[Fiction] Einladung Zum Tanz (au/eu)

Kapitel 28


Es veränderte sich etwas, er spürte es. Es war ein Fehler gewesen, Mon zu erzählen, wer und was er war. Was er vorhatte. Sie verschloss sich ihm. Sie entglitt ihm. Sie war freundlich, liebevoll?aber anders.
Sie erzählte ihm von Tag zu Tag weniger von ihrer Arbeit, den Plänen, die sie hatte, von Vorschlägen, von Gesprächen.
Sie begann, ihm zu misstrauen?oder ihm zumindest kein hundertprozentiges Vertrauen mehr zu schenken. Selbst wenn sie ihm seine Lügen abgekauft hatte, so war sie nun zumindest aufmerksamer geworden und misstrauischer. Auch wenn sie es zu verstecken versuchte.
Er nahm es so hin, versuchte aber, ihr Vertrauen in ihn weiterhin zu stärken. Sie hatte ihm zu gehören! Seine Frau, seine Kinder.
Das Kind in Mon wuchs stetig, es war rasch sichtbar. Die Medien verbreiteten erneut, dass die Frau des Kanzlers, Senatorin Mothma, wiederum in anderen Umständen sei. Ihnen wurde gratuliert, Glückwünsche zuteil.
Lieda lernte sprechen. Ihr erstes Wort war ?Mama?, dicht gefolgt von ?Papa?, ?Nein? und ?Haben?. Von Tag zu Tag lernte sie weitere Wörter und bald schon konnte sie sich verständlich machen.
Es wurmte ihn sehr, dass Mon ihren Beruf nicht aufgab, aber dieses zu fordern, wagte er nicht so recht. Obwohl er es sich mehrere Male ernsthaft vorgenommen hatte. Stattdessen musste er mit ansehen, wie sich seine Frau im hochschwangeren Zustand mit ihm eine hitzige Diskussion in der Senatsrotunde lieferte.
Zuhause beinahe zart und sanft wie ein Lamm, im Senat eine Furie.



Er begann sich um ihre Loyalität sorgen zu machen, als Mon im letzten Monat ihrer Schwangerschaft zuhause blieb. Er fühlte sich ausspioniert. Und das machte ihn vorsichtig und misstrauisch. Er ließ nichts mehr auf seinem Schreibtisch herumliegen, schloss alles weg. Er horchte seine Tochter aus, fragte, was sie und die Mama am Tage denn so gemacht hätten. Lieda erzählte nichts, oder zumindest nichts Stichhaltiges. Sie sagte nur, dass die Mama mit Onkel Rahn gesprochen hatte und ganz viel gelesen habe.
Hieß das nun, dass Mon sich informierte? Dass sie mit Rahn darüber sprach? Rahn war immerhin ein Jedi, sie war mit ihm seit einigen Jahren gut befreundet. Rahn war mehrmals hier gewesen, selbst er hatte versucht, sich etwas mit ihm anzufreunden. Wusste Rahn etwa, wer er war, was er war und was er plante? Hatte Mon ihm trotz ihres Versprechens davon berichtet? Wenn dem so war, schwebte er in größter Gefahr, seine Pläne standen auf der Kippe.
Doch die Tage vergingen und es geschah nichts.
Mon aber begann mit ihm darüber zu reden, sie erkundigte sich nach dem Aufbau der Sithlehre, nach ihren Inhalten, Ansichten. Sie fragte nach seiner Einstellung.
?Hast du Angst vor mir??, fragte er schließlich ernsthaft und blickte ihr in die Augen. Mon wich sofort seinem Blick aus.
?Etwas?, gestand sie, ?Nachdem, was ich gelesen habe über die Sith.?
?Du musst nicht alles glauben, was man über uns schreibt. Zumal, woher wollen die Autoren das wissen? Aus den Erzählungen der Jedi? Welch wunderbare Quelle! So uneingefärbt!?, er seufzte, ?Hast du mit Rahn über die Sith gesprochen??
?Ja. Ich habe ihn neugierig danach gefragt. Ich sagte ihm, du habest sie mal erwähnt, nach einem Gespräch mit dem Rat. Ich wollte von ihm wissen, wer oder was die Sith sind, da du mir angeblich nicht wirklich weiterhelfen konntest. Zufrieden? Ich habe mein Versprechen dir gegenüber nicht gebrochen und ich werde es auch nicht brechen!?
?Und warum, mein Schatz, hast du nicht mich gefragt? Ich kann dir entsprechende Literatur zugänglich machen. Wenn du die Sith verstehen willst, musst du die Werke der Sith lesen. Möchtest du??
?Bitte??
?Möchtest du einen Text von den Sith über die Sith lesen, nicht bloß Literatur der Jedi darüber??
Stille; Mon wurde blas.
?Du würdest mich das lesen lassen??
?Ja, was ist dabei? Bedenken, der Dunklen Seite zu verfallen??, er lachte, ?Selbst ich bin ihr nicht verfallen und ich bin ein Meister, mein Herz. Ich benutze sie nur,?damit es der Republik wieder besser ergeht, damit sie den Jedi nicht in die Hände fällt. Ich mache dir einen Vorschlag zur Güte: Ich suche dir einen Titel aus, du liest den Text und dann diskutieren wir darüber. Einverstanden??
?Ja.?
?Und noch etwas: Nicht alles, was ein Jedi sagt, muss der Wahrheit entsprechen. Solltest du an mir oder meiner Einstellung zweifeln, frage mich bitte! Wir lieben uns doch, Mon, bitte zerstöre es nicht. Die Sith stehen nicht zwischen uns. Immerhin habe ich es dir gesagt, obwohl ich es nicht hätte tun dürfen. Ich sagte es dir, weil ich dir vertraue und weil ich dich liebe. Wir wollten keinerlei Geheimnisse voreinander haben: Ich habe mich daran gehalten.?
?Ich verstehe?verzeih", sie gab ihm einen Kuss auf den Mund.
Eine wunderbare Lüge. So leicht, so verständlich. Glaubte sie ihm?
Mon las den Text, den er ihr gab, sie sprach auch mit ihm darüber. Danach stand das Thema zwischen ihnen nicht mehr zur Debatte; dachte er.



Mon wurde wieder offener, alles war wie vor seinem Geständnis. Und doch war da noch etwas?so eine Ahnung, eine Vorahnung. Möglicherweise eine Vision. Das konnte er nicht definieren. Dafür stand er seiner Frau viel zu nahe. Leider?
Ein Tag in der Zukunft, das Jahr, das Datum ungewiss. Er ist Imperator, Kaiser, Alleinherrscher. Er ist alt, einsam?wo ist seine Familie?
Er steht am Anfang eines dunklen Korridors; es ist kalt und still. Nicht mal ein Flüstern. Er stützt sich auf einen Stock, geht langsam den Korridor hinunter. Er erkennt, dass er den Ehering nicht mehr trägt. Sein Körper fühlt sich alt an, verbraucht, sterbend. Er betritt einen Raum, ein Arbeitszimmer. Sein Arbeitszimmer. Er nimmt am Schreibtisch platz. Ein Stapel Papiere vor ihm. Er liest.
Verräter werden zum Tode verurteilt. Gut. Er blickt auf einen der Namen, die dort eingetragen wurden. Einer springt ihm sofort ins Auge: Mon Mothma?

Er fuhr aus seinem unruhigen Schlaf hoch. Sein Blick fiel an seine Seite, an der seine Frau friedlich schlummern sollte. Mon war jedoch nicht da. Der Platz an seiner Seite war leer, das Bett erkaltete. Wo war sie? Was war das für ein Traum gewesen, eine Vision? Abwarten?
Er erhob sich aus dem Bett, zog sich einen Morgenmantel über seine Nachtkombination. Im Kinderzimmer brannte kein Licht, dennoch warf er einen Blick hinein. Lieda schlief tief und fest, ihre Ärmchen drückten ihren Teddy noch näher an ihren kleinen Körper. Leise schloss sich die Tür zum Kinderzimmer, er wanderte weiter.
Er fand sie in ihrem Arbeitszimmer. Doch sie arbeitete nicht etwa. Sie stand am Schreibtisch, stützte sich mit einer Hand ab, mit der anderen hielt sie sich den Bauch. Das Gesicht leicht verzogen. Sie atmete schwer. Aber sie blickte auf, als er eintrat.
?Wir sollten zur Medstation gehen?, meinte er leise. Mon nickte nur.
 
Kapitel 29


Wer sollte auf Lieda Acht geben? Dass seine Schwiegereltern in der Zeit der Niederkunft anwesend waren, hatte er erfolgreich verhindern können?zumal auf Chandrila für Muriel viel zu tun war: Hohe Feierlichkeiten. Er hatte versprochen, ihnen sofort Bescheid zu geben, wenn das Kleine geboren war. Und daran würde er sich halten.
Also,?Lieda?
Mitnehmen konnten sie sie nicht. Die Kleine würde einen Schock für das Leben bekommen. Sie würde nicht verstehen können, weshalb ihre Mutter solche Schmerzen erlitt und schrie.
Einen Ammendroiden konnte er vergessen; Lieda würde wie am Spieß schreien und weinen und ihre Mutter in der Austreibungsphase der Wehen bei Weiten überbieten!
Sate Pestage, dem sein erster Gedanken galt, fiel sofort weg: Er befand sich gerade nicht auf Coruscant. Lieda mochte ihn, das hätte funktioniert. Also??
Ihn fiel da eigentlich nur noch Skywalker ein, da auch Mons Assistentin nicht in Frage kam. Zira Uhal vertrat seine Frau, weilte aber gerade auf Chandrila.
Er wählte Skywalkers Comnummer und hoffte, dass der Junge seine Bitte erfüllte. Die wenigen Male, die Anakin Skywalker Lieda hatte sehen können, hatten sich die beiden auf Anhieb verstanden.
Sie hatten an vieles gedacht, nur leider den Babysitter für Lieda vergessen.
Etwas hektisch überprüfte er die Nummer des Jungen, die er von ihm irgendwann mal bekommen hatte. Anakin ging auch dran, war nur etwas irritiert, wer da gerade anrief. Und um welche Zeit.
?Natürlich komme ich!?, meinte er aber sofort, als Palpatine ihm die Situation schilderte und ihn darum bat, auf seine Tochter Acht zu geben.
?Lieda schläft, aber da ich nicht weiß, wie lange Mon letztlich in den Wehen liegt, wäre es mir lieb, wenn jemand den sie kennt bei ihr ist, wenn sie aufwacht.?
?Ich bin schon unterwegs.?
?Wir versuchen zu warten. Danke.?
Er unterbrach die Verbindung und widmete sich nun ganz seiner Frau. Mon erlebte erneut eine Wehe und versuchte, sich möglichst wenig zu bewegen.
?Ich helfe dir beim Anziehen?, flüsterte er, trat zu ihr und streichelte ihren Rücken, ?Haben wir dieses Mal mehr Zeit als bei Lieda??
?Die Wehen kommen alle vier Minuten, ja.?
Er seufzte. Das hieß mit anderen Worten, dass die Nacht noch lang würde. Das Baby würde sich noch etwas Zeit lassen. Er wollte allerdings noch abwarten, ob er seine Termine am frühen Morgen verschieben musste?aber wahrscheinlich würde er es tun, allein schon, um mit Lieda das Baby zu besuchen.
Er hatte sich damals bei Liedas Geburt einen ganzen Tag frei nehmen können, jetzt war dies allerdings nicht möglich. Er hatte es versucht, war allerdings gescheitert. Ein halber Tag würde gerade noch funktionieren, zumindest würde er dies versuchen.
Bald darauf traf Anakin Skywalker ein, Mon und er hatten es geschafft, sich umzuziehen und Mons gepackte Tasche zu finden. Palpatine begrüßte seinen jungen Freund, wies ihn kurz ein und versprach, in einigen Minuten kurz nochmals vorbei zu schauen.



Gaeron Palpatine wurde am frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang geboren. Palpatine hatte beschlossen, auch bei dieser Geburt bei ihr zu bleiben. Nach der letzten Geburt gäbe es nichts mehr, was ihn erschrecken könnte, hatte er gesagt. Und so konnte er seinen Sohn schon bald auf den Arm nehmen. Der Kleine gähnte müde, linste ihn aber durch halb geschlossene Augenlider an, bewegte Mund und die winzigen Fäustchen.
Er war so dermaßen stolz?aber auch etwas betrübt: Seine Tochter war machtsensitiv, sein Sohn nicht?zumindest nicht erwähnenswert. Er schlug nach seiner Mutter. Aber irgendwie störte ihn das nicht wirklich. Er war nur froh, dass der Kleine wohlauf war und es seiner Frau auch entsprechend ging. Vorsichtig legte er den Kleinen auf die Brust der Mutter. Mon war erschöpft, aber sie lächelte, bot dem Söhnchen die Brust an und stillte ihn.
?Ich bin sehr stolz auf euch beide, mein Liebes?, flüsterte er ihr ins Ohr, als er sich zu ihr hinunter beugte. Dann küsste er sie.
?Ich liebe dich?, war Mons Antwort. Ein erneuter Kuss folgte. ?Wann kommst du mit Lieda vorbei??
?Gleich nach dem Frühstück. Ich wollte mich frisch machen und Anakin dann zum Frühstück einladen. Ruh du dich derweil etwas aus, mein Schatz.?
Sie nickte, ein letzter Kuss, ein weiterer, dann verließ er Frau und Sohn.
Auf dem Weg zurück hinauf in die Wohnung zog er Bilanz: Er war verheiratet, war Vater von zwei Kleinkindern, war Sithlord, Kanzler?Intrigant, Verräter?
Es würde ihm schwer fallen, sein neues Leben hinter sich zu lassen. Nun, möglicherweise würde es auch anders kommen, als er befürchtete. Möglicherweise würde sein Traum von vergangener Nacht nur ein Traum bleiben, ein Alptraum. Möglicherweise würden er und Mon für immer zusammenbleiben, auch dann noch, wenn seine Pläne umgesetzt waren. Es wäre so wunderbar, seine Familie an der Seite zu haben. Aber es war auch gefährlich, für Frau und Kinder. Sie würden Ziele abgeben?noch war Zeit bis dahin.
Er erreichte die Wohnung. Bereits im Vorraum hörte er Liedas Lachen. Sie war schon auf, sehr gut.
Er betrat den Salon. Lieda saß tagfertig auf dem Teppich und spielte mit Anakin Ball, den sie sich hin und her rollten. Lieda war vergnügt. Lachte; und Anakin schien es Spaß zu machen mit der Kleinen zu spielen.
?Papa!?, rief Lieda aus, als sie ihn sah, stand auf und lief zu ihm.
?Guten Morgen, Würmchen. Hast du gut geschlafen??
?Ja, Anhakin g?spielt!?, sagte sie ganz aufgeregt, als sie auf dem Arm ihres Vaters saß.
?Danke, Anakin. Darf ich dich zum Frühstück einladen??
?Ja, sehr gerne. Wie geht es Eurer Frau? Das Baby ist da??
Er nickte lächelte: ?Ja, beide sind wohlauf. Lieda hat ein Brüderchen bekommen, sein Name ist Gaeron.?
?Gratulation.?
?Danke. Ich sage den Servicedroiden bescheid, dass sie alles für ein ausgiebiges Frühstück herrichten sollen. Und Lieda ist schon fertig??
?Sie ist gewaschen, gekämmt und trägt frische Kleider. Sie hat mir alles gezeigt.?
?Gut, ich denke, ich brauche nur etwa eine viertel Stunde. Wollt ihr noch spielen??
?Klar?, Anakin grinste, ?Vielleicht gewinne ich mal??
?Wo Mama??, fragte Lieda leise.
?Mama hat das Baby bekommen.?
?Baby da??
?Ja, du hast einen Bruder. Wir besuchen die Mama nach dem Frühstück, einverstanden??
Lieda grinste, nickte und lief wieder zu Anakin hin. Es war seltsam zu beobachten, wie gut die beiden sich verstanden. Lieda mochte den Padawan, und Anakin verstand sich wunderbar mit der Kleinen.
Rasch ging er ins Schlafzimmer, entledigte sich seiner Kleider, rasierte sich, duschte und machte sich tagfertig. Kurz darauf erschien er angekleidet wieder im Salon und bat zum Frühstück.
Seine Schwiegereltern erwarteten sicherlich seinen Anruf?
Also rief er sie rasch an. Die Freunde war groß; sie wollten in den nächsten Tagen herkommen, um ihren Enkel zu begrüßen. Damit konnte er sich abfinden.
Heute war ein wunderbarer Tag. Ein Wolf unter Schafen freute sich des Lebens, dass er nicht entdeckt wurde. Seine Tarnung wurde immer besser: Einst Junggeselle, nun Familienvater.
Das gefiel ihm sehr. Alles lief perfekt.
 
