jedi und Sith ist, das Letztere sich binden dürfen. Es ist ihnen erlaubt, zu lieben, Leidenschaft zu zeigen, ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. All das, was der Orden verbietet. Und das gefiel dem Orden nicht.?
?Woher weißt du das alles??
Er lächelte, strich über ihre Wange: ?Jahrhunderte lang hat es immer nur zwei von uns gegeben: Meister und Schüler. Wir agierten im Verborgenen, stets bedroht von der Angst, die Jedi würden uns entdecken und vernichten.?
Stille, Mon starrte ihn ungläubig an. Ihr Gesicht war blas geworden, wie Papier. Sie schien überfordert zu sein, oder zumindest geschockt. Glaubte sie ihm etwa nicht? Er setzte die Macht ein, brachte den Teller mit ihren Gemüsesticks zum Schweben. Simpel, aber wirkungsvoll.
Sie schluckte.
?Du bist ein Sith??
?Ja.?
?Schüler oder Meister??, flüsterte sie fragend.
?Meister, und ja, ich habe einen Schüler. Er ist älter als ich, ein ehemaliger Jedi.?
?Skywalker??
Er lachte: ?Nein. Anakin würde mich umbringen, so wie jeder andere Jedi auch, wenn sie davon erfahren würden?, er seufzte, ?Mon, ich liebe dich und ich denke, du weißt, dass ich kein schlechter Mensch bin. Bitte, sag es niemanden!?
?Was würde passieren, täte ich es??
?Sie würden mich töten,?und Lieda ebenso. Und wahrscheinlich auch das Kind, dass du noch unter deinem Herzen trägst.?
Sie fröstelte: ?Wieso auch die Kinder? Weil du ihr Vater bist??
?Nein, weil sie ebenso machtsensitiv sind. Sie könnten ja ebenso zu Sith werden. Es tut mir leid, dass ich dir erst jetzt davon erzählen kann,?aber?es ist so viel geschehen.?
Mon schien nicht zu verstehen, also sprach er weiter: ?In den letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass der Rat der Jedi immer mehr Einfluss auf die Senatoren hat nehmen wollen. Meine Autorität als Kanzler wurde mehrfach ignoriert, ich bin einige Male übergangen worden. Ich weiß sogar, von Anakin, dass die Jedi etwas gegen die Republik vorhaben. Sie halten sie für wenig entscheidungsfreudig, korrupt?Mon, sie wollen den Senat stürzen. Man hat mich bedroht?dass, wenn ich ihnen nicht mehr Machtbefugnisse einräumen würde, ich einen raschen Fall erleben würde??
Es war so wunderbar einfach, die Tatsachen zu verdrehen und so passend zu machen, wie es ihm gefiel. Und Mon schluckte alles. Schluckte es begierig. Sie war eine Art Marionette, die er nach besten walten und schalten manipulieren konnte. Und jetzt, mit den beiden gemeinsamen Kindern, hatte sie gar keine andere Wahl als auf seiner Seite zu stehen.
Er konnte Tränen in ihren Augen erkennen.
Sehr gut.
Er gewann. Mon gehorchte ihm, war ihm willig. Alles lief nach Plan.
?Ich versuche zu verhindern, dass es zu einer Machtübernahme durch die Jedi kommt, Mon. Und dazu brauche ich Machtbefugnisse. Sobald sie die Macht ergreifen, wird der Senat aufgelöst?falls es nicht sogar zu einem Massaker kommt. Sie sehen uns Senatoren als ihre Gegner an, und die Jedi gehen nicht gerade zimperlich mit ihren Gegnern um.?
Mon fröstelte, wischte sich die Tränen aus den Augen. Er beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Auch auf die emotionale Karte; das würde bei Mon wunderbar funktionieren. Er nahm sie in den Arm, streichelte ihren Bauch, küsste sie sanft.
?Wie willst du das verhindern? Machtbefugnisse sind begrenzt??