Kapitel 30


Mon wurde bereits am darauf folgenden Morgen entlassen, an dem Tag, an dem ihre Eltern eintreffen würden. Damit hatte er sich schon längst abgefunden. So war zumindest Lieda beschäftigt. Meriss würde mit ihr spielen, sein Schwiegervater konnte gut mit Kindern umgehen. Muriel würde Mon bei Gaeron helfen, da sich seine Frau noch nicht aus dem Bett erheben sollte. Sie sollte noch zwei oder drei Tage weitestgehend ruhen, und sich dann noch einige Zeit schonen.
Er war bereits früh am morgen in das Senatsgebäude aufgebrochen, hatte dort gearbeitet und war dann, am späten Vormittag, zu einer ?Mittagspause? nach hause aufgebrochen. Er holte seine Schwiegereltern vom Raumhafen "Chance Palp" ab. Sie hatten ihn kaum ausgemacht, seine roten Leibgardisten waren ja nicht zu übersehen gewesen, und waren zu ihm gekommen, da stellte Muriel schon die erste Frage nach ihrer Tochter.
?Sie ist zuhause, bei bester Gesundheit, mit dem Baby, und erwartet eure Ankunft. Ich bringe euch zu ihnen.?
Das Gepäck wurde verladen, die Gäste betraten den Shuttle, er folgte ihnen. Sie flogen zu Republica 500. Dort entstiegen sie dem Shuttle. Das Fluggefährt würde ihn bald, in ein paar Minuten, vielleicht in 10, zurück zum Senat fliegen. Er musste arbeiten, würde erst am späten Abend zurückkehren.
Das Gepäck wurde in die Gästeräumlichkeiten gebracht. Seine Schwiegereltern hatten Lieda etwas mitgebracht und natürlich auch Gaeron. Mon lag im Bett und stillte gerade das Neugeborene. Gaeron hatte, wie Lieda erzählte, ganz laut geschrien und geweint. Er war, mit anderen Worten, aufgewacht und hatte seine Mutter nicht gesehen. Mehr nicht.
Die Begrüßung fiel sehr herzlich aus. Lieda wurde gleichfalls geherzt wie der Neuzuwachs der Familie. Muriel ließ sich sogar zu einer Umarmung ihres Schwiegersohnes hinreißen.
Zuerst hatte er gedacht, sie würde ihm etwas antun wollen, stattdessen gratulierte sie ihm. Sollte sie ihn tatsächlich endlich akzeptiert haben? Nach den zwei Kindern, die er mit ihrer Tochter hatte? Schließlich war er seit über 2 Jahren praktisch ein Familienmitglied.
?Sein Name ist Gaeron??, fragte sie ihn.
?Ja. Das war Mons Idee. Sie hat ein besseres Gespür für Namen als ich?, gab er zu. Das stimmte. Er hatte ?Lorn? vorgeschlagen, doch der Vorschlag war gescheitert. Mittlerweile mochte er ?Gaeron? auch lieber.
Dieses eine Mal scheine ich selbst in deinen kritischen Augen, liebe Muriel, alles richtig gemacht zu haben.
Gaeron wurde begutachtet. Der kleine Junge blickte unsicher umher. Lieda durfte ihren kleinen Bruder auf den Arm nehmen, und war stolz darauf, eine große Schwester zu sein. Sie war, der Macht sei Dank, nicht eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder. Mon bezog sie einfach mit in die Babypflege ein und ließ sich von ihr helfen. Lieda gefiel das gut. Zumindest zur Zeit.



Er hätte wissen müssen, dass auch Gaeron nichts von einer Nachtruhe halten würde. Er hatte die halbe Nacht wach gelegen. Wegen Gaeron. Weil sein Sohn alle wach gehalten hatte. Alle. Nur Lieda hatte tief geschlafen.
Da Mon nicht hatte aufstehen dürfen, hatte er die Ehre gehabt, seinen Sohn zu beruhigen. Er war mit einem schreienden und weinenden Kind durch die Wohnung gegangen und hatte ihn zu trösten versucht. Manchmal gelang es ihm, aber nie mehr als für ein paar Momente.
Mittlerweile, er hatte ja bereits bei Lieda viel Zeit zum Üben gehabt, hatte er das Kuscheln erlernt. Kinder mochten das. Seine zumindest. Lieda stahl sich oft am Wochenende in ihr Bett, um mit ihnen zu kuscheln und zu schmusen. In einem Elternratgeber, einen, den auch er sich zu Gemüte geführt hatte, hatte es geheißen, dass dies ganz normal und auch wünschenswert sei. Es war im zuerst schwer gefallen. Sehr schwer. Aber man konnte alles erlernen. Er hatte es gelernt.
Ganz langsam beruhigte sich Gaeron. Der Kleine hatte einen Dickkopf. Wie Mon, wie er. Aus ihm würde einmal etwas werden.
Politiker wahrscheinlich.
Du solltest lernen, mein Sohn, wann du still zu sein hast! Beginne mit der Nachtruhe!
Für ihn waren seine Kinder mittlerweile ein Segen. Wenn auch ein sehr anstrengender Segen. Er wurde um sie beneidet. Überhaupt um seine scheinbar glückliche Ehe, um Mon, und um zwei gesunde Kinder. Das gefiel ihm. Seine Beliebtheit war noch nie so hoch gewesen. Die Ehe mit Mon schien die richtige Entscheidung gewesen zu sein!
Ich habe es tatsächlich nicht bereut?es war das einzig Richtige!
Ganz leise trug er Gaeron zurück ins elterliche Schlafzimmer und legte den Kleinen in die Wiege zurück. Mon döste vor sich hin. Sie war müde, noch immer erschöpft von der Geburt.
?Schläft er endlich??
?Ich denke schon?, er lächelte und kehrte zurück ins Bett. Mon legte ihren Kopf auf seine Schulter, kuschelte sich an ihn. Er streichelte ihr Haar, ihre Wange.
?Und dabei zahnt er nicht mal.?
?Das wird schon, mein Liebes.?



Die Zeit verrann rasch. Seine Kinder wurden schnell größer. Bald schon konnte Gaeron sitzen, dann krabbelte er herum und verbreitete Chaos, dann konnte er laufen. Entweder stritten sich Lieda und Gaeron, oder aber sie steckten die Köpfe zusammen und heckten Streiche aus.
Manchmal nahm Mon sie mit in den Senat, gelegentlich spielten sie sogar in seinem Büro. Er war überaus stolz auf seine Kinder, die man durchaus als wohlgeraten bezeichnen durfte. Zum jetzigen Zeitpunkt. Was die Zukunft brachte, war noch ungewiss. Selbst für ihn.
Allerdings wurde es schwieriger seine Aktivitäten als Sith zu organisieren. Dennoch gelang es ihm.
Kurz vor Liedas 3. Geburtstag begannen die Klonkriege.
Offiziell war er untröstlich gewesen, dass es zu dieser Metzelei auf Geonosis gekommen war. Inoffiziell war er entzückt darüber, dass auf einen Schlag so viele Jedi in der Arena ihr Leben verloren hatten. Überaus entzückt.
Mon arbeitete noch immer als Senatorin. Die Geburt der Kinder hatte sie nicht im Mindesten häuslich werden lassen. Die Kinder wurden einfach in ihren Tagesablauf mit integriert. Lieda ging mittlerweile in einen Hort. Gaeron würde bald auch dorthin gehen, aber solange er noch nicht trocken war, verbrachte er viel Zeit mit Mutter, Vater oder einem Babysitter.
Er war noch immer Oberster Kanzler, und noch immer nicht auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Er stand kurz davor; nur wenige Monate, vielleicht ein paar Jahre trennte ihn von seinem Ziel.
Der junge Skywalker war über die letzten Jahre immer häufiger zu ihm gekommen, hatte seinen Rat angenommen und hatte sich von ihm in die richtige Richtung leiten lassen. Der Jedi geriet zunehmend unter seinen Einfluss.
Alles lief genau nach Plan. Perfekt nach Plan.
Er blickte in den Spiegel. In den letzten Jahren war so viel geschehen. Die Zeit war nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Das Haar wurde langsam weiß. Nicht grau. Es wurde weiß. Er bekam Pigmentflecken, altersbedingt. Die Falten in seinem Gesicht tieften sich noch weiter in sein Gesicht ein. Er wurde noch blässer, sah noch ungesünder aus.
Seine Frau hingegen wurde noch schöner. Ihr rotes Haar leuchtete, ihr Teint war frisch, ihr Körper noch immer mädchenhaft. Trotz zweier Schwangerschaften. Begehrenswert. Auch für ihn. Dagegen konnte er kaum etwas unternehmen.
Wir sind uns zu nah. In diesem Punkt habe ich leider verloren. Und gleichfalls auch gewonnen. Sie ist mein! Sie gehört mir. Ewiglich!
Mon liebte ihn sehr. Das wusste er, das sagte sie ihm oft. Er erwiderte dann stets, dass er sie ebenfalls liebe. In der Öffentlichkeit waren sie das perfekte Paar. Privat harmonisierten sie ebenfalls. Seine Tarnung war sehr gut. Ein Wolf im Schafspelz. Seine Maske war noch sanfter geworden, noch onkelhafter, noch gutmütiger.
Er seufzte. Versuchte zu lächeln. Es misslang. Dann gelang es.
Gleich musste er eine wichtige Rede halten. Eine sehr wichtige. Mon hatte sie in den letzten Tagen schon mehrfach gehört. Manchmal agierte sie als Korrekteurin seiner Reden. Er schrieb alle seine Reden, Ansprachen und Erklärungen selbst. Er brauchte keine Redenschreiber. Er hatte nie jemanden für seine Reden gebraucht. Wozu auch. Nur er selber wusste, was er sagen wollte.
Ein letztes Mal überprüfte er den korrekten Sitz seiner Garderobe, seiner gesamten Entscheidung. Dann verließ er das Bad, dass ebenfalls zu seinem Büro gehörte und in dem er sich für seine Auftritte vor dem Senat frisch und zu Recht machte.
Es war an der Zeit Theater zu spielen. In einem Stück, dessen Autor er selbst war. Die Vorhänge öffneten sich für einen weiteren Akt.
Die Klonkriege hatten begonnen.
 
So, das letzte Kapitel für heute...:p




Kapitel 31


Die Klonkriege?
Das bedeutete, dass er noch weitaus weniger zuhause war, als sonst schon. Wenn er morgens ging, schliefen Frau und Kinder meist noch und wenn er des Abends heim kam, waren die Kinder zumeist schon lange im Bett. Lediglich seine Frau erwartete ihn dann und kümmerte sich um ihn. Auch Mon arbeitete mehr als früher. Sie gab offen zu, dass ihr das Streiten der Senatoren und das gegenseitige Blockieren auf die Nerven gingen. Das sei nicht produktiv. Sie hatten nun oft miteinander zu tun, politisch zu tun. Die Regel, zuhause würde nicht über Politik geredet, wurde strikt eingehalten und befolgt.
Ab und zu besuchte ihn seine Familie in seiner knapp bemessenen Mittagspause, oder dann, wenn etwas Luft zwischen zwei Terminen war. Dafür war er dankbar, so konnte er zumindest auch tagsüber seine Kinder sehen. Mon und er hatten vor einigen Monaten beschlossen, die Familienplanung abzuschließen. Es bei zwei Kinder zu belassen. Er hatte dem zugestimmt, schließlich wurde er in wenigen Monaten sechzig. Die Kinder hielten ihn jung, auch wenn sein Körper merklich alterte. Seine Frau störte sein Alter nicht. Sie liebte ihn ja.
Er blickte seufzend auf seinen Terminkalender, dann zum Chrono. Der Tag war wieder bis auf die letzte Standartminute verplant. Am Mittag würde Mon mit den Kindern vorbeikommen. Er hatte vorgeschlagen, sich doch im kleinen Garten auf eine der Terrassen des Senatsgebäudes zu treffen,?und nicht in seinem langweiligen Büro.
So nannten Lieda und Gaeron zumindest sein Büro: Langweilig. Er verübelte es ihnen nicht. Es waren noch Kinder. Und Kinder spielten viel lieber. Sei es im Garten, im Wald oder am Meer. Seine zumindest tobten bei Gelegenheit dort herum.



?Stimmt es, dass die Sith hinter den Klonkriegen stecken??
Es war Nacht. Tiefste, schwärzeste Nacht. Er war müde gewesen und sogleich zu ihr ins Bett gekrochen. Die Frage jedoch sorgte dafür, dass er wieder wach war. Sollte er es beunruhigend finden, dass Mon ihn auf die Sith ansprach? Nach etwa 2 Jahren? Sie hatte ihn nie von sich aus darauf angesprochen. Hatte es damals einfach so hingenommen. Letztlich.
Er zog Mon noch enger an sich: ?Wer sagte das??
?Ich hörte es von Rahn und Meister Yoda. Aber das hieße, dass du diesen Krieg angezettelt hättest?und das glaube ich nicht!?
Das letzte klang fast wie eine Frage, obwohl es eine Aussage war. Er küsste sie sanft, ließ sich küssen. Er wurde sanft, wie ein Lamm. Der Wolf wird zum Lamm. Er versteckt sich im besten Kostüm. Er wird in die Herde aufgenommen und lebt unter ihnen, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Sein Zeitpunkt war bald da.
Alles würde sich dann entscheiden.
Die Zukunft.
Die Vergangenheit.
Die Gegenwart.
Seine Ehe, seine Familie?einfach alles würde sich da entscheiden. Am Anfang hatte er vorgehabt, sich Mon zu entledigen. Doch nun, nach fast vier Jahren Ehe und zwei gemeinsamen Kindern sah es ganz anders aus. Er hatte sich eingestanden,?und auch erlaubt, an ihr zu hängen und ihr ein gewisses, akzeptables Maß an Zuneigung zukommen zu lassen. Von Liebe sprach er nicht, das Wort war nicht passend. Treffender war da eher ?Lebensgemeinschaft auf Basis von Zuneigung??von seiner Seite aus betrachtet.
?Dem ist auch nicht so, mein Liebes. Du weißt, dass ich niemals etwas tun könnte, was die Kinder und dich oder die Republik gefährden könnte.?
?Es ist Propaganda??
Er nickte, schaltete das Licht an. Dimmte es, so dass sie einander gerade noch sehen konnten.
?Ja?, er seufzte, ?Ich merke seit einigen Monaten, dass die Opposition gegen mich immer größer wird, und auch gegen die Jedi. Ich habe die Jedi zu unterstützen versucht, doch sie opportunieren gegen mich?noch tun sie es heimlich, aber es kann sich nur noch um Monate handeln, bevor??
?Bevor???
?Bevor sie mich verraten. Mon, sie wollen mich stürzen, sie wollen die Regierung stürzen! Sie haben Angst um ihre Macht, um ihren Einfluss?sie wollen ihn nicht verlieren.?
Mon küsste ihn: ?Wenn das geschehen sollte?was wird dann weiter passieren??
Sie klang nervös, aber nicht wirklich ängstlich. Besorgt vielmehr. Sie machte sich Sorgen.
Gut.
Sehr gut?
Er würde sie beruhigen, sie in Sicherheit wiegen. Sie anlügen, um ihr vorzugaukeln, er würde sich darum kümmern. Mon hörte ihm zu, schien ihm zu glauben und ließ sich beruhigen. Wie es allerdings in ihr aussah wusste er nicht. Auch ihre Gedanken blieben ihm verschlossen.
Sie opportunierte auch gegen ihn, im Senat, aber auf legaler Ebene. Sie sagte ihre Meinung, wollte, dass es allen Wesen besser ging. Sie wollte, dass der Krieg beendet wurde.
?Ist Count Dooku ein Sith??
Seit wann war sie so gesprächig? Über dieses Thema,...und um diese Uhrzeit?
?Davon habe ich auch gehört. Sei beruhigt, Mon. Nicht jeder abtrünnige Jedi wird zum Sith.? Er lachte leise.
Nun, Count Dooku war auch nicht sein Schüler, Darth Tyrannus war es. Dass es sich hierbei um die gleiche Person handelte, war unerheblich. Count Dooku war rein faktisch auch kein Sith. Die Sith agierten niemals unter ihren richtigen Namen. Also?Count Dooku war kein Sith.
Mon wusste nicht, wer sein Schüler war. Und er würde es ihr auch niemals anvertrauen. Er hatte Tyrannus auch nie seine Kinder vorgestellt oder überhaupt seine Familie. Tyrannus wusste nur das, was er wissen musste. Mon wusste nur das, was sie wissen durfte.
Das sollte reichen!
Sie lächelte süß: ?Das wollte ich nur hören, danke!?
War sie wirklich so arglos oder tat sie nur so?
Hör auf! Jetzt vertraust du nicht mal deiner eigenen Frau? Was kommt als Nächstes? Willst du deine Kinder vielleicht noch ausspionieren?
Ihr zu vertrauen fiel ihm schwer, doch hatte er gar keine andere Möglichkeit. Ein Leben mit all seinen Geheimnissen war für ihn schon lange nicht mehr möglich. Mit der Geburt der Kinder wurde er mehr und mehr eingeengt, auch wenn er diese Art der Einengung sehr mochte. Ob er es wollte oder nicht, die Familie war doch auf eine gewisse Art und Weise sein Halt und seine Stütze in all seinen Bestrebungen,?egal für welche Art der Pläne.
Für die Pläne der Sith ebenso wie für die Pläne als Oberster Kanzler.
Er brauchte nicht weiter reden, Mon war eingeschlafen. Sie schlief selig an seiner Seite. Nichts ahnend, arglos. Wehrlos. Und doch beschützt. Er würde seine Familie schützen. Wenn es sein musste auch mit seinem Leben.
Er lächelte, da er wusste, dass diese Gedanken noch recht neu waren. Früher hatte er sich gegen diese Art von Gedanken gewehrt, jetzt aber??
Nun, damals nannte er es Abhängigkeit?aber waren nicht alle irgendwie voneinander abhängig?
Mitten in der Nacht wurde es dann eng im Bett. Draußen gewitterte es stark. Das ängstigte die Kinder. Und die machten sich nun im Bett ihrer Eltern breit. Sie quetschten sich zwischen die Körper ihrer Eltern, so dass diese zwangsläufig auseinander wichen, um ihnen ausreichend platz zu bieten. Gaeron nuckelte zufrieden, aber verschreckt durch das Gewitter an seinem Schnuller und schmiegte sich an seine Mutter. Das konnte er bei der Helligkeit der Blitze erkennen. Lieda lag neben ihm, im Arm ihr Teddy. Er hatte vom ersten Tage an mit diesem Teddy konkurrieren müssen, gestand er sich ein. Lieda kuschelte sich an ihn; er strich erst Gaeron, dann ihr über das Haar.
Ich bin wohl doch ein ?Familienmensch??, irgendwie zumindest?oder?


Gut, verlassen wir diese Familienidylle für heute...:p :D
 
Kapitel 32


Sein Weckalarm weckte die gesamte Familie. So schnell er ihn auch auszustellen versuchte. Seine Frau war daran gewöhnt. Sie drehte sich für gewöhnlich ein Mal um und schlief sofort wieder ein. Zumindest bis ihr Weckalarm erklang?in anderthalb Standartstunden oder so. Die Kinder aber waren diesen Weckalarm nicht gewohnt und waren sofort verwirrt und hellwach.
?Papa weg??, kam es leise von Gaeron. Sein Sohn hatte sich müde aufgesetzt und seine Schwester reckte sich gerade.
?Schlaft noch etwas, ja??
?Kann nicht mehr?, meinte Gaeron. Palpatine beugte sich über seine Kinder.
?Es ist noch ganz dunkel draußen, alle schlafen noch.?
?Und du??
?Papa muss arbeiten, Gaeron. Wir sehen uns heute Mittag, versprochen, wenn Mama mit euch beiden zu mir kommt.?
Der Kleine nickte und ließ sich bedingt dazu überreden, noch etwas zu schlafen. Lieda gähnte nur und kuschelte sich tiefer in die Decken. Erst als auch Gaeron wieder lag, stand er selbst auf. Leise ging er ins Bad und machte sich tagfertig. Dann schaute er nochmals nach seiner Familie.
Mon schlief noch immer, er gab ihr einen Kuss auf den Mund. So wie jeden Morgen. Lieda und Gaeron waren auch wieder in ihren Träumen. Er deckte den Nachwuchs zu. Verabschiedete sich so. Und ging. Frühstücken würde er im Büro, wie so oft in letzter Zeit.
Was waren das noch für schöne Zeiten gewesen, an denen er zumindest am Wochenende mit seiner Familie frühstücken konnte.
Vorbei?




Alles ging drunter und drüber. Sein gesamter Terminplan wurde mehrmals am Tag umgeändert; er war sich heute nie sicher, wer als nächstes durch seine Tür trat. Würde er überhaupt genug Zeit haben, um seine Familie zu sehen? Er seufzte. Sein Magen knurrte. Sein Frühstück war ausgefallen, da erste Berichte über Truppenbewegungen der Separatisten hereingeflattert kamen, die sehr beunruhigend waren.
Zumindest für ihn als Kanzler.
Er seufzte. Manchmal hatte er das Gefühl, dass er sich inmitten eines Alptraums befand. Einen, den er sich selbst als Traum gewünscht hatte. Einen, den er verursacht hatte. Das Unglückliche daran war, dass er andere, Unschuldige, seine Familie, ebenfalls in seinen Alptraum mit hineinzog. Möglicherweise, wenn er nicht besonders Acht gab, stürzte er seine Familie ins Unglück. Das wollte er nicht. Auf gar keinen Fall!
Jetzt, da er Verantwortung trug, große Verantwortung, wog er alle Entscheidungen besonders sorgfältig ab. Sorgfältiger als er es sowieso früher gehandhabt hatte. Ihm lag einiges an seiner kleinen Familie.
Er unterdrückte ein Gähnen. Er war müde. Sehr müde.
Die Kinder waren in der Nacht unruhig gewesen. Lieda und Gaeron hatten die Bettdecke für sich beansprucht, wodurch ihm so kalt wurde, dass er wieder aufgewacht war. Mon war es mit Sicherheit ebenso ergangen.
In einer etwas ruhigeren Minute verschwand er in den kleinen Nebenraum, in dem Snacks zubereitet und Essen aufbereitet werden konnte. Er suchte nach etwas Essbarem, fand ein paar Plätzchen und aß sie mit Heißhunger. Es war zwar Mittagszeit, doch sein Essen ließ auf sich warten. Dafür, dass er der wichtigste Mann im Staat war, war der Service, der ihm zustand, miserabel.
?Cos??
Mon?
Da stürmten schon die Kinder heran, entdeckten, dass er etwas Süßes hatte und bettelten darum, auch etwas abzubekommen. Da Mon ihn nicht davon abhielt, überließ er den Kindern die restlichen Kekse, die sie sogleich aufzuteilen versuchten. Unter Geschrei, da ein Keks übrig war.
Mon kam zu ihm. Sie sah blendend aus, in zivil allerdings. Ein Kuss, eine leichte Umarmung.
?Ich habe dir etwas mitgebracht?, sie lächelte, hielt etwas Umwickeltes hoch, ?Etwas zum Mittag.?
?Oh?, er war überrascht, freute sich aber und aß das Mitgebrachte. Das Mittagessen, das ihm stets gebracht wurde, ließ er zurückgehen. Möglicherweise würde es morgen dann pünktlicher sein.



Er war mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache, als er seinen Schüler in der Hüttenstadt traf. Um das Wichtigste zu besprechen. Er hatte den Speeder aus seinem Versteck geholt, sich vorher in seiner geheimen Zentrale unter Republica 500 umgezogen, und war durch die Versorgungstunnel gerast. Er war spät dran. Es war Sonntag, er war am Mittag nach hause gekommen, um endlich Wochenende zu haben. Zumindest für ein paar Stunden. Er hatte sich mit seinen Kindern beschäftigt, mit ihnen gespielt, sie geneckt.
Mon wusste in Ansätzen, was er gerade tat und wohin er unterwegs war. Nichts Konkretes, lediglich, dass er sich mit seinem Schüler traf. Mon hatte keine weiteren Fragen gestellt. Ihr war es nur wichtig dass sein Schüler nicht Count Dooku sein konnte. Coruscant war ja so geschützt vor den Separatisten.
Manchmal ist sie noch so naiv!
Sollte nach ihm verlangt werden, während er abwesend war, würde sie ihn entschuldigen. Er sei privat unterwegs, würde aber bald zurück sein. Sie hatte ihm gesagt, dass sie sich sorgte. Sehr. Um ihn. Um Lieda und Gaeron. Um die Familie. Er hatte sie beruhigt, geküsst, in den Arm genommen. So wie immer. Die Frage war nur, wie lange sie das beruhigen konnte. Wie lange sie ihm noch Glauben schenken würde. Manchmal befürchtete er, sie wisse die ganze Wahrheit. Alles. Oder zumindest würde sie die Wahrheit erahnen.
Der Aufzug brachte ihn in die gewünschte Etage des Gebäudes, stieg aus. Er ging durch den Trainingsraum. Vielleicht sollte er mal wieder sein eigenes Training etwas ernster nehmen. In seiner kurz bemessenen Freizeit bestand sein einziges Trainingsprogramm daraus, hinter seinen Kindern herzulaufen und mit ihnen herum zu tollen. Und das war?nun?blamabel für einen Sithlord. Er seufzte. Er beschloss, dass sich daran etwas ändern musste.
Dringend und rasch!
Count Dooku erwartete ihn. Der gefallene Jedi stand neben seinem Fluggefährt. Als er seinen Meister entdeckte, trat er auf ihn zu. Natürlich wusste Dooku, wer und was sein Meister war. Trotz der Kapuze im Gesicht. Die trug er, damit etwaige Zeugen ihn nicht erkennen konnten.
Dooku verbeugte sich tief vor ihm.
?Ich grüße Euch, Meister Sidious.?
?Lord Tyrannus. Ich hörte der Rat der Separatisten ist erneut in Streit geraten.?
?Ja. Sie meinen, unsere Anliegen würden versanden. Sie möchten, dass wir die Republik unter Druck setzen.?
Palpatine, Sidious, lachte leise. Er fand es amüsant zu erfahren, dass der Rat der Separatisten nicht vielmehr als ein Haufen Kindergartenkinder war. Marionetten! Mehr nicht.
Naiv, dumm. Aber gute Geldgeber!
?Und was wäre ihnen recht, diese Situation hervor zu rufen? Wie wollen sie die Republik unter Druck setzen??
Er war etwas irritiert, als Tyrannus zögerte. Palpatine begann, sich etwas zu sorgen; Sidious war ungeduldig, Informationen zu halten.
Was? Mach den Mund auf! Hast du das Sprechen verlernt?
?Sie wollen den Kanzler unter Druck setzen, nicht so sehr die Republik. Sie wollen es auf der persönlichen Ebene erledigt haben, da sie immer noch meinen, wenn ein anderer Kanzler regiert, ihre politische Lage weitaus besser werden könnte??
?Ich werde mit dem Rat Kontakt aufnehmen. Was schlagen sie vor, mein Schüler??
Sidious schwieg. Hörte nur zu. Palpatine verbarg seine Gefühle.
Privat?
?Der Rat schlägt vor Lieda und Gaeron Palpatine zu entführen. Oder eines der Kinder. Sie meinen, Ihr würdet dadurch als Kanzler an Eure Grenzen stoßen und ihren Forderungen nachgeben??
Sidious schluckte, wurde blas im Gesicht, blässer als sonst. Er war froh, die Kapuze zu tragen. Aber es war ersichtlich, dass Tyrannus diesen Plan auch als indiskutabel empfand?
Meine?Kinder??
 
@ Sithsister:

Dein Schreibstil gefällt mir nach wie vor sehr gut, nur finde ich, dass du die beiden Protagonisten Palpatine und Mon Mothma vielleicht ein bisschen zu naiv darstellst.

Der "echte" Palpatine hätte meiner Meinung nach nie sein Geheimnis seiner Frau offenbart, zumindest nicht schon Monate vor den Klonkriegen.
Das macht in meinen Augen irgendwie keinen Sinn, da Mothma bisher noch keinen Verdacht geschöpft hat und Palpatines Pläne zu dem Zeitpunkt noch ziemlich in der Schwebe standen.
Und was Mon Mothma betrifft...ich finde ihre Reaktion auf "die Wahrheit" seltsam, sie nahm es irgendwie sofort hin, ohne nun wer weiß wie entsetzt zu sein. Eigentlich hätte ich persönlich sie um einiges klüger und bei weitem nicht so dumm eingeschätzt, Palpatines Wahrheit einfach so hinzunehmen.
Ich persönlich hätte an Mon Mothmas Stelle ja keine einzige ruhige Minute mehr gehabt, wenn ich wüsste, dass mein Ehepartner ein Sith ist, und hätte sofort jemanden aus dem Jedi - Rat oder den Senat benachrichtigt.
Deweiteren bekommt Sidious so langsam aber sicher eine beinahe zu gefühlvolle Note aufgesetzt. Dass Sidious stolz auf seine Kinder ist, sehe ich ja noch ein, doch gehe ich persönlich davon aus, dass er ihr Leben jederzeit und ohne zögern aufs Spiel setzen würde, um seinen Plan nicht zu gefährden, weswegen er beim Plan der Seperatisten eigentlich nicht allzu lange zögern dürfte.