?Ich weiß, und ich will sie eigentlich auch nicht?nur für die Dauer des Notstandes, solange die Jedi noch eine Gefahr für uns darstellen.?
?Eigentlich dachte ich, du wärest ein Befürworter des Ordens.?
?Nein, nicht des Ordens. Ich befürworte Jedi, die sich nicht alles vorschreiben lassen und blind gehorchen, Jedi wie Anakin Skywalker. Aber sieh dir Skywalker an: Er wird an der kurzen Leine gehalten, sein Potential bleibt ungenutzt, und dass nur, weil Skywalker nicht immer gehorcht und tut, was der Rat von ihm verlangt?, er holte tief Luft, ?Ich brauche deine Hilfe, deine Unterstützung und deine Liebe, mein Schatz. Ich möchte, dass wir gemeinsam unsere Familie durch diese Zeit bringen.?
?Was hast du vor??
?Versprichst du mir, darüber zu schweigen? Wenn das ans Licht kommen sollte, bringen mich die Jedi um!?
?Ja, ich verspreche es. Bitte??
Er seufzte. Wunderbar, alles nach Plan!
Mon merkte nicht einmal, dass sie belogen wurde?nun, größtenteils belogen wurde. Er würde nichts von ihr verlangen, außer, dass sie still hielt und kaum etwas unternahm. Möglicherweise gelang es ihr sogar, das Loyalistenkomitee auf seine Seite zu ziehen. Nun, mit Amidala verstand er sich ?gut?, jedenfalls würde Amidala das so sehen. Organa und Moe?nun, mit Mons Hilfe wären diese beiden Herren auch kein Problem. Der Rest des Komitees bestand aus Mitläufern. Er lächelte leise in sich hinein.
?Ich habe vor, den Orden aufzulösen, um der Republik willen.?
Und dann erzählte er ihr von den Separatisten, von dem Abkommen zwischen ihnen. Alles war geplant. Es sollte zum Krieg kommen, um die Jedi schlecht dastehen zu lassen. Es sollte ein kurzer Krieg werden?er erzählte ihr alles. Nun,?fast alles.
Mon nickte. Sie schien überfordert, Gefühle übermannten sie, sie weinte sich an seiner Brust aus. Er streichelte sie, versuchte sie zu beruhigen küsste sie. Der Wolf im Schafspelz spielte sein Spiel und er spielte es gut.
?Und wenn das Ganze vorüber ist, trete ich zurück, gehe in den Ruhestand. Dann kümmere ich mich um unsere Familie und du machst Karriere! Nur versprich mir, sprich außer mit mir, mit niemand darüber! Nicht mal mit deinen Eltern oder deinem Stab. Liebes, ich vertraue dir mein Leben an!?
?Ich werde dich nicht enttäuschen?, versprach sie ihm.
Das weiß ich, mein Liebes, das weiß ich. Kleines, dummes Mädchen. Du wirst Karriere machen, natürlich; in meinem Bett! Als Frau an meiner Seite, als stille Teilnehmerin. Liebe macht blind. Sie hat dich blind gemacht, mein Herz.
Mon gab ihm einen Kuss, presste sich noch enger an ihn. Der Kuss erregte ihn. Aber genau das schien sie zu wollen. Sie animierte ihn zu mehr, zog zurück in die Kissen der Coach, über ihren Körper. Er lehnte dieses Angebot nicht ab.
?Lass uns zu Bett gehen?oder sollen wir hier???
Mon lächelte, dann machte sie sich an seinem Gewand zu schaffen.



Uhm,...ich gebe zu, dass Mon in diesem Kapitel sehr "schwach" und "manipulierbar" erscheint, aber das ist, versprochen, nur ein verrübergehendes Übel/ Problem/Zustand:D ...
 
na das hoffe ich doch, dass das schwangerschaftsbedingt is *G* Sonst muesst ich die Frau glaub ich leider trotz anderen Umstaenden mit dem Kopfkissen ersticken *G*
 
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