Naja, nichts desto trotz freue ich mich darauf zu hören wie es weitergeht, ich bin mal gespannt, wie das Drama enden wird! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Darth Sol: Ja, ich verstehe deine Einwände durchaus, aber das Ganze wird sich in den nächsten Kapiteln auflösen. Die Protagonisten wirken leicht naiv, zugegeben, aber jeder von den Beiden spielt sein Spiel.
Bedenke, diese Story erzählt nur von SEINEN Gedanken etc., was sie fühlt, meint etc. wird nicht beschrieben, beziehungsweise nur durch seine Augen gedeutet. Wir wissen demnach nicht, was Mon wirklich denkt, oder wie sie fühlt.
Die letzten drei Kapitel (38-40) sind eine Art Epilog. Im 39. Kapitel erzählt Palpatine die Story aus seiner Sicht, im 40. dann Mon Mothma. Spätestens da wird klar, dass sie nicht so naiv ist, wie sie hier in dieser Story erscheint.:)

Und...Palpatine würde seine Kinder nicht gefährden...


Kapitel 33


Nein, niemals! Nicht meine Kinder! Das kann und werde ich nicht zulassen! Sie haben doch gar nichts damit zu tun, können doch nichts für?
Count Dooku war ebenfalls dagegen und würde sich vor dem Rat der Separatisten dagegen aussprechen, auch in Lord Sidious Vertretung. Und Sidious selbst beschloss, dem Rat in dieser Sache eine Lektion zu erteilen. Sie benahmen sich?unmöglich. Kinder zu entführen! Was kam den als nächstes?
Er hatte es dem Rat verboten. Punktum!
Etwas später flog er zurück nach hause. Zu seiner Familie. Zu seinen Kindern, zu seiner Frau. Vorher jedoch schickte er dem Rat eine Nachricht: Es gäbe sicherlich andere Möglichkeiten, das von der Republik zu erpressen, was sie wollten. Mit einer Entführung von Kleinkindern jedoch würde der Ruf ihrer Organisation jedoch in die Brüche gehen. Und wenn dann einem der Kinder etwas zustoßen sollte,?
Er war beruhigt, und unruhig zugleich. Eine Entführung der Kinder würde seiner Familie schwer zusetzen.
Sollte Mon eines Tages erfahren, dass er diese Aktion veranlasst oder zugelassen hätte, würde sie ihm das Leben schwer machen. Er gefährdete damit den Familienzusammenhalt. Und das wusste er. Obwohl durch einen Umstand, den Kindern, an Mon gebunden, wollte er seine Familie nicht gefährden oder auseinander reißen.
Er schälte sich aus seiner schwarzen Robe, verstaute sie in einem Schrank in seiner geheimen Kommandozentrale und fuhr dann wieder hinauf. Aus Sidious wurde wieder Cos Palpatine.



Er hätte wissen müssen, dass 3:1- Entscheidungen nicht zu seinen Gunsten ausfielen. Niemals mehr. Seine Frau hatte die Kinder von Anfang an gelehrt, was Demokratie bedeutete. Abstimmungen waren nun an der Tagesordnung. Über einfach alles: Freizeitunternehmungen, das Abendessen, Urlaub?
Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, auf Chandrila Urlaub zu machen. Den Kindern gefiel es am Strand. Ihre Großeltern kümmerten sich oft um sie, so dass Mon und er genügend Zeit füreinander hatten. Mal abgesehen davon, dass er sich langsam aber sicher besser mit Muriel verstand. Seine herzallerliebste Schwiegermutter hatte wohl nicht angenommen, dass er so lange mit Mon zusammenblieb. Besser: dass sie überhaupt ein Paar waren.
Aber Mon war noch immer so verliebt in ihn und er?nun, er hatte sie sehr lieb gewonnen. Möglicherweise war da ja auch noch mehr, aber das war ihm nicht wichtig. Zumindest behauptete er das vor seinen Gedanken. Zumindest hatte er absolut nichts dagegen, die Vorteile dieser Zuneigung auszukosten, um mit ihr, so oft wie möglich ins Bett zu steigen.
Seine Pläne, Mon betreffend, gingen nicht auf. Sie schien die Doppelbelastung als zu meisternde Aufgabe anzusehen und bestand sie mit Bravour. Er hingegen geriet gelegentlich aus dem Konzept, wenn er auf seine Kinder Acht geben musste. Sein Alter war es, das er dann zu spüren bekam.
Er hatte wieder zu trainieren begonnen. Ernsthaftes Training. Zuhause auf dem Laufband, im Urlaub am Strand. Heimlich zog er sich sogar am frühen morgen in einen Nebenraum seiner geheimen Zentrale zurück, um mit dem Lichtschwert zu trainieren. Lieda war mit ihren drei Jahren noch viel zu klein für Trainingseinheiten, doch konnte sie schon gewisse Tricks. Sie hatte auch gelernt, sich selbstständig abzuschirmen.
Mon duldete es. Natürlich. Schließlich lief sie sonst Gefahr, ihre Tochter an die Jedi zu verlieren. Und das wollte sie nicht, obwohl sie die Jedi mochte.
Urlaub.
Die Kinder waren schon sehr früh auf gewesen und tobten bereits herum. Er hörte sie auf der Terrasse streiten. Es ging um ein Spielzeug. Gaeron drohte, dass wenn er das Spielzeug nicht bekäme, er petzen würde. Er hatte einen Gardisten bei ihnen abgestellt, zur Sicherheit. Einst hatten sie ihn schützen sollen, nun seine Familie. So waren sie zumindest ungestört, um sich im Bett zu vergnügen.
Mon hatte die Kinder raus gescheucht und die Tür verschlossen. Dann war sie zurück ins Bett gekommen und hatte sich vor seinen Augen ausgezogen. Ihn dabei angelächelt, verheißend. Widerstandslos hatte er zugelassen, dass sie ihm an die Wäsche ging. Sie hatte sich liebkost, verwöhnt, schließlich war er in sie eingedrungen. Sie hatten sich gemeinsam zum Höhepunkt hinauf geschaukelt und ihn ausgelebt. Leise, damit die Kinder es nicht hören konnten oder sonstige Wesen. Das Haus war etwas hellhörig. Nun lagen sie zufrieden in den Laken, küssten sich, genossen den Moment der Stille.
?Du wärest wirklich viel lieber nach Hesperidium geflogen, nicht wahr??, Mon lehnte sich an seine Schulter.
Ja, wäre ich! Seit mehreren Jahren!
?Nun, ich habe ein Haus dort,?auch wenn mir der übertriebene Luxus dort nicht schmeckt. Einen Strand für Lieda und Gaeron gäbe es auch direkt vor dem Haus, nur hätten wir keine Großeltern, die uns unsere Kinder ab und zu abnehmen, damit wir ein paar freie Minuten für?,du weißt schon, haben?, er lächelte zweideutig, küsste sie.
?Bedenken, dass du zu kurz kommen könntest??, sie lachte herzlich und bedeckte seinen Mund mit einem gierigen Kuss. Er lachte nur beantwortete den Kuss.
?Es gefällt mir hier, mein Herz, Hesperidium war nur ein Vorschlag. So habe ich nun mein halbes Büro mitnehmen müssen.?
?Och, einmal an einem anderen Ort zu arbeiten, wird dir gut tun!?, neckte sie ihn und lachte.
?Oh du?!?



Manchmal gab es Tage,?und Nächte, in denen er nur noch arbeitete. Er kam kaum zum Schlafen, die Klonkriege, seine Pläne, entfernten ihn vom normalen Familienalltag. Seine Frau machte sich Sorgen um ihn, seine Gesundheit. Er wurde noch blasser, seine letzten grauen Haare wurden schlohweiß, er verlor an Gewicht. Zumindest verzeichnete er, was Skywalker anging, Erfolge.
Seine Kinder wurden von Tag zu Tag größer. Lieda würde bald eingeschult. Das wollte er verhindern. Sie sollte privat unterrichtet werden. Das war ungefährlicher, schlimme, ereignisreiche Zeiten standen ihnen allem bevor. Mon schmeckte das nicht, doch sie würde ihm schon zustimmen. Gaeron ging in einen Hort, doch wollte er, dass der Kleine zuhause blieb. Zumindest dann, wenn?
Ob ich mir zu viele Sorgen mache? Nein?
Er war am Ende angekommen. Die Straße der kleinen Ziele war zurück gelegt, nun war er am großen, endgültigen Ziel angekommen. Das wusste er, er konnte es fühlen.
Die Klonkriege währten nun schon fast drei Jahre, drei Jahre voller Entbehrungen. Nun sollten sie in einer unglaublichen Inszenierung zum Abschluss kommen. Endlich.
Er ließ sich ?entführen?, von den Separatisten, in Sidious? Auftrag. In seinem Auftrag. Er hatte sich vorher mehrmals abgesichert, dass seine Kinder auch wirklich auf Chandrila waren, bei den Großeltern. Die beiden waren von ihren Großeltern eingeladen worden, dort über mehrere chandrilanische Feiertage Urlaub zu machen, und natürlich hatte er es erlaubt.
Der perfekte, passende Zeitpunkt für den letzten Akt des Schauspiels ?Der Untergang der Republik?. Von ihm geschrieben und einstudiert. Die Schauspieler, insbesondere die Hauptakteure standen schon seit geraumer Zeit fest. Seine Entführung würde die Öffentlichkeit ängstigen und gleichfalls empören und verunsichern.
Mon würde aus allen Wolken fallen, und sie würde unendlich dankbar sein, wenn er die Klonkriege, gleich wie, ?beenden? würde.
Oder??
Sie hatte sich in letzter Zeit immer häufiger mit Amidala und Organa getroffen, und wer da sonst noch war. Sie hatte sogar die Petition gegen ihn unterschrieben. Die ?Petition der Zweitausend?. Damit wollten sie gegen seine Regierung vorgehen, gegen ihn.
In wie weit sie wirklich involviert?. Sein Albtraum nahm immer mehr und mehr gestalt an. Würde er wahr werden? Würde er seine eigene Frau, die einzige Frau, die jemals so nah an ihn herangekommen war, die Mutter seiner Kinder, zum Tode verurteilen? Vielleicht half die Entführung?
Sie wird mir in die Arme fallen, wenn ich unbeschadet heimkehre. Sie wird ihre Politik vergessen, mich unterstützen?und wenn nicht, auch egal! Sie ist meine Frau. Sobald ich Imperator bin,?ja?was dann?
Mon war unterwegs, im Senat wahrscheinlich. Er war noch zuhause, als die Separatisten angriffen. Die Jedi konnten ihn nur schwer überreden, die Wohnung zu verlassen, um in einem Bunker Sicherheit zu suchen. Das Ende vom Lied war, dass General Grievious ihn mit seinen ?Begleitern?, alles Jedi, stellte, diese erfolgreich vernichtete und ihn, den vermeintlich hilflosen, gutmütigen Kanzler entführte. Um die Form zu wahren, wehrte er sich, schimpfte und beleidigte. Grievious war ein denkbar schlechter Pilot, beinahe wären sie abgeschossen worden.
Und nun,?
Nun befand er sich auf dem Flagschiff der Separatisten, in Gesellschaft seines Schülers Lord Tyrannus. Sie sahen sich die Schlacht um Coruscant an. Er schmunzelte. Eine wirklich gelungene Inszenierung. Welch Schauspiel!
Und bald schon würde er ?gerettet? werden. Zumindest hatte er einen ?Notruf? an Skywalker gesendet. Der Junge war mittlerweile so unter seinem Einfluss, dass er ihm unbedingt würde helfen wollen. Er konnte es kaum erwarten. Der Triumph über die Jedi war nah. Er konnte schon den Sieg spüren.
Er konnte das Blut seiner Feinde schmecken und ihre verwesenden Körper riechen. Wunderbar?
Der Sieg war Sein. Der Sieg über die Jedi.
Aber nicht der Sieg über die Gefühle von Cos Palpatine.
Eigentlich? hatte er verloren.
War das Euer Plan, Darth Plagueis? Mich zu quälen? Mir zu zeigen, was Liebe ist und mir dann meine Lieben zu entreißen?
Ihr lacht, Meister! Ich kann Euch selbst aus dem Nexus hören. Freut Euch nicht zu früh. Ich werde alles unternehmen, damit Eure Pläne nicht aufgehen. Ich werde mich nicht in der Liebe verlieren. Ich werde Lieben, ja! Ohne wenn und aber, aber ich werde nicht meine Augen vor den Geschehnissen verschließen, ich werde wachsam sein! Ich bin mächtig, Meister! Mächtiger als Ihr es je gewesen seid!
Dank mir werden wieder die Sith herrschen! So wie sein sollte!
Lacht nur! Lacht nur!
 
Kapitel 34


Es war Nacht geworden. Auch auf dem Flagschiff der Separatisten. General Grievious hatte gerade seinem mutmaßlichen Gefangenen Palpatine von Naboo einen Besuch abgestattet, ohne zu wissen, dass er Lord Sidious gegenüber stand.
Und Sidious hatte auch nicht das Bedürfnis, es ihm mitzuteilen. Count Dooku hat mit ihm zu Abend gespeist, seit langer Zeit wieder einmal. Sie besprachen ihre Pläne, doch Sidious hielt es nicht unbedingt für notwendig, Dooku mehr wissen zu lassen, als tatsächlich notwendig.
Er war, solange sie unter sich waren, von seinen Energiefesseln befreit. Er war müde, doch er würde nicht schlafen.
Zu gefährlich. Viel zu gefährlich.
Sein Schüler war in der Nähe, und in dieser Hinsicht traute er ihm nicht. Er musste nicht unbedingt jetzt schon so enden, wie sein eigener Lehrer.
Seht Ihr, Meister Plagueis? Aus Fehlern lernt man!
Ich zumindest?

Er würde Meditieren. Wachsam sein. Und dann, wieder zuhause, in Tiefschaf fallen.
Ob Mon sich Sorgen machte? Mit allergrößter Sicherheit! Sie würde heute Nacht auch nicht schlafen können. Zumindest bräuchte er sich keine Sorgen um seine Frau machen. Die Leibgardisten würden schon auf sie Acht geben. Und möglicherweise wäre er schon in wenigen Standartstunden zurück. Vorausgesetzt, seine ?Retter? beeilten sich etwas mit ihrem Auftrag! Es war ihm gelungen, eine Botschaft an Skywalker zu schicken. Der junge Mann würde auf der Stelle alles Stehen und Liegen lassen, um ihm zu helfen. Ihm, seinen Freund.
Das ganze sollte als Falle für die Jedi aufgebaut werden. Wer da nun im Einzelen in die Falle tappte und hängen blieb, das blieb abzuwarten. Nun,?er hatte keine Probleme damit, wenn Kenobi die Maus in der Mausefalle spielen würde.
Seine Maske musste grinsen. Sidious Gesichtszüge verzogen sich zu einem boshaften Lächeln. Es fühlte sich so gut an! Der Sieg war so nahe! Die letzte Stunde der Jedi war angebrochen.
Rache ist und bleibt ein Lebenselixier. Sie ist weitaus kostbarer als der feinste Wein, die reinsten Juwelen.



Er hatte schon gehört, dass Anakin Skywalker ein sehr guter Pilot war, aber diese Bruchlandung auf Coruscant hatte es ihm bestätigt. Nun, sie waren heil herunter gekommen, mit dem Wrack des Flagschiffes der Separatisten. Grievious war geflohen, Count Dooku tot, Kenobi unter den Lebenden. Ein Teilerfolg?
Er war sehr müde, sehr müde. Sie landeten auf dem Landedeck des Senats. Er konnte etliche Senatoren erkennen, die sein Empfangskomitee bildeten. Darunter seine Frau. Er konnte die Sorge in ihrem Gesicht lesen, gleichfalls die Freunde, dass er unbeschadet zurück war. Seine Retter würden belobigt werden. Vom Rat der Jedi, vom Senat, von ihm. Insbesondere Anakin.
Er entstieg dem Shuttle, strebte den Senatoren entgegen, die ihn begrüßten. Das Protokoll verbot Mon und ihm, sich so zu begrüßen, wie sie es gewohnt waren. Ein Kuss, eine Umarmung wäre verpönt gewesen und ein Bruch des Protokolls. Absolut indiskutabel! Mon hielt sich daran. Sie würden sich gleich begrüßen, berühren, spüren dürfen. Dann, wenn er in seinem Büro war. Allein, nur mit ihr.
Meister Windu hielt ihn auf dem Weg ins Gebäude kurz auf, dann war der Weg frei.
Die Senatoren begleiteten ihn bis zu seinem Büro, etliche wollten neue Termine bei ihm haben, da ihre einstigen Termine durch die Entführung verfallen waren. Nun gut, dass war Pestages Aufgabe, nicht seine. Heute nicht.
Er verabschiedete sich freundlich vom Empfangskomitee und bedankte sich für den überschwänglichen Empfang. Nur Mon begleitete ihn in sein Büro. Kaum hatte sich die Glastür hinter ihnen geschlossen, ließen beide jegliches Kalkül, jegliches Protokoll fallen.
Sie im Arm zu halten war wunderbar. In jenen Augenblicken vor der Bruchlandung hatte er befürchtet, dass er möglicherweise sterben könnte, mit den Jedi. Aber nur in diesen wenigen, flüchtigen Momenten. Seine Schwäche war aus seinem Innersten hervorgebrochen. Er hatte sich auf dem Sessel im Cockpit verkrallt. Jetzt war er wieder zurück, hielt sie im Arm, streichelte ihren Rücken.
Mon sagte etwas davon, wie viele Sorgen sie sich gemacht hätte, dass sie befürchtet hatte, ihn niemals lebend wieder zu sehen, dass sie seinen Verlust nicht verkraftet hätte.
Worte, die man sagte, wenn man emotional überfordert war. Worte, die er ebenfalls äußern würde?in aller Öffentlichkeit. Um das Gesicht zu wahren, die Fassade. Sein Innerstes ging niemand etwas an!
Er küsste sie, versicherte ihr, dass alles in bester Ordnung war.
?Mir ist nichts geschehen, wirklich, mein Schatz. Aber ich möchte jetzt eigentlich nur nach Hause?, das war nicht gelogen, es stimmte.
Schlaf. Er brauchte dringend Schlaf, Ruhe und vielleicht etwas die Aufmerksamkeit seiner Frau.
?Der Schaden wird gerade wieder in Stand gesetzt, gegen Mittag wird alles wieder so sein, wie?vorher.?
?Gut,?die Kinder??
?Es geht ihnen gut.?
Ein weiterer Kuss, inniger als der erste vorangegangene. Er streichelte ihren Rücke, ihre Taille. Seine Lust nach ihr stieg, sein Verlangen. Aber nicht hier, und nicht jetzt. Zuhause. Im Bett. Wenn sie ungestört waren. Vielleicht lag seine rasche Erregung ja auch daran, dass Mon seinen Nacken massierte, das hatte ihm schon immer sehr gefallen und erregt. Mon wusste das.



Das Chaos der Verwüstung in der gemeinsamen Wohnung in Republica 500 war von Bau- und Servicedroiden beseitigt worden. Fast alles war wie früher. Aber nur fast.
Mon hatte ihn nach hause begleitet, sie hatte sich den Vormittag frei genommen. Sie konnte von zuhause aus arbeiten. Die Zahl der Leibgardisten war verdoppelt worden. Zu seiner Sicherheit, zur Sicherheit seiner Familie.
Er duschte, ging dann zu Bett. Nur für ein paar Stunden, aber diese Stunden benötigte er dringend, um sich zu erholen.
Er schlief sofort ein. Sein Vorhaben, sich seinen Teilsieg mit dem Beischlaf mit seiner Frau zu versüßen, fiel aus. Er verschob ihn. Er ließ sich in seine Träume sinken. Tief, immer tiefer. Atmete ein, aus. Ganz friedlich, ganz leise. Er konnte seinen Herzschlag hören, dann einen weiteren. Mon legte sich zu ihm. Im Schlaf spürte er ihre Wärme, ihre Zuneigung. Nichts war ungewohnt. Nichts fremd. Alles war vertraut.
Wunderbar.
Friedlich.
Still.
Das Piepen seines Comgerätes auf dem Nachttisch holte ihn nach kurzer Zeit aus dem Tiefschlaf. Ausgerechnet jetzt! Er seufzte. Griff danach. Meldete sich.
?Ja??
Es war Sate Pestage. Zwei seiner nachmittäglichen Termine waren geplatzt und waren durch zwei Neue ersetzt worden. Er seufzte nur. Dankte. Legte auf, das Com landete wieder auf dem Nachttisch. Er hatte noch drei Standartstunden Ruhe vor den Regierungsgeschäften. Mon lag an seiner Schulter. Sie hatte nur ein, zwei empörte Töne von sich gegeben, als ihr Schlaf durch das Com gestört wurde. Möglicherweise döste sie aber auch nur.



Da die Jedi ihm praktisch unterstanden, sorgte er dafür, dass Anakin Skywalker eine Belobigung erhielt. Für einen Jedi hieß das zumeist einen Händedruck, ein lobendes Wort. Nicht mehr. Besitztümer hatten die Jedi keine. Anakin kam häufiger zu ihm, in den letzten vier Jahren war ihre Freundschaft sehr eng geworden. Nahezu familiär. Anakin hatte gelegentlich mit Lieda und Gaeron gespielt, manchmal auch eine Weile auf sie Acht gegeben. Er hatte seine Kinder zurück nach Coruscant bringen lassen, wollte sie bei sich haben.
Er hatte den jungen Mann zu ?seinem? Ratsmitglied gemacht. Der Rat war davon natürlich nicht sonderlich begeistert. Aber sie ließen es zu. Sie hatten keine andere Wahl!
Oh, natürlich wusste er, dass der junge Jedi Skywalker nicht der vorbildliche Vorzeigejedi war; er hatte gegen die Ordensregeln verstoßen. Skywalker hatte vor drei Jahren auf Naboo geheiratet; Padme Amidala, seine Nachfolgerin als Senator von Naboo.
Das kleine naive Mädchen?Eine grandiose Kombination.
Er hatte nur wenige Standartstunde nach der heimlichen Trauung davon erfahren, schließlich kannte er etliche Leute aus allen Schichten der Gesellschaft auf Naboo. So auch einige Kleriker. Er hatte geschwiegen, um Skywalker nicht zu beschämen. Der Junge sollte glauben, dass niemand von seinem Geheimnis wüsste, dass niemand etwas gegen ihn in der Hand hatte.
Skywalker war schwach.
Genau so wie ich?nur?dass ich dagegen ankämpfe und zu bedingten Verlusten bereit bin. Zu sehr bedingten Verlusten!
Skywalker war dies nicht. In den nächsten Tagen würde er ihm alle Karten offen legen. Mal sehen, was geschah. Seine Zeit war gekommen.
Endlich wird die Rache Unser sein. Endlich?nach fast Tausend Jahren.
In wenigen Tagen sind die Jedi Geschichte.
Endgültig!
 
Kapitel 35


Nach seiner Entführung war es plötzlich gar kein Problem mehr für seine Frau, Lieda privat unterrichten zu lassen. Selbst Mon hatte eingesehen, dass ihrer Familie Gefahr drohte. Jederzeit. Die Tage des Unbeschwertseins waren lange vorüber und vorbei.
?Wenn Count Dooku nun tot ist?, meinte Mon beim Frühstück, drei Tagen nach seiner Rettung, ?dann sind doch die Klonkriege zu Ende??
Er schüttelte den Kopf: ?Wie ich bereits sagte: Nein. General Grievious ist noch da draußen?und der Separatistenrat?General Kenobi kümmert sich darum. Aber, hatten wir nicht gesagt, dass wir das Thema Politik zuhause nicht anschneiden??
?Oh,?entschuldige.?
Er lächelte nur, gab ihr einen Kuss. Die Kinder verzogen das Gesicht. Mal wieder. Gaeron spielte mit seinem Frühstück und Lieda zappelte herum. Alles war wie immer. Und doch anders. Nur noch wenige Tage bis?.
Manchmal überkam ihm ein gewisses Gefühl: Vorfreude. Euphorie. Ungeduld. Letzteres war nicht gerade das, was er gebrauchen konnte. Es war gefährlich, konnte seine Pläne in letzter Minute vereiteln. Natürlich musste er Risiken eingehen, überschaubare Risiken. Traute er sich zu weit vor, würde er abstürzen. Und er würde tief fallen, sehr tief.
Und mit ihm seine Familie.
Dabei hatte Mon in der letzten Nacht einen besonderen Wunsch geäußert. Sie wollte nun doch noch ein drittes Kind.
Er war aus den Kissen hochgefahren: ?Dir ist nicht entgangen, dass ich über 60 bin, mein Schatz??
?Ja, ich weiß, Cos, aber?es ist noch nicht zu spät!?
?Wir hatten doch eigentlich die Familienplanung beendet.?
?Ja, weil die Zeiten so unsicher waren. Aber jetzt! Wenn der Frieden kommt, trittst du doch sowieso zurück. Wir könnten uns eine Auszeit nehmen, ein paar Wochen, und mit den Kindern fortfliegen. Wenn Lieda zuhause unterrichtet wird, ist es doch ganz egal, wo wir sind.?
Er hatte ihre rot-braunen Haare gestreichelt, sie geküsst und vertröstet: ?Lass uns das alles besprechen, wenn der Frieden wirklich da ist, ja??
Sie hatte genickt, ihm einen Kuss gegeben und war eingeschlafen. Wie wunderbar naiv sie doch war. Glaubte immer noch, dass er die erhaltene Macht ohne weiteres an den Senat zurückgeben würde.
Armes, kleines, naives Mädchen.
Das Thema Familienplanung war für ihn abgeschlossen, eigentlich. Sollte Mon allerdings tatsächlich schwanger werden, würde er aber sofort dahin schmelzen. Sie würden das Baby bekommen.



Die Kinder waren mit in den Senat gekommen. Es waren Ferien. Einige Stunden konnten sie sich in diesem Gebäude aufhalten. Mons Assistentin würde auf sie Acht geben, wenn sie nachher in die Rotunde mussten. Die Kleinen konnten sich gut selbst beschäftigen und störten nicht. Lieda erreichte, dass sie bei ihm, ihrem Vater, bleiben durfte. Sie wollte ihm helfen.
?Ich kann ganz toll Papier ordnen?, bot sie ihm an. Er lachte und reichte ihr dann einen Stapel. Er hatte Lieda Lesen beigebracht, da sie von ihm hatte wissen wollen, was unter den Bildern stehe. ?Wonach soll ich ordnen, Papa??
?Nach Farbe.?
Lieda nickte und machte sich sogleich auf dem Fußboden an die Arbeit. Sie war sehr konzentriert. Und sie war stolz, als sie mit ihrer Aufgabe fertig war. Er nahm die Unterlagen an, dankte ihr.
?Möchtest du jetzt etwas malen? Oder doch lieber lesen??
?Lesen?, meinte Lieda, schnappte sich ihr DataPad und zog sich zum Lesen zurück.
Er erwartete Gäste, Senatoren. Es ging natürlich um die Beendigung der Klonkriege.
Bittersüß.
Er lächelte, obwohl ihm nicht dazu zumute war. Plötzlich hatten es alle eilig, ihn los zu werden! Kaum schien die Krise vorbei,? Nun gut, sie würden sich noch wundern. Die meisten Senatoren waren treue Anhänger seiner Person, nur wenige kritisierten ihn öffentlich. Mon hatte es in den letzten Monaten oft unterlassen. Als er sie fragte weshalb, hatte sie geantwortet, dass andere sie anfeindeten, da sie ihre eigene Ehe in den Schmutz zöge.
?Seit wann hindert dich das??, hatte er gefragt.
?Ich werde meine Meinung vertreten, wie zuvor auch, nur werde ich nicht mehr in vorderster Front stehen?, lautete ihre Antwort.
Gut, dann zog sie sich also aus der Opposition zurück. Zumindest etwas. Er hatte noch immer seinen Alptraum von vor vielen Jahren vor Augen. Möglicherweise musste dieser Alptraum nun niemals zur Realität werden. Persönlich wollte er das nicht mehr. Mon und er waren nun seit fast sieben Jahren verheiratet, hatten zwei gemeinsame Kinder. Es lief gut für sie, zumindest auf privater Ebene. Sie ?liebten? sich,?zumindest liebte Mon ihn sehr. Er,?nun?doch, da war etwas. Da war sehr viel, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Früher hatte er es vor sich verleumdet. Heute musste er sich den Gefühlen stellen.
Meine Gefühle sind ein Buch mit sieben Siegeln. Breche eines davon aus, gehe ich einen Schritt vorwärts. Aber gehe ich auch in die richtige Richtung?



Anakin Skywalker war nicht ganz auf seiner Seite. Er sah immer nur ?Padme?. ?Padme? hier, ?Padme? da. Gut, sie war seine Frau, er wollte sie schützen. Vor dem Tod, oder was auch immer! Aber die Dimensionen, die ihm Darth Sidious gab, konnte er scheinbar nicht begreifen. Zu schade. Nun gut, Anakin wusste, was und wer er war. Der Junge schien fassungslos, hatte das Lichtschwert auf ihn gerichtet, diskutierte aber mehr, als dass er ihn vernichten wollte.
Anakin war nur damit zu ködern gewesen, dass Sidious ihm beibrachte, wie er seine über alles geliebte ?Padme? retten konnte. Sidious hatte natürlich sofort die Möglichkeit beim Schopf ergriffen und ihm dies angeboten. Der junge Jedi wollte Sidious aber erst lieber dem Rat ausliefern.
Na wunderbar! Der Macht sei Dank bin ich im Training?möglicherweise hilft Anakin mir ja?zumindest möchte er ja meine Fähigkeiten nutzen, der Narr.
Anakin musste ihm helfen. Denn würde Sidious sterben, starben mit ihm die Geheimnisse der Sith. Besonders ein Geheimnis: Das Erhalten von Leben. Daran lag Anakin sehr viel.
Gut, mein Lichtschwert?



Es war vorbei. Endgültig vorbei.
Zumindest für den Orden der Jedi!
Sein Plan war aufgegangen. Ja! Aufgegangen, nach Jahrzehnten der detaillierten Planung. Endlich.
Oh, Anakin hatte ihm geholfen, als er scheinbar hilflos, bedroht von einem aufgebrachten Meister Windu mit dem Lichtschwert bedroht wurde. Windu wollte ihn töten. Verständlich. Aber Anakin wollte, dass Sidious den Gerichten übergeben wurde. Windu wollte dies nicht. Er tat so als sei er geschwächt. Von den Machtblitzen, die er auf Windu gefeuert und geschleudert hatte. Anakin hatte Windu die Hand abgeschlagen, dann hatte er, als geschwächter alter Mann, den verfluchten Jedimeister mit der dunklen Seite der Macht aus dem zerstörten Fenster seines Büros in den strömenden Regen befördert.
Anakin war nun sein Schüler, würde ihm gehorchen. Der Preis dafür war nicht sonderlich hoch: Das Leben von Padme Amidala. Sollte er sie doch bekommen. Was störte ihn dieses rebellische Gör?
Anakin Skywalker war Vergangenheit.
Die Republik würde bald ebenso der Vergangenheit angehören. Darth Vader war geboren. Sein neuer Schüler. Er hatte ihn zum Tempel hinüber geschickt, er sollte das Werk der Sith vollenden. Danach sollte er nach Mustafar, der Republik den Frieden bringen.
Es war vollbracht.
Der Blick in den Spiegel zerstörte seine gute Laune.
Mein Gesicht?? Mein??
Die Machtblitze! Verdammter Meister Windu! Er hat meine Machtblitze abgelenkt! Auf mich!

Sein Gesicht war eine Fratze! Eine hässliche Maske. Seine innere Einstellung, der Hass, die Verachtung, zeigte sich nun in seinem Gesicht. Es erfüllte in mit Schrecken, obwohl er wusste, dass er daran nicht würde ändern können. Seine Frau würde?, seine Kinder würden, nun, sie würden sich womöglich vor ihm fürchten.
Er saß in seinem zerstörten Büro, der schwarze Mantel über seinem Gewand, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Der Wind pfiff um das Senatsgebäude. Es war später Abend.
Sate Pestage stand plötzlich vor ihm. Er wusste von alledem, hatte schon immer alles gewusst, immer schon auf seiner Seite gestanden. Sein Sekretär, sein Berater, sein Freund.
?Es ist also wirklich geschehen??
?Ja.?
?Die Jedi haben dich angegriffen??
Er nickte nur. Mon würde aus allen Wolken fallen, wenn er nun nach hause kam. Er hatte es ihr damals so verkauft. Dass die Jedi ihn angreifen würden, wüssten sie, wer und was er sei. Und sie hatten es tatsächlich getan!
Jeder Sieg bedeutet auch eine Niederlage. Ihr hattet Recht, Meister Plagueis. Ihr hattet recht?
Ein Attentat? Beweise hatte er genug. Sogar sehr gute Beweise. Er würde den letzten Schritt gehen. Imperator werden. Morgen früh. In der Rotunde des Senats. Endlich?



Ein Mediker hatte seine Frau darauf vorbereitet. Sie wusste, dass er Opfer eines Attentats geworden und dadurch entstellt worden war. Er hatte sich in medizinische Behandlung gegeben, obwohl er wusste, dass es zwecklos war. Aber es kaschierte die Wahrheit und ließ die Lüge zur Wahrheit werden. Perfekt für Palpatine, perfekt für Sidious.
Wahrheit?ein dehnbarer Begriff.
Es war weit nach Mitternacht, als die Mediker, die sein Gesicht behandelt hatten, endlich seine Frau zu ihm durchließen. Sie würde ihn mit nach hause nehmen dürfen, das wusste er. Aber erst musste sie erfahren, welche Ausmaße seine Entstellungen hatten.
Er hatte sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Einige Schwellungen waren abgeklungen, doch die Entstellung war weitestgehend so geblieben. Er sah alt aus, sehr alt. Tiefe Furchen durchzogen sein einst gutmütiges Gesicht.
Mon setzte sich zu ihm, berührte seine Schultern.
?Was ist passiert, Cos??
Er holte Luft: ?Sie haben versucht, mich umzubringen. Sie waren zu viert. Vier Lichtschwerter gegen mich. Anakin hat mir geholfen, sonst??
Er schwieg, da Mon ihm die Kapuze aus dem Gesicht streifte. Sofort wich das Blut aus ihrem Gesicht. Sie wurde blas. Sie stockte sichtbar.
?Was???
?Ich bin in Ordnung, wirklich??, er ließ sich in den Arm nehmen.
Ja, Liebes, alles ist in Ordnung. In bester Ordnung. Meiner Ordnung.
 
Kapitel 36

?Es sieht schlimm aus, ich weiß?, flüsterte er, ?Ich durfte mein neues Gesicht schon im Spiegel bewundern.?
?Nein, so schlimm ist es auch nicht?, sie versuchte tatsächlich, ihn zu beruhigen. Sie lächelte, streichelte seine Wange, ?Deine Haut fühlt sich so an wie immer.?
?Es wird so bleiben.?
Sie gab ihm einen Kuss: ?Ich liebe dich.?
Er beantwortete ihren warmen Kuss, umarmte sie: ?Ich liebe dich auch.?
Eine Lüge??
?Komm, ich bringe dich nach hause. Lieda und Gaeron sind auch noch auf. Sie haben gehört, dass??
Er erhob sich. Zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. Mon sprach nicht weiter. Das war auch unnötig. Keiner von beiden wusste, wie die Kinder reagieren würden, wenn er nun vor ihnen stand. Er war beunruhigt deswegen, ja?



Lieda und Gaeron blickten ihm neugierig ins Gesicht. Ohne Scheu, ohne Angst. Lieda berührte sogar seine Haut, wollte wissen, wie sie sich anfühlte.
?Tut das weh??
?Nein, Kleines.?
?Waren das die Jedi??, kam es von Gaeron.
?Ja, sie brachten meine Haut zum Schmelzen.?
?Schmelzen??
?Ja, so wie eine Schokoladenfigur zerfließt, wenn sie erwärmt wird?, erklärte er seinen Kindern, ?Alles halb so schlimm. Geht zu Bett, es ist doch schon so spät. Morgen früh seit ihr dann übermüdet.?
Die beiden nickten und ließen sich von ihren Eltern zu Bett bringen. Tatsächlich waren beide sehr müde. Gaeron gähnte und schlief sofort ein. Lieda wechselte noch ein paar Worte mit ihren Eltern, kuschelte sich dann an ihren Teddy und schlief schließlich ein. Mon deckte ihre Tochter nochmals zu, dann ihren Sohn. Sie verließen das Kinderzimmer.
Es war Zeit, schlafen zu gehen. Er stand mehrere Minuten vor dem Spiegel im Bad, solange, bis seine Frau an ihn heran trat, ihn umarmte und küsste. Er sollte endlich ins Bett kommen, er brauche etwas Schlaf. Er nickte nur und ließ sich von dannen schleifen.
?Ich bin innerhalb von Sekunden gealtert?, flüsterte er, als sie in den Decken lagen, ?Ich konnte fühlen, wie meine Haut schmolz, sich veränderte??
?Erzähl mir, was passiert ist?, forderte sie ihn auf.
Er seufzte: ?Sie wollten mich unter Arrest stellen.?
?Und weswegen?
?Weil sie herausgefunden haben, dass ich ein Sithlord bin. Sie wollten mich stürzen. Nur deswegen, einzig und allein deswegen. Sie haben versucht, mich zu ermorden! Ich werde morgen dem Senat den ganzen Vorfall berichten.?
?Ich werde anwesend sein, die Kinder bekomme ich schon irgendwo unter. Was geschieht nun mit den Jedi??
?Der Orden wird aufgelöst, so verlangt es das Gesetz. Damit hat die Republik ihre Beschützer verloren,?sie glaubte, es wären ihre Beschützer, aber?sie haben die Republik verraten. Und weswegen? Weil ihre Macht eingeschränkt worden war.?
Er seufzte.
?Was wirst du tun? Du kannst jetzt nicht zurücktreten nehme ich an??
?Die Republik wäre ohne Führung. Das wäre das Ende. Chaos, Bürgerkrieg. Oder Schlimmeres. Ich werde morgen früh mit meinem Stab reden, darüber, was wir tun können. Sei unbesorgt, Liebes.?
Mon nickte, schmiegte sich an ihn. Er mochte das sehr. Ihr Körper hatte ihm schon oft Trost gespendet. Wärme vermittelt. Zuneigung geschenkt. Es war seltsam. Eine Reihe von Geschehnissen hatte sie einander näher gebracht. Manchmal erschien ihm diese Tatsache unheimlich. Und unheimlich schön. Eine Familie zu haben, Frau und Kinder, war wunderbar. Er konnte es sich nicht mehr vorstellen abends in eine leere Wohnung zurück zu kehren. In einem kalten Bett auf zu wachen. In vollkommener Isolation zu leben.
Niemals.
Durch sie und die Kinder war aus dem Außenseiter, den er als Junggeselle dargestellt hatte, ein Familienmensch geworden. Von den Pluspunkten in der Öffentlichkeit mal abgesehen.
Er tauschte weitere Küsse mit seiner Frau aus, umarmte sie innig, wollte sie nicht mehr los lassen, niemals mehr.
?Möchtest du immer noch ein weiteres Baby??
?Ja?, kam es ohne zögern von ihr.
?Dann?können wir es in den nächsten Tagen versuchen, wenn du möchtest.?
Mon lächelte nur, nickte, zog ihn zu sich, küsste ihn. Alles war wie immer. Es war sogar noch schöner. Sie schien ihn wahrlich zu lieben. Sehr zu lieben. Das hatte er nicht erwartet. Und er schämte sich, dass er nicht wusste, was genau er fühlen sollte. Durfte. Musste.
Ein Gewissenskonflikt, ausgetragen in seinem Kopf seit vielen Jahren. So oder so verlor er. Das stand vom ersten Tag an fest. Ein letzter Kuss.



Er war sehr müde am nächsten Morgen, konnte sich nur schwer aus dem Bett erheben. Die Kinder tollten bereits herum, spielten auf dem Korridor. Er konnte es hören. Er schleppte sich ins Bad, duschte, zog sich an und versuchte dann, zu kaschieren, was zu kaschieren war. Sein Gewand war rot. Er hatte es extra für diesen Anlass schneidern lassen. Es war mit Sithschriftzeichen am Mantel versehen. Der Mantel hatte eine Kapuze; in diesem Fall praktisch.
Mon war auch bereits aufgestanden und kümmerte sich darum, dass sich die Kinder anzogen und später versorgt wurden, wenn sie ebenfalls im Senat war. Er hingegen rief seinen Stab zusammen, für ein Treffen vor der außerordentlichen Senatssitzung.
Er verließ die Wohnung früher als gewohnt, hatte sich nur kurz von seiner Familie verabschiedet. Mon würde er in drei Stunden sehen, im Senat, in der Rotunde. Ein Shuttle brachte ihn in sein Nebenbüro im Senatsgebäude. Er wurde von doppelt so vielen Leibgardisten begleitet wie sonst schon. Dass ein Attentat von den Jedi auf ihn verübt worden war, hatte seit gestern am späten Abend die Runde gemacht.
Der Senat war darüber sehr empört. Darüber, dass der Oberste Kanzler angegriffen wurde, ohne dass die Jedi dafür einen Grund vorweise konnten. Palpatine hatte ihnen die Tonbandaufnahme zur Verfügung gestellt, die gestern Abend zufällig mitgelaufen war, als der ganze Vorfall passiert war. Darauf war allerdings nur das zu hören, was Palpatine wollte, dass zu hören war. Wie zu erwarten gewesen war, forderte der Senat Palpatine dazu auf, etwas gegen die verräterischen Jedi zu unternehmen und die Sicherheit der Republik zu gewährleisten. Niemand wollte, dass die Republik in einem Bürgerkrieg versank.
?Es ist an der Zeit, den letzten Schritt zu gehen?, sagte er nur in die Runde, erntete ein Nicken. Armand Isard, der für die Sicherheit zuständig war, sprach davon, dass seine Leute jeden Eingang zum Senat genaustens im Auge behalten würden. Palpatine nickte nur, versteckte sich unter der Kapuze. Die Gruppe löste sich auf.
Es war noch etwas Zeit, bevor die Sitzung in der Rotunde begann. Palpatine wollte sein Hauptbüro besichtigen, dort, wo er am Abend zuvor Niederlage und Triumph gefeiert hatte.
Mittlerweile war der Tempel der Jedi gesäubert worden, er würde am Abend dorthin gehen, um sich in der Bibliothek etwas umzuschauen. Sate Pestage begleitete ihn in sein Büro.
?Mittlerweile müssten die Aufräumdroiden dabei sein, die Scheibe aus Panzerglas zu ersetzen. Spätestens übermorgen wirst du wieder das Büro nutzen können?, berichtete ihm sein Sekretär und engster Berater.
?Gut.?
Das Büro glich an manchen Stellen einem Trümmerhaufen. Die Leichen der drei von ihm getöteten Jedimeister waren schon beseitigt worden und man hatte ihm auch berichtet, dass man den Körper von Meister Windu aufgefunden hatte. Zerschmettert.



Er trug Stunde um Stunde Beweismittel vor, die die Jedi der Verschwörung gegen die Republik überführten. Wie erwartet waren nahezu alle Senatoren empört darüber, was am Vorabend stattgefunden hatte.
Ein tätlicher Angriff auf den Vorsitzenden des Senats war indiskutabel und durch nichts zu entschuldigen. Wie erwartet forderte man ihn auf, für die Sicherheit der Republik zu sorgen und diese zu gewährleisten.
Er rief sich zum Alleinherrscher auf Lebenszeit aus.
Er versprach, gegen die Jedi und andere Verräter vorzugehen.
Die Senatoren jubilierten, klatschten, riefen seinen Namen. Er blickte zur Box von Chandrila hinauf. Mon Mothma, seine Frau, war schneeweiß, sie starrte ihn an, klatschte verhalten. Sie war schockiert. Hatte sie etwa nicht mit so etwas gerechnet?
Er ließ sich noch eine Weile feiern, dann fuhr die Box des Senatsvorsitzenden wieder zurück in das Büro, welches Unterhalb der Rotunde lag. Auch hier wurde ihm gratuliert.
Imperator! Das hat Klang! Oh ja?
Kaum einige Minuten später erschien sie auch schon: Senatorin Mon Mothma. Noch immer schneeweiß, noch immer betroffen. Sie brachte kaum ein Wort heraus. Er schickte Berater und Wachen hinaus, wollte mit ihr allein sein. Er umarmte sie, gab ihr einen Kuss.
?Was hätte ich sonst tun sollen, Liebes? Sag mir, was hätte ich tun sollen??
Es kam keine Antwort von Mon, kein einziges Wort.
Dass sie nicht erfreut sein würde, wusste ich,?aber das hier? Diese Fassungslosigkeit! Warum freust du dich nicht, dass der Krieg vorüber ist, dass keine Gefahr mehr droht? Warum, Mon?
?Es wird sich absolut nichts zwischen uns ändern, mein Herz?, sagte er weiter, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, streichelte ihr Haar, ?Ich liebe dich und die Kinder. Wir werden für immer zusammen bleiben! Niemand wird uns je wieder bedrohen?es herrscht Frieden. Endlich!?
?Du hattest das alles so geplant, nicht wahr??
Stille. Nun war es an ihn zu starren. Was wusste sie? Woher wusste sie?
?Nein!?, log er eiskalt, ?Nein, nichts war geplant. Ich wurde dazu gedrängt so weit zu gehen und??
?Du lügst??
 
Kapitel 37


Weiß sie?alles?
?Ich lüge nicht, Mon! Warum sollte ich dies tun? Was habe ich davon, wenn ich dir nicht die Wahrheit sage? Ich nahm an, du würdest mir vertrauen! Du kennst mich, wie sonst niemand anderes. Ich sagte dir sogar, was und wer ich bin! Wenn ich dich hätte belügen wollen, hätte ich dies nicht getan!?
Stille.
Eine unangenehme Situation für beide. Aber sie war nicht zu verhindern gewesen. Sie stritten sich nie, Meinungsverschiedenheiten waren immer durch Kompromisse gelöst worden. Zumindest im familiären Umfeld. Das hier jedoch war von politischer Natur?
?Du versprichst, dass sich zwischen uns nichts ändern wirst? Du versprichst, dass du das Beste für die Republik,?das Imperium oder was auch immer im Sinn hast??
Er nickte vorsichtig. Ganz vorsichtig.
Mon schloss ihn noch enger in den Arm, er lehnte sich an sie, streichelte über ihren Rücken. Ihre Hüfte, ihre Schulter.
?Es wird sich etwas ändern, aber alles nur zum Besseren hin. Und nicht zwischen uns! Warte ab!?
?Habe ich eine andere Wahl??, sie versuchte zu lächeln, erntete dafür allerdings nur einen Kuss.
?Ich werde heute Abend, hoffentlich, einigermaßen pünktlich zum Abendessen erscheinen?oder aber, du versuchst, uns zur Feier des Tages einen Tisch im Manaarai zu reservieren.?
?Zu wann??
?2000 Standart? Dann können Lieda und Gaeron uns noch begleiten.?
Mon nickte: ?Ich kümmere mich darum. Ich liebe dich.?
Ein letzter, inniger Kuss, dann verließ sie sein Büro unterhalb der Rotunde.
Ein neues Zeitalter war angebrochen. Doch er wusste nicht, ob Mon tatsächlich auf seiner Seite stand. Das beunruhigte ihn sehr. Machte ihn nervös. Dabei war er doch jetzt, ganz langsam, bereit, sich seiner Gefühle ihr gegenüber zu ergeben.



Sie wurden mehr als zuvorkommend im Manaarai bewirtet. Mon hatte ohne jegliche Probleme sofort ein gemütliches Separée bekommen, mit dem besten Ausblick auf Coruscant. Jetzt mussten sich nur noch die Kinder dementsprechend benehmen. Er wusste, dass Lieda und Gaeron das Manaarai nicht mochten. Sie mochten das Essen nicht, zumal er zugeben musste, dass dieses Restaurant keine Kindergerichte führte.
Bereits beim Essen bekam er erste Gespräche und Nachrichten auf sein Comgerät. Er musste dringend zurück in sein Büro. Er sorgte aber noch dafür, dass seine Familie zuhause ankam.
?Wann kommst du zurück??, erkundigte sich seine Frau bei ihm. Das ganze Hin und Her schien ihr sehr zu missfallen. Aber es ging nun einmal nicht anders!
?Sobald wie möglich. Mach dir keine Sorgen, mein Schatz! Bald wird es ruhiger werden.?
?Das hoffe ich?, sie seufzte und gab ihm zum Abschied einen Kuss. Er herzte Sohn und Tochter und machte sich auf dem Weg zurück ins Büro.
Er konnte gegen Meister Yoda in der Rotunde des Senats bestehen. Dafür war nun die Rotunde renovierungsbedürftig.
Er spürte, dass sein neuer Schüler in Gefahr war. Er flog persönlich nach Mustafar und fand ihn dort, entstellt und halbtot. Dennoch konnte er Anakin, Darth Vader, am Leben erhalten, brachte ihn zurück nach Coruscant und übergab ihm da dem besten Medikerteam des Planeten. Sie würden sich um ihn kümmern. Er brauchte auch Regenerierungszeit; bei seiner Familie.
Es war kurz nach Sonnenaufgang, als er zu seiner Frau ins Bett flüchtete. An ihren warmen, schlafenden Körper sich schmiegte und einfach nur vergessen wollte.
?Wie spät ist es??
?Noch sehr früh, mein Schatz.?
?Du riechst nach Rauch??, kam es zwischen zwei Küssen.
Also erzählte er ihr, dass er auf Mustafar gewesen war, von Darth Vader und von allem, was er wissen sollte.
?Padme ist tot??
?Ja, ich habe es vorhin von ihrer Familie gehört. Sie ist?bei der Geburt ihres Kindes verstorben, soweit ich weiß.?
?Sie war schwanger? Und das Baby??
?Ist mit ihr gegangen.?
Gut, eine weitere Lüge, aber eine, die sich beweisen ließ. Amidala war nach Naboo gebracht worden. Tot. Im hochschwangerem Zustand. Sie würde dort demnächst beerdigt. Das musste er jetzt nur noch Anakin beibringen. Damit jedoch würde Anakin endgültig zu Lord Vader.
Wie er erwartet hatte, war seine Frau vom Tod ihrer Freundin sehr betroffen. Allerdings schien Mon auch nicht gewusst zu haben, dass Senatorin Amidala schwanger war. Also erzählte er ihr das, was er über Anakin und Amidala wusste.
?Ich hatte ihm versprochen, es nicht dem Orden mitzuteilen?, fügte er hinzu.
?Wo ist Skywalker jetzt??
?Offiziell ist er tot, aber?er ist in einer guten Medistation. Sie päppeln ihn dort auf. Er wird mein neuer Schüler sein.?
Er hatte Mon zwar nicht gesagt, was aus seinem ?alten? Schüler geworden war, doch sie fragte auch nicht nach. Stattdessen begann sie damit, ihn zu Intimitäten zu animieren. Er ließ sich gern dazu überreden, bewies sie ihm doch damit, dass alles in bester Ordnung war.
Ist wirklich alles in bester Ordnung? Oder?? Oh, ich sollte nicht soviel darüber nachdenken,?
Sie massierte seinen Nacken. Etwas, was er besonders gerne hatte, und sie verging sich zeitgleich auch noch an seiner Nachtkombination. Er ließ sich kein zweites Mal bitten und verwöhnte sie. Sie schliefen miteinander.
Als er jedoch etwas später aus dem wenig erholsamen Schlaf erwachte, lag er allein im stark zerwühlten Bett. Seine Frau war bereits aufgestanden und kümmerte sich um den Rest der Familie.



Heute war der Tag, auf den er seit Jahrzehnten hin gearbeitet hatte. Endlich war er da. Unterwegs war er mehrere Umwege gegangen, hatte Abkürzungen genutzt und sich Freunde und Feinde gemacht. Zwar hatte er einige Kompromisse machen müssen, Mon und die Kinder hatten schließlich nicht ganz zum ursprünglichen Plan gehört, aber das Ziel war dasselbe geblieben. Nun war er am Ziel angelangt.
Endlich!
Die Sith hatten wieder die Macht, die alleinige Macht. Die Jedi waren entweder tot oder auf dem besten Weg dorthin. Nichts und Niemand würde ihn je mehr in die Quere kommen, ihn aufhalten, seine Bestimmung zunichte machen.
Seht Ihr, Meister Plagueis? Ich habe es geschafft! Seht Ihr? Und Ihr habt an mir gezweifelt!





So, dies ist das letzte offizielle Kapitel.... jetzt kommen lediglich noch die drei Epiloge!:)
 
Epilog I: 17 Jahre später


Sie hatten einander nun zwei Jahre nicht gesehen. Um genau zu sein: 27 Monate, und 22 Tage. Die Stunden und Minuten wusste er nicht mehr. Wollte er auch nicht wissen?
Mon war damals in einer Nacht-und-Nebelaktion verschwunden, nachdem sie sich furchtbar gestritten hatten. Mon war in der Opposition gegen ihn tätig; mehr noch, sie war einer der Anführerinnen. Und er hatte nicht weiter die schützende Hand über ihre Tätigkeiten halten wollen.
Er hatte ihr dies gesagt. Hatte ihr gesagt, dass sie zum Tode verurteilt würde, obwohl sie seine Frau wäre, wenn sie sich nicht sofort aus der Politik zurückzöge. Danach war er für einen Tag nach Hesperidium geflogen. Als er heimkehrte, war Mon weg, mit ihr die gemeinsamen Kinder Lieda und Gaeron. Gaeron hatte sogar sein Studium abgebrochen, Lieda hatte etliche Geheimdateien aus seinem Büro mitgehen lassen.
Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet, damit mit.
Seine Vision von damals war wahr geworden, er hatte Mons Todesurteil unterzeichnet, unter Vorbehalt allerdings. Er würde es nicht durchziehen können, das wusste er.
Warum?
Weil er diese Frau wirklich liebte. Das wusste er jetzt. Aber es war viel zu spät!
In den letzten Jahren waren sie immer weniger gemeinsam aufgetreten. Mon lebte ihr Leben, er seines. Sie hatte niemals den Titel ?Kaiserin? angenommen, niemals.
Nur in den Privaträumlichkeiten war alles so geblieben wie früher.
Nach einer Weile hieß es sogar, er habe sich von Mon getrennt. Das entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber etliche hohe Herren sahen das als Anlass, ihm junge Frauen in sein Bett schicken zu wollen. Um Privilegien zu erhalten. Sate Pestage und andere Berater kümmerten sich darum, dass diese Frauen angemessen unterkamen. Er selbst suchte sie meist ein einziges Mal auf und ließ sie glauben machen, er habe ihnen beigewohnt. Geschlafen hatte er mit keiner von denen.
Mon und er waren nicht geschieden, oder gar getrennt, das würde er auch niemals zulassen. Er liebte sie und sie liebte ihn. Das hatte sie ihm gesagt, als sie einige Wochen später bei ihm angerufen hatte.
Das tat sie von da an fast jede Woche. Sie meldete sich, damit er sich nicht um sie, Lieda oder Gaeron sorgte. Von seinen Kindern hörte er nichts. Sie brachen den Kontakt vollständig ab.
Lieda allerdings, so erfuhr er von Mon, wurde unter anderem von Jedimeister Rahn in der Macht unterrichtet. Sie war von ihm unterrichtet worden, und von Vader, doch seine Tochter hatte sich niemals zur Dunklen Seite hingezogen gefühlt. Dennoch war er stolz auf sie, auch wenn sie eine Jedi werden sollte.
Von seinem Sohn wusste er, dass Gaeron im Stab seiner Mutter mitwirkte. Er schickte ihnen zu ihren Geburtstagen eine Karte, etwas Geld und ein Geschenk. Er hinterließ es bei Muriel und Meriss auf Chandrila. Zu ihnen hatte er ein distanziertes Verhältnis. Doch er achtete sie, waren sie doch der einzige neutrale Punkt.
Und jetzt?ein Treffen zwischen Allianz und Imperium. Auf Beron III.
Er würde seine Frau sehen, endlich.



Die Verhandlungen waren natürlich im Sande verlaufen. Aber er hatte es geschafft, ein privates Treffen mit Mon arrangieren zu können. Er ging am späten Abend zu ihren Gemächern.
Anstelle der Wachen standen Lieda und Gaeron vor ihm, sie 24, er fast 23 Jahre alt. Ihm wurde keine herzliche Begrüßung zuteil, es war eisig. Sie grüßten ihn, öffneten ihm die Tür und verabschiedeten sich dann. Sie waren nur gekommen, damit er sah, dass es ihnen gut ging. Nicht mehr. Nicht weniger.
Er betrat Mons Räumlichkeiten, vor der Tür nahmen normale Wachen ihre Posten ein. Scheinbar waren sie unterrichtet, dass er bei ihr war. Egal. Und da stand sie. Gekleidet in zivil. Immer noch so schön wie damals, als sie ihm zum Tanz aufgefordert hatte, damals, vor so vielen Jahren. Er trat zu ihr, sie standen voreinander. Schweigend. Blickten sich an.
Sie lagen sich in den Armen, ganz eng. Ihre Wärme zu spüren war wunderbar. Er hatte die Augen geschlossen, genoss es einfach und wünschte sich, dieser Moment dürfte niemals vergehen.
?Ich habe dich vermisst, Liebes?, flüsterte er, ?Wie geht es dir??
?Gut, sehr gut. Und dir??
?Ich werde alt?, er lächelte vorsichtig.
Ein Kuss, ein weiterer, ein dritter. Innig, zärtlich, leidenschaftlich. Hier gab es eine keinerlei Politik. Nur noch sie beide. Die Zeit stand still, zumindest für einen Moment.
Sie nahmen in einer Sitzecke platz. Mon hatte für Wein gesorgt, goss ihnen ein.
?Wie lange kannst du bleiben??
?Pestage weiß, wo ich bin. Daher?solange, wie du mich bei dir duldest.?
Sie stießen an, tranken einen Schluck Wein und begannen, sich zu unterhalten. Stunde um Stunde. Immer nur privat, niemals über Politik.
Hier waren sie nur Mon und Cos. Keine Titel, keine politische Einstellung. Sie küssten und liebkosten sich, verbrachten die Nacht miteinander. Und handhabten dies jedes Mal aufs Gleiche, wenn sie sich nun trafen. Politik blieb Politik. Und Privat blieb Privat.



Sein letzter Gedanke?
Es hatte von Anfang an festgestanden, dass er nur verlieren konnte. Jetzt wurde es ihm bewusst. Als er den Schacht des Todessterns hinunter fiel und sich seines Todes gewiss wurde, lief sein langes Leben vor ihm ab. Mit bitterem Nachgeschmack. Mit einem Mal wusste er, dass er Vieles falsch angegangen war und es hätte niemals zu all dem hätte kommen müssen. Er hätte lediglich die Familie über seinen Plänen als Sith stellen müssen?
Hätte?könnte?würde?müsste?
Es war vorbei.
Sein letzter Gedanke galt seiner Familie. Mon, Lieda und Gaeron. Und er wusste, dass er sie verloren hatte.
Für immer und ewig. Für alle Zeiten, nichts war mehr umkehrbar. Alles nichtig.
Er hatte ihre Liebe für seine Pläne verraten.
 
Epilog II: Cos Palpatine


??ich hätte wissen müssen, dass es mir nicht vergönnt sein würde, über einen längeren Zeitraum, glücklich oder gar zufrieden zu sein. Nein, ich mache mir mein Glück grundsätzlich selbst kaputt. Darin bin ich gut. Ein Perfektionist!
Mon war gleichzeitig das Beste und das Schlechteste, was mich heimsuchen konnte. Zugegeben, ich war unangenehm überrascht, als sie mich damals zum Tanz aufforderte, doch im Nachhinein?ohne all das gäbe es weder Lieda noch Gaeron.
Sowieso ein Wunder, dass wir zueinander fanden, vorsichtig ausgedrückt. Was immer ich auch tat um sie los zu werden, es brachte uns nur noch näher zusammen. Natürlich hätte ich sie damals aus meiner Wohnung schmeißen können, aber warum? Wozu?
Lieda ist damals entstanden, in eben jener Nacht, dafür sollte ich dankbar sein, auch wenn ich mich damals hätte ohrfeigen können. Also eine Heirat.
Mein Privatleben geht niemanden etwas an, nur wäre heraus gekommen dass Mon Mothma ein Kind von mir erwartete, hätte dies uns beide gesellschaftlich und vor allem politisch sehr schaden können.
Eigentlich hatte ich gehofft, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können, doch eine entwischte immer wieder. Trotz eines Kindes hielt Mon es nicht für nötig, aus der Politik aus zu scheiden. Also haben wir uns in aller Öffentlichkeit heftigen Diskussionen hingegeben und zuhause das glückliche Paar gespielt.
Nun,?zuerst war es gespielt, von beiden Seiten nehme ich an. Mon war schwanger, wir mussten uns aneinander gewöhnen. Leider geht so etwas wie eine Schwangerschaft selbst an einem Sith nicht spurlos vorbei.
Gedanken kamen, Gedanken gingen. Gedanken blieben.
Schon bald hatte ich mich mit dem Gedanken angefreundet, Vater zu werden und auch damit auseinander gesetzt, dass Mon und ich uns von Tag zu Tag näher kamen. Viel zu nah.
Und schließlich war das passiert, was nicht hätte passieren dürfen: Liebe.
Mon verliebte sich in mich.
Besser, sie verliebte sich in Palpatine. Sidious lernte sie erst später kennen.
Ich sagte ihr einfach auch, dass ich sie lieben würde. Das war gleichzeitig eine Lüge und die Wahrheit. Ich war mir damals nicht sicher. Jetzt bin ich es, jetzt, wo ich alles verloren habe?
Einige Monate nach Lieda wurde Mon dann erneut schwanger, dieses Mal allerdings geplant. Auch diese Schwangerschaft hielt sie nicht vom Senat fern, Gaeron wuchs genau wie Lieda zeitweise in meinem oder hauptsächlich in Mons Büro auf!
Mit Mon betrat ein weiteres Problem die Bühne: Meine Schwiegereltern. Besonders meine Schwiegermutter. Muriels Mutterinstinkt oder was auch immer diese Frau mir gegenüber misstrauisch stimmte, wollte Mon vor mir beschützen. Es hat lange gedauert, bis ich Muriel davon überzeugt hatte, dass ich nicht das Monster war, das ihre kleine Tochter verführt hatte.
Gut, der Altersunterschied; ich bin nur etwa zwei Jahre jünger als Meriss, und gleichaltrig mit Muriel. Mich haben die 32 Jahre zwischen uns nicht gestört, Mon ebenso wenig.
Ich bin mir heute nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, Mon von Sidious zu erzählen. Von den Sith. Sie distanzierte sich etwas, nur langsam normalisierte sich die Situation wieder, doch ich befürchte, sie wusste von da an, dass ich ihr nicht alles sagte und ich nicht das für die Republik wollte, das ich vorgab zu wollen.
Sie war alarmiert.
Später erfuhr ich, dass sie bereits kurz nach Gaerons Geburt damit angefangen hatte, sich umzuhören und Aufzeichnungen zu machen:?über mich, meine Aktivitäten. Viel trug sie bis zu meinem Aufstieg zum Imperator nicht zusammen.
Die Entstellungen, die ich davontrug, waren nur ein Vorgeschmack von dem, was ich in den nächsten Jahren erleben würde. Unsere Ehe begann langsam zu stagnieren. Das dritte Kind, das Mon unbedingt austragen wollte, wurde nie gezeugt. Nicht, dass wir es nicht oft genug versucht hätten?.
Meine eigene Frau bekannte sich ganz offen zur Opposition. Sie war sogar die Mitbegründerin der Allianz, ist heute deren Anführerin.
Wir gingen nur noch sehr selten gemeinsam auf Festivitäten, bald kursierte das Gerücht, wir seien getrennt. Eine Fehlinformation. Mon und ich waren und sind nicht getrennt, wir leben nur nicht mehr zusammen. Das ist ein Unterschied.
Zu den angeblichen Konkubinen äußere ich mich nicht.
Da ich bereits mit weniger als einem Jahr begonnen hatte meine Tochter in der Dunklen Seite zu trainieren, unterrichtete ich sie auch weiterhin. Mein neuer Schüler unterstützte mich darin. Nur leider war Lieda nicht dafür geboren, eine Sith zu werden. Ich glaube, man nennt so etwas einen ?Slider?. Sie kann beide Seiten nutzen, ohne jegliche Folgen.
Mon erzählte mir, nach ihrer ?Abreise?, dass Lieda nun von den Jedi unterrichtet würde. Wenn ich ehrlich bin, so stört es mich seltsamerweise wenig. Sie baut diese Gabe aus. Gaeron schlägt nach seiner Mutter, ist nicht machtsensitiv. Er interessiert sich für Kunst und Politik. Wenn er mit mir sprechen würde, könnten wir sicherlich lange, ausgiebige Gespräche über Tagesgeschäfte und Theateraufführungen führen.
Meine Kinder ignorieren mich seitdem ich gezwungen war, ihrer Mutter des Hochverrats anzuzeigen und die Todesstrafe über sie zu verhängen. Ich habe es ungern getan, mich immer davor gefürchtet, denn das hieß, meine Vision von damals würde war.
Ich hatte Mon gebeten, sich aus der Politik zurück zu ziehen, aber sie tat es nicht. Stattdessen ging sie, mit den Kindern. Als ich wieder im Palast eintraf, fehlten einige wichtige Datendisks. Meine Schuld?
Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen! Niemals!
Nach einer Woche meldete sich Mon bei mir, von den Datendisks wusste sie nicht, also war es Lieda gewesen. Gaeron weilte nämlich auf Chandrila, bei seinen Großeltern.
Mon sagte, es ginge ihnen gut, ich solle mir keine Sorgen machen, aber das täte ich ja sowieso nicht. Dennoch hielten wir regen Kontakt zueinander. Sie war und ist die einzige Person, der ich mich privat anvertraue. Trotz all dem, was geschehen ist. Geändert hat es an uns nicht viel, nicht an unserer Liebe!
Ja,?ich liebe sie. Ich liebe sie sehr. Ich habe noch nie ein Wesen so geliebt, wie ich sie liebe. Die Einsicht kommt etwas spät, ich weiß.
Nach zwei Jahren sind wir uns wieder begegnet, zu offiziellen Gesprächen. Die offiziellen Gespräche verliefen im Sande, die privaten Gespräche hingegen nicht. Wir wurden uns ein Mal mehr bewusst, dass wir zusammen gehören. Dass absolut Nichts uns zu trennen vermag!...?
 
oooch *sniff* schon vorbei... viel zu schnell irgendwie *seufz* aber schoen :) Und irgendwie beneid ich dies um das abgeschlossene Projekt *G* AF wird mich noch laenger verfolgen... Aber hast ja noch einiges anderes laufen :) *knulls mal* Weiter so :)
 
Epilog III: Mon Mothma

??damals?ich weiß bis heute nicht, weshalb ich ausgerechnet ihn zum Tanz aufgefordert habe. Möglicherweise, um mich zu davon überzeugen zu wollen, dass Cos Palpatine ein ganz normaler Mann war.
Kein Tyrann.
Er war sehr freundlich, wenn auch sehr zurückhaltend. Er lud mich auf ein Glas Wein ein, dann zu einem Spaziergang. Ein Kuss?wie auch immer das passieren konnte. Aus der Situation heraus. Für mich war das zu viel, ich lief, sofort, schnell, weit weg. Nach hause. Und konnte nicht schlafen, lag wach, bis die Dämmerung kam und Coruscants Hochhäuser im aufkommenden Licht glitzerten. Unruhig bat ich um eine Aussprache, die auch ungewöhnlich endete: Nämlich in seinem Bett.
Wir begannen eine Affäre, eine heftige und sehr leidenschaftliche Affäre. Aber alles spielte sich im Geheimen ab, niemand durfte davon erfahren. Als ich erfuhr, dass ich ein Kind erwartete, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich hatte sogar angst und spielte mit dem Gedanken, ob es nicht besser wäre, wenn ich das Kind nicht austragen würde. Cos war schockiert, doch er machte mir einen Antrag, wir heirateten.
Meine Eltern waren bleich geworden, als sie erfuhren, dass ich schwanger war und den Obersten Kanzler heiraten würde. Mutter hat lange Jahre gebraucht, um meine Entscheidung zu akzeptieren, dennoch, Cos und sie haben sich nie verstanden! Vater hingegen sah ihn irgendwann sogar als seinen Schwiegersohn an und mochte ihn auch, selbst wenn er der Meinung war, dass Cos, auch noch Jahre nach der Eheschließung sehr distanziert wirkte.
Unser Eheleben war, glaube ich, nicht anders als bei anderen Paaren auch. Wir kamen sehr gut miteinander aus, gewöhnten uns rasch aneinander?zumindest glaube ich, dass er sich an mich gewöhnte. Allerdings erschien er manchmal seltsam: Gelegentlich erwachte ich des Nachts und fand mich in einem leeren Bett wieder.
Manchmal wanderte ich etwas in der Wohnung umher, doch ich fand ihn selten. Einmal erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass er mich möglicherweise betrog, doch ich schob ihn zur Seite: Nein, dafür war Cos nicht der Typ Mann. Er war so bedacht darauf, dass niemand etwas aus unserem Privatleben erfuhr, dass er das Risiko seine Ehefrau zu betrügen niemals eingehen würde.
Und später?die Konkubinen?nun, ich glaube nicht daran, was die Wesen so tratschen, schließlich beteuerte er es mir, schwor es sogar. Dass er mich nicht betrügen würde. Ich hätte ihn auch sonst nicht mehr in mein Bett gelassen oder wäre zu ihm gekommen.
Als Lieda geboren wurde, überwand ich mich, gestand, dass ich mich in verliebt hatte. Ich konnte spüren, dass es ihm irgendwie?nun?unangenehm war, aber dann sagte er, dass er mich ebenso liebe.
Damals war das gelogen, später entsprach es der Wahrheit. Aber ich denke, er fühlte sich in Zugzwang?die Geburt war schrecklich gewesen. Kaum war Lieda aus dem Gröbsten raus, wurde ich erneut schwanger. Gaeron war jedoch geplant. Wir wollten weitere Kinder: Cos sofort, ich eigentlich später, doch da mein Mann schon auf die 60 zuging, beendeten wir die Familienplanung mit Gaeron. Einige Jahre später wollte ich dann doch noch ein Kind, das war zu dem Zeitpunkt, als Cos sich zum Imperator aufschwang. Es hat allerdings nicht mehr funktioniert, obwohl wir es beide ernsthaft versuchten. Meister Windu musste nicht nur sein Gesicht geschädigt haben, sondern seinen gesamten Körper.
Zuerst wusste ich kaum etwas über die Sith. Die Jedi kannte ich. Einer meiner besten Freunde, Abu Rahn, ist ein Jedi. Als Cos mir ?beichtete?, dass er eben jener Sith sei, den die Jedi suchten, wusste ich nicht, was ich tun sollte.
Meine Tochter hat das Talent von ihrem Vater geerbt,?damals meinte er, man würde mir Lieda wegnehmen. Und?ich war gerade schwanger. Gaeron war nicht machtsensitiv. Ich machte mir Sorgen, Tag für Tag. Was wusste ich schon über die Sith?
Cos gab mir etwas zu darüber zu lesen, wir sprachen darüber. Die Sith waren der ?Gegenpart? der Jedi, waren aber, einst, gemeinsam mit ihnen in einem Orden. Und sie waren verfolgt du ausgemerzt worden, da einer von ihnen einen Fehler begangen hatte. Seitdem gab es immer nur zwei von ihnen: Meister und Schüler. Cos war der Meister. Und sein Schüler? Nun, ich habe ihn nicht kennen gelernt. Dass es sich dabei um Count Dooku handelte, der die Separatisten anführte, erfuhr ich erst später!
Mein lieber Herr Gatte hatte diesen Klonkrieg, der Millionen Unschuldiger das Leben kostete inszeniert. Um Rache zu üben. An den Jedi. Offiziell hieß es zuhause, dass die Jedi ihn und möglicherweise auch Lieda sonst töten würden. Dass man und nie in Ruhe lassen würde. Dass die Jedi den Senat stürzen wollten. Dass die Jedi die politische Macht, die sie besaßen, einsetzen würden, um der Republik zu schaden.
Das waren alles Lügen?ich wusste es, ich ging sogar gegen ihn an und konnte dennoch nichts wirklich großartiges untenehmen. Seine Anhängerschaft war einfach?in der Überzahl.
Und dennoch blieb ich bei ihm.
Ich liebte ihn. Ich liebe ihn.
Darth Sidious ist ein Monster.
Cos hingegen kann ein wunderbarer, gefühlsvoller Mensch sein. In gewissen Momenten.
Wenn wir allein, unter uns sind.
Wenn ich merke, wie einsam er ist.
Wenn er mich nach einer Umarmung kaum mehr loslassen möchte.
Ich weigerte mich, den Titel ?Kaiserin? anzunehmen. Ich trat mit Lieda und Gaeron in den Hintergrund. Und ich agierte im Hintergrund, organisierte die Opposition. Jahrelang.
Bis ich gehen musste. Fliehen musste. Ich verstand ihn durchaus. Andere Verräter wurde zum Tode verurteilt, aber dass er seine eigene Ehefrau nicht des Hochverrats bezichtigte?nun, er kündigte es an, gab mir ausreichend Zeit meine Sachen zu packen und zu verschwinden. Die Kinder nahm ich mit. Gaeron war sowieso gerade bei seinen Großeltern, Lieda allerdings zuhause.
Cos hatte Lieda auszubilden versucht, auch sein neuer Schüler, Darth Vader, unterrichtete Lieda eine Weile, doch Lieda war für die Sith nicht geeignet. Sie sagte mir mal, die Dunkle Seite würde sie nicht rufen. Als wir flohen, ließ sie wichtige Unterlagen mitgehen. Diese halfen zumindest der Allianz weiter.
Trotz aller politischen Meinungsverschiedenheiten und gelegentlicher Streitigkeiten hielten wir weiterhin sehr engen Kontakt zueinander. Meine Nummer war nicht zurück zu verfolgen, so dass ich es riskieren konnte, an manchen Abende stundenlang mit ihm zu sprechen. Die Kinder hingegen lehnten ihn nun völlig ab. Sie reagierten gar nicht mehr auf ihn; sei es auf Glückwünsche zum Geburtstag oder dass sie sich mal bei ihm melden sollten! Nun, größtenteils hat er diese Situation selbst verschuldet.
Wenn wir uns heute treffen, ist es, als seien die letzten Jahre niemals geschehen. Und doch wünschte ich, alles wäre damals anders gelaufen. Wir hätten?nein?Unsinn?er hatte seine Ziele. Wir waren nur Bauern.
Aber Bauern können viel bewirken, ausmachen?verändern??






So. Ich habe fertig!:D

Ich hoffe, es hat euch allen gefallen:D . Über positive/negative:p Rückmeldungen, wie auch Kritik freue ich mich natürlich immer.:)
 
Hallöchen!

Naaa, also dann muss ich auch mal was schreiben *g*
Das war grad meine erste FF, die ich mir durchgelesen hab, ich bin hier nicht so bewandert... ;)
Aber trotzdem wollte ich dir mein bescheidenes Lob aussprechen :D
Ich find die story is toll gemacht, hat mir echt gut gefallen, ich war immer gespannt wies weitergeht :D Ich finds interessant solche unterschiedlichen Wege zu beobachten... Allein die Idee an sich ist ja fast schon absurd, Palpi mit der späteren Anführerin der Rebellion, aber es ist ganz schön einen Gedanken wert :D :cool:

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